Download - Zentrum für Altersmedizin
Klinikum Nürnberg
ZentrumfürAltersmedizin
Impressum:Herausgeber: Klinikum Nürnberg, Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419 Nürnberg
V.i.S.d.P.: Bernd Siegler | Redaktion: Bernd Siegler, Doris Strahler
Fotos: Rudi Ott, Fotolia.com | Gestaltung: Jo Meyer | Druck: Druckerei Osterchrist, Nürnberg | Auflage: 4.000, September 2015
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ZentrumfürAltersmedizin
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Bei guter Gesundheit alt werden ... 6
Gesundheit und Krankheit im Alter 8
Zentrum für Altersmedizin
Ein Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft 12
Diagnose und Therapie aus einem Guss 14
Klinik für Geriatrie
Medizin für das hohe Alter 16
Von der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation 18
Klinik für Neurologie
Moderne neurologische Diagnostik 20
Therapie neurologischer Erkrankungen 22
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Seelische Probleme im Alter 24
Behandlung psychischer Erkrankungen 26
Die häufigsten Symptome im Alter und ihre Ursachen 30
Bewegung und Beweglichkeit
Mobilität ist Lebensqualität 42
Alterstraumatologie und Endoprothetik 44
Herz-, Gefäß- und Nierenerkrankungen
Für eine maßgeschneiderte Therapie ist man nie zu alt 48
Herz-Gefäß-Zentrum: Alles unter einem Dach 50
INHALT
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Ernährung, Diabetes und Körpergewicht
Auf die richtige Ernährung kommt es an 52
Harn- oder Stuhlinkontinenz
Hilfe bei Inkontinenz – für Frauen und Männer 54
Augen, Ohren, Schwindel
Weniger Sehen und schlechter Hören 56
Demenz, Depression und andere psychische Erkrankungen
Wenn die Seele leidet oder das Gedächtnis nachlässt 58
Schlaganfall und Parkinson
Störfeuer im Gehirn 62
Lungenerkrankungen
Im Alter wird die Lunge anfälliger 64
Krebserkrankungen
Innovative Krebstherapie im Klinikum 66
Medizin in der letzten Lebensphase
Palliativmedizin in der Geriatrie 68
Patientenverfügung und Ethikberatung 70
Ihr Aufenthalt im Klinikum Nürnberg
Die Selbstständigkeit immer im Blick 74
Das Wichtigste auf einen Blick 76
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„Alternde Menschen sind wie Museen: Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Innern.“
(Jeanne Moreau)
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Die Lebenserwartung der Menschen nimmt kontinuierlich zu. Alles in
allem leben wir heute doppelt so lang wie noch vor 100 Jahren. Das ist
ein eindrucksvoller Beleg für Fortschritte bei Gesundheitsversorgung
und Medizin, aber auch bei Ernährung, Hygiene, Arbeitsbedingungen
und Ökologie. Eine heute 65-jährige Frau kann im Durchschnitt davon
ausgehen, dass sie noch 20 Jahre leben wird, bei einem Mann im sel-
ben Alter sind es 17 Jahre.
Bei guter Gesundheit alt werden...
... das wünscht sich wohl jeder Mensch. Doch was bedeutet Alter heute? Schon längst ist Ruhestand
nicht mehr der Inbegriff von Ruhe. Die farbenfrohe Werbung macht uns vor, wie sich „Silver Ager“
oder „Golden Girls“ fit und mobil in das Leben nach der Arbeit stürzen. Wunschbild oder Realität?
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Doch die Anzahl der Jahre ist nicht entscheidend. Entscheidend sind
die Lebensqualität und das subjektive Lebensgefühl. Damit es gute
Jahre werden, geht es nicht nur darum, gesund zu bleiben, sondern
auch zu lernen, mit Krankheiten umzugehen sowie mit körperlichen
und geistigen Einschränkungen zu leben.
Altern hat für jeden einzelnen Menschen immer eine persönliche,
soziale und körperliche Dimension. Die natürliche Leistungsfähigkeit
des Körpers und des Geistes lassen im Alter nach, wobei der Zeit-
punkt, ab dem man das spürt, sehr unterschiedlich sein kann. Und
völlig gesund zu sein, ist ein Anspruch, der im Alter kaum aufrecht zu
erhalten ist.
Um sich im fortgeschrittenen Lebensalter gesund zu fühlen, kommt es
jedoch nicht nur auf körperliche Gesundheit an. Andere Faktoren wie
Schmerzen, mentale Gesundheit, Wohlbefinden, vorhandene Ressour-
cen oder die Einbindung in ein intaktes soziales Umfeld bestimmen
die subjektiv empfundene Gesundheit und damit auch das Lebensge-
fühl.
Gesundheit ist damit weit mehr als die Abwesenheit von Krankheit.
Aber Prävention, Diagnose und Therapie von Erkrankungen bzw. ein
Leben in hoher Lebensqualität trotz Krankheit sind entscheidend für
ein selbstbestimmtes Leben und für nachhaltige Lebenszufriedenheit.
Genau hier geht das Zentrum für Altersmedizin im Klinikum Nürnberg
neue Wege.
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Der menschliche Organismus ist nicht für das ewige Leben gemacht.
Präventionsmaßnahmen wie Vorsorgeuntersuchungen, gesunde Er-
nährung und viel Bewegung oder das Fehlen von Risikofaktoren wie
Rauchen, Alkohol oder Übergewicht spielen auch im Alter eine tra-
gende Rolle. Sie beeinflussen den Ausbruch einer Erkrankung, deren
Intensität und Dauer sowie den Genesungsprozess.
Es gibt kaum Erkrankungen, die ausschließlich im Alter auftreten.
Sehr viele chronische Erkrankungen treten jedoch deutlich häufiger
auf als in jungen Jahren. Das hat vielfältige Gründe. Risikofaktoren
wie Lärm oder Stress, denen Menschen jahrzehntelang ausgesetzt
waren, führen zu irreversiblen Schädigungen. Viele Gelenke nutzen
sich sprichwörtlich ab. Eine Krankheit, erworben in früheren Lebens-
jahren, „altert“ mit und führt zu Folgeerkrankungen.
Gesundheit und Krankheit im Alter
Ganz gleich, was uns Werbung und Freizeitindustrie vormachen, Alter und Krankheit hängen miteinander zusammen. Chronische
Erkrankungen nehmen zu, und ein Nebeneinander unterschiedlicher Erkrankungen ist mit zunehmendem Alter keine Seltenheit.
Lebensqualität wird mehr und mehr zum Gradmesser für eine erfolgreiche Behandlung.
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Veränderungen des Immunsystems im Alter führen dazu, dass das
Risiko für Infektionen und Krebserkrankungen ansteigt. Über Jahre
hinweg entfalten Schadstoffe in Gefäßen oder im Gehirn ihre Wirkung
und führen zu Herzinfarkt, Schlaganfall oder geistigen Störungen wie
Demenz oder Depressionen.
Von hoher Bedeutung im Alter ist das Nebeneinander unterschied-
lichster Erkrankungen. Diese Multimorbidität wird zur besonderen
Herausforderung: Alle Therapien müssen miteinander harmonieren,
und bei der Einnahme von zahlreichen Medikamenten kommt es nicht
nur auf mögliche Nebenwirkungen eines Medikaments, sondern auch
auf deren Wechselwirkungen an.
Die Altersmedizin beschäftigt sich mit fünf Hauptsymptomen, die ein-
zeln, zusammen oder auch in Verbindung mit anderen Erkrankungen
auftreten:
Immobilität (mangelnde Beweglichkeit)
Instabilität (erhöhtes Sturzrisiko)
Inkontinenz (Störung von Blasen- und Darmfunktion)
Intellektueller Abbau (Einschränkung von Hirnleistung, Denken
und Orientierung) und
Iatrogene Probleme (Probleme, die sich aus der Vielzahl der zu
behandelnden Erkrankungen und deren Medikation ergeben)
Den Herausforderungen in der Medizin älterer Menschen, die an chro-
nischen oder mehreren anderen schweren Erkrankungen leiden, kann
nur interdisziplinär begegnet werden: in einem Zentrum für Altersme-
dizin, das seinen Namen verdient.
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„Ich bin stolz auf die Falten. Sie sind das Leben in meinem Gesicht.“ Brigitte Bardot
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In einem bundesweit einmaligen Zentrum für Altersmedizin kümmern
sich im Klinikum die Experten aus Geriatrie, Neurologie und Psy-
chiatrie gemeinsam und eng verzahnt um den älteren Patienten, der
an Gebrechlichkeit oder mehreren anderen schweren Erkrankungen
leidet. Damit ist das Zentrum ein Leuchtturmprojekt in der deutschen
Altersmedizin.
Das Zentrum für Altersmedizin ist im Erdgeschoss des neuen Dr. h.c.
Theo Schöller-Hauses untergebracht. In dem architektonisch markan-
ten und von Tageslicht durchfluteten Neubau direkt am Eingang des
Klinikums Nord findet die gesamte geriatrische, neurologische und
psychiatrische Diagnostik statt.
Ein Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft
Gebrechlichkeit und ein Nebeneinander von mehreren Erkrankungen nehmen im Alter zu – als Antwort auf diese
Herausforderung bündelt das Klinikum Nürnberg seine Kompetenz in der Altersmedizin. Eine solch fächerübergreifende Zusammenarbeit
ist bei Erkrankungen im Alter von entscheidender Bedeutung.
ZENTRUM FÜR ALTERSMEDIZIN
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Der Patient muss hier nicht wie früher die einzelnen räumlich ge-
trennten Fachdisziplinen aufsuchen. Die Spezialisten kommen direkt
zu ihm. Das bedeutet nicht nur kurze Wege, sondern auch die Chance,
durch eine komplexe Therapie die krankheitsbedingten Einschränkun-
gen im Alltag zu begrenzen oder rückgängig zu machen.
Ziel ist es, den möglichst langen Verbleib in der häuslichen Umgebung
mit einem Optimum an Lebensqualität zu sichern und Pflegebedürf-
tigkeit zu verhindern oder hinauszuzögern. Die fächerübergreifende
Zusammenarbeit soll die Zahl stationärer Einweisungen und die Fälle
vermeidbarer Wiederaufnahmen reduzieren. Doppeluntersuchungen
und lange Wartezeiten sollen vermieden werden.
Seit seiner Gründung wird das Zentrum von der Theo und Friedl
Schöller-Stiftung großzügig und nachhaltig finanziell unterstützt.
Die Unterstützung bezieht sich nicht nur auf zusätzliche medizinische
und pflegerische Angebote, sondern auch auf die Sensibilisierung der
Öffentlichkeit für die Altersmedizin. Das beinhaltet ein alljährliches
Dr. Theo Schöller-Symposium sowie den Theo und Friedl Schöller-Preis
für Altersmedizin, mit dem herausragende wissenschaftliche Arbeiten
prämiert werden.
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In der Altersmedizin sind die verschiedensten medizinischen
Fachrichtungen gefordert. Nur eine enge Zusammenarbeit in
einem multiprofessionellen Team wird den individuellen Bedürf-
nissen des alten und sehr alten Patienten gerecht. Ziel muss es
sein, die größtmögliche Selbstständigkeit des Patienten zu erhal-
ten oder wiederzugewinnen, um ihn nach der Genesung wieder in
die bekannte Umgebung entlassen zu können.
Diagnose und Therapie aus einem Guss
Im Zentrum für Altersmedizin erhalten alte Patienten eine Diagnose und Therapie aus einem Guss, weil internistische, neurologische und
psychische Erkrankungen nicht isoliert betrachtet werden. Eng aufeinander abgestimmte fachärztliche Konsile von Geriatrie,
Neurologie und Psychiatrie gewährleisten eine hohe Behandlungsqualität.
ZENTRUM FÜR ALTERSMEDIZIN
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Das altersmedizinische KonsilIm Zentrum für Altersmedizin arbeiten die Klinik für Innere Me-
dizin 2, Schwerpunkt Geriatrie, die Klinik für Neurologie sowie
die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, alle drei Universi-
tätskliniken der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, im
Rahmen eines deutschlandweit einmaligen Versorgungskonzepts
zusammen. Eng aufeinander abgestimmte fachärztlichen Konsile
gewährleisten eine hohe Behandlungsqualität.
Das geriatrische Konsilangebot umfasst das geriatrische
Assessment, ein Mobilitäts- und Sturzscreening sowie die in-
ternistische Diagnostik und Behandlung der Multimorbidi-
tät, die Ernährungssituation des Patienten oder Probleme wie
Inkontinenz.
Das neurologische Konsilangebot umfasst die Schlaganfallver-
sorgung, die Behandlung von Parkinson-Erkrankungen sowie
die Diagnostik und Behandlung neurologischer Ursachen von
Demenzerkrankungen.
Das psychiatrische Konsilangebot umfasst psychische Erkran-
kungen wie Depression, Demenz, Angststörungen oder Sucht.
Die geriatrische und neurologische Diagnostik sowie spezielle psy-
chiatrische Testverfahren finden direkt vor Ort im Erdgeschoss des
Dr. h.c. Theo Schöller-Hauses statt. Die Pflegekräfte in der Leit-
stelle des Zentrums für Altersmedizin koordinieren die gesamten
Abläufe und achten darauf, dass es bei kurzen Wartezeiten bleibt.
Die behandelnden Ärzte arbeiten dabei Tür an Tür. Im gemeinsa-
men Geriatrie-Board suchen sie nach der besten Lösung für den
Patienten.
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Altern ist keine Krankheit, sondern ein ganz normaler physiologi-
scher Vorgang. Doch das Alter ist ein bedeutsamer Risikofaktor für
die verschiedensten Erkrankungen. Die Geriatrie weiß um die Abbau-,
Abnützungs- und Entzündungsprozesse im Alter, das Nebeneinander
mehrerer Erkrankungen, deren Chronifizierung und die Besonderhei-
ten von Gebrechlichkeit, der so genannten „frailty“ – alles Faktoren,
die letztlich ein Leben in Selbstständigkeit gefährden.
In der Universitätsklinik für Innere Medizin
2, Schwerpunkt Geriatrie des Klinikums wer-
den ältere Patienten mit Erkrankungen der
Atemwege, des Bewegungsapparates, des
Herz-Kreislauf-Systems, der Gefäße inklusi-
ve des Schlaganfalls sowie des Verdauungs-
traktes einschließlich Diabetes mellitus be-
handelt. Dies geschieht unter besonderer
Berücksichtigung des höheren Alters und
der oft damit verbundenen Multimorbidität sowie weiterer Faktoren
wie Inkontinenz oder Gebrechlichkeit und psychosoziale Gegebenhei-
ten wie Demenz oder mangelnde Sozialkontakte.
Medizin für das hohe AlterGeriatrie kommt aus dem Griechischen („geron“ bedeutet alt
bzw. Greis und „iatreia“ Heilkunde) und ist die Lehre von den Krankheiten des alternden Menschen. Die Geriatrie ist spezialisiert auf Patienten,
die an mehreren Erkrankungen leiden und bereits einen hohen Grad an Gebrechlichkeit aufweisen. Sie stützt sich bei Diagnose und Therapie
auf die Kenntnisse der Gerontologie, also der Erforschung der Alterungsvorgänge.
KLINIK FÜR GERIATRIE
„Wir wollen den individuellen Bedürfnissen des alten und sehr alten Patienten gerecht werden. Deshalb arbeiten wir mit verschiedensten medizinischen Fachrichtungen in einem mul-tiprofessionellen Team ganz eng zusammen.“
Univ.-Prof. Dr. Markus Gosch Chefarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie
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Umfassende Diagnostik Am Anfang der Behandlung steht immer ein geriatrisches Assess-
ment. Mittels ausführlicher Gespräche, eingehender internistischer
Untersuchungen und unterschiedlichen Testverfahren, die auch Ge-
dächtnisleistung und Ganganalyse beinhalten, werden beim Patien-
ten die oft vielschichtigen gesundheitlichen Probleme und ihre Wech-
selwirkungen aufgedeckt. Auch die vorhandenen Ressourcen, Stärken
und das soziale Umfeld werden erfasst.
Individuelle Therapie Daraus ergibt sich eine auf den Patienten individuell zugeschnittene
Therapie. Sie geht in der Regel über die Behandlung einzelner Organ-
erkrankungen hinaus. Ziel der Behandlung ist es, wieder die Autono-
mie oder einen Teil der Selbstständigkeit zu erlangen.
Team aus unterschiedlichen SpezialistenEin auf geriatrische Patienten spezialisiertes Team aus Ärzten, Pflege-
kräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und
Sozialpädagogen betreut die Patienten. Die Experten unterschiedli-
cher Fachrichtungen kommen dabei zum Patienten und nicht umge-
kehrt. Aufwändige Transporte bleiben dem Patienten daher erspart.
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Um den Patienten den stationären Aufenthalt in der Geriatrie im
dritten Stock des neuen Dr. h.c. Theo Schöller-Hauses im Klinikum
Nord so angenehm wie möglich zu machen, sind die Patientenzimmer
dort hell, freundlich und geräumig. Die Klinik verfügt über speziell
ausgestattete Räume für Physio- und Ergotherapie sowie einen Raum
für Besinnung und Meditation.
Schwerpunkt Frührehabilitation und N-AktivEin besonderer Schwerpunkt der 14-tägigen geriatrischen Komplexbe-
handlung liegt auf der Frührehabilitation. Gerade sie ist für Patienten
im fortgeschrittenen Alter wichtig, um einen Abbau von Muskelkraft
und -masse durch längeres Liegen zu vermeiden oder zu reduzieren.
Die aktivierend-therapeutische Pflege erfolgt durch besonders ge-
schulte Pflegekräfte sowie Mitarbeiter der Klinik für Physikalische
und Rehabilitatve Medizin und Naturheilverfahren oder der Neurop-
sychologie.
Von der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation
Die Universitätsklinik für Geriatrie im Klinikum umfasst die Akutgeriatrie mit Stationen im Klinikum Nord und Süd, die geriatrische Tagesklinik
sowie die ambulante und stationäre Geriatrische Rehabilitation im NürnbergStift – eine vollständige Versorgungskette vom ambulanten
über den teilstationären bis zum stationären Bereich.
KLINIK FÜR GERIATRIE
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Zur Behandlung älterer Menschen mit Sturz- oder Unfallverletzungen
betreibt die Geriatrie gemeinsam mit der Klinik für Orthopädie und
Unfallchirurgie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Pri-
vatuniversität, die Station N-Aktiv im Klinikum Nürnberg Süd.
Geriatrische Tagesklinik Die Geriatrische Tagesklinik im Klinikum Nord hilft älteren Menschen,
bei denen die selbstständige Lebensführung durch Lähmungen,
Schmerzen oder Erkrankungen der inneren Organe oder durch Ver-
minderung der geistigen Leistungsfähigkeit gefährdet ist. Tagsüber
in der Klinik und abends zu Hause zu sein, hat den Vorteil, dass das
in der Tagesklinik Erlernte sofort angewendet werden kann und man
sich bei eventuellen Problemen wieder an die Klinik wenden kann. Ein
ständiger Rückkopplungsprozess als Voraussetzung für eine erfolgrei-
che Therapie.
Geriatrische Rehabilitation Die ambulante und stationäre Geriatrische Rehabilitation des Nürn-
bergStifts steht unter der medizinischen Leitung der Geriatrie des
Klinikums. Umfangreiche und auf die Bedürfnisse älterer Menschen
zugeschnittene Angebote helfen, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden
und die Selbstbestimmtheit im Alltag wiederzugewinnen. Ob im eige-
nen Zuhause oder im Seniorenwohnheim – eine möglichst unabhän-
gige Lebensführung ist von großer Bedeutung für die Lebensqualität
im Alter.
GeriatrieChefarzt: Univ.-Prof. Dr. med. univ. Markus Gosch Pflegedienstleitung: Christof Oswald Anzahl der Betten: 66 Klinikum Nord, 30 Klinikum Süd Behandlungen pro Jahr: 3.600 stationär
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Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit dem Alter. Manche
Medikamente zur Behandlung einer internistischen Erkrankung ver-
schlechtern eine begleitende Parkinson- oder Demenzerkrankung. Mit
steigendem Alter können auch hinter der einen oder anderen pha-
senweisen „Verwirrtheit“ epileptische Anfälle ohne sichtbare Krämpfe
stecken – genannt „Altersepilepsie“.
Gerade in der Altersmedizin geht es um
Abbauerkrankungen des Gehirns und der
Nerven, um Anfalls-, Entzündungs- und
Infektionskrankheiten sowie um Über-
schneidungen unterschiedlicher Erkran-
kungen. Grundlage jeder Therapie ist eine
ausgefeilte neurologische Diagnostik mit-
hilfe einer klinischen Untersuchung und
modernster Medizintechnik.
Moderne neurologische Diagnostik
Das menschliche Gehirn ist ein höchst komplexes System. Zunehmend gelingt es der Hirnforschung, dieses System zu entschlüsseln.
Deren Erkenntnisse liefern die Grundlagen für die moderne klinische Neurologie. Gerade im Alter spielen neurologische Erkrankungen
wie z.B. Parkinson, Schlaganfall oder Demenz eine große Rolle. Die umfassende moderne neurologische Diagnostik und Therapie
ist ein Grundpfeiler des Zentrums für Altersmedizin
KLINIK FÜR NEUROLOGIE
„Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle oder Parkinson spielen im Alter eine zunehmende Rolle und treten oft mit anderen internistischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck auf. Da ist es ein unschätzbarer Vorteil, dass die geriatrische, neurologische und psychiatrische Diagnostik unter einem Dach ist.“
Prof. Dr. Frank Erbguth, Chefarzt der Universitätsklinik für Neurologie
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Ultraschall macht auch kleinste Gefäße sichtbarDie neurologische Diagnostik findet im Erdgeschoss des Dr. h.c. Theo
Schöller-Hauses statt. Mit Hilfe von Ultraschall werden nicht nur die
hirnversorgenden Gefäße im Halsbereich, sondern auch die kleinen
Gefäße innerhalb des Schädels durch die Schädeldecke hindurch in
den Fokus genommen. Dabei wird der Blutfluss gemessen und der Zu-
stand der Gefäßwand beurteilt. Bei neurologischen Erkrankungen im
Bereich von Armen und Beinen macht Ultraschall Nerven und Muskeln
sichtbar.
EEG, EP, ENG und EMG – die elektrische DiagnostikDie elektrische Diagnostik kommt bei der Untersuchung von Nerven,
Muskeln, Rückenmarksbahnen und des Gehirns zum Einsatz. Die
Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns erfolgt mittels der
Elektroenzephalografie (EEG). Am Kopf befestigte Elektroden messen
die so genannten „evozierten Potenziale“ (EP). Sie geben nach Gabe
von visuellen, akustischen oder sensiblen Reizen Aufschluss über die
Leitfähigkeit und damit die Funktionsfähigkeit von Nervenbahnen.
Mit Hilfe der Elektroneurografie (ENG) lassen sich Schädigungen
einzelner Nerven, zum Beispiel durch Verletzungen bei einem Unfall,
oder generalisierte Nervenschädigungen, (= Polyneuropathie), zum
Beispiel bei Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, untersuchen.
Die Elektromyografie (EMG) misst die elektrische Muskelaktivität,
dabei lassen sich sogar einzelne Muskelfasern erfassen. Aus den Er-
gebnissen kann man ableiten, ob beispielsweise eine Lähmung durch
eine Schädigung am Nerv oder im Muskel verursacht wird.
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Die Universitätsklinik für Neurologie verfügt im Klinikum Nürnberg
Süd über 94 neurologische Akutbetten. Dazu gehören in der Spe-
zialeinheit „Stroke Unit“ 20 Schlaganfall-Monitor-Überwachungsbet-
ten. Hinzu kommen nach Bedarf bis zu zehn neurologische Intensiv-
betten auf der internistischen Intensivstation, die in interdisziplinä-
rer Zusammenarbeit mit der Klinik für Kardiologie versorgt werden.
Im Klinikum Nord ist die Neurologie mit einer Einheit zur umfassen-
den neurologischen Diagnostik und einem Konsiliardienst zur neu-
rologischen Beurteilung und Mitbetreuung von Patienten vertreten.
Weites AufgabenfeldZu den Aufgabenbereichen der Universitätsklinik für Neurologie ge-
hören die Diagnostik und die Therapie von Erkrankungen des Gehirns,
des Rückenmarks, der vegetativen und peripheren Nerven und der
Muskeln, insbesondere Entzündungs- und Infektionserkrankungen,
Schlaganfälle, Hirntumoren, Degenerationserkrankungen des Gehirns
und der Nerven, Bewegungsstörungen sowie Anfallserkrankungen
und die neurologische Intensivmedizin.
Therapie neurologischer Erkrankungen
Die Universitätsklinik für Neurologie behandelt im Klinikum Nürnberg Süd jährlich fast 5.000 Patienten stationär. Dazu kommt die neurologische
Diagnostik im Zentrum für Altersmedizin im Klinikum Nord sowie der Konsiliardienst, der die neurologische Versorgung
aller Patienten im Klinikum Nürnberg Nord sichert.
KLINIK FÜR NEUROLOGIE
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Schwerpunktmäßig werden Krankheitsbilder wie Schlaganfall, Multi-
ple Sklerose, Parkinson, Epilepsie und Hirnhautentzündungen behan-
delt. Dazu kommen Dystonien, also Schaltstörungen des Gehirns, die
zu willkürlich nicht beherrschbaren Fehlbewegungen oder Fehlhaltun-
gen an unterschiedlichen Stellen des Körpers führen, chronische und
schwere Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Borreliose.
Schlaganfall-SpezialstationDie Stroke Unit im Klinikum Nürnberg Süd bietet eine umfassende
Schlaganfall-Versorgung. Das reicht von der Akutversorgung mit der
mechanischen Entfernung oder Auflösung eines Gerinnsels im Gehirn
über die Basistherapie im Überwachungsbereich bis zur genauen Ab-
klärung der Schlaganfall-Ursache und der Analyse von Risikofaktoren.
Eingeleitet werden schließlich auch Maßnahmen zur Kontrolle von
Risikofaktoren für weitere Schlaganfälle.
NeurologieChefarzt: Prof. Dr. Frank Erbguth
Pflegedienstleitung: Christof Oswald
Anzahl der Betten: 94 (+10)
Behandlungen pro Jahr: 5.000 stationär
KLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE
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Alte Menschen sind oft starken Belastungen ausgesetzt, gleichzeitig
lässt die Widerstandskraft und die Fähigkeit, Schicksalsschläge zu
verarbeiten, nach. Alte Traumata oder psychische Erkrankungen, die
in den letzten Lebensjahrzehnten gut zu bewältigen waren, brechen
plötzlich wieder auf. Auch eine schwere Krankheit und der Verlust des
Partners oder gar eines Kindes können eine Trauer auslösen, die ohne
Hilfe nicht zu bewältigen ist.
Um diesen Menschen wirksam helfen zu können, brauchen sie alters-
bezogene Hilfsangebote. Sie fühlen sich in Gruppen mit Menschen,
die noch mitten im Leben stehen, oft unwohl und ziehen sich zurück.
Darauf hat das Klinikum Nürnberg reagiert.
Ältere Menschen mit psychischen Er-
krankungen finden in der Universi-
tätsklinik für Psychiatrie und Psycho-
therapie ein umfassendes gerontopsy-
chiatrisches Behandlungsangebot vor,
das sich nicht nur an der Erkrankung,
Seelische Probleme im Alter Depression und Angststörungen, Verwirrtheit und Demenz sind
Krankheiten, die im Alter gehäuft auftreten. Einsamkeit, der Tod des Partners, körperliche Leiden oder nachlassende geistige Leistung können
Depressionen und Ängste auslösen, bereits vorhandene psychische oder Suchterkrankungen verstärken sich durch schwierige Lebensumstände.
Besonders viel Aufmerksamkeit brauchen Menschen, die an Demenz erkrankt sind.
„Natürlich gibt es viele Behandlungsangebote für Depressionen oder Angststörungen in Nürnberg. Doch ältere Menschen brauchen ein Therapieangebot, das ihre Lebenserfahrung und ihre altersspezifischen Besonderheiten berücksichtigt. Deshalb haben wir im Klinikum ein umfassendes Therapieangebot speziell für ältere Menschen entwickelt.“
Dr. Reinhold Waimer, Oberarzt der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, ärztlicher Leiter der Abteilung Gerontopsychiatrie
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sondern auch an den persönlichen Lebensumständen orientiert. Ist
eine Heilung nicht möglich, dann strebt die Therapie ein gutes Leben
mit der Krankheit und den Beschränkungen des Alters an.
Stationär, teilstationär und ambulantDas Angebot umfasst vorstationäre, stationäre, teilstationäre (Ta-
gesklinik) sowie ambulante Angebote. Ziel ist es, die Menschen so
weit wie möglich in ihrem vertrauten Lebensumfeld zu behandeln
oder zumindest den Krankenhausaufenthalt auf das notwendige Min-
destmaß zu reduzieren. So kehren die Patienten der gerontopsychia-
trischen Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter abends nicht
nur in ihr vertrautes Zuhause zurück, sie können dort auch das in
der Therapie Erlebte gleich im Alltag ausprobieren und so wertvolle
Erfahrungen sammeln.
Bausteine der TherapieBausteine der Therapie sind neben der medikamentösen Behandlung
die psychotherapeutische Gruppen- und Einzeltherapie, Ergotherapie,
Bewegungstherapie und Krankengymnastik, Entspannungsübungen,
Musiktherapie und Kunsttherapie, Training von Alltagskompetenzen,
die Beratung von Angehörigen, Kontakte zu Selbsthilfeorganisatio-
nen und Hilfsdiensten. Ein umfassender Medikamentencheck gehört
ebenfalls dazu.
Hilfe nach dem KrankenhausaufenthaltDamit die Patienten nach ihrer Behandlung im Krankenhaus in ein
sicheres Lebensumfeld entlassen und bei Bedarf lückenlos weiter
behandelt werden können, arbeitet die Universitätsklinik mit nie-
dergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten, Pflegeheimen und
sozialen Einrichtungen, Beratungsstellen und Behörden zusammen.
Eine Überleitungspflege hilft, wenn sich der Übergang in das eigene
Lebensumfeld als besonders schwierig erweisen sollte.
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Die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist ein
überregionales Zentrum zur Behandlung psychischer Erkrankungen.
Das Behandlungsangebot richtet sich an erwachsene Menschen jeden
Alters – vom jungen Erwachsenen bis hin zum alten Menschen. Ziel
ist es, die Menschen zu heilen bzw. ihnen ein weitgehend selbststän-
diges Leben mit der psychischen Erkrankung zu ermöglichen. Dafür
arbeitet die Klinik eng mit Ärzten, Psychotherapeuten und unterstüt-
zenden Einrichtungen im Raum Nürnberg zusammen.
Besonderen Wert legt die Universitätskli-
nik auf Information und Aufklärung. So
hat das von der Klinik initiierte „Nürn-
berger Bündnis gegen Depression“ in
den mehr als 15 Jahren seines Bestehens
wesentlich dazu beigetragen, die Krank-
heit Depression zu enttabuisieren.
Behandlung psychischer Erkrankungen
Die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie bietet mit Institutsambulanz, Notfallambulanz, neun Stationen und drei Tageskliniken ein umfangreiches Behandlungsangebot für alle
psychiatrischen Erkrankungen und Störungen an. Im Jahr werden hier mehr als 5.000 Patienten behandelt.
KLINIK FÜR PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE
„Manchmal stecken hinter Depressionen und Angststörungen im Alter körperliche Erkrankungen oder sie werden durch Medikamente verursacht. Deshalb muss man genau hinsehen, wo die Beschwerden herkommen, damit man die Ursachen gezielt behandeln kann. Im Zentrum für Alters- medizin bringt jede Fachdisziplin ihre speziellen Kenntnisse ein – zum Vorteil der Patienten.“
Univ.-Prof. Dr. Dr. Günter Niklewski, Chefarzt der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
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Depressionen, Angststörungen und SuchterkrankungenZu den häufigsten Erkrankungen, die in der Universitätsklinik behan-
delt werden, zählen Depressionen, Demenz, Angststörungen sowie
Suchterkrankungen. Die Behandlung erfolgt je nach Schwere der
Erkrankung stationär oder teilstationär. Menschen, die aufgrund ihrer
psychischen Erkrankung über eine längere Zeit oder dauerhaft Unter-
stützung brauchen, finden Hilfe in der Psychiatrischen Institutsam-
bulanz (PIA). Großen Wert legt die Klinik auf die Wiedereingliederung
der Patienten in ihren Lebensalltag.
Zielgruppenspezifische AngeboteFür ältere Menschen steht mit den beiden Stationen für psychische
Störungen im Alter, der Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter
und der Gerontopsychiatrischen Ambulanz
mit Gedächtnissprechstunde ein vielfälti-
ges Angebot zur Verfügung (ausführliche
Informationen dazu auf S. 58–61). Hilfe
in einer akuten Krise finden Menschen
in der Notfallambulanz der Klinik (Tel.
0911/398-2493) und beim Team der Psy-
chiatrischen Krisenintervention.
Zielgruppenspezifische Behandlungsangebote wie die Mutter-Kind-
Tagesklinik und Ambulanz, die Adoleszentenstation (in Kooperation
mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im
Kindes- und Jugendalter) und spezialisierte Gruppenangebote für
Patienten mit bipolarer Störung sowie mit Borderline runden das
Leistungsspektrum ab. Patienten mit Schlafstörungen können sich an
die Schlafambulanz wenden.
Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt: Univ.-Prof. Dr. Dr. Günter Niklewski
Pflegedienstleitung: Brigitte Schultheis
Anzahl der Plätze: 180 stationär, 60 teilstationär, Psychiatrische Institutsambulanz
Behandlungen pro Jahr (2015): 3.200 stationär, 560 teilstationär, 1.400 ambulant
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„Die Leute, die nicht zu altern verstehen, sind die gleichen, die nicht verstanden haben, jung zu sein.“ (Marc Chagall)
Hilfe, ich ...Was ist altersbedingt noch normal und ab wann sollte ich etwas
unternehmen, damit ich noch rechtzeitig gegensteuern kann? Im Folgenden lesen Sie, was sich alles hinter den 15 häufigsten
Beeinträchtigungen, die im Alter auftreten, verbergen kann.
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DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
„Mir geht immer schneller
die Luft aus ...“
„Meine Blase ist so schwach ...“
„Ich stürze leicht und gehe unsicher ...“
„Mir ist oft schwindlig ...“
„Ich vergesse alles und kann mir gar
nichts mehr merken ...“
„Ich bin immer so schwach ...“
„Ich kann und will nicht mehr, alles macht mir Angst ...“
Sie sollten Ihre Beschwerden nicht einfach abtun und allein auf das Alter schie-ben. Wenn Sie sich stark beeinträchtigt fühlen oder Sorge haben, dass etwas nicht stimmt, sollten Sie sich auf jeden Fall umgehend an Ihren Hausarzt oder an einen Facharzt wenden. Er weiß dann, was am besten zu tun ist, und wird Sie gegebenen-falls in ein Krankenhaus einweisen.
Bei den meisten Erkrankungen gilt: Je früher man sie erkennt, desto besser und wirkungsvoller kann man etwas dagegen tun. Deswegen zögern Sie bei Beschwer-den Ihren Arztbesuch nicht hinaus. Spezielle ambulante Angebote im Klinikum Nürnberg finden Sie auf den folgenden Seiten.
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DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
„Ich bin so allein ...“
„Ich habe ständig Verstopfung ...“
„Ich sehe immer schlechter ...“
„Ich höre immer schlechter ...“
„Ich habe Zucker ...“
„Jede Nacht schlafe ich schlecht ...“
„Ich habe Krebs ...“
„Ich habe ständig Schmerzen ...“
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DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
„Mir ist oft schwindlig …“Alles beginnt sich um Sie zu drehen? Sie finden keinen Halt mehr und schwanken hin und her?Meist haben Schwindelgefühle eine klare Ursache und vergehen nach kurzer Zeit wieder. Doch mit zunehmendem Alter klagen immer mehr Menschen dauerhaft über Gleichgewichtsstörungen.Schwindel zu bagatellisieren, ist ein Fehler. Schwindel macht unsicher und ängstlich, dadurch steigt das ohnehin höhere Sturzrisiko noch weiter an. Schwindel ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Dahinter können sich ernsthafte Erkrankungen wie eine Herz-Kreislauf- und Gefäßer-krankung, ein erhöhter Blutzuckerspiegel, Entzündungen der Gleichgewichtsorgane oder -nerven oder Stoffwechselstörungen verbergen. Auch niedriger und hoher Blut-druck, Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Parkinson, Altersdemenz, Sehstörungen und Ängste sowie verschiedene Medikamente können Schwindelanfälle hervorrufen.
>>> Hals-Nasen-Ohrenklinik (S. 56–57), Geriatrie (S. 16–19), Kardiologie (S. 48–51), Neurologie (S. 20-23, 62–63)
„Jede Nacht schlafe ich schlecht …“
Wachen Sie oft morgens auf und fühlen sich wie gerädert? Sind Sie tagsüber ständig müde oder nicken öfters ein? Oder wachen Sie nachts häufig auf und können nicht mehr einschlafen? Dann haben Sie ein Schlafproblem.Viele Menschen sind überzeugt, dass schlechter und kürzerer Schlaf eine normale Begleiterscheinung des Alterns sei. Doch das stimmt nicht. Da guter Schlaf aber eine unabdingbare Voraussetzung für Gesundheit und Lebensqualität ist, sollten Sie Schlafprobleme ernst nehmen.Länger anhaltender schlechter Schlaf kann zu Müdigkeit, geistiger Leistungsminde-rung und Konzentrationsstörungen, zu Depressionen sowie körperlichen Beschwerden führen. Mitunter sind Schlafstörungen auch das Begleitsymptom von Schmerzen, Er-krankungen der Atemwege, Depressionen, Demenz oder Parkinson. Der häufigste Grund für nächtliches Aufstehen ist bei älteren Menschen das Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen. Dies kann die Folge einer Prostatavergrößerung oder von Inkontinenz sein. Auch mangelnde Bewegung, Medikamente oder Alkohol können sich negativ auf den Schlaf auswirken.Um Schlafstörungen auf den Grund zu gehen, bieten die Universitätskliniken für Pne-umologie und Psychiatrie im Klinikum Nürnberg eine Schlafambulanz, Tel. (0911) 398-7427 mit der Schlafsprechstunde, Tel. (0911) 398-2199 sowie das Schlafmedizinische Zentrum mit dem Schlaflabor, Tel. (0911) 398-2050 an.
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DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
„Ich stürze leicht und gehe unsicher …“ Sie fühlen sich beim Gehen zunehmend unsicher? Aus Angst vor Stürzen werden Ihre Schritte immer kleiner? Unsicherheiten beim Gang sind nicht zu unterschätzen. Ein Sturz kann schwerwie-gende Folgen haben, so dass im schlimmsten Fall Ihr Leben in Selbstbestimmung und zu Hause in Gefahr gerät und der Weg in die Pflegebedürftigkeit beginnt. Wenn Sie sich aber aus Angst vor einem Sturz, nicht mehr viel bewegen, baut nicht nur Ihre Muskulatur ab. Sie engen außerdem Ihren Aktivitätskreis ein und reduzieren wichtige Kontakte nach außen.Hinter einer Gangunsicherheit können Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckschwan-kungen, aber auch Muskelschwäche, Knochenschwund (Osteoporose) oder eine Erkran-kung des Nervensystems (Polyneuropathie) stecken. Medikamente, die müde machen und sich negativ auf die Konzentration und die Koordination auswirken, sollte man nicht außer Acht lassen.Die Geriatrie und die Geriatrische Tagesklinik sind auf Ganganalysen und Sturzprophyl-axe spezialisiert. Dort werden Sie auch beraten, wie Sie in Ihrer Wohnung Sturzfallen vermeiden können.
>>> Geriatrie (S. 16–19), Kardiologie (S. 48–51), Neurologie (S. 20–23, 62–63), Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin (S. 42–47), Orthopädie und Un-fallchirurgie (44–47), TaiChi zur Sturzprophylaxe, Tel. (0911) 398-7958
„Meine Blase ist so schwach …“Sie müssen ständig auf die Toilette? Ab und zu geht auch etwas daneben?Viele ältere Menschen, insbesondere Frauen, klagen über Inkontinenzprobleme, meist betrifft es die Blase. Viele schämen sich deswegen, sie trinken zu wenig oder trauen sich gar nicht mehr aus dem Haus. Das muss nicht sein. Es gibt viele Ursachen für Ihre Probleme, den Urin oder Stuhl nicht mehr halten bzw. kontrollieren zu können. Gynäkologische bzw. urologische Probleme wie beispielswei-se eine Beckenbodenschwäche, gutartige Wucherungen in der Gebärmutter (Myome) oder Prostataprobleme könnten die Ursache sein. Aber auch Medikamente wie Blutdrucksenker haben entsprechende Nebenwirkungen. Neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose (MS) oder auch ein Schlaganfall können ebenfalls Inkontinenz hervorrufen.Lassen Sie sich in der Kontinenz-Sprechstunde im Klinikum Nürnberg beraten. Tel. (0911) 398-7574 (Mo. – Fr. 11:00 – 15:00 Uhr).
>>> Gynäkologie (S. 54–55), Urologie (S. 54–55), Neurologie (S. 20–23, 62–63) und Geriatrie (S. 16–19)
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„Ich vergesse alles und kann mir nichts mehr merken …“
Sie vergessen die einfachsten Dinge? Sie wissen nicht mehr, wo Sie etwas hingelegt haben? Sie finden Ihren Hausschlüssel im Kühlschrank wieder?Dass die Gehirnleistung eines Menschen mit zunehmendem Alter etwas nachlässt, ist normal. Es gibt also eine gewisse Altersvergesslichkeit. Namen fallen Ihnen nicht mehr ein, das kann passieren. Geschieht das aber über das altersentsprechende Maß hinaus, sind also zum Beispiel Ihre berufliche Leistungsfähigkeit oder die reibungslose Bewältigung des Tagesablaufs dadurch betroffen, dann sollten Sie die Sache ernst nehmen.Es könnte die Alzheimer-Krankheit, eine besondere Form der Demenz, und damit eine fortschreitende, derzeit nicht heilbare Gehirnstörung dahinterstecken. Aber auch neurologische Krankheiten wie Parkinson oder Epilepsie, psychische Erkrankungen wie Depression oder Angst, Erkrankungen der Schilddrüse, eine Verminderung der Sauerstofftransport-Kapazität des Blutes (Anämie) oder ein chronisches Erschöp-fungssyndrom äußern sich in einer nachlassenden Gedächtnisleistung. Bestimmte Medikamente, Alkohol, fehlender Schlaf, Vitamin B12-Mangel, Mangelernährung oder Flüssigkeitsmangel tun ihr Übriges.Gerade bei ernsthaften Gedächtnisproblemen und damit bei Verdacht auf Alzheimer kommt es auf die möglichst frühzeitige Abklärung an. Der einfachste Weg dazu ist der Besuch in der Gedächtnissprechstunde im Klinikum Nürnberg, Tel. (0911) 398-3943.
>>> Geriatrie (S. 16–19), Neurologie (S. 20–23, 62–63), Psychiatrie (S. 24–27, 58–61)
„Ich bin immer so schwach …“Sie fühlen sich schwach und einfach nicht mehr leistungsfähig?Die Belastbarkeit im Alter nimmt ab. Vieles, was früher problemlos funktionierte, fällt plötzlich richtig schwer. Das kann viele Ursachen haben, z.B. eine Abnahme der Herzleistung sowie der Lungenfunktion, aber auch einen Abbau von Muskulatur, der von mangelndem Training herrührt. Hinter mangelnder Bewegung können wiederum Schmerzen stecken, ausgelöst von Erkrankungen der Knochen oder der Gelenke.Insgesamt wird Schwäche als medizinisches Problem häufig unterschätzt. Oft wird gar kein Versuch unternommen, eine systematische Abklärung der Ursachen durchzu-führen. Ursachen wie Anämie, Sarkopenie, Depression, Herz- und Niereninsuffizienz, Schlafprobleme, Mangelernährung, Bewegungsmangel, Demenz, Blutdruckschwan-kungen, Darmentzündung, Rheuma oder eine Schilddrüsenunterfunktion bleiben unerkannt.Die gute Nachricht ist, dass insbesondere die Muskulatur, aber auch Herz, Kreislauf und Lunge durch regelmäßige körperliche Aktivität in der Regel bis ins hohe Alter trai-niert werden können. Mit dem Ergebnis, dass körperliche Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden wieder steigen.
>>> Geriatrie (S. 16–19), Kardiologie und Nephrologie (S. 48–51), Onkologie (S. 66–67), Psychiatrie (S. 24–27, 58–61)
DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
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„Ich kann und will nicht mehr, alles macht mir Angst …“ Machen Sie sich auch oft Gedanken, was die Zukunft noch so bringen wird? Und geht es dabei meistens um die körperlichen, geistigen sowie beruflichen Veränderungen und Einschränkungen, die das Alter und Äl-terwerden mit sich bringen?Das ist normal, aber wenn sich die Gedanken nur noch im Kreis drehen, können sie zu bedrückenden Sorgen oder gar Ängsten werden. Man kann und will nicht mehr, sieht keinen rechten Sinn mehr im Leben und fühlt sich nicht mehr wichtig oder gar nutzlos. Die Ängste vor dem Alleinsein, vor dem körperlichen und geistigen Verfall oder die Angst, zu verarmen, werden zunehmend zum lähmenden Begleiter.Wenn Sie also merken, dass Sie sich an nichts mehr richtig erfreuen können, dass Ihnen alles nur noch Grau in Grau erscheint, dass Sie ständig lustlos sind oder Ihnen die Sorgen und Ängste über den Kopf wachsen, sollten Sie sich kompetente Hilfe holen. Antriebslosigkeit und ein Gefühl der dauerhaften Erschöpfung sind keine normale Alterserscheinung, sie können Ausdruck einer ernst zu nehmenden Altersdepression oder einer Angststörung sein. Da solche Ängste oder Depressionen nicht selten über-deckt werden von körperlichen Beschwerden wie Schmerzen, Schwindel, Atemnot oder Schlafstörungen, bleiben sie oft unbehandelt.
>>> Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter (S. 58–61).
„Ich bin so allein …“Sie fühlen sich allein, einsam und verlassen oder Sie haben das Gefühl, dass Sie nicht mehr dazugehören?Viele Menschen leben im Alter allein. Mal ist es ein schleichender Prozess, in dem die Bezugspersonen eine nach der anderen verloren gehen. Die Kinder wohnen weit weg und es gibt auch keine funktionierende Nachbarschaft. Manchmal tritt die Verände-rung aber auch von einem Tag auf den anderen ins Leben. Plötzlich wird dann die eige-ne Lebensrealität fremd und lieb gewordene Alltagsrituale gehen verloren.Doch nicht jeder, der allein lebt, ist deswegen auch einsam. Einige kommen gut mit dem Alleinsein zurecht, ohne sich verlassen zu fühlen. Sie haben noch Mut und Kraft, auf Menschen zuzugehen und neue Kontakte zu knüpfen. Andere ziehen sich immer mehr zurück und vereinsamen. Sie sollten sich Hilfe von außen holen, damit das ei-gene Schweigen, die Stille in der Wohnung und der fehlende Austausch mit anderen Menschen nicht zu einer seelischen Belastung werden.Im Klinikum sind dafür das Zentrum für Altersmedizin mit seiner Vernetzung mit ande-ren Einrichtungen sowie der Sozialdienst und die Nachsorge die richtigen Ansprech-partner.
>>> Zentrum für Altersmedizin (S. 12–27).
DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
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„Ich habe ständig Verstopfung …“ Sie haben Probleme mit dem Stuhlgang? Sie müssen immer stark pressen und haben auch dann nicht immer Erfolg?
Harter Stuhlgang ist keine Seltenheit und mit zunehmendem Alter tritt Verstopfung (Obstipation) immer häufiger auf. Die Verdauungsprobleme kommen bei Frauen unge-fähr doppelt so häufig vor wie bei Männern. Verstopfung beeinträchtigt die Lebens-qualität der Betroffenen stark: Durch die Darmträgheit stellen sich Völlegefühl und ein aufgeblähter Bauch ein. Die Stuhlentleerung gestaltet sich schwierig und mitunter schmerzhaft.
Die Ursachen von Verstopfung können zu geringe Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel und häufiges Unterdrückung des Stuhlgangreizes sein. Es können sich aber auch dahinter Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn, Divertiku-litis oder Krebs), die Nebenwirkung von Medikamenten gegen Reflux, Depression, Asthma oder Schmerzmittel oder eine falsche Hormonsteuerung durch die Schilddrüse verbergen. Andere Erkrankungen, die Nervenstörungen nach sich ziehen wie Diabetes, Parkinson oder MS können ebenfalls Verstopfung verursachen.
Um solche Erkrankungen auszuschließen bzw. zu erkennen, sollten Sie bei öfter auf-tretenden Verdauungsproblemen und hartem Stuhlgang Ihren Arzt aufsuchen.
>>> Geriatrie (S. 16–19), Gastroenterologie (S. 52–53)
„Ich sehe immer schlechter …“Sie sehen nicht mehr scharf? Sie haben das Gefühl, Ihre Sehkraft lässt stark nach?
Die Sehkraft nimmt mit zunehmendem Alter ab. Da die Linse und der Ringmuskel des Auges ab dem 40. oder 45. Lebensjahr an Elastizität verlieren, stellt sich eine Alters-sichtigkeit ein. Das Scharfstellen wird schwieriger und der Griff zur Lesebrille obliga-torisch. Das Sehen in der Dämmerung oder bei schwierigen Lichtverhältnissen wird zunehmend schlechter.Sie sollten diese „normale“ Alterssichtigkeit nicht unterschätzen, denn sie kann zu Schwindel und damit auch zu einer erhöhten Sturzgefahr führen, aber auch zu Druck-gefühl und Kopfschmerzen. Auch andere Zeichen einer Verschlechterung Ihrer Sehkraft wie unscharfe Konturen, verzerrte Linien oder graue Flecken im zentralen Sichtbereich sollten Sie ernst neh-men, denn dahinter könnten sich ernsthafte Erkrankungen wie eine altersbedingte Makuladegeneration, Grauer oder Grüner Star, Durchblutungsstörungen, Diabetes oder Vitaminmangel verbergen.
>>> Augenheilkunde (S. 56–57).
DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
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„Ich höre immer schlechter …“ Mit zunehmendem Alter fällt es Ihnen schwerer, in geselliger Runde am Kaffeetisch, im Restaurant oder bei laufendem Fernseher einem Ge-spräch zu folgen? Sie können auch hohe Töne schlechter hören?
Die mangelnde Fähigkeit, so genannten „Nutzschall“, also das was sie hören wollen, von „Störschall“, also von Neben- und Hintergrundgeräuschen, zu unterscheiden, ist eine typische Alterserscheinung. In der Regel nimmt das Hörvermögen ab dem 50. Lebensjahr auf beiden Ohren ab. Alterungsprozesse beeinträchtigen das Innenohr mit seinen Sinneszellen, den Hörnerv sowie die Hirnbereiche, die für eine Weiterverarbei-tung der Signale erforderlich sind.Sie sollten rechtzeitig mit Hörhilfen gegensteuern, denn Schwerhörigkeit geht oft einher mit zunehmendem Rückzug, sozialer Isolierung, depressiven Verstimmungen, Angstzuständen und einem vorzeitigen geistigen Abbau.Wichtig ist es auch, krankhafte Ursachen des Hörverlusts auszuschließen. So können Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen oder Medikamente das Ohr schädigen. Andere Faktoren wie Lärm oder Nikotin wirken sich ebenfalls negativ auf das Hörver-mögen aus und können den Verlauf einer Altersschwerhörigkeit beschleunigen.
>>> Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (S. 56–57)
„Ich habe Zucker …“Sie haben ständig Durst? Sie haben trockene, juckende Haut und Ihre Wunden heilen schlecht? Sie fühlen sich schwach und haben häufig In-fektionen?
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome an sich feststellen, sollten Sie an Dia-betes denken und unbedingt Ihren Blutzucker überprüfen lassen. Der Diabetes melli-tus Typ 2 ist eine der wichtigsten Volkskrankheiten überhaupt. Er wurde früher volk-stümlich „Altersdiabetes“ genannt, weil er meist im späten Erwachsenenalter auftritt. Er ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Körperzellen zunehmend schlechter auf das Hormon Insulin ansprechen, das den Zucker aus dem Blut ins Zellinnere schleusen soll. Zu den Risikofaktoren für einen Altersdiabetes zählen neben einer genetischen Veranlagung vor allem Bewegungsmangel und Übergewicht.Als Folge dieser abnehmenden Insulinempfindlichkeit, steigt der Blutzuckerspiegel. Das schädigt die Blutgefäße, Organe und Nerven. Betroffen sind häufig die Nieren, die Augen und die Füße sowie die Beine. Das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls ist deutlich erhöht.
>>> Geriatrie (S. 16–19), Gastroenterologie (S. 52–53)
DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
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„Mir geht immer schneller die Luft aus ...“
Sie haben das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen? Das macht sich vor allen Dingen bei körperlichen Anstrengungen wie Treppensteigen oder bei der Hausarbeit bemerkbar?
Leicht außer Atem zu geraten, ist ein Warnsignal Ihres Körpers, das Sie ernst nehmen sollten. Schließlich könnten schwere Erkrankungen der Atemwege (Lunge, chronische Bronchitis, Lungenkrebs, Asthma), eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder auch eine Verminderung der Sauerstofftransport-Kapazität des Blutes (Anämie) dahinter-stecken.
>>> Geriatrie (S. 16–19), Kardiologie (S. 48–51), Pneumologie (S. 64–65) und Onkologie (S. 66–67)
„Ich habe Krebs …“Krebs ist eine Alterserkrankung, weil sich Zellschäden und die Folgen anderer schädlicher Substanzen wie Nikotin oder Alkohol über die Jahre summieren, die Reparaturmechanismen der Zellen nachlassen, das Im-munsystem schwächer wird und die körperliche Fitness abnimmt.
Die meisten Krebspatienten sind bereits im Rentenalter, wenn sie von ihrer Erkrankung
erfahren: Frauen sind im Schnitt bei der Diagnosestellung 68 Jahre alt, Männer sind 69.
Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen und ihr Umfeld oft ein Schock. Aber dank des
Fortschritts in der Medizin können viele Krebserkrankungen geheilt oder zumindest weitaus
erfolgreicher als noch vor Jahren behandelt werden. Krebs wird zunehmend zu einer chroni-
schen Erkrankung, das Leben nach und mit Krebs wird immer entscheidender.
Jede Krebserkrankung bedarf einer eingehenden Diagnose und einer auf den Patienten
zugeschnittenen Behandlung. Im Klinikum Nürnberg arbeiten dazu die verschiedensten
Fachdisziplinen Hand in Hand zusammen – im Interdisziplinären Onkologischen Zentrum
sowie in zahlreichen Organzentren.
Für alle Fragen rund um onkologische Erkrankungen oder für den ersten Kontakt mit dem
Klinikum Nürnberg hat das Klinikum ein Info-Telefon eingerichtet:
(0911) 398 -11 48 11, Montag bis Donnerstag von 9 bis 15 Uhr, Freitag von 9 bis 14 Uhr.
>>> Onkologie (S. 66–67)
DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
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„Ich habe ständig Schmerzen …“ Für Sie ist es häufig ein Kreuz mit dem Kreuz? Sie haben Gliederschmer-zen, Muskeln und Gelenke tun weh? Sie haben Schmerzen im Bauch oder an den Nieren?
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für schmerzhafte Erkrankungen. Schmerzen sind ein Warnsignal und ein Schadensmelder. Man muss sie ernst nehmen, denn sie zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wird die Ursache des Schmerzes nicht ausgeschaltet, kann Schmerz zur alles be-stimmenden Wahrnehmung werden. Es kann sich ein Schmerzgedächtnis entwickeln, Schmerzen werden dann oft chronisch.Hinter Schmerzen können degenerative Erkrankungen der Knochen und Gelenke stecken, wie z.B. Arthrose, Osteoporose oder rheumatische Erkrankungen. Die Summe der jahrzehntelangen Belastungen macht sich im Alter eben immer stärker bemerkbar. Oft sind auch Nerven- und Krebserkrankungen sowie Entzündungen oder Depressio-nen, Angst und Verzweiflung Ursache für Schmerzen.Auch wenn Verschleißerscheinungen, die Schmerzen und Mobilitätseinschränkun-gen zur Folge haben, nicht rückgängig zu machen sind, lassen sich die Beschwerden lindern. Der Teufelskreis aus Schmerzen, Schonhaltung, mangelnder Bewegung und sozialem Rückzug kann durchbrochen werden.Bei chronischen Schmerzen bieten die Schmerzsprechstunde, (0911) 398-2688, 398-7302 und Schmerztagesklinik, (0911) 398-2700 spezielle Therapieangebote an.
>>> Geriatrie (S. 16–19), Neurologie (S. 20–23, 62–63) und Psychiatrie (S. 24–27, 58–61)
DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME IM ALTER UND IHRE URSACHEN
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„Auch mit sechzig kann man noch vierzig sein – aber nur noch eine halbe Stunde am Tag.“ (Anthony Quinn)
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Wer älter oder krank ist und sich gesundheitlich nicht wohlfühlt,
reduziert oft seine Aktivitäten. Ob Übergewicht, chronische Erkran-
kungen wie Diabetes, Krebserkrankung, Herz-Kreislauf-Beschwerden
und Asthma oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson und
Demenz – man kann und soll sich auf jeden Fall trotzdem bewegen.
Denn schnell spürt man, dass dies günstige Auswirkungen auf das
Lebensgefühl hat und nicht selten die Erkrankung positiv beeinflusst.
Das gilt auch bei Depressionen und ande-
ren psychischen Beeinträchtigungen. In
der Therapie setzt man hier längst auf Be-
wegung. Beim Sport schüttet das Gehirn
Glückshormone aus, die den Hirnstoff-
wechsel anregen, das Denken in Schwung
bringen und die Stimmung aufhellen.
Mobilität ist Lebensqualität„Das Leben besteht in der Bewegung“ hat schon vor über 2.000 Jahren
der griechische Philosoph Aristoteles gesagt. Und richtig: Bewegung ist Leben, und Leben ist Bewegung.
Mobilität ist eine entscheidende Voraussetzung für Selbstständigkeit und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft und damit ein wesentlicher
Faktor der Lebensqualität. Krankheit verhindert oft Bewegung, doch mangelnde Bewegung macht immer krank.
Das gilt vor allem im höheren Alter.
BEWEGUNG UND BEWEGLICHKEIT
„Der Erhalt und die Verbesserung der Beweglich-keit und der Funktionsfähigkeit des Menschen ist unser Ziel, schließlich steht und fällt damit ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben.“
Dr. Susanne Schwarzkopf Chefärztin der Klinik und des Instituts für Physikalische und Rehabilitative Medizin und Naturheilverfahren, Fachübergreifende Frührehabilitation
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Ein Dreiklang aus Prävention, Therapie und RehabilitationAls Krankenhaus der höchsten Leistungsstufe bietet das Klinikum
Nürnberg für alle Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsap-
parats modernste Diagnostik und innovative Therapien an – ambu-
lant, teilstationär und stationär. Als Gesundheitszentrum setzt das
Klinikum auch auf Prävention und Rehabilitation, damit ein Leben in
Bewegung bleibt oder wieder möglich wird.
Die meisten Beschwerden lassen sich konservativ behandeln z.B. mit
Hilfe von Ergo- oder Physiotherapie. Manchmal ist aber auch ein chir-
urgischer Eingriff das Mittel der Wahl. Kleine Schnitte erzielen dabei
oft eine große Wirkung. Die so genannte Schlüsselloch-Chirurgie
sorgt für eine schnellere Heilung, weniger Schmerzen, eine schnellere
Rehabilitation und eine geringere Wundinfektionen.
Ob konservative Behandlung, kleine oder große Schnitte, die Er-
fahrung der Ärzte und Chirurgen, Therapeuten und Pflegekräfte im
Klinikum Nürnberg sowie der Einsatz modernster Verfahren sind Vor-
aussetzung für eine optimale Therapie.
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Das Alter macht vor dem Bewegungsapparat nicht Halt: Hüftge-
lenksnahe Brüche oder Schulterfrakturen nach einem Sturz, Wirbel-
und Knochenbrüche als Folge einer Osteoporose sowie schmerzhafte
Abnutzungserscheinungen (Arthrose) in Knie- und Hüftgelenken, die
den Einsatz künstlicher Gelenke erfordern, zählen zu den typischen
Krankheitsbildern im Alter.
Damit auch alte Menschen nach einem
orthopädischen Eingriff schnell wieder auf
die Beine kommen und in ihren gewohnten
Alltag zurückfinden, kommt es nicht allein
auf eine gute chirurgische Versorgung an.
Die Behandlung von Begleiterkrankun-
gen, eine Überprüfung der Medikamente
mit ihren Neben- und Wechselwirkungen,
Maßnahmen zur Sturzprophylaxe sowie
Alterstraumatologie und Endoprothetik
Gangunsicherheiten, Schwäche oder Schwindel – es gibt viele Gründe, warum bei alten Menschen das Sturzrisiko erheblich steigt. Und die Folgen
eines Sturzes sind häufig gravierend. Bei vielen Menschen beginnt mit einem Oberschenkelhalsbruch der Verlust der Selbstständigkeit.
Und nach dem Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks müssen alte Menschen schnell wieder auf die Beine kommen.
BEWEGUNG UND BEWEGLICHKEIT
„Bei alten Menschen reicht es nicht aus, nur den Bruch gut zu fixieren. Der Patient muss als Gan-zes behandelt werden und er muss unmittelbar nach der Operation mit der Frührehabilitation beginnen. Auch die Möglichkeiten zur Sturz-prophylaxe müssen voll und ganz ausgeschöpft werden. Erst wenn all diese Faktoren in der Therapieplanung berücksichtig werden, bin ich zufrieden. Das kann man nur gemeinsam in einem interdisziplinären Alterstraumazentrum erreichen.“
Univ.-Prof. Dr. Hermann Josef Bail, Chefarzt der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
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frühzeitig einsetzende aktivierende und rehabilitative Maßnahmen
sind unerlässlich, um das für den Patienten bestmögliche Ergebnis zu
erzielen.
Die Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie hat das Wis-
sen um die Komplexität der Behandlung alter Menschen gemeinsam
mit der Universitätsklinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Geriatrie
schon vor Jahren in ein interdisziplinäres Behandlungskonzept umge-
setzt. Im interdisziplinären Alterstraumazentrum N-Aktiv arbeiten Or-
thopäden und Unfallchirurgen, Geriater, spezialisierte Pflegekräfte,
Physio- und Ergotherapeuten auf der gemeinsamen Station Hand in
Hand, interdisziplinäre Fallbesprechungen und -visiten gehören hier
zum Stationsalltag. Bei Bedarf werden Ärzte anderer Fachrichtungen
hinzugezogen.
Ziel ist es, Menschen mit Knochenbrüchen so frühzeitig wie möglich
so zu operieren, dass sie den verletzten Körperteil sofort wieder be-
nutzen und belasten können. Dadurch kann ohne Verzögerung mit
der Frührehabilitation begonnen werden, lange Liegezeiten und der
damit verbundene Muskel- und Kraftabbau werden vermieden. Eine
aktivierende Pflege trägt zusätzlich dazu bei, Alltagskompetenzen
wie Körperpflege, Essen oder Anziehen zu erhalten. Neben der Be-
handlung bekannter Begleiterkrankungen wird nach der Sturzursache
geforscht, um durch eine zielgerichtete Therapie das Sturzrisiko und
das unweigerlich damit verbundene Verletzungsrisiko zu verringern.
Für diese umfassenden altersmedizinischen Leistungen wurde das
Alterstraumzentrum N-Aktiv von der Deutschen Gesellschaft für Un-
fallchirurgie als AltersTraumaZentrum DGU® zertifiziert und zählt
bundesweit zu den führenden Pilotkliniken. Ziel des Alterstraumazen-
trums N-Aktiv ist es, die Selbstständigkeit der Menschen nach einem
Unfall oder nach der Implantation eines künstlichen Gelenks bzw.
nach einer Wechseloperation weitgehend zu erhalten bzw. wieder
herzustellen.
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Klinik und Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin und Naturheilverfahren, Fachübergreifende FrührehabilitationSind Beweglichkeit oder andere Funktionen im Alltag durch Krankheit, Verlet-
zung oder Unfall beeinträchtigt, dann ist die Physikalische und Rehabilitative
Medizin gefragt, um die Lebensqualität wiederherzustellen oder zu verbessern.
Hierfür steht ein multiprofessionelles Team u.a. aus Ärzten, Physio- und Ergo-
therapeuten, Logopäden und Masseuren zur Verfügung. Das Therapieangebot
reicht von A wie Ausdauertraining bis S wie Schmerztherapie.
Telefon: Klinikum Nürnberg Süd (0911) 398-5789 und
Klinikum Nürnberg Nord (0911) 398-2548
Physikalische Medizin im Ambulanten BehandlungsCentrum: Tel. (0911) 398
-3061
Krebs und BewegungUm bei Menschen mit einer Krebserkrankung Schmerzen zu lindern, die Beweg-
lichkeit und die Dehnbarkeit zu erhalten, Kraft und Kondition aufzubauen sowie
Koordination und Entspannung zu trainieren, bietet die Klinik für Physikalische
und Rehabilitative Medizin eine Onko-Sport-Gruppe an.
Telefon: (0911) 398-2548
Klinik für Orthopädie und UnfallchirurgieSchwerpunkte der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sind
unter anderem die Endoprothetik (Gelenkersatz bei Arthrose) und die Behand-
lung osteoporotischer oder verschleißbedingter Wirbelsäulenerkrankungen. Die
Universitätsklinik setzt auf schonende Verfahren wie z.B. die Arthroskopie. Ins-
gesamt sollen Gelenke, Muskeln, Bänder, Sehnen sowie Knorpel- und Knochen-
strukturen wieder so hergestellt werden, dass Bewegung schmerzfrei möglich ist.
Telefon: (0911) 398-2727
Alterstraumazentrum N-AktivStürze und ihre Folgen können gravierend sein. Besonders die Operation von
osteoporotischen Knochen beinhaltet besondere Herausforderungen. In der Al-
terstraumatologie werden neueste Implantate verwendet, welche den besonders
schwachen Knochen von älteren Patienten berücksichtigen. Gleichzeitig erfolgt
eine optimale Betreuung nach der Operation, welche die Vorerkrankungen der
Patienten berücksichtigen. Auf der Station N-Aktiv im Klinikum Nürnberg Süd
werden die Patienten von Geriatern und Unfallchirurgen/Orthopäden gleichzei-
tig behandelt mit dem Ziel des Erhalts der Selbstständigkeit.
Telefon: (0911) 398-2729
BEWEGUNG UND BEWEGLICHKEIT
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Sturzprophylaxe für SeniorenDas Zentrum für Altersmedizin bietet für Senioren regelmäßig Tai-Chi-Kurse zur
Sturzprophylaxe an, um die Körperkontrolle und das Gleichgewicht zu trainieren.
Telefon: (0911) 398-7958
Geriatrische Rehabilitation im NürnbergStiftDie Geriatrische Rehabilitation des NürnbergStift hat das Ziel, die Alltagskompe-
tenz von Patienten beispielsweise nach Schlaganfall, Sturz oder einer schweren
Operation umfassend wiederherzustellen.
Telefon: (0911) 21531-760
Geriatrische Tagesklinik (GTK)Neben der schwerpunktmäßigen Behandlung von chronischen Schmerzen und
von Immobilität erfolgt in der Geriatrischen Tagesklinik auch die Diagnostik und
Behandlung internistischer und neurologischer Erkrankungen.
Telefon: (0911) 398-3420
Rheuma und BewegungViele Rheuma-Patienten vermeiden es aufgrund der Schmerzen, sich zu bewe-
gen. Dabei kann die richtige Bewegung helfen, die Funktion der Gelenke zu
erhalten, die Mobilität zu steigern, Fehlstellungen zu reduzieren und Schmerzen
zu lindern.
Es besteht die Möglichkeit einer stationären Rheumakomplextherapie in der
Klinik für Physikalische und Rehabilitative Medizin im Klinikum Nürnberg Süd.
Klinik für Physikalische und Rehabilitative Medizin im Klinikum Nürnberg Süd:
Tel. (0911) 398-5789, im Klinikum Nürnberg Nord: Tel. (0911) 398-2548
Rheuma-Sprechstunde im Ambulanten BehandlungsCentrum Klinikum Nürnberg
Nord: Tel. (0911) 398-3061, Klinikum Nürnberg Süd: Tel. (0911) 398-7755
Ambulante Rehabilitation im A.R.Z.An eine Operation oder Behandlung im Krankenhaus schließt sich oft zur Wie-
derherstellung der Gesundheit eine Rehabilitation an. Eine ambulante Reha ist
effizient und lässt sich gut in den Alltag integrieren. „Aktiv Richtung Zukunft“
ist das Motto der A.R.Z. – Ambulantes Rehabilitationszentrum Nürnberg GmbH.
Telefon: (0911) 398-9010
Institut für SportmedizinAls Grundlage für ein gesundes und sinnvolles Bewegungsprogramm liefert das
Institut für Sportmedizin im Klinikum Nürnberg Süd eine exakte Analyse der
eigenen Leistungsfähigkeit. Das hilft, gesundheitliche Risiken bei der Bewegung
oder beim Sport zu minimieren und den gesundheitlichen Nutzen zu maximieren.
Telefon: (0911) 398-5630
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Das Klinikum Nürnberg ist ein weit über die Grenzen der Metropolre-
gion hinaus anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herzkreislauf-
und Nierenerkrankungen. Hier treffen modernste Medizintechnik und
hochspezialisierte interdisziplinäre Behandlungsteams der Universi-
tätskliniken für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie, Gefäß-
chirurgie, Herzchirurgie, Nephrologie, Neurologie sowie des Instituts
für Radiologie und Neuroradiologie aufeinander.
Herzinfarkt, KHK und HerzinsuffizienzUm verstopfte Herzkranzgefäße wieder zu öffnen, steht eine ganze
Reihe schonender kardiologischer Behandlungsverfahren zur Verfü-
gung, die für ältere und alte Menschen gut verträglich sind. Neben
dem „klassischen“ Stent kommen komplexe Kathetereingriffe, TAVI
oder MitraClips zum Einsatz. Für Notfälle ist das Herzkatheterlabor
rund um die Uhr geöffnet. Die medikamentöse Therapie der Herz-
insuffizienz wird durch eine Patientenschulung ergänzt, die von einer
Pflegeexpertin für Menschen mit Herzinsuffizienz geleitet wird.
Für eine maßgeschneiderte Therapie
ist man nie zu altIm Alter wird der Herzmuskel allmählich schwächer, die Arterien
verlieren ihre Elastizität und die Nierenleistung lässt langsam nach. All dies ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses.
Durch Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Arterienverkalkung sowie durch Risikofaktoren wie Stress, Rauchen, Übergewicht oder
Bewegungsmangel wird dieser natürliche Prozess beschleunigt.
HERZ-, GEFÄSS- UND NIERENERKRANKUNGEN
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Bypass und HerzklappenBypassoperationen und der Ersatz von Herzklappen zählen zu den
häufigsten herzchirurgischen Eingriffen. In den letzten Jahren wurde
dafür eine Vielfalt an innovativen Verfahren entwickelt, die alten
und älteren Patienten einen belastenden Eingriff am offenen Herzen
ersparen. Dazu zählen u.a. schonende Zugangswege zum Herzen,
die Verwendung moderner Prothesen (z.B. nahtlose Herzklappen),
kathetergestützter Aortenklappenersatz (TAVI) und rekonstruierende
Herzklappen-Operationen.
GefäßerkrankungenZu den Behandlungsschwerpunkten zählen die periphere Arterielle
Verschlusskrankheit (pAVK), Carotisstenose, Aneurysmen und Schlag-
anfall. Bei der Therapie werden häufig interventionelle, endovasku-
läre und offen-chirurgische Verfahren kombiniert. Das Herz-Gefäß-
Zentrum ist zudem für die Therapie großer Aneurysmen in Bauch- und
Brustraum über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.
Bluthochdruck und Nierenleiden Schwerpunkte der Nierenheilkunde sind die Behandlung von Blut-
hochdruck, Niereninsuffizienz und Nierenversagen. Ein besonderer
Schwerpunkt ist die Betreuung von Patienten vor und nach Beginn der
Dialysepflicht. Im Verbund mit dem Transplantationszentrum Erlan-
gen-Nürnberg werden Patienten zur Transplantation vorbereitet und
nachbetreut. Darüber hinaus finden Menschen, die an einem schwer
oder nicht einstellbaren Bluthochdruck leiden, kompetente Hilfe.
Universitätsklinik für Gefäßchirurgie, Tel. (0911) 398-2651
Universitätsklinik für Herzchirurgie, Tel. (0911) 398-5441
Universitätsklinik für Kardiologie, Tel. (0911) 398-2990
Universitätsklinik für Nephrologie, Tel. (0911) 398-2702
Universitätsklinik für Neurologie, Tel. (0911) 398-2491
Institut für Radiologie und Neuroradiologie, Tel. (0911) 398-2504
Patientenschulung Herzinsuffizienz, Tel. (0911) 398-118189
HERZ-, GEFÄSS- UND NIERENERKRANKUNGEN
50
Erkrankungen des Herzens, der Gefäße und der Nieren sind typische
Alterserkrankungen und zählen zu den häufigsten Erkrankungen
überhaupt. Die häufigsten Krankheitsbilder sind Herzinfarkt und
Schlaganfall, Herz- und Niereninsuffizienz, periphere Arterielle Ver-
schlusskrankheiten (pAVK) und Carotisstenosen, Aneurysmen, die
koronare Herzkrankheit (KHK) und Erkrankungen der Herzklappen.
Herz-Gefäß-Zentrum: Alles unter einem Dach
Ist das Herz krank, haben meistens auch Gefäße Schaden genommen. Und viele Patienten, die an einer Arteriosklerose leiden, sind zusätzlich
nierenkrank. Je älter der Mensch ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man für seine gute Behandlung mehr als eine Fachdisziplin braucht.
HERZ-, GEFÄSS- UND NIERENERKRANKUNGEN
„Ich rate allen meinen Patienten zu mehr Bewegung. Cardiosport kann, angepasst an die individuelle Leistungsfähigkeit, oft wahre Wunder bewirken. Vielen meiner Patienten geht es dadurch nicht nur körperlich besser, sie fühlen sich auch wohler, unternehmen mehr und sind lebensfroher.“
Prof. Dr. Matthias Pauschinger, Chefarzt der Universitätsklinik für Kardiologie
51
Fachübergreifende ZusammenarbeitIm Herz-Gefäß-Zentrum (HGZ) im Klinikum Süd werden alle alters-
bedingten Erkrankungen des Herzens, der Gefäße und der Nieren
behandelt. Bei der Diagnostik und Therapie arbeiten Kardiologen,
Herzchirurgen, Gefäßchirurgen, Nephrologen, Neurologen und Ra-
diologen Hand in Hand. Soweit als möglich kommen schonende inter-
ventionelle, endovaskuläre oder kombinierte Verfahren zum Einsatz.
Dank dieser modernen Verfahren profitieren auch alte und sehr alte
Menschen von einer schonenden und maßgeschneiderten Therapie.
Kurze Wege im Herz-Gefäß-ZentrumPatienten, bei denen eine planbare Behandlung ansteht, finden im
Herz-Gefäß-Zentrum (HGZ) die gesamte vorstationäre Diagnostik
unter einem Dach vor. In der Regel erfolgen alle erforderlichen Un-
tersuchungen innerhalb eines Tages, die Befunde werden noch am
gleichen Tag mit dem Patienten besprochen. Der Patient muss also
keine weiten Wege von Facharzt zu Facharzt auf sich nehmen, sondern
kommt zum vorab vereinbarten Termin ins HGZ und meldet sich beim
Empfang an. Ab da nehmen die Mitarbeiter alles Weitere in die Hand.
Kardiologischer StützpunktFür Patienten, die im Klinikum Nord behandelt werden und zusätzlich
eine kardiologische Behandlung brauchen, stehen ein Stützpunkt der
Universitätsklinik für Kardiologie sowie ein Herzkatheterlabor, das
von dem niedergelassenen Kardiologen Dr. Volker Herrmann betrie-
ben wird, zur Verfügung.
52
Das Angebot des Klinikums rund um die Ernährung fußt auf zwei
Säulen: der stationären Behandlung von Erkrankungen wie Diabetes
und anderen Stoffwechselstörungen (bei Erstdiagnose bzw. Ther-
apieänderung) sowie schwerer Mangel- und Unterernährung bzw.
Austrocknung (Exsikkose) einerseits und einer individuellen Ernäh-
rungsberatung andererseits.
Diabetes mellitusDie Klinik für Gastroenterologie ist auf
die Diagnose und Therapie des Diabetes
mellitus Typ 1 und Typ 2 spezialisiert.
Neben der medizinischen Behandlung
steht den Patienten die Diabetesbera-
tung zur Seite, die sie beim Umgang mit
der Krankheit berät und unterstützt. Die
Diabetesberater kommen auf Anfrage zu
den Patienten auf die Station.
Auf die richtige Ernährung kommt es an
Im höheren Lebensalter verändern sich häufig Stoffwechsel und Essverhalten. Dabei macht Übergewicht den alten Menschen weit weniger
zu schaffen als eine Mangel- und Unterernährung oder Austrocknung. Beides kann die Leistungsfähigkeit wesentlich beeinträchtigen.
Auch Schluckbeschwerden, Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Osteoporose, Malabsorption oder Mangel an wichtigen Vitaminen
und Spurenelementen hinterlassen ihre Spuren.
ERNÄHRUNG, DIABETES UND KÖRPERGEWICHT
„Je älter man wird, desto bewusster sollte man auf eine gesunde Ernährung, sein Gewicht und auf ausreichend Bewegung achten. Damit lässt sich dem Altersdiabetes und vielen anderen Krankheiten vorbeugen. Wenn man innerhalb kurzer Zeit uner- wartet abnimmt, sollte man sich von seinem Arzt untersuchen lassen.“
Dr. Herbert Muschweck, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie
53
Enterale und Parenterale ErnährungManche Erkrankungen machen eine vorübergehende, ergänzende
oder dauerhafte künstliche Ernährung nötig. Das Beratungsteam zur
enteralen und parenteralen Ernährung berät und unterstützt Patien-
ten und ihre Angehörigen bei der Umstellung auf diese Ernährung.
Mangel- und Unterernährung / ExsikkoseDie Universitätsklinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie,
ist spezialisiert auf die Behandlung von alten und hochbetagten
Patienten, die an Mangel- und Unterernährung oder einer Exsikkose
(Austrocknung) leiden. Leichtere Fälle, die nur einer kurzen Behand-
lung bedürfen, werden auf der Fast Track-Station der Notaufnahme
betreut.
Stationäre und ambulante ErnährungsberatungDie Ernährungsberatung umfasst alle Themen rund um die Ernäh-
rung, u.a. zu Diabetes mellitus, Osteoporose, Krebserkrankungen,
Übergewicht sowie eine speziell auf ältere Menschen zugeschnittene
Beratung. Die Beratung wird bei Bedarf von der Station angefordert.
Die ambulante Ernährungsberatung steht auch gesunden Menschen
offen. Die Krankenkassen übernehmen etwa 80 Prozent der Bera-
tungskosten. Bitte erkundigen Sie sich vorab. Anmeldung unter Tel.
(0911) 398-3018
Übergewicht und AdipositasDie Klinik für Gastroenterologie bietet für Patienten mit einem Body
Mass Index (BMI) über 30 das nachhaltige Gewichtsreduktionspro-
gramm OPTIFAST an. Informationen unter Tel. (0911) 398-2776
Sollten alle Versuche der Gewichtsreduktion scheitern, ist bei Vorlie-
gen der Voraussetzungen eine chirurgische Adipositastherapie mög-
lich. Informationen unter Tel. (0911) 398-2979
54
Die Ursachen einer Inkontinenz sind vielfältig. So kann eine Harn-
inkontinenz u.a. durch Beckenbodenschwäche, Organsenkungen,
Gewebsschwäche im Alter, Hormonmangel, (chronische) Blasenent-
zündungen oder eine Vergrößerung der Prostata ausgelöst werden.
Aber auch Krankheiten wie Schlaganfall, Demenz, Morbus Parkinson,
Multiple Sklerose, Diabetes mellitus oder Medikamente wirken sich
auf die Blase aus.
Die Stuhlinkontinenz ist häufig durch
eine verminderte Nervenversorgung
der Schließmuskulatur z.B. bei Diabe-
tes oder durch eine angeborene oder
traumatisch erworbene Schädigung der
Schließmuskulatur z.B. durch Geburten
oder Operationen bedingt.
Hilfe bei Inkontinenz – für Frauen und Männer
Häufiger Harndrang, ein unwillkürlicher Verlust von Urin oder Stuhl, die unvollständige Entleerung von Blase oder Darm sowie immer wiederkehrende
Infekte schränken die Lebensqualität der Betroffenen deutlich ein. Viele schämen sich und leiden lieber im Stillen, als einen Arzt aufzusuchen.
Dabei gibt es heute gute Behandlungsmöglichkeiten.
HARN- ODER STUHLINKONTINENZ
„Inkontinenz ist nichts, wofür man sich zu schämen braucht. Es ist eine typische Alterskrankheit, die man gut behandeln kann. Und es muss nicht immer gleich eine Operation sein. Vielen Menschen helfen schon die richtigen Hilfsmittel oder ein Becken- bodentraining. Mein Rat: Lassen Sie sich beraten.“
Prof. Dr. Cosima Brucker, Chefärztin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde
55
Zertifiziertes Kontinenz- und Beckenboden-zentrumHilfe finden Betroffene im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des
Klinikums, das von der Deutschen Kontinenzgesellschaft zertifiziert
ist. In diesem Zentrum arbeiten Allgemeinchirurgie, Frauenheilkunde
und Urologie bei Diagnostik und Therapie eng mit Geriatrie, Neurolo-
gie und Physikalischer und Rehabilitativer Medizin zusammen.
Behandlungsvielfalt und BeratungIm Kontinenz- und Beckenbodenzentrum stehen den Patientinnen
und Patienten umfangreiche Untersuchungsmöglichkeiten und ein
breites therapeutisches Angebot zur Verfügung. Diese reichen von
einem gezielten Blasen- und Beckenbodentraining, der Beratung zu
geeigneten Hilfsmitteln, Biofeedback und Elektrostimulation über
medikamentöse Therapieformen und diätetische Maßnahmen bis zu
operativen Verfahren wie z.B. dem Tension-free Vaginal Tape (TVT),
künstlichen Schließmuskel-Implantaten oder einem künstlichen Bla-
senschrittmacher.
Der Therapie geht eine ausführliche Beratung voraus, in dem die ein-
zelnen Therapieschritte zusammen mit dem Patienten festgelegt wer-
den. Die Behandlung erfolgt nach bundesweit anerkannten Leitlinien.
Expertenstandard zur KontinenzförderungIm pflegerischen Aufnahmegespräch wird bei älteren Patienten unab-
hängig von der zu behandelnden Krankheit eine Anamnese zur Konti-
nenz erhoben. Die Pflegekräfte auf den Stationen orientieren sich am
pflegerischen „Expertenstandard zur Kontinenzförderung“.
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum, Tel. (0911) 398-7574
Kontinenzberatung für ältere Menschen, Tel. (0911) 398-7602
Beckenbodenschule für Frauen und Männer, Tel. (0911) 398-7574
56
Bei den Augenerkrankungen im Alter stehen die altersbedingte
Makuladegeneration (AMD) und der Graue Star (Katarakt) an erster
Stelle. Dazu kommen das Trockene Auge und die Diabetische Netz-
hauterkrankung.
Bei der AMD handelt es sich um eine Netzhauterkrankung an der Stel-
le des schärfsten Sehens. Dies führt zu fortschreitendem Sehverlust
im zentralen Gesichtsfeld. Alltagsbeschäftigungen wie Lesen, Fern-
sehen oder Autofahren fallen zuneh-
mend schwerer. Die Universitätsklinik
für Augenheilkunde setzt auf modernste
Diagnostik wie die Optische Cohärenzto-
mographie (OCT) oder die Fluoreszenz-
angiographie und auf eine medikamen-
töse operative Therapie.
Weniger Sehen und schlechter Hören
Die Leistungsfähigkeit von Auge und Ohr nimmt im Alter ab. Sehen und Hören verschlechtern sich, nicht selten kommen Schwindel-
gefühle hinzu. Das reduziert die Teilhabe am öffentlichen Leben, erhöht die Sturzgefahr und kann ein selbstbestimmtes Leben gefährden. Krankheiten an Augen und Gehör können diesen Prozess beschleunigen.
Die Kliniken für Augenheilkunde und für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, beides Universitätskliniken der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität,
bieten umfassende Diagnostik und Therapien.
AUGEN, OHREN, SCHWINDEL
„Ob Hören, Sehen, Riechen, Schmecken oder Füh-len, alle fünf Sinneswahrnehmungen verändern sich mit zunehmendem Alter. Gerade Augen und Ohren zeigen deutliche Veränderungen. Die sollten Sie ernst nehmen, weil sie ansonsten ganz schnell Ihren Alltag beeinträchtigen können.“
Univ.-Prof. Dr. Josef Schmidbauer Chefarzt der Universitätsklinik für Augenheilkunde
57
Beim Grauen Star liegt eine Eintrübung der natürlichen Linse vor.
Dies führt zu Licht- oder Blendempfindlichkeit und einer deutlichen
Minderung der Sehschärfe. Der Graue Star kann allein durch eine
Operation erfolgreich beseitigt werden. Dabei wird eine klare Kunst-
linse eingesetzt.
Ob Grauer oder Grüner Star, Nachstar, AMD oder alle anderen Augen-
erkrankungen – die Augenklinik bietet das komplette Spektrum der
augenärztlichen Operationen.
Augenambulanz im Klinikum Nürnberg: Tel. (0911) 398-2514
Für alle Erkrankungen und Störungen des Gehörs und des Gleichge-
wichtsorgans bietet die Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheil-
kunde (HNO) eine ausgefeilte Diagnostik sowie ein breites Spektrum
von konservativen und operativen Therapien.
Um Schwindel auf den Grund zu gehen, setzt die HNO auf die Unter-
suchung des Gleichgewichtsorgans mit Hilfe der klassischen Vestibu-
larisprüfung, aber auch auf Elektronystagmographie und Drehstuhl-
untersuchungen.
Die Leistungsfähigkeit des Gehörs wird mit Hilfe der subjektiven und
objektiven Audiometrie gemessen. Zu einer differenzierten Diagnos-
tik gehören die Sprachaudiometrie in Ruhe und im Störgeräusch
ebenso wie akustisch evozierte Potentiale (AEP), also Veränderungen
der Hirnströme durch ein Schallereignis.
Die Bandbreite der HNO-Therapien reicht von Infusionen bei Tinnitus
oder Hörsturz über die Behandlung der Gesichtsnervenlähmung bis
zur Versorgung mit einem Cochlea-Implantat. Bei vielen Krankheits-
bildern arbeitet die HNO eng mit der Neurologie, der Psychosomatik
oder der Inneren Medizin zusammen.
Ambulanz der Hals-Nasen-Ohrenklinik: Tel. (0911) 398-2326
58
Für die Behandlung von Demenz, Depressionen, Angststörungen und
anderen psychischen Erkrankungen gibt es im Klinikum Nürnberg
ein vielfältiges, speziell auf die Altersgruppe 60+ zugeschnittenes
Angebot.
Die Therapie efolgt je nach Schwere der Erkrankung stationär, teilsta-
tionär oder ambulant. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Patienten
mit schweren psychischen Erkrankungen oder einer ausgeprägten
Demenzerkrankung, die im Klinikum
somatisch behandelt werden müssen.
Sie können bei Bedarf in der Geron-
topsychiatrischen Abteilung unterge-
bracht werden.
Wenn die Seele leidet oder das
Gedächtnis nachlässtIm Alter ist man mitunter starken psychischen Belastungen ausgesetzt:
Vieles geht nicht mehr so leicht von der Hand, Krankheiten stellen sich ein und zunehmend ist man mit dem Tod von Freunden und Verwandten
konfrontiert. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf das Wohlbefinden.
DEMENZ, DEPRESSION UND ANDERE PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN
„Die Menschen kommen mit einer langen Lebens- geschichte zu uns. Auffälligkeiten im Verhalten lassen sich am besten aus der Biografie des Menschen verstehen. Deshalb respektieren wir die biografischen Besonderheiten der Menschen, die zu uns kommen, und arbeiten nach dem Psychobiografischen Pflege-modell nach Prof. Böhm.“
Silke Mages, stellvertretende Stationsleitung in der Gerontopsychiatrie
59
Stationäre Behandlung für psychische Störungen im AlterDie Gerontopsychiatrische Abteilung der Universitätsklinik für Psy-
chiatrie und Psychotherapie bietet auf zwei Schwerpunktstationen
eine umfassende Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankun-
gen im Alter an. Die stationäre Behandlung umfasst auch die Mög-
lichkeit der ambulanten Nachsorge.
Das gerontopsychiatrische Pflegeteam arbeitet mit dem Biografischen
Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm. Das Pflegemodell akzeptiert die
biografischen Besonderheiten des einzelnen Patienten und trägt so
nachweislich dazu bei, die Medikamenteneinnahme zu senken.
Telefon: (0911) 398-2493
Tagesklinik für Seelische Gesundheit im AlterDas teilstationäre Angebot der Tagesklinik richtet sich an ältere Men-
schen mit Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen o.ä.,
die nicht stationär behandelt werden müssen. Die Patienten kommen
tagsüber von acht bis 16 Uhr zur Behandlung in die Tagesklinik und
kehren abends und am Wochenende in ihr Wohnumfeld zurück.
In der Tagesklinik machen viele Patienten oftmals ihre ersten po-
sitiven Erfahrungen mit einer Gruppen- und Einzeltherapie. Diese
Erfahrung öffnet häufig die Tür zur weiteren Behandlung durch einen
niedergelassenen Psychotherapeuten. Darüber hinaus werden die
Patienten angeregt, ihre familiären und freundschaftlichen Kontakte
weiter zu pflegen, wieder zu beleben oder neu zu knüpfen.
Telefon: (0911) 398-6900
60
Psychosomatische Tagesklinik 55+Zielsetzung der Tagesklinik 55+ der Universitätsklinik für Psychoso-
matische Medizin und Psychotherapie ist die Verbesserung des psy-
chischen Befindens älterer Patienten, insbesondere bei durch Angst,
Depression und Stress ausgelösten körperlichen Beschwerden. Im
Mittelpunkt stehen die Wechselwirkungen zwischen seelischem Befin-
den und körperlichen Beschwerden. In besonderen Fällen besteht die
Möglichkeit zur stationären Behandlung.
Telefon: (0911) 398-7390
Gerontopsychiatrische AmbulanzDie Gerontopsychiatrische Ambulanz bietet für ältere Menschen mit
psychischen Problemen und Erkrankungen eine multiprofessionelle
ambulante Diagnostik und Behandlung im Gruppen- und Einzelsetting
an. Das Spektrum umfasst neben der ärztlichen und psychologischen
Diagnostik und Behandlung eine sozialpädagogische Beratung mit
Angehörigenarbeit, milieutherapeutische Gruppen durch Pflegekräf-
te sowie weitere Gruppenangebote wie Kognitions-, Ergo-, Musik-,
Kunst-, Bewegungs- und Entspannungstherapie. Dies soll älteren
Patienteninnen und Patienten dabei helfen, wieder besser im Leben
und mit ihrem Alltag zurechtkommen.
Telefon: (0911) 398-3943
Gedächtnissprechstunde der Gerontopsychia-trischen AmbulanzDie Gedächtnissprechstunde bietet Menschen, die eine Einschränkung
ihrer Gedächtnisleistung bemerken, Früherkennungsuntersuchungen
an. Dies beinhaltet neben der Überprüfung des Gedächtnisses immer
auch eine ärztliche Untersuchung, da die Gedächtnisleistung auch
durch Krankheiten, Medikamente oder Mangelernährung beeinflusst
wird. Darüber hinaus bietet die Gedächtnissprechstunde Gruppen-
und Einzeltherapien sowie Gedächt-
nistrainings an, die zur Verbesserung
und Förderung der kognitiven Leis-
tungsfähigkeit beitragen.
Telefon: (0911) 398-3943
DEMENZ, DEPRESSION UND ANDERE PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN
„Hinter Vergesslichkeit steckt nicht immer eine Demenz. Auch Depressionen, Medikamente oder Störungen im Elektrolythaushalt beeinflussen neben vielen anderen Faktoren die Gedächtnisleistung. Eine Demenz kann deshalb häufig erst dann diagnos-tiziert werden, wenn andere mögliche Ursachen sicher ausgeschlossen werden können. Darauf legen wir in unserer Gedächtnissprechstunde großen Wert.“
Dr. Hartmut Lehfeld, Leiter der Gedächtnissprechstunde
61
Überleitungspflege der Gerontopsychiatrischen Ambulanz (Nachsorgebehandlung)Gerade ältere Menschen kommen nach ihrer Entlassung aus dem
Krankenhaus nicht gleich wieder mit ihrem Alltag zurecht. Wenn die
Erfolge der Therapie aber nach der Entlassung unterbrochen oder nur
unzulänglich weitergeführt werden, fällt die Genesung schwerer.
Hilfe und Unterstützung in dieser schwierigen Phase gibt bei Be-
darf die gerontopsychiatrische Überleitungspflege, auch Nachsor-
gebehandlung genannt, der Gerontopsychiatrischen Ambulanz: Die
ärztliche Behandlung wird ambulant in den Räumen der Ambulanz
durchgeführt, die psychiatrische Nachsorge durch die Pflege erfolgt
im Rahmen von Hausbesuchen und gemeinsamen Unternehmungen.
In Einzelfällen kann die Nachsorge auch vorübergehend in einem
Alten- oder Pflegeheim erfolgen.
Telefon: (0911) 398-3943
Zugehende Angebote der Gerontopsychiatri-schen Ambulanz in Alten- und PflegeheimenUm Menschen mit psychischen Erkrankungen, die in Pflegeheimen
leben, nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen zu müssen, hat
die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ihre zuge-
henden Angebote in Alten- und Pflegeheimen entwickelt. Bestandtei-
le sind regelmäßige Visiten durch Ärzte der Gerontopsychiatrischen
Ambulanz, Fallbesprechungen mit den Mitarbeitern der Heime sowie
testpsychologische Untersuchungen durch psychologische Mitarbei-
ter. Derzeit bestehen Kooperationen mit zehn Nürnberger Einrich-
tungen, darunter das NürnbergStift, das Adolf-Hamburger-Haus der
Israelitischen Kultusgemeinde, das RummelsbergerStift St. Lorenz
und das Hermann Bezzel-Haus.
Telefon: (0911) 398-3943
Schlafambulanz für ältere MenschenIn der Schlafsprechstunde der Universitätsklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie werden Ursachen von Schlafstörungen diagnosti-
ziert und behandelt. Darüber hinaus bietet die Schlafambulanz Men-
schen ab 60 Jahren mit chronischen Ein- und Durchschlafstörungen
eine Schlafschulung an. In der Gruppenschlafschulung werden ältere
Menschen über günstige Schlafgewohnheiten und Einschlafrituale
informiert. Sie erlernen Techniken zur körperlichen und geistigen
Entspannung. Eine Woche lang steht zudem eine Lichttherapie mit
anschließender Gruppenaktivität auf dem Programm.
Telefon: (0911) 398-7427
62
Beim Schlaganfall kommt es durch den plötzlichen Verschluss
eines Blutgefäßes oder eine Blutung im Gehirn zur Zerstörung
von Nervenzellen. Je schneller der Betroffene sachgerecht medi-
zinisch versorgt wird, umso eher kann der neurologische Schaden
minimiert werden. Sofort beim Auftreten der Symptome eines
Schlaganfalls sollte daher der Rettungsdienst (Tel. 112) alarmiert
werden. Der bringt dann den Patienten am besten in eine Schlag-
anfall-Spezialstation, in eine Stroke-Unit.
Stroke Unit – die Schlaganfall-SpezialstationDie Stroke Unit im Klinikum Nürnberg Süd bietet nicht nur die
Akutversorgung mit der mechanischen Entfernung oder Auflö-
sung des Gerinnsels im Gehirn, sondern
auch die Basistherapie im Überwa-
chungsbereich und die weitere Schlag-
anfall-Behandlung. Dazu gehören vor
allen Dingen die exakte Abklärung der
Schlaganfall-Ursache und Maßnahmen
zur Verhütung weiterer Schlaganfälle.
Störfeuer im GehirnMehr als 80 Prozent der Menschen, die einen Schlaganfall erleiden,
sind über 60 Jahre alt. Auch die Parkinson Krankheit ist vorwiegend eine Erkrankung des höheren Lebensalters. In der Regel fällt diese Erkrankung
zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Schlaganfall und Parkinson sind damit die typischen neurologischen Erkrankungen des Alters. Die Universitätsklinik für
Neurologie bietet für beide eine umfassende Diagnostik und Therapie.
PARKINSON UND SCHLAGANFALL
„Bei Schlaganfall zählt jede Minute. Unsere 1997 eröffnete Spezialstation „Stroke Unit“ ist ein Meilenstein in der Akutversorgung von Schlagan-fall-Patienten und war bayernweit eine der ersten Modelleinrichtungen dieser Art. Die jahrzehntelan-ge Erfahrung kommt den Patienten zugute. Laut aktuellen Studien profitieren auch ältere Patienten über 75 Jahre in ähnlicher Weise von der Stroke Unit-Behandlung wie jüngere.
Dr. Martin Nückel, Leiter der Stroke Unit
63
Die zertifizierte Stroke Unit im Klinikum Nürnberg ist als eines
von drei großen Zentren in das „Schlaganfall-Netzwerk mit Tele-
medizin in Nordbayern“ (STENO) eingebunden und berät 18 Klini-
ken in der Schlaganfall-Behandlung.
Behandlung von ParkinsonDie Parkinson Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Er-
krankung. Die langsame Degeneration von Zellen der so genann-
ten Substantia nigra (Schwarze Substanz) im Gehirn verursacht
einen Mangel des Botenstoffes Dopamin im Gehirn. Dieser Mangel
führt zu den klassischen Symptomen der Krankheit wie Zittern in
Ruhe, Bewegungsarmut, Muskelsteifheit und Gang- oder Gleich-
gewichtsstörungen.
Grundsätzlich ist die Parkinson-Krankheit behandelbar, jedoch
nicht heilbar. Wichtig ist die Diagnose, insbesondere der Aus-
schluss anderer Ursachen für die Beschwerden. Die Neurologie
verfügt über eine ganze Reihe von Medikamenten, die zu einer
deutlichen Besserung der Erkrankung führen. Um möglichst lange
die Beweglichkeit zu erhalten, ist eine gute physiotherapeutische
Betreuung wichtig. Auch Entspannungsübungen können sich po-
sitiv auf den Tremor auswirken.
Wenn die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreicht und der
Patient deutlich an Lebensqualität verliert, kann eine chirurgi-
sche Therapie angezeigt sein. An vorher genau berechneten Stel-
len des Gehirns werden unter Vollnarkose kleine Elektroden dau-
erhaft eingesetzt. Damit können bestimmte Hirnareale elektrisch
im Sinne eines Störfeuers gereizt werden, womit Schaltkreise, die
die Symptome verursachen, gehemmt werden.
Universitätsklinik für Neurologie, Tel. (0911) 398-2491
64
Ein alterndes Lungengewebe, die Spätfolgen des Rauchens und
Bewegungsmangel begünstigen schwere Lungenerkrankungen im
hohen Lebensalter. Besonders Lungenentzündungen und die chro-
nisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD treten verstärkt auf.
So leiden schon heute etwa zehn Prozent der Bevölkerung an
einer COPD. Die Krankheit geht mit einer fortschreitenden Veren-
gung der Atemwege einher und ist nicht heilbar. Medikamente
können die Beschwerden jedoch lindern
und ein Fortschreiten verhindern. Beim
Lungenemphysem kommt es zur Zerstörung
von Lungenbläschen. Die Lunge kann dem
Körper nicht mehr ausreichend Sauerstoff
Im Alter wird die Lunge anfälliger
Mit zunehmendem Lebensalter verändert sich die Lungenstruktur. Die alternde Lunge verliert an Elastizität, die Zahl der Lungenbläschen
(Alveolen) und kleinen Blutgefäße nimmt ab. Damit einher geht eine geringere körperliche Belastbarkeit. Der Mensch wird anfälliger
für Infekte und Lungenentzündungen sowie für Erkrankungen wie chronische Bronchitis und Lungenemphysem (COPD).
LUNGENERKRANKUNGEN
„Luftnot ist eines der häufigsten Symptome im Alter. Mit den Jahren lässt die Lungenfunktion nach und auch die Folgen jahrelangen Rauchens machen sich bemerkbar. Bitte lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt untersuchen, wenn Ihnen bei Anstrengung schnell die Luft wegbleibt. Luftnot ist oft der erste Hinweis auf eine Lun-generkrankung, es kann aber auch eine Herz-schwäche dahinter stecken.“
Prof. Dr. Joachim Ficker, Chefarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie, Allergologie, Schlafmedizin
65
zur Verfügung stellen. Lungenentzündungen sind die Folge einer
gestiegenen Infektanfälligkeit, von Schluckstörungen oder einem
zunehmenden Rundrücken im Alter und eine der häufigsten Kom-
plikationen bei alten Patienten überhaupt.
Die Klinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumologie, Al-
lergologie, Schlafmedizin, Universitätsklinik der Paracesus Medi-
zinischen Privatuniversität, ist eine der größten Lungenkliniken
Deutschlands. Die häufigsten hier behandelten Krankheitsbilder
sind schwere Lungenentzündungen, COPD, Lungenemphysem und
chronische Bronchitis. Die Behandlung von Patienten mit Lun-
genkrebs erfolgt im interdisziplinären Lungentumorzentrum.
Das Schlaflabor, eines der erfahrensten und mit 18 Plätzen größ-
ten schlafmedizinischen Zentren bundesweit, ist auf die Dia-
gnostik und Therapie schlafbezogener Atmungsstörungen wie
Schlafapnoe oder nächtliche Hypoventilation, aber auch auf
schlafspezifische Erkrankungen wie Narkolepsie oder das „Rest-
less Legs Syndrom“ spezialisiert.
Neben den neuesten Methoden der Lungenfunktionsanalyse, der
allergologischen Diagnostik und der Bronchoskopie stehen The-
rapieangebote von der Asthmaschulung über die Physiotherapie
bis hin zu modernen nebenwirkungsarmen Chemotherapien bei
Lungentumoren zur Verfügung. Mit den Methoden der therapeuti-
schen Bronchoskopie, Lasertherapie und Stentimplantation kann
auch in schweren akuten Notfallsituationen eine schnelle Besse-
rung der Luftnot erreicht werden.
Universitätsklinik für Innere Medizin 3, Schwerpunkt Pneumolo-
gie, Allergologie, Schlafmedizin, Tel. (0911) 398-2674
Schlafmedizinisches Zentrum/Schlaflabor, Tel. (0911) 398-2050
Tabakentwöhnungskurse, Tel. (0911) 398-3769
66
Ein erhöhtes Risiko für eine Krebserkrankung ist der Preis, den wir
für das Älterwerden bezahlen. Wer älter ist, ist nicht nur längere
Zeit, sondern auch mehr Auslösern von Krebserkrankungen wie
Tabakrauch, ultravioletten Strahlen, chemischen Giftstoffen oder
krebserregenden Stoffen in Nahrungsmitteln ausgesetzt. Darüber
hinaus nimmt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern bei der Zelltei-
lung zu.
Bei der Mehrzahl der Krebsarten steigt
daher das Erkrankungsrisiko mit dem
Alter an. Dazu zählen häufige Krank-
heiten wie Darm- oder Prostatakrebs,
Magen-, Bauchspeicheldrüsen- und Lun-
genkrebs.
Innovative Krebstherapie im Klinikum
Die meisten Krebspatienten sind bereits im Rentenalter, wenn sie von ihrer Krebserkrankung erfahren: Frauen sind im Schnitt bei der
Diagnosestellung 68 Jahre, Männer 69 Jahre alt. Was bedeutet es für die Therapie, wenn noch andere Begleiterkrankungen
vorliegen oder wenn die Organfunktionen und das Immunsystem schon geschwächt sind?
KREBSERKRANKUNG IM ALTER
„Die Diagnose Krebs bedeutet immer auch einen sehr bedrohlichen Einschnitt im Leben der Betrof-fenen. Daher ist uns neben der Entwicklung und Umsetzung neuer Therapien auch eine möglichst umfassende Betreuung unserer Patientinnen und Patienten besonders wichtig.“
Prof. Dr. Martin Wilhelm Chefarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin 5, Schwerpunkt Onkologie/Hämatologie
67
Viele Krebspatienten leiden im fortgeschrittenen Alter aber
noch unter weiteren gesundheitlichen Problemen: Sie haben
Herz-Kreislauf-Probleme oder Bluthochdruck, sind zuckerkrank,
Leber oder Nieren arbeiten nicht mehr einwandfrei. Das Immun-
system ist nicht mehr so leistungsfähig und auch die Wundheilung
verläuft nicht selten verlangsamt. All das hat Auswirkungen auf
Verträglichkeit, Dosierung und Nebenwirkungen der möglichen
Therapien.
Erfahrung und fachübergreifende ZusammenarbeitGrundsätzlich ist das Alter bei der Wahl der Krebstherapie alleine
nicht ausschlaggebend, doch die Anforderungen an das therapeu-
tische Team steigen mit zunehmendem Alter des Patienten. Da ist
nicht nur große Erfahrung erforderlich, sondern auch die Mög-
lichkeit, sich mit anderen Spezialisten kontinuierlich abstimmen
zu können.
Nicht nur aufgrund der hohen Behandlungszahlen im stationären
und ambulanten Bereich verfügt das Klinikum Nürnberg bei der
Therapie von Krebserkrankungen im Alter über große Erfahrungs-
werte. Entscheidend ist, dass über die Fachgrenzen der einzelnen
Kliniken hinweg alle an der Therapie von Tumorerkrankungen be-
teiligten Fachdisziplinen in interdisziplinären Netzwerken Hand in
Hand arbeiten. Das geschieht im Interdisziplinären Onkologischen
Zentrum (IOZ), in Zentren zu häufigen Krebserkrankungen sowie
im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen.
Jede Krebserkrankung ist ein indivi-
duelles Schicksal und bedarf daher
auch einer ganz individuell auf den
Patienten zugeschnitten Therapie,
das ist unsere Leitlinie.
Für alle Fragen rund um onkologische Erkrankungen oder für den ersten Kontakt zum Klinikum Nürnberg gibt es das Krebstelefon: (0911) 398 -114811. (Mo bis Do: 9 bis 15 Uhr, Fr: 9 bis 14 Uhr)
Weitere Informationen unter www.krebszentrum-nuernberg.de.
Palliativmedizin in der Geriatrie
Geriatrische Palliativmedizin ist die medizinische Versorgung und Begleitung betagter Patienten mit gesundheitsbezogenen Problemen
und fortgeschrittener, sich verschlechternder Erkrankung. Diese geht mit einer begrenzten Lebenserwartung einher und führt dazu,
dass die Lebensqualität im Mittelpunkt der Behandlung steht. Im Zentrum für Altersmedizin besteht die Möglichkeit, dass Patienten
und ihre Angehörigen eine palliativmedizinische Beratung erhalten und begleitet werden.
MEDIZIN IN DER LETZTEN LEBENSPHASE
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Viele geriatrische Patienten befinden sich in der letzten Lebens-
phase, ihre Lebenserwartung beträgt oftmals weniger als sechs
Monate. Die Übergänge von kurativer und lebensverlängernder
Therapie hin zu einer symptomorientierten und gegebenenfalls
auch palliativen Medizin sind fließend.
Zu den typischen Erkrankungen des betag-
ten und hochbetagten Menschen zählen
Herz-, Lungen- und Nierenerkrankungen,
schwere neurologische Erkrankungen und
weit fortgeschrittene Demenzerkrankun-
gen. In der palliativen Geriatrie werden
multimorbide betagte Patienten am Le-
bensende behandelt, die unter belasten-
den Symptomen aufgrund ihrer nicht mehr
heilbaren Krankheiten leiden.
„Unser Anspruch in der geriatrischen Palliativ-medizin ist die Linderung belastender Symptome und das Erreichen einer guten Lebensqualität sowie eine stetige Verbesserung der Kommuni-kation. Um allen Aspekten gerecht zu werden, arbeiten wir als multiprofessionelles Team; so können wir die Patienten unter Respektierung ihrer Autonomie in der letzten Lebensphase möglichst individuell begleiten.“
Dr. Gerda Hofmann-Wackersreuther, Ärztliche Leiterin der Palliativstation
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Eine zuverlässige Einschätzung der Prognose im Rahmen fortge-
schrittener Nichttumorerkrankungen ist kaum möglich, da hier
verschiedenste Einflussfaktoren zum Tragen kommen. So haben
beispielsweise Gebrechlichkeit (Frailty) und Begleiterkrankungen
wesentliche Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf.
In der Behandlung ist es unerlässlich, die Wertevorstellungen
betagter Patienten und deren Haltung zu Sterben, Tod und Ver-
lust zu berücksichtigen. Die Autonomie des Patienten und seine
Einbeziehung in die Entscheidungsprozesse sind von großer Wich-
tigkeit. Gleichzeitig erschweren ethische Dilemmata die Thera-
pieentscheidung, zum Beispiel bei der Frage der Ernährung und
der Flüssigkeitsgabe bei weit fortgeschrittener Demenz oder einer
schweren Parkinsonerkrankung. Die Behandelnden stehen daher
häufig vor besonderen medizinisch-pflegerischen Herausforde-
rungen.
Symptome, Beschwerden und RessourcenIn der geriatrischen Palliativmedizin werden sowohl die Praxis der
Geriatrie als auch die der Palliativmedizin eng miteinander ver-
bunden. Sowohl in der Geriatrie als auch in der Palliativmedizin
werden umfassende Assessments erhoben, in denen die führen-
den Symptome und Beschwerden, aber auch vorhandene psychi-
sche, physische und soziale Ressourcen erfasst werden.
Die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Sympto-
men steht im Fokus der Behandlung. Hierbei finden soziale und
spirituelle Aspekte ebenso wie die Umgebung, in der der Patient
lebt, eine besondere Berücksichtigung.
Viele dieser therapeutischen Leistungen werden im Rahmen der
geriatrischen Behandlung erbracht. Bei sehr komplexen Behand-
lungssituationen besteht die Möglichkeit, stationär auf der Pal-
liativstation oder ambulant mit Hilfe der SAPV (spezialisierte am-
bulante Palliativversorgung) behandelt zu werden.
Patientenverfügung und Ethikberatung
Die Medizin hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht, die den alten Menschen zugute kommen. Aber nicht immer ist das
Machbare auch das Sinnvolle. In erster Linie geht es darum, durch eine gute Betreuung in der letzten Lebensphase ein
möglichst hohes Maß an Lebensqualität zu ermöglichen.
MEDIZIN IN DER LETZTEN LEBENSPHASE
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Im Krankenhaus stehen oft weitreichende therapeutische Ent-
scheidungen an. Dabei können dringliche Fragen auftauchen, die
nicht immer einfach zu beantworten sind: Wann handelt es sich
um medizinische Maßnahmen, die zwar Leben, aber auch Leiden
unnötig verlängern? Wann können die eingesetzten Maßnahmen
segensreich wirken? Wer soll im Zweifelsfall entscheiden. Doch es
gibt Instrumente, um in kritischen Krankheitsphasen gute Ent-
scheidungen treffen zu können.
„Falls Sie als Patient des Klinikums Nürnberg oder als dessen Angehöriger vor schwierigen Entscheidungen stehen oder Fragen zur Patien- tenverfügung haben, dann rufen Sie uns an. Sie erreichen uns unter der Rufnummer 398-118415.“
Adriane Yiannouris, Koordinatorin der Zentralen Mobilen Ethikberatung, Mitglied des Ethikforums
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Patientenverfügung und VorsorgevollmachtAuch wenn man nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen sollte,
sind eine Patientenverfügung sowie eine Vorsorgevollmacht unab-
hängig vom Alter sinnvoll. Mit der Verfügung bezeugt man seinen
Willen zur Therapie und ihren Grenzen, falls man sich selbst nicht
mehr dazu äußern kann. Mit der Vollmacht benennt man eine Per-
son, die stellvertretend die Interessen des Patienten vertritt und
so Ansprechpartner des Behandlungsteams ist.
EthikforumIm Ethikforum des Klinikums erarbeiten Ärzte, Pflegekräfte, Mit-
glieder der Verwaltung und der Klinikseelsorge sowie Juristen und
Mitarbeiter der Krankenkassen gemeinsam Positionen zu ethi-
schen Grundsatzfragen sowie den Ethikcode des Klinikums.
Ethik-CodeDer Ethik-Code des Klinikums liefert den ethischen Bezugsrah-
men, aus dem im Einzelfall konkrete Verhaltens- und Handlungs-
anweisungen abgeleitet werden können. An ihm soll sich die
tägliche Arbeit der Mitarbeiter des Klinikums orientieren. Die
ethischen Grundsätze werden anhand der aktuellen ethischen und
juristischen Diskussion ständig weiterentwickelt.
Mobile Ethikberatung Die Zentrale Mobile Ethikberatung (ZME) berät und unterstützt
auf Anfrage die Beteiligten (Ärzte, Pflegende, Patienten und
Angehörige) vor Ort am Krankenbett und auf den Stationen bei
der Entscheidungsfindung. Sie wird gerufen bei Fragen der Ther-
apiebegrenzung oder des Therapieverzichts, der Erforschung und
Umsetzung des Willens eines Patienten, der Interpretation einer
Patientenverfügung, des Einsatzes von Ernährungs-Sonden (PEG-
Sonden) und bei Konflikten in diesen Bereichen.
Telefon: (0911) 398-3797, 398-118415
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Mit dem Altwerden ist es wie mit Auf-einen-Berg-Steigen: Je höher man steigt, desto mehr schwinden die Kräfte, aber umso weiter sieht man. (Ingmar Bergmann)
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Die Selbstständigkeit immer im Blick
Sie müssen ins Krankenhaus und wissen nicht, wie es nun mit Ihnen weiter geht? Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen. Die Mitarbeiter des
Klinikums begleiten Sie bei jedem Ihrer Schritte und lotsen Sie sicher durch Ihre Behandlung. Wenn Sie etwas nicht verstehen oder
Ihnen etwas Sorgen bereitet, sagen Sie es. Damit wir das Richtige für Sie tun können.
Im Klinikum Nürnberg werden das Alter und die individuelle
Konstitution der Patienten von Anfang berücksichtigt. Gleich im
Aufnahmegespräch werden alte Menschen nach altersspezifischen
Beschwerden und Symptomen wie Schwäche, Inkontinenz oder
Sturzrisiko gefragt. In der Notaufnahme wird ein geriatrisches
Screening durchgeführt, um die Patienten zu erkennen, die auf-
grund ihres Alters ein Mehr an Betreuung
brauchen und daher in einer der Einrich-
tungen des Zentrums für Altersmedizin am
besten aufgehoben sind.
„Alte Menschen im Krankenhaus brauchen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Mit Hilfe der aktivierenden Pflege sorgen die Pflegekräfte dafür, dass Alltagsfähigkeiten wie der selbststän-dige Toilettengang, das Essen oder das Anklei- den trainiert werden und erhalten bleiben. Der Patient soll nach der Entlassung so gut wie möglich in seinem gewohnten Lebensalltag zurechtkommen.“
Christof Oswald, Pflegedienstleiter der Universitätsklinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie
IHR AUFENTHALT IM KLINIKUM NÜRNBERG
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Fallverantwortliche Pflegekraft Während des stationären Aufenthaltes legt in der Regel die fall-
verantwortliche Pflegekraft in enger Abstimmung mit dem behan-
delnden Arzt und dem Patienten die Pflegeziele und Pflegemaß-
nahmen fest und koordiniert alle weiteren Abläufe und Untersu-
chungen. Neben dem behandelnden Stationsarzt ist sie die erste
Ansprechpartnerin für Patienten und ihre Angehörigen während
des gesamten Aufenthalts.
Alltagskompetenzen erhalten Im Rahmen des Case Managements haben Ärzte und Pflegende
von Beginn an die Entlassung im Blick. Erklärtes Ziel ist es, die
Alltagskompetenzen zu erhalten und eine Entlassung in das ver-
traute Lebensumfeld zu ermöglichen. Eine aktivierende Pflege
sowie Maßnahmen der Frührehabilitation sollen die Alltagsfähig-
keiten des Patienten erhalten bzw. verbessern. Speziell geschulte
Pflegekräfte betreuen Demenzpatienten in dafür besonders ge-
stalteten Bereichen. Auf vielen Stationen stehen demenzkranken
Patienten ehrenamtlichen Demenzbegleiter zur Seite.
Sozialarbeit und PatientennachsorgeBei sozialen, psychosozialen und sozialrechtlichen Problemen im
Zusammenhang mit der Erkrankung beraten die Mitarbeiterin-
nen der Sozialarbeit und Patientennachsorge im Klinikum Nord
unter Tel. (0911) 398-2015 sowie im Klinikum Süd unter (0911)
398-5080 und vermitteln an entsprechende Stellen weiter. Sie
kümmern sich auch um die Zeit nach dem stationären Aufenthalt.
Dies betrifft ambulante Betreuungsformen, pflegerische und me-
dizinische Hilfsmittel für Zuhause, Kurzzeit- und Dauerpflege oder
Rehabilitationsmaßnahmen.
DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK
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Wie komme ich ins Klinikum Nürnberg?Im Klinikum Nürnberg finden Sie für jede Krankheit die richtige, Ihrem Alter gemäße Behand-
lung – stationär, teilstationär und ambulant. In der Regel weist Sie Ihr behandelnder Arzt zur
Behandlung ein. Im Notfall erfolgt die Aufnahme an beiden Standorten – Klinikum Nord und
Klinikum Süd – über die interdisziplinäre Notaufnahme.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie im Klinikum Nürnberg behandelt werden wollen. Soll-
ten Sie als Privatpatient eine gehobene Unterbringung wünschen, so äußern Sie Ihren Wunsch
direkt bei der stationären Aufnahme oder wenden sich vorab an das Chefarztsekretariat der
behandelnden Klinik.
Was sollte ich zur Aufnahme mitbringen?Bringen Sie bitte – wie mit Ihrem behandelnden Arzt vereinbart – alle notwendigen Untersu-
chungsunterlagen (Arztbriefe, Vorbefunde, Röntgenbilder) mit. Dies spart Ihnen und den Ärz-
ten des Klinikums Nürnberg Zeit und hilft, Doppeluntersuchungen zu vermeiden.
Außerdem sollten Sie mitbringen: Einweisung Ihres Arztes
Versicherungskarte / Kostenübernahme Ihrer privaten Krankenversicherung
Impfpass, Allergiepass
Personalausweis
Liste der Medikamente, die Sie zurzeit einnehmen
Adresse und Telefonnummer von Angehörigen
WICHTIGE RUFNUMMERN
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Zentrum für AltersmedizinZentrum für Altersmedizin – Leitstelle Tel. (0911) 398-7958
Universitätsklinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie Tel. (0911) 398-2434
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tel. (0911) 398-2829
Universitätsklinik für Neurologie Tel. (0911) 398-2491
Alle anderen Fachkliniken erreichen Sie über die zentrale Vermittlung Tel. (0911) 398-0
Ambulante Angebote:Beckenbodenschule für Frauen und Männer Tel. (0911) 398-7574
Ernährungsberatung Tel. (0911) 398-3018
Gedächtnissprechstunde Tel. (0911) 398-3943
Institut für Sportmedizin Tel. (0911) 398-5630
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Tel. (0911) 398-7574
Kontinenzberatung für ältere Menschen Tel. (0911) 398-7602
Krebstelefon Tel. (0911) 398-114811
OPTIFAST 52-Programm Tel. (0911) 398-2776
Patientenschulung Herzinsuffizienz Tel. (0911) 398-118189
Physikalische Medizin und Rehabilitation Klinikum Nürnberg Süd (auf Rezept) Tel. (0911) 398-5789 Klinikum Nürnberg Nord (auf Rezept) Tel. (0911) 398-2548
Schlafambulanz für ältere Menschen Tel. (0911) 398-7427
Sturzprophylaxe mit TaiChi Tel. (0911) 398-7958
Ambulantes BehandlungsCentrumABC Klinikum Nürnberg NordFußchirurgie/diabetisches Fußsyndrom, Handchirurgie/Plastische Chirurgie/Verbrennungsmedizin, Proktologie, Gastroenterologie, Onkologie/Hämatologie, Pneumologie, Rheumatologie, Gynäkologische Onkologie, Dysplasie/Endometriose, Urogynäkologie, Nuklearmedizin, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Urologie Tel. (0911) 398-3061Dermatologie, Psychotherapie, Immunambulanz, Gerinnungsmedizin Tel. (0911) 398-7840Augenheilkunde Tel. (0911) 398-7652
ABC Klinikum Nürnberg Süd Tel. (0911) 398-7755Gefäßchirurgie, Hämostaseologie/Gerinnungsmedizin, Unfallchirurgie/Sportmedizin, Mund-, Kiefer- und Gesichts- chirurgie, Neurochirurgie/Schmerztherapie, Nuklearmedizin, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Rheumatologie
ABC, Laufamholzstraße 57, Nürnberg Tel. (0911) 548140 Neurologie/Psychiatrie, Nuklearmedizin
ABC, Hauptstraße 17, 90537 Feucht Tel. (09128) 140 22Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurochirurgie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Urologie
Rettungsdienst / Notarzt 112
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Informationsbroschüren des Klinikums Nürnberg bisher erschienen:
Die Broschüren können Sie anfordern unter Tel. (0911) 398 -20 37 oder E-Mail: [email protected]
Klinikum Nürnberg
Bewegung
undSport
Brosch_SportBewegung_2002114.indd 2
21.02.14 09:51
bisher erschienen:Klinikum
Nürnberg
Eltern-
Kind-
ZentrumZentrum
Klinikum Nürnberg
Herz
Gefäß
Niere
Brosch_Herz_
Nieren_01021
3 11.02.201
3 17:40 Uhr
Seite 2
Innovative
Krebstherapie
erfahren
individuell
menschlich
KlinikumNürnber
g
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Wichtige Telefonnummern
Zentrum für Altersmedizin
Zentrum für Altersmedizin – Leitstelle Tel. (0911) 398-7958
Universitätsklinik für Innere Medizin 2, Schwerpunkt Geriatrie Tel. (0911) 398-2434
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tel. (0911) 398-2829
Universitätsklinik für Neurologie Tel. (0911) 398-2491
Alle anderen Fachkliniken erreichen Sie über die zentrale Vermittlung Tel. (0911) 398-0
Ambulante Angebote
Beckenbodenschule für Frauen und Männer Tel. (0911) 398-7574
Ernährungsberatung Tel. (0911) 398-3018
Gedächtnissprechstunde Tel. (0911) 398-3943
Institut für Sportmedizin Tel. (0911) 398-5630
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Tel. (0911) 398-7574
Kontinenzberatung für ältere Menschen Tel. (0911) 398-7602
Krebstelefon Tel. (0911) 398-114811
OPTIFAST 52-Programm Tel. (0911) 398-2776
Patientenschulung Herzinsuffizienz Tel. (0911) 398-118189
Physikalische und Rehabilitative Medizin Klinikum Nürnberg Süd (auf Rezept) Tel. (0911) 398-5789 Klinikum Nürnberg Nord (auf Rezept) Tel. (0911) 398-2548
Schlafambulanz für ältere Menschen Tel. (0911) 398-7427
Sturzprophylaxe mit TaiChi Tel. (0911) 398-7958
Rettungsdienst / Notarzt 112
www.altersmedizin-nuernberg.de E-Mail: [email protected]
Das Zentrum für Altersmedizin wird unterstützt von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung