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BESSER STUDIEREN // WWW.UNICUM.DE 05.2017 // 34. JAHR // DEUTSCHLANDWEIT PROMI-INTERVIEWS Romano, Julia Engelmann und Al Gore SOCIAL FREEZING Baby-Back-up mit Mitte 20? DURCHBLICK Was ihr zum Semesterstart über die Hochschulwelt wissen müsst

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BESSER STUDIEREN // WWW.UNICUM.DE

05.2017 // 34. JAHR // DEUTSCHLANDWEIT

PROMI-INTERVIEWS

Romano, Julia Engelmann und Al Gore

SOCIAL FREEZING Baby-Back-up mit Mitte 20?

DURCHBLICK Was ihr zum Semesterstart über die Hochschulwelt wissen müsst

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#creativity

Philipp Schmidt, Feinschmecker mit elterlichem Feinkosthintergrund, Medienmensch, Bertelsmanneigengewächs, liebt Paris, Inspirationsquelle, schätzt den Diskurs zwischen Kreativität und Technologie, Mutmacher, Fehlerverzeiher, Vertrauensperson, kreiert innovative Marketingrezepte, Leiter Advertising B2B Monetization Department, Prisma Media, Paris.

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HALLO! JETZT

4Startseite JETZTNews & Termine

6

Was erfolgreiche Studenten zum Semesterstart tun

10 Die Namenspatronen der

Hochschulen

12 Kein Stress dank

Mindfulness

14Zöpfchen-Star Romano

im Interview

16 Verlosungen

17 Entertainment-Tipps

18 Universiade:

unsere Helden von Taipei

20 „Baby“ Julia Engelmann

im Interview

22 Die Ernährung der

Fußball-Stars

SPÄTER 24

Startseite SPÄTER News & Termine

26 Social Freezing –

Baby-Back-up mit Mitte 20

30 Künstliche Intelligenz

34 Grundlagenforschung

38 Wie werde ich

Suchmaschinenoptimierer?

40 Ex-US-Vizepräsident Al Gore im Interview

42 Und Tschüss!

Gewinnspiel & Impressum

1

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UNICUM STUDI-KÜCHE

ASIA-NUDELN MIT KOKOS, KUCHENTEIG ZUM LÖFFELN, POPCORN-

CHEESECAKE, MELONEN-KEKSE, HACK-FETA-MUFFINS … MITTLERWEILE

HABEN SICH GANZ SCHÖN VIELE GENIALE REZEPTE IN UNSERER VIDEO-

RUBRIK ANGESAMMELT. WENN EUCH NOCH EIN GANZ BESTIMMTES

GERICHT FEHLT, KÖNNT IHR UNSERER KOCH- UND BACK-EXPERTIN LENA-

VANESSA NIEWALD GERNE SCHREIBEN: [email protected].

UND ANSONSTEN: AN DIE TÖPFE! FERTIG! LOS!

Obst und Gemüse bei Lidl kaufen! (S. 4)

Auf Absage-Mails unbedingt

antworten! (S. 24)

Gewinne, Gewinne: S. 16, S. 17 S. 423

Flechtzopf-Fan Romano ist weniger Ulk-Nudel, als man meint. (S. 14)

Wer in einer Gruppe zu schnell oder zu langsam läu� ,

wirkt dumm. (S. 4)

Robert Lewandowski isst sein Dessert immer zuerst. (S. 22)

Ex-US-Vizepräsident Al Gore ist stolz darauf, dass seine Tochter verha� et

wurde. (S. 40)

TIPPS-TO-GO

2

3HALLO!

DINGE, die . vor dieser Ausgabe noch nicht wusste:

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8 HOCHSCHUL-DURCHBLICK

›› UNICUM APPWISSENSVORSPRUNG!!! Mit unserer runderneuerten UNICUM APP lest ihr die neuen Ausgaben immer schon drei Tage vor dem eigent-

lichen Erscheinungstermin. Außerdem integriert sie Videos und Links zu thematisch weiterführenden Artikeln auf UNICUM.de. Die

kostenlose App gibt‘s für iOS- und Android-Geräte. Natürlich fi ndet ihr die E-Paper auch weiterhin unter unicum.de/unicum-campus.

WINDIG WAR ES BEIM ROMANO-

INTERVIEW IN BERLIN

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JETZT

16.10. Einreichfrist beim Wettbewerb „Wie können Geodaten unsere Mobilität noch sicherer und zuverlässiger machen?“ (1. Preis: 3.000 Euro,

ideen.deutscher-mobilitaetspreis.de) // 16.10. Bewerbungsschluss für Praktika und Abschlussarbeiten am CERN (Technical bzw. Administrative Student Pro-

gramme) // 01.11. Bewerbungsschluss für McCloy-Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes (Master an der Harvard Kennedy School)

›› TERMINE

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JEDER 5. ÜBERLASTET Job, Familie, Ehrenamt und natürlich die Uni selbst – für jeden fünft en Studierenden ist das zu viel. Besonders hart ist das Arbeitspensum für angehende Juristen und Mediziner. 65 Prozent von ihnen sind 30 oder mehr Stunden pro Woche mit ihren Hochschul-Sachen beschäft igt. Am geringsten ist die Belastung hingegen bei Wirtschaft swissenschaft lern, Geistes- und Sozialwis-senschaft lern sowie Kunst-, Musik- und Sportstudenten. Anti-Stress-Tipps für alle gibt es auf S. 12!

AUSZIEHEN? NEIN, DANKE!

Wundert ihr euch, wie viele Kommilitonen bei ihren Eltern wohnen, oder habt ihr euch selber dort einge-nistet? Das Statistische Bundesamt hat herausgefun-den, dass die Zahl der Hotel-Mama-Bewohner in den letzten 20 Jahren extrem angestiegen ist. 2016 haben beispielsweise 52 Prozent der 24-Jährigen während des Studiums noch zuhause gewohnt, 1996 waren es nur 35 Prozent. Hauptgrund ist das liebe Geld. Aber auch das gute Verhältnis zueinander.

BILLIG EINKAUFEN

Wer sparen will, kauft im Discounter ein. Wer sich was gönnen will, geht in den Supermarkt. Dass diese Rechnung nicht ganz so einfach aufgeht, zeigt eine Untersuchung des Verbraucherportals Vergleich.org. Bei einem Testkauf von 78 Produkten ging Kaufl and ganz klar als Sieger hervor. 109,01 Euro waren an der Kasse fällig. Zum Vergleich: Im teuersten Laden, Edeka, zahlt man für dieselben Produkte stolze 120,93 Euro. Die Discounter Aldi und Lidl waren bei dieser Testrunde nicht dabei, weil sie für einen fairen Vergleich zu wenig Markenpro-dukte im Angebot haben. Wenn ihr auch nur mit Eigenmarken klarkommt, sollte Lidl eure erste Wahl sein. Beim Test-Kauf mit 38 Produkten (und zwar jeweils die günstigsten) zahlten die Tester dort 36,81 Euro. Im diesmal teuersten Laden, Real, waren es 45,44 Euro. Schuld an dem hohen Preis war vor allem die Obst- und Gemüse-Abteilung. Im Schnitt 88,58 Prozent zahlt ihr dort mehr für euren Vitamin-Kick als bei Lidl.

DUMM HOCH 9

Schon allein die Tatsache, dass ihr dieses Magazin in den Händen haltet, ist ein Indiz dafür, dass ihr wahrschein-lich ziemlich intelligent seid. ;-) Doch leider lassen euch gewisse alltägliche Verhaltens-weisen laut businessinsider.com dümmer wirken, als ihr seid. Wenn ihr eurem Ansehen nicht schaden wollt, solltet ihr deswegen diese neun Dinge in Zukunft besser sein lassen:

1Ein alkoholisches Getränk in der Hand

halten

2 Ausgefallene Worte verwenden, die nicht

notwendig sind

3 Worte und Phrasen falsch benutzen

4Schneller oder lang-samen laufen als

die anderen in einer Gruppe

5Augenkontakt vermeiden

6Auf der Arbeit fl uchen

7 Finster dreinblicken und die Stirn runzeln

8Monoton sprechen

9Angst haben, um Rat zu bitten

KLICK-TIPP

MEHR UNTER UNICUM.DE/

SUPERMARKT-STUDIE

4JETZT

JETZT

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dietechniker.de

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BUCH-TIPP

6JETZT

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Mehr Zeit, weniger Stress

– bessere Noten! Tim

Reichel von studien-

scheiss erklärt euch in

seinem Buch Schritt für

Schritt, wie produktives

Studieren geht.

SO NICHT: WIE IHR EUER SEMESTER GEGEN DIE WAND FAHRT

Es ist schnell passiert. Meistens reichen schon ein paar Tage, um das neue Semester zielsicher Richtung Abgrund zu lenken. Denn wenn ihr zum Semester-start ohne Konzept einfach draufl osstu-diert, bestimmt ihr nicht euer Studium. Euer Studium bestimmt euch! Ihr lebt in den Tag hinein und wartet ab, was auf euch zukommt. Ihr studiert ohne Ziel und rettet euch nur von Deadline zu Deadline. Doch dadurch fehlt euch der Überblick und ihr verpasst eine wichtige Gelegenheit nach der anderen: Hier eine interessante Vorlesung übersehen, dort eine Prüfungsanmeldung vergessen und schon studiert ihr ein Semester länger, müsst langweilige Kurse belegen oder bekommt schlechte Noten.

NICHTS DEM ZUFALL ÜBERLASSEN

Erfolgreiche Studenten starten daher niemals kopfl os in ein neues Semester. Erfolgreiche Studenten machen etwas anderes: Sie planen ihr Semester. Und obwohl das so einfach klingt, wird

das Planen von einem Großteil eurer Kommilitonen sträfl ich vernachlässigt. Anstatt ihre Zukunft aktiv selbst zu gestalten, legen sie lieber ihre Hände in den Schoß und gucken die Simpsons. Doch wenn ihr ein glückliches und erfülltes Studium haben möchtet, dürft ihr euer Studentenleben nicht dem Zufall überlassen. Ihr braucht einen Fahrplan und eine grobe Idee von dem, was ihr in eurem neuen Semester erreichen möchtet.

MIT DEM ROTEN FADEN AUF DIE ERFOLGSSPUR

Der größte Fehler, den ihr an der Uni machen könnt, ist es, euer Studium nicht zu planen. Und damit ihr diesen Fehler auf gar keinen Fall begeht und damit die Kontrolle über euer Studium verliert, braucht ihr eine glasklare Grundstruk-tur. Einen roten Faden sozusagen, an dem ihr euch entlanghangeln und orien-tieren könnt. Euer Plan darf euch nicht einschnüren und euren Studentenlife-style zerstören – aber er muss Halt und Sicherheit geben, damit ihr euch beim Studieren aufs Wesentliche konzentrieren könnt. Klingt abstrakt und aufwändig? Nur wenn heute Gegenteilstag ist.

GASTBEITRAG VON

TIM REICHEL

Was erfolgreiche

Studenten zum Semesterstart

tun

FÜNF FRAGEN ZUM GLÜCK

Studienplanung ist einfach. Aller-dings nur, wenn ihr wisst, worauf es ankommt. Deshalb habe ich fünf zentrale Fragen für euch, die euch eure individuelle Semesterplanung erleichtern und ein solides Planungs-gerüst bieten. Nehmt euch zehn Minuten Zeit und beantwortet diese Leitfragen schrift lich – und vor allem ehrlich. Dann klappt es auch mit dem neuen Semester.

Was möchte ich in diesem Semester erreichen?

Welche Fehler habe ich in den letzten Semestern gemacht (und was habe ich daraus gelernt)?

Welche Termine und Fristen darf ich in diesem Semester nicht vergessen?

Wenn ich in diesem Semester nur eine Sache schaff en könnte: Welche wäre das?

Was erwarte ich von mir selbst?

Neues Semester, neues Glück. So oder so ähnlich starten Tausende Studenten in ihre neue Uniperiode – leider ohne

Erfolg. Der Grund ist einfach: Ein erfolgreiches Studium hat wenig mit Glück zu tun. Gar nichts, um genau zu sein.

Deshalb braucht ihr eine andere Strategie. Es sei denn, ihr möchtet zu jenen fußballtrikottragenden Dauerstudenten

gehören, die sich mit Gratisklopapier aus dem Hochschul-WC über Wasser halten und mit erhobenem Zeigefi nger

alles auf der Welt erklären können – außer ihr eigenes Leben. Falls das nicht euer Wunschtraum ist: Lest weiter!

TIM REICHEL VON STUDIENSCHEISS

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Wie funktioniert

meine

Hochschule?Studierendensekretariat, Rechenzentrum, Senat – die Universität ist eine Welt für sich, in der sich viele nur

schwer zurechtfinden. Wie das eigene Studium läuft, wird Erstsemestern meist schnell klar. Aber wer weiß

schon, wie die gesamte Hochschule strukturiert ist? UNICUM erklärt euch die entscheidenden Begriffe, die ihr

wissen müsst, um im Hochschulalltag auf der Höhe zu sein.

TITEL-THEMA

Unter Universität versteht man „die Gemeinschaft von

Lehrenden und Ler-nenden“ oder die „Gesamtheit der

Wissenschaften“.!

VON ALEXANDER LEMONAKIS

Hochschulstruktur in Deutschland

Hochschulen haben das Recht auf Selbstverwaltung, Studienpläne und Forschungs-vorhaben (akademische Freiheit). In Deutschland stehen die staatlichen Hochschu-len unter der Aufsicht der Bundesländer. Zuständig ist das jeweilige Ministerium beziehungsweise die Behörde für Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage für die Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz.

Universitäts-leitung

An der Spitze einer Universität steht ein Rektor oder Präsident, der in der Regel selbst ein Universitätsprofessor ist. Der Präsident leitet die Uni, vertritt die Hochschule, ist für den Hochschulbetrieb verantwortlich und trifft die erforder-lichen Entscheidungen für diesen.

Der Leiter der Verwaltung (für das nichtwissen-schaftliche Personal) wird Kanzler genannt.

Als wichtigstes Entscheidungsgremium fungiert der Senat, in dem Professo-ren, wissenschaftliche und nichtwis-senschaftliche Mitarbeiter sowie teilweise auch Studierende sitzen und über die Zukunft und Maßnahmen der Hoch-schule entscheiden.

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Universitäts-leitung

An der Spitze einer Universität steht ein Rektor oder Präsident, der in der Regel selbst ein Universitätsprofessor ist. Der Präsident leitet die Uni, vertritt die Hochschule, ist für den Hochschulbetrieb verantwortlich und trifft die erforder-lichen Entscheidungen für diesen.

Der Leiter der Verwaltung (für das nichtwissen-schaftliche Personal) wird Kanzler genannt.

Als wichtigstes Entscheidungsgremium fungiert der Senat, in dem Professo-ren, wissenschaftliche und nichtwis-senschaftliche Mitarbeiter sowie teilweise auch Studierende sitzen und über die Zukunft und Maßnahmen der Hoch-schule entscheiden.

Fakultäten

Universitäten beziehungsweise Hochschulen bestehen in der Regel aus mehreren Fakultäten mit einem Dekan an der Spitze. Er leitet den Fachbereich. Die Fakultäten beherbergen zusammengehörige Fachgebiete und sind für Forschung, Lehre und Studium in diesen Disziplinen zuständig. Fakultäten haben das Recht, akademische Prüfungen abzunehmen und die akademischen Grade (Bachelor, Master, Staatsexamen, Promotion, Habilitation) zu verleihen.

Forschung

Die Forschung wird in Grundlagenforschung (Tipp: S. 34!) und angewandte Forschung unterteilt. Forschungs-aufträge erhält die Hochschule von dem jeweiligen Bundes-land und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Forschung findet aber auch im Auftrag von Unternehmen und anderen öffentlichen Einrichtungen, Vereinen und Insti-tutionen statt. Drittmittel können zur besseren finanziellen Ausstattung von Universitäten beitragen.

Verwaltung

Die Universitätsverwaltung kümmert sich um alle Studiengänge und Fachrichtungen, aber auch um den Haushalt, das Personalwesen und um die Rechtsfragen der Hochschule. Zudem ist sie für das Gebäudema-nagement sowie den Arbeits- und Umweltschutz zuständig.

Studierenden -

sekretariat

Das Studierendensekretariat ist für Studierenden-ausweise, Immatrikulation oder Urlaubssemester zuständig. Beim Prüfungsamt meldet ihr euch für Prüfungen an oder gebt eure Abschlussarbeiten ab. Der Career Service, den es mittlerweile an vielen Hoch-schulen gibt, hilft euch bei Praktika, knüpft Kontakte zu Unternehmen und unterstützt euch beim Einstieg ins Berufsleben.

Was die Universitätsbibliothek (Uni-Bib) macht, ist wohl klar.

Das Uni-Rechenzentrum stellt die IT-Infrastruktur (Hochschulnetz, Server) und IT-Dienstleistungen (E-Mail) bereit.

Der Hochschulsport einer Universität bietet für alle Studierenden, Mitar-beiter und Externe Sportprogramme und Trainingsmöglichkeiten in den verschiedensten Disziplinen an.

Alle Universitäten mit einer medizi-nischen Fakultät haben ein Univer-sitätsklinikum für die Ausbildung der Studierenden zu angehenden Ärzten. An vielen Unis gibt es weitere eigenstän-dige Forschungsinstitute/-einrichtungen, botanische Gärten und Museen.

Das Studierendenwerk kümmert sich um alle sozialen Belange der Studie-renden, organsiert die Mensa, betreibt Studierendenwohnheime oder bietet verschiedene Beratungen an.

Studienberatung

Die Studienberatung hilft weiter, wenn Studierende Fragen zu ihrer Studienplanung haben oder über ei-nen Fachwechsel nachdenken. Das Auslandsamt oder International Office berät bei der Organisation eines Auslandssemesters.

Zentrale, fakultäts-übergreifende Einrichtungen

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Unis und ihre Namensgeber

Die Goethe-Uni in Frankfurt, die Schiller-Uni in Jena und die Martin-Luther-Uni in Halle – diese Namenspatro-

nen kennt jeder. Doch wer sind eigentlich Ernst-Moritz Arndt und Carl von Ossietzky? Und was verbirgt sich

hinter der Leuphana Universität? VON ALEXANDER LEMONAKIS

1. HEINRICH-HEINE-UNIVERSITÄT DÜSSELDORF

Heinrich Heine gilt als einer der bedeu-tendsten Schriftsteller und Journalisten im Deutschland des 19. Jahrhunderts und als der berühmteste Sohn der Stadt Düsseldorf. Über ein Vierteljahrhundert lang wehrten sich Rektoren und Professoren gegen den jüdischen Heine als Namenspatron. Dreimal – 1972, 1973 und 1982 – wurde der Name abgelehnt. Erst 1988 wurde die Hochschule offiziell doch nach ihm benannt.

2. JOHANNES GUTENBERG- UNIVERSITÄT MAINZ

Johannes Gutenberg (1400–1468) ist bekannt als Erfinder des modernen Buch-drucks und der Druckerpresse. Texte und Bildung wurden durch ihn für mehr Menschen als zuvor zugänglich – eine Medienrevolution. Die heute existierende Universität in Mainz wurde 1946 gegründet, besteht aber bereits seit dem Jahr 1477.

3. LEUPHANA UNIVERSITÄT LÜNEBURG

Der Name „Leuphana“ leitet sich von einer antiken Siedlung an der Elbe ab, die im Weltatlas des Geografen Ptolemäus aus dem 2.  Jahrhundert erwähnt wird. Heute wird

darüber gestritten, ob es sich bei dem einge-zeichneten Ort wirklich um die heutige Stadt Lüneburg handelt. Die Uni Lüneburg erhielt erst 2006/2007 den Beinamen „Leuphana“, der von einer Werbeagentur stammt.

4. HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN

Die 1810 gegründete Berliner Uni gilt heute noch als die „Mutter aller modernen Universitäten“. Von 1828 bis 1945 trug sie den Namen ihres Gründers, Friedrich-Wilhelms-Universität. 1949 wurde sie jedoch zur Humboldt-Universität zu Berlin. Wilhelm von Humboldt (1767–1835) war ein preußischer Gelehrter, Staatsmann und Bildungsreformer und organisierte die Neuorganisation des deutschen Bildungswe-sens im Geiste des Neuhumanismus. Dieser Gedanke verbreitete sich sehr schnell auf der ganzen Welt und viele Universitäten gleichen Typs entstanden. Der klangvolle Name nützt der Hochschule heute noch im Wettlauf um Fördermittel.

5. EUROPA-UNIVERSITÄT VIA-DRINA FRANKFURT (ODER)

Das Wort Viadrina kommt aus dem Latei-nischen und lässt sich mit „die an der Oder gelegene“ übersetzen. Die Herkunft des Namensursprungs Viadrus als Name der Oder ist jedoch umstritten. Die Oder ist in unmittelbarer Nähe der Uni, das Nach-barland Polen ebenfalls. So entstand eine deutsch-polnische Verbindung und die 1991 gegründete Viadrina wurde zur Europa-Uni.

6. CARL VON OSSIETZKY UNIVERSITÄT OLDENBURG

Über 20 Jahre kämpfte die Uni Oldenburg darum, sich nach Carl von Ossietzky nennen zu dürfen. Er war Journalist, Schriftsteller und den Nazis als Kritiker ein Dorn im Auge. Vielen Politikern war der Pazifist und Frie-densnobelpreisträger, der 1938 an den Folgen seiner KZ-Haft gestorben war, nicht genehm. Studierende, Lehrende und andere Mitar-beiter ließen sich jedoch nicht von ihrem Ziel abbringen – mit Erfolg: 1991 wurde die Uni durch den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Bundes-kanzler Gerhard Schröder umgetauft.

7. ERNST-MORITZ-ARNDT- UNIVERSITÄT GREIFSWALD

Umstritten ist auch der Name der Uni in Greifswald. Sie wurde 1933 zur Zeit des Nationalsozialismus nach dem deutschen Dichter Erst-Moritz Arndt benannt. Kritiker sehen in ihm einen geistigen Wegbereiter des Dritten Reichs und einen Antisemiten. Über mehrere Jahrzehnte tobte ein Streit und man stellte sich die grundlegende Frage, ob Arndt als Vorbild dienen könnte. Im Januar 2017 beschloss die Uni, ihren Namen in „Univer-sität Greifswald“ zu ändern – im März 2017 verweigerte das Bildungsministerium Meck-lenburg-Vorpommern die Änderung. Der Name blieb, der Streit auch. FO

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FIONAS WG-ZIMMER VORHER …„Mein Zimmer ist mein ganzer Stolz, denn es ist meine erste eigene Wohnung. Für insgesamt 70 Euro habe ich es mit gebrauchten Möbeln einge-richtet. Mein Bett ist das einzige Möbelstück, das nicht wackelt oder provisorisch zusammengebaut ist. Alles, was nicht in meinen winzigen Schrank passt, wandert unters Bett.“

Vor kurzem haben wir zusammen mit IKEA drei Umstylings für eure Studentenbuden verlost.

Die erste Gewinnerin ist Master-Studentin Fiona (23) aus München.

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… UND NACHHER „Immer wenn ich mit meiner Mitbewohnerin im Möbelhaus war, hab ich ihr gezeigt, was ich gerne hätte, wenn ein bisschen mehr Geld übrig wäre. Nun habe ich endlich mein kleines Reich, das mit viel Liebe und besonderen Details eingerichtet ist und in dem ich mich superwohl fühle.“

IKEA MAKE-OVER

RUNDE

1

WAS IKEA INNEN-

ARCHITEKTIN BIRGIT KNUTZEN

EINGESETZT HAT:

» Bett TRYSIL: „Durch das gekippte

Kopfteil kann man gut darin lesen. Au-

ßerdem wirkt es leicht, nimmt nicht zu

viel Platz ein und bietet untendrunter

Stauraum.“

» darüber Bilderleiste MOSSLANDA

» Papierleuchten SOLLEFTEÅ

» Kleiderschrank TRYSIL

» Schränkchen EKET auf Rollen für den

Fernseher

» runder Teppich ÄDUM

» Der Arbeitsplatz besteht aus: mehreren

Kästen EKET, Platte HILVER, Böcke LER-

BERG, Stuhl LÅNGFJÄLL, Leuchten TER-

TIAL und Wandboard SKÅDIS. Der

Schubladencontainer rechts heißt

ALEX, der Sessel STOCKHOLM 2017.

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Gerade am Anfang des Semesters kommt irgendwie alles auf einmal. Bei Stress kann es helfen, einfach mal tief

durchzuatmen und den Moment zu genießen – das jedenfalls belegen Studien zur „Mindfulness“. VON HANNAH ESSING

Mindfulness, also Achtsamkeit, bedeutet, sich komplett auf den jetzigen Augenblick zu konzentrieren – und dabei zu lernen, körperliche Empfindungen und Gedanken zwar wahrzunehmen, aber nicht gleich zu bewerten. Heißt also, wenn ihr merkt, dass ihr schon wieder Panik wegen der nächsten Prüfung schiebt, ihr dies registriert, euch aber nicht gleich fertig dafür macht, dass ihr immer noch nicht gelernt habt oder versagen werdet, oder, oder, oder. Und das kann man lernen – in sogenannten MBSR-Kursen (mindfulness-based stress reduction). Viele Teilnehmer berichten, dass sie durch die Übungen lernen, in der Gegenwart verankert zu bleiben und wiederkehrende negative Gedanken und Grübeleien abschal-ten können. „Der gedankliche Stress, den wir uns machen, ist mindestens 50 Prozent vom Real-Stress“, weiß Achtsamkeits-Expertin Marlies Sonnentag, die zum Vorstand des Instituts für Autogenes Training und Grup-penarbeit des Landes NRW gehört.

4 TIPPS FÜR MEHR ACHTSAMKEIT Keine Sorge, ihr müsst nicht ins Kloster ziehen und eure Tage damit verbringen, im Schneidersitz „oooohmm“ zu machen. Mindfulness kann man ganz einfach in den Alltag integrieren, meistens braucht es nur ein paar Minuten.

ACHTSAMER SMARTPHONE-KONSUM

Den Tipp, das Handy mal ganz auszuschal-ten, kann keiner mehr hören. Aber: „Man kann auch achtsam vor dem Bildschirm sitzen“,  meint Marlies Sonnentag. „Indem man weiß, was man tut. Wenn man beispiels-weise auf die Sitzhaltung achtet, trotzdem fühlt, ob man weiter atmet, trotzdem in der Gegenwart ist.“ Für den Anfang ist es aber einfacher, achtsam zu kochen oder zu essen.

TIEF DURCHATMEN!Klingt zu einfach, ist aber effektiver, als man denkt. Nehmt euch einfach ein paar Mal am Tag Zeit, euch nur auf euren Atem zu konzen-trieren. Am besten setzt ihr euch dafür hin und, wenn ihr wollt, schließt die Augen. Schweifen eure Gedanken ab, ist das auch nicht schlimm. Kehrt einfach wieder zu euren Atemzügen zurück und entspannt euch.

DER BODYSCANEine der beliebtesten Übungen bei MBSR-Trainern ist der Bodyscan. Dabei wird der Körper gedanklich von den Füßen bis zu den Haarspitzen „gescannt“, während man darauf achtet, in den Gedanken nur bei sich und seinen Wahrnehmungen zu bleiben. Das entspannt nicht nur, sondern trainiert auch die Konzentration auf das Hier und Jetzt.

MEDITIERENWenn ihr wirklich ernsthaft an eurer Acht-samkeit arbeiten wollt, kommt ihr ums Meditieren nicht herum. Dafür reichen anfangs aber schon zwei bis drei Minuten. Und es gibt Apps, wie die kostenlose „AchtsamkeitsApp“, die einige Meditati-onen bietet.

APP-TIPPSDie App der Zeitschrift Flow bietet jeden Tag einen neuen Spruch, Gedanken oder Tipp zu Psychologie und Acht-samkeit – um einfach

im Alltag innezuhalten, Ruhe zu finden und sich an den kleinen Dingen zu erfreuen. 2,29 Euro für iOS, 1,99 Euro für Android.

Bei Forest pflanzt man ein Bäumchen und stellt ein, wie lange man sein Smart-phone aus der Hand legt. Verlässt man die

App vor der angegebenen Zeit, überlebt der Baum nicht. Forest verspricht einen interessanten, ästhetischen Weg, um die Handysucht zu bekämpfen! 2,29 Euro für iOS, kostenlos für Android.

No Stress

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Die Frage, die alle in der Redaktion

brennend interessiert: Flechtest du

dir deine Zöpfe selbst?

Nein. Ich kriege es nicht hin, höchstens einen halben Zopf. Ich habe im Haus die Schumachers, Zwillings-Omis, die es ab und zu machen. Aber sie sind oft beim Arzt, weil sie ein Hüft -leiden haben. Das heißt, meistens bin ich bei der Friseurin meines Vertrauens, trinke Sekt und Kaff ee und dann kann das Haarefl echten losgehen.

Wenn man wie du in „Metalkutte“ im

goldglänzenden Blouson über Death-

Metal-Bands rappt, könnte ich mir vor-

stellen, dass man ganz schön mit Hatern

und Shitstorms zu kämpfen hat …

Das ist bei mir aber gar nicht so. Viel-leicht merken die Metaller einfach, dass da jemand ist, der das mit einer gewissen Ernsthaft igkeit betreibt und nicht nur aus Spaß. Ich würde nie auf eine Szene einfach so mit dem Finger draufzeigen und sagen: „Haha, guck mal die!“ Die Grundmessage ist, dass ich Metal und Hip-Hop feiere und liebe. Es ist schade, wenn man probiert, Szenen abzugrenzen.

Einen typischen Romano-Fan gibt es

dann wahrscheinlich nicht?

Es ist ganz spannend. Meine erste Tour begann in Essen, im Hotel Shanghai – ein wirklich geiler Laden. Als ich da raus auf die Bühne kam, guckte ich ins

Publikum: Metaller mit Kutten, Gothic-Ladies, Punks … Teilweise Familienväter mit ihren Kindern. Und ein paar Hip-Hopper. Und dann leiht sich der Famili-envater bei dem Punk ne Kippe und die beiden kommen ins Gespräch. Wie toll ist das bitte? Das heißt: Für anderthalb, zwei Stunden wird ein neuer Kosmos aufgemacht von Leuten, die miteinan-der klarkommen. Das ist doch perfekt!   MIT 13 UND DICKER JACKE ZUR

GANGBANG-PARTY

Als Teenie hast du dich schon in der

Berliner Club-Szene rumgetrieben.

Was hast du da erlebt?

Mein Kumpel Erik war DJ und hat mich immer zu Partys mitgenommen. 1992 war ich dann das erste Mal im „Bunker“. Es war Herbst, ich hatte eine ganz dicke Jacke an und es waren gefühlte 1.000 Grad in dem Laden. Da waren Typen mit Gasmasken, mit Uniformen, mit Latex-Kostümen. Unten lief Techno. Ein Stockwerk höher war Gabber. Und darüber eine Gangbang-Party. Ich bin da so in die Sache reingerutscht und hab mich irgendwo zwischen Stockstarre und Begeisterung bewegt. Viele Eindrücke fi nden sich auf meinem aktuellen Album wieder, etwa im Song „König der Hunde“.

Das Album heißt „Copyshop“, weil du

acht Jahre lang dort gearbeitet hast.

In der Zeit sind dir doch bestimmt

viele Studenten begegnet, die noch

hektisch ihre Abschlussarbeit ge-

bunden haben wollten, oder?

Na klar! Schön auf die Uhr gucken und sagen, dass man eigentlich nur noch eine Stunde Zeit hat. Und ich freue mich: Wir haben es immer hingekriegt. Der Copyshop ist die Rettung in der Not für viele Studenten. Ich hatte übrigens auch mal überlegt, in Richtung Sozi-alpädagogik zu gehen. Aber aus der Notwendigkeit der Finanzen heraus ist es dann doch die Ausbildung zum Medien gestalter geworden.

In manchen Songs gibst du auch

einiges über deine Familienmitglieder

preis. Ist dir das leichtgefallen?

Meine Mutti ist ein Wirbelwind, immer ein bisschen drüber, und Mutti ist einfach auch eine Rakete. Wenn wir beide quatschen, versteht man kein Wort mehr, es ergibt sich fast ein Sinus-Ton. Weil sie einfach eine so tolle Frau ist, wollte ich ihr einen Song widmen. Aber eben auf meine Art.

Es wird Zeit fürs Abschluss-Plädoyer.

Warum braucht die Welt Romano?

(überlegt sehr lange, Anm. d. Red.) Weil ich die Welt brauche. Und vielleicht ist es so, wie ich schon gesagt habe: dass ich die Menschen zusammenbringe – und wenn es erstmal nur für einen Abend ist.

WELTVERBESSERER MIT PIPPI-LANGSTRUMPF-

GEDÄCHTNISFRISUR

Er rappt über Metallkutten, verteilt ungeniert Klapse auf den Po, will eine Bank abbrennen – und trotzdem wird

Romano, alias Roman Geike, von allen irgendwie geliebt. Nicht nur von seiner Mutti. Aber auch. Im Interview verrät

uns der crazy Köpenicker (39), wie er die Welt mit seinen Zöpfen ein Stück besser macht.

Romanos zweites Album

ist bereits bei Vertigo

Berlin erschienen.

Mehr zu ihm auf

unicum.de/romano

INTERVIEWT VON

ANN-CHRISTIN VON KIETER

ROMANO: SCHLAGER-STYLE IM

WEISSEN ANZUG UND MIT OFFENEN

HAAREN WAR GESTERN

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THE FOUNDER

Wer an McDonald’s denkt, denkt nicht an hochwerti-

ges Bio-Soulfood oder an Gerechtigkeit. Dabei war der Grund-

gedanke der Gründer Mac und Dick McDonald davon gar nicht

mal so weit entfernt. Wie das Restaurant mit dem goldenen M

vom kleinen Familienunternehmen zum Fast-Food-Imperium

werden konnte, davon erzählt das Drama mit Michael Keaton

als skrupelloser Geschäftsmann Ray Kroc, der die Brüder gehö-

rig über den Tisch zieht und damit den Grundstein für seinen eigenen Weltkonzern legt.

– Splendid Film/WVG, bereits erschienen

DARK MATTERS

Nach über fünf Jahren melden sich die vier Finnen

von The Rasmus jetzt mit ihrem neuen Album zurück. Doch wer

den gewohnten düster-rockigen Sound der vergangenen Alben

erwartet, wird hier nicht fündig. Die Band aus Helsinki schlägt

nun eher poppigere Töne an, die durchaus radiotauglich sind.

Die eingängigen Melodien und die nach wie vor melancholi-

schen Lyrics machen dieses Album zu dem perfekten Soundtrack für gemütliche Herbst-

tage.

– Playground Music, VÖ 6. Oktober

ENTER-TAINMENT

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What Happened to Monday? (Science-Fiction-Thriller mit Noomi Rapace)

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Mit 126 Athletinnen und Athleten war der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband zu den diesjährigen Welt-sportspielen der Studierenden angereist. Und schon am ersten Wettkamp� ag dur� e sich das Team über drei Bronzemedaillen freuen – eine im Wasserspringen durch Louisa Stawczynski und zwei im Judo durch Maike Ziech und Philipp Galandi. Diese Erfolgsgeschichte hielt an. Jeden Tag gab es weitere Medaillen am schwarzen Brett zu vermelden.

Erfolgreichste Athletin der Deutschen Studierenden-Natio-nalmannscha� war die Schwimmerin Sarah Köhler. Als erste deutsche Frau schwamm sie die 1.500 Meter im Freistil unter 16 Minuten und sicherte sich so den zweiten Platz. Auch über 800 Meter platzierte sie sich auf dem Silberrang. Über 400

Meter gelang ihr erneut Historisches: Sie brach einen achtzehn Jahre alten deutschen Rekord und stellte mit der Goldmedaille einen neuen Universiade-Rekord auf.

Universiade-Rekord warf auch der Speerwerfer Andreas Hofmann in einem packenden Finale. Mit zwei Athleten aus Chinese Taipei lieferte er sich den wohl spannendsten Wettkampf der Universiade. Hofmann warf sich zunächst mit 88,33 Metern und Universiade-Rekord auf Platz eins, wurde dann aber noch mal vom Lokalmatador Chao-Tsun Cheng überholt, der den Speer auf 91,26 Meter warf. Hofmann mobilisierte noch ein letztes Mal all seine Krä� e und warf den Speer auf 91,07 Meter und sicherte sich mit persönlicher Bestleistung Silber.

UNIVERSIADE

Der Name setzt sich aus den

Worten „Universität“ und

„Olympiade“ zusammen.

Teilnehmen dürfen Studierende

bis maximal 28 Jahre.

Die Sommer- und Winterspiele

fi nden im selben Jahr statt, und

zwar in ungeraden Jahren, da in

geraden die Studi-Weltmeister-

schaften anstehen.

Deutschland war einmal Aus-

richter (Sommer-Universiade in

Duisburg 1989).

2019 geht es in Krasnojarsk/

Russland und Neapel/Italien

weiter.

GOLD Aliena Schmidtke (University of Missouri,

Columbia): Schwimmen, 50 m Schmetterling

// Kristin Pudenz (FH Potsdam): Leichtathle-

tik, Diskus // Timo Benitz (TU Berlin): Leicht-

athletik, 1.500 m // Falk Wendrich (Uni Bo-

chum): Leichtathletik, Hochsprung // Sarah

Köhler (Uni Heidelberg): Schwimmen, 400 m

Freistil // Neele Eckhardt (Uni Göttingen):

Leichtathletik, Dreisprung // Hanna Klein (FU

Hagen): Leichtathletik, 5.000 m //

SILBERKim Bui (Uni Stuttgart): Gerätturnen, Stu-

fenbarren // Sarah Köhler (Uni Heidelberg):

Schwimmen, 800 m und 1.500 m Freistil //

Andreas Hofmann (Uni Heidelberg): Leicht-

athletik, Speer // Annika Rohloff (Uni Han-

nover): Leichtathletik, Stabhochsprung // Sö-

ren Meißner (Uni Würzburg): Schwimmen,

10 km Freiwasser //

BRONZENadja Bazynski (FHÖV Köln): Judo bis 63 kg //

Maike Ziech (FH Köln): Judo bis 78 kg // Phi-

lipp Galadi (TU Berlin): Judo bis 100 kg //

Robin Gutsche (Uni Köln): Judo bis 81 kg und

Team Männer // Kim Shae Rom (FOM Köln):

Teakwondo bis 46 kg // Luisa Stawczynski (TU

Dresden): Wasserspringen, 1-m-Brett Einzel //

Benjamin Bouizgarne (Polizeiakademie Nien-

burg), Jörg Onufriev (Beuth HS Berlin), Manu-

el Scheibel (TU München), Maximilian Schu-

bert (Uni Potsdam) und Martin Setz (Uni

Potsdam): Judo Team Männer // Anna Bühler

(PH Ludwigsburg): Leichtathletik, Weitsprung //

Fabian Schwingenschlögl (University of Mis-

souri): Schwimmen, 50 m Brust // Madeline

Folgmann (DSHS Köln): Taekwondo bis 53 kg //

Lars Rüdiger (HTW Berlin): Wasserspringen,

Team Mixed Event // Kieu Duong (HU Berlin):

Wasserspringen, Team Mixed Event //

VON MALIN HOSTER

Am 30. August ging die 29. Sommer-Universiade – die weltweit größte Multisportveranstaltung nach den

Olympischen Spielen – zu Ende. 12 Tage lang hatten sich Studierende aus über 130 Nationen in 21 Sportarten

gemessen. Das deutsche Team platzierte sich im Medaillenranking auf Platz 12.

DIE DEUTSCHEN MEDAILLEN IM ÜBERBLICK

UNSERE HELDEN VON TAIPEI

DAS DEUTSCHE TEAM UM SCHWIMM-STAR SARAH KÖHLER (LINKS) UND SPEERWERFER ANDREAS HOFMANN (GANZ RECHTS)

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Du bist im Mai 25 geworden. Beschäftigt dich das Thema

Quarter-Life-Crisis?

Bis jetzt kenne ich nur das Gefühl, dass ich jung bin. Und dass auch alle sagen: „Du bist noch so jung!“, aber irgendwann hört das einfach auf. Plötzlich sind überall Leute, die im Jahr 2000 geboren sind, und obwohl die gefühlt null sein müssten, machen die gerade Abitur. Das fühlt sich total komisch an und ist auch Auslöser für Feststellungen wie: „Krass, die Zeit geht wirklich so schnell rum, wie alle immer sagen.“ Und dann überlegt man sich: Was will ich wirklich machen mit meiner Zeit? Ich hänge zu viel am Laptop, ist das richtig? Wichtig ist, sich zu fragen, was man eigentlich möchte. Ich versuche, mir einzelne schöne Momente am Tag zu nehmen, mal offline zu sein und stattdessen zu schreiben oder zu lesen.

Es gibt einige Stimmen, die sagen, es finden sich Allge-

meinplätze in deinen Texten. Wie gehst du mit dieser

Kritik um?

Ich finde, Allgemeinplätze sind erstmal nichts Schlechtes – Menschen haben einfach große Schnittmengen, was Gefühle und heruntergebrochene Ansichten oder bestimmte philoso-phische Fragen angeht. Das ist nichts Verwerfliches.

VON DER POETRY-SLAMMERIN ZUR VOLLZEIT-POETIN

In deinem „Grapefruit-Lied“ rätst du einer traurigen

Person, das Radio laut zu drehen und wieder fröhlich

zu sein. Gab es auch Kritik? Etwa, dass man es sich mit

solchen Ratschlägen zu leicht macht?

Klar. Natürlich fordert eine traurige Phase andere Konse-

quenzen als eine depressive Verstimmung oder eine klinische Depression. Was ich da eigentlich meine, ist: Im Leben entschei-det sich schon richtig viel im Kopf. Und es hängt vieles davon ab, worauf man seinen Blick lenkt. Das wollte ich auch oft nicht hören, wenn mir das jemand gesagt hat. Ich sage im Text ja auch: „Vielleicht irre ich mich, aber ich erkenne dich in mir wieder.“ Ich denke, viele Menschen sind traurig, ohne eine Depression zu haben, und dass sie traurig sind, müsste nicht so sein.

Auch du hattest schon Phasen, in denen du im Bett

gelegen und dich gefragt hast, was dein Sinn und Ziel

ist. Wie bist du da wieder rausgekommen?

Zum einen gibt es für mich sowas wie innere Jahreszeiten: eine Abfolge von Gefühlen, die man durchläuft und die immer wiederkehren, wie Wolken, die durch einen hindurchziehen. Zum anderen hilft es mir, über meine eigene Freiheit nach-zudenken und zu erkennen, wie sehr mein Leben von meiner Gestaltung und meinen Gedanken abhängt. Gedanken sind ein unterschätztes Tool, sie sind wie eine innere Programmier-sprache. Um was ganz Praktisches zu nennen: Ich schreibe seit Anfang des Jahres jeden Morgen zehn Dinge auf, für die ich dankbar bin. Was auch guttut, ist, wenn man im Alltag das macht, was zu einem passt. Was ich gerade mache, ist zu 100 Prozent mein Element.

Kannst du vom Poetry-Slam leben?

Ich bin keine Poetry-Slammerin mehr, darunter verstehe ich, aktiv an Poetry-Slam-Wettbewerben teilzunehmen. Ich bin mittlerweile so eine Art Dichterin oder Vollzeit-Poetin geworden und ich lebe davon.

JULIA ENGELMANN

» Bekannt wurde die

25-Jährige 2013 beim

Bielefelder Hörsaal-Slam

mit ihrem Text „Eines

Tages, Baby“, der sich auf

Asaf Avids „One Day

Reckoning“ bezieht.

» Julia hat Psychologie

studiert, aber ohne den

Bachelor abzuschließen:

Sie wollte sich aufs

Schreiben konzentrieren.

» Mittlerweile hat sie drei

Bücher veröffentlicht, ab

dem 7. Oktober startet

ihre neue Tour „Jetzt,

Baby – Poesie & Musik“.

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Ihre Texte bilden Gefühlswelten ab, in denen sich viele wiederfinden – unabhängig vom Alter oder ihrem Stand im

Leben: Wir haben mit Julia Engelmann über Quarter-Life-Krisen, die Macht der Gedanken und ihren Umgang mit

Kritik an ihren Texten gesprochen. INTERVIEWT VON SANDRA RUPPEL

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„Gedanken sind ein

unterschätztes

Tool“

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VERSICHERUNGS-SCHLAU FÜR DEN NEBENJOB

Da hat man gelernt, dass sich Tarifrecht nicht um Busfahrpreise dreht, dass Gender Pay Gap kein Klamottenlabel ist und dass sich hinter einer Gratifikationskrise mehr verbirgt als eine Gehaltskürzung. Doch kaum geht es um den eigenen Nebenjob und die Frage, wie das als Student eigent-lich mit der Sozialversicherung abläuft, gerät man ans Ende seiner Weisheit.

NICHT JEDER IST GLEICH SOZI-ALVERSICHERUNGSPFLICHTIG

Das Wichtigste deshalb zuerst: Anders als der Rest der Angestelltenwelt unter-liegen Studenten, die Arbeitsentgelt aus einer Beschäftigung beziehen, nicht auto-matisch der Sozialversicherungspflicht als Arbeitnehmer. Wer als Hochschüler in einem dauerhaften Job maximal 450 Euro im Monat verdient oder bis zu 20 Stunden pro Woche arbeitet oder insgesamt im Jahr nur drei Monate beschäftigt ist, ist in der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zunächst einmal versicherungsfrei. Lediglich für die Rentenversicherung können unter Umständen Abgaben anfallen. Neben der Sozialversicherungs-pflicht als Arbeitnehmer kommen für Studenten zudem je nach individueller Situation auch noch die Familienversi-cherung oder die Krankenversicherung der Studenten in der Gesetzlichen Kran-kenversicherung in Frage.

Wer als Student ein Praktikum oder einen Nebenjob antritt,

kommt um die Themen Krankenkasse und Sozialversiche-

rungsstatus meist nicht herum. Ein cleveres Tool der Siemens-

Betriebskrankenkasse SBK verrät Hochschülern, ob und wie sie

sich versichern müssen.

DAS PRIVILEG DER WERKSTUDENTEN

Erst wenn beispielsweise auf dem wöchentlichen Arbeitszeitkonto mehr als 20 Stunden anfallen, greift gegebenen-falls die volle Versicherungspflicht, wie sie ein Arbeitnehmer hat. Doch es gibt Ausnahmen: nämlich wenn das Kellnern, der Promo-Job oder die Sekretariatsaus-hilfe überwiegend abends, nachts oder am Wochenende stattfindet beziehungs-weise in den Semesterferien. In diesen Fällen greift das Werkstudentenprivileg – und auf das Einkommen fallen weder Beiträge für Krankenkasse, Pflegeversi-cherung noch Arbeitslosenversicherung an. Eine weitere von vielen Ausnahmen von der 20-Stunden-Regel betrifft Nebenjobs, die auf weniger als drei Monate befristet wurden. Für diese Tätig-keiten bezahlen Studenten keine Kran-kenversicherungsbeiträge, solange sie nicht mehrere befristete Jobs innerhalb eines Jahres aufaddieren und damit die Drei-Monats-Grenze überschreiten.

DIE KOMPLIZIERTE SACHE MIT DEN PRAKTIKA

Die Tücke liegt im Kleingedruckten. Das gilt gerade auch für Praktika. Ob – und, wenn ja, welche – Abgaben anfallen, hängt von der Art der Hospitanz ab. Ein Zwischenpraktikum, das in der Studi-

enordnung vorgeschrieben ist, bleibt versicherungsfrei als Arbeitnehmer, egal wie hoch das Entgelt ist oder wie viele Stunden man pro Woche arbeitet. Bei einem vorgeschriebenen Vor- oder Nachpraktikum dagegen, das mit einem Gehalt verbunden ist, besteht Versiche-rungspflicht in allen Zweigen. Bleibt das Entgelt allerdings unter 325 Euro im Monat, zahlt der Arbeitgeber die Beiträge alleine. Für freiwillige Praktika gelten wieder andere Regelungen, je nachdem, ob sie entlohnt werden und während, vor oder nach dem Studium stattfinden. Falls noch nicht erwähnt: Es ist kompliziert … Immerhin: Auch wenn gar nicht alle Regelungen, Voraussetzungen und Ausnahmen hier dargestellt werden können – die Frage, wie sich Nebenjob oder Praktikum auf den Status in der Sozialversicherung auswirken, lässt sich trotzdem auch ohne ein Masterstudium in Sozialrecht klären. Denn dabei hilft das kostenlose Werkstudenten-Tool der SBK. Dieser Online-Service verrät Studenten anhand der abgefragten Daten zum Arbeitsverhältnis, ob sie aufgrund eines Praktikums oder der Nebentätigkeit sozi-alversicherungspflichtig sind. Das Tool ist für alle Studenten zugänglich, unabhän-gig davon, wo sie versichert sind. Zum Werkstudententool geht es hier entlang: werkstudenten.sbk.org/selfservice

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Werkstudententool:

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Wer im Schnitt elf Kilometer pro Spiel läuft und ständig Sprints hinlegt, verbrennt so einiges an Kalorien. „Zwischen 3.500 und 4.000 kcal benötigt ein Profi-Fußballer am Tag“, sagt meineFitness.net-Gesund-heits-Redakteur Philipp Doetsch. Natürlich könnten die Sportler den Energiebedarf auch mit drei Riesenpizzen mit extra Käse decken, aber mit einer solchen Magenversiegelung klappt das mit dem Toreschie-ßen sicher nicht so gut. „10 bis 15 Prozent mehr Leistung sind mit der richtigen Ernährung drin“, weiß Diplom-Ökotrophologin Ivonne Schilling. Ein Standard-Erfolgsrezept für die optimale Profi-Versorgung gibt es allerdings nicht, jeder Körper tickt schließlich anders und jeder hat auch seine individuellen Vorlieben.

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Frustesser Hummels meidet Snacks, Özil hat

ein Problem mit Kohlensäure, Lewandowski

isst den Nachtisch immer zuerst – das Portal

meineFitness.net hat teilweise ganz schön

eigenartige Ernährungsvorlieben unserer Bundes -

liga-Stars herausgefunden. VON ANN-CHRISTIN VON KIETER

JÉRÔME BOATENG (27) FC Bayern München:

glutenfrei

ROBERT LEWANDOWSKI (28)

FC Bayern München: erst

Dessert, dann Hauptgang,

dann Vorspeise

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MATS HUMMELS (27) FC Bayern München:

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MESUT ÖZIL (27) Arsenal London: Low Carb,

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12./13.10. herCAREER (Karrieremesse für Frauen) in München // 24.10. inova TU Ilmenau (Ingenieurwesen, BWL, NaWi, Informatik) // 26.10. ScieCon TU

Berlin (Firmenkontaktmesse Life Sciences) // 31.10. Bewerbungsschluss für Praktika bei der World Bank Washington, D.C. // 01.11. Anmeldeschluss Talent

Day Medien + IT am 08.11. in Hamburg (Moderation: William Cohn, bekannt aus „Neo Magazin Royale“ und „Callin’ Mr. Brain“)

›› TERMINE

Bewerbungs-Insider

Auf diese vier Fragen kommt es im Bewerbungsgespräch wirklich an – sagt zumindest Unterneh-menschef David Walker (Immo-bilien� rma Triplemint) in einem Artikel auf editionf.com:

Wie hat dich das Arbeitsklima bei deinem vorangegangenen Arbeitgeber motiviert oder nicht motiviert?

Wie war der beste Chef, den du jemals hattest?

Wie hast du in der Vergan-genheit einen Kon� ikt mit einem Kollegen gelöst?

Wie o� möchtest du in deiner angestrebten Position Feedback erhalten und wie?

… merkt sich einen Bewerber für eine künftige Stellenbesetzung vor, wenn dieser höflich auf eine Absage antwortet. Also: Ab sofort Mails nicht mehr einfach beleidigt löschen, sondern kurz darauf reagieren!*

Schlüsselkompetenz Kommunikation

Der Termin für unser Wochenend-Seminar, bei der wir mit euch authentische und wirkungsvolle Kommunikation im professionellen Umfeld trai-nieren, rückt näher! Los geht es am 3. November in der � eodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Sti� ung in Gummersbach. Kostenpunkt für das Seminar zur Persönlichkeitsbildung und Berufsvorbereitung inklusive bewerbungsre-levantem Zerti� kat: 110–150 Euro. Infos und Anmeldung: unicum-sti� ung.de/veranstaltungen

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JEDER VIERTE

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Der Blitze-Fänger von München

Eigentlich ist es seine Aufgabe, Flugzeuge, Windräder und mehr gegen Blitzeinschläge zu schützen. Doch dafür muss Ingenieur Christian Paul von der Univer-sität der Bundeswehr in München erstmal das genaue Gegenteil tun: möglichst viele Blitze anziehen. Das macht der 26-Jährige mit einer Fanganlage auf einem 60 Kilometer entfernten Fernsehturm.

Ist ein Gewitter nah genug, provozieren kleine Fangspitzen in 150 Metern Höhe einen Blitzein-schlag in den Turm. Der dabei au� retende Strom wird von Messgeräten an der Spitze gemessen und das Signal gelangt dann über lange Kabel bis zu einem Computer im Turmfuß. „So erhalten wir genauere Werte, als würden wir den Strom im Labor messen“, schildert der wissenscha� liche Mitarbeiter. Durch-schnittlich 11.000, manchmal auch über 40.000 Ampere (zum Vergleich: Eine Steckdose liefert maximal 16 Ampere) können die Blitzforscher verzeichnen.

Mit einer Hochgeschwindigkeitska-mera, die 5.000 Bilder pro Sekunde aufnimmt, können die einzelnen Entwicklungsstadien der Blitze zusätzlich mitverfolgt werden. Die Messergebnisse � ießen in viele internationale und nationale Normen ein, zum Beispiel in die Deutsche DIN-Normung.

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CHRISTIAN PAUL MIT EINER AUSRAN-

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3, 2, 1 – UNFRUCHTBARDie beste Zeit, um schwanger zu werden, ist zwischen 20 und 25 Jahren – zumindest aus medizinischer Sicht. „Bei jedem Zyklus einer Frau gehen viele Eizellen zugrunde. Von ursprünglich mal 400.000 stehen ihr mit 20 Jahren noch rund 100.000, mit 30 nur noch circa 35.000 Zellen zur Verfügung, und die Qualität sinkt ebenfalls“, erklärt Dr. med. Jörg Puchta, Reproduktionsme-

diziner in einem Münchener Kinder-wunschzentrum, und ergänzt: „Mit 41 ist bereits jede zweite Frau unfrucht-bar.“ Da Frauen in der Realität jedoch deutlich später mit der Familienplanung beginnen – in Deutschland im Schnitt mit knapp 30, mehr als ein Viertel der Akademikerinnen sogar erst mit 35 –, wundert es kaum, dass der Wunsch nach einem Kind häufig unerfüllt bleibt.

„ETHISCH BETRACHTET IST SOCIAL FREEZING

UNBEDENKLICH“Genauso wenig überraschend ist, dass das Interesse an Methoden zunimmt, die Frauen mehr Freiheit bieten. Man kann gesunde Eizellen zum Beispiel konser-vieren, indem man sie auf minus 196

Grad Celsius schockfrosten lässt, um sie sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsetzen zu lassen – eine Art Baby-Back-up sozusagen. Lange Zeit ging das nur aus medizinischen Gründen, etwa um der Unfruchtbarkeit als mögliche Folge einer Chemotherapie vorzubeu-gen. Doch neben dem Medical Freezing ist nun eben auch das sogenannte Social Freezing im Kommen, bei dem soziale – also berufliche oder private – Gründe im Vordergrund stehen: 64 Prozent der 18- bis 30-Jährigen mit Kinderwunsch stehen dem Einfrieren der Eizellen positiv gegenüber, wie eine repräsenta-tive Forsa-Studie im Jahr 2015 ergab. 31 Prozent der Befragten könnten sich die Methode auch für sich selbst vorstellen.

Dennoch werden immer wieder Stimmen laut, die dies als moralisch nicht vertretbaren Eingriff in die Natur ansehen. Der Reproduktionsmediziner Dr. Puchta begegnet Kritikern mit einer klaren Haltung: „Es gibt ethisch betrach-tet nichts Unbedenklicheres als Social Freezing – eine Frau nimmt ein paar Eizellen, die sie im natürlichen Zyklus sowieso alle verlieren würde, wenn sie nicht schwanger wird.“

VON NINA WEIDLICH

Baby-Back-up mit Mitte 20

Mit Mitte 20 ist man von der Familienplanung gefühlt noch mehrere Galaxien

weit entfernt. Doch je älter wir werden, desto schwieriger wird es mit der

Schwangerschaft. Immer mehr Frauen entscheiden sich daher für das Ein-

frieren ihrer Eizellen. Aber geht das moralisch klar? UNICUM hat mit einem

Reproduktionsmediziner, einem Ethik-Professor und einer jungen Frau, die sich

bereits für „Social Freezing“ entschieden hat, gesprochen.

DR. MED. JÖRG PUCHTA Weiter geht´s auf S. 28

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Einzigartigund einmalig ist jedes Kind. Und jedes Kind braucht eine ganz individuelle Unterstützung. Helfen Sie mit einer Spende. Danke!

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Auch der Leiter des Instituts für Medizini-sche Ethik und Geschichte der Medizin an der Ruhr-Uni Bochum, Prof. Dr. med. Dr. phil. Jochen Vollmann, findet: „Die Natur an sich gibt uns keine Antwort darauf, was wir moralisch dürfen und was nicht. Wenn Sie so argumentieren, müssten Sie auch die Empfängnisverhütung verbieten – die sieht die Natur nämlich auch nicht vor. In unserer modernen Gesellschaft ist es aber ein anerkanntes und gutes Mittel, um das persönliche Leben zu planen.“

FAMILIENPLANUNG OHNE PARTNER

Viel wichtiger sind seiner Meinung nach die Gründe der Frauen, die Methode in Anspruch zu nehmen. Und die sind häufig vielfältig: „Private Situation, fehlender Partner, berufliche Entwick-lung“, das alles ist Dr. Puchta in seiner Klinik schon untergekommen. Bei Stephanie Bock war es eine Mischung daraus. Die heute 30-Jährige hat Medi-zinische Biotechnologie studiert und ließ vor anderthalb Jahren ihre Eizellen einfrieren, weil sie damals den richtigen Partner noch nicht gefunden hatte und zudem nicht abschätzen konnte, wie sich ihre berufliche Situation entwickeln wird:

„Deshalb wollte ich sichergehen, dass ich rechtzeitig vorsorge, bevor es eventuell zu spät ist.“

Trotz dieser ungewöhnlichen Art der Kinderplanung bleibt Steffis Idealvorstel-lung einer Familie klassisch: „Ich möchte dem Kind eine richtige Familie und auch eine finanzielle Sicherheit bieten können“, sagt sie. Damit man sie später auf dem Spielplatz nicht mit der Oma ihres Kindes verwechselt, will sie aber spätestens mit 40 Jahren Mama werden.

APPLE & CO. BEZAHLEN DEN EINGRIFF

Die bedeutendsten Vorteile der Methode? Der Freiheits- und der Emanzipations-gewinn für die Frau, meint der Ethik-Experte Prof. Vollmann. Auch Steffi findet, dass man sich heute als Frau „nicht mehr zwischen Kind und Karriere entschei-den muss und sich nicht vorschreiben lassen sollte, wann man bereit ist, diese Ver antwortung zu übernehmen“. Darüber hinaus sieht sie noch einen weiteren Aspekt der Gleichberechtigung: „Männer können Spermien spenden und somit andere in ihrem Kinderwunsch unter-stützen. Das gleiche Recht sollten auch Frauen haben, indem sie ihre eingefrore-nen Eizellen spenden.“

In diesem Freiheitsgewinn sieht der Medizinethiker Prof. Vollmann aller-dings auch die Gefahr, dass Frauen sich mit ihren Karrierewünschen zu sehr unter Druck setzen: „Frauen nutzen die Methode doch offenbar auch deshalb, weil sie Angst haben, bei einer zu frühen Schwangerschaft wichtige Lebenschancen zu verpassen.“ Problematisch kann das vor allem werden, wenn Unternehmen den Eingriff finanziell unterstützen und somit das Privatleben ihrer Angestellten einseitig und eigennützig beeinflussen. So wie in Amerika: Hier wird das Social

» Das beste Alter für die Methode: 20–30 Jahre

» Kosten für den Eingriff: etwa 3.500 Euro – inklu-

sive Medikamenten, Einfrieren und Entnahme

» Die Lagerung der Eizellen kostet zusätzlich 20

Euro pro Monat – also noch einmal 2.400 Euro,

wenn man sich erst nach zehn Jahren für ein

Kind entscheidet.

» In den seltensten Fällen werden die eingefrore-

nen Eizellen tatsächlich zur Befruchtung genutzt.

Die Ärzte setzen erst einmal alles daran, eine

natürliche Schwangerschaft zu unterstützen.

» Social Freezing ist keine Baby-Garantie: Zwar

bietet es den Vorteil der jungen Eizellen, die

Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nimmt

mit zunehmendem Alter aber trotzdem ab.

Social Freezing: die Hard Facts

STEPHANIE BOCK

PROF. DR. MED. DR. PHIL.

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Dr. Katarina BarleyBundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Mitglied des Deut-schen Bundestages

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Freezing von großen Firmen wie Google, Apple oder Facebook bezahlt. Das ist gerade in Deutschland kritisch disku-tiert worden – hier gibt es bisher kein einziges Unternehmen, das die Kosten für den Eingriff übernimmt.

Reproduktionsmediziner Dr. Puchta hingegen findet das wenig fortschritt-lich: „Wir tun uns mit Neuerungen immer schwer, da wir so eine Tendenz zur Bedenkenträgerei haben, hyperkri-tisch sind. Die Amerikaner hingegen sind ein zutiefst pragmatisches Volk, das an die Machbarkeit glaubt und sie oft auch gar nicht in Frage stellt.“ Auch andere Befürworter des unternehmensfinan-zierten Social Freezings sagen: Apple & Co. gehen mit ihrer Geldspritze einfach mit der Zeit.

DIE MORAL VON DER GESCHICHT

Ist Social Freezing jetzt moralisch verwerf-lich? Diese Frage muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Fest steht, dass unsere Gesellschaft in Sachen Familien-planung im Wandel ist – Eltern werden immer älter. Deshalb müssen Frauen sich bewusst machen, dass sie mit 35 vielleicht nicht mehr so einfach schwanger werden wie mit 25. Das sieht die Natur nun einmal so vor. Social Freezing ist ein mögliches Mittel, diese natürliche Grenze zu über-schreiten, also: „Why not?“

Trotzdem ist das Problem der Vereinbar-keit von Familie und Beruf durch eine spätere Geburt nur aufgeschoben.  Die Fragen bleiben: Wer kümmert sich um das Kind? Wie müssen die Aufgaben zwischen Vater und Mutter verteilt werden? Wie können die Arbeitgeber Eltern unterstützen? Darauf müssen wir als Gesellschaft Antworten finden.

In Sachen Familienplanung sollten wir uns jedenfalls nicht von unserem Selbstoptimierungswahn leiten lassen, findet Ethik-Professor Vollmann. Auch die „ausgeprägte Konsumerwartung vieler Menschen, alles auf der Welt kaufen zu können“, hält er für verfehlt. Bei moralischen Fragen sollte man seiner Meinung nach „keine statische Grenze mit Bezug auf die Natur ziehen, sondern sich immer fragen: Was hat das für Vor- und Nachteile für die Betroffenen, also primär für Kind und Eltern?“FO

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LEICHTGEWICHT ALS DÄMMTALENTFür den Fahrzeugbau der Zukunft erforscht Marina Schwan

neuartige Dämmstoffe mit faszinierenden Eigenschaften.

Den Arbeitsplatz von Marina Schwan muss man sich wohl ähnlich einer Suppenküche vorstellen. Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt sie organische Aerogele aus in Wasser gelösten Substanzen her. Im Sol-Gel-Verfahren bilden sich in der Flüssigkeit zunächst winzige Feststoffpartikel. Sie vernetzen sich und kondensieren zu einem dickflüs-sigen Gel, das die Chemikerin im Labor aushärtet. Die gewonnenen Feststoffe sind porös wie ein Schwamm, brandfest und sehr leicht. Da ihre Wärmeleitfähig-keit extrem niedrig ist, eignen sie sich besonders zur thermischen Isolierung. Als umweltfreundliche Alternative zu Styropor könnten sie zum Beispiel zu Dämmplatten für Gebäudefassaden verarbeitet werden.

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Marina Schwan hat aber die Wärme-dämmung von komplexen Formen vor Augen, etwa von Zügen oder Flugzeugen. „Für ein gutes Ergebnis müssen Isolations-material und die zu isolierende Fläche in konstantem Kontakt sein“, erklärt sie im Institut für Werkstoff-Forschung in Köln. „Mit steifen Aerogelen ist das bei gerun-deten Formen unmöglich, weil sie Risse bilden oder brechen.“ Deshalb braucht es flexible Materialien, die sich solchen Oberflächen perfekt anpassen.

Marina Schwan ist eine von rund 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern, die in den bundesweit 40 Instituten und Einrichtungen des DLR

für ihre Doktorarbeit forschen. In fach-übergreifenden Teams bearbeiten sie hochspannende Fragen aus Luft- und Raumfahrt, Energie, Verkehr, Digitali-sierung und Sicherheit. Die Bandbreite reicht von Grundlagen bis zu anwendungs-orientierten Technologien, wie sie Marina Schwan vorantreibt. „Alle an den Markt drängenden aerogelbasierten Werkstoffe haben Mängel“, bekräftigt sie. „Durch Forschung und Entwicklung können wir sie beheben.“ Erstmals ist es ihr gelungen, steife Resorcin-Formaldehyd-Aerogele durch Optimierung der Syntheseroute zu flexibilisieren. Ein Meilenstein. Ihre Materialproben messen aber nur etwa 10 auf 10 Zentimeter. Der nächste logische Schritt im Hinblick auf eine industrielle Fertigung ist deshalb, größere Proben zu synthetisieren. Außerdem versucht sie, die thermischen und mechanischen Eigenschaften der Aerogele weiter zu verbessern, zum Beispiel durch Kombi-nation mit anderen Materialien. Dieser Arbeit möchte Marina Schwan auch nach ihrer Promotion treu bleiben: „Wir haben hier noch so viel zu erforschen!“

Alle Infos zum Einstieg beim DLR unter: DLR.de/jobs

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Künstliche Intelligenz (KI)

erobert immer mehr Ein-

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land forscht ganz vorne mit.

Entsprechend rosig sind die

Aussichten für IT-Forscher in

diesem Umfeld.

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Bei Saturn in Ingolstadt begrüßt neuer-dings Service-Roboter Paul die Kunden, fragt nach ihren Produkt-Wünschen und begleitet sie zum entsprechenden Regal. Auf dem Weg macht er Smalltalk, etwa übers Wetter, und zum Abschied will er wissen, ob man denn mit seiner Leistung zufrieden sei. Ist Paul unsere Zukunft?

Der Assistenzroboter wurde ursprüng-lich von Fraunhofer-Forschern entwi-ckelt, um Menschen in Haushalt, Hotel, Pflegeheim oder Krankenhaus zu unter-stützen. Dafür muss er Umgebungen verstehen, Handlungen planen, auf Hindernisse reagieren, mit Menschen kommunizieren – diese Herausforde-rungen meistern intelligente Systeme mit Methoden des maschinellen Lernens. Hier lernen sie eine Aufgabe mit Beispieldaten zu lösen und das Erlernte dann auf neue Situationen zu übertragen. So können sie Prozesse planen und verbessern, Prognosen treffen, Muster oder Auffälligkeiten erkennen oder Bild- und Sprachsignale analysieren.

MIT AKTIEN HANDELN, BEWERBER AUSWÄHLEN,

KUNDENANFRAGEN BEANTWORTEN

In die Fabriken sind intelligente Roboter längst als feste Kollegen eingezogen, aber KI agiert weit häufiger im Ver borgenen. Ein großer Teil des Aktienhandels wird mittlerweile von entsprechenden Programmen abgewickelt, Versiche-rungen lassen Risiken einschätzen, Personaler die erste Bewerber-Welle von einem elektronischen Assistenten sichten, Handels-Konzerne orientieren ihre Produktauswahl an den Erkenntnis-sen kluger Maschinen, Kundenanfragen werden von Chatbots beantwortet und autonome Fahrzeuge werden funktio-nieren, indem Sensoren unzählige Daten erfassen und intelligent auswerten.

Dass sich KI jetzt so rasant weiter-entwickelt und Einzug in nahezu alle Wirtschaftszweige hält, hängt eng mit der Leistungsfähigkeit der Halbleiter zusammen. Brauchte man früher noch Serverräume in Wohnungsgröße,

findet die gleiche Rechnerleistung heute auf einem kleinen Plättchen Platz. Dazu sind durch Internet und Cloud riesige Datenmengen jederzeit und überall verfügbar.

DEUTSCHLAND IST GANZ VORNE MIT DABEI

Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ist Deutschland beim Thema Künstliche Intelligenz im internationalen Vergleich hervorra-gend aufgestellt. Neben den großen Forschungseinrichtungen sorgen auch zahlreiche Start-ups für einen Innova-tionsschub: Allein bei autonomen Fahr-zeugen stammen fast 70 Prozent (1.596 von 2.309) der weltweiten Patente von deutschen Unternehmen.

Gerade für junge KI-Forscher ergeben sich eine Menge spannender Jobs im Bereich Künstliche Intelligenz. Und wer in der Forschung erste Projekter-fahrung gesammelt hat, wird später von der Industrie mit Kusshand genommen. Zwei außergewöhnliche Beispiele:

„Hilfe, die Chat-

bots kommen!“ –

Was sie können

und was nicht:

unicum.de/

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KLICK-TIPP

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MENSCHELNDE CHATBOTS

Wer heute beim Kundendienst einer Telefongesellschaft anruft und bei einer Maschine landet, ist in der Regel schnell frustriert von dem „Gespräch“. Das will Maria Gonzalez Garcia (34) ändern.

Am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz DFKI, dem größten KI-Institut der Welt, gemessen an seinen Forschungsgeldern und den rund 800 Wissenschaft lern, beschäft igt sich die promovierte Informatikerin mit Sprachtechnologie. Aktuell entwickelt sie einen Chatbot für eine große inter-nationale Firma – alles noch streng geheim. Nur so viel: „Meine größte Herausforderung besteht darin, dass ich ein sehr menschliches System aufb auen soll. Dieses System soll aus den geführten Gesprächen lernen, damit das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine mit der Zeit immer intuitiver wird.“

Die größten Entwicklungschancen sieht Maria für Chatbots im Kunden-dienst und im Marketing, etwa um Feedback von Kunden einzuholen, im Verkauf und bei der Zahlungsab-wicklung. Nicht immer einfach sei es, ein Gleichgewicht zu fi nden zwischen den Wünschen der Kunden und dem, was am Ende technisch angeboten werden kann. Was sie im Idealfall mit ihrer Forschung erreichen möchte? „Dass unsere Chatbots den Turing-Test bestehen. Der testet die Fähigkeit einer Maschine, intelligentes Verhalten zu zeigen, das dem des Menschen sehr ähnlich oder sogar nicht mehr zu unter-scheiden ist.“

MASCHINEN ZEIGEN GEFÜHLE

Dass der eingangs erwähnte Einkaufs-assistent Paul sogar die Laune seines Gegenübers erkennen und eigene Gemütszustände zum Ausdruck bringen kann, verdankt er unter anderem dem

Informatiker Dominik Seuß (28) vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen.

Sein Fachgebiet ist das sogenannte „Aff ective Computing“, das Analysten für den kommerziell am schnellsten wachsenden Markt im Bereich maschi-nelles Lernen halten. Dabei werden in der Mimik wahrnehmbare Emotionen maschinell erkannt und Biosignale wie Puls, Stimme, Gestik oder Bewegung analysiert. So lassen sich auch Stresslevel von Autofahrern oder Fabrikarbeitern ermitteln oder eben die Bedürfnisse von Kunden im Einzelhandel. „Das System registriert sogenannte Action Units im Gesicht, also Punkte, die sich bei bestimmten Gefühlen auf eine bestimmte Weise verändern“, erklärt Dominik. „Diese Gesichtsbewegungen werden dann in einem ‚Facial Action Coding System‘ klassifi ziert.“ Damit lässt sich beispielsweise das berufl iche Lächeln einer Stewardess von einem wirklich herzlichen Lachen unter-scheiden.

„Mich reizt aber vor allem das Th ema Schmerzerkennung. Wenn etwa jemand nach einer Operation im Aufwachraum liegt und sich nicht bemerkbar machen kann – da wäre ein System optimal, das die Mimik des Patienten beobachtet und bei Bedarf meldet: Achtung, hier braucht jemand Linderung.“

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Auch 2018 veranstalten die KPMG-Netzwerkgesellschaften einen der größten Fallstudienwettbewerbe weltweit: die KPMG International Case Competition (KICC). Die Teilnahme daran ist für Studierende Chance und erster Schritt zugleich in einen außergewöhnlichen Start in die Karriere. Der Wettbewerb fordert in realitätsnahen Case Studies seine teilnehmenden Stu-dierenden-Teams heraus. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit für alle Teilnehmer und KPMG-Kollegen, sich kennenzulernen und auszutauschen – eben Networking im anderen Kontext.

Die erste Challenge erwartet die Teilnehmer auf regionaler Ebene, indem sie sich als Gewinnerteam für das nationale Finale in Berlin qualifizieren müssen. Um die komplexen Fallstudien lösen zu können, sollte das vierköpfige Team inter-disziplinär aufgestellt sein. So kann das Team sein Wissen aus unterschiedlichen Fachrichtungen bündeln und einsetzen. Eine Jury, bestehend aus erfahrenen KPMG-Kollegen, ent-scheidet auf Basis der aufgezeigten Lösungsansätze und des Präsentationsstils in jeder Runde über das Weiterkommen der teilnehmenden Teams.

Bedingung für die Teilnahme an der KICC: Alle Teilnehmer müssen eingeschriebene Studierende sein. Die Fachrichtung spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist vielmehr ein starkes Interesse an kniffeligen Herausforderungen und unter-nehmerischen Zusammenhängen, Teamspirit, eine schnelle Auffassungsgabe und das Talent, in Ideen sowie strategischen Lösungen zu denken und diese weiterentwickeln zu wollen.

Zunächst werden die besten Teams auf regionaler Ebene am 2. Dezember 2017 in den Niederlassungen in Berlin, Düssel-dorf, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und München ermittelt. Das nationale Finale findet vom 1. bis 3. März 2018 in Berlin statt. Die Gewinnerteams der teilnehmenden Landesgesell-schaften aus der ganzen Welt treffen sich dann vom 9. bis 12. April 2018 zum großen Finale in Kuala Lumpur, Malaysia. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, Kontakte zu den anderen Länderteams herzustellen und die internationalen Kollegen kennenzulernen. Zur Vorbereitung auf die Endrunde in Kuala Lumpur unterstützen KPMG-Kollegen das deutsche Team natürlich mit einem intensiven Coaching.

Die KICC basiert auf dem Verständnis, sich stetig weiter-zuentwickeln und zu lernen. Die Teams erhalten aus dem Leadership Feedback und einmalige Lern- und Entwicklungs-möglichkeiten. Das ist auf vielen Ebenen eine Herausforde-rung für die Teilnehmer und gibt außerdem die Chance, das daily business bei KPMG kennenzulernen. Das weiß auch Rachel Campbell, Global Head of People, KPMG International: „KPMG member firms hired over 37.000 graduates in 2016 and this program gives some of them an experience of what working at KPMG would be like and to see for themselfes the sort of challenges member firms strive to address for clients around the world every day.“

Bist Du bereit für die nächste Challenge auf internationaler Ebene? Dann bewirb Dich mit Deinem Team unter www.kpmg.de/kicc

• KICC ist eine der größten und bekanntesten Fallstudienwettbewerbe weltweit.• 2017 haben 18.000 Studierende von 480 Universitäten aus 23 Ländern teilgenommen.• 2016 wurden 37.000 Absolventen weltweit durch KPMG-Netzwerkgesellschaften rekrutiert.• Weltweit gehen 189.000 KPMG Mitarbeiter in über 150 Ländern die Fragen von morgen an.• 3.000 KPMG-Mitarbeiter haben 2016 an dem Global Mobility Programm teilgenommen und nahmen neue Herausforderungen in über 90 Ländern an.

CHALLENGE ACCEPTED?Genug von klassischen Case Studies, die Du von zu Hause bearbeitest? Du suchst die internationale

Bühne und willst komplexe Themen und Fragestellungen angehen und lösen? Du bist bereit für Networ-

king der anderen Art? Dann stell Dein Können bei einem der größten internationalen Fallstudienwettbe-

werbe unter Beweis. Die Challenge: Du musst Dich im vierköpfigen Team im regionalen und nationalen

Wettbewerb durchsetzen und reist dann nach Malaysia zum Finale.

KPMG International Case Competition 2018

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Erst die FORSCHUNG,

dann die ANWENDUNG

Eine Weltraum-Mission ist kein Spaziergang für unseren Körper. Schon die ersten Apollo-Missionen

zeigten, dass die Wunden der Astro-nauten schlechter heilen. Hinzu kommt

ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekti-onen oder Hautpilze. Auch das Sehvermögen

verschlechtert sich in der Schwerelosigkeit und die Muskel- und Knochenmasse nimmt ab. Was solche

Reaktionen im Körper auslöst, untersuchen die Grundlagen-forscher am Institut für Lu� - und Raumfahrtmedizin in Köln. Yannick Lichterfeld promoviert seit sechs Monaten an dem Institut des Deutschen Zentrums für Lu� - und Raumfahrt. Der junge Biologe beschä� igt sich mit dem Wachstum von Nerven-zellen bei Schwerelosigkeit und erhöhter Schwerkra� .

Wie für Grundlagenforschung üblich, gibt es bisher nur wenige Erkenntnisse zur Wirkung von längeren Raummissionen auf unser Nervensystem. Zwar beobachteten Wissenscha� ler vor einigen Jahren, dass Nervenzellen bei Schwerelosigkeit langsamer auf Reize reagieren und sich ihr Wachstum verändert. Über die Gründe ist bisher nur wenig bekannt. „Um Erklärungen zu � nden, schauen wir uns die grundlegenden Mechanismen in den Zellen an“, sagt der 25-Jährige. In die Weiten des Weltalls vorstoßen muss er dafür nicht. Stattdessen werden die Petri-schalen mit den Nervenzellen in einem sogenannten Klinostat um die eigene Achse gedreht. Je nach Einstellung lassen sich

so Schwerlosigkeit und eine erhöhte Schwerkra� erzeugen und die Auswirkungen genau beobachten.

NEUE IMPULSE FÜR DIE IRDISCHE MEDIZIN

Interessant sind die Erkenntnisse der Kölner Forscher vor allem für zukün� ige Missionen in die Tiefen des Weltalls – zum Beispiel zum Mars. Auf dem Weg zum roten Planeten sind die Astronauten eine sehr lange Zeit der Schwerlosigkeit ausgesetzt. Und auf dem Mars selbst herrschen ganz andere Bedingungen als auf der Erde. „Zu wissen, wie der Körper drauf reagiert, hil� in einige Jahrzehnten vielleicht den Astronauten bei der Vorbereitung“, erklärt Yannick.

Auch für die irdische Medizin er ho� en sich die Kölner Forscher neue Impulse. Eine denkbare Anwendung ist das Tissue-Enginee-ring, also der Versuch, Gewebe oder Organe im Labor wachsen zu lassen. Möglicherweise fördern neue Gravitationsbedingungen das Wachstum. Aber das ist noch Zukun� smusik.

Der junge Biologe hat sich bewusst für die Grundlagenforschung, weit entfernt von der praktischen An wendung, entschieden. Nach dem Master in Biomedizin hätte er auch in die Pharmabranche wechseln können. „Die Medikamentenforschung ist zwar gut ausgestattet und exzellent bezahlt, aber bewegt sich auf sehr engen Bahnen. Ich wollte etwas wirkliches Neues erforschen“, erklärt er. Dazu kommt seine Faszination für das Weltall.

Unbekanntes entdecken, Zusammenhänge in der Natur verstehen und Basis für neue Innovationen schaffen

– mit diesen Zielen wird Grundlagenforschung betrieben. Zwei junge Wissenschaftler (ein Biologe und eine

Psychologin) berichten über ihre Faszination für neue Entdeckungen. VON BIRK GRÜLING

YANNICK LICHTERFELD

FASZINATION WELTALL – VOM BODEN AUS

DIESE HUMANZENTRIFUGE GEHÖRT ZU

YANNICKS ARBEITSGERÄTEN

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Weiter geht´s auf S. 36

… AN MARTIN STRATMANN, PRÄSIDENT

DER MAX-PLANCK- GESELLSCHAFT

Welche Bedeutung hat die Grundlagenforschung für die Wissen-

schaft und die Gesellschaft?

Ziel von Grundlagenforschung ist es, unseren Erkenntnishorizont zu erweitern. Grundlagenforschung ist langfristig und nicht auf ein spezi� sches Ziel ausgerichtet. Wirtscha� liche E� ekte können daher seriöser Weise nicht im Voraus abgeschätzt werden. Aber: Viele neue Technologien und daraus resultierende radikale Innovationen haben ihren Ursprung in der Grundlagenforschung.

Wie gut sind die Berufsperspektiven in der Grundlagen-

Forschung?

Mit Blick auf die Berufsperspektiven junger Forscher braucht es mehr Ehrlichkeit. Nur etwa zwei Prozent aller Doktoranden erreichen am Ende eine Professorenstelle. Das sollte fairerweise früh klar gestellt werden. Junge Forschende brauchen deshalb frühzei-tig eine Rückkopplung, damit sie sich entscheiden können, wo sie ihren Berufsweg fortführen wollen: innerhalb oder außerhalb der Wissenscha� . Es gibt die unterschiedlichsten wissenscha� snahen Berufe, die hochinteressant und gut bezahlt sind.

Vor welchen Herausforderungen steht die Grundlageforschung?

Unser Wissen ist heute verglichen mit dem Kenntnisstand vor 100 Jahren weit fortgeschritten. Um der Natur weitere Geheimnisse zu entlocken, müssen Forscher heute in immer kleinere oder auch größere Dimensionen vordringen. Um die molekularen Wechsel-wirkungen von Proteinen in der Zelle zu verfolgen oder Signale von kosmischen Ereignissen Milliarden Lichtjahre von uns entfernt zu entdecken, bedarf es eines großen Aufwands. Grundlagenforschung ist heute daher nicht nur aufwändiger und teurer – sie benötigt auch eine ganze Reihe von Spezialisten. So ist ein biologisches Labor heute ohne Informatiker ebenso wenig denkbar wie die astronomische Forschung ohne Ingenieure.

3 FRAGEN …

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„Das habe ich gar nicht erwartet – Braunschweig ist ja richtig schön!“ – ein Ausspruch, den man oft hört von Menschen, die das erste Mal in Braunschweig sind. Wir möchten mit der Initiative best choice neugierig machen, informieren und davon überzeugen, dass man in Braunschweig gut leben kann. Warum in Braunschweig arbeiten und leben? Innovativ, kreativ und vernetzt – eine vergleichbare Dichte an international aner-kannten Forschungsinstitutionen wie in Braunschweig fi ndet man selten und daher gehören wir zu den besten Wirtschafts- und Wissen-schaftsstandorten Deutschlands. Neben Jobs in starken und innovativen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen bietet Braunschweig beste Lebensqualität auf kurzen Wegen.

Kultur- und Freizeitangebote sind vielfältig und jede Braunschweigerin und jeder Braunschweiger fi ndet für sich das gewisse Etwas: Kunst entdecken und genießen im Herzog Anton Ulrich-Museum, Bummeln und Relaxen in unserer schönen Innenstadt, Spazierengehen oder Sportmachen in einem der Parks, Bootfahren auf der Oker, Stöbern in kleinen Geschäften, auf dem Flohmarkt, bei einer Vernissage, …

Mehr Informationen gibt es auf der Internetseitewww.braunschweig.de/bestchoice

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ENDLICH VERSTEHEN, WIE DENKEN UND LERNEN

FUNKTIONIERT

Neugier auf Unbekanntes brachte auch Yana Fandakova nach ihrem Psychologie-Studium zur Grundlagenforschung. „Ich schätze vor allem die Abwechslung und das Aufregende an meiner Arbeit als Grundlagenforscherin. Ich gehe morgens ins Büro und weiß nie genau, was wir heute heraus� nden“, sagt die 33-Jährige. Als Projektleiterin beschä� igt sie sich am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung mit der Entwicklung unseres Lernens und Gedächtnisses. Im Laufe der Kindheit lernen wir uns immer besser zu konzentrieren und komplexe Probleme zu lösen. Genau diese Fähigkeiten werden im Alter wieder schlechter. „In meiner Forschungsgruppe interessieren wir uns für die Prozesse, die für diese Veränderungen verantwortlich sind“, erklärt Yana. Zum Beispiel wird untersucht, ob Gedächtnis-Training in einem bestimmten Alter besonders wirksam ist und wie dadurch die Entwicklung des Gehirns beein� usst wird. Mit diesen Erkennt-nissen wollen die Forscher die grundlegenden Mechanismen des menschlichen Geistes besser verstehen.

IM KAMPF GEGEN ALZHEIMER UND DEMENZ

Der Weg zur Erkenntnis ist dabei lang und aufwendig. Die Berliner Forscher machen zum Beispiel zahlreiche Tests mit Kindern und Jugendlichen, aber auch älteren Erwachsenen. Sie durchlaufen verschiedene Trainings, außerdem wird ihre Gehirnstruktur im Kernspintomografen untersucht. „Wir sehen uns an, wie verschiedene Regionen des Gehirns beim Lösen von Aufgaben miteinander kommunizieren, und suchen nach struktu-rellen Veränderungen durch langfristiges Training“, beschreibt die Grundlagenforscherin ihre Arbeit. Wie bei Weltraum-Forschung geht es weniger um konkrete Anwendungen als um grundlegende Erkenntnisse. Denken und Lernen sind immerhin die wichtigsten Funktionen unseres Gehirns. Die dafür notwendigen Mecha-nismen sind allerdings noch weitgehend unbekannt. Aber ohne das Grundverständnis für die Prozesse in unserem Denkorgan lassen sich auch keine neuen � erapien gegen Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz � nden. FO

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Als führender Personaldienstleister für die Rekrutierung hochrangiger Experten behält Hays nicht nur die Personalbedarfe der Kunden, sondern auch die des Marktes im Blick. So fällt zum Beispiel auf, dass die Nachfrage nach Experten mit ingeni-eurwissenscha� lichem Hintergrund im zweiten Quartal 2017 signi� kant gestiegen ist: Unternehmen verschiedenster Größen und Branchen suchen verstärkt nach Mitar-beitern mit Expertise in den Bereichen Maschinenbau oder Elektrotechnik. Hier kommt Hays als die weltweite Nr. 1 in der Rekrutierung von Spezialisten ins Spiel: Unternehmen und Experten werden zusam-mengebracht – und das nicht nur in dem Bereich Engineering, sondern beispiels-weise auch in den Vertiefungsrichtungen IT, Finance oder Life Sciences.

Wie spannend diese Dienstleistung ist, das weiß Julia sehr gut: Nach ihrem betriebs-wirtscha� lichen Studium ist sie bei Hays im Key Account Management im Bereich Engineering eingestiegen. Anfangs nahm

Julia die Herausforderung an, sattelfest im Recruiting zu werden: Als Manager of Candidate Relations besetzte sie o� ene Projektpositionen bei den Kunden mit passgenauen Engineering-Experten. Als sie dann immer häu� ger Kontakt zu einzelnen Ansprechpartnern in Unternehmen hatte, wechselte sie auf die Vertriebsseite in die Rolle des Account Managers. In dieser Position überzeugt sie Kundenansprech-partner von einer Zusammenarbeit und holt sich alle Infos zu deren aktuellen Personal-bedarfen ein. So akquiriert sie Besetzungs-au� räge, für die Julia und ihre Recruiting-

Kollegen dann die passenden Kandidaten suchen. Mit dieser Dienstleistung führen Hays Mitarbeiter Kunden und Kandidaten innerhalb kurzer Zeit zusammen und stellen so nicht nur den Unternehmenserfolg der Kunden sicher, sondern beein� ussen auch die Karrieren zahlreicher Spezialisten. Und Julia treibt ihren eigenen Werdegang voran. Klingt das spannend für Dich? Dann bewirb Dich jetzt und entwickle Dich zusammen mit dem Marktführer Hays im Specialist Recruitment zum Sales- oder Recruiting-Spezialisten! Das intensive Neustarter-Training in der Zentrale in Mannheim sowie die mentorengestützte Einarbeitung

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GRUND ZUM FEIERN

Auch in diesem Semester präsentiert sich Hays

wieder auf Unipartys in ganz Deutschland. Folgen-

de Termine sind bereits fi x:

• Unity on the Campus an der TH Nürnberg,

12.10.2017

• WiWi Fest an der LMU in München, 23.10.2017

• WiWi meets Mupa an der Uni-Duisburg Essen,

Campus Essen, 07.12.2017

• K2 an der Uni Stuttgart, 01.12.2017

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JULIA, ACCOUNT MANAGER BEI HAYS IN MÜNCHEN

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Im Juli eröffnete Google in München seine Zukunftswerkstatt. In den schicken Büros des US-Giganten kann sich nun jeder in kostenlosen Kursen fit für die digitale Zukunft machen. Auch Suchmaschinenop-timierung ist Teil des Programms. Taugt so ein Google-Zertifikat womöglich gar als Einstieg in die SEO-Karriere?

„Wir bitten alle Bewerber, mal so einen Google-Grundlagenkurs durchzugehen“, sagt Christian Schmidt auf die Frage, wie er denn Praktikumsbewerber auswähle. Schmidt ist Gründer der SEO-Agentur Digital Effects in Berlin. Er selbst hat früher das Fachabitur gebaut, während er in den Gründerjahren des Internets Webseiten bastelte. „So habe ich meine ersten Jobs bekommen“, erinnert er sich. Danach folgte ein Praktikum in einer Marketing-Firma, dann die Übernahme, heute ist er Geschäftsführer seiner eigenen Agentur. Alles ganz ohne Studium. Ein Lebenslauf, der für einen Suchma-schinenoptimierer nicht außergewöhnlich ist.

SEOS IN DEUTSCHLAND: DIE UNBEKANNTEN WESEN

Wie viele „search engine optimizer“ (SEO) es in Deutschland gibt, weiß keiner. Niemand erfasst diese Nische statistisch, auch die Bundesagen-tur für Arbeit nicht. Und: Jeder kann sich so nennen, wenn er will. Der Begriff ist nicht geschützt. Beim Blick auf die deutsche SEO-Elite aber fällt auf: Leidenschaft, Netzwerke und jahrelange Erfahrung schlagen akademische Meriten. SEO-Gurus wie Karl Kratz, Marcus Tandler oder Andre Alpar sind schon seit den 1990ern im Online-Marketing aktiv, haben sich seitdem in der Nische verbissen und einen Namen gemacht. In den USA schmiss Rand Fishkin das College, um das SEO-Imperium Moz zu gründen. Praktische Erfahrung, sagt auch Christian Schmidt, sei „viel mehr wert als ein theoretisches Studium“. Immerhin ändern sich die Algorithmen ständig, lebenslanges Lernen ist wohl auf keinem Feld so überlebenswichtig wie hier. Bedeutet für SEO-Anwärter: Eigeninitiative, Begeisterung und Erfolgsnachweise sind Must-haves. Ein Studium ist dagegen eher ein Nice to have.

HOCHSCHULE DARMSTADT: IN DER TREFFERLISTE WEIT VORNE

Genau das will Prof. Bernd Jörs ändern. Der „Professor des Jahres 2016“ (gewählt von UNICUM BERUF) lehrt Informationswis-senschaften an der Hochschule Darmstadt, will die Ausbildung in Deutschland professionalisieren. Sein Studiengang umfasst Module zu SEO, E-Commerce oder Social Media Marketing. „Das ganze Berufsbild hat sich extrem erweitert“, sagt er. Die Darmstädter dürfen als Vorreiter auf diesem Gebiet gelten, leisten sich sogar den Luxus von drei Lehrbeauftragten für Suchmaschinenoptimierung. Ähnliche Studiengänge mit SEO-Inhalten gibt es im Rest des Landes nur vereinzelt, an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt oder der Hochschule Ravensburg-Weingarten zum Beispiel.

„Jede Woche kommen Anfragen für Praktika, für Werkstudenten, für Festanstellungen. Ich bin fast schon auf der Ebene einer Berufsvermitt-lung“, sagt Jörs lachend. „Wir haben eine Vermittlungsquote von 98 Prozent.“ Das darf man wohl als Beschäftigungsgarantie interpretieren.

Ist also ein fachspezifisches Studium in Zukunft doch die beste Wahl für SEO-Anwärter? Jörs ist davon überzeugt. Denn momentan würden viele Unternehmen die Katze im Sack rekrutieren. Wer über welche Kompetenzen verfüge, vermögen sie kaum zu bewerten. Und auch wenn nahezu jeder als Einzelkämpfer, Gründer oder Agentur-SEO durchstarten kann: Insbesondere die Unternehmen schreiben in ihren Stellenanzeigen für Suchmaschinenexperten vermehrt ein absolvier-tes Studium ins Anforderungsprofil, meist BWL oder Informatik.

Und vielleicht kann ja auch ein Zertifikat der neuen Google-Schule helfen, Kompetenz nachzuweisen. Ob er solche SEO-Kurse empfehlen könne? „Nein“, sagt Jörs lapidar. Für ihn sind das nur halbe Sachen. Suchmaschinenoptimierer – das soll in Zukunft eine planbare Karriere werden. Ganz akademisch.

Wie werde ich SEO ?

DIGITALE KARRIERE

Suchmaschinenoptimierer sind zumeist Self-Made-Könner. Ihre Karriere beruht weniger auf formel-

len Qualifikationen, sondern auf praktisch nachgewiesener Expertise. Studium? Ziemlich überflüssig.

Doch das soll sich ändern. VON SEBASTIAN WOLKING

SOLCHE „SUCHMASCHINEN” OPTIMIEREN

SEOS NATÜRLICH NICHT

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Es gibt weltweit immer mehr Über-

fl utungen, Stürme und Hitzewellen. Die

Maßnahmen gegen den Klima wandel

gehen aber nur sehr langsam voran.

Haben wir wirklich noch eine Chance,

ihn zu stoppen?

Ja, haben wir. Auch wenn einige Schäden leider nicht mehr rückgängig zu machen sind: Der Meeresspiegel wird steigen und viele Küstenregionen auf der Welt sind bedroht. Millionen von Menschen werden umsiedeln müssen. Trotzdem können wir die katastrophalsten Folgen des Klima-wandels noch verhindern.

Studien zeigen, dass besonders 14- bis

25-Jährige zwar umweltbewusst sind,

sich aber im Alltag trotzdem oft klima-

schädigend verhalten. Sind wir zu faul

für Klimaschutz?

Viele junge Leute und Leute aller Alters-gruppen verändern ihr Verhalten schon, um das Klima zu schützen. Aber Politik und Gesetzgebung müssen es uns allen leichter machen, weniger CO2 zu produ-zieren, indem beispielsweise eine Kohlen-stoff steuer eingeführt wird.

Man kann sich auf viele Arten engagieren.

Sie bilden „Climate Leader“ aus, die auf

die Folgen des Klimawandels aufmerk-

sam machen. In Deutschland gibt es viele

Aktivisten, die beispielsweise Braunkohle-

kraftwerke besetzen. Was halten Sie von

solchen Protest-Aktionen?

Ich respektiere sie. Letztes Jahr wurde meine Tochter verhaft et, als sie gegen den Bau einer Gas-Pipeline protestiert hat. Das zeigt, wie sich die Zeiten geändert haben, wenn Eltern sagen: „Ich bin so stolz auf meine Tochter, dass sie verhaft et wurde!“ (lacht) Ich denke, dass bewusster und gewalt-loser ziviler Ungehorsam heutzutage ein angemessenes Mittel ist, denn die Zukunft denn der Menschheit steht auf dem Spiel.

ERNEUERBARE ENERGIEN ALS JOB-GARANT

In den USA steigt die Zahl der Jobs in

erneuerbaren Energien 17-mal schneller

als in anderen Branchen. Wenn es um

zukunftsträchtige Technik-Jobs geht,

denken die meisten an Künstliche Intel-

ligenz und Big Data. Ist eine Karriere in

den erneuerbaren Energien genauso

vielversprechend für die Zukunft?

Absolut! Sogar noch vielversprechen-der, wenn Sie mich fragen. Denn bis zum heutigen Tag ist die Welt noch von kohlen-stoffb asierter Energie abhängig, um 80 Prozent des globalen Energiebedarfs zu decken. Aber in allen Regionen dieser Welt wird erneuerbare Energie günstiger – dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch weiter fortsetzen. Um unsere Infra-struktur nachhaltig zu gestalten und auf erneuerbare Energien umzusteigen, werden

Millionen von Jobs geschaff en werden. Die Jobkategorie in den Vereinigten Staaten, die aktuell – und voraussichtlich auch noch in den kommenden zehn Jahren – am schnells-ten wächst, sind Jobs wie Servicetechniker für Windkraft anlagen und alle Jobs, die sich mit der energetischen Sanierung von Gebäuden beschäft igen. Wir stehen vor einer Nachhaltigkeits-Revolution mit einem ähnlichen Ausmaß wie die industrielle Revo-lution. Erneuerbare Energien werden der größte Jobmotor und die größte Investiti-onsmöglichkeit in der Geschichte.

Das Pariser Klimaabkommen wurde

auch deshalb so schnell ratifi ziert, weil

international befürchtet wurde, die

USA könnten den Prozess blockieren. Ist

Donald Trump also vielleicht unbeabsich-

tigt einer der größten Klimaschützer?

Das stimmt. Das physikalische Gesetz, dass auf jede Aktion eine Reaktion erfolgt, gilt manchmal auch in der Politik. Und ich denke, die Reaktion auf die Ausschweifun-gen und Absurditäten von Donald Trump war unter anderem ein Zuwachs an Klima-Aktivismus. Nach Trumps Rede, in der er den Austritt aus dem Pariser Abkommen verkündet hat, hatte ich erst Sorge, dass andere Länder das als Entschuldigung dafür benutzen würden, um auch aus dem Vertrag auszutreten. Stattdessen hat sich jedoch der Rest der Welt erneut zum Klimaabkommen bekannt. FO

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INTERVIEWT VON ANNA LENJA HARTFIEL

„Ich bin stolz, dass meine

Tochter verhaft et wurde!“

Al Gores neue Doku „Immer noch eine unbequeme Wahrheit“ läuft seit September im Kino. Im Interview

verrät der ehemalige US-Vizepräsident, ob wir noch eine Chance gegen den Klimawandel haben und

warum er Protest-Aktionen für ein angemessenes Mittel hält.

DAS GANZE INTERVIEW:

KARRIERE.UNICUM.DE/AL-GORE

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„Salauddin, schnell, du musst kommen!“ Die Nachbarin rüttelt heftig an Salauddins Schulter. Es ist dunkel, die Geräuschku-lisse in der Millionenstadt Delhi hat abge-nommen. Schnell reibt sich Salauddin den Schlaf aus den Augen und greift seine Erste-Hilfe-Tasche. Er rennt seiner Nach- barin hinterher.

Gut eine Stunde später ist Salauddin wieder tief und fest eingeschlafen. Er hat sich daran gewöhnt, mitten in der Nacht von Kindern, Jugendlichen oder Eltern geweckt zu wer-den. In seinem Viertel ist er quasi berühmt,

man nennt ihn „Chota Doctor“ – kleiner Dok-tor. Salauddin versorgt Wunden, gibt Tipps bei Krankheiten und bringt schwer Erkrankte zum Gesundheitsbus der Straßenkinderor-ganisation Butterflies. Alles, was er weiß, hat er dort gelernt.

Doktor werden in IndienEs war ein ganz normaler Arbeitstag, als ihn die Mitarbeiter von Butterflies ansprachen. Auf dem Markt in Delhi half Salauddin sei-nem Vater am Gemüsestand. „Ich brauche aber die Hilfe von meinem Sohn! Wie sollen wir sonst genug Geld für die Familie ver-dienen?“, argumentierte sein Vater. „Aber ohne Schulabschluss hat Salauddin keine Chance auf eine gute Zukunft“, erklärten ihm die Sozialarbeiter von Butterflies.

Das Besondere bei den Butterflies: Die Kinder aus Delhi werden von ihnen auf der Straße unterrichtet. Der Lehrplan und die Unterrichtszeiten sind an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen angepasst, die oft arbeiten müssen. Die Organisation stärkt sie und zeigt ihnen, wie sie füreinander sorgen können. Zum Beispiel in der Kinder-bank oder der Gesundheitskooperative, an der auch Salauddin teilnimmt.

Die Gesundheitskooperative hilft allenRegelmäßig trifft er sich mit anderen Mäd-chen und Jungen. Sie ermutigen die Men-schen in ihrem Viertel, sich die Zähne zu putzen, zu duschen und sich gesund zu

ernähren. Sie setzen sich bei den Behörden für öffentliche Toiletten und Duschhäuser ein. Demokratisch wählen die Kinder Ge- sundheitshelfer, die auf Kosten der Orga-nisation Butterflies eine Ausbildung zum Ersthelfer bekommen und mit einem Ers-te-Hilfe-Set ausgestattet werden – so wie Salauddin.

Salauddins Vater ließ sich von den Sozial-arbeitern überzeugen. Seitdem besucht der 17-Jährige wieder eine Schule, er möchte einmal ein richtiger Arzt werden! Für die Menschen in seinem Viertel ist er schon jetzt ein Weltbessermacher.

Mit 1 x 2 Euro kann ein Straßenkind in Delhi einen Monat lang medizinisch versorgt werden.

Mit 12 x 2 Euro kann ein Kind wie Salaud-din ein Jahr lang die Straßenkinderschule von Butterflies besuchen und einen Schul-abschluss machen.

Werde auch du Weltbessermacher und unterstütze Kinder wie Salauddin mit deiner Spende! www.dein-bier-hilft.de

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Die 2 Euro, die ich spare, wenn ich mal auf ein Bier verzichte, ermöglichen Straßenkindern in Delhi, zu Gesundheitshelfern ausgebildet zu werden.

Salauddin möchte Arzt werden. Dein Bier kann ihm dabei helfen.

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DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM

01.11.2017

IMPRES SUMUNICUM (ISSN 0939-4826) ist eine unabhängige Zeit-schrift für Studierende in Deutschland. Gegründet: 1983. Druckaufl age: 326.296 (IVW 1/17).

HERAUSGEBERUNICUM Stiftung gGmbH

www.unicum-stiftung.de

REDAKTION Ann-Christin von Kieter (V.i.S.d.P.), Anna Lenja Hartfi el, Barbara Kotzulla, Sandra Ruppel, Frederik Töpel, Nina Weidlich

VERLAG UNICUM GmbH & Co. KG, Ferdinandstraße 13, 44789 Bochum, Tel.: 0234.96151-0,Fax: 0234.96151-11, E-Mail:[email protected]

MIT ARBEIT AN DIESER AUSGABE Sophia Bosold, Ines Bruck-schen, Hannah Essing, Birk Grüling, Malin Hoster, Manfred Kolkmann (Kor-rektorat), Alexander Lemo-nakis, Sarah Matuszewski (Illustrationen), Eva Ol-schewski, Tim Reichel, Sebastian Wolking

GRAFIKMarisa Fonseca (verantw.), Bianca Mensch

ANZEIGEN LEITUNG Joachim Senk,Björn Schumbrutzki (stellv.)

DISTRIBUTIONUnicum Marketing GmbH

DRUCK Sattler Media Press, Barleben

Für alle Gewinnspiele im Heft und auf UNICUM.de gilt: Der Rechts weg ist aus ge schlos -sen. Namentlich gekenn-zeichnete Artikel ge ben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für un -ver langt eingesandte Manu-skripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haf tung über nommen.

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Er hat seinen Strand fest im Griff : Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) ist der lässigste Rettungsschwimmer von Miami Beach mit dem heißesten Team an seiner Seite. Nur Neuzugang Matt Brody (Zac Efron) stellt die Autorität des charismatischen Anführers in Frage und stift et Unruhe. Doch als das Team in einen mysteriösen Kriminalfall hineingezogen wird und die Zukunft der geliebten Bucht auf dem Spiel steht, müssen die beiden Lifeguards sich wohl oder übel zusammenraufen ...

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