Download - Zeitschrift Steintime Österreich 1 2013
Bozen I Geweihter Bezirk aus Stein
Graz I Neuer Glanz für die Innenstadt
Architektur + Naturstein 1 I 2013STE
IN T
IME
1 |
2013
ÖSTERREICH
Volker Bastian, Willy Hafner, Christian Pongratz
by
DESIGN & HANDWERK IN PERFEKTION
Best of STONE 2013
Hier steht der Text Everepuditis veliquae inulpa qui omniscitat atumque
volorest eum fugiatest ene nonsecu ptassenda volenda ectaqui as ese-
quasperit unt qui sequos dolupta tinctur sandelit el enita es sed quamet
qui quos dolores sitatem possunt ditaspe iuntin con parcillaut voluptaepuda
qui conse eos ditam eium et amet porem dis dolorem olorrum fugiat veni
voluptae eatem rerum rerum vit, nim el magnamet ut pa num quia solupit
essequi stibeat.
Usantium que pro corerum quat eos quam is dic tem exerio eaquundae
cor assi volendenda cum est, cone nonsequiam et, odit fuga. Am sequae
nima sumquat ecerunt expelisquis nulliquiati quide cus dunt adis consenis
molupiento dolorep tations ectur, quatemperum fugia pedit, quam, il in rest,
sam, ut oditata testion sequis adit eumque
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fugiatest ene nonsecu ptassenda volenda ec-
taqui as esequasperit unt qui sequos dolupta
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Editorial
3
Editorial
wiE nachhaltig ist
bauEn hEutE? Nachhaltigkeit ist zu eiNem weltweiteN leitbild
gewordeN: ökonomisch, ökologisch und sozial. und: Material
und Materialität haben derzeit Konjunktur in der architektur.
Experten sprechen von einem »material turn«, da in verschie
densten gesellschaftlichen bereichen eine wiederentdeckung
materieller Qualitäten und eine rückbesinnung auf die materielle
welt zu verzeichnen ist. individualität ist das Maß aller dinge.
Jeder stein ist ein unikat; unverwechselbar und perfekt. die
»neuen steine« erfordern dabei viel gespür für Form und Funk
tion und zugleich ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungs
vermögen. hauptsache: Mein stein ist nicht wie sein stein.
neue Farben, neue Formen, neue strukturen, für jedes Projekt
die perfekten steine – das bietet die »neue Palette«.
doch Nicht immer ist das, was als Nachhaltig ver-
kauft wird, auch wirklich die umweltschoNeNdste
lösuNg. Ein beispiel sind wärmedämmverbundsysteme, die
gerne unter dem deckmantel der Energieeinsparung nachträglich
auf Fassaden aufgebracht werden. Viele dieser systeme werden
jedoch mit substanzen gegen algenbewuchs, Pilz und schimmel
befall mit Fungiziden versetzt. diese werden mit der Zeit ausge
waschen und können im boden rund um ein solches gebäude
nachgewiesen werden. ungeklärt ist auch, wie derartige
Verbundstoffe entsorgt werden können.
wärmedämmverbuNdsysteme siNd Nicht uNbediNgt
eiNe kosteNgüNstigere lösuNg zu hiNterlüfteteN
ausseNwaNdbekleiduNgeN. außenwandbekleidungen aus
naturstein stellen eine optimale und preisgünstige lösung dar.
sie sind ökologisch sinnvoll und ökonomisch nicht zu über
treffen. der deutsche architekt christoph Mäckler fordert seit
langem, wärmedämmverbundsysteme für neubauten zu ver
bieten. christoph Mäckler will zeigen, dass mit handwerklich
solider baukonstruktion energetisch gute gebäude realisiert
werden können. Mehr dazu in dieser ausgabe von steintime.
Vereinigung Österreichischer
natursteinwerke
Inhalt
4 STEIN TIME 1 I 13
Kürzlich wurde die Kirche der Pfarrei Mutter teresa von Kalkutta im neuen
Stadtteil Firmian in der Südtiroler Stadt Bozen geweiht. Die Pläne stam-
men von dem architekten Siegfried Delueg aus Brixen; die Fassade ist aus Sellenberger Muschelkalk, im Innenraum liegt Göflaner Marmor.
Der Bauherr, Inhaber eines mittel ständischen Erdbauunternehmens im süddeutschen Raum, wünschte sich ein Gebäude »ganz aus gebro-chenem naturstein«. Wegen seiner Farbigkeit und textur fiel die Wahl auf Krensheimer Muschelkalk, der nicht nur an der Fassade, sondern auch im Erdgeschoss verlegt wurde.
Weingenuss und architektur: Die Gastronomie der Südsteiermark setzt auf Qualität und hochwer-tiges ambiente. Ein Weingasthof veredelt seinen Wellnessbereich mit naturstein.
Die Flaniermeile herrengasse im herzen von Graz hat ein neues Gewand bekommen. Zeitgemäßer, nachhaltiger
natursteinbelag aus hartberger Granit hat den Flickenteppich
abgelöst und sorgt für eine angenehme atmosphäre beim
Shoppen und Bummeln.
14 30
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Für die Zukunft gestalten.
Die aktuellen Seiten von StEIn tIME
Kirche in Bozen
Weingut in der Steiermark
Besucherzentrum am heidelberger Schloss
Rekonstruktion eines historischen Kamins
Bürogebäude in Wuppertal
therme in Villach
Villa in Wien
herrengasse in Graz
Wasser im Garten
VÖn intern
Impressum
Fotonachweis
tREnDS
aRchItEKtuR
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PlätZE
GäRtEn
StanDaRDS
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RedaktionWilly hafner, ariane Suckfüll, Gertrud halas, Richard Watzke; Streitfeldstraße 35 · D-81673 München tel. +49 89/43 60 05-124 Fax +49 89/43 60 05-113 www.s-stein.com
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HeRausgebeRVereinigung Österreichischer natursteinwerke/Steinzentrum hallein Salzachtalstraße 24 · a-5400 hallein
Trends
einschließlich Wellnessbecken aus marokkanischem PortLaurentMarmor mit rückwänden aus spiegelglas. dadurch betont er die natürliche schönheit des natursteins und vergrößert optisch den im dachausbau zur Verfügung stehenden raum. Außergewöhnlich auch die ecklösungen: die lebhafte Textur des Marmors zieht sich fortlaufend um die Kanten herum.die steigende Zahl und Qualität der einreichungen sind für Bundesinnungsmeister Wolfgang ecker und Franz reinisch als Vorsitzenden des steinzentrums Hallein ein Zeichen für das innovative Potenzial der österreichischen natursteinverarbeiter, die sich dadurch als Partner für alle Aufgaben im gehobenen Innenausbau empfehlen.
Beim gehobenen Innenausbau setzen Architekten und Bauherren vermehrt auf hochwertige Gestaltungen mit naturstein. Im rahmen der 28. Bildungswoche der Österreichischen steinmetzmeister zeichneten Vertreter der Bundesinnung die Preisträger von vier designkategorien aus. Beim Preis für außergewöhnliche Küchengestaltungen sicherte sich das natursteinwerk Breitwieser mit einem Küchenblock aus italienischem statuarioMarmor die volle Punktzahl. die zurückhaltende Formensprache betont die lebhafte struktur des natursteins, so das Urteil der Jury. In der Kategorie Badgestaltung punktete das Tullner Unternehmen ebenfalls: Manfred Breitwieser kombinierte beim eingereichten Badobjekt ein Bad
Zeitgemäßes steindesign schafft Mehrwert
designpreise 2013
Wenn ein natursteinbetrieb auf 125 Jahre Firmengeschichte zurückblickt und viele hektische Zeiten überdauert hat, ist das ein Grund zum Feiern. In manchen Firmen knallen bei solch einem Anlass die Korken, bei der 1887 gegründeten MarmorIndustrie Kiefer legte man gleich eine ganze Felswand um. Gäste aus Poli
tik und Wirtschaft erlebten am 18. Oktober 2012 hautnah im LienbacherBruch in Adnet, wie eine Wand aus 350 Kubikmetern Adneter Marmor kontrolliert umgelegt wurde. Insgesamt baut das Unternehmen in seinen sieben aktiven Brüchen 5.000 – 8.000 Tonnen Adneter und Untersberger Marmor jährlich ab und verarbeitet
Marmor Kiefer in Oberalm
125 Jahre erfahrung in stein
6 STEIN TIME 1 I 13
diesen im Werk in Oberalm bei salzburg für den hochwertigen Innenausbau sowie Aufträge der denkmalpflege. einer der jüngsten Aufträge galt der sanierung des denkmalgeschützten Wiener Westbahnhofes mit Adneter Grauschnöll, der eigens für das Objekt reaktiviert wurde. rw
Ziehen an einem strang: Geschäftsführer Clemens deisl, stein
metzmeister robert schnöll und Geschäftsführer Johannes eberle.
spektakulär inszeniert: die fallende Wand sorgte für große
Aufmerksamkeit bei der 125JahrFeier von Marmor Kiefer.
Wie aus einem Block gemeißelt: der Küchenblock aus feinkörnigem
statuarioMarmor aus Carrara wandelt sich durch die materialge
rechte Gestaltung zum hochwertigen Wohnobjekt.
Luxuriös: die Badgestaltung aus marokkanischem Marmor und spiegel
glas von Breitwieser aus Tulln wurde mit einem designpreis belohnt.
Großer Jubel herrscht bei den österreichischen steinmetzen: Bei der Berufseuropameisterschaft »euroskills 2012« im belgischen spaFrancorchamps verwies die 23jährige steinmetzGesellin Melanie seidl fünf männliche Konkurrenten auf die Plätze. schon in der Vorbereitungsphase überließ Melanie seidl nichts dem Zufall: »Beim Training habe ich bei jedem Arbeitsschritt die Minuten mitgeschrieben. daher wusste ich im Wettbewerb immer genau, wie viel Zeit noch übrig war.«Während der 18stündigen Prüfung sind neben schablonen auch eine Gravur sowie ein komplizier tes Profilteil aus einem Kalkstein anzufertigen. die Per fektionistin seidl arrangierte den Arbeitsplatz in spa genau wie beim Abschlusstraining an der Landesberufsschule in Wals. Bis man so per fekt im Umgang mit Hammer und Meißel ist, übt man jahrelang bei der täglichen Arbeit am stein: »der stein schenkt dir nichts, jeder Tag ist eine neue Herausforderung«, erklärt die siegerin.
Berufseinstieg mit Hürdendisziplin war bereits beim einstieg ins Berufsleben nötig. steinmetz galt bis vor wenigen Jahren als typischer Männerberuf. die GoldGewinnerin bekam das bei ihrer suche nach einer Lehrstelle zu spüren. schließlich absolvierte sie
Melanie seidl gewinnt GoldBei den Berufseuropameisterschaften euroskills 2012
sicherte sich eine österreichische steinmetzin vor der
männlichen Konkurrenz die Goldmedaille.
in der Fachschule Hallein eine Berufsausbildung und arbeitet seitdem beim steinmetzmeisterbetrieb Kienesberger im oberösterreichischen schlüßlberg. Probleme im vermeintlichen Männerberuf? Fehlanzeige, sagt Melanie seidl: »In unserem Handwerk herrscht Gleichberechtigung. es braucht Gespür für das Material, egal ob Mann oder Frau. Motivation und ehrgeiz zählen. Wenn mir etwas zu schwer ist, bitte ich Kollegen um Hilfe.« Auch für ihren Arbeitgeber, steinmetzmeister norbert Kienesberger, ist die Goldmedaille ein besonderes ergebnis. »der sieg von Melanie seidl erregte das größte Aufsehen unter den 22 Medaillen, die das österreichische Team erringen konnte. Melanie ist cool, und junge Leute identifizieren sich mit ihr, weil sie als Frau in dem Beruf so erfolgreich ist«.
Zukunft im HandwerkViel Lob bekommt die siegerin auch von der Bundesinnung der steinmetze in Wien. Für den Bundesinnungsmeister Wolfgang ecker hat Melanie seidls erfolg signalwirkung für alle Interessentinnen am kreativen und zukunftsträchtigen Lehrberuf. »Unser Handwerk ist nicht angestaubt, sondern leistungsfähig und vielfältig.« der Anteil an Berufseinsteigerinnen im steinmetzhandwerk beträgt rund fünf Prozent. ecker hofft, dass dieser Anteil
nach Melanie seidls großem erfolg steigt. Berufseinsteiger haben gute Aufstiegschancen, denn im dualen system ausgebildete Fachkräfte sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. noch besser sind die Chancen durch eine Meisterausbildung, die Melanie seidl ab dem Wintersemester 2012 in Hallein
begonnen hat. danach steht einem eigenen Betrieb nichts im Weg; reizen würde sie aber auch eine Lehrtätigkeit, um ihre Begeisterung für das Material und den Beruf auf andere weiterzugeben. Wer einmal mit naturstein arbeitet, der bleibt dabei.
das GoldMacherTeam:
europameisterin Melanie
seidl, ihr Arbeit geber stein
metzmeister dI norbert Kie
nesberger (rechts) und
skillsAustriaexperte Bern
hard Hasenöhrl, Berufs
schullehrer an der Landes
berufsschule Wals (links).
Konzentration bei der Vorbereitung: Melanie seidl trainiert die
Bearbeitung eines Profilstücks mit dem druckluftMeißel.
Architektur
8 STEIN TIME 1 i 13
eine »massive«
Fassade aus Muschel
kalk macht die kirche
zu einer »festen Burg«.
Geweihter Bezirk
Von Willy hAFner
Der neue Stadtteil Firmian der Südtiroler Stadt
Bozen hat eine neue kirche mit Gemeindezentrum
erhalten: kürzlich wurde die kirche der Pfarrei
Mutter teresa von kalkutta geweiht. Die Pläne stammen
von dem Architekten Siegfried Delueg aus Brixen; die
Fassade, Böden und Stufen sind aus Sellenberger
Muschelkalk, die sakrale einrichtung ist aus
Göflaner Marmor.
9
Gemeinsam mit einer schule,
einem kindergarten und einem ein
kaufszentrum bildet die kirche die
städtebauliche Mitte des neuen Stadt
teils Firmian in Bozen. Die kirchenan
lage erstreckt sich in Schichten über
ein rechteckiges Grundstück und
beschreibt im Grundriss exakt das vom
Bebauungsplan vorgegebene rechteck
mit der kirche als wichtigstem und
skulptural geformtem Gebäude im
Westen, eingeschoben in den öffent
lichen Fußgängerbereich von Firmian.
Die höhenentwicklung der Gebäude ist
differenziert. Während die kirche im
Wesentlichen aus vier unterschiedlich
hohen raumquadern besteht, so ist
das Pfarrzentrum als breiter zweige
schossiger, das Pfarrhaus als schmaler
dreigeschossiger Baukörper entworfen.
Architektur
10 STEIN TIME 1 i 13
gesamten »geweihten Bezirk« und ver
bindet die Gebäude und höfe zu einer
vielfältigen einheit. Der Bozener Stadt
teil Firmian nimmt somit immer mehr
städtebauliche Gestalt an. Während
Schule und kindergarten noch gebaut
werden müssen, konnte das Pfarrzen
trum gesegnet und den Gläubigen
übergeben werden. in seiner Predigt
brachte Bischof ivo Muser seinen
Wunsch zum Ausdruck, dass sich die
kirche und das Pfarrzentrum bald mit
leben füllen mögen.
Die Sakralbauten erscheinen klar
strukturiert und ruhig. Sie sind
bewusst zurückgenommen und fügen
sich in die umgebung ein.
Die drei Gebäude erscheinen durch
eine verbindende Wand an der Süd
seite, durch den einzigen hofzugang
an der nordseite und durch die durch
gehende natursteinmaterialität bei
allen Gebäuden als geschlossene
Anlage. Die vier ungleich hohen und
unterschiedlich großen raumquader
werden durch ein tiefer liegendes
trägerkreuz gehalten und voneinander
getrennt. Dies lässt sich an den ver
tieften einschnitten der träger an den
vier Außenwänden des kirchenbau
körpers ablesen. Der durchgehend für
Pflaster, Böden und Fassaden sowie
Dächer verwendete Sellenberger
Muschelkalk charakterisiert den
Der Zugang zu dem öffentlichen
hof an der nordseite
11
sellenBerGer
muschelkalk
Sellenberger oder kirch
heimer Muschelkalk
(auch Fränkischer
Muschelkalk genannt)
kommt in der nähe von
kirchheim, etwa 15 kilo
meter südlich von Würz
burg, in unterfranken
vor. es handelt sich erd
geschichtlich um ein
Gestein, das im Zeitraum des oberen Muschelkalks entstand. es
gibt drei typen, die sich in ihren eigenschaften unterscheiden:
kernstein, Goldbank und Blaubank. kernstein ist ein graubrauner
kalkstein aus Muschel und Brachiopodenschill. es sind deutlich
Fossilien und Fossilienbruchstücke mit dem Auge erkennbar. Die
Schalen erreichen eine Dicke von fünf Millimetern und Peloide,
kleine ovale körper mit einer korngröße von 0,1 bis 0,2 Millimetern
sind eingelagert. Das Bindemittel ist calzitisch mit einem Anteil von
27 Prozent und die komponenten haben einen Anteil von 73 Pro
zent. Die biogenen komponenten erreichen einen Anteil von 87 und
die Peloide einen Anteil von 13 Prozent. Der kernstein ist gut ver
witterungsfest und kann poliert werden.
Göflaner marmor
Göflaner Marmor ist ein
chemisch fast reiner,
hochkristallin durchgebil
deter kalkstein von zu
ckerkörniger Struktur.
Seine einzelnen kleinkris
talle sind optimal inei
nander verzahnt, gleich
mäßig im korn, hart und
druckfest, dabei aber
lichtdurchlässig und ein
wandfrei polierfähig. Der Marmor biegt sich, zu Platten geschnitten,
beim Aufstellen auf die kante, erst ab einer Stärke von weniger als
10 Millimetern Dicke. Durch seine besondere härte weist er eine
ausgesprochen hohe kantenfestigkeit auf. Wegen seiner chemika
lischen Vorzüge, die eine hohe Wetterfestigkeit begünstigen, kann
der Göflaner Marmor, als einer der wenigen weißen Marmore welt
weit, auch im Außenbereich verwendet werden. Der Göflaner Mar
morbruch ist einer der höchstgelegenen europas. Der Marmorbruch
liefert jährlich etwa 2.000 kubikmeter wei ßen Marmor: Göflaner
Marmor Schneeweiß, Göflaner Marmor GoldAder, Göflaner Marmor
SmaragdAder, Göflaner Marmor Gold&SilberAder, Göflaner Marmor
SilberAder und den Vinschger Marmor.
Muschelkalk und Glas
gliedern die Fassade.
Architektur
12 STEIN TIME 1 i 13
Die kirchenanlage, die mit ihren drei
Gebäuden als geschlossene Anlage
konzipiert ist, ist nur an der nordseite
über den kirchhof erreichbar.
als Besondere herausforde-
runG und neuheit gelten die Fügung
und der einbau des Stahlträgerhohl
kastens mit der rohen Walzhaut der
Stahlbleche direkt aus dem Walzwerk.
Das Stahlträgerkreuz mit einer längs
achse von insgesamt etwa 36 Metern
und einer Querachse von etwa 26
Metern hat ein Gesamtgewicht von
über 100 tonnen und befindet sich in
einer höhe von etwa 4,50 Metern. Die
natursteinplatten der Außenwände der
Fassade wurden zweischalig aufge
mauert. So wird eine funktionale tren
nung der Mauerscheiben vorgenom
men. Während die innenschale die
lasten des Gebäudes aufnimmt und
somit eine tragende Funktion erfüllt,
dient auch diese äußere Wandscheibe
dem Wetterschutz, insbesondere dem
Schlagregenschutz. Bei der Außen
schale wurden natursteine mit Dicken
von mindestens 90 Millimetern ver
wendet, die ecken sind massiv aus
geführt. Die Abtragung des eigen
gewichts der natursteine erfolgt
über massive Winkelstufen. n
natursteine
1.200 m² Dachbelag 4 cm stark,
im randbereich 5 cm stark
540 lfd. M. Attikamassivecken
360 lfd. M. Massivecksteine
2.130 m² Fassadenplatten, 4 cm stark
770 m² innenbelag kirche,
Bahnenbelag, 4 cm stark
614 m² innenbelag Pfarrzentrum,
Bahnenbelag, 2 cm stark
auftraGGeBer
Pfarrgemeinde St. Firmian, Bozen
architekt
Delueg Architekten iBrixen
natursteinarBeiten
lauster Steinbau Gmbh,
Stuttgart, gefertigt in St. Johann
Altar, Ambo, Priestersitz, taber
nakel und taufbecken wurden
aus Göflaner Marmor gestaltet.
Am Boden liegen Platten aus
Sellenberger Muschelkalk.
BEstEINDRUCKEND. BAMBERGER.
Wer Innenräume stilvoll gestalten
will, wird an Naturstein nicht vor-
beikommen. Die Steinmetzbetriebe
Franz Bamberger verfügen über
höchstes technisches Know How
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Wandverkleidungen, Boden-
& Treppenbelägen sowie bei der
Gestaltung von Lebensräumen.
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Inserat Bamberger 22.09.2008 11:58 Uhr Seite 1
Architektur
14 STEIN TIME 1 i 13
treppenaufgang vom Wellnessbereich
auf die Sonnenterrasse. Die Steine
der 3,7 m hohen Außenwand sind
geklebt und punktuell verankert.
15
Schwimmbad im weingarten
Von richArD WAtzke
Weingenuss und Architektur: Die
Gastronomie der Südsteiermark
setzt auf Qualität und hochwertiges
Ambiente. ein Weingasthof veredelt seinen
Wellnessbereich mit naturstein.
Architektur
16 STEIN TIME 1 i 13
werden entlang der Südsteirischen
Weinstraße groß geschrieben. Die
region setzt auf sanften tourismus.
An der kurvenreichen Landstraße
zwischen ehrenhausen und Leutschach
reihen sich klingende namen im Wein
geschäft dicht aneinander. Welsch
riesling, Sauvignon Blanc und Morillon
sind die bekanntesten reben. hinter
jeder kuppe lockt eine Buschenschank
oder ein Weinbauer mit topweinen.
Malerische Buschenschanken wech
seln sich ab mit modernen Gasthöfen.
eine der malerischsten Lagen inmitten
der 2.340 hektar großen Weinbauflä
che hat sich der Sabathihof ergattert.
Flankiert von steil abfallenden Wein
begonnen hat die erfolgSge-
Schichte mit erzherzog Johann.
infolge seiner unterstützung des tiro
ler Freiheitskampfes von 1810 kehrte
der habsburger Prinz dem Wiener hof
den rücken zu und fand im damaligen
entwicklungsland Steiermark eine neue
heimat. Fernab des kaiserhofes
bewährte sich Johann als engagierter
reformer und unterstützte die Land
wirtschaft zur Selbsthilfe. Ackerbau,
Weinbau – die tatkraft des Prinzen mit
Faible für das einfache und ungeküns
telte war enorm. Altes bewahren und
neues zulassen lautete das Motto.
Bewährt hat sich das bis heute. natür
liche Produkte und Gaumenfreuden
Beim Beckenüberlauf zieht ein 1,5 m hohes
Stahlblech nach unten. Über den 3 m breiten
türelementen sind die Steinplatten hinterschnit
ten und auf eine Winkelkonstruktion montiert.
Alles gut: im Sabathihof
ist Wohlfühlen Programm.
17
bergen thront er auf einem hügelrücken.
Durch seine exponierte Lage ist der
Weingasthof dem Alltag entrückt.
urlaub auf dem Weingut ist im kom
men. Genuss für alle Sinne verspre
chen die Betreiber. Gut essen und trin
ken allein reichen nicht mehr. erholung
sucht der großstadtgestresste Gast,
naturverbundenheit will erlebt werden.
in der aufwertung durch
architektur haben die südstei
rischen Gastwirte und Winzer eine
chance erkannt. Vor 15 Jahren begann
eine Qualitätsoffensive beim Wein,
beim tourismus folgte sie mit wenig
Abstand. und nun die Baukunst. Das
Bis 2011 war hier ein freier
hang: Wellness und Spa
Bereich mit einem Schwimm
becken im Freien, einer Sauna,
einem SoleDampfbad, Fitness
raum und Massageraum.
unten: Der Wellnessbereich
mit angrenzendem ruheraum
bietet den freien Blick
in die Weinberge.
Blick in die Ferne: Auf
drei Seiten des Pools
ist der Überlauf als
rigol gestaltet. Der
Boden belag auf der
Sonnenterrasse ist mit
einkornmörtel in 10 cm
Stärke aufgebaut.
Architektur
18 STEIN TIME 1 i 13
tempo nimmt zu, die Gastronomie
investiert in hochwertiges Ambiente.
Architektonische Ausrufezeichen wie
das aus containern errichtete Genuss
regal in Vogau zeugen vom ungebrems
ten Selbstbewusstsein. Altes bewah
ren und neues zulassen eben. Man
rüstet sich für die große Stadtflucht.
Manche Gastronomen sind über
Monate ausgebucht. zurück zum Saba
thihof. Der hält sich bewusst vom tru
bel fern. Genussvoll entspannen mit
ten in der natur. zutaten dafür sind
guter Wein und natürlicher Stein. Wo
zuvor Gästezimmer vermietet wurden,
bietet der im exklusiven Segment
angesiedelte Sabathihof seit Sommer
2012 einen ausgedehnten Wellness
bereich mit Spa. Für Wände und Böden
wählten die Bauherren rotgoldenen
travertin. Die kubischstrenge Formen
sprache steht im kontrast zur lieb
lichen umgebung. Verbindendes
element ist der lebhaft strukturierte
naturstein. Mondäner Wellnesstempel
trifft auf traditionsWeingut. Der erz
herzog hätte seine Freude daran. n
auftraggeber
Weingasthof Sabathihof
8463 Leutschach
naturSteinarbeiten
Stein reinisch Gmbh
8421 Wolfsberg im Schwarzautal
material
Über 100 tonnen türkischer
travertin wurden in Platten mit
2 und 3 cm Stärke und Format
60 x 90 cm verarbeitet. Die spalt
rauen Außenwandbekleidungen
sind 10 cm stark.
Die Fläche des Wellnessbereichs
beträgt über 100 m2, die Fläche
der terrasse über 150 m2.
Großzügiger raumeindruck: Der in
der Sauna und den Duschen gegen
nässe isolierte Bodenbelag geht
nahtlos in den raum über.
erfrischungs
becken aus einem
Granitfindling
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Beeindruckende PräzisionMit modernster CNC-Technik wird der drei Meter lange Esstisch aus Carrara-Marmor gefert igt. VVier Einzeltei le fügen sich nahtlos zu einem zeit losen Kunstwerk.
Klauser & Carpenter, London
Architektur
20 STEIN TIME 1 i 13
Wieder mehr
mauern bauen
Von kArin Leydecker und WiLLy hAfner
die Vormauerschale aus naturstein erlebt eine
renaissance. das von dem Architekten Max
dudler geplante Besucherzentrum am heidel
berger Schloss erhielt eine fassade, die als zeit
genössische interpretation eines Bruchsteinmauer
werks gelten kann. eine Aufgabe, bei der Präzision
gefragt war; bei den Architekten und bei den
natursteinfachleuten.
21
dehio und Alois riegl formulierten. Mit
über einer Million Besucher im Jahr
gehört das Schloss zu den beliebtes
ten Zielen von touristen in deutsch
land. das neue Besucherzentrum dient
dem organisatorisch reibungslosen
Aufenthalt der Besucher. für die fas
sade wurde der für heidelberg
typische neckartäler Sandstein
maschinell gespalten. die rauen
Steine sind zu einer monolithisch wir
das heidelberger schloss
zählt zu den bedeutendsten
bauWerken der renaissance nörd
lich der Alpen. Seit dem dreißigjäh
rigen krieg wurde es mehrfach teil
weise zerstört, bis es im 18. Jahrhun
dert vollständig aufgegeben wurde. um
1900 herum bot es den Anlass für
denkmaltheoretische Überlegungen,
die zu den thesen der modernen
denkmalpflege führten, die Georg
das Besucherzentrum des heidelberger
Schlosses erhielt eine fassade aus
rotem Sandstein.
eine Vormauerschale aus
neckartäler Sandstein, die als
interpretation der hinter dem
Gebäude liegenden historischen
Stützmauer gelten kann.
Architektur
22 STEIN TIME 1 i 13
tigen hambacher Schloss in der Pfalz,
bei denen er sich am Bild der Wehr
mauern orientierte, beeindruckten. in
heidelberg wie in hambach orientierte
sich dudler an den noch vorhandenen
Mauern aus naturstein. in heidelberg
entstand daneben in der figürlichen
Auseinandersetzung mit dem Schloss
– eine Skulptur wie dudler betonte –
eine zeitlose form, die auch in hun
dert Jahren noch modern sein werde.
thomas knödler, der Leiter der Staatli
chen Vermögens und hochbauverwal
tung im badenwürttembergischen
finanzministerium, fand, dass der
Architekt den Anforderungen meister
haft gerecht geworden sei: »ein selbst
bewusster Bau unserer Zeit.« das hei
delberger Schloss ist für ihn das »Aus
kenden Mauer gefügt, deren fugen auf
ein Mindestmaß von nur drei Millime
tern reduziert sind. das Mauerdetail
ist eine zeitgenössische interpretation
des von hand behauenen Bruchstein
mauerwerks der historischen Stütz
mauer. Während die äußeren oberflä
chen viel relief zeigen, sind sie im
innern glatt. die fassade ist ein kon
trapunkt zum Stilekonglomerat des
heidelberger Schlosses, der die for
mensprache der Gebäude nebenan –
Sattelkammer und Gartenhaus –
modern transformiert.
»ich bin kein architekt, der nur
schlösser Weiterbaut«, gibt sich
Max dudler selbstbewusst. Schon
seine umbauten am geschichtsträch > seite 24
die rauen Steine der fassade sind
zu einer monolithisch wirkenden
Mauer gefügt, deren fugen auf ein
Mindestmaß von nur drei Millimetern
reduziert sind. eine Aufgabe, die
in der Produktion und bei den Ver
setzarbeiten eine hohe Präzision
erforderte.
23
»ich bin kein MonumentenBaumeister«das besuchergebäude des heidelberger schlosses wirkt auf den ersten blick wie eine gebaute
ruine aus der romantik. Passt sich max dudler mit seiner mauer aus neckartäler sandstein zu
sehr an? karin leydecker fragt nach.
stein time: herr dudler, nach der
erweiterung des hambacher Schlosses
und dem neubau am heidelberger
Schloss gelten Sie als Spezialist für
historisch bedeutsame Aufgaben. Was
halten Sie für angemessen gegenüber
der Geschichte?
max dudler: Angemessen ist es
immer, keine Gegenwelten zu er finden.
Gegenwelten mit harten kontras ten,
das finde ich maßlos. Angemessen ist
es, aus der Geschichte heraus neues
zu entwickeln, zu transformieren und
damit Geschichte fortzuschreiben …
stein time: Wie gehen Sie dabei vor?
max dudler: respektvoll natürlich –
und aus der Analyse der vorgefun
denen Situation und der Materialien,
die im Laufe der Geschichte gewach
sen und immer wieder durch Brüche
überlagert sind.
Beim heidelberger Schloss gibt es
eine dichte Struktur von Stil elementen
aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
dieses konglomerat erzeugt Bilder
einer ro man tischen ruine mit einer
starken iden tität. diese Bilder habe
ich aufgegriffen und durch Abstraktion
auf eine neue interpretationsebene
transportiert.
stein time: Wie beschreiben Sie
diese in ter pretationsebene?
max dudler: reduktion ist hier wichtig,
das Zurückführen auf einfache for
men, klare Linien und kuben. diese
ruhe erzeugt skulpturale Plastizität,
die sich zwanglos und zurückhaltend in
das Vorhandene einfügt. Auf dieser
ebene entsteht etwas neues, das
ohne das Alte nicht möglich wäre.
stein time: ist skulpturale Plastizität
ein Merkmal unserer Zeit?
max dudler: unbedingt! ich denke, die
skulpturale Plastizität eines Gebäudes
ist etwas Zeitloses. Architektur darf auf
keinen fall modisch sein, sondern sie
muss überzeitlich Bestand haben kön
nen. es ist egal, ob es dabei um eine
Bauaufgabe am heidelberger Schloss
oder um einen neuen Gebäudekomplex
im frankfurter Westend geht, zeit lose
Modernität mit klar lesbaren Strukturen
ist für mich ein absolutes Prinzip.
stein time: Lässt sich dieses Prinzip
mit der Materialität eines Baukörpers
vereinbaren?
max dudler: Sicher, denn mein seit
vielen Jahren immer wieder geäu
ßertes Postulat der zeitlosen Moderne
ist ja nicht zwangsläufig an bestimmte
Mate rialien gebunden. das Material –
Glas, Metall oder naturstein – ist
immer nur vom thema und von den
örtlichen Gegebenheiten abhängig.
Beim hambacher Schloss war es ein
fach zwingend, aus der Situation der
historischen ringmauer heraus einen
neuen natursteinkomplex zu ent
wickeln. Beim heidelberger Schloss
war das ganz ähnlich: die ruine wirkt
wie ein Gebirge aus rotem Sandstein;
weiterbauen kann man das nur mit
dem gleichen Material, wenn auch in
zeit genössischer optik. die theatra
lische inszenierung durch die monoli
thische Gestalt und die tiefen fenster
laibungen stehen im unmittelbaren
kontext zur Aura der Schlossruine.
das Material und das Spiel von Licht
und Schatten unterstützen die kontu
rierung der Volumina.
der Schweizer Architekt Max dudler stu
dierte in den 1970erJahren an der frankfur
ter Städelschule und der hochschule der
künste in Berlin. dort erwarb er 1979 sein
diplom. Seine erste Anstellung führte ihn
1981 zu o. M. ungers. 1986 machte er sich
mit karl dudler und Pete Welbergen selbst
ständig, seit 1992 ohne Partner mit Büros
in Berlin, frankfurt am Main und Zürich.
Architektur
24 STEIN TIME 1 i 13
hängeschild des Landes schlechthin«,
ist es doch das meistbesuchte Monu
ment in BadenWürttemberg. die
Pflege und das Bewahren des heidel
berger Schlosses sind also zentrale
Anliegen seiner Verwaltung. in den
Augen des heidelberger oberbürger
meisters eckart Würzner integriert sich
das Besucherzentrum fantastisch in
die Schlossanlage. er ließ keinen Zwei
fel daran, dass die heidelberger ihr
Schloss lieben: »Wir werden keine
großen Veränderungen zulassen, es ist
wichtig, dass mit unserem Schatzkäst
chen sehr behutsam umgegangen
wird.« das Besucherzentrum in heidel
berg und – wie schon vor wenigen
Monaten – das Schloss in hambach
zeigen, dass die heutige Architektur
mit naturstein auch und gerade in
ihrer reaktion auf historische Gege
benheiten kompromisslos zeitgenös
sisch sein kann. Populistische Anleh
nung schadet dabei allerdings den
Steinen. hambach und heidelberg
sollten Vorbild sein für das handwerk
und eben nicht Berlin und Braun
schweig. n
mauern aus stein – aber richtig
Wenn der Bau aus wirklichen, mas
siven Steinen bestehen soll, wenn die
seit Jahrhunderten bekannte konstruk
tionsmethode der Vormauerschale aus
naturstein verwendet werden soll,
dann gibt es – wie in der din 1053
fest gehalten – verschiedene Metho
den. Bei diesen zweischaligen Außen
wänden wird eine funktionale trennung
der Mauerscheiben vorgenommen.
Während die innenschale die Lasten
des Gebäudes aufnimmt und somit
eine tragende funktion erfüllt, dient
die äußere Wandscheibe dem Wetter
schutz, insbesondere dem Schlagre
genschutz. Bei der massiven Aus
führung der Außenschale werden
natursteine mit dicken von mindes
tens 90 Millimetern verwendet. die
Abtragung des eigengewichts der
natursteine erfolgt über den Mauer
werksverbund.
Geschichtete natursteine dürfen in
der regel nur mit dem Lager ver
mauert, mit der hintermauerung im
Verband gemauert und mit edel
stahlhalteankern befes tigt werden.
der Übergang der alten Schlossanlage zum
neuen Besucherzentrum
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Baumeister ist das architekturmagazin, das die gebaute realität einordnet und in einen gesellschaftlichen Kontext stellt.
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Architektur
26 STEIN TIME 1 i 13
Kamin-geschichte
Von Willy hAfner ein feuer in Wien, ein Steinmetzmeister in Schlüßlberg in oberösterreich und ein Block aus gelbem Marmor aus dem
niemandsland der toskana. Die Geschichte der rekonstruktion des franz-Joseph-kamins in Wien ist eine Geschichte über die mögliche Qualität des Bauens von heute.
ein historischer,
über 4 m hoher
kamin in Wien ent-
steht neu: hier die
Montage der profi-
lierten Mittelkon-
sole.
27
am anfang war das feuer. Am 18. november 2010 zerstörte ein Groß-brand ein Gebäude in der Wiener innen-stadt. nicht irgendein Gebäude. Zerstört wurde das historische Gebäude der ehemaligen länderbank-Zentrale »Am hof 2«. Zwischen 1913 und 1915 von ernst Gotthilf und Alexander neumann errichtet und einer der ersten Stahlbe-tonbauten in Wien. Das haus und seine klassizistische fassaden verkleidung waren denkmalgeschützt. im inneren gab es eine Beletage im typischen Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts; neoklassizistische Prunkräume. Schon wenige tage nach dem Brand gab es Befürchtungen, dass diese räume und mit ihnen ihre Ausstattungsdetails verloren seien und nicht wiederherge-stellt würden. Der Brand war durch einen unfall verursacht worden, Brand-stiftung konnte nicht nachgewiesen, eine Wiederherstellung so nicht gefor-dert werden. falsch spekuliert! »Die altehrwürdigen räumlichkeiten werden
wieder so restauriert und wiederherge-stellt, wie sie waren«, so investor rené Benko, der aus innsbruck stammende immobilien-Shootingstar in Wien, am tag nach dem feuer in einem Gespräch mit der nachrichtenagentur APA. rené Benko und seine immobilienentwick-lungsgesellschaft SiGnA sind mit einer umfassenden Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes in der Wiener innen-stadt befasst, der von Am hof über die Bogner- und Seitzergasse bis zur » kirche der 9 chöre« reicht. Am hof 2 sollte ein hotel entstehen. Am hof 2 entsteht ein hotel! Der Gebäudekom-plex wird rekonstruiert, der Wiederauf-bau mit dem Bundesdenkmalamt abge-stimmt. ein Musterraum entstand, danach sollte entschieden werden, ob eine rekons-truktion der Ausstattung der räume überhaupt möglich ist. im Mittelpunkt des raums der sogenannte franz-Joseph-kamin, im Stil neoklassi-zistisch, wohl von ernst Gotthilf selbst entworfen.
Jedes element des
kamins wurde nach
3-D-cAD-Modellen mit
cnc-Maschinen
gefräst. Dies ge -
währleistete eine spä-
tere Montage in
einem ausgeklügelten
Baukastensystem;
hier das obere
Abschlussgesims mit
Zahnfries.
um eine authentische oberflächenstruktur zu
ermöglichen, wurden die oberflächen aller
Profilteile mit handschleifern nachgearbeitet;
im Bild Melanie Seidl, die europameisterin im
Steinmetzhandwerk 2012.
Architektur
28 STEIN TIME 1 i 13
durch den Brand war die natursteinsuBstanz sehr starK geschädigt. Die Bauteile hatten sich verformt und waren mehrfach zerrissen. Massiver Substanzverlust war die folge, sowohl in form von oberflächenparallelen Abplatzungen als auch in form von feh-lenden Bauteilen. eine Schadenskartie-rung war somit nicht sinnvoll. Beim Abbau des kamins wurde der schlechte erhal-tungszustand der Bauteile noch deutlicher.die erste frage galt dem material. eine Materialanalyse kostet 30.000 euro und die Verlässlichkeit des ergebnisses ist offen! Der kamin war aus dem toska-nischen Marmor Giallo Siena, typ Brocca-tello, gelblich mit einer angedeuteten netz-struktur, gefertigt worden. Der Schlüßlber-ger Steinmetzmeister norbert kienesber-ger war sich sicher. Alte Bilddokumente, die um 1915, kurz nach der fertigstellung des Gebäudes, angefertigt wurden und Aufnahmen, die die Verwendung des glei-chen natursteins durch die Architekten ernst Gotthilf und Alexander neumann an anderen Gebäuden in Wien zeigen, hatten ihn auf die Spur gebracht. erstes Problem gelöst. Das zweite Problem! Gibt es diesen
Bauherr
Signa holding, 1010 Wien
innenarchiteKtur und
innenraumgestaltung
neumann + Partner, 1190 Wien
natursteinarBeiten
kienesberger Steinmetzmeister
Gmbh & co kG, 4707 Schlüßlberg
Stein noch? kaum noch. Giallo Siena war bis vor 40 Jahren ein im hochwertigen innenausbau populärer, aber komplizierter Stein; kleine zerklüftete Blöcke, varianten-reiche und kaum zu strukturierende Vor-kommen; schon damals ein Stein für lieb-haber. Allerdings ein Stein mit viel Geschichte. Vor allem die Baumeister und Bildhauer des italienischen Quattrocento bauten damit. Am ende des 20. Jahrhun-derts wurden andere Steine populär. Die Brüche wurden aufgelassen oder zu Schot-terbrüchen, die noch brauchbaren Blöcke durch die vielen Sprengungen in ihrer Sub-stanz zerstört. norbert kienesberger machte sich auf die Suche. Vereinzelt sind bei händlern in der nähe von Verona oder carrara noch Blöcke zu finden. Doch den typ Broccatello, den hatte keiner mehr. kienesberger wurde dennoch fündig; eher durch Zufall. Mitten in der toskana, in den Montagnola Senese, den Seneser Bergen, irgendwo zwischen Siena und San Giminiano auf einer Schot-terstraße in der nähe eines aufgelassenen Steinbruchs, traf er auf einen älteren herrn in einem Geländewagen, Marco Villanelli; ein unternehmer, der Schotterbrüche
Grundlage für die rekonstu-
rion war ein Werkkatalog
mit 3-D-Darstellungen, der
eine genaue Bemaßung und
lagebezeichnung jedes ein-
zelnen Baudetails enthielt.
29
betreibt. ein Blick auf die fotos genügte, und Marco erkannte den Stein, seinen Stein. Ja, er habe Blöcke! kienesberger kaufte alles, fast 14 tonnen Steine; meist kleine, unförmige rohblöcke. er brauchte für den vier tonnen schweren kamin fast alles. inzwischen wurde der Beschädigte Kamin fotogrammetrisch erfasst, abgebaut und jede Platte in einem Abbauplan festge-halten. Die Profile wurden analysiert und aus den kleinen Profilierungen die großen formen entwickelt. in einem 3-D-Modell wurden alle Bauteile in ihrem Zustand vor dem Brand im cAD-Programm modelliert, um die Vorlage für eine historisch gültige rekonstruktion zu gewinnen. Produziert wurden die teile mit einem cnc-gesteu-erten Arbeitszentrum. irgendwann ging es
dann um den Preis. im fernen osten ließe sich sicher billiger produzieren! Die herren der Versicherung waren daran interessiert, den Preis zu drücken. kienesberger behielt den Auftrag. elisabeth hudritsch, referentin beim Bundesdenkmalamt in Wien, setzte auf die Qualität, und die bekam sie. Die teile des kamins wurden in Schlüßlberg produziert, erhielten ein oberflächenfinish von hand und konnten vor ort wie aus einem Baukasten zusammengesetzt wer-den. Dabei wurde darauf geachtet, dass die kanten und Profile nicht gefast, son-dern scharfkantig belassen wurden. Der kamin wiegt rund vier tonnen und ist durch eine Stahlkons-truktion an der rückwand verankert und ein kleiner Beweis dafür, dass eine »luxussanierung« auch qualitäts-volles Bauen bedeuten kann. n
Mittels einer explosionszeichnung wurde der kamin perspekti-
visch in seine einzelteile zerlegt, dadurch wurde die historische
steinschnitttechnische teilung deutlich. Bei der rekonstruktion
hielt man sich weitgehend an die historischen Vorlagen.
fertig! Der franz-Joseph-
kamin ist über 4 m hoch,
wiegt über 4 t und ist Vor-
bild für vier weitere kamine,
die kienesberger aus lahn-
marmor, einem polierfä-
higen kalkstein, der in der
nähe von Villmar in
Deutschland gewonnen
wurde, in den nächsten
Monaten fertigen soll.
30 STEIN TIME 1 I 13
Der Bauherr, Inhaber eines mittel
ständischen Erdbauunternehmens im
süddeutschen Raum, wünschte sich ein
Gebäude »ganz aus gebrochenem Naturstein«.
Wegen seiner Farbigkeit und Textur fiel die
Wahl auf Krensheimer Muschelkalk, der nicht
nur an der Fassade, sondern auch im Erdge
schoss verlegt wurde.
Krensheimer Muschelkalk
aus dem idyllischen Taubertal
kann im Innen und Außen
bereich verlegt werden.
Kubus aus MuschelKalK
VoN ANNEMARIE RING
ARchITEKTuR
31
Stoßfugen haben eine Breite von nur drei
Millimetern.
alle höhenpunKte ohne passs�
schichten zu erreichen, stellte sich für
den Verleger als besondere herausforde
rung dar; die Integration von Abdeckplat
ten, Jalousienverblendung und Fenster
bänken aus dieser Linienführung heraus
beschreibt er als einen »zusätzlichen
Die uMlaufenDe beKleiDung ist als
regelmäßiges NatursteinSchichtmauerwerk
hergestellt. Es sollten, um die horizontale
Bänderung nicht zu stören, ausschließlich
die vom Architekten vorgegebenen Formate
eingesetzt werden. um den horizontalen
Steinbandcharakter zu erhalten, sollten die
Lagerfugen möglichst schmal und »unsicht
bar« ausgeführt werden: Ihre höhe war im
Plan mit acht Millimeter angegeben. Die
ARchITEKTuR
32 STEIN TIME 1 I 13
steine variiert zwischen 30 und 90 Zenti
metern, ihre Tiefe beträgt ca. zehn bis zwölf
Zenti meter.
herzstücK Des zweigeschossigen
gebäuDes ist die Theke im Foyer des Erd
geschosses. hier werden die Aufträge dispo
niert und an die Fahrer weitergegeben. Ein
Belag aus Krensheimer Muschelkalk prägt
architeKt:
Architektur Büro Jäcklein, DVolkach
naturstein:
Krensheimer Muschelkalk
forMate:
bodenbelag: ca. 60 m² Bahnenbelag, ober
fläche geschliffen, 2 cm stark, freie Längen,
Breiten: 25/30/35 cm
fassade: ca. 260 m² Spaltmauersteine,
ober und unterseite sowie Köpfe gesägt,
Vorder und Rückseite gespalten, freie Län
gen, ca. 12 cm tief, höhen: 8/10/12/16
cm; ca. 25 m² Spaltmauersteine als Verblen
der ausgebildet, ober und unterseite sowie
Köpfe und Rückseite gesägt, Vorderseite
gespalten, freie Längen, ca. 3,5 cm tief,
höhen: 8/10/12/16 cm sowie ca. 35 lfm
Abdeckplatten/Fensterbänke, allseits gesägt,
Vorderseite mit Bossenkante, Wassernase,
26 cm breit, 8 cm hoch, freie Längen
persönlichen Anreiz«. Auf den Rohbau
wurden zunächst mineralische Fassaden
dämmplatten aufgebracht. Eine drei bis
vier Zenti meter dicke Luftschicht trennt
diese von den Mauersteinen aus dem
fränkischen Muschelkalk. Die Fassade
wurde mit einem TrassFertigmörtel ver
mauert und zusätzlich mit einem Vorblend
verankerungssystem gesichert. Nach der
Fertigstellung präsentiert sich die Fassade
im Wechsel aus großzügigen Verglasungen
und geschichteten Natursteinbahnen.
Die oberfläche der Steine ist spaltrau, die
Kanten sind bossiert, Stoß und Lagerfugen
gesägt. Die Schichtenhöhe misst acht,
zehn, 14 und 20 Zentimeter im unregel
mäßigen Wechsel. Die Länge der Natur
Vom Foyer aus führt
eine freitragende Sicht
betontreppe ins ober
geschoss mit den Büros
und einem zentralen
Besprechungsraum.
auch diesen hoch beanspruchten Bereich;
im feinen Schliff (120) kommen die Farbig
keit und Textur des Steins besonders gut zur
Geltung. Die Verlegung im laufenden Ver
band – in drei unterschiedlichen Breiten –
passt gut zu diesem klassischen Stein.
Damit er lange schön bleibt, wurde er mit
einer lösemittelfreien FleckschutzImpräg
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Die Innenräume sind hell und licht.
Ausblicke durch die großflächigen
Verglasungen sind in nahezu alle
Richtungen möglich.
Ruhepol im Herzen
der Therme: Die
Ruhebänke im
Hamam scheinen auf
einem Lichtvorhang
zu schweben.
Lüftungsöffnungen
im lebhaft gemusteren
Silberquarzit
35
Schöne neue Badewelt
Von RicHaRD WaTzke Thermenlandschaften liegen im Dauerhoch. Österreichs jüngster Vertreter ist die kärntenTherme in
Warmbad-Villach, die die Ferienregion um Villach um eine witterungsunab-hängige attraktion bereichert. Bei der Gestaltung spielen natursteine innen und außen eine prominente Rolle. Die kristalline Formensprache des neubaus erinnert an Bergkristalle und Höhlen und versteht sich als zitat der umgebenden kärntner Bergwelt.
Becken aus ausgehöhlten
Findlingen spenden
erfrischung im Hamam.
innen
36 STEIN TIME 1 i 13
Strahlend empfängt die Kärn-tentherme ihre gäSte. zum Haupt-eingang gibt sich der im Juli 2012 eröffnete neubau unaufgeregt. Flache Fensterbänder gliedern die weiße Putzfassade. Den Vorplatz bewacht der Doorman, eine sieben Meter hohe Skulptur von kärntens Pop-art-künst-lerin kiki kogelnik. Während sich die Therme außen zurückhaltend gibt, zieht ihr inneres alle Register. entspannen als erlebnis ist das Thema. Die Bade-gäste sind zuschauer und akteure zugleich. Vor einer abgetreppten Liege-rampe inszeniert das architektenteam
Bauherr:
kärntenTherme GmbH, 9504 Warmbad-Villach
geSamtleitung, Bauherrenvertretung und
projeKtmanagement:
Stadt Villach, Baudirektion, 9500 Villach
BetreiBer:
kärntenTherme Betriebs GmbH
architeKturplanung, interneS controlling
und örtliche BauaufSicht:
aRGe PRR, architekten Pernthaler zT GmbH; Rinderer &
Partner ziviltechniker keG; Rudolf & Vier Partner GmbH
8010 Graz
naturSteinarBeiten:
Franz Bamberger Ges.m.b.h, 2514 Traiskirchen
naturSteinlieferung auSSenBereich:
Poschacher natursteinwerke, 4222 St. Georgen bei Linz
Die Grotte im erlebnisbecken ist ein
zitat der umliegenden Bergwelt.
37
um Titus Pernthaler eine Bühne aus Gängen, Wegen und Türmen. Drei Hauptebenen durchdringen und ver-schränken sich. in der erdgeschoss-ebene ein polygonales erlebnisbecken, schräg darüber schwebt ein Sportbe-cken frei im Raum. Über allem thront der ausgedehnte Wellnessbereich mit Hamam, Ruheräumen und Saunaland-schaft. Die Rampe verschmälert sich zum erlebnisbecken hin, lenkt den Blick in die Szenerie hinein. Das Fehlen jedes rechten Winkels verwirrt die Sinne, keine Vertikale oder Horizontale gibt dem auge Halt. Mit der kristallinen
Formensprache wählte Pernthaler die zerklüftete Bergwelt der karawanken als architektonisches Leitmotiv. Für Tageslicht sorgt die raumhohe Ver-glasung der Haupthalle. Beigetöne bei Wand und Boden mindern die Härte der verwinkelten Flächen. Verbindendes element der drei ebenen sind mit kalkstein bekleidete Türme. ihr inneres fasst aufzüge, in die außenwände sind Duschen integriert.
impulSe mit naturSteinBei der Wandbekleidung der Türme entschieden sich die Bauherren für
Lift und Dusche zugleich:
Mit Muschelkalk in Stärken
zwischen 3 und 4 cm beklei-
deter Turm vor dem Foyer
und kassenraum.
Das erdgeschoss
der Therme
Schnitt durch eine überhängende,
3–4 cm starke Muschelkalkplatte
mit Verklebung und Verankerung
innen
38 STEIN TIME 1 i 13
spaltrauen mediterranen Muschelkalk. Der warme Farbton des natursteins harmoniert mit den übrigen Wand- und Bodenflächen. in den Umkleiden des Member-Bereichs sowie im Hamam kam mit Südtiroler Silberquarzit eben-falls naturstein zum einsatz. Sämt-liche natursteinarbeiten wurden durch das natursteinunternehmen Franz Bamberger ausgeführt. zur Verklebung der zwei zentimeter starken Wand- und Bodenplatten aus Silberquarzit in den Umkleiden und im Hamam diente wasserfester epoxykleber. Die beim Silberquarzit rund zwei Millimeter und bei den Wandbekleidungen aus Muschelkalk rund fünf Millimeter brei-ten Fugen wurden mit einer der Stein-farbe angepassten epoxyfugenmasse verschlossen. Hierbei musste darauf
geachtet werden, dass keine Verfu-gungsreste an den rauen Steinober-flächen erhärten, da aufgrund der extrem hohen Festigkeit dieser Fugen-masse eine spätere Säuberung der oberflächen unmöglich gewesen wäre. Generell wurde in allen Bereichen eine Feuchtigkeitsabdichtung unter den Steinflächen aufgebracht. Die Feuchträume mit den Feuchtigkeits-klassen W1 bis W3 erhielten eine zweikomponentige Dichtmasse aus acrylatdispersion und zementärem Reaktivpulver in mindestens 0,8 Milli-metern Stärke. in den Duschen und anderen Räumen mit einer Feuchtig-keitsklasse ab W3 wurde die Dicht-masse in mindestens zwei Millimetern Stärke aufgebracht. in besonders nassbelasteten W4-Berei chen wie dem
materialienim auSSenBereich
2.250 m² Herschenberger Granit,
oberfläche sandgestrahlt in
Plattenstärke 8 cm, davon
100 m² in Plattenstärke 14 cm
BodenBeläge im
innenBereich
460 m² Silberquarzit hell,
oberfläche gesägt
150 m² Silberquarzit dunkel,
oberfläche gesägt
wandBeKleidungen im
innenBereich
480 m² Mediterraner Muschelkalk
(Brac, kroatien), oberfläche
gespalten, 2 cm stark
90 m² Mediterraner Muschelkalk
(Brac, kroatien), gestockt und
gebürstet, 2 cm stark
550 m² Silberquarzit hell,
oberfläche gesägt
165 m² Silberquarzit dunkel,
oberfläche gesägt
Blick entlang der Brüstung des Schwimmer-
beckens in der mittleren Gebäudeebene.
Vor der zentral angeordneten Liege-
rampe entfaltet sich die Bade-
szenerie: kristalle standen Pate für
die Schrägen und asymmetrien.
39
Hamam und der Grotte wurde eine
zweikomponentige abdichtung auf
epoxybasis aufgebracht.
Strahlende wirKung
in die region
Mit rund 250.000 nächtigungen gilt
das Thermenresort Warmbad mit sei-
nen angeschlossenen Hotelbetrieben
als wichtiges touristisches Standbein
der Stadt Villach. als ziel haben sich
die Betreiber 280.000 Besucher jähr-
lich aus einem einzugsgebiet von 150
kilometern in Österreich, italien und
Slowenien gesetzt. Rund 47 Millionen
euro ließ sich die Stadt Villach das
Badeerlebnis kosten. Dafür erhielt sie
Österreichs modernste Therme, die in
ihrer ersten Wintersaison makellos
funkelt. n
auf dem Thermen-Vorplatz
empfängt die Brunnenskulptur
»Doorman« die Gäste.
Mehr als 2.200 m2 Herschenberger Granit mit
gestrahlter oberfläche bilden den rutschfesten
und robusten Bodenbelag des Vorplatzes.
Innen
40 STEIN TIME 1 I 13
Wasser und Stein gehen bei einer Villa
in Wien eine einzigartige Symbiose
ein. naturstein spielt bei der Gestal
tung der Außenanlage und der Innenräume
eine herausragende Rolle. Zum einsatz
kamen Kalksteine aus Spanien und ein
Schiefer aus Brasilien.
Wasser und stein
Von WIlly HAfneR
41
Gelungener Material
mix: Harmonisch setzt
sich die Kombination
von hellen und dunk
len Steinen fort.
Der Überlauf am
Schwimmbad ist ständig
von Wasser überspült.
eine geschickte Was
serführung macht es
möglich. Wie ein film
läuft das Wasser über
den Stein.
Innen
42 STEIN TIME 1 I 13
Stein gefräst und geschliffen, ein
komplexes und aufwendiges ferti
gungsverfahren. eine Konstruktion
aus edelstahl gibt dem Brunnen das
Grundgerüst.
er ist nicht nur vom Pool aus ein Hin
gucker, auch von der oberhalb liegen
den Terrasse können die Bewohner der
Villa das Wasserspiel genießen.
nach den Plänen des Mödlinger
architektenbüros Schulz wurde
das einfamilienhaus aus den 1970er
Jahren aufwendig zu einer Villa mit
800 Quadratmetern nutzfläche umge
baut. Der grandiose Blick auf Wien
sollte von jeder ebene aus zum Schau
spiel werden. Durch die harmonische
neuanordnung der fenster wird der
Ausblick auch von innen erlebbar.
neu gestaltet präsentiert sich zudem
der Außenbereich. Bevorzugtes Mate
rial: naturstein in der Verbindung mit
Wasser. für den Bauherrn und seine
familie täglich ein besonderes erlebnis.
ein dünner WasserfilM zieht sich
gleichmäßig von Welle zu Welle über
einen grauen Steinquader, bis er sich
beinahe lautlos in den Pool ergießt.
Wasser ist heute beim Bau von hoch
wertigen Häusern und Villen zu einem
fast unverzichtbaren Gestaltungsmittel
geworden. Wasser macht Musik. In der
Stille lauer nächte und an warmen
Sommertagen wird das Plätschern,
Sprudeln und Glucksen zur angenehm
kühlenden Melodie. Der gleichmäßige
Klang des Wassers hat eine medita
tive, beruhigende Wirkung aufs Gemüt,
lädt ein, in sich zu gehen, klärt die
Gedanken. Bei der Planung dieser Villa
in Wien ist das Thema Wasser der rote
faden: Wasserspiele, Swimmingpool,
Poolabdeckungen und andere, indivi
duell gestaltete Details nehmen außen
und innen das Thema auf.
ein Brunnen aus grauem Schiefer ist
ein Blickfang im Garten einer Wiener
Villa. Die Wellen sind einzeln in den
Brunnen aus grauem Schiefer
als Blickfang im Garten einer
Wiener Villa
43
ZWei terrassen und ein Pool
Zwei Terrassen sowie ein großer
Bereich rund um den Swimmingpool
wurden mit einem hellbeigen Kalkstein
aus Spanien und dem dunklen Schiefer
»focus« aus Brasilien gestaltet. eine
Besonderheit liegt nicht nur im Materi
almix, sondern auch im Detail. Die ent
wässerungsrinnen und der Poolüberlauf
sind mit perforierten natursteinplatten
gestaltet. ein weiteres optisches und
zugleich praktisches Detail ist die Griff
mulde am Pool. In die massiven Pool
einfassungssteine wurde mittels CnC
Technik ein mit dem Architekten defi
niertes Profil eingefräst. So konnte der
Pool bodengleich mit einem versteck
ten Überlauf gestaltet werden.
funktionell und schön
naturstein spielt auch im Inneren
des Hauses eine große Rolle. Der
Bereich der ehemaligen Garage wurde
zum verglasten, doppelgeschossigen
foyer und dadurch sowohl funk tionell
als auch optisch aufgewertet. Der
eingangsbereich wurde mit dem hell
beigen Kalkstein »MoccaCreme«
gestaltet. nach der Verlegung wurde
der Stein geschliffen, was dem Vor
raum einen besonders edlen Charakter
verleiht. eine Besonderheit ist das
Stiegengeländer aus Glas, das
zwischen Stiegen und eingangspodest
im Boden verankert ist. ein Arbeits
prozess, der die Zusammenarbeit der
verschiedenen Gewerke er forderte.
Mit viel liebe zum Detail wurde das
Haus aus den 1970erJahren zu einer
modernen Villa umgebaut. Die unter
schiedlichen freiraumfunktionen gehen
terrassenförmig in den Garten über.
Blickfang: der einsatz von naturstein.
Innen
44 STEIN TIME 1 I 13
Auch im Bad der Villa findet sich
naturstein: eine edle Duschwand
aus Marmor mit widerspiegelnder
Marmorierung. Dieses Muster findet
sich auch beim Waschtisch wieder
und wird durch den Wandspiegel
nochmals verdoppelt.
Bei der Planung des Steinfußboden
belags im Badezimmer haben Archi
tekt Gerhard Schulz und Steinmetz
Wilhelm Schreiber nichts dem Zufall
überlassen. Großformatige Platten,
jede in einer anderen Dimension
und vom Steinmetz einzeln zuge
schnitten, folgen in ihren Propor
tionen und Abmessungen den
klassischen Regeln des Goldenen
Schnittes und geben dem Bad eine
besondere note. n
bauherr
Privat
architekten
Generalplanung und örtliche
Bauaufsicht
Architekt:
Arch. Dipl.Ing. Gerhard Schulz
2340 Mödling
natursteine
Mocca Creme 120 m² innen
Quarzsandstein 18 m² Boden Bad
Verde Ciaro ca. 16 m² Wand Bad
Kalkstein focus 58 m² Wand außen
Kalkstein focus 55 m² Boden außen
Kalkstein focus 95 m² Terrasse
natursteinarbeiten
Schreiber & Partner
natursteine GmbH, 2170 Poysdorf
Großformatige natursteinplatten und Spiegel
bestimmen das Bild im Badezimmer.
fußboden und Stiegen aus dem
spanischen Kalkstein Mocca Creme
www.stein.at
Auszeichnung desLandes Steiermark
WERK: 8421 Hainsdorf 8; Tel.: 03184 / 2408; E-Mail: [email protected] Filialen: Graz - Fehring - Leibnitz - Mureck - Fürstenfeld - Jennersdorf - Feldbach - Stainz - Unterpurkla - Hitzendorf
Wir zählen zu den größten und modernst ausgestatteten Produzenten für Küchenarbeitsplatten in Österreich.
11 Niederlassungen in der Steiermark mit Ausstellungen -großes Plattenlager und individuelle Gestaltungsideengehören zu unseren Stärken.
Mit unserem breit gefächerten Leistungsspektrum, von der Fensterbank über Böden, Stiegen und Gartengestaltung bis hin zur Grabstätte sind wir beim Thema Naturstein immer der richtige Ansprechpartner.
Plätze
46 STEIN TIME 1 I 13
Mit seiner neuen Naturstein-
gestaltung zieht der Haupt-
platz in Graz heute Besucher
und Flaneure an.
Die Flaniermeile Herrengasse im Herzen von
Graz hat ein neues Gewand bekommen.
zeitgemäßer, nachhaltiger Natursteinbelag
aus Hartberger Granit hat den Flickenteppich
abgelöst und sorgt für eine angenehme Atmo-
sphäre beim Shoppen und Bummeln.
Neuer GlaNz iN Graz
VoN SuSANNe loreNz
47
Vor der SaNieruNG
Die letzte Sanierung der Herrengasse
datierte auf das Jahr 1982 und der
damals verlegte Straßenbelag aus
Stainzer Gneisplatten hatte mit den
Jahren gelitten. Vor allem in den kalten
Monaten konnte das Material der
Be lastung nicht mehr standhalten. Auch
die Asphaltdecke zwischen den Stra-
ßenbahnschienen passte nicht mehr
ins Bild.
Über die Jahre wurde daher an zahl-
reichen Stellen kleinflächig ausgebes-
sert. So entstand ein wenig attraktives
Flickenbild der wichtigsten Shopping-
straße in Graz.
iN etappeN zum ziel
ein Beschluss des Gemeinderats sah
daher vor einigen Jahren die erneue-
rung des Hauptplatzes in Graz vor, in
deren zuge auch die Herrengasse
saniert werden sollte, um eine einheit-
liche Gestaltung zu erzielen.
Begonnen wurde dann mit den umbau-
arbeiten der Herrengasse im August
2008. Bis Mitte November konnten die
ersten Bauabschnitte im östlichen
Bereich abgeschlossen werden. ende
August 2009 fand die erneuerung ihren
Abschluss. Auch die Westseite und der
Mittelteil erstrahlen seitdem in neuem
Glanz. Die Investitionssumme von rund
zwei Millionen euro für die insgesamt
4.460 Quadratmeter Fläche hat sich für
die Stadt Graz gelohnt.
umfaNG der BaumaSSNahmeN
Im zuge der Sanierung erhielten die
Gehwege zwischen landhausgasse und
Hans-Sachs-Gasse einen neuen Pflas-
terbelag, und auch zwischen den Stra-
ßenbahnschienen und den Außenwän-
den der anrainenden Geschäftshäuser
wurden Pflastersteine verlegt.
Doch auch in der tiefe fanden umfang-
reiche Veränderungen statt: Alte lei-
tungen der telefon-, Gas-, Wasser- und
Stromversorgung sowie der Kanalisa-
tion, zum teil bereits 100 Jahre alt,
konnten im zuge der Neugestaltung
ersetzt werden.
Wechselnde oberflächen-
bearbeitungen beleben die
neue Herrengasse am Boden.
Die präzise Vorbereitung
des Granitbelags sorgt für
ein gelungenes erschei-
nungsbild.
Plätze
48 STEIN TIME 1 I 13
NaturSteiN
Die alten Gneisplatten wurden auf rund
4.000 Quadratmetern ersetzt durch
Pflasterplatten aus Hartberger Granit
mit geflammter trittfläche, restflächen
sandgestrahlt, in zwölf zentimetern
Stärke und verschiedenen Formaten.
Sie gewährleisten hohe trittsicherheit
auch bei nassem Wetter und im Winter,
bieten also eine deutlich höhere Belast-
barkeit als der vorherige Stein. Der Gra-
nit stammt aus dem Waldviertel und ist
frostbeständig sowie weitgehend resis-
tent gegen tausalz.
Außerdem fanden 800 laufende Meter
Muldensteine aus demselben Material
in verschiedenen Formaten, allseitig
sandgestrahlt, am unterlager mit Gitter-
streifen, Verwendung sowie rillen-
platten und 200 tonnen Kleinsteine
aus Hartberger Granit in den Größen
9 x 9 x 9 zentimeter und 4 x 6 zenti-
meter.
Der letzte teil der Neugestaltung
bestand aus dem ersetzen der Asphalt-
decke zwischen den Straßenbahnschie-
nen mit Hartberger Granitplatten und
-pflastersteinen. Das Material wurde in
kunststoffvergütetem einkornbeton mit
kunststoffvergütetem zementfugenver-
guss, einem innovativen und haltbaren
Verlegeverfahren, verarbeitet. Diese
Arbeiten wurden nachts durchgeführt,
um den Betrieb der Straßenbahn so
wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Auch die sechs neuen Sitzbänke in der
Herrengasse sind aus dem Waldviertel-
Stein gearbeitet. Sie werden von den
Besuchern der Flaniermeile gerne
genutzt.
Die neue Herrengasse ist ausgestattet
mit einem Blindenleitsystem und wartet
an vielen Stellen mit barrierefreien
zugängen zu den angrenzenden laden-
geschäften auf. Das attraktive erschei-
nungsbild wird unterstützt durch innova-
tive, schlanke Müllsäulen aus edel-
stahl, deren Sammelbehälter in den
Boden eingelassen sind. So wird das
moderne Stadtbild unterstützt und die
Straße langfristig sauber gehalten. n
Der teerbelag zwischen den
Straßenbahnschienen wurde
durch ein Kleinsteinpflaster
aus Hartberger Granit ersetzt.
49
Bauherr
Stadt Graz
arChiteKt
Architekt zt GmbH, Markus Pern-
thaler, Marienplatz 1, 8020 Graz
NaturSteiNlieferaNt
Poschacher Natursteinwerke,
4222 St. Georgen b. linz
NaturSteiN
4.000 m² Pflasterplatten aus Hart-
berger Granit, trittfläche geflammt,
restflächen sandgestrahlt, in ver-
schiedenen Formaten
800 lfd. M. Muldensteine aus Hart-
berger Granit allseitig sandgestrahlt,
am unterlager Gitterstreifen, in ver-
schiedenen Formaten
200 t Kleinsteine aus Hartberger
Granit, 9 x 9 x 9 cm und 4 x 6 cm
Sitzsteine und rillenplatten aus Hart-
berger Granit
Das große Format der
Granitplatten passt zur
Dimension des Haupt-
platzes.
Die raue sandgestrahlte ober-
fläche garantiert hohe tritt-
sicherheit bei jeder Witterung.
Garten
50 STEIN TIME 1 I 13
Kleine Wasserfälle beleben
jeden Bachlauf.
51
Ein Bachlauf lEBt von dEr
SprunghaftigkEit, die dem Wasser
eigen ist. Kleine angestaute Becken mit
geschickt gesetzten Überlaufsteinen,
engpässe für »Stromschnellen« und
wenige, dafür großzügig angelegte
Kurven sorgen für einen abwechslungs
reichen Wasserlauf. Das verwendete
Steinmaterial hat dabei einen ent
scheidenden einfluss. Bei einer sanft
geneigten Wiese passen runde Find
linge und Schotter in abgestuften Korn
größen oft besser als kantige Stein
blöcke. Steht ein steileres Gelände zur
Verfügung, schaffen kantige Steine
eine raue, schroffere atmosphäre, die
an einen Gebirgsbach erinnert. Stein
brüche und Kiesgruben sind eine gute
Quelle, geeignetes Material für spekta
kuläre Wasserfälle und begleitende
Steinblöcke für das Ufer zu erwerben.
Brücken aus natursteinplatten, mit
Farnen, Gräsern und Blütenstauden
begrünte Inseln oder gut ausgesuchte
Ufergehölze wie Drehweiden bilden die
raffinierte Kulisse, die den Betrachter
Umwälzpumpe, abdichtungsplane und
Mörtel vergessen lassen.
Ein klarEr fall fürS WaSSEr
Spektakulär können Becken oder Bio
tope mit einem Wasserfall verbunden
werden. niveauunterschiede werden mit
natursteinmauern überbrückt. eine
überhängende Felsplatte erzeugt einen
eindrucksvollen, tosenden Sturz des
Wassers. Imposant sind auch mit
Steinblöcken in verschiedenen Fallhö
hen angelegte Kaskaden. Ganz anders
bewegt sich Wasser, das über eine
Spielerisches element: Kieselsteine
bilden einen farbenfrohen ring um
den auslauf eines Quellsteins.
Große Felsen und ein mit Kieselsteinen
ausgepflastertes Bachbett machen den
Zauber dieser anlage aus.
rauschende Kaskaden über Stein
stufen, stille Wirbel im gemächlich
schlängelnden Wiesenbach oder
aufbrausende Fontänen in einem
Becken – Wasser lässt sich bei der
Gestaltung eines Gartens universell
verwenden.
in StEin gEBEttEt Von DanIel BöSWIrth
Garten
52 STEIN TIME 1 I 13
Über diese mächtigen Kaskaden
werden zwei teiche verbunden.
eine hochaufragende,
tropfende Steinsäule
zieht die Blicke auf sich.
53
einen Garten kreuzen, einen Sitzplatz
umfließen oder auch als zentrales
Gestaltungselement verwendet werden.
QuEllStEinE im kiESBEEt
In einem Becken, am Ufer eines
Schwimmteiches oder als Ursprung für
einen Bachlauf setzt ein Quellstein
einen markanten Blickpunkt. Vor allem
kleinen Gartenanlagen eröffnen sich
dadurch neue Gestaltungsmöglich
keiten. Schattige Innenhöfe verwandeln
sich an heißen Sommertagen durch
das Glucksen, Sprudeln und Plätschern
in kleine oasen. als interessante Quell
steine mit ungewöhnlichen Wasserläu
fen lassen sich plattig geschichtete,
Wassertreppe mit überhängenden Stu
fenplatten – sogenannten Überfällen –
strömt. ein breiter, glasklarer Wasser
vorhang verleiht solch formal geprägten
Wasserfällen einen besonderen reiz.
ein schmaler Wasserkanal entlang einer
treppenanlage, in dem fast geräuschlos
ein dünner, glitzernder Wasserfilm kaum
merklich vorbeifließt, ist die sanfteste
Variante eines »Wasserfalls«. ruhiger
geht es zu, wenn Wasser über Pflaster
rinnen oder abgestufte Becken mit klei
nen niveauunterschieden gleitet. Dabei
muss der Wasserlauf nicht schnurge
rade sein. ausgemeißelte Steinrinnen
leiten Wasser auch spiralförmig ab.
Solche ruhigen Inszenierungen können
Kühles nass aus der
Wand: Wasserfall aus
hartberger Granit.
ein Wasserfall bringt
Zirkulation in den
Schwimm teich hinein und
wirkt sich positiv auf die
Wasserqualität aus.
Garten
54 STEIN TIME 1 I 13
Zentimetern nebeneinander angeord
net. Verdeckt in den Spalten laufen die
Zuleitungsrohre mit den Düsen für den
feinen nieselregen.
WaSSEr auS dEr Wand
Wandbrunnen schaffen eine angenehme
atmosphäre und lockern monotone
Mauern auf. ein gemauerter Wandbrun
nen mit plätscherndem Wasser schwall
lässt sich auch in einer nische am
Balkon oder auf einem Dachgarten
verwirklichen. Die Fallhöhe des Was
sers sollte allerdings nicht zu hoch
gewählt werden, um den Spritzwasser
verlust niedrig zu halten. Um Spritz
wasser im großen Stil handelt es sich
bei Wasserglocken, Springfontänen
und Fächerstrahlern. effektdüsen
schaffen zauberhafte Wasserbilder.
Sehr gut lassen sich diese spektaku
lären Inszenierungen auf einem nüch
ternen, kargen Steinfeld präsentieren.
In farbiges licht gerückt verwandeln
sie sich abends in ein glitzerndes
Feuerwerk bunter tröpfchen. n
etwa zwei Meter hohe Steinsäulen ver
wenden. Durch die vielen kleinen Über
hänge, die sich aus den einzelnen
Schichten ergeben, fließt das Wasser
nicht in einem Schwall darüber, son
dern bildet viele kleine tröpfchen, die
zu Boden fallen. Manchmal passen
maschinell bearbeitete Quader, Würfel
oder Kugeln aus Granit besser in
formal geprägte Gärten als natürlich
gewachsene Formen. Der Durchmesser
des Bohrloches bestimmt wesentlich, in
welcher Gestalt das Wasser zutage tritt.
Kleine öffnungen und eine starke Pum
penleistung bewirken, dass statt des
Sprudelns kleine Fontänen hervorschie
ßen. Praktischerweise werden hierfür
regelbare Umwälzpumpen verwendet.
einen anderen effekt ergibt unter
hohem Druck und mithilfe fein zerstäu
bender Düsen erzeugter künstlicher
nebel. Solche nebelsteine lassen sich
mit großen Granitblöcken verwirklichen.
ein quaderförmiger Block wird in zwei
bis drei Platten gespalten und senk
recht mit einem abstand von fünf
Überlaufsteine
bringen Dynamik
in jeden Bachlauf.
Der Wasserlauf fließt unter
dem Sitzplatz durch.
Zwischen Felsblöcken
erzeugen Zerstäubungs
düsen Wolken aus feinen
Wassertröpfchen.
SCHREIBER & PARTNERNATURSTEINE GMBH
Johannessiedlung 1 • A-2170 Poysdorf • Tel. +43 (0)2552 / 2400Fax: DW 6 • E-Mail: [email protected]
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Bei Pflasterflächen im Garten oder Natursteinmauern in Biotopen sorgen Kalkausblühungen der eingesetzten Mör-tel oder Betone oft für einen unschönen Anblick und eine geringe Lebensdauer. Die Kalkausblühungen hinterlassen Ablagerungen auf der Folienabdichtung. Darüber hinaus erzeugen sie einen höheren Reinigungsaufwand und zu hohe pH-Werte. Abhilfe schaffen die eigens für den Schwimmteich entwickelten Produkte von Baumit wie Baumit Stein-Mörtel plus oder Baumit TeichBeton plus, die aufgrund ihrer Produktzusam-mensetzung dauerhaft kalkausblühungs-frei und frostbeständig sind.Damit Terrassen und gepflasterte Gar-tenwege und Außenflächen dauerhaft attraktiv und funktionstüchtig bleiben, ist die richtige Produktwahl bei der Errich-tung ausschlaggebend. So muss der verwendete Bettungsmörtel immer drain-
fähig und damit wasserdurchlässig sein. Dringt dennoch Wasser in die Unterkonstruktion ein oder steigt Feuchtigkeit zur Oberfläche auf, zeigen sich diese Schäden oft erst nach eini-gen Jahren. Um das zu vermeiden, gibt es den Baumit PflasterDrainmörtel GK4 plus. Man kann ihn für das Ver-legen von Pflastersteinen und -platten einsetzen, er verhindert Staunässe im Mörtelbett, ist spurrillenfest und ver-meidet Feuchtigkeitsschäden. Für das Verkleben von Pflaster- und Naturstein-platten hat Baumit den Baumit Stein-Kleber plus entwickelt. Er ist ebenfalls kalkausblühungsfrei und hoch frostbe-ständig. Alle Baumit-plus-Produkte sind als Sackware erhältlich und leicht zu verarbeiten. Den Baumit Steinmörtelund Teichbeton plus gibt es zusätzlichlose im Silo.www.baumit.com
Kalkfrei im Teich und bei Außenflächen Speziell gegen Kalkausblühungen im Schwimmteich und bei Außen-flächen hat Baumit eine weltweite Innovation entwickelt: die kalkaus-blühungsfreien plus Produkte.
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blühungsfreien plus-Produkte von Baumit ent-
sprechen allen ökologischen Anforderungen.
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Chefredaktion: Willy Hafner (verantw. für den redaktionellen Inhalt, Anschrift: Scheyerner Weg 1, D-80638 München), Fon +49 89/17 80 96 58
Redaktion: Gertrud Halas, Fon +49 89/43 60 05-186 Ariane Suckfüll, Fon +49 89/43 60 05-124 Gabriele Oldenburg (Geschäftsführende Redakteurin), Fon +49 89/43 60 05-194 Richard Watzke, Fon +49 86 54/67 02 03
Ständige Mitarbeiter: Jörg Stephan, München; Anne-Marie Ring, München
Gestaltung: allegria | design, Oppermann, München www.allegriadesign.de
Zu beziehen bei: Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke/ Steinzentrum Hallein, Salzachtalstraße 24, 5400 Hallein, Fon +43 62 45/8 12 74 Mobil +43 6 64/5 45 09 14
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Persönlich haftende Gesellschafterin: Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH
Alleiniger Gesellschafter: Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München
Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey, Geschäftsführer in München
Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165 und Dominik Baur-Callwey, Fon -159
Herstellungsleitung: Alexander Stix, Fon -167, Fax -164
Druck, Bindung: Kessler Druck + Medien, Michael-Schäffer-Straße 1, D-86399 Bobingen
Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzel-nen Beiträge und Abbildungen sind ur heber recht lich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heber rechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Erfüllungsort und Gerichtsstand: München
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Verlag
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Österreich
Seit März 2012 läuft die Montage der VÖN-Steinmustertafeln an österrei chischen HTLs und Hoch-schulen auf vollen Touren. 14 Tafeln hängen bereits zwischen Rankweil und Mödling, vier weitere Tafeln folgen in den kommenden Wochen. Damit ergänzt die Vereinigung Öster-reichischer Natursteinwerke ihr Enga-gement in der Bewerbung der öster-reichischen Natursteinvorkommen bei angehenden Entscheidungs-trägern im Bausektor. Die Mustertafel ergänzt die Vortrags-reihe »Faszination Naturstein«, die 2005 im Auftrag der VÖN erarbeitet und seitdem mehrfach aktualisiert wurde. Der Vortrag stellt Naturstein als öko-logischen und ökonomischen Natur-Werkstoff in den Vordergrund. Anhand großformatiger Fotos lernen die Schüler und Studenten die gestalterischen und technischen Möglichkeiten des Materials kennen. In Österreich aus-geführte Projekte der Bereiche Tiefbau, Hochbau, Innenausbau, Wellness und Platz gestaltung stehen im Mittelpunkt der Präsentation.
Naturstein-Wettbewerb
Der von der VÖN seit 2008 durchgeführte HTL-Natursteinpreis ergänzt die HTL-Vorträge und zeichnet innovative, nutzerorientierte Projekte aus Natur-stein im Innen- und Außenbereich aus. Durch den Wettbewerb werden HTL-Schüler intensiv mit den gestalterischen und konstruktiven Möglichkeiten von Naturstein vertraut gemacht. Prämiert werden die Einreichungen als Einzel- oder Gruppenarbeiten von Vertretern der HTL, externen Architekten und Mitgliedern der VÖN.
HTL-Mustertafeln
Stein zum Anfassen
Fotonachweis: Titel: ???; Breitwieser, S. 4-7; Richard Watzke, S. 4-7, S. 14-18, S. 34-39; Melanie Seidl, S. 4-7; WKÖ/Skills-Austria 2012, S. 4-7; Wolf-Dieter Gericke, S. 8-12, S. 20-24; Rainer Mader, S. 26-29; Stefan Meyer, S. 30-33; stogmbh/schellander, S. 34-39; Quirrenbach GmbH, S. 35; Schreiber & Partner Natursteine GmbH, S. 40-44; Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG, S. 46-49; Daniel Böswirth, S. 50-54
Montage der Mustertafel an der BOKU in Wien:
Dr. Anita Drexel, Leiterin Fachbereich Land-
schaftsbau der BOKU Wien, Landschaftsarchi-
tekt DI Joachim Kräftner und Franz Doppler (v. r.)
Die 135 x 90 cm große Mustertafel zeigt 28 österreichische
Steinmuster mit ihren petrografischen Eigenschaften.
M i t g l i e d s b e t r i e b e d e r V Ö N
Steinmetzbetriebe Franz Bamberger GmbH
Wr. Neustädter Straße 137–139, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/80 52 10, Fax 8 53 52 www.marmorwelt.com, [email protected]
Gegründet 1953, etwa 130 Beschäftigte. Das moderne Maschinenequipment ermöglicht technisch und gestalterisch anspruchsvollste Natursteinarbeiten. Neben allen einschlägigen Steinmetzarbeiten liegt der Tätigkeitsschwerpunkt in der Ausstattung von Wohnungen und Hotels der Luxusklasse. Eigene Büros in Deutschland, Schweiz, Großbritannien und der Russischen Föderation.
Breitwieser GesmbH
casa sasso Steinmetz GmbH
Hochäckerstraße 11, 3430 Tulln, Tel. 0 22 72/6 45 01-0, Fax 6 45 02www.breitwieser-stein.at, [email protected]
Untere Landstraße 20, 4055 Pucking, Tel. 0 72 29/7 98 60, Fax 7 98 60 11 www.casa-sasso.at, [email protected]
Seit 1980 spezialisiert sich Breitwieser auf Naturstein. Auf einer Grundfläche von 6.500 m2 präsentiert das familiengeführte Steinmetz-Unternehmen 600 verschiedene Natursteine, die persönlich bei den Lieferanten vor Ort selektiert werden. Damit zählt Breitwieser heute zu Europas führenden Betrieben, die exklusiv Natursteine importieren, verarbeiten, versetzen und verlegen: Von Küchenarbeitsplatten über Böden, vom Garten bis zum Schlafzimmer.
Naturstein, Marmor und Granit sind Klassiker in allen Bereichen anspruchsvoller Architektur. Aus vielerlei Gründen. Hier begeistert die Ästhetik des natürlichen Materials. Dort inspiriert die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.Luxuriös, elegant, rustikal, modern. Was immer Ihnen zu Stein einfällt, casa sasso ist der richtige Partner zur fachmännischen Umsetzung Ihrer Ideen und Wünsche. Mit Komplettlösungskompetenz.
Höchster Qualität und Professionalität in der Verarbeitung von Naturstein hat sich der 1965 gegrün-dete Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker verschrieben. Klassische Arbeiten wie Fassadengestal-tung, Bodenbeläge oder Fensterbänke sind ebenso Bestandteil der handwerklichen Palette wie Arbeiten in der Denkmalpflege.
Komm. Rat. Johann Gersthofer Ges.m.b.H.
Marmor-Industrie Kiefer GmbH
Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker Ges.m.b.H.
Badener Straße 25, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/52 22 40, Fax 52 22 47 www.ecker-stein.at, [email protected]
Schulstraße 4, 2632 Grafenbach, Tel. 0 26 30/3 71 13, Fax 3 71 13-19www.gersthofer.at, [email protected]
Wiestalstraße 10, 5411 Oberalm (Salzburg), Tel. 0 62 45/8 35 04, Fax 8 35 05 33 www.marmor-kiefer.at, [email protected]
Seit 1902 bürgt die Firma Gersthofer für höchste Qualität in der Natursteinverarbeitung und verbin-det das traditionelle Handwerk mit modernster Technologie und Leidenschaft für Steine. Ausfüh-rungen von Steinmetz- und Kunststeinarbeiten für innen und außen (Boden- und Stufenbeläge, Fassaden, Küchenarbeitsplatten etc.).
Mit 38 Mitarbeitern gewinnt und verarbeitet die Marmor Kiefer Marmorvorkommen aus eigenen Steinbrüchen in Adnet und am Untersberg. Verarbeitet wird auch Gollinger Konglomerat. Ein Viertel der Produktion wird exportiert. Wichtige Bereiche sind die Denkmalpflege und der hochwertige Innenausbau.
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Seit drei Generationen bearbeiten wir Naturstein auf höchstem Niveau. Die Liebe zum Material, eine moderne Produktion und die handwerklichen Fähigkeiten der Mitarbeiter sind unsere Grundlage. Damit schaffen wir Unikate. Mit Kalkstein aus unserem eigenen Steinbruch im Salzkammergut und aus allen weltweit verfügbaren Natursteinen.
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Der Blau-Grüne Carat, ein Naturstein von hoher Qualität, abgebaut im eigenen Steinbruch in St. Urban, ist das Herzstück der Produktpalette der Firma Kogler Naturstein. Das 1954 gegründete Unternehmen bietet ein umfassendes Angebot an Naturstein-Produkten für den Innen- und Außenbereich. Moderne Technologie und erfahrene Handwerker garantieren die Produktqualität.
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Lauster gewinnt und verarbeitet Naturstein seit über 200 Jahren. Das Unternehmen war maß-geblich an der Entwicklung der zeitgenössischen Fassadentechnik beteiligt. Zurzeit gewinnt das Unternehmen in eigenen Steinbrüchen im Krastal in Kärnten den kristallinen Marmor Krastaler Marmor und in Osttirol den Serpentinit Tauerngrün und den Chloritschiefer Dorfergrün.
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Seit 1839 steht der Name Poschacher für die perfekte Verarbeitung von Naturstein. In acht österreichischen Steinbrüchen werden die Granite Neuhauser, Herschenberger, Gebhart-ser, Aalfanger, Hartberger und Schremser sowie der Chloritschiefer Pannonia Grün abgebaut und von über 200 Mitarbeitern in modernsten Anlagen zu einer Vielzahl an Produkten verarbeitet.
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Der Ursprung des Sölker Marmors liegt mehr als 350 Millionen Jahre zurück. Sein hohes Alter und seine spezifische Entstehungsgeschichte machen ihn zu einem der hochwertigsten Marmore der Welt. Die Firma Sölker Marmor mit ihren 40 Mitarbeitern hat sich auf den Abbau und die Veredelung des im Sölktal gewonnenen edlen Natursteins spezialisiert.
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