dr. habil. dilek zamantili nayir 1 marmara universitÄt deutschsprachige abteilung für bwl...
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Dr. habil. Dilek ZAMANTILI NAYIR
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MARMARA UNIVERSITÄTDeutschsprachige Abteilung für BWL
Sommersemester 2013-2014
Dr. Dilek ZAMANTILI NAYIR
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2. Kapitel
ENTWICKLUNGSLINIEN DER
ORGANISATIONSTHEORIE
Dr. Dilek ZAMANTILI NAYIR
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Datum Themen
27.02.2014 -2. Kapitel: Entwicklungslinien der Organisationstheorie
Themen von heute
Kapitel 2
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Entwicklungslinien und Ansätze der Organisationstheorie
Klassische Ansätze
Neo-klassische Ansätze
Moderne Ansätze
Bürokratie-Ansatz Administrativer Ansatz Arbeitswissen-schaftlicher Ansatz
Human - Relations Ansatz Anreiz - Beitrags Ansatz
Human – Ressourcen Ansatz Strukturalistischer Ansatz Organisatorische Entscheidungsforschung Mikroökonomische Organisationsanalyse Kognitiv-Symbolischer Ansatz Systemtheoretische Ansätze
Kapitel 2
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Dr. Dilek ZAMANTILI NAYIR
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Organisationen sind rationale Systeme Organisationen sind Hierarchien Organisationen sind Instrumente, mit
denen Strategien umgesetzt werden Organisationen und ihre Prozesse
können rational kontrolliert werden.
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Begründer: Max Weber (1864-1920) Soziologe
Werk: “Wirtschaft und Gesellschaft”Untersuchungen
zur Bürokratischen Herrschaft
Bürokratie-Ansatz
Kapitel 2
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Wie funktionieren Großorganisationen? Wie gelingt es Großorganisationen, die
Handlungen der Individuen systematisch zu einem Ganzen zu verbinden?
These: die bürokratische Organisation als effizientestes Instrument der Handlungssteuerung und Gehorsamssicherung in Großorganisationen
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Kapitel 2
Bürokratie-Ansatz
• Ziel: Weber wollte das Aufkommen und den Erfolg von großen Organisationen mit dem Idealtypus der Bürokratie als rationalste Form der Herrschaftsausübung verständlich machen.
• Koordination in Kleingruppen ist noch kein Problem. Durch das Wachstum der Unternehmung geht diese Überschaubarkeit verloren.
• Die Bürokratie ist das effizienteste Instrument, um komplexe Handlungssituationen zu bewältigen.
Bürokratie-Ansatz
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Strikte Regelgebundenheit der Amtsführung Präzise Abgrenzung von Autorität und
Verantwortung Amtshierarchie mit genau umschriebener
Befehlsgewalt Aktenmäßigkeit der Vorgänge Arbeitsvertrag Fixierte Laufbahnen – Gehaltshierarchie
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Bürokratie-Ansatz
Kapitel 2
Gefahren und Einwände:
Weber spricht selbst von einer “Parzellierung der Seele”.
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Dysfunktionalität Verengte Perspektive organisationaler
Beziehungen Regelgehorsam wird zum Ziel. Soziale Bezüge werden
ausgeklammert.
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Administrativer Ansatz
Begründer: Henri Fayol (1841-1925) Bergbauingenieur und VerwaltungsfachmannWerk: “Administration industrielle et générale”
Kapitel 2
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Organisieren = der (logisch-konstruktive) Entwurf und die Realisierung einer allgemeinen Organisationsstruktur
Betonung der Befehlsgewalt Handlungsanleitung für erfolgreiches Management1. Arbeitsteilung2. Autorität und Verantwortung3. Disziplin4. Einheit der Auftragserteilung5. Einheit der Leitung6. Zentralisierung7. Hierarchie8. Ordnung
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Administrativer Ansatz
Administrativer Ansatz
• Fayol’s allgemeine Führungsprinzipien: Arbeitsteilung, Autorität/Verantwortung, Disziplin, Einheit der Auftragserteilung, Einheit der Leitung, Zentralisierung, Hierarchie, Ordnung, Initiative, Einigkeit der Belegschaft ,
• Führungsprozeß: Vorausschau, Organisation, Befehl, Koordination und Kontrolle.
• Organisieren ist eine logisch-konstruktive Aufgabe (Ingenieur-Architekt).
• Organisationsgestaltung steht zentral.
• Kritik: Geringe Operationalität, vage empirische Basis, Fehlen emprisichen Belegs
Kapitel 2
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Kritik: “The theories tend to dissolve when put into testable form”.
March J.G./Simon H. A. (1958). Organizations, New York/London 1958.
Administrativer Ansatz
Kapitel 2
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Arbeitwissenschaftlicher Ansatz
Begründer: Frederick Winslow Taylor (1856-1915)
The Principles of Scientific Management. New York 1911 (ND: 1915)
Kapitel 2
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Klassiker der Managementlehre Geburtsstunde der
„Verwissenschaftlichung“ von Management und Organisation
Methoden zur „Optimierung“ der Effizienz von Arbeit und Organisation
Suche nach „one best way“
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ökonomische, soziale und wissenschaftlich-technische Entwicklung um die Jahrhundertwende in den USA
Enormer Industrialisierungsschub in den USA von 1880 an (Großbetriebe, Massenproduktion, ...)
Masseneinwanderung in die USA Aufschwung der Naturwissenschaften
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„ … dass die beste Leitung und Verwaltung (Betriebsführung) (management) eine wirkliche Wissenschaft darstellt, die auf klar definierten Gesetzen, Regeln und Grundsätzen basiert;
… dass sich die Grundbegriffe … auf alle Arten menschlicher Tätigkeit anwenden lassen, vom unbedeutendsten persönlichen Willensakt angefangen bis zur Werktätigkeit unserer großen Gesellschaften und
… dass überall wo diese Prinzipien sinngemäß zur Anwendung kommen, wahrhaft erstaunliche Resultate die Folge sind“ (F.W. Taylor)
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Arbeitgebersicht: Effizienzsteigerungen bei Massenproduktion und einfachen Verrichtungen;
Unsicherheiten des Arbeitsvollzugs können (teilweise) beseitigt werden;
„Disziplinierung“ der Arbeiter Arbeitnehmersicht: Beeinflussbarkeit des Lohnes; Verantwortungsabgabe; kaum (formale,
überbetriebliche) Qualifikationen notwendig Wissenschaft: erster Versuch einer systematischen
Analyse und Gestaltung von Betriebsführung – ein neues Betätigungsfeld für „Experten“
Einfache Rezepte für eine komplexe Materie
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Gewerkschaften: Monotonie, Entfremdung von der Arbeit, De- Qualifizierung, leichte Ersetzbarkeit, Individualisierung – Machtverlust, Teilung und Sinnentleerung der Arbeit, Fremd- statt Selbstüberwachung, Verschnellen des Arbeitstempos bis hin zur Arbeitshetze
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Arbeitgeber: mangelnde Flexibilität; Störungsanfälligkeit des Produktionsprozesses; provoziert Widerstand der Beschäftigten;
zerstört Wissen, Kreativität, Kommunikation, Verantwortung für das Ganze ...
Wissenschaft: (Pseudo)Wissenschaft wird zur Ideologie.
Mechanisches Bild von Organisationen, Vernachlässigung sozialer Zusammenhänge, ‚one-best-way‘ Denken, Herrschaftsinstrument
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„scientific selection of work(wo)man“ Leanproduction und „business process
reengineering“ Rationalisierung der Lebensführung:
Die „Ich-AG“ McDonaldization of Society (G. Ritzer)
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Wenn Manager davon reden, dass eine „Lücke“ gefüllt werden muss.
Wenn „Training“ darauf abzielt, eine Person so zu gestalten, dass sie in eine Stelle passt.
Wenn Managementtheorien von einem one-best-way sprechen/wenn von „den“ Prinzipien des Organisierens die Rede ist...
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"Kein vernünftiger Mensch kann leugnen, daß nur durch die Zerlegung der Arbeit
in ihre Einzelelemente ein klares Bild über ihre Ausführungsmöglichkeiten, über die Schnelligkeit der Ausführung und über die Abänderungen,
die getroffen werden müssen, zu schaffen ist.“
GEORG SCHLESINGER, Das Taylor-System und die deutsche Betriebswissenschaft (1921)
in: http://people.freenet.de/matkuch1/tayt3.htm(05.09.2003).
Arbeitwissenschaftlicher Ansatz
Kapitel 2
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Arbeitwissenschaftlicher Ansatz
•Ausgangspunkt : Nicht die Gesamtorganisation, sondern die Analyse und Gestaltung konkreter Arbeitsläufe.
• Rationellste Arbeitsteilung und Optimierung der Arbeitsvollzüge• Bis zum Taylorismus: Am Handwerk orientierte Gestaltung der
industriellen Arbeitsvollzüge.• Aufteilung in kleine Teilverrichtungen für Spezialisierungsgewinne.• Arbeiter sind “Drückeberger” – Kontrolle !• Kopfarbeit (Arbeitsplanung) Handarbeit (Arbeitsdurchführung)• Diffuses Erfahrungswissen Wissenschaftlich geregelte Arbeitsvollzüge• Zeit – und Bewegungsstudien• Leistungslohn (Akkordlohn) Bestgeeigneter Arbeiter
(moderne Personalwirtschaft!)
Diskutieren Sie: Was könnten Ihrer Meinung nach die negativen
Auswirkungen des Arbeitswissenschaftlichen Ansatzes sein?
Kapitel 2
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Leitbild der Organisationsgestaltung ist die reibungslos funktionierende Maschine
Vertrauen in die Organisationsregeln als zentrales Steuerungsinstrument
Regelabweichungen sind Störungen und durch Kontrollen zu minimieren
Da die Arbeitsbedingungen stabil sind, können sie genau geplant und in Regelwerke gegossen werden
Befehl und Gehorsam als dominantes Beziehungsmuster – Emotionen sind für den Leistungserfolg irrelevant oder Störfaktoren
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