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Was tun bei Sodbrennen?
Wenn der Magen rebelliert
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das kompetenzzentrum für ihr wohlbefinden
F.d.I.v. Mag. Elisabeth König, Südtiroler Apotheke Südtiroler Strasse 1
6600 Reutte
Der Magen ist ein eng vernetztes,
komplexes Gebilde aus Muskeln,
Drüsen und Nerven im Zusammen-
spiel mit einer die Magenwand
schützenden Schleim-
haut. Es wird von Boten-
stoffen, Enzymen, Hormo-
nen und Verdauungsstof-
fen unterstützt. Alles
wird von einem bestimm-
ten, eigenständigen Teil
unseres vegetativen Ner-
vensystems gesteuert.
Das enterische Ner-
vensystem -
Das sogenannte enteri-
sche Nervensystem wird
oft auch als Bauchhirn
oder zweites Gehirn be-
zeichnet. Mit nahezu 100
Mio. Neuronen reicht es
nahe an die zentrale Da-
tenautobahn unseres
Körpers, das Rücken-
mark, heran.
Der Magen lässt die
Muskeln spielen
Die Nahrungsumwand-
lung beginnt im Mund
durch Einspeichelung und Zerkleine-
rung der Nahrung. Über die Speise-
röhre gelangt der Speisebrei in den
oberen Teil des Magens, dem Fun-
dus. Bei Nahrungsaufnahme deh-
nen sich dann die Muskeln des Fun-
dus, um das Magenvolumen anzu-
passen.
Im Magen selbst produzieren die
Drüsen der Magenschleimhaut den
salzsäurehaltigen Magensaft, der
die Verdauung einleitet und dem
Darm wichtige Arbeit bei der Zer-
setzung abnimmt. Muskelbewegun-
gen des Magens mischen und zer-
legen den Speisebrei. In kleinen Por-
tionen gelangt er in den unteren
Teil des Magens (Magenpumpe,
Antrum) und über den Magenaus-
gang (Pförtner, Pylorus) in den
Zwölffingerdarm. In diesen münden
die Gänge der Galle
und der Bauchspei-
cheldrüse, die Ver-
dauungssäfte und
Enzyme zur Aufspal-
tung der Nahrung
beisteuern.
Magenbeschwer-
den
Der Magen ist ein
sehr gefühlssensib-
les Verdauungsor-
gan. Er sagt uns
deutlich, wenn wir
Ärger in uns hinein-
fressen oder uns
eine Speise schwer
im Magen liegt.
Die Ursachen für
Magenbeschwerden
können genauso viel-
fältig sein wie die
daraus resultieren-
den Beschwerden.
Zu viel, zu unregel-
mäßig und zu fettes Essen schlagen
sich genauso auf den Magen, wie
Stress, Alkohol und Zigaretten.
Wie funktioniert unser Magen ?
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Die Speiseröhre brennt vom Magen
bis zum Hals – Sodbrennen ist äu-
ßerst unangenehm. Linderung ver-
schaffen Mittel, die überschüssige
Magensäure binden. Vorbeugend
können Betroffene beim Schlafen
den Kopf hoch lagern, abends auf
schwere Mahlzeiten verzichten und
Nikotin, Kaffee sowie scharfe Ge-
würze meiden.
Heilerde
Heilerde ist ein spezieller Löß aus
Mineralien und Spurenelementen.
Zu feinem Pulver gemahlen, wurde
Heilerde bereits in der Antike als
Arznei genutzt. Sie bindet über-
schüssige Magensäure und sorgt
für einen ausgeglichenen Säure-
Basen-Haushalt.
Ein bis zwei Teelöffel Heilerde in
einen Viertelliter Leitungs- oder Mi-
neralwasser einrühren und trinken.
Es gibt die Heilerde auch fertig in
Portionsbeuteln.
Vorsicht: Besteht eine schwere Nie-
renerkrankung oder der Verdacht
auf einen Darmverschluss, besser
auf Heilerde verzichten, weil sie
Flüssigkeit bindet. Das wäre in die-
sen Fällen genau das Falsche.
Papaya
Spezielle Produkte aus 100 % biolo-
gischer Papayafrucht helfen bei
Sodbrennen, Blähungen und Völle-
gefühl nach üppigen Mahlzeiten.
Diese speziell angereicherte Pa-
payafrucht fördert den regelmäßi-
gen Stuhlgang und verbessert die
Verträglichkeit von Magen belas-
tenden Mitteln. Zudem verbessert
die Papaya die Aufnahme von Ei-
weiß und Vitalstoffen.
Leinsamenschleim
Auch gegen Sodbrennen hilft Lein-
samenschleim gut. Seine physikali-
sche Beschaffenheit ist der des
Magenschleims sehr ähnlich. Er
wirkt reizlindernd und legt sich
schützend auf die Magenwand.
Für den Leinsamenschleim einen
Esslöffel Leinsamen in einem Vier-
telliter Wasser aufkochen und an-
schließend eine halbe Stunde ko-
chen lassen. Dann den Schleim ab-
seihen und über ein paar Tage ver-
teilt kleine Mengen trinken.
Eibischwurzel
Wie der Leinsamen ist auch die
Eibischwurzel reich an Schleimstof-
fen und soll deshalb
die Magenschleim-
haut schützen. Sie
hilft bei Sodbrennen
entweder als Sirup
oder als Tee.
Eibischsirup gibt es
bei uns n der Apo-
theke zu kaufen. Drei
- bis fünfmal täglich
einen Teelöffel ein-
nehmen.
Für den Eibischwur-
zeltee die Eibisch-
wurzel in kleine
Stückchen schnei-
den. Zwei Teelöffel
davon mit einer Tas-
se kaltem Wasser
drei Stunden lang ansetzen und
gelegentlich umrühren. Danach die
Wurzelstückchen abseihen und den
Sud leicht erwärmt trinken.
Wichtig: Der Eibischwurzeltee
muss unbedingt kalt angesetzt wer-
den, da die Schleimstoffe in der
Wurzel hitzeempfindlich sind.
Eine ausgewogene Ernährung und
ausreichend Bewegung halten Ma-
gen und Darm gesund.
Feuer in der Speiseröhre
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Die Nahrungsmittel und ihre Eigenschaften
im Bezug auf den Säure-Basen-Haushalt
Sogenannte Basenlieferanten sind:
· Kartoffeln · Gemüse · Obst · Rohe Milch und Käse · Brauner Zucker · stille Mineralwässer · die meisten Kräuter
Neutrale Lebensmittel halten das Gleichge-
wicht zwischen Säuren und Basen. Dazu
gehören:
· Butter · gepresste Öle · Walnüsse · Leitungswasser
Zu den Säureerzeugern gehören die Le-
bensmittel, die selbst keine Säuren enthal-
ten, aber beim Stoffwechsel Säuren ent-
stehen lassen.:
· Zucker und zuckerhaltige Süßwaren · Brot und Brötchen aus Weissmehl · Nudeln, Reis · Kaffee · schwarzer Tee, wenn er weniger als eine Minute gezogen hat
· Alkohol
Die letzte Gruppe bilden die Säurelieferan-
ten, die einen Überschuss an sauren Mine-
ralstoffen liefern:
· Fleisch · Fisch · Geflügel · Wild · Quark · Fleischbrühe
Der Entdecker der Säure-Basen-Theorie:
Der schwedische Chemiker Prof. Dr. Ragnar Berg (1873 - 1956)
stellte in einer Veröffentlichung 1912 fest, dass der menschliche
Körper Basen und Säuren in einem Verhältnis 80 zu 20 herzu-
stellen sucht.
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Der richtige pH - Wert
Das Sekret der Bauchspeicheldrüse hat einen pH 8,0 und
ist somit im basischen Bereich. Dies ist notwendig um die
im Magen gesäuerte Nahrung im Zwölffingerdarm zu neut-
ralisieren, denn so können die Nährstoffe im Dünndarm
vom Organismus besser aufgenommen werden.
Der Darm hat pH-Werte von 8,0 oder sogar darüber und
ist somit ebenfalls im basischen Bereich. Durch Gärungs-
oder Fäulnisprozess können bei gestörter Verdauung Säu-
ren im Darmbereich entstehen. Der Darm entledigt sich
dieser störenden Substanzen dann durch Durchfälle.
Auch das Blut ist mit einem pH-Wert von 7,35 - 7,45 im
basischen Bereich.
Die Sekrete von Gallenblase und Leber sind mit einem pH 7,1 leicht ba-
sisch.
Der Speichel ist mit pH 7,1 - 7,0 ebenfalls schwach basisch oder sogar
neutral. Nur bei schwerer Übersäuerung des Körpers kann er sich in den
sauren Bereich verschieben. Ein solch saurer Speichel kann auf Dauer
die Zähne schädigen.
Die Muskeln und alle Zellen der inneren Organe haben mit rund pH 6,9
einen Wert im sauren Bereich. Die Ursache hierfür liegt darin, dass die
Energiefabriken unserer Körperzellen ständig arbeiten. Auch bei der Ver-
arbeitung bzw. Verbrennung unserer Nährstoffe entstehen Säuren, be-
sonders Kohlensäure. Für die Zellen ist es besonders wichtig, dass sie
stets entsäuert werden, sonst können sie Schaden nehmen oder sogar
ihre Funktion einstellen. Wenn etwa die Zellen unseres Herzmuskels auf
einen pH 6,2 absinken, bleibt das Herz stehen.
Der pH-Wert des Harn kann zwischen deutlich sauer (pH 4,8) und ba-
sisch (bis zu pH 8,0) liegen. Ein saurer pH-Wert ist hier durchaus normal,
scheidet der Körper doch über den Urin die überschüssigen Säuren aus.
Der niedrigste pH-Wert des menschlichen Körpers findet sich in der Ma-
gensäure, er liegt zwischen pH 1,2 und 3,0. Die im Magen gebildete Salz-
säure wird benötigt zur Verdauung von Eiweiß mit Hilfe des Enzyms Pep-
sin, zum Aufschließen von festen Nahrungsbestandteilen und zum Abtö-
ten von Krankheitserregern, die mit der Atemluft eindringen oder mit der
Nahrung verschluckt werden.
Vitamin C
Ein Mangel an Vitamin C führt zu
einem erhöhten Magenge-
schwür-Risiko. Umgekehrt kann
die Behandlung von Magenge-
schwüren durc h Gabe von Vita-
min C unterstützt werden. Zu-
sätzlich hebt Vitamin C die
Schwelle bei Histamin-Intoleranz.,
Lebensmittel werden besser ver-
tragen. Die Einnahme von rei-
nem Vitamin C Pulver ist bei Ma-
genproblemen jedoch nicht ange-
bracht. Hier sollte man auf spe-
zielle Zubereitungen zurück grei-
fen. Auch gibt es Vitamin C wel-
ches an basische Stoffe gebun-
den ist und so kommt es nicht
zusätzlich noch zu einer Reizung
durch die Säure.
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Im menschlichen Körper besteht
ein empfindliches dynamisches
Gleichgewicht zwischen Säuren und
Basen. Es gibt im Körper kein Or-
gan, keine Funktion, ja nicht einmal
eine Zelle, die nicht durch zu viel
Säure geschädigt oder zum Unter-
gang gebracht werden kann.
Ein Maß dafür ob etwas sauer ist
oder basisch ist der pH-Wert. Wer-
te rund um 7,0 gelten als neutral
darunter sauer und Werte über
7,0 gelten als basisch. Das Blut
etwa einen pH-Wert von 7,4, der
Harn hat 6,2 und der Magensaft so
rund 2,5 (siehe Tabelle).
Im Organismus des gesunden Men-
schen ist das Verhältnis von Säu-
ren zu Basen 30:70, d.h. es befin-
den sich viel mehr Basen als Säu-
ren im Körper. Der Körper besitzt
eigene Mechanismen um den pH-
Wert in den verschiedenen Regio-
nen konstant zu halten. Die Nieren
sind in der Lage Säuren mit dem
Harn auszuscheiden, ebenso kann
die Lunge flüchtige Säuren durch
abatmen eliminieren. Auch kann
der Körper überschüssige Säuren
über den Stuhl und Schweiß aus-
scheiden. Die effektivsten Regulati-
onsmechanismen jedoch besitzt
das Blut, hier sorgen gleich mehre-
re Puffersysteme für einen konstan-
ten pH-Wert. Die Übersäuerung
des Körpers ist ein eher neues Phä-
nomen, jedoch weit verbreitet. Le-
bensstil, Ernährung und Umweltein-
flüsse sind hauptsächlich verant-
wortlich für einen zu hohen Säure-
gehalt im Körper.
Führt man dem Körper zu viele
Säuren zu, dann sind die natürli-
chen Ausscheidungswege überfor-
dert und können die Säuren nicht in
dem Masse ausgeschieden wer-
den, wie dies notwendig wäre. In so
einem Fall werden diese nicht aus-
geschiedenen Säuren im Körper,
vor allem im Bindegewebe depo-
niert. In weiterer Folge entziehen
diese gebundenen Säuren dann
den Knochen, Knorpeln und Zähnen
wichtige Mineralsalze und es
kommt zu einer Demineralisierung.
Was sind die Folgen einer laten-
ten Übersäuerung?
Eine akute Übersäuerung kann,
muss aber keine fühlbaren Be-
schwerden auslösen.
Wird der Körper aber ständig
durch Zufuhr von säurebildender
Nahrung, durch wenig Bewegung,
Stress und Umweltgifte übersäuert,
so spricht man von einer latenten
Azidose. Mögliche durch eine Über-
säuerung ausgelöste Erscheinun-
gen sind: Gastritis, Sodbrennen,
Gelenksbeschwerden, chronische
Müdigkeit, Konzentrationsstörun-
gen, geringe Belastbarkeit, Aller-
gien, brüchige Haare und Nägel,
Cellulite oder Falten, Gelenksentzün-
dungen, rheumatische Beschwer-
den etc. Bei einer latenten Über-
säuerung schafft es der Körper
nicht mehr das Verhältnis Basen zu
Säuren in einem normalen Maß zu
halten. Sämtliche Puffersysteme
arbeiten dabei auf Hochtouren um
das Gleichgewicht wieder einzustel-
len. Durch diese erhöhte Pufferar-
beit des Organismus kann es an
anderen Stellen des Körpers zu
Problemen kommen. Knochensub-
stanz kann abgebaut werden, da
der Organismus die basischen Mi-
neralstoffe – besonders Kalzium
und Phosphat – zur Neutralisation
benötigt. Im Muskelgewebe kann es
durch Einlagerung von Säuren zu
Verhärtungen kommen was wieder-
um zu Schmerzen bei Bewegung
führen kann. Sollte so eine Über-
säuerung über Jahre anhalten, er-
schöpfen sich die körperlichen Re-
serven allmählich und die Entste-
hung der oben genannten Sympto-
me und Erkrankungen wird begüns-
tigt. Manche Ärzte gehen sogar
davon aus, dass zu Beginn einer
jeden chronischen Krankheit eine
lokale Übersäuerung steht.
Was sind die Ursachen einer
Übersäuerung?
Natürlich kann es durch bestimmte
Krankheiten zu einer Anhäufung
Der Säure-Basen Haushalt
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von Säuren im Körper kommen, die
bekannteste Erkrankung ist wohl
die Gicht. Aber unsere Ernährung
hat entscheidenden Einfluss auf
unseren Säure-Basen-Haushalt.
Wobei hier nicht der pH-Wert der
aufgenommenen Nahrung eine so
entscheidende Rol-
le spielt, vielmehr
ist von Bedeutung,
in welche Bestand-
teile diese Nahrung
im Körper abge-
baut wird.
Säure bildende Le-
bensmittel sind
insbesondere sol-
che, die überwie-
gend Eiweiß und
Kohlenhydrate ent-
halten. Solch ei-
weißreiche Nah-
rung, also Fleisch,
Wurst, Käse, Milch
und Eier werden im
Körper zu Säuren
abgebaut und führen so bei einseiti-
ger Ernährung zu einer Übersäue-
rung. Auch ein Zuviel an Fetten,
Fisch, Weißmehlprodukten, Schoko-
lade, oder kohlensäurehaltigen Li-
monaden führt zu einer Übersäue-
rung wie auch Alkohol und Nikotin
dies verstärken können. Solche
Nahrungsmittel bezeichnet man als
Säurebildner.
Im Gegenzug dazu gibt es natürlich
auch Nahrungsmittel mit basischer
Wirkung. Hierzu zählen Früchte,
Gemüse, Kartoffeln, Obst, rohe
Milch und ganz besonders alle dun-
kelgrünen Blattsalate. Wichtig ist,
dass solche Nahrungsmittel sobald
sie erhitzt werden, nicht mehr ba-
sisch wirken, sondern dann sogar
oft eine saure Wirkung im Körper
haben. Vermeintlich saure Früchte
wie Zitrone und Grapefruit (diese
sind ja selbst sauer) zählen auch zu
den sogenannten basischen Le-
bensmitteln. Sie geben organische
Anionen im Körper ab und neutrali-
sieren so die vorhandenen Säuren.
Wie bestimme ich meinen pH-
Wert?
Verschiedenste Methoden eignen
sich um den pH-Wert zu bestim-
men. Den pH-Wert des Urins kann
jeder selbst messen mithilfe eines
Teststreifens. Der pH-Wert des
Urins unterliegt durchaus größeren
Schwankungen und hängt ab von
Ernährung, Tageszeit und psychi-
scher Verfassung. Der Körper
scheidet in der Nacht Säuren in
den Urin aus und daher ist der
Morgen-Urin leicht sauer. - ein Indi-
kator dafür, dass der Stoffwechsel
ordentlich funktioniert. Schwankun-
gen im pH-Wert des Urins sind nor-
mal und deuten auf eine funktionie-
rende natürliche Regulation des
Säure-Basen-Haushaltes. Ist der
Urin ständig basisch, kann dies auf
eine Störung im Organismus hin-
deuten. Urin-pH-Werte zwischen
6,2 und 6,9 werden als normal ge-
sehen. Liegt der pH-Wert darunter,
so muss davon ausgegangen wer-
den, dass die Ernährung zu einseitig
ist und zu viele Säuren sich im Kör-
per angestaut haben. Ein pH-Wert
über 7,0 liegt zumeist bei Vegeta-
riern vor oder wenn man bereits
Basenpulver zu sich genommen
hat. Wichtig ist, dass man im Ver-
lauf des Tages mehrere Messun-
gen vornimmt, sinnvoll sind etwa 6
Messungen an einem Tag. Nach
dem Essen sollte man zumindest 2
im menschlichen Körper
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Stunden abwarten, bevor eine Mes-
sung durchgeführt wird.
Was kann man gegen eine Über-
säuerung tun?
Sollte die Übersäuerung bereits so
fortgeschritten sein, dass die ge-
samten basischen Pufferreserven
im Blut aufgebraucht sind, muss
ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Bei einer durch falsche Ernährung,
Stress und zu wenig Bewegung ver-
ursachten noch nicht manifesten
Übersäuerung spielen folgende
Maßnahmen eine entscheidende
Rolle:
Umstellung der Ernährung: Hier
sollte zumindest 2 bis 3 Monate
darauf geachtet werden, die Ernäh-
rung so umzustellen, dass säurebil-
dende Nahrungsmittel gemieden
und basenbildende vermehrt aufge-
nommen werden. Dies bedeutet,
eine eiweiß-, fett- und getreideredu-
zierte Ernährung bei zugleich wenig
Zucker, Kaffee und Alkoholkonsum.
Hingegen sollte vermehrt rohes
Gemüse und Obst sowie Kartoffeln
und Blattsalate eingenommen wer-
den. Auch bestimmte Kräutertee-
mischungen aus der Apotheke ha-
ben eine basische Wirkung und
werden unterstützend eingenom-
men.
Wichtig ist, viel zu trinken. Ideal sind
Leitungswasser, basische Teemi-
schungen oder stilles, natriumar-
mes Mineralwasser. Der Harn soll-
te einmal am Tag wasserklar sein,
dann kann man sicher sein, dass
man genügend getrunken hat.
Vermehrte Bewegung und Sport
verstärken die Atmung. Dadurch
wird Kohlensäure abgeatmet und
der Säurespiegel reduziert sich. Da
der Körper die Säuren auch über
den Schweiß eliminiert, fördert
schweißtreibender Sport auch auf
diesem Wege den Säureabbau.
Vermeiden Sie jedoch zu starke
Überanstrengungen und falsches
Körpertraining, dies könnte kontra-
produktiv sein.
Vermeiden Sie so gut es geht stres-
sige Situationen, denn dies kann die
Übersäuerung fördern.
Ein Basenbad kann bei der Elimina-
tion von Säu-
ren sehr hilf-
reich sein.
Das Bade-
wasser er-
reicht hier
durch Zugabe
des speziellen
Pulvers einen
pH-Wert von
zumindest 8
was den Körper zu einer vermehr-
ten Ausscheidung der Säuren an-
regt.
Basische Salze wie Citrate und Lak-
tate werden in verschiedensten
Mischungen als Basenpulver zuge-
führt. Da eine kurzfristige Ernäh-
rungsumstellung alleine noch zu
wenig Einfluss auf den Säure-Basen-
Haushalt hat, muss unbedingt auch
Basenpulver begleitend zur Diät
eingenommen werden. Auch be-
kämpft die Einnahme von Basenpul-
ver Symptome einer Magenüber-
säuerung wie Sodbrennen, Blähun-
gen und Völlegefühl.
Der Säuere-Basen-Haushalt und
seine Bedeutung im Magen
Eine Übersäuerung des Organis-
mus äußert sich oft auch in einem
vom Magen her aufsteigenden
brennenden Schmerz welcher un-
ter Umständen bis zum Hals aus-
strahlt. Dieses sogenannte Sod-
brennen entsteht dadurch, dass
der saure und aggressive Magenin-
halt in die Speiseröhre eindringt
und die dortige ungeschützte
Schleimhaut reizt. Gelangt dieser
Mageninhalt sogar in die Mundhöh-
le, spricht man von saurem Aufsto-
ßen. Sodbrennen kann einmalig
auftreten nach Genuss von reich-
haltigen und fetten Essen. Krank-
haft wird dieser Zustand dann,
wenn er regelmäßig auftritt, also
mindestens ein- bis zweimal pro
Woche. Spätestens dann sollte
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man auch etwas dagegen unter-
nehmen damit es nicht zu einer
dauerhaften Schädigung der Spei-
seröhre bis hin zu Tumoren kommt.
Die Ursache von Sodbrennen ist
meist ein nicht richtig funktionieren-
der Schließmuskel zwischen Ma-
geneingang und Speiseröhre. Ist die
Funktion dieses Muskels gestört, so
kann Mageninhalt in die Speiseröh-
re gelangen. Es gibt aber auch an-
dere Ursachen für Sodbrennen, wie
etwa Übersäuerung oder Überge-
wicht. Auch in der Schwanger-
schaft kommt es häufig zu Sod-
brennen.
Bei der akuten Behandlung von
Sodbrennen eignen sich folgende
Mittel: Antazida (das sind Mittel
welche die Magensäure neutralisie-
ren) und Basenpulver. Zudem gibt
es Mittel, welche die Magen-
schleimhaut schützen indem sie
eine Schutzschicht über die
Schleimhaut ziehen. Diese Mittel
sind insbesondere dann ange-
bracht, wenn es bereits eine Schä-
digung der Schleimhaut durch die
überschüssige Magensäure oder
Entzündungen gegeben hat. Durch
diese Schutzschicht kann sich die
darunter liegende Magenschleim-
haut besser regenerieren und heilt
schneller.
Antazida sind zumeist Lutsch- oder
Kautabletten welche ganz akut wirk-
sam sind. Denn sie neutralisieren
die Magensäure unmittelbar nach
Einnahme. Solche Antazida enthal-
ten zumeist basische Kalzium- und
Magnesiumsalze welche zur Neut-
ralisation beitragen. Bei länger an-
haltendem Sodbrennen ist jedoch
unbedingt ärztlicher Rat einzuholen.
Im Idealfall sollte eine Behandlung
dahin gehend wirken, dass es zu
keinem Sodbrennen mehr kommt
um bleibende Schädigungen durch
zu viel Magensäure zu verhindern.
Wiederkehrendes Sodbrennen soll-
te daher auf jeden Fall Bedeutung
beigemessen werden und nicht „auf
die leichte Schulter“ genommen
werden.
Eine weitere Behandlungsmöglich-
keit gegen eine zu hohe Magensäu-
rekonzentration oder Reflux (also
Sodbrennen) stellen die sogenann-
ten Protonenpumpenhemmer (PPI)
dar. Diese Wirkstoffklasse vermin-
dert die Magensäureproduktion
was zu einem Anstieg des pH-
Wertes des Magensaftes führt.
Der Magensaft ist somit weniger
aggressiv und so kommt es zu ei-
ner besseren Heilung von Magen-
wandverletzungen und einem Ver-
hindern von Reflux. Solche Mittel
sollen ohne ärztliche Aufsicht nur
kurzfristig genommen werden da
eine dauerhafte Reduktion des pH-
Wertes des Magensaftes auch ne-
gative Auswirkungen haben kann.
Basenpulver sind in vielfältiger Vari-
ante am Markt. Alle wirken jedoch
aufgrund ihrer basischen Salze
durch Neutralisation der Säuren im
Magen und auch im gesamten Or-
ganismus. Man unterscheidet Ba-
senpulver je nach Zusammenset-
zung in ihrer Anwendung. So gibt es
speziell für Sportler abgestimmte
Mischungen, welche z.Bsp. auch
Mangan enthalten, welches den
Milchsäureabbau fördert. Milchsäu-
re fällt bei intensiver sportlicher
Betätigung im Muskelgewebe an
und wird dort als Übersäuerung
bezeichnet.
Andere Basenpulver enthalten et-
wa keine Natriumsalze. Da man
über die Nahrung (Kochsalz) schon
regelmäßig viel an Natriumsalzen
aufnimmt, kann man so einer weite-
ren Zufuhr vorbeugen um den Or-
ganismus zusätzlich entlasten.
Basenmischungen sind stets unmit-
telbar nach dem Aufstehen oder
unmittelbar vor dem Schlafengehen
zu nehmen. Auf keinen Fall dürfen
Basenpulver nach einer Mahlzeit
eingenommen werden. Da diese ja
zu einer Senkung des pH-Wertes
im Magen führen würde dies die
Magentätigkeit stören und kann
insbesonders auch zu einer man-
gelnden Eiweißverdauung führen.
Zumeist wird ein Teelöffel in ¼ bis
½ Liter Wasser oder Tee aufgelöst
und zumindest einmal täglich einge-
nommen. Über die Dauer der Ein-
nahme ist individuell zu entschei-
den. Fragen Sie bei uns in der Südti-
roler Apotheke nach, wir beraten
Sie gerne.
Ein wichtiges Ziel der Therapie ist
erreicht, wenn nach Nahrungsauf-
nahme, besonders aber nach dem
Frühstück und nach dem Mittages-
sen ein Anstieg des pH-Wertes
festzustellen ist.
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Zahlreiche Pflanzen stehen zur
Verfügung um Linderung bei diver-
sen Erkrankungen und unangeneh-
men Zuständen zu erfahren. Spe-
ziell bei Problemen des Magens
lässt sich mit Pflanzen wunderbar
eine Heilung erzielen da diese un-
mittelbar am Ort des Geschehens
eingreifen können. Bei allen Tee-
pflanzen ist es besonders wichtig,
sogenannte Arzneibuchware aus
der Apotheke zu ver-
wenden, wenn man
auch eine Heilwirkung
erreichen will. Nur Tee-
pflanzen aus der Apo-
theke werden ständig
kontrolliert um ein ho-
hes Maß an wirksa-
men Inhaltsstoffen zu
gewährleisten. So
durchlaufen alle Pflan-
zen, welche wir in der
Apotheke anbieten mehrere Prü-
fungen im Hinblick auf Reinheit, Ge-
halt und Qualität. So können wir
garantieren, dass alle Tees welche
wir verkaufen ein höchstes Maß an
Qualität besitzen welches Grundvor-
aussetzung für eine erfolgreiche
Therapie ist. Jeglicher Tee wird
dann auch noch bei uns direkt ge-
prüft so wie es uns die Gesetze vor-
schreiben.
Kümmelöl und Wärmeauflage
Kümmelöl wird aus Kümmelsamen
hergestellt. Es beruhigt, löst Krämp-
fe und fördert die Verdauung. Des-
halb eignet es sich bei Magen-
schmerzen gut, um sanft damit den
Bauch zu massieren. Der Körper
resorbiert die Kümmelwirkstoffe
über die Haut. Der Duft des Öls
sorgt zusätzlich für Entspannung.
Wer den Geruch nicht mag, kann
auch Melissenöl für die Bauchmas-
sage verwenden.
Für eine Massage mit Kümmelöl
ein paar Tropfen zwischen den
Handflächen verreiben, bis es ange-
nehm warm ist. Dann mit sanften,
kreisenden Bewegungen den Bauch
massieren. Danach eine warme
Kompresse auflegen. Gut eignet
sich zum Beispiel ein Kirschkernkis-
sen.
Kamille:
Kamille wirkt entzündungshem-
mend und krampflösend, jedoch ist
es hier von größter Wichtigkeit,
dass man nur die Kamillenblüten
von höchster Qualität verwendet. 3
Mal täglich eine Tasse ungesüßten
Tee trinken oder vielleicht sogar
eine sogenannte Rollkur machen.
Das bedeutet, morgens eine Tasse
warmen Kamillentee trinken und
dann 5 Minuten auf dem Rücken
liegen, dann 5 Minuten Seitenlage
rechts, 5 Minuten auf dem Bauch
und 5 Minuten Seitenlage links. Die
Rollkur bewährt sich vor allem bei
Magenschleimhautentzündungen.
Melisse:
Neben der beruhigenden Wirkung
bei Einschlafbeschwerden und Un-
ruhezuständen wird die Melisse
gerne auch bei Magenbeschwer-
den eingenommen. Durch die ent-
haltenen Bitterstoffe werden die
Magen-, Speichel- und Gallensaft-
produktion angeregt was zu einer
verdauungsfördernden und appetit-
anregenden Wirkung führt.
Bittere Schleifenblume
Diese eher seltene Pflanze ist zu-
meist neben anderen Pflanzen in
fertigen pflanzlichen Arzneimitteln
zu finden. Die bittere Schleifenblu-
me ist imstande, die Beweglichkeit
des Magens zu normalisieren. Sie
wirkt hier ausgleichend und kann je
nach Zustand der Magenmuskula-
tur anregend oder entspannend
wirken und so zur Linderung bei
Magenschmerzen, Sodbrennen,
Völlegefühl und Bauchkrämpfen
beitragen.
Wenn es zwickt und drückt
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Nach einem üppigen Essen wird
unser Magen- Darmtrakt auf eine
harte Probe gestellt. Das Festes-
sen liegt schwer im Magen, es
überkommt uns ein Völlegefühl mit
Drücken im Oberbauch, schlech-
tem Geschmack im Mund, Aufsto-
ßen lässt sich kaum
unterdrücken. Der
Magen reagiert mit
Sodbrennen, eventuell
mit Übelkeit und Erbre-
chen, auch Blähungen
lassen nicht allzu lange
auf sich warten.
Ist der Magen so am
Rebellieren, helfen am
besten eine magen-
schonende Diät, ver-
schiedene pflanzliche
und homöopathische
Mittel, eventuell Anta-
zida (Mittel gegen
Übersäuerung) und
fallweise Bettruhe.
Wässrige oder alkoho-
lische Auszüge aus
meist mehreren Heil-
pflanzen, die Bitterstoffe und/oder
ätherische Öle enthalten, regen die
Produktion der Verdauungssäfte
und den Magenmuskel an. Durch
einige Bitterstoffe wird auch die
Gallenblasentätigkeit angeregt, zum
Beispiel durch die Artischocke. De-
ren Extrakt - zum Essen eingenom-
men - führt zu einer merklichen
Steigerung des Galleflusses und
senkt bei regelmäßiger Einnahme
auch den Cholesterinspiegel. Die
bekanntesten Pflanzen mit Bitter-
stoffen und/oder ätherischen Ölen
sind außerdem Enzian, Ingwer, Lö-
wenzahn, Schafgarbe, Pfefferminze,
Tausendguldenkraut und Wermut.
Bitterstoffe sollten wegen ihrer säu-
relockenden Wirkung aber nicht bei
übersäuertem Magen oder Magen-
Darmgeschwüren angewendet wer-
den, bei zu hoher Dosierung kann
Brechreiz auftreten.
Wenn der saure Mageninhalt in die
Speiseröhre fließt, verspüren wir
Sodbrennen. Die Schleimhaut der
Speiseröhre ist gegen die Magen-
säure empfindlich und schmerzt bei
Reflux. Antazida vermindern die
Azidität des Mageninhalts und füh-
ren zu einer raschen Besse-
rung der Beschwerden. Sie
sollten allerdings nur kurzfris-
tig zur schmerzlindernden
Therapie eingesetzt werden,
Beschwerden, die länger an-
dauern, müssen ärztlich ab-
geklärt werden.
Gegen Blähungen und Span-
nungsgefühl im Oberbauch
werden Carminativa, wie zum
Beispiel Angelikawurzel, Anis,
Fenchel, Koriander und Küm-
mel, eingesetzt. Sie erleich-
tern das Austreiben von Gas-
ansammlungen aus dem Ma-
gen- Darmtrakt.
Auch die Homöopathie hilft
bei Magenbeschwerden, die
durch schwere Speisen und
übermäßigen Genussmittel-
konsum ausgelöst werden. Je nach
Beschwerdebild bringen vor allem
Nux vomica, Bryonia, Pulsatilla und
Ipecacuanha Erleichterung. Nux
vomica ist außerdem - bereits vor-
beugend am Abend eingenommen -
ein bewährtes Katermittel (bei Bier-
trinkern eher Kalium bichromicum).
Wenn das Essen im Magen liegt
-
Tipps für einen
fröhlichen Magen
Essen Sie immer bewusst!
Nehmen Sie sich für jede Mahlzeit genügend Zeit und genießen Sie Ihr Essen. Gründliches Kauen nimmt
Ihrem Magen viel Arbeit ab. Fünf Mahlzeiten am Tag sind optimal.
Vermeiden Sie scharfe Gewürze und zu viel Fleisch und Fett!
Fleisch und Fett geben dem Magen die größte Aufgabe vor. Ein ausgewogenes Ernährungskonzept ent-
lastet Ihren Magen.
Ausreichend Bewegung!
Regelmäßige körperliche Betätigung unterstützt die Verdauung ebenfalls positiv.
Trinken, Trinken, Trinken!
Mindestens 2 Liter Flüssigkeit—Wasser, Tee oder Obstsaft ohne Zucker—hilft Ihrem Magen bei seiner
Arbeit. Kaffee, Schwarztee und Alkohol nur in geringen Mengen und niemals auf nüchternen Magen!
Stress meiden!
Auch wenn es nicht immer gelingt, versuchen Sie Ihren Stresslevel so niedrig wie möglich zu halten und
gönnen Sie sich Auszeiten. Ärger und Stress beeinflussen die empfindliche Magenschleimhaut enorm.
Leben Sie gesund!
Rauchen belastet nicht nur Ihre Lunge und das Herz-Kreislaufsystem, sondern auch Ihren Magen. Wenn
Sie Medikamente verschrieben bekommen, die einen Magenschutz erfordern, nehmen Sie diesen auch
regelmäßig.