drängende lebensfragen in neuer sicht - hohe warte folge1806_auszug...der jude dr. oskar goldberg...

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Drängende Lebensfragen in neuer Sicht Folge 6 58. Jahr Juni / Brachet 2018 Inhaltsübersicht: Haben die 3 großen Weltreligionen etwas mit der Flüchtlingskrise zu tun? (Schluß) – Von Matthias Köpke 261 Friedrich Hölderlin - 175. Todestag 279 Neu von Heidrun Beißwenger, 1. Teil 280 Frühlingsgruß an das Vaterland Von Max von Schenkendorf 292 Kulturseite 293 In eigener Sache 302 Zum Zeitgeschehen Gündogan und Özil 302 Für Sie gelesen Stark Selbstbewußt Aufgeklärt 305 Die Anekdote – Friedrich der Große – Finanzielle Hilfe 308 Wußten Sie…? 310 Das besondere Dokument Entschließung der Mitgliederversammlung der Gesellschaft für freie Publizistik 311 Quelle http://www.zeno.org/Literatur/I/holdepor

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  • Drängende Lebensfragen in neuer Sicht

    Folge 6 58. JahrJuni / Brachet 2018

    Inhaltsübersicht:

    Haben die 3 großen Weltreligionen etwas mit der Flüchtlingskrise zu tun? (Schluß) – Von Matthias Köpke 261

    Friedrich Hölderlin - 175. Todestag 279

    Neu von Heidrun Beißwenger, 1. Teil 280

    Frühlingsgruß an das VaterlandVon Max von Schenkendorf 292

    Kulturseite 293

    In eigener Sache 302

    Zum Zeitgeschehen

    Gündogan und Özil 302

    Für Sie gelesen

    Stark Selbstbewußt Aufgeklärt 305

    Die Anekdote – Friedrich der Große – Finanzielle Hilfe 308

    Wußten Sie…? 310

    Das besondere Dokument

    Entschließung der Mitgliederversammlung der Gesellschaft für freie Publizistik 311

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  • Großer Name! - Millionen Herzen Lockt ins Elend der Sirenenton,

    Tausend Schwächen wimmern, tausend Schmerzen Um der Ehrsucht eitlen Flitterthron.

    Seine schwarzen, blutbefleckten Hände Dünken dem Erobrer göttlichschön -

    Schwache morden scheint ihm keine Sünde, Und er jauchzt auf seine Trümmer hin.

    Um wie Könige zu prahlen, schänden

    Kleinre Wütriche ihr armes Land; Und um feile Ordensbänder wenden Räte sich das Ruder aus der Hand.

    Pfaffen spiegeln um Apostelehre

    Ihren Narren schwarze Wunder vor; Um Mariasehre krächzen Nonnenchöre

    Wahnsinn zum Marienbild empor.

    Graue Sünder donnern, ihre Blöße Wegzudonnern, rauh die Unschuld an; Gott zu leugnen, hält so oft für Größe, Hält für Größe noch so oft - ein Mann.

    Göttin in des Buben Mund zu heißen,

    Gibt das Mädchen ihren Reiz zum Sold; Mitzurasen in Verführerkreisen,

    Wird der Bube früh ein Trunkenbold.

    Doch es sträubet sich des Jünglings Rechte, Länger sing' ich von den Toren nicht.

    Wisse! schwaches, niedriges Geschlechte! Nahe steht der Narr am Bösewicht.

    Mehr zu Friedrich Hölderlin auf Seite 279

  • Mensch und Maß 6/2018 261

    Folge 6 58. JahrJuni / Brachet 2018

    Was könnten die Ursachen sein? Eine Betrachtung zum Geist der Bibel.

    Von Matthias Köpke

    Schluß (Fortsetzung von Heft 5/2018)

    Was bedeutet der Begriff „profan“ z.B. in der Freimaurerei?

    Leitet sich ab von profano = entweihen, entheiligen, bzw. profanus = un-geweiht, unheilig, weltlich. Auch: vor dem Tempel, außerhalb des Tempels.1

    (Matth. 4, 8-10).Am Anfang seines Weges trat der Versucher (Teufel) zu Jesus, zeigte ihm

    alle Reiche der Welt und sprach zu ihm: „Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest.“

    (1. Joh. 3, 8).Johannes bezeugt es als Ziel der Sendung Jesu: „Dazu ist erschienen der Sohn

    Gottes (Jahwehs), daß er die Werke des Teufels zerstöre.“(Joh. 12, 31).

    1 MuM Nr. 6 vom 23.03.1987, „Wir Freimaurer sind eine Elite“ Schmalbrock: Ihr Programm Nr. 195

  • Mensch und Maß 6/2018262

    Im Blick auf die Vollendung seines Erlösung bringenden Lebenswerkes bezeugt Jesus: „Der Fürst dieser Welt wird ausgestoßen werden“.

    Der Jesuit Alfred Feder S.J. schreibt in seinem Buch „Die geistlichen Übungen des Ignatius von Loyola“ 1922, folgendes:

    „Das Bild vom König und Heerführer Christus ist nicht neu, es entstammt den Heiligen Büchern, die auch des Menschen Leben als einen Kriegsdienst hin-stellen. Dem Soldatengeist des heiligen Ignatius von Loyola sagte dies Bild besonders zu: in seinen Augen ist die Erde ein großer Kampfplatz und die Weltge-schichte der Austrag des Streites; Christus, an der Spitze seiner Getreuen, trägt den glänzenden Sieg davon [...].

    Da taucht vor den Augen der Seele noch einmal ein glänzendes Soldaten-bild von Heerbann und Heerfahrt auf: es ist das Bild von zwei Fahnen oder von den zwei Heerlagern vor Babylon und Jerusalem ... Bei Satan heißt das Programm: durch Reichtum, Ehre, Hochmut zu allen Lastern, bei Christus lautet es: durch Armut, Verachtung, Demut zu allen Tugenden.“

    Und der Jesuit Crétineau Joly, SJ, schrieb im Jahre 1640: „Hauptzweck ist der Krieg gegen die Ketzerei … Friede ist ausgeschlossen … Auf sein (Igna-tius) Geheiß haben wir auf den Altären ewigen Krieg geschworen.“

    Gibt es auch eine metaphysische Kriegführung?

    Der Jude Dr. Oskar Goldberg schrieb in seinem Buch „Die Wirklichkeit der Hebräer“ 1925 folgendes:

    „Das Zelt hingegen, das den Motor enthält, der die metaphysische Spannkraft erzeugt, ist die öffentlich-sanktionierte Stelle, wo diese Gewalten hergestellt werden und nach außen hin wirksam gemacht werden können. Das Zelt ist somit als das vom Levitenheer bediente kriegerische Zentrum anzusehen, wo das angefertigt wird, was man in der Technik unter ‚Kriegsmitteln’ versteht. Und das bedeutet: Kriegsfähigkeit der Metaphysik. In ihr handelt es sich nicht um den Krieg mit ‚technischen‘, sondern um den mit ‚metaphysischen‘, d.h. transzendental biologischen Machtmitteln. Die metaphysische Kriegsführung wird deshalb angewandt, weil sie der mit Waffengewalt und Technik operie-renden überlegen ist, indem sie sich nicht (wie die unmetaphysische) gegen das ‚Besitztum‘ (Wirtschaft, Industrie), sondern gegen die ‚Lebensgesetzlichkeit‘ der Gemeinschaft richtet, mit der gekämpft wird. Der Krieg wird mit dem Lebenszentrum, dem Elohim, geführt, – das ist der Punkt, wo die Maschine versagt. Hierzu ist somit ein metaphysisches Heer notwendig!“ – (siehe Bild 12)

  • Mensch und Maß 6/2018 263

    Ein Beispiel? Die Mission des Rudolf Steiner

    Anläßlich des Todes des Begründers der heute weltweit wirksamen An-throposophie, Rudolf Steiner, brachte die Zeitschrift „Pansophie“, 1925, Band I, 1 in ihren zweiten Nachrichten (Offizielles Nachrichtenorgan über die allgemeine pansophische Bewegung … Theosophen, Anthroposophen …) folgenden Nachruf:

    „Dr. Rudolf Steiner †. Am 30. März dieses Jahres ist in Dornach bei Basel Dr. Steiner in den ewigen Osten eingegangen. Damit hat die anthroposophische Be-wegung ihren langjährigen Führer verloren, der es verstanden hat, trotz größ-ter Widerstände, infolge seiner Initiationen (Einweihungen) in den 33., 90., 95. und VIII. S † O-Grad einen Teil seiner Geheimschulung auf einen großen

    Bild 12

  • Mensch und Maß 6/2018264

    Anhängerkreis zu übertragen. Hervorgerufen durch besondere, damals bestehende Ordensangelegenheiten blieb dieser fähige Bruder nicht in Fühlung mit dem ei-gentlichen inneren Kern des Ordens und wurde deshalb verleitet, vieles nach seinem eigenen Erkenntnisstandpunkt umzuändern. Man mag auch noch so skeptisch zu manchen besonderen Lehren gestanden haben, das eine ist gewiß, er hatte eine Mis-sion der Bruderschaft zu erfüllen und hat vielen Kreisen einen höheren Lebensinhalt gebracht, die sonst nicht das Wehen eines neuen Geistes zu spüren bekommen hätten. Ein besonderes Zeichen der großen weißen Bruderschaft ist beim Tode Bruder Stei-ners gegeben worden.“ ( lt. „Rundschreiben der unabhängigen Gesellschaft z. Pflege junger Wissenschaft und Kunst“, Oktober 1947). Steiners Okkultis-mus wurzelt u.a. auch im asiatischen Wahn; er gehört zu den Spitzenreitern des sog. New Age.

    (Quelle: D. W. in „Mensch und Maß“ Nr. 21 vom 9.11.1987)

    Jeremia 1, 10: „Siehe, ich bestelle dich an diesem Tag über die Nationen und über die Königreiche, um auszureißen und niederzureißen, zugrunde zu richten und abzubrechen, um zu bauen und zu pflanzen.“

    Ein Lösungsvorschlag:

    Den Freiheitskampf unter den Schutz des Esausegens stellen und die Hin-weise in der Schrift „Das offene Tor“ von Matthias Köpke beachten. Da wir es mit Priestermächten (Israel = Jahwehkrieger) zu tun haben, bricht dort das Bibelrecht das Staatsrecht.

    Bibelrecht = Kriegsrecht = Völkerrecht!

    Jeder, der einen Eid auf die Bibel oder Jahweh (Gott) ablegt, wie z.B. Poli-tiker, Richter, Militärs, Priester, Ordensangehörige u.a., muß den Esausegen als oberstes biblisches Gesetz anerkennen, respektieren und unterstützen!

    Wer Volksteile gegen Volksteile hetzt, anstatt auf die Notwendigkeit des Kampfes gegen die überstaatlichen Mächte hinzuweisen, der wirkt (bewußt oder unbewußt) für die überstaatlichen Mächte.

  • Mensch und Maß 6/2018 265

    Erich Ludendorff in „Ludendorffs Volkswarte“ Nr. 25, 1929

    Jesaja 19, 2-4:Und ich will die Ägypter aneinander hetzen, daß ein Bruder gegen den

    andern, ein Freund gegen den andern, eine Stadt gegen die andere, ein Reich gegen das andere streiten wird. Dann wird der Geist Ägyptens in seinem In-nern verstört werden, und seinen Ratschlag will ich verwirren … Und ich will Ägypten ausliefern in die Hand eines harten Herrn. Und ein grausamer Kö-nig wird über sie herrschen, spricht der Herr (Jahweh), ...

    Bild 13

  • Mensch und Maß 6/2018266

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  • Mensch und Maß 6/2018 267

    Roms Logik und Ludendorffs Logik

    „Schreitet man, wie Luther einmal, von Rom weg und bleibt nicht auf halben Wege mit Luther und bei Luther stehen, so hat diese Straße nur ein Ende: Die völlige Leugnung jedes Christentums, wie Ludendorff sie verlangt. Was an diesem Wege liegt, das völkische Christentum der Na-tionalsozialisten (Deutsche Christen), das Geistchristentum Artur Dinters, der arische Jesus des Pfarrers Gerecke. Sie alle sind Gebilde ohne Logik. Wer sich nämlich der Logik Roms nicht beugen will, der muß sich dann als geistig Gesunder und vor allem sich selbst ehrlicher Mensch der Logik Ludendorffs unterwerfen. Da gibt es keinen Nebenweg und kein Entrinnen. Der Wirrwarr, der zwischen dem Entweder-Oder liegt, wird somit uner-träglich, und die geistige und denkerische Sauberkeit liegt, wenn man nicht schon zum Christentum ja sagen will, entschieden auf Seiten des ehrlichen Nein Ludendorffs.“

    (Quelle: „Der Christenspiegel“ von Karl Revetzlow, zitiert aus „Das Neue Reich“ [katholisch] Sonderabdruck. Und bei Wilhelm Baumgaertner „Ist Christentum Judentum?“. (alle drei aus www. archive.org) (siehe Bild 15)

    Grundsatzerklärung – Internationale Generalversammlung in Straßburg am 11. – 12.5.1973:

    … „Die Paneuropa-Union, zum ersten Mal seit dem Tode ihres Gründers, des Präsidenten Coudenhove-Kalergi versammelt, bekundet ihre unver-brüchliche Treue zu seinen Ideen und Idealen, sie verspricht auch weiterhin in seinem Geiste zu arbeiten.“

    Wer dieser Präsident war, ist u.a. zu entnehmen aus „Entwicklung und Gefahren des Atomzeitalters. Auf dem Wege nach Hermagedon?“:

    „Graf Richard Nicolaus Coudenhove-Kalergi, geboren am 16.11.1894 in Tokio, sein Vater niederländisch-kretisch-griechischer Abstammung, Mutter Japanerin, mit Jüdin verheiratet, Freimaurer, Propagandist einer ,eurasisch-negroiden Zukunftsrasse’, eines ,orientalischen Europas‘ unter ,der geistigen Führerrasse Europas, dem Judentum‘, Präsident der Paneuropa-Bewegung. Während des Zweiten Weltkrieges an der New Yorker Universität Professor der Geschichte, erster Träger des Internationalen Karls-Preises der deut-schen Stadt Aachen (vor Churchill und Adenauer), Ritter der Französischen Ehrenlegion und Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik

  • Mensch und Maß 6/2018268

    Bild 15

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    Deutschland, seit 1939 französischer Staatsbürger. Inhaber des mit 125 000 dänischen Kronen dotierten ,Sonning‘-Preises für ,Verdienste um die euro-päische Kultur’“.

  • Mensch und Maß 6/2018 279

    Friedrich Hölderlin war einer der bedeutendsten deutschen Lyriker Er wurde am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar geboren und starb am 7. Juni 1843 mit 73 Jahren in Tübingen.

    Hölderlin schrieb wunderschöne, tiefempfundene Gedichte, die ihn be-rühmt machten. Bekannt ist auch, daß er angeblich in späteren Jahren an einer Psychose erkrankt gewesen sei. 1978 bestritt der französische Ger-manist Pierre Bertaux, dies und behauptete, Hölderlin sei von Freunden für geisteskrank erklärt worden, um ihn wegen seiner politischen Äußerungen und als Anhänger einer "Schwäbischen Republik" vor einem Hochverrats-prozeß samt Kerkerhaft zu schützen. In „Die Zeit“ wird berichtet, daß der Arzt und Pharmakologe Reinhard Horowski sich dieser Meinung anschließt. Horowski widerlegt demnach die Diagnose und erklärt die Eigenheiten des späten Hölderlin mit den Folgeschäden einer barbarischen Behandlung mit Kalomel (Quecksilberchlorid), das ihn dauerhaft vergiftete.

    „In der Tat hat er bis zuletzt sehr schöne und bemerkenswerte Gedichte geschrie-ben, die nicht dafür sprechen, ein Verrückter habe sie verfasst.“ 1

    1 https://www.zeit.de/2017/16/hoelderlin-war-nicht-verrueckt-reinhard-horowski

    Der Frühling

    Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,Die Tage kommen blütenreich und milde,

    Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehenVom Himmel abwärts, wo die Tag’ entstehen.

    Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten

    Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten,Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.

    Friedrich Hölderlin

  • Mensch und Maß 6/2018280

    Von Heidrun Beißwenger

    Die Art von Witzen, die mit der Frage anfangen: „Was ist der Unter-schied“, sind wohl allgemein bekannt. Hier ein neuer: Was ist der Unter-schied zwischen dem Fischer seiner Frau im Märchen und dem römischen Papst?

    Auflösung: Die aus dem Pißpott stammende Frau wünschte, wie der liebe Gott der Sonne Auf- und Untergang befehlen zu können, und – flog schnur-stracks vom Papst-Thron zurück in den Pißpott.

    Der römische Papst dagegen, ja sogar jeder geweihte Rom-Priester gebie-tet, und der liebe Gott gehorcht. Und? Flog der römische Papst von seinem Thron? Nein!

    Pfarrer Johann Molzberger bestätigt das 1887 in seinem Buch „Das rö-misch-katholische Priestertum“: „Da erhebt der Priester die Hände, die zu die-sem Zweck geweiht und geheiligt sind, und spricht Worte von allmächtiger Schöpferkraft. Mit höherer Macht als Josua, der der Sonne befahl, stillzuste-

    hen und fortzuleuchten, befiehlt der Priester dem Schöpfer der Sonne …Und Gott gehorcht dem Priester.“ (siehe Bild 1)

    Z.B. befiehlt ja bis heute in jedem katholischen „Gottesdienst“ der Priester seinem Gott JHWH, in das Kistchen auf dem Altar zu schlüp-fen. Dann klingelt das Glöckchen, und alle Gläubigen wissen, der liebe Gott ist nun auf Befehl des Priesters anwesend. In dem Kistchen!

    Noch ein nettes Bekenntnis teilt uns Mathilde Ludendorff in ihrem

    Heftchen „Was Romherrschaft bedeutet“ mit: Der „Pfarr-Bote“ von Notre Dame gibt 1913 zum Besten: „Der ehrwürdige Pfarrer von Ars … sagt …: „hätten wir die Priesterweihe nicht, so hätten wir vor allen Dingen kein Al-tarsakrament … Gehe hin und beichte der heiligen Muttergottes oder einem Engel, können sie dich lossprechen? Geben sie dir den Leib und das Blut

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    Bild 1: „Mainzer Segen-Tabernakel“

  • Mensch und Maß 6/2018 281

    Christi? Nein! Keineswegs! – Die al-lerseligste Jungfrau kann ihrem gött-lichen Sohne nicht befehlen, daß er in die Hostie herniedersteige – und hättest du bei dir eine Legion Engel, sie könnten dir keine Lossprechung erteilen. Ein Priester aber … kann dich lossprechen. Welch eine Macht ist die des Priesters. … Was nützen dir die Wohltaten Gottes ohne den Priester … Der Priester hat den Schlüssel zur himmlischen Schatz-kammer. Er öffnet die Tür…“ So der Pfarr-Bote von Notre Dame. Nochmal ganz deutlich ist in den „Frei-singer Nachrichten“ unter der Überschrift „Klerus und Volk“ zu lesen: „… Weil aber nun der wirkliche Leib des Heilands dem Priester kraft seiner Weihegewalt untertan ist, deshalb ist ihm auch der geheimnisvolle geistige Leib Christi untertan. Also die Gesamtheit Gottes.“ So mußte auch August der Starke, als er um der polnischen Königskrone willen zum katholischen Glauben übertreten mußte, bekennen, „… daß der allerheiligste Papst von jedermann soll mit göttlicher Ehre verehrt werden, und zwar mit tieferen Kniebeugen, als dem Herrn Christo gebührt.“ Doch, was hat das alles mit Weimar zu tun? (siehe Bild 2) Weimar ist eine Stadt mitten in Deutschland im wunderschönen Thüringen. Deren Einwohner waren – jedenfalls bis zur Invasion der Moslems – zumeist evangelisch. Weimar war nach dem Zusam-menbruch 1918 die Stadt der verfassunggebenden Nationalversammlung, die die sog. Weimarer Republik begründete. Sie hatte 1919

    im Nationaltheater zu Weimar

    getagt. Gerade deshalb wählte Ludendorff 1924 Weimar und das Natio-naltheater für die große Zusammenkunft aller völkischen Verbände.

    (siehe Bild 3) Er hatte sich gemeinsam mit Hitler an der Demonstration der Völkischen am 9. November 1923 in München gegen die Zustände der Republik der linken Revolutionäre und deren Erfüllungspolitik gegenüber den ausbeuterischen Feinden des Deutschen Reiches beteiligt. Der Marsch auf die Feldherrnhalle wurde von jubelnden Menschenmassen am Straßen-rand begleitet. (siehe Bild 4) Ludendorff wollte nun – am Ort der Verfas-sunggebenden Nationalversammlung von 1919 – versuchen, die völkischen Verbände zu einen, ihren Geist zu vertiefen und ihre Kräfte zu bündeln für

    Bild 2: Weimar von oben

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  • Mensch und Maß 6/2018282

    Bild 3: Hitler-Ludendorff-Prozeß 1924

    Bild 4: Goethe-Schiller-Denkmal vor dem Nationaltheater in Weimar

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  • Mensch und Maß 6/2018 283

    die im Dezember 1924 anstehende Reichstagswahl. Ludendorff hatte die Nervenärztin Dr. med. Mathilde von Kemnitz bereits kennen- und hoch schätzen gelernt. Er hatte ihr philosophisches Werk „Triumph des Unsterb-lichkeitwillens“ gelesen und auf seiner Geburtstagsfeier am 9. April 1924 ih-ren Vortrag über den „göttlichen Sinn der völkischen Bewegung“ gehört. Er hatte erkannt: Hier wird das Wollen der völkisch empfindenden Deutschen auf eine tief sinnvolle, gottverbundene Grundlage gestellt. Auf der Tagung der Völkischen in Weimar 1924 war Hitler nicht dabei. Er saß noch in der Festung Landsberg fest. Er war aber der Führer der süddeutschen Gruppe, der NSDAP. (siehe Bild 5)

    Bild 5

  • Mensch und Maß 6/2018284

    Bild 6: Wahlplakat 1933

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  • Mensch und Maß 6/2018302

    In eigener Sache

    Liebe Bezieher von Mensch und Maß,sicherlich haben Sie sich auch geärgert, daß Sie das letzte Heft im

    Mai nicht zeitgerecht bekamen. Ursache war die verzögerte Liefe-rung der Adreßetiketten, was wir nicht zu vertreten haben und nicht beeinflussen konnten. Wir bitten trotzdem um Entschuldigung für die Verzögerung.

    Ihr Verlag Hohe Warte GmbH

    ZUM ZEITGESCHEHEN

    Die Volksseele und die Integration am Beispiel

    der Nationalspieler Gündogan und Özil

    Es gab eine ziemliche Aufregung darüber, daß die beiden Fußball-Nationalspieler Gündogan und Özil dem türkischen Präsidenten Erdo-gan ihr Trikot überreichten und ein Foto mit ihm machten.

    Gündogan soll dazu wie folgt Stellung genommen haben: „Als deutsche Nationalspieler bekennen wir uns zu den Werten des DFB und sind uns unserer Verantwortung bewusst“, so Gündogan weiter. „Fußball ist un-ser Leben und nicht die Politik.“ Man habe den Präsidenten auf einer Ver-anstaltung einer türkischen Stiftung getroffen. „Aus Rücksicht vor den der-zeit schwierigen Beziehungen unserer beiden Länder haben wir darüber nicht über unsere sozialen Kanäle gepostet. Aber sollten wir uns gegenüber dem

    Präsidenten des Heimatlandes unserer Familien unhöflich verhalten? Bei aller berechtigten Kritik haben wir uns aus Respekt vor dem Amt des Präsiden-ten und unseren türkischen Wurzeln – auch als deutsche Staatsbürger – für die Geste der Höflichkeit entschieden.“ 1 Daraufhin brach ein Sturm der Ent-rüstung los, weil ja Erdogan auch nicht für Demokratie und Rechts-staatlichkeit stehe.

    Wie ist das nun zu beurteilen?Nur die Deutschen lassen und lie-

    ßen sich bisher immer wieder einre-den, daß die Nationalität eines Men-schen keine Rolle spiele und deshalb mit einem Paß gewechselt werden könne. Vom rein menschlichen Standpunkt aus kann man die Mei-nung sowohl Gündogans als auch Özils durchaus richtig finden, daß

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  • Mensch und Maß 6/2018 303

    sie dem Präsidenten ihrer Heimat Höflichkeit bezeugen und Respekt. Denn sie sind nun einmal Türken und ihre Volksseele ist nicht so ab-getötet wie die vieler Deutschen.

    Der Fehler liegt woanders: näm-lich bei den Deutschen selbst, die völkische Unterschiede nicht wahr haben wollen und überheblich da-von ausgehen, daß auch das, was uns beglückt, für alle Menschen ver-bindlich zu gelten hat. Aber das ist eben nicht so. Mathilde Ludendorff spricht vom „Gottlied der Völker“ und zeigt auf, wie jedes Volk eine einmalige, unersetzliche Gemein-schaft rassegleicher oder ähnlicher Menschen ist. Jedes dieser Völker kann auf seine Weise sein „Gottlied“ singen, d.h. es kann nach seinen Sit-ten und Gebräuchen leben, seine Kulturwerke schaffen, und all dies verbindet die Menschen gleichen Volkes zu einer Solidargemein-schaft, die eben nicht nur materiel-len Wohlstand kennt. Die Seele des Einzelnen findet in dieser Gemein-schaft ein Zuhause, einen Halt im Alltag und gemütstiefe Bewegung in den Sternstunden des Daseins.

    Von sich aus ist so ein Volk und dessen Volksseele auch nicht im-perialistisch, es sei denn, imperia-listische (Glaubens)-Mächte be-mächtigen sich eines oder mehrerer solcher Völker und lassen sie angeb-lich für Gottes, Jawehs, Allahs oder eines anderen Gottes vorgeblichen Willen kämpfen, also für das Reich Christi, für die Weltherrschaft

    des auserwählten Volkes, für eine muslimische Weltregierung usw.

    Zurück zu Gündogan und Özil: Der Respekt vor dem eigenen Volk („türkische Wurzeln“) und eine „Ge-ste der Höflichkeit“ sind zwar grund-sätzlich nicht zu beanstanden. Ihre Rechtfertigung für das Treffen mit Erdogan überzeugt aber dennoch nicht. Denn dann müßten sie eben-falls Respekt bezeugen vor dem Land, für das sie beide spielen, und die Deutsche Nationalhymne zu Be-ginn eines Fußballspieles mitsingen. Das allein zeigt doch die ganz natür-liche Distanzierung der beiden von den Deutschen und Deutschland.

    Also: Welche Rolle spielen sie, was wollen sie? Sind sie Kämpfer Erdo-gans bei der Übernahme der Macht in Deutschland und später Europa? Oder sind sie nur einfältige Materia-listen, die nur zufällig von einer Re-gung des Respekts vor ihrem Hei-matpräsidenten befallen wurden, ansonsten aber unpolitisch sind? Wir wollen sie nicht für Trottel hal-ten. Vielleicht gehören sie ja zu den vielen, die dem Aufruf von Erdogan Folge leisten, die Türken in Europa sollen ihren Einfluß ausweiten?

    Der türkische Präsident Erdogan hat ja „seine“ türkischstämmigen Bürger in Europa dazu aufgerufen, sich politisch zu engagieren und damit Macht auszuüben. Seine An-hänger sollen also in der EU Politk machen.

    Sein Appell: „Übernehmt persön-lich Aufgaben in politischen Parteien

  • Mensch und Maß 6/2018304

    scher Staatsbürger in Deutschland durch türkische Spitzel in Deutsch-land nicht nur bei Ditib aktiv be-trieben wird, sondern sich auch die Beschwerden über türkische Kon-sulatslehrer häufen, daß auch im BAMF Spitzel unter den Dolmet-schern und Sicherheitsleuten sind. Im obigen Bericht lesen wir: Tür-kische Asylbewerber berichteten, dass sie, nachdem sie sich beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gemel-det hatten, ihren Namen mit Aufent-haltsort in Deutschland in türkischen AKP-nahen Zeitungen wiederfanden. Teilweise wurden sie auch als Terrori-sten diffamiert. Das macht sie zur Ziel-scheibe von türkischen Nationalisten in Deutschland. Ein Asylbewerber berich-tete, nach seinem Besuch im BAMF hätte es Aktivitäten von AKP-nahen Türken auf seinem Twitter-Account ge-geben, die sich in der gleichen Stadt in Deutschland aufhielten wie er, obwohl nicht einmal seine Familie seinen Auf-enthaltsort kannte.

    Im BAMF gibt es Mitarbeiter tür-kischer Herkunft in vielen Bereichen,

    und politischen Mechanismen.“ Vor einem Jahr haben mehr als 60 Pro-zent der Türken in Deutschland für Erdogans neues Präsidialsystem gestimmt. Erdogan schließt daraus: „Das bedeutet, dass es dort eine Macht gibt. Diese Macht muss auch in der dortigen Politik wirksam sein.“ „Wenn unsere Bürger, die ihrem Land, ihrem Volk, ihrer Flagge und ihrem Gebetsruf treu sind, zusammenhalten, haben sie die Möglichkeit, zehnmal, hundertmal einflussreicher zu sein bei den politi-schen Parteien und Politikern als sie.“

    „Macht niemals Zugeständnisse bei eurer Muttersprache, eurem Glau-ben und der Solidarität untereinander. Euer Vaterland bleibt euch.“ 2

    Dieser Aufruf zur völkischen Geschlossenheit hat interessanter-weise nicht zu einem Aufschrei in den deutschen Multikulti-Blättern geführt. Grundsätzlich ist dieser Aufruf zur Geschlossenheit richtig, nur nicht in Verbindung mit dem Aufruf, Macht über andere Staaten anzustreben, also das Selbstbestim-mungsrecht anderer Völker, hier der Völker Europas, mit den Füßen zu treten. Es geht hier leider eben nicht um begrüßenswerte Volkserhaltung, sondern es handelt sich um impe-rialistisches Bestreben im Rahmen einer Religion. Das ergibt sich auch aus dem Artikel mit der Überschrift:

    Türkische Spitzel auch im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vom Oktober 2017 3 Dort wird berichtet, daß die Ausspähung oppositioneller türki-

    2 www.n-tv.de/politik/Tuerken-in-Eu-ropa-sollen-Einfluss-ausweiten-artic-le20377631.html

    3 www.heise.de/tp/features/Tuerki-sche-Spitzel-auch-im-Bundesamt-fuer-Migration-und-Fluechtlinge-BAMF-3862049.html

    4 www.sport1.de/internationaler-fuss-ball/2018/05/mesut-oezil-und-ilkay-guendogan-treffen-recep-tayyip-erdo-gan

  • Mensch und Maß 6/2018 305

    vom Sicherheitspersonal bis zu den Dol-metschern und Mitarbeitern mit Ent-scheidungskompetenzen. Angesichts der steigenden Asylanträge aus der Türkei hat dieser Skandal einige Brisanz. Das Amt teilte unterdessen mit, es hätte 17 Mitarbeiter entlassen, die sich nicht an das "Neutralitätsgebot" gehalten hät-ten. Was das genau heißt, wurde nicht erläutert. Dabei wäre es doch für die Öf-fentlichkeit wichtig zu erfahren, wie das BAMF die "Neutralität" ihrer Mitar-beiter und Mitarbeiterinnen überprüft und gewährleistet. Schließlich müssen sich die Betroffenen, die einen Asylan-trag stellen, auf die Schweigepflicht der Behörden verlassen können.

    Wir erfahren weiter, daß auch die Zusammenarbeit mit 942 freiberuf-lichen Dolmetschern im Rahmen der auf die Beschwerden erfolgten Sicherheitsüberprüfung beendet worden sein.

    Diese dramatischen Zahlen haben aber bisher wohl keine grundlegen-den Änderungen nach sich gezogen. Die blinde Vertrauensseligkeit der Bevölkerung gegenüber dem Volks-verrat der Politiker ist immer noch sehr hoch.

    Zu welcher Kategorie Erdogan und Gündogan gehören, hat sich nun gezeigt. Leider ist es nicht nur die Volksseele, sondern auch der Im-perialismus, nämlich die Einnahme Deutschlands, an der sie mitwirken. Nicht umsonst wurde einmal be-richtet: Gündogan berichtete 2013 der FAZ, ihm sei es inzwischen gelungen, "die türkischen Landsleute zu über-zeugen". Es gebe sehr viele Menschen, die ihm sagten: "Auch wenn du für Deutschland spielst, wir sind stolz auf dich." 4

    Diese Worte passen leider gar nicht zu der von Amtswegen ge-wünschten „Integration“, denn dann hätte er sagen müssen: Er habe seine türkischen Landsleute mit deutschem Paß davon überzeugen können, daß sie nun gleich ihm ihre Nationalität gewechselt hätten und deshalb mit den Deutschen solida-risch seien.

    Aber nein, Gündogan und die Türken denken natürlicherweise an-ders: denn die Türken sind stolz auf Gündogan, obwohl er für Deutsch-land spielt.

    FÜR SIE GELESEN

    Die beiden österreichischen Au-toren sind selbst Eltern von 12 Kin-dern. Seit 1995 halten sie Vorträge und Seminare zu Themen, die Ehe und Familie betreffen; 2009 grün-deten sie einen eigenen Verlag und

    Büchsenmeister Maria und Richard: „Stark, Selbstbewußt, Aufgeklärt“, 3. Überarbeitete Auflage 2017, EHEFAMILIE-BUCH-Verlag, ISBN: 978-3-902336-04-0, 111 Seiten, 12,50 €

  • Die Zeitschrift „Mensch und Maß – Drängende Lebensfragen in neuer Sicht“ erscheint einmal monatlich mit einem Umfang von 52 Seiten im Verlag Hohe Warte GmbH, Tutzinger Str. 46, 82396 Pähl. Sie wird verantwortlich geleitet von Wolfgang Peetz,E-Mail: [email protected]. Alle Leserbriefe, Anfragen und Einsendungen, die den Inhalt betreffen, sind an den Verlag zu richten. Für unverlangt eingesand-te Manuskripte usw. kann keine Gewähr übernommen werden. Die Schriftleitung behält sich das Recht der Redigierung vor. Mit Namen oder Buchstaben gezeich-nete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Schriftleitung dar, sondern werden als Diskussionsbeitrag betrachtet. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung sowie Speicherung und Verbreitung ganz oder auszugsweise sowie die Aufnahme in Datenbanken bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verlags – Erscheinungs-ort ist Weilheim. Einzelpreis: EUR 7,80; Bezugspreis (im Umschlag): jährlich EUR 90,00 einschließlich Versandkosten. Abbestellung nur 4 Wochen vor Vierteljahres-ende. Diese Zeitschrift wird von der Deutschen Post AG nicht nachgesandt. An-schriftenänderung (auch bei Urlaub o. ä.) bitten wir spätestens 14 Tage vorher dem Verlag mitzuteilen. E-Mail: [email protected]. Postbankkonto: Verlag Hohe Warte GmbH, Postbank München, IBAN: DE07 7001 0080 0057 8238 03, BIC: PBNKDEFF. Druck: Druckerei Reinhard Staricha, Moosstr. 1, 82362 Weilheim. Bestellungen nur an den Verlag Hohe Warte GmbH, Tutzinger Str. 46, 82396 Pähl (Oberbayern) Ruf und Fax: 0175/521 03 72, [email protected]. Internet: www.hohewarte.de

    Formvollendete Schönheit in der Natur.