ein film von hubert sauper - greenpeace.org · die fische dann diamanten, in honduras bananen, in...
TRANSCRIPT
Ein Film von HUBERT SAUPER
Ein Film über Menschen im Nordenund im Süden, über Globalisierung...und über Fische.
VORWORT
DER VICTORIA SEE
BEGINN DES ALPTRAUMSAnmerkungen des Regisseurs
IM HERZ DER FINSTERNISDie Dreharbeiten
SURVIVAL OF THE FITTESTDie Mechanismen unserer Zeit
DER REGISSEUR - DER FILM
GEMEINSAM FÜR AFRIKA
GLOBAL NATURE FUND (GNF)
GREENPEACE
LINKS und Pressestimmen
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04 - 05
06 - 07
08 - 09
10 - 11
12 - 13
14 - 17
18 - 19
20 - 21
22 - 23
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INHALTSVERZEICHNIS
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"Ich habe versucht, den kurzlebigen
Boom, den die bizarre Erfolgsgeschichte
eines Fisches ausgelöst hat, in eine
ironische, erschreckende Allegorie über
die so genannte Neue Weltordnung zu
verwandeln. Ich könnte den gleichen
Film in Sierra Leone machen, nur wären
die Fische dann Diamanten, in Honduras
Bananen, in Libyen, Nigeria oder Angola
Roh-Öl. Nach hunderten von Jahren der
Sklaverei und Kolonialisierung in Afrika
ist die Globalisierung der afrikanischen
Märkte die dritte und tödlichste Demütigung
für die Menschen dieses Kontinents."
Hubert Sauper, Regisseur
DARWINS ALPTRAUMVORWORT
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Der Victoriasee ist der größte See Afrikas undmit einer Fläche von 68.800 km2 der zweit-größte Süßwassersee der Welt. Sein Norduferberührt den Äquator und in den angrenzendenLändern Kenia, Tansania und Uganda lebenmehr als 30 Millionen Menschen in unmittel-barer Umgebung des Sees.
Durch die schnell wachsende Bevölkerung undden Kahlschlag der natürlichen Vegetation ent-lang der Uferlinie ist der ökologische Zustanddes Victoriasees hochgradig gefährdet. Zu dendamit verbundenen Belastungen zählen dasAblassen von ungeklärtem Abwasser ausIndustrie und menschlichen Siedlungen, dieEinführung fremder Pflanzen- und Tierartenund ein übermäßiges Algenwachstum. Baden istnicht möglich, da der See besonders hoch mitBilharziose verseucht ist.
Die bereits entstandenen Schäden sind erheb-lich und zum größten Teil irreversibel.Naturschützer sind sich darüber einig, dass dergrößte tropische See der Welt nicht überlebenwird, wenn nicht bald etwas für seinen Schutzgetan wird. Vom GLOBAL NATURE FUND wurdeder Victoriasee deshalb zum ’Bedrohten Seedes Jahres 2005’ ausgerufen.
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VICTORIA SEE – FACTS
ALTER: 25.000-35.000 JahreFLÄCHE: 68.800 km 2
LÄNGE, BREITE: 412 km (Nord / Süd), 355 km (West / Ost)
WASSERMENGE: 2.750 Milliarden m 3
GRÖßTE TIEFE: 84 mMEERESHÖHE: 1.134 m über NNEINZUGSGEBIET: 184.000 km 2
STAATEN: Kenia, Uganda, Tansania
DER VICTORIA SEE
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Die Idee zu diesem Projekt entstand währendder Arbeit am Film KISANGANI DIARY, der dieruandischen Flüchtlinge am Beginn desBürgerkriegs 1997 bis tief in den Dschungel desKongo verfolgt. Eines Tages sah ich zwei giganti-sche Frachtflugzeuge auf dem kleinen Flugfeldvon Mwanza geparkt, die beide randvoll mitLebensmitteln bepackt waren. Ein Flugzeughatte 50 Tonnen gelber Erbsen aus Amerika anBord, welche die Flüchtlinge in den UN Lagernernähren sollten. Der zweite Flieger hob inRichtung Europa ab, mit einem schweren Bauchvoller frischer Fischfilets.
Die russischen und ukrainischen Piloten wur-den bald meine "Kameraden", denn nur mitihnen konnte ich mich in der Gegend fortbe-wegen. Schon nach wenigen Bieren und Wodkaserzählten sie mir lachend, dass sie nicht nurhumanitäre Hilfsgüter in die Kriegsherde lie-fern, sondern eben auch das, was der Kriegbraucht: Bomben, Minen, Kalashnikovs,Munition...
BEGINN DES ALPTRAUMSAnmerkungen des Regisseurs
"Allein im Osten des Kongos sterbentäglich so viele Menschen gewaltsamwie am 11. September in New York."
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Dieselben Flüchtlinge, die am Tag gelbe Erbsengefüttert bekamen, wurden in den tropischenNächten mit Maschinengewehrsalven niederge-schossen, zehntausende Menschen waren plötz-lich nicht mehr da. In den Morgenstunden filmtemeine zitternde Kamera die zerstörten Lagerund Körper.
Eine derartige zynische und hässliche Realität zukennen, ohne sie gesucht zu haben, war dererste Ansatz zu DARWINS ALPTRAUM, mein bis-her größtes persönliches und filmischesUnterfangen.
Die "Wiege der Menschheit" ist bekannt für ihreweiten grünen Flächen, für ihre wildenTiere und die schneebedeckten Vulkane imHintergrund. Gleichzeitig ist diese Gegenddas Herz der Finsternis unserer Zeit.
Massive Epidemien, Hungersnöte und natürlichdie niemals endenden Bürgerkriege passierenbeinahe unbeachtet vom Rest der Welt.Diese bewaffneten Konflikte sind seit dem2. Weltkrieg bei weitem die blutigsten in derGeschichte. Allein im Osten des Kongo sterbentäglich ebenso viele Menschen gewaltsam wieam 11. September in New York. Jeden Tag, dasganze Jahr, findet ein 11. September statt. Wennnicht total ignoriert, werden die Konflikte oft alsStammeskriege qualifiziert, wie etwa in Ruanda,Burundi oder Sudan. Der wahre Hintergrund istaber meistens der Einfluss von internationalenInteressen um Rohstoffe.
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"Es war einfach, Bilder zu finden, diefrappieren ... aber es war auch einfach,in Schwierigkeiten zu geraten."
Um dieses Projekt zu realisieren, bedurfte eseiner minimalistischen Methode: meines ständi-gen Begleiters Sandor, meiner kleinen Kameraund mir. Wir mussten nahe bei den Menschensein und ihre Leben über sehr langeZeitspannen hinweg verfolgen. Daraus resultier-ten intensive Beziehungen und Freundschaften,die für immer halten werden. Die Figuren desFilms sind auch Protagonisten in meinem Leben. Wenn man Kontraste und Widersprüche sucht,kann die Wirklichkeit eine Form annehmen, dieman in Los Angeles "bigger than life" nennt. Abeinem gewissen Moment war es einfach, Bilderzu finden, die frappieren, denn ich fand undfilmte eine widersprüchliche, frappierendeRealität. Aber es war auch einfach, inSchwierigkeiten zu geraten, vor allem mit den"Autoritäten", wie Militär und Polizei.
In Tansania konnten wir kaum als normalesFilmteam auftreten. Um mit den Frachtflug-zeugen hin und her zu fliegen, mussten wir unsmit weißen Hemden, gebügelten Hosen undgefälschten Papieren bewegen, als Piloten ver-kleidet gingen wir durch die Kontrollen.
IM HERZEN DER FINSTERNISIM HERZEN DER FINSTERNISDIE DREHARBEITEN
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In den Dörfern sah man selten Weiße und sohielt man uns für Missionare. In den Fisch-fabriken fürchtete man, wir seien Hygiene-kontrolleure der EU und in den Bars der Hotelsmussten wir australische Geschäftsmännerdarstellen, denn Missionare sind dort nicht gerngesehen. Wir waren immer da, wo man eigent-lich nichts zu suchen hat: Im Tower desFlughafens, an welchem die Holzkisten mit denWaffen aus- und die Fische eingeladen werden,bei den Prostituierten, wo Kunden gewöhnlichnicht mit Kameras sitzen, an denFischmüllhalden, zu denen Westler keinenZutritt erhalten.
Das Ergebnis waren unzählige Tage und Nächtein Polizeistationen und lokalen Gefängnissen.Stundenlange Verhöre von dicken, schwitzen-den Offizieren. Checkpoints in der Nacht. Einengroßen Teil des Filmbudgets brauchten wir, umuns die Freiheit immer wieder zurückzukaufen.Der Golfkrieg machte unsere Lage in diesemmuslimischen Land auch nicht leichter.
Noch weniger lustig wurde es, als Eliza, eine derHauptfiguren im Film, plötzlich von einem ihrermännlichen Kunden erstochen wurde. Nachdemdie Weißen bekanntlich alle Brüder vom glei-chen Stamm sind, waren wir in den Augen vieleralso die Brüder des Mörders... und man hat unsalsbald verdächtigt, "Blue Movies" mit nacktenMädchen zu drehen.
Eines Tages hielt man uns tatsächlich auf einerInsel gefangen, Pässe und Papiere wurden kon-fisziert. Die nationalen Zeitungen schrieben"Western Journalists Kidnapped on LakeVictoria". Es war eine Übertreibung der Presse.Aber wieder einmal saßen wir ohne arbeiten zukönnen auf unseren Kisten, umgeben vonein paar tausend Fischskeletten in derTropensonne, und versuchten, das langsameVerrücktwerden hinauszuschieben.
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Die alte Frage, welches soziale oder politi-sche System das Beste ist, scheint eineAntwort gefunden zu haben: DerKapitalismus hat gewonnen. Die ultimativeForm von zukünftigen Gesellschaften sind"Consumer Democracies", welche auch"zivilisiert" und "gut" sind. In einemdarwinistischen Sinn hat das gute Systemgewonnen, und das ist auch "fair". Es hatgesiegt, indem es seine Feinde entwederbekehrt oder vernichtet.
Mit DARWINS ALPTRAUM versuchte ich, dieseltsame ”success story” eines Fisches undden kurzfristigen Boom um dieses erfolg-reiche Tier in eine ironische und beängsti-gende Allegorie zu verwandeln, welche die”Neue Weltordnung” reflektiert.
Es ist zum Beispiel unglaublich, aber wahr,dass, wo immer in einer relativ armenGegend ein wertvoller Rohstoff entdecktwird, die Menschen im Umfeld des neuenReichtums elend zugrunde gehen. IhreSöhne werden zu Wächtern und Soldaten,ihre Töchter zu Dienerinnen und Huren. Esmacht mich krank, diese sich wiederholen-de Geschichte immer wieder zu hören undzu sehen.
"Wo immer in einer armen Gegend einwertvoller Rohstoff entdeckt wird,gehen die Menschen im Umfeld desneuen Reichtums elend zugrunde."
SURVIVAL OF THE FITTESTDIE MECHANISMEN UNSERER ZEIT
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Die meisten von uns kennen die destrukti-ven Mechanismen unserer Zeit und dochkönnen wir sie nicht richtig begreifen. Esist sehr schwer, das, was man weiß, auchglauben und wahrlich verstehen zu kön-nen. Die Transzendenz und die Poesie desKinos ist teilweise imstande, zwischen demWissen und dem Begreifen eine Brücke zuschlagen.
Verwunderlich ist, dass die beteiligtenAkteure eines mörderischen Systems keinehässlichen Gesichter haben und meistenssogar keine schlechten Absichten. DieBeteiligten sind wir, ihr und ich. Einige vonuns machen "nur ihren Job", und sie fliegenz.B. einen Jumbo von A nach B, der mitNapalm beladen ist. Einige wollen einfachvon nichts etwas wissen, andere kämpfenum das nackte Überleben.
In diesem Film versuchte ich, die Personenso nahe und intim als möglich zu filmen.Sergey, Dimond, Raphael, Eliza: wirklicheMenschen, die auf eine wundervolle Art dieKomplexität eines Systems verkörpernund, für mich, das wirkliche Rätsel in sichtragen.
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Hubert Sauper wurde in einem TirolerDorf in den österreichischen Alpen gebo-ren. Er lebte in Großbritannien, Italien,den USA und wohnt seit zehn Jahren inFrankreich. In Wien studierte er Regie ander Universität für Darstellende Künsteund schloss sein Studium an derUniversité de Paris VIII als MagisterArtium ab. Hubert Sauper unterrichtetzeitweise in Europa und den USA. Seineletzten zwei Dokumentationen, beidenen er für Buch und Regie verantwort-lich war, wurden mit zahlreichen inter-nationalen Filmpreisen ausgezeichnet.
FILMOGRAPHIE (Buch und Regie)
ON THE ROAD WITH EMILÖsterreich 1993, Dokumentarfilm, 30 min, 16mm
Bester Kurzfilm - Int. Festival Würzburg 1994.
Bester Dokumentarfilm Prix Max Ophüls
Frankreich 1995
SO I SLEEPWALK IN BROAD DAYLIGHTÖsterreich 1994, Spielfilm, 55 min, 16mm
Premio da casa da Figueira da Foz, Portugal 1995
Bester Debutfilm, Beste Produktion einer
Filmhochschule
LOMOGRAPHER’S MOSCOWRussland 1995, Dokumentarfilm, 30 min, DigiCam,
Fernsehproduktion
ALONE WITH OUR STORIESFrankreich 2000, Dokumentarfilm, 60 min, DigiCam,
Fernsehproduktion
KISANGANI DIARYFrankreich/Österreich 1998,
Dokumentarfilm, 45 min 35mm
PARIS — Cinéma du Réel Großer Preis Bester Film 1998
ST. PETERSBURG — "Centaur 98" für Besten Dokumentarfilm
NEW YORK — Preis in Gold für Besten Dokumentarfilm, NY
Film Expo 1999
KRAKOW — "Don Quijote Prize" 1998
LONDON — One World Media Award 1998
NÜRNBERG — 1. Menschenrechtsfilmpreis als Bester Film 1999
BERLIN — "Forum Junges Kino" 48. Internationale
Filmfestspiele Berlin
MONTEVIDEO — Besondere Erwähnung der Jury
KARLOVY VARY — Besonderer Jury-Preis für Dokumentarfilm
1998
GENEVA/NY/L.A. — International Humanitarian Award
DER REGISSEUR
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DER FILM
DARWINS ALPTRAUMFrankreich/Österreich/Belgien 2004, Dokumentarfilm, 107 min, 35mm
Europäischer Filmpreis 2004 – Bester Dokumentarfilm
Jury Preis – Europa Cinemas Venedig 2004
Wiener Filmpreis 2004 – Viennale 2004
NFB Dokumentarfilmpreis – Montreal 2004
Publikumspreis - Entrevues Film Festival 2004
European Jury Preis - Angers European First Film Festival 2005
Publikumspreis – Mexico City Int. Contemporary Film Festival 2005
FIPRESCI Preis - Sydney Film Festival 2005
Best Film – Copenhagen Dox 2004
Best Film - Docaviv Israel 2005
Norway Distribution Award - Oslo Eurodoc 2005
Grand Prix Best Film –Paris Festival de l'Environnement 2005
CREDITS
Buch, Kamera, Regie: Hubert Sauper
Künstlerische Zusammenarbeit: Sandor Rieder, Nick Flynn
Ton: Cosmas Antoniadis
Schnitt: Denise Vindevogel
Sound Design: Veronika Hlawatsch
Produzenten: Edouard Mauriat
Antonin Svoboda
Martin Gschlacht
Barbara Albert
Hubert Toint
Hubert Sauper
Produziert von: Mille et une productions, Pariscoop99 filmproduktion, WienSaga Film, Brüssel
In Zusammenarbeit mit ARTE und WDRAuftraggebende Redakteurin:
Sabine Rollberg
Mit der Unterstützung vonCentre National de la Cinematographie (CNC)
Filmfond Wien (FFW)
Fonds Belge de L’Audiovisuell
Was istGEMEINSAM FÜR AFRIKA?
GEMEINSAM FÜR AFRIKA ist einZusammenschluss von 33 Hilfs-organisationen unter der Schirm-herrschaft von BundespräsidentHorst Köhler. Unser Anliegen ist es,über unsere eigenen Landesgrenzenhinaus die humanitären Heraus-forderungen unserer Welt zu erkennenund gemeinsam zu zeigen, dass wir inDeutschland diese Verantwortung ernstnehmen und auch entsprechend handeln.
Gemeinsam mit unseren Kampagnen-botschaftern Anne Will (Tagesthemen-Moderatorin) und den MusikernWolfgang Niedecken (BAP-Sänger) undHerbert Grönemeyer sowie über 80weiteren Prominenten bitten wir miteiner Kampagne und einem gemeinsa-men Spendenkonto um Aufmerksamkeitund Unterstützung für Afrikas Not leiden-de Menschen und rufen die Bevölkerungauf, sich für die Verbesserung derLebensbedingungen auf dem afrikani-schen Kontinent einzusetzen.
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"Die Menschlichkeit unserer Weltentscheidet sich am SchicksalAfrikas."
HORST KÖHLERBundespräsident
Wer istGEMEINSAM FÜR AFRIKA ?
Die Hilfsorganisationen, die sich zu derAktion GEMEINSAM FÜR AFRIKAzusammengeschlossen haben, sind:action medeor, ADRA, Ärzte für die DritteWelt, Aktion Canchanabury, Aktions-gemeinschaft Solidarische Welt, AMREF,AWO international, Brot für die Welt,CARE, Christoffel Blindenmission,Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe,Deutsche Stiftung Weltbevölkerung,Deutsche Welthungerhilfe, Don BoscoJUGEND DRITTE WELT, EIRENE,Evangelisch-lutherisches Missionswerkin Niedersachsen, Handicap International,HELP, Kindernothilfe, Malteser Hilfsdienst,medico international, MISEREOR, missioAachen, missio München, OXFAM, Sozial-und Entwicklungshilfe des Kolping-werkes, Quäker-Hilfe Stiftung, terre deshommes, UNESCO Stiftung, Weltfriedens-dienst, Weltnotwerk der KAB, WelthausBielefeld und World Vision.
Warum gibt es GEMEINSAM FÜR AFRIKA?
Mit der Aktion GEMEINSAM FÜR AFRIKAwollen wir dem Bild des "verlorenenKontinents" entgegenwirken und diedeutsche Bevölkerung sowohl für dasLeid als auch für die Potenziale in Afrikasensibilisieren. Die Themen Hunger,Armut und AIDS stehen dabei imVordergrund. Wir wollen darauf auf-merksam machen, dass täglich 6.000Kinder und Erwachsene in Afrika an denFolgen von AIDS sterben, aber auch zei-gen, dass die Menschen dort angesichtsvon Hunger, Bürgerkriegen, Krankheitenund Armut nicht verzweifeln, sondernbereit sind, ihr Schicksal selbst in dieHand zu nehmen. Damit aus diesemHandeln dauerhafte Lösungen erwach-sen, brauchen sie unsere Hilfe.Für die konkrete Umsetzung unsererZiele bedarf es einer größeren Öffentlich-keit sowie eines stärkeren Engagementsund somit fordern wir Politik undGesellschaft auf, sich gemeinsam mit unsfür Afrika einzusetzten.
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Was geschiehtmit den Erlösen aus
GEMEINSAM FÜR AFRIKA?
Die Spenden an GEMEINSAM FÜR AFRIKAwerden direkt für die Hilfsprojekte derteilnehmenden Organisationen in Afrikaeingesetzt. Dabei werden die Spendennach einem bestimmten Verteilungs-schlüssel aufgeteilt: 10% der Spenden werden gleichmäßigunter den 33 Organisationen verteilt; dierestlichen 90% orientieren sich amUmfang des Hilfseinsatzes jederteilnehmenden Organisation in Afrika.
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Jeder Einzelne kann etwas tun, umHunger und Armut zu bekämpfen:
Helfen auchSie!Unterstützen Sie die Aktion GEMEINSAM FÜR AFRIKA! Mit Ihrer Spende geben Sie denMenschen in Afrika eine Perspektive füreine bessere und friedliche Zukunft!
GEMEINSAM FÜR AFRIKASpendenkonto 400 400 508Postbank KölnBLZ 370 100 50
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Der Global Nature Fund (GNF) ist einegemeinnützige, internationale Stiftung fürUmwelt und Natur, die 1998 gegründetwurde. Der GNF ist staatlich unabhängigund verfolgt keine finanziellen Ziele. LivingLakes, das internationale Netzwerk bedeu-tender Seeregionen, ist das größte Projektdes GNF. Darüber hinaus arbeitet dieStiftung an Projekten zum Schutz derKulturlandschaft. Alle Projekte arbeiten anLösungen, die den Menschen ausdrücklicheinschließen.
LIVING LAKESWeltweit leben nach einer Untersuchungder UN 1,4 Milliarden Menschen ohne aus-reichendes und sauberes Trinkwasser.Durch Klimaerwärmung sind Seen undFeuchtgebiete weltweit gefährdet. An diesenStellen setzt die Arbeit des Global NatureFund an. 1998 wurde vom GNF das interna-tionale Seennetzwerk Living Lakes ins Lebengerufen, welches sich der Sicherung derTrinkwasserreserven und dem Schutz undder Renaturierung von Seen undFeuchtgebieten widmet. Derzeit gehören 39Seen dem Living Lakes-Netzwerk an, unterihnen der bekannte Baikalsee in Sibirien,der afrikanische Victoriasee, das Tote Meer,das brasilianische Feuchtgebiet Pantanalund der Bodensee.
Gemeinsam mit an den Seen tätigenUmweltschutzorganisationen führt der GNFProjekte und Aktionen zur Erhaltung einzig-artiger Ökosysteme durch, entwickeltMaßnahmen zur Renaturierung vonFeuchtgebieten, unterstützt Umweltbildungs-aktivitäten und macht sich für eineVerbesserung der Lebensumstände deransässigen Bevölkerung stark.
ZIELEZiel des Projektes Living Lakes ist es, eineinternationale Seenpartnerschaft globalerAgenda 21-Regionen aufzubauen. In demweltweiten Netzwerk werden funktionieren-de Modelle vorgestellt, die zeigen, wie nach-haltige umweltverträgliche Entwicklungenin unterschiedlichen Klimazonen undGesellschaften praktiziert werden können.Zu den wichtigsten Zielen des Projektesgehört auch die Förderung nachhaltigerWirtschaftsformen in Seenregionen, dieVerbesserung des biologischen Zustandesder Seen, Umweltbildung und die Erhaltungder Artenvielfalt.
PROJEKTFÖRDEREREin wichtiger Ansatzpunkt des Projektes istdie Beteiligung von Unternehmen an derInitiative zum Schutz von Seen. DieWirtschaftpartner des Projektes bringenihre Kompetenzen zur Schaffung zukunfts-fähiger Strukturen ein. Wichtige Fördererdes Projektes Living Lakes sind Unilever,DaimlerChrysler, Lufthansa, Kärcher,T-Mobile, Ziemann und Sika
GLOBAL NATURE FUND
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ERNEUERBARE ENERGIE FÜR FISCHER AM VICTORIASEE
Der GLOBAL NATURE FUND (GNF) undseine kenianische LIVING LAKES -Partnerorganisation OSIENALA habenkürzlich ein Projekt zur Förderung vonSolartechnologie und Energieeffizienz inFischerdörfern am Victoriasee gestartet.Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserungder Lebens- und Einkommenssituationder einheimischen Fischer und ihrerFamilien zu leisten und gleichzeitig dieUmweltbelastung am größten afrikani-schen See zu vermindern. Der Einsatzvon solarstrombetriebenen Lampen,Wasseraufbereitungs- und Fischkühlungs-anlagen sowie energieeffizienten Öfensoll hohen Kerosinverbrauch und über-mäßige Brennholznutzung reduzieren.
Das Projekt wird vomBundesumweltministerium und der GTZ
aus Erlösen der Sonderbriefmarke ”Für den Umweltschutz” sowie von der
Landesstiftung Baden-Württembergfinanziell unterstützt.
KONTAKTGlobal Nature Fund
Fritz-Reichle-Ring 478315 Radolfzell, Germany
Tel: +49 7732 9995-80Fax: +49 7732 9995-88
E-Mail: [email protected]://www.globalnature.orghttp://www.livinglakes.org
DER VICTORIA SEE"BEDROHTER SEE DES JAHRES 2005"Mit der Ernennung des ostafrikanischenVictoriasees zum "Bedrohten See des Jahres2005" will der GNF auf den dramatischenFischrückgang, die Zerstörung der Ufer-vegetation und die wachsende Verarmungder am größten See Afrikas lebendenBevölkerung aufmerksam machen.
Der in den 60er Jahren eingeführteVictoriabarsch führte zur Störung des öko-logischen Gleichgewichts sowie zurMinderung der Artenvielfalt, denn alsRaubfisch hat er viele andere Fischartenüber die letzten Jahrzehnte fast vollständigausgerottet. Nun geht aber selbst der Bestanddes bis zu 70 kg schweren Speisefischsrapide zurück und nur eine nachhaltigausgerichtete Fischerei kann den See davorbewahren, seinen Fischreichtum völlig ein-zubüßen.
Weite Uferbereiche am Victoriasee sindmittlerweile wegen des steigenden Bedarfsnach Brennmaterial und Ackerland zerstört.Dadurch haben Erosion und Verschmutzungdes Sees stark zugenommen. Lebensräumevieler Tiere wie die vom Sumpfpapyruslebenden seltenen Flusspferde werden sovernichtet.
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FÜR NACHHALTIGE FISCHEREI
Weltweit steigt die Nachfrage nach Fisch. Fischist gesund und angesagt: Sushi-Bars liegenvoll im Trend, Shrimps und exotische Artenwie der Papageienfisch oder auch derVictoriabarsch sind gefragt. Supermärkte,Fast-Food-Ketten und die Lebens-mittelindustrie fordern immer billigere Ware.Doch die Lust nach Fisch hat drastischeAuswirkungen: Immer mehr Fischbeständestehen kurz vor dem Zusammenbruch. Die Welternährungsorganisation (FAO)schätzt, dass mittlerweile 75 Prozent derBestände der kommerziell gehandeltenFischarten maximal genutzt, überfischt oderbereits zusammengebrochen sind.Hochgerüstete Fangflotten machen Jagd aufimmer weniger Fisch: Seit 1970 hat sich dieweltweite Kapazität der Fischereiflotte ver-doppelt. Obwohl von den 3,5 Millionen welt-weit eingesetzten Fischereischiffen nur etwaein Prozent industrielle Schiffe sind, schöpfendiese 50 bis 60 Prozent der Bestände ab.Diese stark subventionierten Fangflotten zer-stören die Fanggründe der kleinen Fischer.Deren Netze bleiben immer häufiger leer.Greenpeace fordert, die industriellenFangflotten weltweit drastisch zu reduzieren.
VICTORIASEE AUS DEM GLEICHGEWICHT
Die künstliche Ansiedlung des bis zu zweiMeter langen Victoriabarsches im Victoriaseein den 60er Jahren hatte verheerende Folgenfür das Ökosystem: Von Hunderten dort ur-sprünglich heimischen Buntbarscharten sindinzwischen mehr als die Hälfte ausgestorben.
Die traditionelle Fischerei, Existenzgrundlagevor allem vieler Frauen, ist nahezu zerstört.Die Fischerei auf Victoriabarsch verläuftweiterhin weitgehend unkontrolliert,zudem werden heimische Arten als Köderweggefangen oder als Beifang weggefischt.
Die starke Nachfrage nach Victoriabarsch ins-besondere aus der EU, Israel und demMittleren Osten führt dazu, dass dieEinheimischen kaum mehr Zugang zu bezahl-barem Fisch haben. Die industrielle Fischereiam Victoriasee hat sowohl katastrophale öko-logische als auch soziale Folgen. Sie ist negati-ves Beispiel für eine Entwicklung, die dieKehrseite eines immer stärker globalisiertenHandels zeigt.
GREENPEACE FORDERT:
Die hemmungslose Ausbeutung derFischgründe durch die industrielle Fischereimuss ein Ende haben, damit sich langfristigeine nachhaltige Fischerei entwickeln kann.Nur so ist die Existenzgrundlage der lokalenBevölkerung zu sichern. Häufig wird behaup-tet, dass arme Länder vom Export profitierenkönnen und durch die Exporterlöse sich auchdie Kaufkraft der lokalen Bevölkerungerhöht. Doch die Realität zeigt, dass die armeBevölkerung durch den Handel keine Vorteilehat. Das Beispiel Victoriasee belegt sogar: Jemehr Fisch exportiert wird, um so schlechtergeht es der heimischen Bevölkerung.
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Der Handel mit Erzeugnissen aus Fischereiund Aquakultur ist verglichen mit demgesamten Handel im Lebensmittelbereich amstärksten globalisiert. Gerade deshalb ist einenachhaltige Fischereipolitik unabdingbar. Mitzahlreichen Aktionen hat Greenpeace bereitsweltweit gegen Überfischung und zerstöreri-sche Fischereimethoden protestiert.Die bisherigen Ansätze der Fischereipolitiksind alles andere als nachhaltig. DieEuropäische Union (EU) arbeitet derzeit mit40 Prozent Überkapazität. Da die eigenenGewässer überfischt sind, sucht sich die EUneue Fanggründe auf der Hohen See oder inGewässern von Drittländern. StattKapazitäten abzubauen, fahren die EU-Flotten inzwischen um die Welt, um andern-orts Fischbestände auszubeuten, auf die dielokale Bevölkerung dringend angewiesen ist. Schon heute kommen 50 bis 60 Prozent derFischfänge weltweit aus den Gewässern vonso genannten Entwicklungsländern. Die Europäische Union hat Fischerei-abkommen mit 20 Ländern geschlossen,darunter 16 Entwicklungsländer. Die Unionträgt als bedeutender Fisch-Verbraucher einegroße Verantwortung. Doch die bestehendenFischereiabkommen sind weder ökologischnachhaltig noch sozial verantwortlich. Sie zer-stören oftmals die Existenzgrundlage derheimischen Fischer. Die lokale Bevölkerungin den Entwicklungsländern, die seitJahrtausenden die traditionellen Fischgründeschonend befischt hat, wird heute von dengroßen Industrieflotten bedrängt. Heutekann ein Supertrawler bis zu 500 TonnenFisch mit einer Netzladung fangen - eineKonkurrenz, gegen die traditionelle Fischerkeine Chance haben.
GREENPEACE FORDERT:
•Faire Fischereiabkommen zwischen armen und reichen Ländern: Kein Ausverkauf der Speisekammern der Armen!
• Das Leerfischen der Meere muss gestoppt werden. Zerstörerische Fischereimethoden,z.B. Grundschleppnetze sind zu verbieten.
• Weltweite Meeresschutzgebiete: Mindestens 40 Prozent der Meere müssen dauerhaft geschützt werden. Nur so können sich Ökosysteme und Fischbestände erholen.
• Die EU-Fangflotte muss sofort reduziert werden.
HELFEN SIE MIT:Fisch essen, Meere schützen
Nutzen Sie den Greenpeace-Einkaufsratgeber"Fish and Facts", der jedes Jahr aktualisiertwird. Er listet auf, welche Arten Sie aus ökolo-gischer Sicht essen können, etwa Hering,Makrele und Seelachs (Köhler). Andere Artenwie Miesmuschel, Nordseegarnele undTintenfisch sind weniger empfehlenswert.Gar nicht auf den Teller gehören z.B.: Heilbutt,Scholle, Shrimps und Victoriabarsch.
Zu bestellen ist der ausführliche Ratgeberbei Greenpeace
Tel: 040-306-180 oder schauen Sie im Internet:
www.greenpeace.de/meere.
LEERE MEERE – WAS TUN?
FILM
www.darwinsnightmare.com
www.hubertsauper.comHomepage Hubert Sauper
KOOPERATIONSPARTNER:
www.gemeinsam-fuer-afrika.deHier finden Sie auch die Internetseiten der 33 beteiligten Organisationen
www.globalnature.org
www.greenpeace.de
AFRIKA
www.afrika-kultur.deFörderverein Afrika Kultur
www.intact-ev.deInternationale Aktion gegen Beschneidung vonMädchen und jungen Frauen
www.landmine.deAktionsbündnis zum Verbot von Minen undStreubomben
www.muenchen-fuer-harare.deStädtepatnerschaft München – Harare
www.unicef.deKinderhilfswerk der Vereinten Nationen
www.uno-fluechtlingshilfe.deFlüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
GLOBALISIERUNGwww.attac.deInternationales Bündnis gegen Globalisierung
www.globalisierung-online.de Deutsche Website zum Thema Globalisierung
www.bundestag.de/gremien/welt/glob_end/index.htmlGlobalisierung der Weltwirtschaft -Herausforderungen und Antworten
www.venro.org Zusammenschluss von rund 100 deutschenNicht-Regierungsorganisationen (NRO)
www.eine-welt-netz.de Deutsches Portal zum Globalen Lernen
LITERATUR:
Atlas der Globalisierung, Le Monde diplomatiquewww.monde-diplomatique.de
Die neuen Herrscher der Welt undihre globalen Widersacher, von Jean Ziegler, Goldmann Verlag
Die Schatten der Globalisierung,von Joseph E. Stiglitz, Goldmann Verlagwww.goldmann-verlag.de
Fair Future.Ein Report des Wuppertal Instituts,C.H. Beck Verlagwww.beck.de
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LINKS
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PRESSESTIMMEN
”‘Darwins Alptraum‘ ist ein ganzrealer Horrorfilm, den jeder mindestens einmal gesehen haben sollte.”
arte
”Hubert Saupers preisgekrönterFilm ist die bisher beste Dokumen-tation zum Thema Globalisierung.”
BR online
”Die Bilder lassen an Deutlichkeitnichts zu wünschen übrig.”
DIE WELT
”... dieser Film, ‘Darwins Alptraum‘ist mehr als ein Dokumentarfilm:denn er handelt auch von uns – von unserem Leben.”
Titel Thesen Temperamente
"Der Film trifft wie ein Schlag aufden Kopf ."
DIE ZEIT
"‘Darwins Alptraum‘ beschreibtpackend eine ökologischeKatastrophe. Ein bewegenderDokumentarfilm über einen Boomund seine Opfer."
DER SPIEGEL
DVD PRODUKTION:Authoring: GLADSTONE MEDIASERVICE
Redaktionelle Betreuung: RITA WINHARTPresse: ANNETTE GOWIK
Produktmanagement: SIMON RUSTEMEYERGrafik & Gestaltung: ISABELLA MALEK
IM VERTRIEB DER SUNFILM ENTERTAINMENT HANDELS UND VERTRIEBS GMBHSCHELLINGSTRAßE 45 • 80799 MÜNCHEN
www.sunfilm.de