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SEITE 1
Wo ist die Ökologie in der Bewertungunserer Grundwässer ?
Christian Griebler
Institut für Grundwasserökologie
Helmholtz Zentrum München
Hans Jürgen Hahn
AG Grundwasserökologie
Universität Koblenz-Landau
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SEITE 2
April 2005 – Treffen Landau – „Grundwasser – Lebensraum, Ressource und Schutzgut“
Januar 2006 - UBA in Dessau - orientierendes Fachgespräch zum Thema „Grenzen und Möglichkeiten der biologischen Bewertung von Grundwasserökosystemen“
UBA UFO - Plan 2006 Projektausschreibung
Kurze Historie
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SEITE 3
1990/1994 Ecological indicators of GW quality - US-EPA Program for protection of groundwater ecosystems (Job & Simons)
„Research priority: „Development of a monitoring strategy for GW“
1994 Ecological risk assessment for soil & GW pollution (Notenboom - EEA)
1996 Use of GW fauna as indicators (Malard et al. – Univ Lyon)
1999 Faunistisches Grundwassermonitoring - Was kann es leisten? (Hahn & Friedrich)
2001 GW Organisms as Bioindicators (Mösslacher, Griebler, Notenboom)
2004 Need of GW Quality Guidelines for pesticides using SSD Approach – Ecotox-Thresholds (Hose & Grant)
2004 Incorporating ecological perspectives in European groundwater management policy (Danielopol et al.)
2006 Grundwasser-Fauna-Index (Hahn 2006)
2006 Biozönosen im Grundwasser – Grundlagen und Methoden der Charakterisierung von mikrobiellen Gemeinschaften
(Bundesamt für Umwelt, Bern, Hunkeler et al.)
2006 Groundwater – strategies of groundwater protection under the European legislative framework in Germany (European
Groundwater Conference, Keppner BMU)
2009 Zwei Sonderbände Freshwater Biology und Hydrogeology Journal
Forderungen und Bemühungen nach Berücksichtigung ökologischer Aspekte für Grundwassermanagement …
… gibt’s schon länger
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SEITE 4
1998 Schweizer Gewässerschutzverordnung
Die Biozönose unterirdischer Gewässer soll
1. naturnah und standortgerecht sein
2. typisch sein für nicht oder nur schwach belastete Gewässer
2003 Western Australian Guidance for the assessment of environmental factors –
“Consideration of subterranean fauna in groundwater and caves during environmental
impact assessment”
2006/2007 EU-GW Richtlinie - “Forschung soll durchgeführt werden um in Zukunft bessere
Kriterien zur Hand zu haben den guten Zustand der Grundwasserökosysteme zu
sichern “
2010/11 Grundwasserverordnung – Begründungen: „Gleichzeitig und gleichrangig werden
die aquatischen Lebensräume geschützt … und dass auch im GW eine eigene
Biodiversität besteht, die des Schutzes bedarf.“
Grundwasserökologie und -organismen in Gesetzen und Richtlinien
Bisher sind keine
Kriterien verfügbar
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SEITE 5
Was wollen wir bewerten ?
Beeinträchtigung/Störung des
Ökosystems ?
Risiko für die menschliche Gesundheit ?
Veränderung/ Beeinträchtigung der Grundwasserqualität
und -quantität?
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SEITE 6
Wasserqualität (water quality) ?
Ökologischer Zustand (ecological status) ?
Ökosystemgesundheit (ecosystem health) ?
Ökosystemdienstleistungen und - funktionen (ecosystem services) ?
Ökologische Bewertung !Was wollen wir bewerten ?
Ökosystemintegrität
= Ganzheitlichkeit= Gesamtheit= Intaktheit
ÖkosystemzustandÖkosystembedingungenÖkosystemtrend
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SEITE 7
Die biologische Integrität ist die Fähigkeit eines Ökosystems eine ausgeglichene, angepasste Organismengemeinschaft zu ermöglichen und dauerhaft zu erhalten mit einer Artenzusammensetzung, Vielfalt und funktionellen Organisation wie sie in vergleichbaren natürlichen Lebensräumen derselben Region vorkommen … die Summe der chemischen, physikalischen und biologischen Intaktheit ergibt die ökologische Integrität (Karr & Dudley, 1981).
Die ökologische Integrität (Intaktheit)
beeinhaltet Nachhaltigkeit, Stabilität und Resilienz
Ein ökologisch intaktes (gesundes) Ökosystem stellt wichtige Dienstleistungen zur Verfügung (… und ist zudem störungsresistent und hat ein großes Erholungspotential ???)
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SEITE 8
Ökosystemgesundheit kann ähnlich der menschlichen Gesundheit begriffen werden. Ähnlich einem gesunden Menschen ist ein gesundes Ökosystem frei von Stress und Krankheiten mit Systemkomponenten (Organen) die planmäßig und zuverläßlich funktionieren (Karr, 1999; Korbel & Hose, 2010).
Ökosystemgesundheit
in den folgenden Abschnitten werden die Begriffe Ökosystemintegrität, ökologischer Zustand und Ökosystemgesundheit synonym verwendet.
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SEITE 9
Physikalisch-chemische Analysen beschreiben einenMomentanzustand zum Zeitpunkt der Untersuchung und umfasseneine nur beschränkte Anzahl von Parametern
Biologische Messgrößen bilden ein zeitintegriertes Zustandsbild abund können somit auch Belastungen durch nicht detailiiert erfaßteEinflussgrößen (‘neue Problemstoffe’) anzeigen.
Vorhandene Belastungen und Einflüsse können besserkategorisiert werden – Auswirkungen auf die Ökosystemfunktionen.
Brauchen wir ein ökologisches Bewertungssystem ?
Vorteile
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SEITE 10
Physikalisch-chemische Analysen sind standardisiert während esfür biologische Kriterien noch kaum Routineprotokolle gibt.
Wir wissen noch vergleichsweise wenig über die Verbreitung, Sensitivität und Ökologie von Grundwasserorganismen
Zusätzliche Parameter verursachen Mehrkosten
Brauchen wir ein ökologisches Bewertungssystem ?
Nachteile
Es bedarf ökologischer Kriterien um Ökosysteme zu bewerten !
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SEITE 11
Berücksichtigte Organismengruppen:
?
Biologische Kriterien sind Routine bei der Bewertung von Oberflächengewässernaufgenommen in die EU Wasserrahmenrichtlinie
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SEITE 12
Biozönoesen in Grundwasserökosystemen
Die mikrobiellen Gemeinschaften
(a, b) Bakterien, (c) Heterotrophe Nanoflagellaten (HNF), (d) Amöben, (e) (peritricher) Ciliat der an aggregierten Bakterien frisst
(a, d = Phasenkontrastaufnahmen, c, b, e = Epifluoreszenzaufnahmen)
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SEITE 13
Grundwasserfauna
(a) Niphargus aquilex (Amphipode, 1 cm),(b) Mixtacandona laisi (Ostracode, 0,7 mm), (c) Cyclopoida (Copepode, ca. 0,7 mm), (d) Oligochaet (ca. 5 cm), (e) Bathynella sp (Syncaridae, 1 mm),(f) Proasellus cavaticus (Isopode, 3,7 mm)
(Fotos: A. Fuchs und H.J. Hahn, Grabow, M. Haggenmüller).
Biozönoesen in Grundwasserökosystemen
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SEITE 14
Notwendige Schritte zu einem ökologischen Bewertungssystem
1. Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
2. Inventur an ausgewählten Untersuchungsstandorten
3. Suche nach einer ökologisch sinnvollen Untergliederung von Grundwassersystemen
4. Definition von Referenzzuständen (natürliche Hintergrundwerte)
5. Identifizierung von (Bio)Indikatoren
6. Bewertungsschema ökologischer Zustand („ecosystemstatus or health“) von Grundwassersystemen
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SEITE 15
Notwendige Schritte zu einem ökologischen Bewertungssystem
1. Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
2. Inventur an ausgewählten Untersuchungsstandorten
3. Suche nach einer ökologisch sinnvollen Untergliederung von Grundwassersystemen
4. Definition von Referenzzuständen (natürliche Hintergrundwerte)
5. Identifizierung von (Bio)Indikatoren
6. Bewertungsschema ökologischer Zustand („ecosystemstatus or health“) von Grundwassersystemen
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SEITE 16
Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
Ökosysteme setzen sich aus verschiedenen Komponenten bzw. Ebenen zusammen
Strukturelle
EbeneFu
nktio
nelle
Eben
e
Organisationsebene
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SEITE 17
Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
Bewertungskriterien müssen alle Ebenen berücksichtigen und erfassen
Grunwasserleitertyp,
Hydrogeologie,
Oberflächeneinfluß, …
Abund
anz u
nd B
iom
asse
von
Organ
ismen
, Bio
logi
sche
Proz
esse
(Min
erali
satio
n,
Respi
ratio
n, D
OC, Näh
rsto
ffe
Artenvielfalt, stygobionte vs. stygoxeneArten, sensitive vs. Robuste Arten ,
Struktur des Nahrungsnetzes, …
Chemie
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SEITE 18
Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
Bewertungskriterien müssen alle Ebenen berücksichtigen und erfassen
Grunwasserleitertyp,
Hydrogeologie,
Oberflächeneinfluß, …
Abund
anz u
nd B
iom
asse
von
Organ
ismen
, Bio
logi
sche
Proz
esse
(Min
erali
satio
n,
Respi
ratio
n, D
OC, Näh
rsto
ffe
Artenvielfalt, stygobionte vs. stygoxeneArten, sensitive vs. Robuste Arten ,
Struktur des Nahrungsnetzes, …
organische Schadstoffe, Schwermetalle, Salinität,
Fäkalkeime und pathogene Bakterien und Viren,
Oberflächenarten, Grundwasserraubbau, …
Stressebene
Chemie
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SEITE 19
Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
1 Amphibians2 Birds3 Mammals4 Microbes5 Hydrology6 Invertebrates
Spatial coverage (m or m2)
10-2 10-1 100 101 102 103 104 105 106 107
1
2
5
4
6
3
103
102
101
100
10-1
10-2
10-3
Tem
pora
l cov
erag
e(y
rs)
Parameter müssen alle räumlichen und zeitlichen Skalen abdecken
Semi-aquatische ÖkosystemeInnis et al., 2000
Zeitl
iche
Dim
ensi
on
Räumliche Dimension
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SEITE 20
Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
Spatial coverage (m or m2)
10-2 10-1 100 101 102 103 104 105 106 107
5
4
6
103
102
101
100
10-1
10-2
10-3
Tem
pora
l cov
erag
e(y
rs)
Parameter müssen alle räumlichen und zeitlichen Skalen abdecken
Grundwasserökosysteme
4 Microbes5 Hydrology & Chemie6 Invertebrates
Zeitl
iche
Dim
ensi
on
Räumliche Dimension
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SEITE 21
Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
HydrogeochemieGrundwasserfaunaMikrobiologie
Parameter (Kriterien)
Temperatur, pH, Leitfähigkeit, Sauerstoff, EH, Hauptionen: Cl-, NO3
-, SO42-, PO4
3-, Ca, Na, Mg, K, NH4
+, Alkalinität, DOC, BDOC, AOC, TOC, C/N im Detritus, TOM, Schwermetalle* (Al, As, Co, Cr, Cu, Fe, Mn, Ni, Cd, Zn, Pb), Isotope*: 3H, 2H/1H und 18O/16O im Wasser, CSB
Gesamtbakterienzahl, KBEs*, BKP, ATP, BSB5, Zusammensetzung der bakteriellen Gemeinschaft (T-RFLP-Fingerprinting, Geochip), Biodiversität (Richness, Diversity & Eveness), E. coli,
Gesamtorganismenzahl, Artenzahl, Diversität, Stygobionte vs. Stygoxene, Grundwasserfaunaindex (GFI), Biogeographie, …
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SEITE 22
Funtionelle Ebene Strukturelle EbeneOranisationsebene
Parameter/Kriterien
MikroorganismenGesamtzellzahl und Biomasse, ATP, BKP, Wachstumsrate
FaunaGesamtorganismenzahlund Biomasse
Ökosystem(Dienstleistungen)
Mineralisation (DOC, AOC)
MikroorganismenArtenzahl (OTUs)Diversitätfestsitzend vs. suspendiert
FaunaRichnessDiversitätStygobionte vs. StygoxeneSensitive vs. robuste Arten
SchadstoffeNitrat
Kalium
Schwermetalle
E. Coli
OW-Arten
Stressebene
HydrogeologieHydrochemieLeitertyp (Karst-Kluft-Alluvium)
NaturraumGeoRegBioregion
Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
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SEITE 23
Notwendige Schritte zu einem ökologischen Bewertungssystem
1. Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
2. Inventur an ausgewählten Untersuchungsstandorten
3. Suche nach einer ökologisch sinnvollen Untergliederung von Grundwassersystemen
4. Definition von Referenzzuständen (natürliche Hintergrundwerte)
5. Identifizierung von (Bio)Indikatoren
6. Bewertungsschema ökologischer Zustand („ecosystemstatus or health“) von Grundwassersystemen
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SEITE 24
ErftgebietErftgebiet
AlbAlb--DonauDonau--KreisKreis
Obere IsarObere Isar
Erftgebiet:Kölner Bucht (Rur- & Erftscholle)• ‘Schotter & Kiese des Niederrheins’Mechernicher Voreifel (Eifel)• ‘Paläozoische Sedimentgesteine’
Alb-Donau-Kreis:Lonetal-Flächenalb (Alluvium & Karst)• ‘Kalksteine des Oberen Jura’
Donauried (Alluvium & Karst)• ‘Schotter & Moränen des Alpenvorlands’• ‘Kalksteine des Oberen Jura’
Obere Isar:• ‘Kalksteine alpiner Raum’
Untersuchungs-standorte im Rahmen
des UBA Projekts
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SEITE 25
ErftgebietErftgebiet
AlbAlb--DonauDonau--KreisKreis
Obere IsarObere Isar
SoltauSoltau
RatzeburgRatzeburg
Weitere Untersuchungs-
standorte gefördert durch die LAWA
Ratzeburg und Soltau:• ‘Sande & Kiese Norddeutschland’
Erftgebiet:Kölner Bucht (Rur- & Erftscholle)• ‘Schotter & Kiese des Niederrheins’Mechernicher Voreifel (Eifel)• ‘Sandsteinfolgen des Buntsandsteins’
Alb-Donau-Kreis:Lonetal-Flächenalb (Lockergestein & Karst)• ‘Kalksteine des Oberen Jura’
Donauried (Lockergestein & Karst)• ‘Schotter & Moränen des Alpenvorlands’• ‘Kalksteine des Oberen Jura’
Obere Isar:• ‘Kalksteine alpiner Raum’
N
S
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SEITE 26
Notwendige Schritte zu einem ökologischen Bewertungssystem
1. Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
2. Inventur an ausgewählten Untersuchungsstandorten
3. Suche nach einer ökologisch sinnvollen Untergliederung von Grundwassersystemen
4. Definition von Referenzzuständen (natürliche Hintergrundwerte)
5. Identifizierung von (Bio)Indikatoren
6. Bewertungsschema ökologischer Zustand („ecosystemstatus or health“) von Grundwassersystemen
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SEITE 27
country/continental scale - biogeographical level - unit of different climates - stygoregion
alluvial aquifer
karstic aquifer
GWMW
regional scale - aquifer type - gw landscape
local scale - habitat level
HZ
Kontinentaldrift, Eiszeiten, Klima und Hydrographie prägten die geographische Verteilung einzelnerArten und PopulationenDie strukturelle Gegebenheiten imUntergrund bestimmen den zurVerfügung stehenden Lückenraum und die hydraulische Leitfähigkeit. Auch die Landnutzung prägt sich in den Untergrund durch. Schlüsselfaktoren sind Verfügbarkeitvon Nahrung und Energie (inkl. Sauerstoff) als auch vorherrschendeTemperaturverhältnisse.
Untergliederung – KlassifizierungSo machen das die Ökologen
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SEITE 28
Kriterien sind Ergiebigkeit, Durchlässigkeit, Geochemie, Hydrogeologie (z.B. Hydrogeologischer Atlas Deutschland)
Untergliederung – KlassifizierungSo machen das die Hydrogeologen
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SEITE 29
Kriterien sind Ergiebigkeit, Durchlässigkeit, Geochemie, Hydrogeologie (z.B. Hydrogeologischer Atlas Deutschland)
Wendtlandpapier für Europa (Wendtland et al., 2007; BRIDGE) - Unterteilt Europa in hydrochemische GW-Landschaften
Untergliederung - Klassifizierung
Wendland F, Blum A, Coetsiers M, Gorova R, Griffioen J, Grima J, Hinsby K. Kunkel R, Marandi A, Melo T, Panagopoulos A, Pauwels H, Ruisi M, Traversa P, Vermooten JSA, Walraevens K (2007) European aquifertypology: a practical framework for an overview of major groundwater composition at European scale. Environ Geol. doi:10.1007/s00254–007–0966–5
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SEITE 30
Kriterien sind Ergiebigkeit, Durchlässigkeit, Geochemie, Hydrogeologie (z.B. Hydrogeologischer Atlas Deutschland)
Wendtlandpapier für Europa (Wendtland et al., 2007; BRIDGE) - Unterteilt Europa in hydrochemische GW-Landschaften
Untergliederung - Klassifizierung
Untergliederung Deutschlands in 17 GW-Landschaften basierend auf hydrogeo-logischen und hydrochemischen Parametern nach Kunkel et al. (2004)
Ist eine derartige Untergliederung ökologisch relevant und nachvollziehbar ?
Kunkel R, Wendland F, Voigt HJ, Hannappel S (2004) Die natürliche, ubiquitär überprägte Grundwasserbeschaffenheit in Deutschland, Band 47. Schriften des Forschungszentrums Jülich, Reihe Umwelt/Environment, Jülich, Germany
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SEITE 31
Notwendige Schritte zu einem ökologischen Bewertungssystem
1. Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
2. Inventur an ausgewählten Untersuchungsstandorten
3. Suche nach einer ökologisch sinnvollen Untergliederung von Grundwassersystemen
4. Definition von Referenzzuständen (natürliche Hintergrundwerte)
5. Identifizierung von (Bio)Indikatoren
6. Bewertungsschema ökologischer Zustand („ecosystemstatus or health“) von Grundwassersystemen
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SEITE 32
Definition eines hydrochemischen Referenzzustandes
Kunkel et al., 2004
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SEITE 33
Definition eines biologischen/ökologischen ReferenzzustandesBiologische Merkmale eines ökologisch „intakten“Grundwasserökosystems
Eine geringe mikrobielle Biomasse und AbundanzKleine, morphologisch sehr einheitliche ZellenGeringe mikrobielle AktivitätenEine geringe mikrobielle DiversitätEin hoher Anteil festsitzender BakterienDort wo Fauna vorkommt, ein hoher Anteil an CrustaceenEin geringer Anteil an Würmern (Oligochaeten und Nematoden)Ein überwiegender Anteil von Stygobionten (echte GW-Tiere) Keine exotischen ArtenNiedrige Kohlenstoff (DOC, TOC) und Stickstoffwerte (NO3)Keine Schadstoffe nachweisbar (z.B. Aromaten, Pestizide, Schwermetalle)Abwesenheit von Fäkalkeimen und -viren
Natürliche Variabilität ?
Geologie ?
Biogeographie?
Wir brauchen Zahlen !!
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SEITE 34
Notwendige Schritte zu einem ökologischen Bewertungssystem
1. Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
2. Inventur an ausgewählten Untersuchungsstandorten
3. Suche nach einer ökologisch sinnvollen Untergliederung von Grundwassersystemen
4. Definition von Referenzzuständen (natürliche Hintergrundwerte)
5. Identifizierung von (Bio)Indikatoren
6. Bewertungsschema ökologischer Zustand („ecosystemstatus or health“) von Grundwassersystemen
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SEITE 35
Bakterien & Archaeen Protozoen/Pilze Fauna
Mikrobielle Gemeinschaften beinhalten vielversprechende Indikatoreigenschaften
Eutrophierung und organische Verunreinigung (z.B. Pearl et al. 2003)
Schwermetallbelastung (z.B. Solé et al. 2008)
Anwesenheit von pathogenen Bakterien, Protozoen und Viren (z.B. Lucena et al. 2006)
Biologischer Schadstoffabbau und aktive Redoxprozesse (z.B. Winderl et al. 2007)
Bioindikatoren für Grundwasserökosysteme?
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SEITE 36
Innerhalb der Fauna gibt es Indikatoren für
Oberflächeneinflüße (Husmann 1971; Sket 1973; Malard et al. 2004; Hahn 2006)
Eutrophierung (Holsinger 1966; Sket 1973; Culver et al. 1992; u.a.)
Sedimentstruktur und Porosität (Mösslacher 1998, Paran et al. 2004; u.a.)
Redox- und Sauerstoffverhältnisse (Mösslacher 1998, Dole-Olivier et al. 2004; u.a.)
Bioindikatoren für Grundwasserökosysteme?
Bakterien & Archaeen Protozoen/Pilze Fauna
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SEITE 37
0
10
20
30
40
50
W99739
1 (30.
04m)
W99758
1 (12.
97m)
W99759
1 (10.
71m)
W99764
1 (8.1
6m)
W99770
1 (12.
02m)
W10505
1 (5.0
1m)
W39005
1 (4.0
7m)
W60035
3 (9.1
2m)
W69007
2 (26.
02m)
W34048
2 (30.
00m)
W30650
(7.99
m)
W30651
(8.99
m)
W34020
2 (22.
97m)
W34021
2 (24.
14m)
W34024
2 (24.
13m)
W34025
1 (24.
37m)
W34026
1 (21.
07m)
W84215
1 (17.
03m)
W84221
1 (14.
07m)
W94755
1 (11.
12m)
W94822
1 (13.
82m)
W94862
1 (7.4
5m)
Bak
terie
ndic
hte
x 10
^4 [Z
elle
n/m
l]
FrühjahrHerbst
Rurscholle Erftscholle
Bioindikatoren innerhalb der Mikroorganismen
Genetischer Fingerabdruck einer bakteriellen
Gemeinschaft
Grundwasserprobe Fingerprint (hier T-RFLP)
Phylogenetischer StammbaumDNA – Chip (Phylochip)
Indikatorsequenzen
Rurscholle Erfscholle
MultivariateStatistik
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SEITE 38
Datenerkundung
PCA (Hauptkomponentenanalyse)CA (Korrespondenzanalyse)NMDS (non metric multidimensional scaling)Clusteranalyse
Welche Methoden können angewandt werden um Indikatororganismen zu identifizieren ?
Einfluß von Umweltvariablen
RDA (Redundanzanalyse)CCA (Kanonische Korrespondenzanalyse) DiskriminanzanalyseMRT (Multivariate Regressionsbäume)
Direkte Korrelation zu Störgröße(n)
Es gibt keine einfachen und direkten Korrelationen in GWÖksystemen !
Multivariate Statistik
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SEITE 39
Notwendige Schritte zu einem ökologischen Bewertungssystem
1. Auswahl geeigneter Untersuchungsparameter (Kriterien)
2. Inventur an ausgewählten Untersuchungsstandorten
3. Suche nach einer ökologisch sinnvollen Untergliederung von Grundwassersystemen
4. Definition von Referenzzuständen (natürliche Hintergrundwerte)
5. Identifizierung von (Bio)Indikatoren
6. Bewertungsschema ökologischer Zustand („ecosystemstatus or health“) von Grundwassersystemen
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SEITE 40
Abgestuftes Evaluierungsschema zur Bewertung des ökologischen Zustands
von Grundwässern
Verändert nach Korbel & Hose, 2010
Ausgewählte Kriterien welche die verschiedenen Ökosystemebenen
abdecken werden bestimmt
Ergebnisse werden mit Daten von Referenzstandorten verglichen und
ausgewertet
Stufe 1 Stufe 2
Einfache biologische Parameter werden gemessen
Ergebnisse werden anhand einer Tabelle mit Richtwerten
ausgewertet
Abweichung Qualitative und quantitative Interpretation
Qualitative Interpretation
G.ö.Z.
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SEITE 41
Stygoregionen — eine ökologisch sinnvolle Gliederung von Grundwasser-ökosystemen(Hans Jürgen Hahn, Universität Koblenz-Landau)
Ökologische Bewertungskriterien und Bioindikatoren für das Grundwasser (Heide Stein & Sven Berkhoff, Universität Koblenz-Landau)
Biologische Referenzzustände in deutschen Grundwässern (Claudia Kellermann, HelmholtzZentrum München)
Bewertung des ökologischen Zustandes von Grundwassersystemen –Vision oder Illusion? (Christian Griebler, HelmholtzZentrum München)
Projektergebnisse im Detail
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SEITE 42
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit