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NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V. Businessplan-Wettbewerb 2014 Jörg Püschel MBW MITTELSTANDSBERATUNG GMBH Kalkulation und Preisfindung 20. März 2014

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  • NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V.Businessplan-Wettbewerb 2014

    Jörg PüschelMBW MITTELSTANDSBERATUNG GMBH

    Kalkulation und Preisfindung

    20. März 2014

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 2 -

    Kalkulation und Preisfindung

    � Mengengerüst bestimmen (Wie viele Produkte oder Dienst-leistungen können verkauft werden ?)

    � Welche Faktoren bestimmen den Preis der Produkte / Dienst-leistung? � Spannungsfeld Preisfindung� die drei „K´s“: Kosten, Kunden, Konkurrenz � Wie findet man den „richtigen Preis“ ?

    � Kalkulationsarten� Welche verschiedenen Rechenmodelle gibt es ?� Welche verschiedene Verfahren der Kostenrechnung ?

    � Preisgestaltung� Welchen psychologischen Preis kann man ansetzen ?

    Executive Summary

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 3 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 4 -

    Einleitung

    Umsatz = Menge x Preis

    abzgl. Kosten

    = Gewinn

    � aus dem Gewinn wird bestritten:� Unternehmergehalt (Personengesellschaft)

    � inkl. Einkommensteuer

    � Bildung betrieblicher Rücklagen:� Rückzahlung von Krediten (Tilgungen) � betrieblicher Puffer� künftige Investitionen� „Durststrecke“ der Anfangszeit, etc.

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 5 -

    t

    Ein- und Ausgaben über dem zeitlichen Gründungsverlauf:

    8

    Gewerbe-anmeldung

    IdeeVorbe-reitung

    Aufbau / Business-plan

    Ausgaben

    Einnahmen

    Quelle: Dipl.-Volksw. Irene Kuron, OPUS1, Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH

    Anlaufphase

    Durststrecke

    Einleitung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 6 -

    Einleitung

    Umsatz = Menge x Preis

    abzgl. Kosten

    = Gewinn oder Verlust

    � nur wenige Parameter bestimmen den Misserfolg:� sind die Kosten zu hoch =

    � sind die Preise zu niedrig =

    � sind die Menge zu gering=}Verlust

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 7 -

    Einleitung

    Kalkulation:

    Bestimmung der Parameter

    � Mengen

    � Preise

    � Kosten (Aufwand)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 8 -

    Einleitung

    Netto-Umsatz = Menge x Netto-Preis

    abzgl. Kosten

    = Gewinn oder Verlust

    � in der Planung werden ausschließlich Nettopreise verwendet, d.h. ohne Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer)

    � der USt.-Normalsatz beträgt derzeit 19 %, der ermäßigte USt.-Satz 7 %

    � Berechnung: Endverkaufspreis : 1,19 = Nettopreis� überschlägig: (Endverkaufspreis : 6) x 5 = Nettopreis

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 9 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ MBW GmbH - 10 -

    Absatzplanung

    „Wer nicht weiß, wohin er will, darf sich wundern, wenn er woanders ankommt.“

    Mark Twain.

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 11 -

    Absatzplanung

    Umsatz = Menge x Preis

    � erster Schritt: genaue Definition der eigenen Leistung

    � größten Einfluss auf den Rest der Unternehmensplanung� trotzdem meist sträflich vernachlässigt � Resultat von Markt- und Kundenbeobachtung, deshalb für

    Existenzgründer besonders schwierig

    � Leistungsangebot abgrenzen� Marktforschung, Branchenberichte, Trends� Konkurrenzanalyse� Festlegung Zielgruppe, Kundenbefragung� Pilotkunden etc.

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 12 -

    Absatzplanung

    Absatzplanung ist eine unternehmerische Aufgabe !

    � in keiner Datenbank

    � nicht im Internet

    � Raten hilft nicht :

    � plausible und nachvollziehbare Marktrecherche

    � Zielkunden, deren Bedürfnisse und deren Marktverhalten kennen

    � „Ich will im ersten Jahr 5 Promille, im zweiten Jahr 7,5 Promille und im dritten Jahr 1,5 Prozent der Zielgruppe erreichen.“

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 13 -

    Absatzplanung

    Mengengerüst aus der Marktrecherche ableiten

    Beispiele:� Handel: Wie viele Kunden kommen täglich in das Geschäft,

    wie viele kaufen etwas?

    � Gastronomie: Wie viele Essen werden täglich serviert, wie viele Getränke ausgeschenkt?

    � Dienstleistung: Wie viele Arbeitsstunden/Manntage kann ich meinen Kunden täglich in Rechnung stellen?

    � Produktion: Wie viele Teile kann ich täglich produzieren; wie viele kann ich täglich verkaufen?

    � Kombinationen sind möglich: Handwerker verkauft i.d.R. Dienstleistungen und Handelsprodukte (z.B. Heizungen)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 14 -

    Absatzplanung

    Erster wichtiger Schritt:

    � „Mengengerüst“ bestimmen

    � zeitliche Beschränkungen beachten

    � technische Ressourcen berücksichtigen

    � z.B.: typischen Tagesablauf festlegen

    � Matrix möglichst präzise erstellen

    � nach Uhrzeit, Tagen, Monaten

    Alle Prämissen begründen und dokumentieren !

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 15 -

    Absatzplanung

    Prämissen festlegen und dokumentieren !

    Beispiel 1: Rosenverkäufer in Kneipen

    � Umsatzschwankungen nach Wochentagen: � Montag, Dienstag ���� schwach

    � Mittwoch, Donnerstag, Sonntag ���� mittel

    � Freitag, Samstag ���� stark

    � Zeitfenster: � allg. in den Abendstunden (18.00 bis 1.00 Uhr)

    � verstärkt zwischen 22.00 Uhr und 00.00 Uhr

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 16 -

    Absatzplanung

    � Umsatzschwankungen nach Jahreszeiten: � Januar, Februar, Juli, August ���� schwach

    � März, April, September, Dezember ���� mittel

    � Mai, Juni, Oktober, November ���� stark

    � Marktsegmentierung nach� Gastronomieart, Stadtteilen, etc.

    � Wettbewerbern

    � Vertriebsnebenzeiten� Akquisition von Lokalen, Beschaffungszeiten

    � Konkurrenzbeobachtung� Mengen (und Preise)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 17 -

    Absatzplanung

    � Restriktionen und unproduktive Tätigkeiten beachten� „Tragfähigkeit“ von Blumengebinden

    � Einrichtung von Zwischenlagern

    � Laufstrecken� in den Kneipen � zwischen den Kneipen� zwischen den Lagern und den Kneipen

    � Transaktionszeiten� Kundenakquisition („Wolle Rose kaufen?“)� Geldherausgabe und Geldwechsel

    Aus den Prämissen eine Absatz-Matrix erstellen

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 18 -

    Montag Dienstag Mittwoch .....Uhrzeit

    17-18

    18-19

    19-20

    20-21

    21-22

    22-23

    23-00

    00-01

    01-02

    0

    2

    5

    10

    15

    15

    10

    5

    0

    0

    2

    5

    10

    15

    15

    10

    5

    0

    0

    3

    10

    15

    20

    25

    20

    10

    5

    1. KW 2. KW 3. KW .....Tage

    Mon

    Die

    Mit

    Don

    Fre

    Sam

    Son

    62

    62

    105

    115

    165

    185

    110

    ...

    ...

    ...

    ...

    ...

    Januar Februar März .....Tage

    Mon

    Die

    Mit

    Don

    Fre

    Sam

    Son

    248

    248

    432

    460

    660

    740

    440

    ...

    ...

    ...

    ...

    ...

    Absatzplanung

    Erstellung einer Matrix / Dokumentation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 19 -

    Absatzplanung

    Beispiel 2: Beratungsunternehmen

    � typische Beratungsfälle definieren, z.B.

    � Projektbegleitung: 20 Manntage á 750 O

    � aber nur zweimal jährlich in März und Oktober

    � Existenzgründungsberatung: 2 Manntage á 1.000 O

    � Managementberatung KMU: 2 Manntage á 1.500 O

    � Matrix erstellen

    � jahreszeitliche Schwankungen berücksichtigen

    � Weihnachten, Ostern, Ferienzeiten etc.

    � ggf. eigenen Urlaub einplanen (hier im August)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 20 -

    Absatzplanung

    Beispiel 2: Beratungsunternehmen

    JAHR 1 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ΣΣΣΣ

    Projekte 1 X 1 2

    Existenzgründungs-Beratung X 1 2 2 1 X 1 X 1 1 9

    Managementberatung X 1 1 X X 1 3

    Umsatz: (2 x 15.000 8) + (9 x 2.000 8) + (3 x 3.000 8) = 57.000 8

    JAHR 2 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ΣΣΣΣ

    Projekte 1 X 1 2

    Existenzgründungs-Beratung 1 2 X 1 2 2 1 X 2 X 2 1 14

    Managementberatung 1 X 1 2 1 1 X 1 X 1 1 9

    Umsatz: (2 x 15.000 8) + (14 x 2.000 8) + (9 x 3.000 8) = 85.000 8

    JAHR 3 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ΣΣΣΣ

    Projekte 1 X 1 2

    Existenzgründungs-Beratung 1 2 X 1 3 3 2 X 2 X 2 1 17

    Managementberatung 2 X 2 2 2 1 X 1 X 2 12

    Umsatz: (2 x 15.000 8) + (17 x 2.000 8) + (12 x 3.000 8) = 100.000 8

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 21 -

    Absatzplanung

    Beispiel 3: Handwerker, Malerbetrieb

    � typische Gewerke definieren, z.B.

    � Renovierung Zimmer: 1 Tag á 500 O

    � Renovierung Einfamilienhaus: 5 Tage á 400 O

    � Mehrfamilienhaus für Bauträger: 10 Tage á 350 O

    � Matrix erstellen

    � jahreszeitliche Schwankungen berücksichtigen

    � Weihnachten, Ostern, Ferienzeiten etc.

    � Urlaub im August geplant

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 22 -

    Absatzplanung

    Beispiel 3: Handwerker, MalerbetriebJAHR 1 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ΣΣΣΣ

    Zimmer 2 2 2 3 3 1 1 x 2 2 3 1 23

    Einfamilenhaus 1 2 2 1 2 x 1 2 1 12

    Bauträger 1 1 x 1 1 4

    Umsatz: (23 x 500 O) + (12 x 2.000 O) + (4 x 3.500 O) = 49.500 O

    JAHR 2 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez ΣΣΣΣ

    Zimmer x

    Einfamilienhaus x

    Bauträger x

    JAHR 3 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Σ

    Zimmer x

    Einfamilienhaus x

    Bauträger x

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 23 -

    Absatzplanung

    Jedes Unternehmen plant seinen Absatz, egal ob esCurrywürste oder Flugzeugträger verkauft !

    � Pressemitteilung Meyer Werft Papenburg; 28.12.2012:„… sechs Kreuzfahrtschiffe,19 Flusskreuzfahrtschiffe und ein Forschungs-schiff werden in den nächsten Jahren von der NEPTUN WERFT und der MEYER WERFT konstruiert und gebaut …“

    � Pressemitteilung Airbus Industries vom November 2012:

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 24 -

    Absatzplanung

    � Absatzplanung = Mengengerüst definieren� unabdingbar für den späteren Erfolg

    � Teil des Marketingplans� alle Vertriebsaktivitäten werden darauf ausgerichtet

    � Controllinginstrument� schnelle Reaktion möglich

    � Grundlage der Finanz- und Liquiditätsplanung� ohne vorheriger Planung von Leistungen und Mengen

    kann weder Rentabilitäts- noch Liquiditätsplan erstellt werden

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 25 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 26 -

    Bedeutung des Preises

    Umsatzrendite in Deutschland in Prozent(= Gewinn : Umsatz x 100)

    � Chemieindustrie 6,8 %

    � Maschinenbau 3,0 %

    � Durchschnitt 2,7 %

    � Metallindustrie 1,8 %

    � Einzelhandel 1,6 %

    � Elektrotechnik 1,4 %

    � Baugewerbe 0,8 %

    Quelle: FAZ am Sonntag vom 22.10.2006

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 27 -

    Bedeutung des Preises

    Umkehrschluss

    � Erhöhung der Preise um wenige Prozent verdoppelt den Gewinn

    � Senkung der Preise um wenige Prozent führt zum Nullergebnis

    Frage:

    � Einzelhändler senkt seine Verkaufs-Preise um 20 %

    � Um wieviel % muss er seinen Absatz erhöhen, damit weiter-hin gleicher Gewinn ?

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 28 -

    Frankfurter Allgemeiner Zeitung vom 11.07.2013:

    20 % auf alles – außer Tiernahrung

    Hundert Prozent Murks!

    Die Baumarktkette Praktiker ist insolvent. Keiner wird sie vermissen - seelenlose Firmen gibt es genug.

    … die Nachfrage nach vielen Baumarktprodukten ist schlicht nicht preis-elastisch. Das heißt: Nur weil Dachlatten 20 Prozent weniger kosten, renoviert niemand sein Dach…

    … Zu Praktiker sind die Kunden gefahren, wenn es mal wieder eine Bohrma-schine für 29 Euro gab … „20 Prozent Rabatt auf alles - außer Tiernahrung“ war am Ende nur hundert Prozent Murks.

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 29 -

    Bedeutung des Preises

    „Enges Korsett“ für Preise

    � zum Teil sind Preise vorgeben

    � Preisempfehlungen des Handels

    � Preisbindung bei bestimmten Produkten

    � gefühlte Preise bei den Kunden

    � nach oben ist nur wenig Spielraum vorhanden

    � nach unter immer: „Sale! Sale! Sale!“ oder „25 Prozent auf alles“

    � Nicht empfehlenswert für Gründer!

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 30 -

    Preispolitik

    Halten Sie sich vor Augen:

    � „Wer billig ist und wenig Leistung bringt, ist ein Discounter.“

    � „Wer teuer ist und gute Leistung bringt, ist ein Luxus-Label.“

    � „Wer teuer ist und wenig Leistung bringt, ist ein Betrüger.“

    � „Wer billig ist und gute Leistung bringt, ist ein Idiot.“

    Aus "Die 100 häufigsten Fallen nach der Existenzgründung",

    Cordula Nussbaum, Gerhard Grubbe, Haufe Verlag 2004

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 31 -

    Preispolitische Grundsatzentscheidung:

    � In welchem Segment wollen Sie anbieten:� im hochpreisigen,

    � im mittelpreisigen oder

    � im niedrigpreisigen Segment ?

    � Je hochpreisiger das Segment, umso mehr spielen nichtpreisliche Parameter eine Rolle� Qualität oder den zusätzlichen Service, den Sie Ihren

    Kunden bieten, um einen höheren Preis als den der Wettbewerber zu rechtfertigen

    Preispolitik

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 32 -

    � im niedrigpreisigen Segment wird versucht, möglichst viele Kunden über den günstigen Preis zu gewinnen

    � für Existenzgründern nur sehr begingt zu empfehlen

    � es ist sehr schwer von niedrigen Preisen und höheren zu kommen

    � umgekehrt ist es naturgemäß sehr viel einfacher

    � bereits am Markt bestehenden Wettbewerber werden einen Preiskampf ggü. einem Newcomer fast immer gewinnen

    Preispolitik

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 33 -

    � Umkehrschluss: Machen Sie sich Gedanken über die von Ihnen angebotenen Zusatzleistungen und deren Kundennutzen

    � nur so kann Ihr Unternehmen auch im mittel- oder hochpreisigen Segment bestehen

    � Sie müssen Ihre Kunden und deren Preisbereitschaft kennen, um die „nachfrageorientierte Preisbildung“ beurteilen zu können

    Preispolitik

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 34 -

    � jede Preisalternative führt zu einem anderen Nachfrageverhalten:

    Preispolitik

    Prei

    s

    Menge

    Gleichgewichtspreis

    Nachfrage Angebot

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 35 -

    Preisgestaltung ist vor allem auch Psychologie

    � in der Marktwirtschaft entscheidet „Angebot und Nachfrage“ über den Preis

    � also die Kunden, beeinflusst von Ihrer Konkurrenz, aber nicht Ihre Kosten

    � Wie begehrt sind Ihre Dienstleistungen / Produkte ?

    � Ihren Kunden sind Ihre Kosten ziemlich egal

    � Gibt es in Ihrer Branche Preisschwellen und psychologische Barrieren ?

    � 19 % Mehrwertsteuer bei Endverbrauchern nicht vergessen

    Preisgestaltung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 36 -

    � Was sind Ihre Kunden bereit, für Ihre Leistungen und Waren zu bezahlen?

    � Was für den Zusatznutzen, den Sie bieten?

    � gleichen Sie Ihre Preise mit denen Ihrer Wettbewer-ber ab

    � Überlegen wo Sie stehen:� ob Sie tatsächlich billiger oder teurer sind

    � ob Sie tatsächlich besser oder schlechter sind

    Zusammenfassung Preis

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 37 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 38 -

    Preisfindung

    Preise im Spannungsfeld der drei

    „K“

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 39 -

    Wie kalkuliere ich meinen Preis?

    Kunden- bzw. nachfrageorientiertePreisbildung

    KostenorientiertePreisbildung

    KonkurrenzorientiertePreisbildung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 40 -

    Nachfrageorientierte Preise

    Kunden

    Wertvorstellungen der Nachfrager:� Preisvorstellungen

    � Kennen Ihre Kunden den Wettbewerb ?

    � Preisbereitschaft� Was sind Ihre Kunden bereit zu zahlen ?� Unterschiedliche Preise für unterschiedliche

    Kundengruppen ?

    � Preisklassen� Welche Preisstrategie verfolgen Sie ?

    � psychologische Einflüsse� z.B. Mineralölpreise xx,9 Euro

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 41 -

    Wettbewerbsorientierte Preise

    Konkurrenz

    Preis soll konkurrenzfähig sein

    � Marktpreise müssen Sie wirklich kennen

    � Konditionen der Wettbewerber recherchieren

    � Nachfragen bei Kollegen, Geschäftspartnern und Kunden

    � Leistungsvergleiche ziehen

    � abheben vom Wettbewerb

    � Marktpreise sind unabhängig von Ihren Kosten

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 42 -

    Kostenpreise

    Kosten

    Preis soll die Kosten abdecken

    � Kostenermittlung (Selbstkosten)

    � zusätzlichen Gewinn einrechnen

    � Bestimmung der Selbstkosten

    � Kostenrechnung

    � Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 43 -

    Kostenpreise

    Kosten

    Preis soll die Kosten abdecken

    � Kostenermittlung (Selbstkosten)

    � zusätzlichen Gewinn einrechnen

    � Bestimmung der Selbstkosten

    � Kostenrechnung

    � Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 44 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 45 -

    Kalkulation

    � von Jungunternehmern und Gründern meist vernachlässigt

    � Verkaufspreise oder Dienstleistungshonorare werden "über den Daumen kalkuliert"

    � Konsequenz:

    � schwierig festzustellen, ob Unternehmen rentabel

    � keine Übersicht über Kosten

    � organisatorische und kostensenkende Maßnahmen können kaum eingeleitet werden

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 46 -

    Kalkulation

    � unterschiedliche Rechenansätze u.a.: � Divisionskalkulation

    � Zuschlagskalkulation� einstufige

    � mehrstufige

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � je größer und vielschichtiger das Unternehmen, desto komplexer die Kalkulation

    � Kalkulation errechnet die Mindestpreise -das Marketing bestimmt die Höhe der Preise

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 47 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 48 -

    Divisionskalkulation

    einfache Divisionskalkulation (Stundensatz)

    � alle Kosten im Jahr werden erfasst

    � inkl. kalkulatorischer Unternehmerlohn (angemessene „Entlohnung“ für die Tätigkeit)

    � Bestimmung der jährlichen produktiven Stunden

    Gesamtkosten

    Anzahl Stunden+ GewinnzuschlagStundensatz =

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 49 -

    Divisionskalkulation

    einfache Divisionskalkulation (Stundensatz)

    � alle Kosten im Jahr werden erfasst

    � inkl. kalkulatorischer Unternehmerlohn (angemessene „Entlohnung“ für die Tätigkeit)

    � Bestimmung der jährlichen produktiven Stunden

    Gesamtkosten

    Anzahl Stunden+ Gewinnzuschlag Stundensatz =

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 50 -

    ∅∅∅∅ Bruttoverdienste Deutschland

    Vollzeitbeschäftigte im Jahr 2012

    Jahresverdienst einschließlich Sonderzahlungen:

    44.991 O

    Monatsverdienst (Jahresverdienst einschließlich Sonderzahlungen : 12)

    3.749 8

    Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 16, Reihe 2.4., 22. März 2013216021

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 51 -

    ∅∅∅∅ Nettoverdienste Deutschland

    vom Brutto des Angestellten wird abgezogen:

    � Lohnsteuer (eine Art Quellensteuer, die der Arbeitgeber an das Finanzamt abführt):� Einkünfte aus unselbstständiger Tätigkeit� darauf 5,5 % Solidaritätszuschlag� darauf ggf. Kirchensteuer (9 % in NRW)

    � Sozialabgaben� Rentenversicherungsbeiträge� Krankenversicherungsbeiträge� Pflegeversicherungsbeiträge� Arbeitslosenversicherungsbeiträge

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 52 -

    Beitragshöhe:

    � Rentenversicherung 18,90 % (: 2)

    � Krankenversicherung 14,60 % (: 2)

    � Pflegeversicherung 2,05 % (: 2)

    � Arbeitslosenversicherung 3,00 % (: 2)

    Arbeitnehmeranteil = 20,175 % bzw. 20,425 %

    � zzgl. 0,9 % AN-Mehrbelastung für Krankenversicherung� Kinderlose zahlen für Pflegeversicherung 0,25 % mehr

    Sozialabgaben

    Arbeitgeberanteil = 19,275 %

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 53 -

    Nettoberechnung (AN-Sozialabgaben)

    Monat Jahr

    Brutto 3.749 8 44.991 8

    Rentenversicherung (9,45 %) 354 J 4.248 J

    Krankenversicherung (8,2 %) 308 J 3.696 J

    Pflegeversicherung (1,275 %) 48 J 576 J

    Arbeitslosenversicherung (1,5 %) 56 J 672 J

    Summe Sozialabgaben 766 8 9.192 8

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 54 -

    Nettoberechnung 2014 (Steuern) *)

    *) Ohne Gewähr, nach www.brutto-netto-rechner.info

    Monat Jahr

    Brutto 3.749 8 44.991 8

    Lohnsteuer 669 J 8.028 J

    Soli 37 J 444 J

    ohne Kirchensteuer

    (mit Kirchensteuer)

    0 J

    (60 J)

    0 J

    (720 J)

    Summe Steuern 706 8 8.472 8

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 55 -

    Nettoberechnung für 2014 *)

    *) Ohne Gewähr, nach www.brutto-netto-rechner.info

    Monat Jahr

    Brutto 3.749 8 44.991 8

    abzgl. Summe Sozialabgaben 766 O 9.192 O

    abzgl. Summe Steuern 706 O 8.472 O

    Netto 2.277 8 27.327 8

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 56 -

    Stundengehalt für Angestellte ca. 13 Euro (netto)

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

    Nebenrechnung:

    � ∅ Brutto-Monats-Gehalt = 3.749 Euro

    � abzgl. Sozialabgaben (766 O) = 2.983 Euro

    � abzgl. Lohnsteuern und Soli (706 O) = 2.277 Euro

    � 40 Stunden in Woche, der Monat hat 4,33 Wochen

    =13,15 Euro

    � hohe Diskrepanz zwischen Selbstständigen-Honoraren und Angestellten-Gehältern

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 57 -

    � der „Angestellten-Blickwinkel“ verführt viele Gründer dazu niedrige Angebotspreise zu kalkulieren

    � Handwerker und Dienstleister: "horrende" Honorare von 75 Euro / Stunde und mehr

    � „unverschämte“ Berater: 150 Euro / Stunde und mehr

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

    Preise für Dienstleistungen

    � hohe Diskrepanz zwischen Selbstständigen-Honoraren und Angestellten-Gehältern

    � Stunden-Gehalt für Angestellte = ca. 13 Euro (netto)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 58 -

    Berechnung aus Sicht eines Selbstständigen:

    � 12 Monatsgehälter 12 x 3.749 Euro = 44.991 Euro

    � zuzüglich betriebliche Zuwendungen (vermögenswirksame Leistungen, Verpflegungs- und Fahrtkostenzuschüsse etc.) und krankheitsbedingte Fehlzeiten, etc. = 0 Euro

    � Zwischensumme = 53.674 Euro

    � zzgl. 19,3 % Arbeitgeber-Anteil = 8.683 Euro

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 59 -

    � 53,974 Euro verteilt auf 221 Tage = 242,87 Euro/Tag

    � Stundensatz von ca. 30,36 EUR

    � umgelegt auf die Zahl der Arbeitstage:

    � vorausgesetzt Sie sind nie (!) krank

    � 365 Kalendertage pro Jahr abzgl. Wochenenden (104 Tage)abzgl. Feiertagen (9 - 16 Tage) abzgl. Tarifurlaub (25 - 30 Tage)

    � verbleiben 215 – 227 tatsächliche Arbeitstage� bei durchschnittlich 221 Tagen = 1.768 Stunden

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 60 -

    � außer der eigenen Arbeitskraft setzen Selbstständige aber noch weitere Mittel ein, z.B. für

    � diese Kosten sind ebenfalls zu erwirtschaften

    � Höhe abhängig von Art der Dienstleistung und notwendiger Ausstattung

    � Räume� Büroausstattung� Computer� Verbrauchsmaterial� Geschäftswagen � etc.

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 61 -

    � verteilt auf 1.768 Stunden (221 Tage x 8 Stunden)

    � 30,36 Euro + 6,78 Euro = 37,14 Euro

    � 30,36 Euro + 10,18 Euro = 40,54 Euro

    � 30,36 Euro + 13,57 Euro = 43,93 Euro

    � Höhe der monatlichen Kosten z.B.

    � 1.000 Euro/Monat = 12.000 Euro p.a.

    � 1.500 Euro/Monat = 18.000 Euro p.a.

    � 2.000 Euro/Monat = 24.000 Euro p.a.

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 62 -

    � nicht jede Stunde ist produktiv und "fakturierbar" (d.h. kann Kunden in Rechnung gestellt werden)

    � Restzeiten für Akquisition, Anfahrts- und Abfahrtswege, Führen der Bücher, Rechnungsschreiben, etc)

    � Höhe abhängig von Branche, Saison etc.

    � Auslastung von 50 Prozent kann u.U. sehr gut sein

    � selbst bei guter Auftragslage ist ein Auslastungsgrad von über 66 Prozent nur schwer zu erzielen

    � (221 Tage x 8 Std.) x 68 % = 1.200 „verkaufte“ Stunden

    � (37,14 Euro : 68 %) ≅≅≅≅ 55 Euro

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 63 -

    � 55 Euro + 20 % Aufschlag = 66 Euro

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

    � zum Gewinn zählt aber nicht nur der „Unternehmerlohn“

    � dieser ist auch notwendig für die Bildung betrieblicher Rücklagen:� Rückzahlung von Krediten (Tilgungen) � betrieblicher Puffer� künftige Investitionen� „Durststrecke“ der Anfangszeit, etc.

    � sind 20 % Aufschlag hierfür angemessen?

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 64 -

    � zuzüglich Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) beim Kunden = + 19 %

    � 66 Euro zzgl. 19 % USt. ≅≅≅≅ 78,50 Euro

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 65 -

    Konsequenz:

    � Will man als Selbstständiger auf das Gehalt eines durchschnittlich qualifizierten deutschen Vollzeit-Angestellten zu kommen,

    � muss man seriös und zurückhaltend kalkuliert knapp 80 Euro pro Stunde berechnen!

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

    � Für Sie selbst verbleiben: 13,15 Euro pro Stunde !

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 66 -

    alternative Rechnung (für Selbstausbeuter):

    Problem:� Haben auch Ihre Kunden für Sie 3.000 Stunden Zeit?� Wie viel Zeit brauchen Sie für sonstige Aktivitäten

    (unproduktive Zeiten)?

    � monatliche betriebliche Kosten: 734 Euro

    � Summe jährlich: 30.000 Euro

    � 300 Tage á 10 Stunden: 3.000 Std.

    � 30.000 Euro : 3.000 Std. = 10,00 Euro/Std.

    � zzgl. 19 % USt. (1,90 Euro) = 11,90 Euro/Std.

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

    � kalk. Unternehmerlohn (���� Mindestlohn): 1.766 Euro

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 67 -

    Produktivität ist der Schlüssel !

    � Wie viele Stunden im Jahr lassen sich an Kunden verkaufen?

    � Arbeitszeit enthält auch unproduktive Zeiten (Akquisition, Wege zum Kunden, Bürotätigkeiten, Weiterbildung, etc.)

    � Zeiten für private Tätigkeiten (Schlafen, Essen, Trinken, etc.)

    � Gespür für Zeiten entwickeln:

    � 365 Tage im Jahr 8.760 Std.

    � typische Arbeitszeit (210 Tg. x 8 Std.) 1.680 Std.

    � bei Produktivität 66 %: 1.109 Std.

    Divisionskalkulation (Stundensätze)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 68 -

    Divisionskalkulation

    einfache Divisionskalkulation (Stundensatz):

    Gewinn-zuschlag

    = StundensatzGesamtkosten

    Anzahl Stunden+ USt.+

    � Summe betriebliche Kosten im Jahr

    � zuzüglich kalkulatorischer Unternehmerlohn

    � jährlichen produktive Stunden

    � Höhe Gewinnzuschlag

    � Umsatzsteuer

    � Aufrundung des Ergebnisses

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 69 -

    Divisionskalkulation

    einfache Divisionskalkulation (Stundensatz Bsp.1)� Summe betriebliche Kosten im Jahr: 12.000 O

    � kalkulatorischer Unternehmerlohn: 54.000 O� (3.749 + 20 % LN) x 12 Monate ~ 54.000 J

    � jährliche produktive Stunden (68 %): 1.200 Std.� ∅ Arbeitszeit 220 Tage x 8 Std. = 1.760 Std.

    � Gewinnzuschlag: 20 %

    � Umsatzsteuer: 19 %

    66 T8 : 1.200 Std. = 55 8 + 20% = 66 8 + 19% ≅≅≅≅ 78,50 8

    Gewinn-zuschlag

    = StundensatzGesamtkosten

    Anzahl Stunden+ USt.+

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 70 -

    Divisionskalkulation

    einfache Divisionskalkulation (Stundensatz Bsp. 2) � Summe betriebliche Kosten im Jahr: 12.000 O

    � kalkulatorischer Unternehmerlohn: 54.000 O� (3.749 + 20 % LN) x 12 Monate ~ 54.000 J

    � jährliche produktive Stunden (66 %): 1.650 Std.� ∅ Arbeitszeit 250 Tage x 10 Std. = 2.500 Std.

    � Gewinnzuschlag: 20 %

    � Umsatzsteuer: 19 %

    66 T8 : 1.650 Std. = 40 8 + 20% = 48 8 + 19% ≅≅≅≅ 57 8

    Gewinn-zuschlag

    = StundensatzGesamtkosten

    Anzahl Stunden+ USt.+

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 71 -

    Divisionskalkulation

    einfache Divisionskalkulation (Stundensatz Bsp. 3) � Summe betriebliche Kosten im Jahr: 12.000 O

    � kalkulatorischer Unternehmerlohn: 36.000 O� (2.500 + 20 % LN) x 12 Monate = 36.000 J

    � jährliche produktive Stunden (66 %): 1.650 Std.� ∅ Arbeitszeit 250 Tage x 10 Std. = 2.500 Std.

    � Gewinnzuschlag: 20 %

    � Umsatzsteuer: 19 %

    48 T8 : 1.650 Std. = 29 8 + 20% = 35 8 + 19% ≅≅≅≅ 42 8

    Gewinn-zuschlag

    = StundensatzGesamtkosten

    Anzahl Stunden+ USt.+

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 72 -

    Kostenpreis > Wettbewerbspreis

    Kalkulierter Stundenpreis ist höher als der desdes Wettbewerbs

    � Erhöhung des Auslastungsgrads / Produktivität

    � längere Arbeitszeit, Verzicht auf Wochenenden/Urlaub

    � Reduzierung der Kosten

    � wo und wie können Kosten reduziert werden?

    � Veränderung des Leistungsangebots

    � Zusatzangebote schaffen

    � Anpassung der Zielgruppe

    � ggf. andere Zielgruppe ansprechen

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 73 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 74 -

    Kalkulation

    Einkaufspreis x Zuschlagssatz + USt = Verkaufspreis

    einfache Zuschlagskalkulation

    Beispiele für branchenübliche Zuschlagssätze:

    � Reisebüros 4 - 8 Prozent

    � Fachhandel 50 Prozent

    � Oberbekleidung / Schuhe 100 - 150 Prozent

    � Boutiquen 200 - 300 Prozent

    � Parfümerien 400 Prozent

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 75 -

    Preisfindung

    Ziel aller Unternehmen: � eingekaufte oder hergestellte Produkte und/oder Leistungen

    „abzusetzen“

    � Handlungskosten decken

    � darüber hinaus Gewinn erzielen

    � „Skonto“ und „Rabatt“ wird in der Kalkulation berücksichtigt

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 76 -

    Rabatt

    BezugspreisEinstandspreis

    Handlungs-kosten

    Selbstkosten

    Gewinn

    Barverkaufspreis

    Skonto

    Zielverkaufspreis

    USt.

    Quelle: Hahn+Meier: Rechnungswesen Büroberufe

    Listenverkaufspreis

    Vorwärtskalkulation

    +

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 77 -

    Beispiel Zuschlagskalkulation

    Neueröffnung Schuhhandel� Gründerin will neuen Schuhladen eröffnen

    � Verkauf gemeinsam mit drei Teilzeit-Mitarbeiterinnen

    � Ladenlokal soll angemietet und eingerichtet werden

    � alle Aufwandspositionen müssen erfasst werden

    1. Schritt: kalkulatorischer Unternehmerlohn errechnen

    � Ziel der Unternehmerin: Sich nicht verschlechtern!

    � früher hatte sie ca. 1.900 Euro netto im Monat

    � dies entsprach ca. 3.100 O brutto im Monat

    � entspricht ca. 3.700 O / p.M. Aufwand inkl. Arbeitgeberanteile

    � ���� ca. 44.500 O p.a. kalkulatorischer Unternehmerlohn

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 78 -

    Berechnung Unternehmerlohn

    597 8AG-Anteil

    an der Sozialversicherung

    633 8AN-Anteil

    an der Sozialversicherung

    ca. 554 8Lohnsteuer und Soli *)

    3.100 8

    3.697 8

    2.467 8

    1.913 8*) www.brutto-netto-rechner.info

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 79 -

    Beispiel Zuschlagskalkulation

    Zweiter Schritt: Aufwandspositionen ermitteln� Personalkosten: 56.500 O p.a.

    � 3 Halbtags-Mitarbeiterinnen á 1.300 O „brutto“ p.M. � zzgl. Lohnnebenkosten á 270 O p.M.

    � Zinsbelastung für Erstausstattung, Investitionen und Kontokorrentkredit: ca. 10.000 O p.a.

    � AfA : 12.000 O p.a. � Investition: 72.000 O; Abschreibung über 6 Jahre

    � Miete und Nebenkosten = 48.000 O p.a. � ca. 120 m² Verkaufsraum = 1.800 O p.M. (ca. 120 m² á 15 O)� Lager und Sozialräume = 1.500 O p.M. (ca. 150 m² á 10 O)� Nebenkosten: 700 O p.M.

    � sonstige Kosten (KFZ, Beratung, Tel., etc.): 9.000 O p.a.

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 80 -

    Beispiel Zuschlagskalkulation

    Dritter Schritt: Handlungskosten ermitteln� kalk. Unternehmerlohn: 44.500 O

    � Personalaufwand: 56.500 O

    � Zinsaufwand 10.000 O

    � Abschreibungen 12.000 O

    � sonstiger Aufwand 57.000 O� Raumkosten: 48.000 J� Fahrzeugkosten: 6.000 J� sonstige Kosten: 3.000 J

    � Summe: 180.000 8

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 81 -

    Beispiel Zuschlagskalkulation

    � Vierter Schritt: Anzahl der verkauften Schuhe prognostizieren

    � Wie viele Paare werden verkauft werden?� Menge prognostizieren

    � differenzierte Prognose wäre notwendig (Matrix):� Damenschuhe: 54 %

    � Herrenschuhe: 17 %

    � Kinderschuhe: 12 %

    � Sportschuhe: 6 %

    � Restsortiment: 11 %

    � Hier hilfsweise: Einheitspaar á 36 O (netto Einkaufspreis)

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 82 -

    4. Schritt: Menge der verkauften Schuhe

    � 365 Tage abzgl. 52 Sonn- und 13 Feiertage

    � 300 Verkaufstage / 50 Verkaufswochen

    � Montag: 12 Paare / Tag � Dienstag: 14 Paare / Tag� Mittwoch: 16 Paare / Tag� Donnerstag: 20 Paare / Tag� Freitag: 30 Paare / Tag� Samstag: 28 Paare / Tag

    � 120 Paare / Woche oder 6.000 Paare /Jahr� 1/3 muss aber als Aktionsware verkauft werden� d.h. nur 4.000 Paare zum regulären Preis verkauft

    Beispiel Zuschlagskalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 83 -

    Fünfter Schritt: Selbstkosten ermitteln

    � Handlungskosten auf die kalkulierte Menge verteilen (Aktionsware kann nicht auf die Handlungskosten verteilt werden)

    � Einstandspreis (netto) = 36 O

    � 180.000 Euro : 4.000 Paar Schuhe = 45 O� ���� einem Aufschlag von ca. 120 Prozent

    � Selbstkosten: = 81 8

    � zzgl. 5 % Gewinn = Barverkaufspreis = 85 O� zzgl. 19 % Umsatzsteuer = 101 8

    Beispiel Zuschlagskalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 84 -

    Fünfter Schritt: Selbstkosten ermitteln

    � Handlungskosten auf die kalkulierte Menge verteilen (Aktionsware kann nicht auf die Handlungskosten verteilt werden)

    � Einstandspreis (netto) = 36 O

    � 180.000 Euro : 4.000 Paar Schuhe = 45 O� ���� einem Aufschlag von ca. 120 Prozent

    � Selbstkosten: = 81 8

    � zzgl. 5 % Gewinn = Barverkaufspreis = 85 O� zzgl. 19 % Umsatzsteuer = 101 8

    Beispiel Zuschlagskalkulation

    x

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 85 -

    Fünfter Schritt: Selbstkosten ermitteln

    � Handlungskosten auf die kalkulierte Menge verteilen (Aktionsware kann nicht auf die Handlungskosten verteilt werden)

    � Einstandspreis (netto) = 36 O

    � 180.000 Euro : 4.000 Paar Schuhe = 45 O� ���� einem Aufschlag von ca. 120 Prozent

    � Selbstkosten: = 81 8

    � zzgl. 2,5 % Gewinn = Barverkaufspreis = 83 O� zzgl. 19 % Umsatzsteuer = 99 8

    Beispiel Zuschlagskalkulation

    � Gewinn: = 8.000 8� werden 170 Paare weniger verkauft, Gewinn = 0 8

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 86 -

    Rentabilitätsvorschau (Plan-GuV) Schuhhandel:

    Beispiel Zuschlagskalkulation

    Umsatz� reguläre Ware (4.000 Paare á 83 J = 332.000 J

    � Aktionsware (2.000 Paare á 36 J = 72.000 J)

    404.000 8

    abzügl. Wareneinsatz (6.000 Paare á 36 8) 216.000 8

    = Rohertrag 188.000 8

    abzügl. Personalaufwand 56.500 O

    abzügl. Zinsaufwand 10.000 O

    abzügl. AfA (Abschreibung Geschäftsausstattung) 12.000 O

    abzügl. sonstiger Aufwand (Miete, KFZ, Sonstiges) 57.000 O

    = steuerlicher Gewinn 52.500 8

    abzügl. kalkulatorischer Unternehmerlohn 44.500 O

    = betriebswirtschaftlicher Gewinn 8.000 8

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 87 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 88 -

    � einheitlicher Kostenzuschlag ist i.d.R. nicht verursachungs-gerecht

    � differenzierter Zuschlag der „Gemeinkosten“ notwendig

    Folgende Unterscheidung notwendig:

    � Einzelkosten:� alle variable Kosten (z.B. Materialkosten je Auftrag,

    Fremdleistungen), im direkten Bezug zum Auftrag undalle fixen Kosten, die dem Kunden direkt in Rechnung gestellt werden können (z.B. Arbeitsstunden)

    � Gemeinkosten:� diejenigen fixe Kosten (z.B. Miete, KFZ Kosten, AfA), die

    sich nicht eindeutig zuordnen lassen

    Differenz. Zuschlagskalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 89 -

    Beispiel 1: Gastronomiebetrieb, mit einheitlichem Aufschlag auf Getränke in Höhe von 400 % (WE = 20%)

    Differenz. Zuschlagskalkulation

    � Wareneinsatz kl. Cola (0,2 l) = 0,30 O; VK = 1,51 O (netto)� Wareneinsatz gr. Cola (0,4 l) = 0,60 O; VK = 3,02 O (netto)

    Kalkulation ist nicht verursachungsgerecht:

    � Verkauf von 2 kleinen Getränken verursacht doppelte Arbeit (Kellner, Glasbruch, Spülen etc.)

    � entweder müsste die kleine Cola teurer oder die große Cola billiger angeboten werden

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 90 -

    Beispiel 2: Gastronomiebetrieb, mit einheitlichem Aufschlag auf Speisen in Höhe von 233 % (WE = 30 %)

    Differenz. Zuschlagskalkulation

    � Gericht 1: WE = 2 O; VK = 6,65 O + USt = 7,90 O (brutto)� Gericht 2: WE = 2 O; VK = 6,95 O + USt = 7,90 O (brutto)Aber:� Gericht 1 ist arbeits- und energieintensiv und wird roh

    schnell ungenießbar (hoher Ausschuss)� Gericht 2 wird „nur auf den Teller gelegt“, ist roh lange

    haltbarD.h.:� Gericht 1 ist zu billig kalkuliert� Gericht 2 vermutlich viel zu teuer, findet kaum Absatz

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 91 -

    Preise > Wettbewerbspreis

    � Erhöhung Planmenge / Produktivität� mehr Produkte verkaufen

    � verstärkte Marketingmaßnahmen� Werbung, PR, Imageaufbau

    � Anpassung der Zielgruppe� ggf. andere Zielgruppe ansprechen

    � Reduzierung der Kosten� Wo und wie ?

    Kalkulierter Stundenpreis ist höher als der desdes Wettbewerbs

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 92 -

    � Einleitung

    � Absatzplanung

    � Bedeutung des Preises

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � Kalkulation

    � Divisionskalkulation (Stundenpreise)

    � Zuschlagskalkulation (einfach/differenziert)

    � Deckungsbeitragsrechnung

    � Zusammenfassung

    Inhalt Kalkulation

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 93 -

    � weitere und häufig ergänzende Möglichkeit, Verkaufspreise zu berechnen

    � ist flexibler und wird insbesondere von kleinen und mittleren Firmen eingesetzt

    � Wie viel bleibt „übrig“ um die Kosten zu decken? (pro ver-kaufter Ware, pro Stunde etc.)

    � Um wie viel niedriger kann angeboten werden, wenn sich der festgesetzte Preis (aus Zuschlagskalkulation) nicht erzielen lässt?

    � ggf. ist „wenig“ besser als „gar nichts“

    Deckungsbeitragsrechnung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 94 -

    Voll- und Teilkostenrechnung

    Grundsatz:

    � alle Kosten, die entstehen, müssen verdient werden, d.h. müssen über Erlöse wieder eingebracht werden

    � dies ist aber nur in Bezug auf die Leistungsgesamtheit des Betriebes und in längeren Fristen zwingend notwendig

    � jedes Produkt muss zwar seine direkten Produktkosten verdienen,

    � aber nicht jedes Produkt muss immer einen Anteil zur Deckung der gesamten Strukturkosten erbringen

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 95 -

    Voll- und Teilkostenrechnung

    � bei Entscheidungen � zur Preisgestaltung, � zur Auftragsannahme, � zur Kapazitätsauslastung

    � ist die vollständige Deckung aller Strukturkosten betriebs-wirtschaftlich nur langfristig zwingend

    � kurzfristig kann es ggf. vorteilhafter sein, (vorübergehend) ein Produkt zu erstellen/zu verkaufen

    � das nur einen geringen Anteil zur Strukturkosten-deckung erbringt

    � es ist zumindest besser, als es nicht zu erstellen und gar keinen Deckungsbeitrag zu erhalten

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 96 -

    Beispiele Deckungsbeitrag

    � Beispiel Kurierdienst

    � Berechnung zu Vollkosten

    � fixe und variable Kosten

    � Berechnung zu Teilkosten

    � Deckungsbeitrag

    � Beispiel Wienerwürstchenverkauf

    � Graphische Darstellung

    � Zusammenfassung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 97 -

    Beispiel Kurierdienst

    � Herr A, Herr B und Herr C gründen jeder zum 1. Januar einen eigenen Kurierdienst:

    A B

    C

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 98 -

    Beispiel Vollkosten / Teilkosten

    � Herr A, Herr B und Herr C gründen jeder zum 1. Januar einen eigenen Kurierdienst

    � Zuerst kalkulieren sie die fixen Kosten:

    � KFZ: 7.000 O p.a.� Büro / Werbung / Steuerberater 11.000 O p.a.� Kalkulatorischer Unternehmerlohn 36.000 O p.a.� Summe: 54.000 8 p.a.

    � dann die variablen Kosten *): ca. 0,20 8/km

    � z.B. Mineralöle� Wartung � etc.

    *) ADAC, Autocheck etc.

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 99 -

    � alle drei Herren erwarten jeweils eine jährliche Transport-leistung von 36.000 Kilometern

    � nach der Vollkosten-Methode errechnen sie Kosten in Höhe von 1,54 O pro Kilometer

    � fixe Kosten = 54.000 O : 36.000 km = 1,50 O/km� variable Kosten = 0,20 O/km� Summe Kosten pro Kilometer = 1,70 O/km

    � neben ihrer Entnahme wollen die drei Fuhrunternehmer auch einen Gewinn i.H.v. ca. 17 % machen

    � deshalb vereinbaren sie nicht unter einem Kilometerpreis von 2,00 O netto (ca. 2,38 O inklusive Mehrwertsteuer) Angebote anzunehmen

    Beispiel Vollkosten / Teilkosten

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 100 -

    � Dann erhalten Herr A und Herr B von der Firma D das Angebot einen Rahmenvertrag abzuschließen:

    � Transportleistung p.M. 3.000 Kilometer� Vergütung: 6.300 Euro netto

    � Beide rechnen nach und schlagen ein � es bleibt sogar noch ein zusätzlicher Gewinn in Höhe

    von 300 Euro pro Monat

    Beispiel Vollkosten / Teilkosten

    A B

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 101 -

    � Herr C erhält kein vergleichbares Angebot, vielmehr hat er die ersten drei Monate gar nichts zu tun

    � er rechnet erneut und kommt zu dem Schluss, dass er nach der Vollkosten-Methode nun mehr verlangen muss:

    � Fixe Kosten 54.000 O, variable Kosten: 20 Cent / km� verbleibende Monate: 9 (27.000 Km im Jahr)� [(54 TO : 27.000 km) + 0,20 O] + 20 % = 2,64 8/km

    � leider ist er auch in den nächsten drei Monaten ohne Auftrag

    � daraufhin erhöht er nach Vollkostenmethode zum 1. Juli erneut seine Preise auf 3,84 8/km und geht kurze Zeit später in Konkurs

    Beispiel Vollkosten / Teilkosten

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 102 -

    � dagegen verläuft das Jahr für A und B wie geplant, die beiden Unternehmer sind hoch zufrieden

    � am Silvestertag kommt Herr E und bietet für eine Kurztour von 500 Kilometern 750 Euro netto an

    � Herr A lehnt ab, er verlangt 1.000 O netto für diese Tour (500 Km x 2,00 O)

    � Herr B dagegen schlägt ein, führt den Transport aus und kann abends auf der Silvesterparty für 650 O Champagner-Runden schmeißen:

    � fixe Kosten waren bereits gedeckt gewesen � variable Kosten: 500 Km x 0,20 O = 100 O� zusätzlicher Deckungsbeitrag = 650 O

    Beispiel Vollkosten / Teilkosten

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 103 -

    Beispiele Deckungsbeitrag

    � Beispiel Kurierdienst

    � Berechnung zu Vollkosten

    � fixe und variable Kosten

    � Berechnung zu Teilkosten

    � Deckungsbeitrag

    � Beispiel Wienerwürstchenverkauf

    � Graphische Darstellung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 104 -

    � Herr Krakauer hat einen mobilen Verkaufsstand für Wiener Würstchen

    � Verkaufspreis: 2,80 O netto (+7 % USt. = 3,00 J brutto)

    � Einkaufspreis: 0,80 O netto (variable Kosten)

    � Deckungsbeitrag pro Würstchen: 2,00 8

    � Wurstverkäufe müssen die fixen Kosten decken (p.M.)

    � Miete, AfA, Aushilfen, Standgebühren etc. = 2.000 O

    � kalkulatorischer Unternehmerlohn = 3.000 O

    � Mindestverkauf = 2.500 Würstchen / Monat

    � 5.000 O : 2,00 O (Deckungsbeitrag) = 2.500 Stück

    � Mindestumsatz = 7.000 O netto (= 7.500 J brutto)

    Deckungsbeitragsrechnung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 105 -

    � Herr Krakauer stellt fest, dass er seine Würstchen nicht für 3,00 O (brutto) absetzten kann

    � Preissenkung auf 2,10 O netto (= 2,25 O brutto)

    � einfache Grundüberlegung:

    � beim Einkaufspreis (variablen Kosten) i.H.v. 0,80 O bleibt immer noch etwas übrig (DB = 1,30 8)

    � verharrt er dagegen auf seinen Preis, bleibt er auf seinem Produkt sitzen und hat gar nichts

    � bleibt es aber nur bei 2.500 Würstchen p.M., kann er seine Kosten (inkl. Unternehmergehalt) nicht decken

    � in der Kasse fehlen dann 1.750 O / Monat

    � 2.500 St. x 1,30 DB = 3.250 O (statt 5.000 O)

    Deckungsbeitragsrechnung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 106 -

    Deckungsbeitragsrechnung

    Erzielung von Erträgen unterhalb der Fixkosten ist kurzfristig machbar, dauerhaft jedoch nicht

    Alternativen von Herr Krakauer:

    � Umsatz steigern (z.B. auf knapp 4.000 Würstchen p.M.)� (genau auf: 3.846 Stück x 1,30 DB = 5.000 O)

    � variable Kosten reduzieren (z.B. neuer Lieferant, der für 0,10 O statt für 0,80 O pro Würstchen liefert)� Deckungsbeitrag wäre wieder = 2,00 O

    � Unternehmerlohn um 1.750 O reduzieren� Kosten in Höhe von 1.750 O einsparen� Kombination vom o.g.� Geschäft aufgeben

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 107 -

    je nach Marktlage kann Herr Krakauer die Preiseauch differenzieren:� Volksfeste (1 x p.M.): 500 Stck, VK: 2,50 O DB: 1,54 8

    � Sport-Veranstaltungen: (2 x monatlich á250 Stück) VK: 3,40 O brutto; DB: 2,38 8

    � Fußgängerzone (Rest des Monats): 2.500 Stück, VK: 2,25 O brutto DB: 1,30 8

    � Gesamtdeckungsbeitrag: (500 x 1,54 O) + (500 x 2,38 O) + (2.500 x 1,30 O) = 5.210 8

    � abzgl. fixer Kosten und Unternehmergehalt verbleibt sogar ein betriebwirtschaftlicher Gewinn i.H.v. 210 O

    Deckungsbeitragsrechnung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 108 -

    Beispiele Deckungsbeitrag

    � Beispiel Kurierdienst

    � Berechnung zu Vollkosten

    � fixe und variable Kosten

    � Berechnung zu Teilkosten

    � Deckungsbeitrag

    � Beispiel Wienerwürstchenverkauf

    � Graphische Darstellung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 109 -

    Absatz

    Umsatz-erlöse

    fixe Kosten

    break-even-point

    Verlustzone

    Gewinnzone

    variable Kosten

    Gesamt-kosten

    Deckungs-beitrag

    Kosten / Preise

    Gewinnschwellenrechnung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 110 -

    � Absatzmenge möglichst genau definieren

    � Bedeutung der Preise

    � „20 Prozent auf alles – außer Tiernahrung!“

    � Spannungsfeld Preisfindung

    � magischen 3 K´s: Kunden, Konkurrenz, Kosten

    � Kalkulation

    � Bsp. Divisionskalkulation („horrende“ Stundenpreise)

    � Bsp. Zuschlagskalkulation im Handel

    � Bsp. Deckungsbeitragsrechnung

    � Preisgestaltung

    � Preise sind Bestandteil des Marketingmixes

    Zusammenfassung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 111 -

    � Allerbeste Kenntnis der eigenen Kunden ist unabdingbar!

    � Wie viele Kunden kommen überhaupt in Frage?

    � Wie viele Einheiten nimmt ein Kunde ab?

    � ARPU (Average Revenue per User): Wie hoch ist der durchschnittliche Erlös pro Kunden?

    � CAC (Customer Acquisition Costs): Was kostet mich der einzelne Kunde an Akquisitionskosten (in Euro)?

    � CLV (Customer Lifetime Value): Was ist der einzelne Kunde wert (in Euro)?

    � etc.

    Zusammenfassung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 112 -

    Marktpreis ermitteln

    DeckungsbeitragsrechnungZuschlagskalkulation

    Preise festlegen

    Akzeptiert der Markt den Preis

    Gewinn

    Quelle: www.akademie.de

    NEIN

    Zusammenfassung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 113 -

    Folgende Fragen sollten Sie sich stellen:

    � Höhe Mindestumsatz (Kostendeckung)

    � Höhe der Fixkosten

    � Maximale Preise im Markt (Preisobergrenze)

    � Minimale Preise im Markt (Preisuntergrenze)

    � Höhe der Deckungsbeiträge

    � Kosten sparen

    � gewinnbringende Produkte/Dienstleistungen

    � Verlustquellen im Unternehmen

    Zusammenfassung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 114 -

    � Sie benötigen ein gutes Gespür für � Mengen� Preise� Kosten

    � Gewinn muss höher geplant werden als das Unternehmergehalt !

    Umsatz = Menge x Preis

    abzgl. Kosten

    = Gewinn oder Verlust

    Zusammenfassung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 115 -

    � wenn der Gewinn dauerhaft zu klein ist, um davon leben zu können, weil� die Menge zu klein und/oder

    � der Preis zu niedrig und/oder

    � die Kosten zu hoch sind

    � und Sie diese Positionen nicht positiv verändern können

    � Stimmt Ihr Geschäftsmodell nicht!

    „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest -steig ab!“

    Weisheit der Dakota Indianer

    Zusammenfassung

  • © Jörg Püschel/ mbw GmbH - 116 -

    Ende Vortrag Kalkulation u. Preisfindung