BUNDESVERWALTUNGSAMT BUNDESVERWALTUNGSAMT
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Musterprozess
Zahlungsverkehr/ ePayment
Organisatorische und prozessuale Aspekte
Version 1.0 September 2003
BUNDESVERWALTUNGSAMT BUNDESVERWALTUNGSAMT
Das vorliegende Dokument wurde durch das Kompetenzzentrum Vorgangsbearbei-tung, Prozesse und Organisation im Bundesverwaltungsamt in Zusammenarbeit mit der Firma MICUS Management Consulting GmbH erstellt. Ansprechpartner: Elias Paraskewopoulos Bundesverwaltungsamt Projektgruppe Kompetenzzentren eGovernment BundOnline 2005 - Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung, Prozesse und Orga-nisation (CC VBPO) eMail: [email protected]
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Inhaltsverzeichnis
1 Management Summary .............................................. 6
2 Einleitung .................................................................... 7
2.1 Aufbau und Zweck des Dokuments ..................................7
2.2 Vorgehen..........................................................................7
3 ePayment-Musterprozesse........................................ 8
3.1 Grundlegende Annahmen.................................................8
3.2 Übersicht ..........................................................................8
3.3 Musterprozess 1: Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift (Einzugsermächtigung)....................................9
3.4 Musterprozess 2: Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift (ELV) ....................................... 14
3.5 Musterprozess 3: Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauftrag...................................................... 16
3.6 Musterprozess 4: Zahlung nach Lieferung durch Überweisung (auf Rechnung) ......................................... 18
3.7 Musterprozess 5: Online-Abwicklung einer Kreditkartenzahlung........................................................ 21
3.8 Schnittstellenübersicht.................................................... 24
3.8.1 Übernahme von Informationen aus der Behörde...................24
3.8.2 Rückmeldung des ePayment-Servers an die Behörde..........24
4 Übernahme der Musterprozesse............................. 25
4.1 Voraussetzungen bei den Behörden............................... 25
4.2 Empfehlungen zum Vorgehen ........................................ 25
4.3 Unterstützungsleistungen ............................................... 26
5 Ansprechpartner ...................................................... 27
BUNDESVERWALTUNGSAMT BUNDESVERWALTUNGSAMT
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 – Drei Bezahlverfahren werden in fünf Varianten angeboten.................................................................................8
Abbildung 2 – Musterprozess Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift .................................................................................9
Abbildung 3 – Verkürzung des Verfahrens durch eine PIN............ 11
Abbildung 4 – Rücklastschrift ........................................................ 13
Abbildung 5 – Musterprozess Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift (ELV) ............................................... 15
Abbildung 6 – Musterprozess Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauftrag .............................................................. 17
Abbildung 7 – Musterprozess Zahlung nach Lieferung durch Überweisung........................................................................... 19
Abbildung 8 – Musterprozess Zahlung per Kreditkarte .................. 22
BUNDESVERWALTUNGSAMT BUNDESVERWALTUNGSAMT
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 – Musterprozess nach Lieferung mittels Lastschrift........ 10
Tabelle 2 – Verkürzung des Verfahrens durch eine PIN, Teil I ...... 11
Tabelle 3 – Verkürzung des Verfahrens durch eine PIN, Teil II...... 12
Tabelle 4 – Rücklastschrift, Teil I................................................... 13
Tabelle 5 – Rücklastschrift, Teil II.................................................. 14
Tabelle 6 – Musterprozess Einzeleinzug nach Lieferung (ELV), Teil I........................................................................................ 15
Tabelle 7 – Musterprozess Einzeleinzug nach Lieferung (ELV), Teil II....................................................................................... 16
Tabelle 8 – Musterprozess Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauftrag, Teil I .................................................... 17
Tabelle 9 – Musterprozess Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauftrag, Teil II ................................................... 18
Tabelle 10 – Musterprozess Zahlung nach Lieferung durch Überweisung........................................................................... 20
Tabelle 11 – Musterprozess Zahlung per Kreditkarte .................... 23
Musterprozess Zahlungsverkehr
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1 Management Summary
Das vorliegende Dokument des Kompetenzzentrums Vorgangsbearbei-tung, Prozesse und Organisation (CC VBPO) beschreibt die ePayment-Funktionalitäten, welche Bundesbehörden im Rahmen von BundOnline 2005 nutzen können. Dabei werden die Zahlungsverfahren aus Prozesssicht dargestellt, nicht jedoch technische Details, die im Einzelfall zu klären sind. Unterschieden werden insgesamt fünf Musterprozesse, die sich aus drei Grundvarianten der Zahlung – Lastschrift, Überweisung, Zahlung per Kre-ditkarte – ableiten lassen:
• Musterprozess 1: Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift (Ein-zugsermächtigung)
• Musterprozess 2: Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift (ELV)
• Musterprozess 3: Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauf-trag
• Musterprozess 4: Zahlung nach Lieferung durch Überweisung (auf Rechnung)
• Musterprozess 5: Online-Abwicklung einer Kreditkartenzahlung
Ziel der Beschreibung dieser Prozesse ist es, im Zahlungsverkehr die Rolle und Aufgaben der Behörden einerseits und des ePayment-Servers ande-rerseits zu verdeutlichen. Dies soll den Bundesbehörden die Einbindung von Zahlungsfunktionalitäten erleichtern. Sollen auf Basis der dargestellten Musterprozesse ePayment-Funktionalitäten realisiert werden, empfiehlt es sich für die Behörden, Kon-takt mit dem CC VBPO oder dem Kompetenzzentrum Zahlungsverkehrs-plattform (CC ZVP) Kontakt aufzunehmen, das den ePayment-Server be-reit stellt.
ePayment-Funktionalitäten im Rah-men von BundOnline 2005
Fünf Musterprozesse
Aufgaben der Behörden, Aufgaben des ePayment-Servers
Technische Kompetenz des CC ZVP
Musterprozess Zahlungsverkehr
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2 Einleitung
Dieses Kapitel stellt den Aufbau des Dokuments sowie die gewählte Vor-gehensweise dar.
2.1 Aufbau und Zweck des Dokuments
Das Dokument Musterprozess Zahlungsverkehr richtet sich an Projektver-antwortliche und -mitarbeiter sowie IT-Leiter in Bundesbehörden, die eine Online-Dienstleistung mit ePayment-Optionen anbieten möchten. Mit dem Dokument entspricht das Kompetenzzentrum Vorgangsbearbei-tung, Prozesse und Organisation (CC VBPO) dem Bedarf der Bundesbe-hörden, Online-Zahlungsverfahren aus Prozesssicht darzustellen. Entspre-chend werden nach einem einleitenden Kapitel die Leistungen des Kompe-tenzzentrums Zahlungsverkehrsplattform (CC ZVP) im Aufriss dargestellt, ebenso wie die Voraussetzungen, die die Behörden erfüllen müssen, um die angebotenen Leistungen auch nutzen zu können. Neben diesen allgemeinen Hinweisen liegt der Schwerpunkt der Darstel-lung auf drei Bezahlverfahren:
• Lastschrifteinzugsverfahren
• Überweisung
• Zahlung per Kreditkarte
Diese werden in Form von Musterprozessen dargestellt und das Angebot des Bundes abschließend aus Sicht der Behörden bewertet. Kontaktdaten des CC VBPO runden die Darstellung ab.
2.2 Vorgehen
Die durch die Basiskomponente ZVP entwickelten drei Zahlungsverfahren liegen in insgesamt fünf Varianten vor. Diese wurden in Abstimmung mit dem CC ZVP durch das CC VBPO aufbereitet:
• Musterprozess 1: Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift (Ein-zugsermächtigung)
• Musterprozess 2: Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift (ELV)
• Musterprozess 3: Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauf-trag
• Musterprozess 4: Zahlung nach Lieferung durch Überweisung (auf Rechnung)
• Musterprozess 5: Online-Abwicklung einer Kreditkartenzahlung
Die oben geschilderten Musterprozesse werden im Folgenden grafisch dargestellt und in Form von Tabellen knapp kommentiert. Zusätzlich bietet das CC VBPO die wichtigsten Aussagen in Form eine PowerPoint-Präsentation an, die von den Behörden vor Ort eingesetzt werden kann, um die Musterprozesse intern zu vermitteln bzw. projektspezifisch einzu-binden.
Drei Bezahlverfahren
Fünf Musterprozesse
Leistungen des CC ZVP aus Prozesssicht und Anforderungen an die Behörden
Zusätzliche Bereitstellung als PowerPoint-Präsentation
Ansprechpartner
Musterprozess Zahlungsverkehr
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3 ePayment-Musterprozesse
In diesem Kapitel werden die grundlegenden Annahmen formuliert und nach einer Übersicht die fünf Zahlungsvarianten erläutert, die den Behör-den im Rahmen von BundOnline 2005 zur Verfügung stehen. Anschlie-ßend werden die aus Sicht der Behörden relevanten Schnittstellen im Zah-lungsverfahren thematisiert.
3.1 Grundlegende Annahmen
Die im folgenden dargestellten Musterprozesse setzen voraus, dass zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs die Basiskomponente Zahlungsver-kehrsplattform von BundOnline 2005 eingesetzt wird.
Die dort getroffenen technischen Festlegungen bzw. Festlegung von Rol-len innerhalb der Musterprozesse wurden entsprechend übernommen.
3.2 Übersicht
Durch die BK ZVP wurden in zwei Stufen drei Bezahlverfahren entwickelt, die in insgesamt fünf Varianten angeboten werden:
Stufe 1Stufe 1
Stufe 2Stufe 2
Lastschrifteinzugsverfahren:
1. Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift (Einzugsermächtigung)
2. Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift
Überweisung:
3. Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauftrag
4. Zahlung nach Lieferung durch Überweisung (auf Rechnung)
Kreditkarte:
5. Online-Abwicklung einer Kreditkartenzahlung
Abbildung 1 – Drei Bezahlverfahren werden in fünf Varianten angebo-ten
Bei den im folgenden dargestellten Musterprozessen sind folgende Funkti-onen zu unterscheiden, die im Prozess spezifische Aufgaben übernehmen: Bürger/ Kunde: Kunde einer Dienstleistung im Rahmen von
BundOnline 2005 ist i.d.R. ein Bürger, aber auch beispielsweise ein Unternehmen
eShop/ Antragsverfahren Bei allen zahlungspflichtigen Online-Dienst-
leistungen beschreibt diese Funktion den Beitrag der Behörde zur Abwicklung eines ePayment-Verfahrens
ePayment-Server Diese Funktion übernimmt die BK ZVP. Sie
bildet die eigentliche Plattform für die Onli-ne-Entgegennahme von Zahlungsanforde-rungen im F15-Datenformat
Drei Bezahlverfahren in insgesamt fünf Varianten
Funktionen aus Prozesssicht
Musterprozess Zahlungsverkehr
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HKR/ ZÜV Hier wird beschrieben, wie die Kassensys-teme des Bundes (Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen und Zahlungsüberwa-chungsverfahren) mit Zahlungsanforderun-gen umgehen
Konto der Bundeskasse Die Verbuchung der anfallenden Gebühren erfolgt dann im ZÜV-Verfahren mit den Kon-ten der Bundeskasse
3.3 Musterprozess 1: Zahlung nach Lieferung mittels Last-schrift (Einzugsermächtigung)
Die Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift gilt als sicheres Zahlungs-verfahren, da eine Einzugsermächtigung des Kunden vorliegt. Diese ePayment-Variante bietet sich auch für den Bezug von wiederkehrenden Dienstleistungen bei einer Behörde an. In der folgenden schematischen Darstellung werden die Aufgaben bei die-ser ePayment-Variante teils sequentiell, teils parallel wahrgenommen. Die Abfolge der Aktivitäten bildet dabei die Prozesssicht ab, keine chronologi-schen Zusammenhänge. Für die Behörde maßgeblich ist die Funktion „eShop/ Antragsverfahren“.
Konto derBundeskasse
HKR/ ZÜVePayment-ServereShop/
AntragsverfahrenBürger/ Kunde
Als Nutzerregistrieren und
Dienstleistung (DL)wählen
Elektroni-sches
Dokument
ZahlungsverfahrenLastschrift wählen,
Formulardownloaden
Einzugsermächtigungübersenden
Kundendatenübermitteln
(Kundennummer)
Kundendatenspeichern
Einzugsermächtigungerfassen
Einzugsermächtigungverwalten
Nach Registrierungneue PIN generieren
PIN versendenPIN im Shop eingeben
PIN/ Kundennummerweiterleiten
PIN verproben/Kassenzeichen
generieren/übermitteln
Rechnungsbetrag/Kassenzeichen
übernehmen
Rechnungsbetrageinziehen
Kundenkontoausgleichen/ DL bereit
stellen
Dienstleistungerhalten
AkteureProzessende Daten
Legende:
Prozess-beginn Dokument Tätigkeit
Abbildung 2 – Musterprozess Zahlung nach Lieferung mittels Last-schrift
Sicheres Verfahren, ideal für wiederkehrende Dienstleistungen
Zahlungs- prozess
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Als Nutzer registrieren und Dienstleistung (DL) wählen
Kunde
Der Kunde registriert sich als Nutzer und wählt die Dienstleistung aus.
Der Zugang zu dem Online-Angebot besteht und die Dienstleistung ist ausgewählt.
Ein solcher Registrierungspro-zess erfolgt einmalig pro kontaktierte Behörde.
Zahlungsverfahren Lastschrift wählen, Formular downloaden
Kunde
Der Kunde wählt das Zahlungsverfahren aus. Die Daten zur Art der Bezahlung (Lastschrift) werden in ein Formular eingetragen, das der Kunde von der Homepage der Behörde herunterladen kann.
Download und Ausfüllen des Formulars sind abgeschlossen.
Kundendaten übermitteln (Kundennummer)
eShop/ Antragsverfahren
Daten zur ausgewählten Dienstleistung samt Liefer- und Rechnungsanschrift werden elektronisch an die Behörde übermittelt. Dort wird dem Kunden eine interne Kundennummer zugewiesen.
Die Übermittlung der Daten und die Zuweisung der Kundennummer sind erfolgreich abgeschlossen.
Kundendaten speichern
ePayment-ServerKundendaten werden auf dem Server gespeichert.
Die Speicherung ist erfolgt.
Einzugs-ermächtigung übersenden
Kunde
Das ausgefüllte Formular muss per Post an die Behörde versandt werden.
Das Formular erreicht die Behörde.
Verläuft parallel zur Aktivität "Kundendaten übermitteln".
Einzugs-ermächtigung erfassen
eShop/ Antragsverfahren
Die Daten des eingegangenen Formulars werden bei der Behörde erfasst und an den ePayment-Server weiter geleitet.
Die erfassten Daten liegen auf dem Server.
Einzugs-ermächtigung verwalten
ePayment-ServerDie Daten der Einzugsermächtigung werden vom ePayment-Server verwaltet.
Die erfassten Daten werden verwaltet.
Nach Registrierung neue PIN generieren
ePayment-Server
Auf Basis der eingegangenen Daten generiert der ePayment-Server eine PIN für den neuregistrierten Kunden.
Der Registrierungsprozess ist erfolgreich abgeschlossen, dem neuregistrierten Kunden wurde eine PIN zugewiesen.
PIN versendeneShop/ Antragsverfahren
Die PIN wird dem Kunden per Post zugestellt.
Die Zustellung der PIN ist erfolgt.
PIN im Shop eingeben
Kunde
Gibt der Kunde die ihm zugewiesene PIN in den Shop ein, ist er zur Nutzung des gewählten Zahlungsverfahrens berechtigt.
Die Eingabe der PIN in den Shop ist erfolgt.
PIN/ Kundennummer weiterleiten
eShop/ Antragsverfahren
Die vom Kunden eingegebene PIN und die intern generierte Kundennummer werden an die Behörde weitergeleitet.
Weiterleitung der PIN wurde erfolgreich durchgeführt.
PIN verproben/ Kassenzeichen generieren/ übermitteln
ePayment-Server
Der ePayment-Server verprobt die eingegebene PIN und generiert ein Kassenzeichen, das er über die F15-Schnittstelle übermittelt.
Verprobung und Generierung des Kassenzeichens sind erfolgreich abgeschlossen.
Generierung des Kassenzeichens erfolgt optional
Rechnungsbetrag/ Kassenzeichen übernehmen
HKR/ ZÜV
Das ZÜV übernimmt den Rechnungsbetrag und das Kassenzeichen.
Das ZÜV hat den Rechnungsbetrag und das Kassenzeichen übernommen.
Rechnungsbetrag einziehen
Bundeskasse
Angestoßen durch das ZÜV wird der entsprechende Betrag auf das Konto der Bundeskasse eingezogen.
Der Betrag ist auf dem Konto der Bundeskasse verbucht.
Kundenkonto ausgleichen/ DL bereit stellen
eShop/ Antragsverfahren
Parallel zur Generierung des Kassenzeichens durch den ePayment-Server wird das Kundenkonto bei der Behörde ausgeglichen und die gewählte Dienstleistung bereit gestellt.
Ausgleich des Kundenkontos ist erfolgt und die Dienstleistung ist bereit gestellt.
Erfolgt nach Übernahme des Rechnungsbetrags an das ZÜV.
Dienstleistung erhalten
KundeDer Kunde empfängt die Dienstleistung.
Der Kunde hat die Dienstleistung erhalten.
Tabelle 1 – Musterprozess nach Lieferung mittels Lastschrift
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Nimmt ein Kunde die Dienstleistungen einer Behörde wiederholt in An-spruch, kann er beim nächsten Zugriff auf das Online-Angebot unter Nut-zung des PIN-Verfahrens eine Neuregistrierung vermeiden und so den Bestellvorgang verkürzen.
Konto derBundeskasse
HKR/ ZÜVePayment-ServereShop/Antragsverfahren
Bürger/ Kunde
Dienstleistung (DL)wählen
Zahlungsv erf ahrenLastschrif t wählen
PIN eingeben
Kundendatenübermitteln
(Kundennummer)
PIN/Kundennummer
weiterleiten
Kundendatenaktualisieren
PIN v erproben/Kassenzeichen
generieren/übermitteln
Kundenkontoabgleichen/ DLbereit stellen
Dienstleistungerhalten
Rechnungsbetrag/Kassenzeichen
übernehmen
Rechnungsbetrageinziehen
Elektroni-sches
Dokument
Abbildung 3 – Verkürzung des Verfahrens durch eine PIN
Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Dienstleistung wählen
Kunde
Der Kunde wählt die gewünschte Dienstleistung aus.
Die Dienstleistung ist ausgewählt.
Der Kunde ist bereits als Nutzer registriert; eine Neuregistrierung entfällt.
Zahlungsverfahren Lastschrift wählen
KundeDer Kunde wählt das Zahlungsverfahren "Lastschrift" aus.
Das Zahlungsverfahren ist ausgewählt.
Kundendaten übermitteln (Kundennummer)
eShop/ Antragsverfahren
Die Kundendaten werden an den ePayment-Server übermittelt und eine Kundennummer generiert.
Übermittlung der Kundendaten und die Generierung einer Kundennummer sind erfolgreich abgeschlossen.
Verläuft parallel zur Eingabe der PIN durch den Kunden.
Kundendaten aktualisieren
ePayment-ServerDer ePayment-Server aktualisiert die Kundendaten.
Kundendaten sind aktualisiert.
Tabelle 2 – Verkürzung des Verfahrens durch eine PIN, Teil I
PIN-Verfahren
Zahlungs- prozess
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
PIN in Shop eingeben
Kunde
Während die Angaben an den ePayment-Server weitergegeben werden, stößt der Kunde unter Eingabe seiner vorliegenden PIN die Zahlung an.
Die Eingabe der PIN in den Shop ist erfolgt.
Der weitere Prozess verläuft analog des Prozesses bei Neuregistrierung des Kunden.
PIN/ Kundennummer weiterleiten
eShop/ Antragsverfahren
Die vom Kunden eingegebene PIN und die intern generierte Kundennummer werden an die Behörde weitergeleitet.
Weiterleitung der PIN und der Kundennummer wurden erfolgreich durchgeführt.
PIN verproben/ Kassenzeichen generieren/ übermitteln
ePayment-Server
Der ePayment-Server verprobt die eingegebene PIN und generiert ein Kassenzeichen, das er über die F15-Schnittstelle übermittelt.
Verprobung und Generierung des Kassenzeichens sind erfolgreich abgeschlossen.
Generierung des Kassenzeichens erfolgt optional
Rechnungsbetrag/ Kassenzeichen übernehmen
HKR/ ZÜV
Das ZÜV übernimmt den Rechnungsbetrag und das Kassenzeichen.
Das ZÜV hat den Rechnungsbetrag und das Kassenzeichen übernommen.
Rechnungsbetrag einziehen
Konto der Bundeskasse
Angestoßen durch das ZÜV wird der entsprechende Betrag auf das Konto der Bundeskasse eingezogen.
Der Betrag ist auf dem Konto der Bundeskasse verbucht.
Kundenkonto abgleichen/ DL bereit stellen
eShop/ Antragsverfahren
Parallel zur Generierung des Kassenzeichens durch den ePayment-Server wird das Kundenkonto bei der Behörde ausgeglichen und die gewählte Dienstleistung bereit gestellt.
Ausgleich des Kundenkontos ist erfolgt und die Dienstleistung ist bereit gestellt.
Erfolgt nach Übernahme des Rechnungsbetrags an das ZÜV.
Dienstleistung erhalten
KundeDer Kunde empfängt die Dienstleistung.
Der Kunde hat die Dienstleistung erhalten.
Tabelle 3 – Verkürzung des Verfahrens durch eine PIN, Teil II
Bei diesem Zahlungsverfahren ist im Falle einer Reklamation durch den Kunden eine Rücklastschrift möglich, die wie folgt funktioniert:
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Bank des KundenHKR/ ZÜVePayment-ServereShop/
AntragsverfahrenBürger/ Kunde
bei derHausbankEinsprucherheben
Rückbuchung zuLasten des
Bundeskontos
Rücklastschrif tauf
Kassenzeichenbuchen
Rücklastschrif tspeichern und
weiterleiten
Inf ormationen überRücklastschrif t
erhalten
Kontakt mitKunden
auf nehmen
Bankv erbindungdes Kunden
sperren
Rückf orderungklären
Bankv erbindungdes Kundenf reigeben
ggf . Einzugs-ermächtigung
v orlegen
Elektroni-sches
Dokument
Abbildung 4 – Rücklastschrift
Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Bei der Hausbank Einspruch erheben
KundeDer Kunde erhebt bei seiner Hausbank Einspruch gegen den Lastschrifteneinzug.
Der Einspruch des Kunden liegt dessen Bank vor.
Rückbuchung zu Lasten des Bundeskontos
Bank des KundenDie Bank des Kunden nimmt die Rückbuchung zu Lasten des Bundeskontos vor.
Die Rückbuchung wurde erfolgreich durchgeführt.
Rücklastschrift auf Kassenzeichen buchen
HRZ/ ZÜV
Das HRZ/ ZÜV bucht die Rücklastschrift auf das Kassenzeichen.
Die Rücklastschrift ist auf das Kassenzeichen gebucht.
Rücklastschrift speichern und weiterleiten
ePayment-ServerDer ePayment-Server speichert die Rücklastschrift und informiert auf Anfrage die Behörde.
Die Rücklastschrift ist auf dem Server gespeichert.
Bankverbindung des Kunden sperren
ePayment-ServerDer ePayment-Server sperrt die Bankverbindung des Kunden.
Die Bankverbindung des Kunden ist gesperrt.
Informationen über Rücklastschrift erhalten
eShop/ Antragsverfahren
Die Behörde erhält auf Anfrage die Informationen über die Rücklastschrift des Kunden vom ePayment-Server.
Die Informationen liegen der Behörde vor.
Verläuft parallel zur Sperrung der Bankverbindung.
Kontakt mit Kunden aufnehmen
eShop/ Antragsverfahren
Während der ePayment-Sever die Bankverbindung des Kunden sperrt, hat die Behörde die Möglichkeit, den Kunden zu kontaktieren.
Die Behörde hat Kontakt zu dem Kunden aufgenommen.
optional
Rückforderung klären
eShop/ Antragsverfahren
Die Behörde klärt die Rückforderung des Kunden.
Die Rückforderung des Kunden ist geklärt.
Tabelle 4 – Rücklastschrift, Teil I
Möglichkeit der Rücklastschrift
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Ggf. Einzugs-ermächtigung vorlegen
eShop/ Antragsverfahren
Um die Rückforderung zu "legitimieren", kann die Behörde die Einzugsermächtigung des Kunden dessen Hausbank vorlegen.
Die Einzugsermächtigung des Kunden liegt dessen Bank vor.
optional
Bankverbindung des Kunden freigeben
eShop/ Antragsverfahren
Ist der Sachverhalt zwischen dem Kunden/ dessen Bank und der Behörde geklärt, kann die Bankverbindung des Kunden für die weitere Zahlungsabwicklung wieder freigegeben werden.
Die Bankverbindung des Kunden ist wieder freigegeben.
optional
Tabelle 5 – Rücklastschrift, Teil II
3.4 Musterprozess 2: Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift (ELV)
Einzeleinzug nach
Das Zahlungsverfahren Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift (Elektronisches Lastschriftverfahren = ELV) kommt aus dem eBusiness-Bereich und bietet sich für Einmalzahlungen an. Im Unterschied zur Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift ist hier je-doch eine Bonitätsprüfung notwendig, die durch den ePayment-Server vorgenommen wird. Die Bonitätsprüfung erfolgt im wesentlichen auf vier Ebenen:
• Adressüberprüfung: Verifizierung von Rechnungs- und Lieferan-schrift
• Kontonummernprüfsummenfunktionen der Deutschen Bundesbank
• Abgleich mit Blacklist-Einträgen/ Rücklastschriften der Behörde
• Limitüberprüfung
Anders als bei dem in Kap. 3.2 dargestellten konventionellen Lastschrift-verfahren per Einzugsermächtigung handelt es sich hier um eine unsiche-re Lastschrift, da keine Unterschrift des Kunden vorliegt. Vielmehr wird im ELV die Bankverbindung ohne vorherige Überprüfung durch das Bankinsti-tut (beispielsweise in Form einer zentralen Sperrlistenprüfung) akzeptiert. Entsprechend besteht beim ELV seitens der Kreditwirtschaft keine Zah-lungsgarantie. Damit trägt die Behörde das Risiko eines Zahlungsausfal-les wegen mangelnder Kontodeckung oder aufgrund von Rücklastschrif-ten.
ELV als unsicheres Lastschriftverfahren risikobehaftet
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Im einzelnen sieht der Zahlungsprozess folgendermaßen aus:
Konto derBundeskasse
HKR/ ZÜVePayment-ServereShop/
AntragsverfahrenBürger/ Kunde
Als Nutzerregistrieren,
Dienstleistung (DL)und
Zahlungsv erf ahrenwählen
Elektroni-sches
Dokument
Kundendatenübermitteln
(Kundennummer)
Kundendatenv erwalten
Bonitätsprüf ungdurchf ühren(Adresse)
Bankv erbindungeingeben
Kundennummer,Betrag und
Bankv erbindungübermitteln
Kontonummerprüf en
NachLimitüberprüf ungKassenzeichen
generieren
elektronischenLastschrif teneinzug
überstellen
Kundenkontoabgleichen/ DLbereit stellen
Dienstleistungerhalten
Rechnungsbetrag/Kassenzeichen
übernehmen
Rechnungsbetrageinziehen
Abbildung 5 – Musterprozess Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift (ELV)
Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Als Nutzer registrieren, Dienstleistung (DL) und Zahlungs-verfahren auswählen
Kunde
Der Kunde registriert sich als Nutzer und wählt die gewünschte Dienstleistung sowie das entsprechende Zahlungsverfahren aus.
Der Zugang zu dem Online-Angebot besteht, die Dienstleistung und das Zahlungsverfahren sind ausgewählt.
Kundendaten übermitteln (Kundennummer)
eShop/ Antragsverfahren
Die Kundendaten werden in Verbindung mit der Bestellung (Rechnungs- und Lieferanten-anschrift) an die Behörde übermittelt.
Die Kundendaten wurden erfolgreich an den eShop/ das Antragsverfahren übermittelt.
Kundendaten verwalten
ePayment-ServerDer ePayment-Server verwaltet die Kundendaten mittels einer internen Kundennummer.
Die Kundendaten werden auf dem Server vorgehalten.
Tabelle 6 – Musterprozess Einzeleinzug nach Lieferung (ELV), Teil I
Zahlungs- prozess
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Bonitätsprüfung durchführen (Adresse)
ePayment-Server
Noch bevor der Kunde seine Bankverbindung eingibt, übernimmt der ePayment-Server eine Bonitätsprüfung auf Adressebene.
Die Bonitätsprüfung ist abgeschlossen.
Bankverbindung eingeben
KundeDer Kunde gibt seine Bankverbindung an.
Die Bankverbindung liegt im System vor.
Kundennummer, Betrag und Bankverbindung übermitteln
eShop/ Antragsverfahren
Sobald die Bankverbindung vorliegt, wird diese zusammen mit der Kundennummer und dem Zahlungsbetrag an den ePayment-Server übermittelt.
Die Übermittlung der Bankverbindung, der Kundennummer und des Zahlungsbetrags ist erfolgreich abgeschlossen.
Kontonummer prüfen
ePayment-Server
Der ePayment-Server übernimmt einen Abgleich der Kontonummer mit der intern geführten Blacklist/ früheren Rücklastschriften.
Der Abgleich ist erfolgt.
Nach Limitüberprüfung Kassenzeichen generieren
ePayment-Server
Nach einer zusätzlichen Limitüberprüfung generiert der ePayment-Server ein Kassenzeichen.
Die Limitüberprüfung ist abgeschlossen und das Kassenzeichen generiert.
Generierung des Kassenzeichens erfolgt optional
Elektronischen Lastschrifteneinzug überstellen
ePayment-Server
Der elektronische Lastschrifteinzug wird über interne Schnittstellen mit den generierten Kassenzeichen an das ZÜV überstellt.
Die Übermittlung der Daten an das ZÜV ist erfolgreich abgeschlossen.
Rechnungsbetrag/ Kassenzeichen übernehmen
HKR/ ZÜVDas ZÜV übernimmt den Rechnungebetrag und das Kassenzeichen.
Das Kassenzeichen und der Rechnungsbetrag liegen im ZÜV vor.
Rechnungsbetrag einziehen
BundeskasseDer fällige Betrag wird auf das Konto der Bundeskasse eingezogen.
Der eingezogene Betrag ist auf dem Konto der Bundeskasse verbucht.
Kundenkonto abgleichen/ DL bereit stellen
eShop/ Antragsverfahren
Über das Kassenzeichen wird das Kundenkonto bei der Behörde ausgeglichen und die ausgewählte Dienstleistung bereit gestellt.
Die Dienstleistung ist bereit gestellt.
Dienstleistung erhalten
KundeDer Kunde empfängt die Dienstleistung.
Der Kunde hat die Dienstleistung erhalten.
Tabelle 7 – Musterprozess Einzeleinzug nach Lieferung (ELV), Teil II Reklamiert der Kunde den Einzug einer Lastschrift von seinem Konto, setzt der Prozess der Rücklastschrift ein, wie in Kapitel 3.2 beschrieben.
3.5 Musterprozess 3: Zahlung vor Lieferung mittels Überwei-sungsauftrag
Die Zahlung vor Lieferung mittels Überweisungsauftrag ist aus Sicht der Behörde ein sicheres ePayment-Verfahren, da hier eine Dienstleistung erst erbracht wird, nachdem der Zahlungseingang fest steht.
Möglichkeit der Rück- lastschrift
Sicheres Verfahren
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Grundsätzlich gestaltet sich der Zahlungsprozess wie folgt:
Konto derBundeskasse
HKR/ ZÜVePayment-ServereShop/Antragsverfahren
Bürger/ Kunde
Als Nutzerregistrieren und
Dienstleistung (DL)wählen
Elektroni-sches
Dokument
Zahlungsv erf ahrenÜberweisung
wählen
Kundendatenübermitteln
(Kundennummer)
Kundendatenv erwalten
Überweisungs-anf orderung (ÜA)
überstellen
Kassenzeichengenerieren und samt
ÜA überstellen
ÜA undKassenzeichen
empf angen
Überweisungsdatenzurück melden
Überweisungsdatenübermitteln
Rechnungsbetragüberweisen
Zahlungseingangv erbuchen und
melden
Zahlungseingangabgleichen und
meldeneShop inf ormieren
Kundenkontoausgleichen und DL
bereit stellen
Dienstleistungerhalten
Abbildung 6 – Musterprozess Zahlung vor Lieferung mittels Überwei-sungsauftrag
Aktivität Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Als Nutzer registrieren und Dienstleistung (DL) wählen
Kunde
Der Kunde registriert sich als Nutzer und wählt die gewünschte Dienstleistung aus.
Der Zugang zu dem Online-Angebot besteht und die Dienstleistung ist ausgewählt.
Kundendaten übermitteln (Kundennummer)
eShop/ Antragsverfahren
Die eingegebenen Kundendaten werden an die Behörde übermittelt. Auf Basis dieser Kundendaten wird eine Kundennummer generiert und an den ePayment-Server weitergegeben.
Der ePayment-Server hat die generierte Kundennummer erhalten.
Kundendaten verwalten
ePayment-Server
Die eingegebenen Kundendaten werden durch den ePayment-Server verwaltet.
Die Kundendaten werden auf dem Server vorgehalten.
Tabelle 8 – Musterprozess Zahlung vor Lieferung mittels Überwei-sungsauftrag, Teil I
Zahlungs- prozess
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Tabelle 9 – Musterprozess Zahlung vor Lieferung mittels Überwei-sungsauftrag, Teil II
3.6 Musterprozess 4: Zahlung nach Lieferung durch Überwei-sung (auf Rechnung)
Die Zahlung nach Lieferung durch Überweisung ist ein ebenfalls im eBusi-ness gängiges Payment-Verfahren. Aus Sicht der Behörde stellt dieses Verfahren wegen des Zeitverzugs zwischen Bestellung und Rechnungszu-stellung ein unsicheres Verfahren dar, das jedoch ähnlich wie der Muster-prozess 2 (ELV) genutzt werden kann. Diese ePayment-Variante erscheint daher insbesondere für digitale Down-loads wenig geeignet. Zwar findet eine Bonitätsprüfung statt – die bis auf die Kontonummernprüfung nach den in Kap. 3.3 beschriebenen Kriterien erfolgt. Doch ist die Begleichung der Rechnung letztlich an die Zahlungs-moral des Kunden gekoppelt.
Zahlungsverfahren ab-hängig von Zahlungsmo-ral des Kunden
Aktivität Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Zahlungs-verfahren Überweisung auswählen
Kunde
Der Kunde wählt "Zahlung vor Lieferung mittels Überweisung".
Der Kunde kann das Zahlungsverfahren nutzen.
Verläuft parallel zur Übermittlung der Kundendaten.
Überweisungs-anforderungen (ÜA) überstellen
eShop/ Antragsverfahren
Der fällige Betrag der ausgewählten Dienstleistung wird in Form einer ÜA an den ePayment-Server überstellt.
Die ÜA liegt dem ePayment-Server vor.
Kassenzeichen generieren und zusammen mit ÜA überstellen
ePayment-Server
Der Server generiert ein Kassenzeichen und meldet dieses zusammen mit der ÜA über die F15- Schnittstelle an das ZÜV.
Das Kassenzeichen ist generiert und die Überstellung erfolgreich abgeschlossen.
Generierung des Kassenzeichens erfolgt optional
ÜA und Kassenzeichen empfangen
HKR/ ZÜVDas ZÜV empfängt das Kassenzeichen und die ÜA.
Das Kassenzeichen und die ÜA liegen dem ZÜV vor.
Überweisungs-daten zurück melden
ePayment-Server
Die Überweisungsdaten werden vom ePayment-Server an die Behörde zurück gemeldet.
Die Behörde erhält die Überweisungsdaten.
Verläuft parallel zu Empfang der ÜA und des Kassenzeichens durch ZÜV.
Überweisungs-daten übermitteln
eShop/ Antragsverfahren
Behörde fordert den fälligen Betrag für die gewünschte Dienstleistung beim Kunden ein.
Der Kunde erhält die Forderung der Behörde.
Rechnungsbetrag überweisen
KundeDer Kunde überweist den Rechnungsbetrag an die Behörde.
Der Rechnungsbetrag ist erfolgreich überwiesen.
Zahlungseingang verbuchen und melden
BundeskasseDer Zahlungseingang wird von der Bundeskasse verbucht und gemeldet.
Die Verbuchung und Meldung sind erfolgreich abgeschlossen.
Zahlungseingang abgleichen und melden
HKR/ ZÜVDer Zahlungseingang wird abgeglichen und dem ePayment-Server gemeldet.
Der Server erhält die Meldung über den Zahlungseingang.
eShopinformieren
ePayment-ServerDer Server informiert den eShop über den Zahlungseingang.
Der eShop wurde über den Zahlungseingang informiert.
Kundenkonto ausgleichen und DL bereit stellen
eShop/ Antragsverfahren
Der eShop gleicht das Kundenkonto aus und stellt die gewünschte Dienstleistung bereit.
Das Kundenkonto ist ausgeglichen und die Dienstleistung bereit gestellt.
Dienstleistung erhalten
KundeDer Kunde empfängt die Dienstleistung.
Der Kunde hat die Dienstleistung erhalten.
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Auch bei diesem Zahlungsverfahren wird es sich für die Behörde anbieten, eine Blacklist für zahlungsunwillige Kunden zu führen, um aufwändige Mahnverfahren zu vermeiden. Das Zahlungsverfahren funktioniert folgendermaßen:
Konto derBundeskasse
HKR/ ZÜVePayment-ServereShop/Antragsverfahren
Bürger/ Kunde
Als Nutzerregistrieren und
Dienstleistung (DL)wählen
Elektroni-sches
Dokument
Kundendatenauf nehmen und
übermitteln(Kundennummer)
Kundendatenv erwalten
Bonitätsprüf ungdurchf ühren(Adresse)
Zahlungsv erf ahrenauswählen
Kundennummer undBetrag übermitteln
NachLimitüberprüf ungKassenzeichen
generieren
ÜA undKassenzeichen
empf angen
Überweisungsdatenzurück melden
Kundenkontoabgleichen/ DLbereit stellen
Dienstleistungerhalten
ÜberweisungsdatenübermittelnBetrag überweisen
Zahlungseingangv erbuchen und
melden
Zahlungseingangabgleichen und
melden
Abbildung 7 – Musterprozess Zahlung nach Lieferung durch Über-weisung
Zahlungs- prozess
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Als Nutzer registrieren und Dienstleistung (DL) wählen
Kunde
Der Kunde registriert sich als Nutzer und wählt die gewünschte Dienstleistung aus.
Der Zugang zu dem Online-Angebot besteht.
Kundendaten aufnehmen und übermitteln (Kundennummer)
eShop/ Antragsverfahren
Die Kundendaten werden in Verbindung mit der Bestellung (Rechnungs- und Lieferantenanschrift) aufgenommen und übermittelt. Zusätzlich wird eine interne Kundennummer generiert.
Die Kundendaten wurden erfolgreich von dem Antragsverfahren aufgenommen und übermittelt. Die Kundennummer ist generiert.
Kundendaten verwalten
ePayment-Server
Durch das Log-In wird die Übernahme der Daten durch den ePayment-Server angestoßen. Die Daten werden vom ePayment-Server verwaltet.
Die Kundendaten werden auf dem Server vorgehalten.
Bonitätsprüfung durchführen (Adresse)
ePayment-ServerAls ersten Teil der Bonitätsprüfung nimmt der ePayment-Server eine Adressverifikation vor.
Der erste Teil der Bonitätsprüfung ist erfolgreich abgeschlossen.
Die Bonität wird in zwei Schritten geprüft.
Zahlungsverfahren auswählen
KundeDer Kunde wählt das Zahlungsverfahren "Überweisung nach Lieferung" aus.
Das Zahlungsverfahren ist ausgewählt.
Kundennummer und Betrag übermitteln
eShop/ Antragsverfahren
Die intern generierte Kundennummer und der Zahlungsbetrag werden an den ePayment-Server übermittelt.
Die Übermittlung ist erfolgreich abgeschlossen.
Nach Limitüberprüfung Kassenzeichen generieren
ePayment-Server
Die Limitüberprüfung stellt den zweiten Teil der Bonitätsprüfung dar. Anschließend wird das Kassenzeichen generiert und dem ZÜV überstellt.
Die Bonitätsprüfung und die Generierung des Kassenzeichens sind erfolgreich abgeschlossen und dem ZÜV überstellt.
Generierung des Kassenzeichens erfolgt optional
ÜA und Kassenzeichen empfangen
HKR/ ZÜVDas ZÜV empfängt die übermittelten ÜA und das Kassenzeichen.
ÜA und Kassenzeichen liegen im ZÜV vor.
Überweisungs-daten zurück melden
ePayment-Server
Ergebnis der Bearbeitung der Überweisungsdaten wirdn an die Behörde zurück gemeldet.
Die Rückmeldung ist erfolgreich abgeschlossen.
Erfolgt parallel zur Übermittlung der ÜA und des Kassen-zeichens an das ZÜV.
Überweisungs-daten übermitteln
eShop/ Antragsverfahren
Parallel zur Bereitstellung der Dienstleistung übermittelt die Behörde die Überweisungsdaten an den Kunden.
Die Überweisungsdaten liegen dem Kunden vor.
Betrag überweisen KundeDer Kunde überweist den fälligen Betrag.
Die Zahlung geht auf dem Konto der Bundeskasse ein.
Zahlungseingang verbuchen und melden
BundeskasseDie Bundeskasse verbucht den Zahlungseingang und meldet diesen an das ZÜV.
Die Meldung über den Zahlungseingang geht beim ZÜV ein.
Zahlungseingang abgleichen und melden
HKR/ ZÜVDer Zahlungseingang wird im ZÜV abgeglichen und gemeldet.
Abgleich und Meldung sind erfolgreich abgeschlossen.
Kundenkonto abgleichen/ Dienstleistung (DL) bereit stellen
eShop/ Antragsverfahren
Die Behörde gleicht das Kundenkonto ab und stellt die Dienstleistung bereit.
Die Dienstleistung ist bereit gestellt und das Kundenkonto abgeglichen.
Erfolgt parallel zur Übermittlung der Überweisungsdaten
Dienstleistung erhalten
KundeDer Kunde empfängt die Dienstleistung.
Der Kunde hat die Dienstleistung erhalten.
Tabelle 10 – Musterprozess Zahlung nach Lieferung durch Überwei-sung
Musterprozess Zahlungsverkehr
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3.7 Musterprozess 5: Online-Abwicklung einer Kreditkarten-zahlung
Seit Juni 2003 steht nun auch die Zahlung per Kreditkarte zur Verfügung. Diese Variante gilt für Zahlung mit MasterCard/ VISA Card sowie für Zah-lungen mit American Express-Karte (Amex) und ist zur Zahlung digitaler Downloads besonders geeignet.1 Bei dieser Zahlungsvariante kommt eine Kombination von Prüfungen zur Anwendung:
• Abfrage der Kartenprüfnummer (KPN), einer drei- bis vierstelligen Ziffer auf der Rückseite der Kreditkarte. Hierdurch soll sicher ge-stellt werden, das der Kunde die Karte beim Abfragen einer Onli-ne-Dienstleistung physisch vorliegen hat.
• Bonitätsprüfung durch den ePayment-Server im Hinblick auf das Zahlverhalten des Kunden, nicht geklärte Rückbuchungen oder mögliche Limitberechnungen
• Autorisierung durch den Kreditkarten-Provider im Sinne einer Veri-fizierung der Kreditkartennummer sowie einer Überprüfung von Kreditkartensperrungen und Kontoguthaben
Der Vorteil einer Zahlung durch Kreditkarte liegt aus Sicht der Behörde im gesicherten Zahlungseingang aufgrund der Autorisierung. Dessen unge-achtet wird auch die Kreditkartenzahlung nicht für Dienstleistungen funkti-onieren, deren Endpreis zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht feststeht. Die Kreditkartenzahlungen werden zentral durch die Bundeskasse Kiel gesammelt und durch Buchausgleich regelmäßig den Behörden gutge-schrieben. Ebenso werden die monatlichen Gebührenabrechnungen für die Durchfüh-rung der Kreditkartenzahlungen durch die Bundeskasse Kiel organisiert und den einzelnen Behörden in Rechnung gestellt.
1 Für die Zahlung per Kreditkarte gelten dabei unterschiedliche Regelungen:
- Bei der Zahlung mit MasterCard/Visa werden der für die Behördenleistung zu erbringen-de Betrag und die Kreditkartengebühren getrennt verrechnet, so dass die Sollstellungen der Behörde im ZÜV-System immer ausgeglichen werden.
- Bei der Zahlung mit Amex tritt folgende Regelung ein: Da Amex die anfallenden Gebüh-ren (Disagio) sofort vom autorisiertem Betrag einzieht, wird die BFS Finance GmbH als Dienstleister des BMI die Zwischenfinanzierung übernehmen, so dass auch hier die Soll-stellungen der Behörde ausgeglichen sind.
Kreditkarte als Zahlungsmittel des eBusiness
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Das Zahlungsverfahren läuft wie folgt ab:
HKR/ ZÜVKreditkarten-Provider/
-InstituteePayment-Server
eShop/Antragsverfahren
Bürger/ Kunde
Als Nutzerregistrieren und
Dienstleistung (DL)wählen
Elektroni-sches
Dokument
Kundendatenübermitteln
(Kundennummer)
Kundendatenv erwalten
Zahlungsv erf ahrenKreditkarte wählen
undKreditkarteninf or-
mationen (mit KPN)übermitteln
Kreditkartendatenüberstellen
Kreditkartennummerund Bonität prüf en
Kreditkartennummerv erif izieren undErgebnis melden
Kreditkarteninf or-mationen,
Kundenummer undZahlungsanf orderung
(ZA) überstellen
Autorisierungdurchf ühren und ZA
entgegen nehmen
Ergbenis derAutorisierung zurück
geben/ Kassenzeichengenerieren
Rechnungsbetrageinziehen und an ZÜV
melden
Rechnungsbetrag/Kassenzeichen
übernehmen
Auf Pay pageDurchf ühung des
Kreditkarteneinzugsanzeigen
Kundenkontoabgleichen/ DL bereit
stellenDienstleistung erhalten
Zahlbeträge anBundeskasseüberweisen
Kassenzeichenautomatischausgleichen
Abbildung 8 – Musterprozess Zahlung per Kreditkarte
Zahlungs- prozess
Musterprozess Zahlungsverkehr
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Aktivitäten Ausführende/r Handlung Ergebnis Anmerkung
Als Nutzer registrieren und Dienstleistung (DL) wählen
Kunde
Der Kunde registriert sich als Nutzer und wählt die gewünschte Dienstleistung aus.
Der Zugang zu dem Online-Angebot besteht und die Dienstleistung ist ausgewählt.
Die Registrierung erfolgt über die PIN.
Kundendaten übermitteln (Kundennummer)
eShop/ Antragsverfahren
Die Kundendaten werden an die Behörde übermittelt und eine Kundennummer generiert.
Dem Kunden ist eine Kundennummer zugewiesen.
Kundendaten verwalten
ePayment-ServerDie Kundendaten werden durch den ePayment-Server verwaltet.
Kundendaten werden auf dem Server vorgehalten.
Zahlungsverfahren Kreditkarte wählen und Kreditkarten-informationen (mit KPN) übermitteln
Kunde
Der Kunde wählt das Zahlungsverfahren "Kreditkarte". Neben der Kreditkartennummer verlangt dieses ePayment-Verfahren darüber hinaus die Eingabe der Kartenprüfnummer (KPN).
Kreditkartennummer und KPN liegen im System vor.
Verläuft parallel zur Übermittlung der Kundendaten.
Kreditkartendaten überstellen
eShop/ Antragsverfahren
Der eShop überstellt die Kreditkartendaten.
Die Kreditkartendaten sind überstellt.
Kreditkarten-nummer und Bonität prüfen
ePayment-Server
Der ePayment-Server prüft die Bonität und die Kreditkartennummer.
Die Bonitätsprüfung und die Prüfung der Kreditkartennummer sind abgeschlossen.
Kreditkarten-nummer verifizieren und Ergebnis melden
Kreditkartenprovider/-institute
Nach erfolgreicher Verifikation der Kreditkartennummer wird dies dem ePayment-Server gemeldet.
Die Meldung der erfolgreichen Verifikation an den Server ist erfolgt.
optional
Kreditkarteninfor-mationen, Kundennummer und Zahlungsan-forderungen (ZA) überstellen
ePayment-Server
Nach der Verifikation überstellt der ePayment-Server alle Daten des Kunden zusammen mit einer Zahlungsanforderung an den Kreditkartenprovider.
Der Kreditkartenprovider verfügt über alle Kundendaten und die ZA.
Verläuft parallel zum Verifizieren der Kreditkarten-nummer.
Autorisierung durchführen und ZA entgegen nehmen
Kreditkartenprovider/-institute
Auf Grundlage der überstellten Daten führt der Kreditkartenprovider die Autorisierung durch und nimmt die ZA entgegen.
Die Autorisierung und Entgegennahme der ZA sind erfolgreich abgeschlossen.
Ergebnis der Autorisierung zurückgeben/ Kassenzeichen generieren
ePayment-Server
Sobald die Meldung über die erfolgte Autorisierung den ePayment-Server erreicht, ist der angeforderte Betrag auf dem Kundenkonto reserviert.
Die Reservierung des Betrags auf dem Kundenkonto wurde vorgenommen.
Auf Paypage Durchführung des Kreditkartenein-zugs anzeigen
eShop/ Antragsverfahren
In der Behörde wird dem Bewirtschafter auf der Paypage die Durchführung des Kreditkarteneinzugs angezeigt.
Bewirtschafter nimmt den Kreditkarteneinzug zur Kenntnis.
Kundenkonto abgleichen/ DL bereit stellen
eShop/ Antragsverfahren
Auf dieser Basis wird das Kundenkonto abgeglichen und die Dienstleistung bereit gestellt.
Der Abgleich des Kundenkontos ist erfolgt, die Dienstleistung wird bereit gestellt.
Dienstleistung erhalten
KundeDer Kunde empfängt die Dienstleistung.
Der Kunde hat die Dienstleistung erhalten.
Rechnungsbetrag/ Kassenzeichen übernehmen
HKR/ ZÜV
Das Ergebnis der Autorisierung wird vom ePayment-Server an das Haushaltssystem des Bundes gemeldet.
Die Meldung des generierten Kassenzeichens an HRK/ ZÜV ist erfolgreich abgeschlossen.
Verläuft parallel zur Anzeige des Kreditkarteneinzugs auf der Paypage.
Rechnungsbetrag einziehen und an ZÜV melden
Kreditkartenprovider/-institute
In einem dritten Parallelvorgang zieht der Kreditkartenprovider den Rechnungsbetrag vom Kundenkonto ein und meldet dies an das ZÜV.
Der Rechnungsbetrag ist eingezogen.
Verläuft parallel zur Anzeige des Kreditkarteneinzugs auf der Paypage.
Zahlbeträge an Bundeskasse überweisen
Kreditkartenprovider/-institute
Der Kreditkartenprovider überweist die Zahlbeträge.
Die Zahlbeträge sind überwiesen.
Kassenzeichen automatisch ausgleichen
HKR/ ZÜVDas Kassenzeichen wird automatisch ausgeglichen.
Der Ausgleich des Kassenzeichens ist erfolgt.
Tabelle 11 – Musterprozess Zahlung per Kreditkarte
Musterprozess Zahlungsverkehr
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3.8 Schnittstellenübersicht
Für Bundesbehörden relevant sind in den beschriebenen Zahlungsvarian-ten sämtliche Schnittstellen zum ePayment-Server, die hier aus Prozess-sicht beschrieben werden. Dabei wird unterschieden zwischen Informatio-nen, die von der Behörde an den ePayment-Server gegeben werden, und den Informationen, die eine Behörde als Rückmeldung durch den ePay-ment-Server erhält. Wie die genannten Schnittstellen technisch realisiert werden, ist vom spezifischen Online-Verfahren einer Behörde abhängig.
3.8.1 Übernahme von Informationen aus der Behörde
Der ePayment-Server übernimmt von der Behörde folgende Informationen, um sie beispielsweise im Rahmen eines Antragsverfahrens temporär vor-zuhalten:
• Kundendaten (samt Kundennummer der Behörde und Zahlungs-betrag)
• Zahlungsinformationen
Bei einigen Zahlungsverfahren (Musterprozesse 1, 2 und 4) wer-den mit den Kundendaten zugleich die Zahlungsinformationen an den ePayment-Server gemeldet. In den übrigen Zahlungsverfahren wird diese Information dem ePayment-Server erst in einem späte-ren Schritt überstellt (Musterprozesse 3 und 5 ).
Sobald ein Zahlungsvorgang abgeschlossen ist, werden diese Informatio-nen nicht mehr vorgehalten. Somit funktioniert der ePayment-Server als temporäre Plattform, nicht aber als Datenbank.
3.8.2 Rückmeldung des ePayment-Servers an die Behörde
Mit der Verwaltung von Kundendaten und Zahlungsinformationen verknüpft ist eine Rückmeldung des ePayment-Servers an die Behörde, die folgen-des Spektrum abdeckt:
• Generierung einer PIN, die durch die Behörde an den Kunden ver-schickt wird (Musterprozess 1). In diesem Verfahren übernimmt der ePayment-Server anschließend auch die Verprobung der PIN.
• Durchführung einer – mehrstufigen – Bonitätsprüfung (Muster-prozesse 2, 4 und 5), deren Ergebnis an die Behörde zurück ge-meldet wird. Hier kann der ePayment-Server für die Behörde eine – permanent vorgehaltene – Blacklist anlegen.
• Optional das Generieren eines Kassenzeichens zur Bedienung des F15-Verfahrens, teilweise gekoppelt mit Möglichkeit des Kun-den, Überweisungsdaten von e-Payment-Server abzufragen (Mus-terprozesse 3 und 4).
Das Kassenzeichen des ePayment-Servers ermöglicht später – unabhängig vom gewählten Zahlungsverfahren – den Abgleich von Kundenzahlung und ausstehendem Betrag.
• Auslösung der Autorisierung durch den Kreditkarten-Provider und Rückmelden des Resultats an die Behörde (Musterprozess 5).
Zusätzlich kann der ePayment-Server im Rahmen des Rücklastschriftver-fahrens (Musterprozesse 1 und 2) Kunden sperren bzw. wieder frei geben.
Schnittstellen zwischen Behörden und ePayment-Server aus Prozesssicht
Behörde übermittelt Kun-dendaten und Zahlungs-informationen
ePayment-Server liefert PIN und Kassenzeichen, übernimmt Bonitätsprü-fung und löst Autorisie-rung aus
Zusatzdienstleistungen bei Rücklastschrift
Musterprozess Zahlungsverkehr
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4 Übernahme der Musterprozesse
In diesem Kapitel werden zunächst die Bedingungen definiert, unter denen Bundesbehörden am ePayment-Verfahren teilnehmen können. Daran an-schließend formuliert das CC VBPO Empfehlungen zum Vorgehen bei der Übernahme der Musterprozesse und erläutert das Angebot des CC ZVP.
4.1 Voraussetzungen bei den Behörden
Die Behörden müssen insbesondere zwei Voraussetzungen erfüllen, um die BK ZVP nutzen zu können:
1. Angebot einer Online-Dienstleistung, bei der die begründenden Unterlagen, die zu einer Kassenanweisung führen, auf Internet-Transaktionen basieren, wie:
- Antragsverfahren
- Bereitstellung von Informationen
- Shopsysteme
2. Anbindung der ePayment SOAP-Schnittstellen (Simple Object Ac-
cess Protocol) an das behördeninterne Verfahren über https (ver-schlüsselte Übertragung via Secure HTTP) zur technischen Anbin-dung des ePayment-Verfahrens
Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, bietet es sich für Bundesbehör-den an, die Expertise des CC ZVP in Anspruch zu nehmen.
4.2 Empfehlungen zum Vorgehen
Das Dienstleistungsangebot des CC ZVP, wie hier aus Prozesssicht dar-gestellt, versetzt die Bundesbehörden in beispielhafter Weise in die Lage, das für eine spezifische Online-Dienstleistung adäquate ePayment-Ver-fahren auszuwählen. Dies geschieht zudem auf dem neusten Stand der Entwicklung, nämlich durch die Bedienung der F15-Schnittstelle. Bei der Auswahl eines oder mehrerer ePayment-Verfahren/s sind für die Behörden aus heutiger Sicht dabei insbesondere folgende Überlegungen maßgeblich:
• Die Zahlung nach Lieferung mittels Lastschrift kann unter den angebotenen Optionen als die konventionellste Variante gelten. Hier hat die Behörde eine klassische Einzugsermächtigung des Kunden vorliegen, was das Risiko eines Zahlungsausfalles mini-miert. Zugleich bietet sich Zahlungsvariante für wiederkehrende Dienstleistungen an.
• Mit vergleichbarem Aufwand und hohen Sicherheiten kann eine Behörde das Verfahren Zahlung vor Lieferung mittels Überwei-sungsauftrag realisieren, deren Dienstleistungen bereits bei Zah-lung einen eindeutigen Preis hat.
Der Online-Bezug von Dienstleistungen gestaltet sich immer dann schwierig, wenn für die Dienstleistung zum Zeitpunkt der Bestel-lung noch keine präzise Gebührenfestsetzung möglich ist. Denn hier müsste der bereits in das Haushaltssystem der Behörde ein-gestellte Überweisungsbetrag des Kunden ggf. durch Nachbu-chungen kostenaufwändig ausgeglichen werden. Dieser Tatbe-
Bereitstellung einer Inter-net-Transaktion, SOAP-Schnittstellen
Auswahl der Zahlungs-verfahren abhängig von der angebotenen Dienst-leistung
Musterprozess Zahlungsverkehr
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stand ist jedoch generell zu lösen und von der Wahl spezifischer Zahlungsverfahren unabhängig.2
• Das Zahlungsverfahren Einzeleinzug nach Lieferung durch elektronische Lastschrift ist aus Behördensicht für die zeitnahe Abwicklung von Einmalzahlungen geeignet. Dabei bliebt der Nut-zen für die Behörde gegen die genannten Risiken des ELV abzu-wägen.
• Auch bei Zahlungen nach Lieferung durch Überweisungsauf-trag sind im Rahmen der Bonitätsprüfung Blacklist-Einträge vorzu-halten, weil das Verfahren von der Zahlungsmoral des Kunden ab-hängig ist, der eine zeitverzögert eintreffende Rechnung mögli-cherweise nicht mehr begleicht.
• Die Zahlung per Kreditkarte bietet sich für Bundesbehörden als zukunftsfähigste Lösung besonders an. Hier ist, anders als bei den anderen Zahlungsverfahren, die Trennung zwischen Bonitätsprü-fung und Zahlungsdurchführung bereits realisiert. Darüber hinaus kommt bereits die Paypage zum Einsatz, die künftig auch für ande-re Zahlungsverfahren genutzt werden soll. Durch die Bereitstellung dieser Payment-Option wird die Verwaltung insbesondere die Kunden binden, die bereits heute die Möglichkeiten des eBusiness nutzen.
Grundsätzlich machen die Bundesbehörden durch die Nutzung der ange-botenen ePayment-Optionen somit dem Bürger Auskünfte online zugäng-lich, die bislang nur unmittelbar „auf dem Amt“ erhältlich waren. Die behör-denspezifische Auswahl von Bezahlverfahren ist dabei sorgfältig vorzu-nehmen – beispielsweise anhand eines Kundenprofils.
4.3 Unterstützungsleistungen
Die Bereitstellung von Kompetenz im Bereich Zahlungsverkehr/ ePayment im Rahmen von BundOnline 2005 hat zum Ziel,
• den Einzug von Geldbeträgen sicher zu stellen,
• den Erfolg oder auch Misserfolg einer Transaktion zu melden und
• die Einnahmen dem HKR-System des Bundes zur Verfügung zu übergeben.
Entsprechend unterstützt das CC ZVP die Behörden bei der Online-Abwicklung des Zahlungsverkehrs in Verbindung mit den jeweils zuständi-gen Bundeskassen (F15-Verfahren). Dieses Dienstleistungsangebot erhält seine besondere Bedeutung dadurch, dass das Zahlungsüberwachungs-verfahren (ZÜV) via F15-Schnittstelle ab 01.07.2003 für alle Bundesbehör-den bindend ist. Die nachfolgende Darstellung angebotener ePayment-Verfahren konzen-triert sich dabei auf die prozessualen Aspekte und stellen die Aufgaben der Bundesbehörden in den Mittelpunkt.3 Was die technischen Details anbe-
2 Bereits heute besteht die technische Möglichkeit, anfallende Gebühren (aus Sicht des Kun-den wie der Behörde) vorläufig zu berechnen, bevor der endgültige Preis ermittelt wird, der in das Zahlungsverfahren eingeht. Probleme bei der behördlichen Zahlungsabwicklung entste-hen weiterhin in dem Falle, dass zwischen der Gebührenberechnung und der Zahlung eine Gebührenveränderung stattfindet. 3 Im Rahmen von BundOnline 2005 werden die Dienstleistungen des CC ZVP bislang unent-geltlich erbracht. Ab 01.01.2004 wird die Bundeskasse Kiel den Behörden für Zahlungsdienst-leistungen jedoch Gebühren in Rechnung stellen. Dabei werden der für die Online-Dienstleistung fällige Zahlungsbetrag und für die Behörde anfallenden Gebühren getrennt
Dienstleistungsangebot
Technische Dokumentation
Erstellung von Kunden-profilen
Musterprozess Zahlungsverkehr
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langt, die hinter den entsprechenden Zahlungsprozessen stehen, so wird auf die Expertise des CC ZVP verwiesen, die inzwischen umfangreich do-kumentiert ist.4
5 Ansprechpartner
Behörden, die Fragen zur Einbindung des ePayments in ihre Prozesse zur Bereitstellung einer Online-Dienstleistung haben, wenden sich an folgende Ansprechpartner:
Frau Dr. Heike Stach Projektgruppe BundOnline 2005 Bundeshaus Bundesallee 216-218 10719 Berlin Tel: 01888 681-4380 Fax: 01888 681-4348 E-Mail: [email protected]
Herrn Elias Paraskewopoulos Projektleitung Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung, Pro-zesse und Organisation (CC VBPO) Projektgruppe Kompetenzzentren eGovernment Bundesverwaltungsamt Barbarastr. 1 50728 Köln Tel: 01888 358 1546/ 1537 Fax: 01888 358 2801 E-Mail: [email protected] Projektbüro Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung, Prozesse und Or-ganisation (CC VBPO) Bundesverwaltungsamt Barbarastr. 1 50728 Köln Tel: 01888 358 3554 Fax: 01888 358 2801 E-Mail: [email protected] Herrn Volker Walgenbach Projektleiter Basiskomponente/ Kompetenzzentrum Zahlungs-verkehrsplattform (BK/ CC ZVP) Bundesamt für Finanzen Friedhofstr. 1 53225 Bonn Tel: 01888 406 2905 Fax: 01888 406 2241 Email: [email protected]
verrechnet, so dass die Sollstellungen der Behörde im ZÜV-System immer ausgeglichen werden. Die Gebühren werden von der Bundeskasse Kiel vorfinanziert und nachträglich mit der Behörde verrechnet. 4 Zu nennen sind hier insbesondere die Konzepte zu einzelnen Zahlungsverfahren sowie die Schnittstellendokumentation, die unter dem Link http://www.bff-online.de/ePayment/projekt/ passwortgeschützt abgerufen werden können.