ein rosen-pionier macht karriere mohammad_17_01… · rino agierte, die rolle des hans karl graf...

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°Lokales° Sonnabend, 17. Januar 2015 · Nr. 14 8 D er Mann, der den Doppelna- men Mohammad Mohammad trägt, will nicht nur zu Hause sitzen: Der Syrer kommt immer dienstags zur Lüneburger Tafel, um zu helfen. Denn dort stehen inzwischen oft auch Flüchtlinge aus seiner Heimat an, um Lebensmittel zu bekommen. Und die sprechen zumeist kaum Deutsch. Mohammad springt dann als Dolmetscher ein. Er sagt, sein Deutsch sei noch schlecht, er will weitere Kurse besuchen, aber als Mittler zwischen den Tafel-Mitarbei- tern und den Arabisch sprechenden Kunden ist er ein Gewinn. Auch Englisch beherrscht der freundliche Mann mit palästinensischen Wur- zeln, der mit seiner Familie an der Alfred-Delp-Straße in Kaltenmoor lebt. In seiner Heimat habe er für ein großes Lebensmittelunternehmen gearbeitet. Er sei verantwortlich ge- wesen für den Schlachtbetrieb von Rindern, Geflügel und Fisch, erzählt der 40-Jährige. Es sei ihm gut gegan- gen, doch er floh mit seiner Familie vor dem Krieg. Ihm stockt die Stim- me, als er davon berichtet, dass in- zwischen sechs seiner Angehörigen ermordet worden seien, in diesen Tagen starb seine Cousine. Oft liege er nachts wach, er habe Bluthoch- druck, die Erinnerung und die Sorge um seine Familie in der alten Heimat seien ständige Begleiter. Gerade deshalb sei es ihm wichtig, sich bei der Tafel für andere einzu- setzen. Denn zur Ausgabe Im Tiefen Tal kommen seit Monaten immer mehr Flüchtlinge und Asylbewer- ber. Jeder vierte oder fünfte aus dem Klientel habe diesen Hintergrund, schätzen Marina Kroll und Jürgen Luxemburger vom Vorstand der Ta- fel. Auch Mohammad gehört zu de- nen, die hier regelmäßig für Lebens- mittel anstehen. Er findet den Einsatz der Hel- fer „fantastisch, wir sind dafür sehr dankbar“: Ein Stück der Hilfe gibt er zurück. ca E inen „Sprung ins kalte Was- ser“ hat Thorben Höppner im Juli vor. Nach seinem Abi- tur, das er dann am Gymnasium Oedeme gemeistert haben will, geht der 17-Jährige für ein Jahr nach Neuseeland, um sich im Rahmen des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes in einem sozialen oder ökologi- schen Projekt zu engagieren. „Ich wollte einfach mal von zu Hause rauskommen“, sagt der Schüler. „Und da dachte ich mir: wenn schon, denn schon.“ Die Natur des Inselstaats im südlichen Pazifik fasziniert den Melbecker, „man kennt die ja aus den ,Herr der Ringe‘-Fil- men“, und auch mit der Maori- Kultur hat er sich schon befasst. Ein Aufenthalt in Europa kam für Thorben Höppner nicht in- frage, „das kennt man ja schon“. Der junge Mann will sich viel- mehr „ein Bild davon machen, wie die Menschen am anderen Ende der Welt leben, Kontakte etablieren und Freundschaf- ten schließen, die bleiben“. Außerdem er- hofft er sich von seinem Auslandsjahr wertvolle Er- kenntnisse über seine berufliche Zu- kunft. Studie- ren will Thor- ben Höppner auf jeden Fall, „das steht fest“, aber eine Ausbildung im Vorfeld kommt für ihn auch infrage. In Neuseeland würde der 17-Jährige am liebsten im sozi- alen Bereich arbeiten, etwa als Teaching Assistant die ein oder andere Unterrichtsstunde ab- halten oder die Kinderbetreu- ung in einer Kirchengemeinde übernehmen. Wo er letztlich eingesetzt wird, hängt von sei- ner Entsendeorganisation „In- ternationaler christlicher Ju- gendaustausch (ICJA)“ ab. Als nicht profitorientiert ar- beitende Organisation ist der ICJA auf Spenden angewiesen. Einen Förderkreis muss jeder Freiwillige sich selbst aufbauen, um die Restkosten abzudecken. Wer Thorben Höppner und sein Projekt unterstützen möchte, kann ihm eine E-Mail schrei- ben ([email protected]). Der Schüler freut sich darauf, Fotos und Erlebnisberichte aus Neuseeland zu schicken. In sei- ner Freizeit schreibt er gern, ein Romananfang liegt schon in der Schublade. . . emi D ie Führungsriege in der Betriebsstelle Lü- neburg des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) komplettiert jetzt Danny Wolff: Er ist der neue Leiter des Geschäftsbe- reiches „Regionaler Naturschutz“ und hat als Dezernent die Nachfolge von Elvyra Kehbein angetreten, die in den Ruhestand gegangen ist. Der 49-jährige Diplom-Ingenieur stammt aus Ebstorf im Landkreis Uelzen und ist ver- heiratet. Nach dem Studium der Landschafts- planung an der Technischen Universität Berlin arbeitete er bis 2004 bei der Bezirks- regierung Lüneburg und wechselte 2005 zum NLWKN, wo er bisher den Aufgabenbereich „Naturschutzprojekte, Flächenmanagement, Fördermaßnahmen“ leitete. Wolff ist auch für die Naturschutzstation Unterelbe in Freiburg (Elbe) zuständig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Geschäftsbereich „Regionaler Naturschutz“ beraten die Naturschutzbehörden und ande- re Stellen in Fragen des Naturschutzes in den Landkreisen Celle, Cuxhaven, Harburg, Hei- dekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Os- terholz, Rotenburg (Wümme), Stade, Uelzen und Verden, insbesondere im Zusammenhang mit dem ökologischen europäischen Netz „Natura 2000“. Sie betreuen landeseigene Na- turschutzflächen und werten diese zur Förde- rung der biologischen Vielfalt durch Projekte des Arten- und Biotopschutzes auf. Schwer- punkte sind dabei Projekte zum Moorschutz, zur naturnahen Auenentwicklung und zum Erhalt von artenreichem Feuchtgrünland, un- ter anderem das EU-Life-Projekt „Wiesenvö- gel“. Darüber hinaus bewerten und begleiten sie Naturschutzprojekte anderer Träger und stellen für deren Durchführung Landes-, Bun- des- oder EU-Mittel zur Verfügung. lz Ein Rosen-Pionier macht Karriere Roy Peter Link zieht den Arztkittel für neue ARD-Vorabendserie an rast Lüneburg. Der Gynä- kologe und Chirurg Dr. Nik- las Ahrend macht Karriere: Er wechselt von der Leipziger Sachsenklinik als neuer Ober- arzt an das Erfurter Klinikum. Was sich in dieser Woche in der dienstags ab 21 Uhr laufenden Arzt-Serie „In aller Freund- schaft“ andeutete, wird nächs- te Woche perfekt gemacht: Die ARD startet am Donnerstag, 22. Januar, um 18.50 Uhr ihre neue Vorabendserie „In aller Freund- schaft – Die jungen Ärzte“. Hauptfigur ist eben Dr. Niklas Ahrend. Mit ihm macht quasi auch der Schauspieler Roy Pe- ter Link einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter, denn er spielt die Hauptrolle. Roy Peter Link ist ein in Lüneburg bekanntes Gesicht, denn der Schauspieler gehört zu den Rosen-Pionieren, war von der ersten Folge der ARD- Erfolgsserie an dabei und lebte von 2006 bis 2008 in der Han- sestadt. In 374 Folgen spielte Link, der in der Anfangsphase in Lüneburg noch unter seinem Künstlernamen Roy Peter Ma- rino agierte, die Rolle des Hans Karl Graf von Attendorn, kurz Hacki. Zusammen mit Nadine Arents alias Carmen war er ein Liebespaar, mit der Hochzeit stiegen die beiden aus der Se- rie aus. Privat allerdings waren die beiden Darsteller danach eine Zeitlang ein Paar, lebten gemeinsam in Berlin. Als er zu den Rosen kam, hatte er durch seine Auftritte in „Marienhof“ und „Unter uns“ bereits Teleno- vela-Erfahrung, wurde hier aber erst einem größeren Publikum bekannt. Lüneburg wurde für den ge- bürtigen Kölner zum Lebens- mittelpunkt: „Das bleibt ja nicht aus, wenn man von früh mor- gens bis spät abends dreht und selbst an Samstagen Text lernt.“ Trotz des Arbeitspensums blieb Zeit, die „liebenswerte“ Stadt Lüneburg zu erkunden. Mit Kollegen etwa bei einer spezi- ellen Stadtführung, alleine oder eben mit Nadine Arents. Seit den Rosen ist der 32-Jäh- rige in der Branche stark ge- fragt, noch während er als Hacki in den Rosen zu sehen war, lief seine neue Serie an: In „Anna und die Liebe“ spiel- te er von 2008 bis 2011 an der Seite von Jeanette Biedermann die männliche Hauptrolle. An- schließend war er in Gastrollen zu sehen, etwa im „Traumhotel“ oder auf der „Kreuzfahrt ins Glück“. 2012 stellte ihn dann die Sachsenklinik ein. In Erfurt nun fühlt sich der sympathische Akteur an Lüne- burg erinnert, denn auch dort dauern die Drehtage manchmal bis zu zwölf Stunden. Zudem fährt Roy Peter Link zweiglei- sig: Er dreht nicht nur für „Die jungen Ärzte“ in Erfurt, er kehrt hin und wieder auch in die Sachsenklinik zurück, Anfang des Jahres funktionierte das so: „Morgens drehte ich hier in Erfurt, abends in Leipzig.“ Da sich die Geschichten der beiden Serien verzahnen sollen, hat er auch künftig immer wieder Auf- tritte in der Sachsenklinik. Roy Peter Link war fasziniert von der historischen Stadt Lü- neburg, ähnlich äußert er sich jetzt über Erfurt: „Das ist ja wirklich fast wie beim Filmset – unglaublich märchenhaft.“ Roy Peter Link als Dr. Niklas Ahrend in hübscher Gesellschaft mit (v.l.) Paula Schramm, Katharina Nesytow und Mirka Pigulla. Foto: dpa 04131 740-290 E-Mail: [email protected] B ei ihr waren ,,Ja-Sager“ immer gerne gesehen. Mehr als 1700 Paare hat Regine Graeber, Stan- desbeamtin in der Samtgemeinde Ilmenau, in den sichern Hafen der Ehe geleitet. ,,Eine wahrlich beachtliche Anzahl“, staunt auch Ilmenaus Rathauschef Peter Ro- wohlt, der Graeber nach 36,5 Jah- ren jetzt in den Ruhestand verab- schiedete. Gelernt hat Regine Graeber beim Flecken Ebstorf. Nach ih- rer Ausbildung ging sie zur Stadt Lüneburg, bevor der damalige Il- menauer Samtgemeindedirektor Klaus Markner Regine Graeber im Jahr 1977 davon überzeugen konn- te, zur Samtgemeinde Ilmenau zu wechseln. Noch im selben Jahr wurde sie nach erfolgreichem Ab- schluss der erforderlichen Semi- nare zur Standesbeamtin ernannt. Rowohlt erinnert sich: ,,Das war das Jahr, in dem Wolf Biermann und Schauspieler Manfred Krug nach Westdeutschland aussiedel- ten, Elvis Presley verstarb, ebenso Charly Chaplin und der ehemalige Bundeskanzler Ludwig Erhard.“ Und – schiebt Rowohlt in dem Zusammenhang nach – ,,als Regi- ne Graeber ihre Tätigkeit in Ilme- nau aufnahm, war die komplette Fußball-Weltmeister-Elf von 2014 noch nicht einmal geboren.“ Auf die Frage, ob sie wissen wol- le, wie viele Paare noch heute zu ihrem „Ja“ stünden, sagt Regine Graeber schmunzelnd: „Da hal- te ich es mit Hermann Hesse, der sagte: Jeder weiß und erlebt es, wie leicht es ist, sich zu verlieben und wie schwer und schön es ist, wirklich zu lieben“. Ihr Nachfolger als Standesbeamter in der Samtge- meinde Ilmenau ist seit Anfang des Jahres Sven Matties. kre

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Page 1: Ein Rosen-Pionier macht Karriere Mohammad_17_01… · rino agierte, die Rolle des Hans Karl Graf von Attendorn, kurz Hacki. Zusammen mit Nadine Arents alias Carmen war er ein Liebespaar,

°Lokales° Sonnabend, 17. Januar 2015 · Nr. 148

Der Mann, der den Doppelna-men Mohammad Mohammad

trägt, will nicht nur zu Hause sitzen: Der Syrer kommt immer dienstags zur Lüneburger Tafel, um zu helfen. Denn dort stehen inzwischen oft auch Flüchtlinge aus seiner Heimat an, um Lebensmittel zu bekommen. Und die sprechen zumeist kaum Deutsch. Mohammad springt dann als Dolmetscher ein. Er sagt, sein Deutsch sei noch schlecht, er will weitere Kurse besuchen, aber als Mittler zwischen den Tafel-Mitarbei-tern und den Arabisch sprechenden Kunden ist er ein Gewinn. Auch Englisch beherrscht der freundliche Mann mit palästinensischen Wur-zeln, der mit seiner Familie an der Alfred-Delp-Straße in Kaltenmoor lebt.

In seiner Heimat habe er für ein großes Lebensmittelunternehmen gearbeitet. Er sei verantwortlich ge-wesen für den Schlachtbetrieb von Rindern, Geflügel und Fisch, erzählt der 40-Jährige. Es sei ihm gut gegan-gen, doch er floh mit seiner Familie vor dem Krieg. Ihm stockt die Stim-me, als er davon berichtet, dass in-zwischen sechs seiner Angehörigen ermordet worden seien, in diesen

Tagen starb seine Cousine. Oft liege er nachts wach, er habe Bluthoch-druck, die Erinnerung und die Sorge um seine Familie in der alten Heimat seien ständige Begleiter.

Gerade deshalb sei es ihm wichtig, sich bei der Tafel für andere einzu-

setzen. Denn zur Ausgabe Im Tiefen Tal kommen seit Monaten immer mehr Flüchtlinge und Asylbewer-ber. Jeder vierte oder fünfte aus dem Klientel habe diesen Hintergrund, schätzen Marina Kroll und Jürgen Luxemburger vom Vorstand der Ta-

fel. Auch Mohammad gehört zu de-nen, die hier regelmäßig für Lebens-mittel anstehen.

Er findet den Einsatz der Hel-fer „fantastisch, wir sind dafür sehr dankbar“: Ein Stück der Hilfe gibt er zurück. ca

Einen „Sprung ins kalte Was-ser“ hat Thorben Höppner

im Juli vor. Nach seinem Abi-tur, das er dann am Gymnasium Oedeme gemeistert haben will, geht der 17-Jährige für ein Jahr nach Neuseeland, um sich im Rahmen des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes in einem sozialen oder ökologi-schen Projekt zu engagieren. „Ich wollte einfach mal von zu Hause rauskommen“, sagt der Schüler. „Und da dachte ich mir: wenn schon, denn schon.“

Die Natur des Inselstaats im südlichen Pazifik fasziniert den Melbecker, „man kennt die ja aus den ,Herr der Ringe‘-Fil-men“, und auch mit der Maori-Kultur hat er sich schon befasst. Ein Aufenthalt in Europa kam für Thorben Höppner nicht in-frage, „das kennt man ja schon“.

Der junge Mann will sich viel-mehr „ein Bild davon machen, wie die Menschen am anderen Ende der Welt leben, Kontakte etablieren und Freundschaf-ten schließen, die bleiben“. Außerdem er-hofft er sich von seinem Auslandsjahr wertvolle Er-k e n n t n i s s e über seine berufliche Zu-kunft. Studie-ren will Thor-ben Höppner auf jeden Fall, „das steht fest“, aber eine A u s b i l d u n g im Vorfeld

kommt für ihn auch infrage.In Neuseeland würde der

17-Jährige am liebsten im sozi-alen Bereich arbeiten, etwa als Teaching Assistant die ein oder andere Unterrichtsstunde ab-halten oder die Kinderbetreu-ung in einer Kirchengemeinde übernehmen. Wo er letztlich eingesetzt wird, hängt von sei-ner Entsendeorganisation „In-ternationaler christlicher Ju-gendaustausch (ICJA)“ ab.

Als nicht profitorientiert ar-beitende Organisation ist der ICJA auf Spenden angewiesen. Einen Förderkreis muss jeder Freiwillige sich selbst aufbauen, um die Restkosten abzudecken. Wer Thorben Höppner und sein Projekt unterstützen möchte, kann ihm eine E-Mail schrei-ben ([email protected]). Der Schüler freut sich darauf, Fotos und Erlebnisberichte aus Neuseeland zu schicken. In sei-ner Freizeit schreibt er gern, ein Romananfang liegt schon in der Schublade. . . emi

Die Führungsriege in der Betriebsstelle Lü-neburg des NLWKN (Niedersächsischer

Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) komplettiert jetzt Danny Wolff: Er ist der neue Leiter des Geschäftsbe-reiches „Regionaler Naturschutz“ und hat als Dezernent die Nachfolge von Elvyra Kehbein angetreten, die in den Ruhestand gegangen ist.

Der 49-jährige Diplom-Ingenieur stammt aus Ebstorf im Landkreis Uelzen und ist ver-heiratet. Nach dem Studium der Landschafts-planung an der Technischen Universität Berlin arbeitete er bis 2004 bei der Bezirks-regierung Lüneburg und wechselte 2005 zum NLWKN, wo er bisher den Aufgabenbereich „Naturschutzprojekte, Flächenmanagement, Fördermaßnahmen“ leitete. Wolff ist auch für die Naturschutzstation Unterelbe in Freiburg (Elbe) zuständig.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Geschäftsbereich „Regionaler Naturschutz“ beraten die Naturschutzbehörden und ande-re Stellen in Fragen des Naturschutzes in den Landkreisen Celle, Cuxhaven, Harburg, Hei-dekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Os-terholz, Rotenburg (Wümme), Stade, Uelzen und Verden, insbesondere im Zusammenhang mit dem ökologischen europäischen Netz „Natura 2000“. Sie betreuen landeseigene Na-turschutzflächen und werten diese zur Förde-rung der biologischen Vielfalt durch Projekte des Arten- und Biotopschutzes auf. Schwer-punkte sind dabei Projekte zum Moorschutz, zur naturnahen Auenentwicklung und zum Erhalt von artenreichem Feuchtgrünland, un-ter anderem das EU-Life-Projekt „Wiesenvö-gel“. Darüber hinaus bewerten und begleiten sie Naturschutzprojekte anderer Träger und stellen für deren Durchführung Landes-, Bun-des- oder EU-Mittel zur Verfügung. lz

Ein Rosen-Pionier macht KarriereRoy Peter Link zieht den Arztkittel für neue ARD-Vorabendserie an

rast Lüneburg. Der Gynä-kologe und Chirurg Dr. Nik-las Ahrend macht Karriere: Er wechselt von der Leipziger Sachsenklinik als neuer Ober-arzt an das Erfurter Klinikum. Was sich in dieser Woche in der dienstags ab 21 Uhr laufenden Arzt-Serie „In aller Freund-schaft“ andeutete, wird nächs-te Woche perfekt gemacht: Die ARD startet am Donnerstag, 22. Januar, um 18.50 Uhr ihre neue Vorabendserie „In aller Freund-schaft – Die jungen Ärzte“. Hauptfigur ist eben Dr. Niklas Ahrend. Mit ihm macht quasi auch der Schauspieler Roy Pe-ter Link einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter, denn er spielt die Hauptrolle.

Roy Peter Link ist ein in Lüneburg bekanntes Gesicht, denn der Schauspieler gehört zu den Rosen-Pionieren, war von der ersten Folge der ARD-Erfolgsserie an dabei und lebte von 2006 bis 2008 in der Han-sestadt.

In 374 Folgen spielte Link, der in der Anfangsphase in Lüneburg noch unter seinem Künstlernamen Roy Peter Ma-rino agierte, die Rolle des Hans Karl Graf von Attendorn, kurz

Hacki. Zusammen mit Nadine Arents alias Carmen war er ein Liebespaar, mit der Hochzeit stiegen die beiden aus der Se-rie aus. Privat allerdings waren die beiden Darsteller danach eine Zeitlang ein Paar, lebten gemeinsam in Berlin. Als er zu den Rosen kam, hatte er durch seine Auftritte in „Marienhof“ und „Unter uns“ bereits Teleno-vela-Erfahrung, wurde hier aber erst einem größeren Publikum bekannt.

Lüneburg wurde für den ge-bürtigen Kölner zum Lebens-mittelpunkt: „Das bleibt ja nicht aus, wenn man von früh mor-gens bis spät abends dreht und selbst an Samstagen Text lernt.“ Trotz des Arbeitspensums blieb Zeit, die „liebenswerte“ Stadt Lüneburg zu erkunden. Mit Kollegen etwa bei einer spezi-ellen Stadtführung, alleine oder eben mit Nadine Arents.

Seit den Rosen ist der 32-Jäh-rige in der Branche stark ge-fragt, noch während er als Hacki in den Rosen zu sehen war, lief seine neue Serie an: In „Anna und die Liebe“ spiel-te er von 2008 bis 2011 an der Seite von Jeanette Biedermann die männliche Hauptrolle. An-

schließend war er in Gastrollen zu sehen, etwa im „Traumhotel“ oder auf der „Kreuzfahrt ins Glück“. 2012 stellte ihn dann die Sachsenklinik ein.

In Erfurt nun fühlt sich der sympathische Akteur an Lüne-burg erinnert, denn auch dort dauern die Drehtage manchmal bis zu zwölf Stunden. Zudem fährt Roy Peter Link zweiglei-sig: Er dreht nicht nur für „Die jungen Ärzte“ in Erfurt, er kehrt hin und wieder auch in die

Sachsenklinik zurück, Anfang des Jahres funktionierte das so: „Morgens drehte ich hier in Erfurt, abends in Leipzig.“ Da sich die Geschichten der beiden Serien verzahnen sollen, hat er auch künftig immer wieder Auf-tritte in der Sachsenklinik.

Roy Peter Link war fasziniert von der historischen Stadt Lü-neburg, ähnlich äußert er sich jetzt über Erfurt: „Das ist ja wirklich fast wie beim Filmset – unglaublich märchenhaft.“

Roy Peter Link als Dr. Niklas Ahrend in hübscher Gesellschaft mit (v.l.) Paula Schramm, Katharina Nesytow und Mirka Pigulla. Foto: dpa

04131 740-290 E-Mail: [email protected]

Bei ihr waren ,,Ja-Sager“ immer gerne gesehen. Mehr als 1700

Paare hat Regine Graeber, Stan-desbeamtin in der Samtgemeinde Ilmenau, in den sichern Hafen der Ehe geleitet. ,,Eine wahrlich beachtliche Anzahl“, staunt auch Ilmenaus Rathauschef Peter Ro-wohlt, der Graeber nach 36,5 Jah-ren jetzt in den Ruhestand verab-schiedete.

Gelernt hat Regine Graeber beim Flecken Ebstorf. Nach ih-rer Ausbildung ging sie zur Stadt Lüneburg, bevor der damalige Il-menauer Samtgemeindedirektor Klaus Markner Regine Graeber im Jahr 1977 davon überzeugen konn-te, zur Samtgemeinde Ilmenau zu wechseln. Noch im selben Jahr wurde sie nach erfolgreichem Ab-schluss der erforderlichen Semi-nare zur Standesbeamtin ernannt. Rowohlt erinnert sich: ,,Das war

das Jahr, in dem Wolf Biermann und Schauspieler Manfred Krug nach Westdeutschland aussiedel-ten, Elvis Presley verstarb, ebenso Charly Chaplin und der ehemalige Bundeskanzler Ludwig Erhard.“ Und – schiebt Rowohlt in dem Zusammenhang nach – ,,als Regi-ne Graeber ihre Tätigkeit in Ilme-nau aufnahm, war die komplette Fußball-Weltmeister-Elf von 2014 noch nicht einmal geboren.“

Auf die Frage, ob sie wissen wol-le, wie viele Paare noch heute zu ihrem „Ja“ stünden, sagt Regine Graeber schmunzelnd: „Da hal-te ich es mit Hermann Hesse, der sagte: Jeder weiß und erlebt es, wie leicht es ist, sich zu verlieben und wie schwer und schön es ist, wirklich zu lieben“. Ihr Nachfolger als Standesbeamter in der Samtge-meinde Ilmenau ist seit Anfang des Jahres Sven Matties. kre