Ergebnisse einer empirischen Befragung unter festangestellten Wissensarbeitern
WISSENSARBEITER UND UNTERNEHMEN IM SPANNUNGSFELD
Autoren: Frank Schabel (Hays AG), Dr. Andreas Stiehler (PAC), Dr. Stefan Rehm (gfwm), Silvia Hänig (i-kom) Oktober 2012
Ein Gemeinschaftsprojekt von
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AGENDA
1. Management Summary: Zentrale Erkenntnisse und Daten im Überblick
2. ErgebnisseCharakteristika von Wissensarbeit und WissensarbeiternSituation der Wissensarbeiter in den UnternehmenProduktivität von Wissensarbeit(ern)
3. Zusammenfassung der Ergebnisse
4. AnhangZusammensetzung der StichprobeHintergrund des Projekts „Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld“
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1.0MANAGEMENT SUMMARY
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MANAGEMENT SUMMARY: DATEN
1. Befragt wurden 309 Wissensarbeiter aus Deutschland, definiert alshochqualifizierte Fachkräftemindestens drei Jahre Berufserfahrungin Unternehmen fest angestelltdie ihre Tätigkeit selbst als Wissensarbeit eingestuft haben
2. Die Befragung ...wurde online durchgeführt fand im August und September 2012 statt
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MANAGEMENT SUMMARY: ZENTRALE ERKENNTNISSE
1. Wissensarbeiter definieren sich nicht über feste Regeln und Prozesse, sondern benötigen Gestaltungsfreiheit und sind nicht an feste Zeiten und Orte gebunden.
2. Selbstbestimmung und zeitliche Flexibilität sind aus Sicht der Wissensarbeiter Grundvoraussetzungen, um produktiv zu arbeiten.
3. Wissensarbeiter sind in Bezug auf ihren Marktwert selbstbewusst und in hohem Maße wechselbereit. Ihre Loyalität gilt ihrer Tätigkeit, nicht ihrem Arbeitgeber.
4. Unternehmen bieten oft noch keinen passenden Rahmen für den Austausch und die Vernetzung ihrer Wissensarbeiter.
5. Datenbanken werden weiterhin als wichtiges Werkzeug für Wissensarbeit erachtet, Social Media dagegen vielfach noch mit Skepsis betrachtet.
6. Für den Aufbau von Netzwerken und den Austausch setzen Wissensarbeiter vor allem auf herkömmliche Fachkonferenzen und Messen.
7. Wissensarbeiter verlangen von ihrem Unternehmen dezidierte Unterstützung, um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Viele Arbeitgeber kommen diesen Wünschen bislang kaum nach.
8. Festangestellte Wissensarbeiter stehen der Zusammenarbeit mit externen Spezialisten positiv gegenüber und sehen eine produktivitätsfördernde Wirkung von Mixed Teams.
6
2.1CHARAKTERISTIKA DER WISSENSARBEIT Einstellung und Situation der Wissensarbeiter
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WISSENSARBEITER BESTÄTIGEN DIE TYPISCHEN AUFFASSUNGEN VON WISSENSARBEIT
Frage: Wie tre!en die folgenden Aussagen auf Ihre derzeitige berufliche Tätigkeit zu?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
Meine Tätigkeit ...
... erfordert Zusammenarbeit und Vernetzung über Abteilungsgrenzen hinweg
... lässt mir viel Gestaltungsspielraum
... ist stark projektorientiert
... erfordert Zusammenarbeit und Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg
... ist nicht über feste Regeln und Prozesse definierbar
... lässt sich vielfach unabhängig von Ort und Zeit erledigen
... bringt es mit sich, dass Grenzen zwischen Beruf und Freizeit verschwimmen
... beinhaltet viele Routinetätigkeiten
Tri!t vollkommen zu
Tri!t überwiegend zu
0% 20% 40% 60% 80%
33 45
26 46
5024
28 39
26 41
12 43
42 45
27 55
8
WISSENSARBEITER SIND SELBSTBEWUSST UND WECHSELBEREIT UND INVESTIEREN ÜBER DAS NORMALE MASS HINAUS IN IHRE KOMPETENZENFrage: Welche der folgenden Aussagen beschreiben Ihre persönliche Einstellung und Situation im Zusammenhang mit Ihrer Tätigkeit am besten?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
Die Möglichkeit, mich fachlich weiter- zuentwickeln, ist für mich kein Grund, das Unternehmen zu wechseln
Die Tätigkeit als Selbstständiger bzw. Freiberufler kommt für mich nicht in Frage
Ich bin in meiner Position leicht durch Andere zu ersetzen
Ich bin mir nicht sicher, immer einen für mich attraktiven Job zu finden
Um mich fachlich weiterzuentwickeln, vernetze ich mich mit anderen Wissensträgern
Ich nutze nur Weiterbildung, die vom Arbeitgeber bereitgestellt wird
Um mich fachlich/thematisch weiterzuentwickeln, bin ich bereit, das Unternehmen zu wechseln
Ich plane fest, mich in absehbarer Zeit selbstständig zu machen
Ich bin in meiner Position nur schwer durch Andere zu ersetzen
Ich finde mit meiner Qualifikation immer einen für mich attraktiven Job
Um mich fachlich weiterzuentwickeln eigne ich mir selbst Wissen an
Ich investiere selbst in die Erweiterung meiner Kompetenzen
0% 20% 40% 60% 80%80% 60% 40% 20%Linke Aussage
Tri!t vollkommen zu" Tri!t eher zu
Rechte Aussage
Tri!t eher zu" Tri!t vollkommen zu
33
19393011
20202831
2450234
3047185
3838214
45202
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2.2 SITUATION IN DEN UNTERNEHMEN Umgang mit Wissen und Wissensarbeitern, Führung, Organisation und Infrastruktur, Attraktivität von Unternehmen aus Sicht der Wissensarbeiter
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WISSEN WIRD ÜBERWIEGEND ALS STRATEGISCHE RESSOURCE ANERKANNT ...
Frage: Welche Bedeutung hat das Thema Wissen in Ihrem Unternehmen? Welche der folgenden Aussagen tri!t am besten zu?
Bedeutung von Wissen
Wissen ist eine wichtige strategische Ressource und wird auch als solche behandelt
Wissen ist zwar eine wichtige strategische Ressource, wird aber nicht als solche behandelt
Wissen spielt in unserem Unternehmen keine herausragende Rolle
3%
71%
26%
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
11
... ABER NUR JEDER ZWEITE WISSENSARBEITER FÜHLT SICH AUCH STÄRKER GEFÖRDERT
Frage: Wie schätzen Sie die Stellung der Wissensarbeiter in Ihrem Unternehmen ein? Welcher der folgenden Aussagen stimmen Sie eher zu?
Stellung der Wissensarbeiter
Haben eine herausgehobene Bedeutung im Unternehmen, sie werden stärker unterstützt und gefördert
Haben keine besondere Stellung, alle Mitarbeitergruppen sind gleichwertig und werden gleich behandelt
51% 49%
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
12
WISSENSARBEITER ARBEITEN SELBSTBESTIMMT, BLEIBEN ABER BEI AUSTAUSCH/VERNETZUNG AUF SICH GESTELLT
Frage: Inwieweit tre!en die folgenden Aussagen auf Ihr derzeitiges Arbeitsumfeld zu?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
Meine Meinung ist gefragt
Ich kann weitestgehend selbst bestimmen, wie ich Aufgaben erledige und Probleme löse
Ich fühle mich als Experte in meinem Fachgebiet anerkannt und wertgeschätzt
Der fachliche Austausch mit Kollegen wird gefördert und gefordert
Ich kann meist selbst bestimmen, wann und wo ich arbeite
Der fachliche Austausch über Unternehmens-grenzen hinweg wird gefördert und gefordert
Mein Vorgesetzter hat die kontrollierende Rolle: Arbeitsablauf vorgeben und Einhaltung prüfen
Mein Vorgesetzter ist der Experte und ich arbeite ihm zu
Arbeitsumfeld –Führung und Organisation
Tri!t vollkommen zu
Tri!t überwiegend zu
Tri!t überwiegend nicht zu
Tri!t überhaupt nicht zu
6
11
11
16
39
42
31
24
25
15
12
7
53
48
55
53
37
46
34
25
8
9
13
17
27
28
38
3731
0% 20% 40% 60% 80% 100%100% 80% 60% 40% 20%
2
1
1
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INFRASTRUKTUR IST GUT, ABER FÜR WISSENSARBEIT VIELFACH NOCH NICHT OPTIMIERT
Frage: Inwieweit tre!en die folgenden Aussagen auf Ihr derzeitiges Arbeitsumfeld zu?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
Ich bin für meine Tätigkeit technisch gut ausgestattet
Für Austausch und Vernetzung mit Kollegen stehen ausreichend Anwendungen und Technologien zur Verfügung
Ich kann problemlos auf Informationsquellen im Unternehmen zugreifen
Meine Büroumgebung wirkt sich positiv auf meine Arbeit aus
Ich kann Social-Media-Dienste im Internet für Austausch und Vernetzung nutzen
Es gibt die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen, je nach Tätigkeit, zu wählen
Es gibt keine Möglichkeit, um sich mit Kollegen abseits vom Arbeitsplatz zwanglos auszutauschen
Arbeitsumfeld – Infrastruktur
Tri!t vollkommen zu
Tri!t überwiegend zu
Tri!t überwiegend nicht zu
Tri!t überhaupt nicht zu
3658
3355
3147
2352
2338
1335
1423
61
102
175
214
2515
3221
3231
0% 20% 40% 60% 80% 100%100% 80% 60% 40% 20%
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FACHLICHE WEITERENTWICKLUNG UND SELBSTBESTIMMUNG SIND EIN „MUSS“ – UND WICHTIGER ALS GEHALTWichtigkeit von Eigenschaften und Umsetzung beim aktuellen Arbeitgeber
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
nied
rig
hoch
Wichtigkeitniedrig hoch
Umsetzung
Führungs-karriere
Profilierung als Experte in der Ö!entlichkeit
Fachkarriere
Mitsprache bei strategischer Entwicklung
Moderne Arbeits-plätze/Büroräume
Hohes Gehalt
Hohe Flexibilität bzgl. Arbeitszeit u. –ort
Hohes Maß an Selbstbestimmung
Sicherer ArbeitsplatzFachliche Weiterentwicklung
Möglichkeit, Familie und Beruf in Einklang zu bringen
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2.3 PRODUKTIVITÄT VON WISSENSARBEIT(ERN)Bedeutung von Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung, Nutzung von Möglichkeiten für Austausch und Vernetzung sowie Produktivitätse!ekte von Mixed Teams
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WISSENSARBEITER HALTEN SELBSTBESTIMMUNG UND FLEXIBILITÄT FÜR ZENTRAL, UM PRODUKTIV ZU ARBEITEN
Frage: Welche Bedeutung haben aus Ihrer Sicht die folgenden Maßnahmen, um Ihre Produktivität bzw. den Erfolg Ihres Unternehmens zu steigern?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
Ein hohes Maß an Selbstbestimmung
Flexible Arbeitszeiten
Vielfältige Möglichkeiten zur Aneignung von Fachwissen
Entlastung von Routineaufgaben und bürokratischen HürdenMöglichkeiten zur Mitsprache bei der Strategieentwicklung
Flexible Arbeitsorte
Ausbau von allgemeinen Schlüsselkompetenzen
Möglichkeit zur Profilierung als Experte in der Fachö!entlichkeit
Sehr hohe Bedeutung
Hohe Bedeutung
43 47
44 49
29 59
30 52
28 54
30 44
23 48
17 36
0% 20% 40% 60% 80%
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NETZWERKE ANSTATT WISSENSDATENBANKEN?WISSENSARBEITER WOLLEN BEIDES!
Frage: Welche Bedeutung haben aus Ihrer Sicht die folgenden Maßnahmen, um Ihre Produktivität bzw. den Erfolg Ihres Unternehmens zu steigern?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
Aufbau, Pflege und Nutzung von:
Netzwerken zwischen Kollegen innerhalb des Unternehmens
Wissensdatenbanken
Unternehmensübergreifenden Netzwerken mit anderen Experten
Wikis, Blogs und Social Software
Ö!entlichen sozialen Netzwerken im Internet
Sehr hohe Bedeutung
Hohe Bedeutung
0% 20% 40% 60% 80%
25 50
29 45
18 50
13 36
11 34
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PERSÖNLICHER AUSTAUSCH GEHT VOR DIGITALE VERNETZUNG!
Frage: Welche der folgenden Möglichkeiten nutzen Sie, um sich mit Kollegen auszutauschen bzw. fachliche Netzwerke aufzubauen?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
Fachkonferenzen/Workshops
Messen
Verbandsmitgliedschaft/-mitarbeit
Social-Media-Dienste/Software für unternehmensinterne Netzwerke
Ö!entliche Social-Media-Dienste für professionelle Zwecke
Ö!entliche Social-Media-Dienste für private Zwecke
Sonstiges
69
44
25
23
21
13
4
9
0% 20% 40% 60% 80%
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IMMERHIN: FAST JEDER FÜNFTE WISSENSARBEITER BEZEICHNET SOCIAL MEDIA ALS WICHTIGSTEN AUSTAUSCHKANAL
Frage: Und welche dieser Möglichkeiten ist für Sie persönlich die wichtigste, um sich mit Kollegen auszutauschen bzw. fachliche Netzwerke aufzubauen?
32%
62%
5%
55%
12%
6%
11%
5%
3%9%
Fachkonferenzen/Workshops
Messen
Verbandsmitgliedschaft/-mitarbeit
Social-Media-Dienste/Software für unternehmensinterne Netzwerke
Ö!entliche Social-Media-Dienste für professionelle Netzwerke
Ö!entliche Social-Media-Dienste für private Netzwerke
Sonstiges
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
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MIXED TEAMS FÖRDERN DIE PRODUKTIVITÄT
Frage: Halten Sie die Zusammenarbeit in Mixed Teams – also Teams aus externe und interne Wissensarbeitern – insgesamt für ...?
produktivitätsfördernd
neutral
produktivitätshemmend
32%
62%
5%
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
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FESTANGESTELLTE WISSENSARBEITER SEHEN IN DEN EXTERNEN KEINE WETTBEWERBER
Frage: Welche E!ekte in Mixed Teams konnten Sie konkret beobachten bzw. würden Sie konkret erwarten?
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
0% 20% 40% 60% 80%
Gute Möglichkeit, um neues Wissen zu gewinnen/voneinander zu lernen
Gute Ergänzung der Fertigkeiten
Erweiterung meines fachlichen Netzwerkes
Mehr Ansporn
Erhöhter Einarbeitungs- und Kommunikationsaufwand
Mehr Konkurrenzverhalten
70
62
53
26
31
12
22
3.0ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE
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CHARAKTERISTIKA VON WISSENSARBEIT UND WISSENSARBEITERN
1. Das Management von Wissensarbeit(ern) stellt grundlegend andere Anforderungen als das von Industriearbeit(ern)
Mehr als 80#% der Wissensarbeiter üben nach eigenen Aussagen Tätigkeiten aus, die nicht über feste Regeln und Prozesse definiert werden können, gleichzeitig viel Gestaltungsfreiheit lassen sowie nicht an feste Zeiten und Orte gebunden sind Fast 90#% der Befragten verweisen in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit zur Vernetzung – intern wie extern
2. Unternehmen müssen sich auf diese Anforderungen einstellen. Ansonsten riskieren sie, kluge und kreative Köpfe zu verlieren. Denn Wissensarbeiter sind selbstbewusst und wechselbereit.
Etwa drei Viertel der Wissensarbeiter fühlen sich in ihrer Position sicher und rechnen sich gute Chancen am Arbeitsmarkt aus Knapp 60#% der Wissensarbeiter sind bereit das Unternehmen zu wechseln, um sich thematisch weiterzuentwickeln. 40#% der Wissensarbeiter spielen mit dem Gedanken, sich selbständig zu machen Wissensarbeiter zeigen eine große Bereitschaft, über das „normale Maß“ hinaus in die Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu investieren. Sie setzen dabei eher auf die Aneignung von Fachwissen denn auf den Aufbau von Netzwerken mit anderen Wissensträgern
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SITUATION DER WISSENSARBEITER IN DEN UNTERNEHMEN
3. Wissen wird heute in einem Großteil der deutschen Unternehmen als strategische Ressource behandelt. Allerdings sehen viele Wissensarbeiter noch Reserven.
Etwa ein Viertel der Befragten berichtet, dass Wissen zwar eine wichtige Ressource in ihrem Unternehmen darstellt, aber nicht als solche behandelt wird Jeder zweite Befragte verweist darauf, dass Wissensarbeiter in seinem Unternehmen keine besondere Förderung im Vergleich zu anderen Mitarbeitergruppen erfahren
4. Die Mehrheit der Unternehmen bietet den Wissensarbeitern die Möglichkeit selbstbestimmt zu arbeiten. Allerdings wird Austausch und Vernetzung häufig noch ungenügend unterstützt.
Die überwiegende Mehrheit der Wissensarbeiter (mehr als 90#%) fühlt sich als Experte im Unternehmen anerkannt und kann weitgehend selbstbestimmt arbeiten Aber: Jeder vierte Wissensarbeiter berichtet, dass der interne Austausch nur unzureichend gefördert wird. Etwa 40#% der Wissensarbeiter verweisen auf ungenügende Unterstützung bei der externen Vernetzung. Und etwa 40#% der Befragten berichten, dass Social Media für Austausch und Vernetzung nicht genutzt werden können Zudem bemängelt jeder vierte Wissensarbeiter eine „wenig förderliche“ Büroumgebung. Jeder dritte Wissensarbeiter klagt über fehlende Möglichkeiten, sich mit Kollegen zwanglos auszutauschen
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ATTRAKTIVITÄT VON UNTERNEHMEN FÜR WISSENSARBEITER UND IST-SITUATION
5. Möglichkeiten zum selbstbestimmten Arbeiten und zur fachlichen Weiterentwicklung sind ein „Must-have“, um Wissensarbeiter zu gewinnen bzw. an sich zu binden.
Nahezu alle Wissensarbeiter verlangen, eigenständig agieren und sich als Experte weiterentwickeln zu können. Viele fordern darüber hinaus ein gutes Gehalt und wollen bei strategischen Fragen mitsprechen Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit zeigen sich insbesondere beim Gehalt, bei Möglichkeiten zur fachlichen Weiterentwicklung und bei der Mitsprache in strategischen Fragen
6. Darüber hinaus sind Unternehmen immer mehr gefordert, Wissensarbeiter dabei zu unterstützen, Berufliches und Privates in Einklang zu bringen
Etwa 80#% der Wissensarbeiter verlangen vom Unternehmen ihrer Wahl ein hohes Maß an zeitlicher Flexibilität und Arbeitsplatzsicherheit sowie dedizierte Unterstützung, um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Viele Arbeitgeber kommen diesen Wünschen bislang nur bedingt nach Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit zeigen sich laut den Befragungsergebnissen zudem bei der Ausstattung von Büros und Arbeitsplätzen
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MÖGLICHKEITEN ZUR STEIGERUNG DER PRODUKTIVITÄT VON WISSENSARBEIT
7. Selbstbestimmung und zeitliche Flexibilität sind aus Sicht der Wissensarbeiter Grundvoraussetzungen, produktiv zu arbeiten.
Bei der Frage nach Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung rangieren Selbstbestimmung und zeitliche Flexibilität ganz oben (>90#%)
8. Wissensdatenbanken werden weiterhin als wichtig erachtet, Social Media dagegen vielfach noch mit Skepsis betrachtet.
Drei Viertel der Wissensarbeiter glauben an Produktivitätssteigerung durch Einsatz von Wissensdatenbanken Netzwerke zwischen Kollegen werden ebenfalls von drei Vierteln als wichtig angesehen, der Einsatz von Social Media-Werkzeugen zur Produktivitätssteigerung wird jedoch überwiegend noch mit Skepsis betrachtet
9. Bei der Nutzung von Möglichkeiten für Austausch und Vernetzung zeigt sich ein ambivalentes Bild: Klassische Vernetzungsplattformen vs. Social Media
Wissensarbeiter nutzen mehrheitlich herkömmliche Plattformen wie Fachkonferenzen und Messen, um sich auszutauschen und Netzwerke aufzubauen Zwar setzt nur etwa jeder fünfte Wissensarbeiter auf Social-Media-Dienste wie Xing oder LinkedIn. Aber ein Großteil derjenigen Wissensarbeiter, die Social Media nutzen (>70#%), betrachten dieses Medium als wichtigste Austauschmöglichkeit
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PRODUKTIVITÄT IN MIXED TEAMS AUS FESTANGESTELLTEN UND EXTERNEN
10. Festangestellte Wissensarbeiter stehen der Zusammenarbeit mit externen Spezialisten, die freiberuflich oder im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung für Unternehmen tätig sind, positiv gegenüber.
Mehr als 60#% der Wissensarbeiter hält die Zusammenarbeit in Mixed Teams aus festangestellten und externen Mitarbeitern für „produktivitätsfördernd“! Nur 5#% sehen einen negativen Einfluss auf die Produktivität
11. Produktivitätsfördernde Wirkung von Mixed Teams wird in der Praxis bestätigt 77#% derjenigen Wissensarbeiter, die bereits über Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Externen verfügen, halten Mixed Teams für produktivitätsfördernd
12. Festangestellte Mitarbeiter sehen in Mixed Teams insbesondere eine Möglichkeit, das eigene Wissen und fachliche Netzwerke zu erweitern. Konkurrenzverhalten spielt dagegen in der Zusammenarbeit mit Externen nur eine untergeordnete Rolle.
Der Großteil der festangestellten Mitarbeiter zeigt sich überzeugt: In Mixed Teams können Wissensarbeiter voneinander lernen (70#%), Fertigkeiten ergänzen (62#%) und Netzwerke erweitern (53#%) Nur relativ wenige Wissensarbeiter fühlen sich durch den Einsatz von Externen mehr angespornt (26#%). Noch weniger sehen Produktivitätshemmnisse durch mehr Konkurrenzverhalten (12#%)
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4.0 ANHANGZusammensetzung der Stichprobe, Hintergrund des Projektes und Aussicht auf weitere Verö!entlichungen
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DIE STICHPROBE LIEFERT EIN BREIT GEFÄCHERTES MEINUNGSBILD DER FESTANGESTELLTEN WISSENSARBEITER IN DEUTSCHLAND
Zusammensetzung der Stichprobe nach Fachbereich
Zusammensetzung der Stichprobe nach Unternehmensgröße des Arbeitgebers
Zusammensetzung der Stichprobe nach Berufserfahrung
50%
11%
10%
7%
7%
15%17%20%
4%
8% 10%
2%
9%
7%
23%
30%
28%
42%
Marketing/Business Development
Vertrieb/Kundenservice
Produktionsplanung/ Projektplanung
Produktion/Projektabwicklung
Bescha!ung/Logistik/SCM
Forschung/Entwicklung
Buchhaltung/Rechnungs- wesen/Finance
IT/Technische Leitung
Sonstiges
3 bis 5 Jahre
5 bis 10 Jahre
Unter 250 MA
250 bis unter 500 MA
500 bis unter 1.000 MA
1.000 bis unter 2.000 MA
2.000 bis unter 5.000 MA
5.000 und mehr MA
Mehr als 10 Jahre
Anteile in Prozent aller befragten Wissensarbeiter, n = 309
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HINTERGRUND DES STUDIENPROJEKTES „WISSENSARBEITER UND UNTERNEHMEN IM SPANNUNGSFELD“
1. Die Spannungsfelder zwischen Unternehmen und Wissensarbeiter werden aus vier verschiedenen Perspektiven beleuchtet:
Experten: Ergebnisse verö!entlicht als Thesenpapier (April 2012)Festangestellte Wissensarbeiter Freiberufliche Wissensarbeitern (parallele Befragung, Ergebnisse verö!entlicht im November 2012) Befragung von Führungskräften (Befragung geplant in Q1 2013)
2. Weitere Informationen zum Projekt ... sowie zahlreiche Verö!entlichungen, Interviews und Diskussionsbeiträge finden Sie unter: www.wissensarbeiter-studie.de
" Führungskräfte
" Experten
" Wissensarbeiter
F ührungskräfte
fVWissensarbeiter
Experte
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