dr. jürgen wuttke leiter abteilung arbeitsmarkt

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Friedrich-Ebert-Stiftung am 9. Oktober 2007 Vortrag Konferenz „Unternehmen Vereinbarkeit – Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik“ „Blickwinkel Wirtschaft: Beitrag der Unternehmen und Erwartungen an die Politik“ Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt

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Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt. Familienfreundliche Arbeitswelt. Familienpolitik ist Wirtschaftspolitik: Mangel an Kindern ist gleichbedeutend mit einem späteren Mangel an Fach- und Führungskräften, Kunden, Mitarbeitern, Unternehmern und Wissenschaftlern. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt

Friedrich-Ebert-Stiftung am 9. Oktober 2007

Vortrag

Konferenz „Unternehmen Vereinbarkeit – Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik“

„Blickwinkel Wirtschaft: Beitrag der Unternehmen und Erwartungen an die Politik“

Dr. Jürgen WuttkeLeiter Abteilung Arbeitsmarkt

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9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 2Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

Familienfreundliche Arbeitswelt

Familienpolitik ist Wirtschaftspolitik:

• Mangel an Kindern ist gleichbedeutend mit einem späteren Mangel an Fach- und Führungskräften, Kunden, Mitarbeitern, Unternehmern und Wissenschaftlern.

• sinkende Kinderzahl und steigende Lebenserwartung führen dazu, dass immer weniger junge Menschen die soziale Sicherung von immer mehr älteren Menschen zu erwirtschaften haben.

Page 3: Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt

9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 3Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf - aktuelle Situationsanalyse

Ergebnisse des Unternehmensmonitors 2006:

• Drei Viertel aller Befragten schätzen Familienfreundlichkeit als sehr wichtig oder wichtig ein. 2003 waren es nur knapp die Hälfte

• Die gestiegene Wertschätzung spiegelt sich auch in der Verbreitung familienfreundlicher Maßnahmen wieder.

• Knapp ein Viertel bietet sieben bis neun familienfreundliche Maßnahmen an (2003/ 9,4%).

• Jedes siebte Unternehmen verfügt über zehn bis zwölf Angebote (2003/ 3,4%).

Page 4: Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt

9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 4Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf - aktuelle Situationsanalyse

Studie der Gesellschaft für Konsumforschung:

• Familienfreundlichkeit wird in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen

• Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt eine wichtigere oder ebenso wichtige Rolle wie das Gehalt.

• 78% der Beschäftigten sind bereit, für eine bessere Vereinbarkeit den Arbeitgeber zu wechseln.

Page 5: Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt

9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 5Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf - aktuelle Situationsanalyse

Handlungsbedarf:

• In Deutschland fehlen derzeit laut DIW 1,2 Mio. Kinderbetreuungsplätze

• Nur für etwa 6% der Unter-Dreijährigen in Westdeutschland gibt es einen Platz in einer Kinderkrippe oder bei einer Tagesmutter (Osten 30%)

• Nur 10% der Schüler sind Ganztagsschüler - eine flächendeckende Vollversorgung mit Plätzen in Ganztagsschulen könnte die Erwerbsbeteiligung von Frauen im Westen um 4 Prozentpunkte und im Osten um 1 Prozentpunkt steigern.

Page 6: Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt

9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 6Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf - aktuelle Situationsanalyse

Verfügbare PLätze in Kindertageseinrichtungen

56,6

96,8

95,4

103,1

80,6

105

126,3

64,8

82

91,3

101,2

92,9

89,9

105,7

82,1

83

103,7

84,6

87,5

100,8

44,8

37,6

37

35,8

29,1

22,4

13,1

10

8,6

4,8

3,7

2,8

2,7

2,6

2,3

2,3

2,1

2,1

0 20 40 60 80 100 120 140

Sachsen-Anhalt

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

östl. BL ohne Berlin

Berlin

Sachsen

Thüringen

Hamburg

Bremen

Deutschland

Saarland

Hessen

westl. BL ohne Berlin

Rheinland-Pfalz

Schleswig-Holstein

Niedersachsen

Baden-Württemberg

Nordrhein-Westpfalen

Bayern

Plätze je 100 derunter 3-jährigen inProzent

Plätze je 100 der 3bis unter 6 1/2-jährigen in Prozent

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9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 7Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf - aktuelle Situationsanalyse

Rahmenbedingungen der Kinderbetreuung

(DIHK Kita-Check):

• 1% der Einrichtungen öffnen auch Samstags

• 40% öffnen während der gesamten Ferienzeit

• 5% haben auch nach 18.00 Uhr geöffnet

• 70% haben Öffnungszeiten die vor 7.30 Uhr beginnen

• 89% der Einrichtungen bieten eine Betreuung über die Mittagszeit an

Page 8: Dr. Jürgen Wuttke Leiter Abteilung Arbeitsmarkt

9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 8Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

2. Familienfreundliche Arbeitswelt

Eine familienfreundliche Personalpolitik ist eine Win-win-Situation

• Gewinn auf der Unternehmensseite: Langfristiges Ausscheiden von Mitarbeitern wird verhindert, betriebsspezifisches Know-how bleibt erhalten und die Kosten für Personalrekrutierung werden reduziert bzw. eingespart.

• Gewinn auf der Mitarbeiterseite: Familie und Arbeit werden in eine gute Balance gebracht. Psychischer Druck auf Mitarbeiter mit Familienverantwortung verringert sich spürbar (geringere Krankheitsrate), Zufriedenheit steigt.

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9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 9Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

2. Familienfreundliche Arbeitswelt

Voraussetzungen der Betriebe und Bedürfnisse der

Beschäftigten

• Arbeitszeitflexibilisierung (flexible Tages- und Wochenarbeitszeit, Job-Sharing, Telearbeit, Sabbaticals)

• Kinder- und Angehörigenbetreuung (Unterstützung bei der Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen, Betriebskindergarten, Pflegedienste, Kurzzeitpflege)

• Familienservice/ Informations- und Beratungsangebote (Haushaltsnahe Dienstleistungen, Rechtsberatung, Essen für Mitarbeiterkinder in der Kantine, Freizeitangebote)

• Förderung von Eltern (Vertretungseinsätze für Eltern in Elternzeit, Wiedereinstiegsprogramme, Patenprogramme während der Elternzeit)

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9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 10Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

3. Notwendige Rahmenbedingungen und Anreizstrukturen aus der Politik

• Ausbau der Kinderbetreuung, sowohl quantitativ als auch qualitativ

• Ausbau der Ganztagsschulplätze

• Priorität für Ausbau der Infrastruktur, um Eltern die Aufnahme einer Erwerbsarbeit zu erleichtern, individuelle Transferleistungen an die Familien

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9. Oktober 2007Dr. Jürgen Wuttke 11Vortrag Perspektiven familienfreundlicher Unternehmenspolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung

4. Zusammenspiel der verschiedenen Akteure

• BDA ist Mitglied in der „Allianz für die Familie“

• „Erfolgsfaktor Familie“: zahlreiche Veranstaltungen, Publikationen und wissenschaftliche Untersuchungen

• „Deutschland braucht einen familienbewusste Arbeitswelt“ – gemeinsame Erklärung aus dem Jahr 2006

• Europäischer Aktionsrahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern, ein Schwerpunkt: Vereinbarkeit von Familie und Beruf

• Sozialpartnervereinbarung des BAVC und der IG BCE