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7/18/2019 Einblicke in Bauprinzip und Wesen der Sprache http://slidepdf.com/reader/full/einblicke-in-bauprinzip-und-wesen-der-sprache 1/44 1 Oliver Heinl, Juli 2015  [email protected] Oliver Heinl Einblicke in Bauprinzip und Wesen der Sprache  Werden und Wandel der Worte in einer geisteswissenschaftlichen Betrachtung  Abhandlung  orientiert an einem Vortrag  vom 14.06.2015  gehalten für Osnabrücker Landmark, im Högers Hotel in 49152 Bad Essen Dieser Aufsatz orientiert sich an einem von mir gehaltenen Vortrag in Bad Essen. Dies bedeutet, dass ich mich inhaltlich am  Vortrag ausrichte und anlehne, jedoch in einigen Punkten leicht vom dort Dargestellten abweiche, bzw. stückweise konkreter  werde als im gesprochenen Vortrag. In dieser schriftlichen Wiedergabe ist der Ausdruck zum Teil allgemeiner gehalten als im  Vortrag vor speziellem Publikum.  Inhaltsverzeichnis: Einleitung........................................................................................................................................................ 2 Das Wesen der Sprache ist Ausdruck ........................................................................................................... 2  Woher kommt die Sprache? .......................................................................................................................... 4 Die Sprache der Vokale .................................................................................................................................. 4 Die Sprache der Konsonanten....................................................................................................................... 6 Das Lautgefüge P-R ................................................................................................................................... 6 Beispiele für das P-R Gefüge in anderen Sprachen ................................................................................ 9  Weltweite Verbindungen ............................................................................................................................. 10 Die Sprache der Laute.................................................................................................................................. 16 Ursprache, Urmotive und deren heutige Existenz ..................................................................................... 21 Methodik: .................................................................................................................................................. 25 Motiv ‚Schutz‘ ........................................................................................................................................... 26 Schlussbemerkungen................................................................................................................................... 33

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Gab es eine Ursprache?Wie entstanden die vielfältigsten Sprachen weltweit?Spricht auch der Laut zu uns?Anthroposophie und SprachwissenschaftErkenntnisse der Bildekräfte der Sprache, des Geistes in der Sprache, der Sprache des Geistes

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Oliver Heinl

Einblicke in Bauprinzip und Wesen der Sprache Werden und Wandel der Worte in einer geisteswissenschaftlichen Betrachtung 

 Abhandlung – orientiert an einem Vortrag vom 14.06.2015 – gehalten für Osnabrücker Landmark, im Högers Hotel in 49152 Bad Essen

Dieser Aufsatz orientiert sich an einem von mir gehaltenen Vortrag in Bad Essen. Dies bedeutet, dass ich mich inhaltlich am Vortrag ausrichte und anlehne, jedoch in einigen Punkten leicht vom dort Dargestellten abweiche, bzw. stückweise konkreter werde als im gesprochenen Vortrag. In dieser schriftlichen Wiedergabe ist der Ausdruck zum Teil allgemeiner gehalten als im Vortrag vor speziellem Publikum. 

 Inhaltsverzeichnis:

Einleitung ........................................................................................................................................................ 2

Das Wesen der Sprache ist Ausdruck ........................................................................................................... 2

 Woher kommt die Sprache? .......................................................................................................................... 4

Die Sprache der Vokale .................................................................................................................................. 4

Die Sprache der Konsonanten ....................................................................................................................... 6

Das Lautgefüge P-R ................................................................................................................................... 6

Beispiele für das P-R Gefüge in anderen Sprachen ................................................................................ 9

 Weltweite Verbindungen ............................................................................................................................. 10

Die Sprache der Laute .................................................................................................................................. 16

Ursprache, Urmotive und deren heutige Existenz ..................................................................................... 21

Methodik: .................................................................................................................................................. 25

Motiv ‚Schutz‘ ........................................................................................................................................... 26

Schlussbemerkungen ................................................................................................................................... 33

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Einleitung

 Was möchte ich heute nicht? Ich möchte heute nichts beweisen, ich bin nicht hier, um irgendwelcheDogmen aufzustellen oder um Menschen, seien es konventionell forschende Wissenschaftler oderalternative Wahrheitssucher, in irgendeiner Art und Weise zu kritisieren, über sie zu urteilen oder sieschlechtzureden. Was ich stattdessen tun möchte ist, dem Leser einen Einblick in meineUntersuchungen zu geben, zur Deutung von Begriffen, von Worten, das heißt, ich werde einen Einblickin das Wesen der Worte und der Sprachen geben. Wir werden heute Urmotive oder auch Baumotiveder Sprache anschauen, welche sich wie ein roter Faden durch den Aufsatz ziehen werden. Dabeimöchte ich hinweisen auf etwas, was meiner Meinung nach bisher in den üblichen Untersuchungen

der Sprachforscher übersehen oder bewusst gemieden wurde. Ich möchte aufzeigen was fehlt, wasfolglich fehlerhaft ist, ohne dies jedoch werten zu wollen. Fehler machen ist im Grunde genommennicht schlimm, Fehler zeigen lediglich an, dass etwas fehlt. Es fehlt etwas zum Vervollständigen einerSache, einer Beobachtung oder einer Behauptung. Deshalb ist etwas fehlerhaft und bildet demnachnicht die Wirklichkeit ab.

 Warum geisteswissenschaftliche Betrachtung? Geisteswissenschaftlich deshalb, weil ich nicht nurmaterielles Leben und Erleben zählen lasse, sondern weil ich die Realität des Geistigen unabhängig

 von Gegenständlichem vollgültig anerkenne als wesentlichen, als ursächlich wirkenden Teil derGanzheit. Geisteswissenschaftlich bezieht sich hier also nicht auf das abstrakte Wissenschaftsfeld der

„Geisteswissenschaften“. Ich spreche  vielmehr konkret vom Geistigen, als von etwas nichtMateriellem, wie es beispielsweise das sinnlichkeitsfreie Denken darstellt. Sinnlichkeitsfrei meint,Gedankenkonstrukte zu durchdenken, zu ermessen, welche sich nicht an Sinneseindrücken der

 Außenwelt orientieren oder ihren Inhalt aus den Eindrücken der Außenwelt allein ziehen.

Mein Ziel ist es, anhand der naturwissenschaftlichen Methode aufzuzeigen, dass eben genau diesefür sich genommen nicht ausreicht, um ein volles Bild der Wirklichkeit zu erhalten. Vielmehr ist esnotwendig, mit – sagen wir – künstlerischem Gespür dasjenige zu entwickeln, was verborgen zu seinscheint. Ich hoffe dass der Leser sich dazu heute in die folgenden Gedankengänge hineindenken undauch hineinfühlen wird können.

Das Wesen der Sprache ist Ausdruck

 Anhand meines gewählten Titels stellt sich zu Beginn die Frage: Hat – oder gar ist – die menschlicheSprache ein Wesen? Und was hat ein solches mit ihrem Bauprinzip zu schaffen?

Unser Wort ‚ Wesen‘  kommt ursprünglich aus dem Griechischen ‚Ousia‘, gesprochen wie ‚Whuusia‘,geschrieben aber mit ‚ou‘. Im Latein hieß es ‚Essentia‘ und das bedeutete ‚die Essenz‘ oder   ‚das

 Wirkliche‘. Es wird definiert mit dem eigentlichen Sein eines Seienden. Das Wesen bildet zuräußerlichen Erscheinung der Dinge eine gegensätzliche Einheit, das heißt es ist im Gegensatz zur‚Erscheinung‘ der sinnlichen Erkenntnis nicht unmittelbar zugänglich. Was wir heute suchen ist also

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die Essenz, das WIRKLICHE, das eigentliche Sein der Sprache, gewissermaßen das wirksame,einheitliche Bildungs- und damit eben Bauprinzip derselben. Wie drückt sich Sprache nun im

 Wesentlichen aus? Ich habe es eben schon mit der Fragestellung beantwortet:Das wesentliche Merkmal der Sprache ist AUSDRUCK. Denn genau das ist ja die Sprache, genau dastun wir, wenn wir sprechen. Wir drücken uns aus. Dieser Ausdruck an sich ist ja schon ein Wunder der

Schöpfung. Allein unsere Körperbeschaffenheit, die zwingend erforderlich ist, damit wir so sprechenkönnen, wie wir das tun, wie z.B. die Form unseres Kopfes, der Kehlkopf, unsere Zunge, die Lippen,der Gaumen usw. aber auch das geistige Rüstzeug namentlich unsere Fähigkeit des Denkens, dieFähigkeit, unsere Gedankenbilder und unsere abstrakten Motive in Begriffe bzw. Worte umzubildenum sie zur Sprache zu bringen, sind schon wundersame Erscheinungen.

Da stellt sich mir schon die Frage, ob es wirklich möglich sein konnte, dass durch die bekannteEvolutionstheorie, der Mensch sich langsam vom Tierreich herauf entwickelte und irgendwann als

 Affenmensch, als Primat, eben als „hochentwickelter Menschenaffe“  mehr oder weniger plötzlichbegann zu sprechen. Wenn man bedenkt, wie weit unsere nächsten Verwandten von der Art und

 Weise wie der Mensch zu sprechen entfernt sind, fällt es doch recht schwer daran zu glauben, dass

diese Tiere einst an einem bestimmten Punkt der Entwicklung begannen, dies einfach zu tun. Aberüber dieses Thema soll heute nicht referiert werden, das lässt sich eventuell ein anderes Mal genauerdarstellen.

Ich halte Sprache für eine Gabe, eine Kunst und auch viele Gelehrte sehen das in Anbetracht alterÜberlieferungen und eigener Forschungsergebnisse ähnlich. So sagte bereits 1922 der dänischeNaturwissenschaftler Otto Jespersen, dass die menschliche Sprache ursprünglich gesangsartiggewesen sei. Sprache muss an ihrem Beginn zwar primitiv aber bereits durchaus kunstvoll angewandt

 worden sein. Ein kleiner Wortschatz, welcher vornehmlich aus Vokalen bestanden haben muss, wurdedurch eine Art Gesang wiedergegeben. Auch die alten Inder berichten in ihren Weisheitsschriften, den‚Veden‘  davon, dass Sprache gesangsartig war. Die Veden sind bekannt als Gesänge, wiebeispielsweise das Rig Veda oder der Mahabharata Epos. Die Inder berichten davon, dass dieÜberlieferungen der Ahnen mündlich und in Cantos weitergereicht worden sind. Vor ca. 5.000 Jahren

 wurden die Weisheiten erstmals niedergeschrieben, was mit einer drastischen Veränderung desmenschlichen Bewusstseins einhergegangen sein muss. Die Vorfahren des Altindischen Volkes hattenlaut den Überlieferungen, ein für unsere Begriffe unfassbar gut ausgebildetes Gedächtnis. Nur so istes auch zu erklären, dass die Völker davon sprachen, dass diese vedischen Gesänge, die – um nur maldas Rig Veda mit 1028 Hymnen zu nennen – einen für uns unvorstellbaren Umfang haben, mündlich

 weitergegeben werden konnten. Als diese Fähigkeit nachließ, mussten die alten Weisheiten von dendamaligen Eingeweihten niedergeschrieben werden, um für die Nachwelt erhalten bleiben zu können.Doch weisen uns die Überlieferungen der Inder darauf hin, dass nur Bruchteile des alten Wissens die

 Zeit überdauert und ihre Niederschrift in den vedischen Schriften gefunden haben.

 Am Anfang des menschlichen Sprechens war die Sprache anzunehmender Weise dementsprechendsehr einfach gestrickt. Erst später wurde der Wortschatz immer umfassender. Immer neue,differenziertere Bedeutungskomponenten kamen hinzu. Von wenigen, meist wohl nur ein- biszweikonsonantigen Worten ausgehend, entwickelte sich das komplexe Gebilde der menschlichenRedekunst, was wir heute kennen. Interessant ist, dass auch Rudolf Steiner einen ähnlichen Ursprung

 voraussetzte. Auf die Frage warum ich hier ausgerechnet Rudolf Steiner erwähne, werde ich im weiteren Verlauf des Aufsatzes noch anschaulich eingehen. Viele kennen Rudolf Steiner nur, weil sieirgendwann einmal etwas „über“ ihn gelesen, aber nicht seine eigenen Werke studiert haben. DieserMann hat auf nahezu allen Gebieten kreativ nachhaltig zum Guten hin gewirkt. Ihm haben wir nicht

nur die Entwicklung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft zu verdanken, die Misteltherapie, die

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 Waldorfschulen oder eine neue Architekturweise. Auch auf den Gebieten der Medizin, der Mystik undKunst hat er gewirkt. Später dazu mehr.

Eine Frage bleibt zunächst offen:

 Woher kommt die Sprache?

Und woher kommen eigentlich all die verschiedenen Sprachen? Haben möglicherweise neben den Worten auch die von uns gesprochenen Einzellaute eine Bedeutung? Wieso nutzen wir genau dieseLaute? Wie die Sprache entstanden ist und ob die Laute eine Eigenbedeutung haben ist ungeklärt,letzteres wird heute gar nicht wirklich erforscht. Zu unsicher ist den meisten materialistischorientierten bzw. den an Forschungsgelder gebundenen Gelehrten ein solches Gebiet.

So sei folgende Frage gestellt: Gibt es in den Sprachen etwas allgemein gültiges, ein allen Sprachengemeinsames, objektives Formprinzip? Können wir in der Sprache etwas objektives, etwas allen

Mundarten „gemeines“ ausfindig machen?

 Wir werden das einmal ganz kurz und nur oberflächlich berühren. Was würde ich wohl, als ersteReaktion entgegnen bzw. sagen, wenn jemand mir Schmerzen zufügt? Oder wenn ich mich am Tischanstoße? Wäre meine erste kurze Reaktion nicht womöglich ‚Au‘ oder ‚ Aa‘?

Diese Reaktion wird bis auf wenige Unterschiede weltweit nahezu gleich, zumindest aber dochausgesprochen ähnlich geäußert werden. Der Fr anzose sagt vielleicht ‚Ai‘  statt ‚ Au‘, doch die kurze,prägnante Lautreaktion werden wir weltweit finden. Klar wird der ein oder andere Mensch auchaufschreien und sagen: „Mist“ oder „Verdammt“, aber im Grunde ist eine erste Reaktion im kurzen

‚ Aua‘ zu finden und diese für alle Menschen weltweit, natürlich auch aufgrund der klaren Gestik und Ausdrucksstärke verständlich.

Die Sprache der Vokale

 AErstaunen (Ah), Erkenntnis (Aha), Verwunderung, Schmerz (AA! oder AU!)

 Auch wenn Menschen sich wundern, wenn sie im Staunen begriffen sind, reagieren sie ähnlich. Wir

sagen wieder ‚ Ah‘, jedoch  in einer ganz anderen Betonung als beim Schmerz. ‚ Aha‘ als Ausdruck derErkenntnis kennen wir ebenso. Wenn der Spanier verwundert ist sagt er ‚ A já‘  oder ‚ia‘ sowie  ‚ Ya‘.

 Wenn er Schmerz empfindet hören wir oft ‚ Ay‘  (Aiii gesprochen). Wenn der Spanier verwundert istsagt er nicht ‚Hä‘ sondern ‚Que‘. Aus dem ‚H‘ wird ein ‚Q‘, also eine ‚K‘-Spielart. Später werde ich dazunoch unzählige Beispiele aufzeigen und wir werden verstehen lernen, dass dies zum Bildungswesender Sprache gehört. Auch in Südamerika, Asien usw. finden wir sehr ähnliche Lautäußerungen.

Dies lässt sich nun auch auf die anderen Vokale –  und wie wir sehen werden auch auf alleKonsonanten – anwenden:

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E

 Abwehr (Ey), Verwirrung (ÄE), Spott (Äetsch Bäetsch), Anschmiegen (Ei – Ei)

 Wenn jemand uns zu nahe kommt und wir das nicht wollen, dann äußern wir das umgangssprachlich

direkt mit der Lautreaktion ‚Ey‘, die in der Regel mit der entsprechend abwehrenden Körperhaltung verbunden ist. Dieses ‚Ey‘ ist gesprochen eher ein ‚ Äey‘ und man bemerkt hier den Übergang vom ‚ A‘ zum ‚E‘, in deren Mitte das ‚ Ä‘  zu finden ist. Hier steckt die Verwunderung noch darinnen, wennunerwartet jemand auf uns zukommt, oder uns unerwartet jemand mit Wasser bespritzt. Wir

 verwundern uns, staunen und reagieren mit Abwehr auf diese ungewollte Überraschung. Das ‚E‘ zeigtuns demnach in einem seiner Gesichtspunkte eine deutlich abwehrende Eigenschaft. Es ist Zeichen

 von Skepsis, Verwirrung und Schutz. Aber es ist dadurch auch gezwungenermaßen ein Zeichen fürDenken und Überlegung, was resultierend aus der Verwunderung folgt und dadurch mit dem

 Verwundern einhergeht. Wenn der Mensch sich wundert, will er das „Rätsel lösen“ und mussnachdenken, muss überlegen. Hat er dann überlegt, stellt sich ab und an durchaus eine ArtÜberlegenheitsgefühl ein und man erreicht den nächsten Aspekt des ‚E‘, den Aspekt des Spottes, der

 vermeintlichen Überlegenheit, in welcher ja die Abwehr, das Abwenden mit darinnen steckt. Im ÄETSCH-BÄETSCH vermeint man sich „besser“ zu fühlen  als der oder die andere und das führt in derPraxis dazu, dass man sich abwendet. Schadenfreude ist ‚Abwehr und Überlegenheit‘ auf die Spitzegebracht. Das scheinbar genaue Gegenteil davon steckt ebenso im ‚E‘. Namentlich dann  wenn das ‚E‘zum ‚i‘ übergeht und sich somit im Übergang das ‚Ei‘ bildet. Im ‚Ei-Ei‘ steckt das Anschmiegsame, dasGefühl des „Nahe sein Wollens “, das Kuscheln. Hier weicht sie Skepsis nach der reiflichen Überlegungder Zuneigung. Auch dies ist ein weiterer Betrachtungspunkt des „Schutzmotivs“. Haben wir oben vomSchutz und der Abwehr gesprochen, finden wir hier den Schutz in der Zuneigung, den Schutz durchdas Gemeinschaftsgefühl.

i

Ekel (ih), Freude (hihihi)

Haben wir eben im ‚E‘ Laut bereits deutlich aufgezeigt, dass eine polare Betrachtung der Buchstaben vonnöten ist, um deren Bedeutungsspektrum aufzuzeigen, sehen wir dies beim ‚i‘ ebenso deutlich. Einerseits finden wir im ‚i‘ starke Abneigung, die jeder Mann kennt, wenn die Frau wieder einmal dieSpinne an der Wand sieht. Das dann oftmals folgende ‚iiiiiihhh‘-Geschrei soll schon Trommelfellezum Platzen gebracht haben und nicht nur Spinnen in die Flucht schlagen. Hier fühlt man die starke Abneigung auch als Außenstehender direkt und unmittelbar. Die Frau „ekelt“ sich. Wie deutlich istdoch das Wort „EKEL“ mit seinen beiden abwehrenden ‚E‘-Lauten darin.

Im ‚i‘ sammeln sich aber auch wiederum Zuneigung und Spott, sowie Freude und Genugtuung. Im‚hihihi‘ steckt sowohl das „Auslachen“ als auch die Freude spielender Kinder und die triumphierendeStimmung eines Menschen, der soeben bemerkt, dass er im Recht ist und dies mit demausdrucksstarken inneren – oder auch äußeren – Lachen im ‚hihihi‘ zum Ausdruck bringt. 

OBewunderung (Ooah), Enttäuschung und Begreifen (Oh)

 Von diesem Gefühl ausgehend, gerade etwas „gemerkt“ zu haben, etwas zu verstehen, finden wir denÜbergang zum ‚O‘. Zum Beispiel im Synonym zu ‚Ja‘ (ja, ich verstehe), im heute üblichen ‚Jo‘. Das ‚i‘und das ‚O‘ geben sich hier die Klinke in die Hand. Im ‚O‘ finden wir gereiftes Überlegen, ein tieferes

Erfassen, ein Begreifen einer Sache, ein umfassenderes Verständnis, eben ein ‚io‘. 

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Das ‚O‘ beherbergt immer noch das Staunen im langgezogenen „Oooohh“, aber ein Staunen, dem sichein gewisses Verstehen schon anschließt. Es ist kein Staunen welches mit Abwehr verbunden ist,sondern eher ein Staunen, welches durch Begreifen, durch Erkennen charakterisiert werden kann. Esist ein liebevolleres Staunen, wie wenn wir ein Kind sehen und „O, wie süß…“ sagen. Das runde ‚O‘ ist

 Zeichen der Umarmung, die auch im körperlichen Ausdruck eine Art ‚O‘ symbolisiert.

 Allerdings kann das ‚O‘, eben weil man darin das Begreifen, das Verstehen und Erahnen findet, auch Anzeichen sein für die Wahrnehmung von drohendem Unheil. Im „Oh-Oh“ ist die Vorsichtnachdrücklich zu spüren und wird daher auch so ausgedrückt. Wird es richtig unangenehm, findetdann auch die Überleitung statt in das ‚U‘. 

U

 Zusammenziehen, Frieren (Uh), Freude (Ui)

Das ‚U‘ egal in welchem seiner Aspekte es auftritt, ist immer Zeichen und Ausdruck von Tiefe. Es ist

das Zusammenziehen, das nach unten weisende, das bis unter die Haut gehende. Wenn wir frieren, würden wir niemals ‚A‘ sagen, sondern wir zittern am ganzen Körper und sagen ‚Uuuhhh‘ –  ist dasKalt! Auch kann ‚U‘ Ausdruck tiefschürfenden Schmerzes sein, meist ist es dann jedoch verbunden mit‚A‘. Aber genauso gut lässt sich auch Freude ausdrücken im ‚U‘, eindringlich empfundenes Wohlergehen, so z.B. in ‚Ui‘ oder in ‚iuhu‘, unserem ‚juhu‘.

Dies war nun ein kurzer und nur die Oberfläche kratzender Einblick in die Charakteristik der Vokale.Dies sollte helfen zu veranschaulichen, dass Vokale eine Bedeutungsskala, eine Polarität anobjektiven Möglichkeiten, an vielgestaltigen Betrachtungspunkten aufweisen und das wir Menschendiese unbewusst nutzen. Nun reicht dies sicher nicht um eine Verwandtschaft zwischen den Sprachenzu beweisen, aber es zeigt doch, dass es lohnen kann, diese Arbeitshypothese weiter zu verfolgen.

Haben vielleicht alle Buchstaben eine objektive Bedeutungsspanne? Wäre den Sprachen dann nichtein gemeinsames Bauprinzip eigen? Und wenn dem so ist, warum ist dem so? Wie heute bekannt ist,herrscht bei den „ Tiersprachen “ eine solche Bedeutungsspanne vor. Hier hat jeder Laut bzw. jedes

 Zeichen, das die Tiere einander äußern, eine feste Bedeutung. Was können wir daraus erkennen? Istdas ein Zeichen von etwas Geistigem?

Und was ist nun eigentlich mit den Konsonanten? Haben diese auch eine ähnliche Bedeutungsskala? Wenn dem so wäre, könnte man schon deutlich aussagekräftiger und nachhaltiger in die Richtungeines Bildungsprinzips argumentieren.

Die Sprache der Konsonanten

Das Lautgefüge P-R

 Wie in diesem Aufsatz bereits des Öfteren zu lesen war, ist Sprache Ausdruck. Aber was sagt uns nunein Wort wie ‚Sprache‘? Können wir daraus etwas sachlich verifizier - und stets rekonstruierbaresziehen? Dazu möchte ich einige Wortbeispiele bringen, die uns der Charakteristik der Konsonantennäher bringen. Dazu wähle ich Worte in denen die Konsonanten B-R oder P-R vorkommen:

Sprache (s-PR)Sprechen (s-PR)

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 Was sagt uns denn nun ein Wort wie ‚Sprache‘ oder ‚Sprechen‘? Wenn wir sprechen, bringen wir etwas von innen nach außen, wir drücken uns aus. Dies ist zugleich ein physischer und seelischer Vorgang,denn wir denken etwas, was wir dann in Sprache umwandeln und dazu benötigen wir Körper, Geistund Seele. Wenn wir etwas aussprechen wollen, müssen wir es mit dem Mundwerkzeug quasi nach

außen pressen, müssen es nach außen drücken, es ausdrücken! Man forme sich bewusst im Munddas Wort ‚Sprache‘ und wird verstehen, was mit dem Druck, der nach der ‚SP‘-Formung notwendig ist,um das Wort mit dem ‚R‘ ins „rollen“ zu bringen, es also nach außen zu tragen, gemeint ist.

 Wir benötigen eine gewisse geistige und körperliche Kraft zum Sprechen und diese Kraft wirkt in den Worten! Allgemein hin, wir werden das später genauer verstehen, ist im Druck ein „Urmotiv“ derMenschheit, nicht nur der menschlichen Sprache zu finden. Denn nahezu alles, was wir um uns sehenund fühlen, entsteht durch gewisse Drücke und Züge, durch Rhythmen!

Folgende Beispiele seien gegeben um das zu veranschaulichen:

Sprechen (s-PR)Brechen (BR)

 Was haben nun ‚sprechen‘ und ‚brechen‘ gemeinsam? Ist es nicht so, dass wir beim ‚brechen‘ auchDruck ausüben müssen? Hierbei spielt es keine Rolle, ob wir einen Stock nehmen und diesenzerbrechen oder ob wir brechen müssen weil wir evtl. etwas Falsches gegessen oder getrunken haben.Um einen Stock zu brechen benötigen wir Kraft, wir müssen an beiden Enden des Stockes drücken,damit er in der Mitte bricht. Beim Erbrechen ist der Vorgang ein Gleichnis. Da übt der Körper vomMagen heraus einen Druck aus, um die zu erbrechende Masse durch den Körper nach oben zubefördern. Auch das Erbrechen ist daher im wahrsten Sinne des Wortes: AUSDRUCK!  

‚B‘ und ‚P‘ sind sehr eng miteinander verwandt. Sie besitzen Unterschiede in den Feinheiten, aber wieam obigen Beispiel gezeigt wurde und auch an später folgenden Beispielen gezeigt werden wird, isteine grundlegende Urgemeinsamkeit vorhanden.

Prägnant (PR)

Das Wort „prägnant“ kommt aus dem Latein und bedeutet dort ‚Schwanger‘ (praegnans). Die ganzeSchwangerschaft beginnt und endet mit metamorphoisierten Rhythmen des Drucks. Dies zeigt sichschon daran, da das Kind mit seinem Gewicht im Bauch einen starken Druck auf den Körper derMutter ausübt. Wenn es zur Geburt kommt, muss die Mutter ab einem bestimmten Zeitpunkt pressen,

sie muss Druck ausüben um das Kind zu gebären. Wir werden später sehen wie logisch, sinnvoll undtreffend das Wort Geburt/Gebären den Vorgang beschreibt, der bei der Geburt vor sich geht.

Prägen (PR)

Das Prägen ist eng verwandt mit dem Wörtchen „praegnans“ und es ist die direkte Bezeichnung fürdas Ausüben von Druck. Was tun wir beim Prägen? Wir üben Druck von oben aus, um zum Beispieleine Oberfläche einzudrücken, um beispielsweise eine Münze zu beprägen. Auch der Charakter wirddurch Erfahrungen im Leben, durch allerlei EIN-DRÜCKE geprägt.

Pressen (PR)

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Dass das Wörtchen ‚Pressen‘ den Druck anzeigt, lässt sich leicht nachvollziehen . Ist nicht eindeutigdie lautmalende Formel hinter dem Konsonantenstamm P-R bei den bisher gewählten Beispielen (obmit oder ohne ‚S‘ davor  ) der Druck? Was tun wir denn  wenn wir das ‚P‘ im Mund formen? Drückenbzw. pressen wir nicht unsere Lippen zusammen um dieses harte ‚P‘ auszusprechen? Wie dringt esdann heraus? Indem wir die Luft durch das auseinanderdrücken bzw. durch das Öffnen der Lippen

herausdrücken. Und das ‚R‘ in all diesen Begriffen? Ist es nicht unverkennbar die rollende Bewegung,die durch den Druck, durch das Pressen zustande kommt? Wir setzen durch das Sprechen immeretwas in Bewegung, ein Stein kommt ins Rollen.

Man findet all das in unzähligen wunderschönen Wortkreationen der Völker wieder, wie im Begriff Ex-PRESS-ion. Latein ‚expressio‘ ist wörtlich der ‚Ausdruck‘! 

Unzählige weitere Wörter finden wir:

Protzig (PR)Prächtig (PR)

Prunkend (PR)Prahlend (PR)

Sind nicht all diese Wörter Wandlungen des Drückens, des Hervortretens? Derjenige der protzt, wastut er denn? Tritt er nicht oft übermotiviert hervor und zeigt was er meint zu haben, was er kann oder

 vermeint zu können? Zeigt er uns nicht schwung- oder druckvoll, seine scheinbare Überlegenheit?

Im Prahlen sprießt das „sich rühmen“, „sich wichtigmachen“, das „Renommieren“  heraus. ImMittelhochdeutschen hieß es ‚pralen‘ und bedeutete dort noch „sich großtun“ und – wie überraschend– „laut sprechen“! Im Mittelniederdeutschen bedeutete ‚Pral‘ = Lärm, Schall, Prunk.  Im Prunken zeigtsich das Prahlen, das Stolzieren. Es ist das typische „zur Schau stellen“. Wir werden gleich lernen, dassdas „Druck machen“ und das „Vorangehen“ zusammengehören. 

 Wie charakterisiert man die Pracht? Ist sie nicht strahlende, üppige, herausragende Schönheit,prunkvoller Glanz, optisch überwältigendes Strahlen? Der Prunk, er glitzert, strahlt er nicht heraus,schiebt sich in den Vordergrund, macht einen starken Eindruck auf uns?

Die Pracht wurde im Althochdeutschen noch ‚braht‘ gesprochen. Dort war dessen Bedeutung nochLärm, Getöse, Geschrei. Da finden wir es wieder, das Sprechen, das laute Reden, den Ausdruck. Wirerkennen schon, wie gerade eben beim Prahlen, das Klang und Farbe, Sichtbares und Hörbaresgleichermaßen benannt werden im Aus-Druck! Und wie nahe verwandt all diese Begriffe sind,

 verfolgen wir sie zurück zu deren Ursprüngen, können wir erkennen in „braht“. Der Lärm und dasGeschrei, können sie nicht -  wie oben schon im ‚ih‘-Geschrei angedeutet –  Trommelfelle oder garGläser zum Zerbrechen, zum Zusammenkrachen bringen? Hier gelangen wir über das Altsächsischezurück zum Motiv hinter ‚braht‘. Denn verwandt ist es mit Altsächsisch ‚brakon“, was ‚krachen‘ und‚brechen‘ bedeutet.

Predigen (PR)Preisen (PR)Preschen (PR)

Der Prediger, er spricht. Das Lobpreisen ist ebenfalls der Ausdruck der Verehrung. Und Preschen ist

dasselbe Wort wie Englisch ‚pressure‘ = Druck. 

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Beispiele für das P-R Gefüge in anderen Sprachen

 Verbindung von P-R in Präfixen der Sprachen Latein, Griechisch und im Slawischen

Latein:Pro vor (PR)Prae voran (PR)Prior vorderer (PR)Pridie tagsvorher (PR)Primus erster (PR)Priscus uralt (PR)

 Altlatein:Pris vorlängst (PR)

Um voranzukommen müssen wir uns unter Druck setzen. Und wenn wir nur die physische Betätigungdes Laufens daher nehmen. Denn was tun wir wenn wir laufen? Wir drücken einen Fuß auf denBoden und üben Druck nach hinten aus und das immer weiter, meist rhythmisch. Wie wir weiter obengesehen haben, müssen wir, um etwas ins Rollen zu bringen, pressen oder schieben, müssen drücken.

Derjenige der also vorangeht, der Erste, der Älteste, derjenige, der vorher gewesenen ist, ihm haftetimmer die Bewegung, die Zeit und damit der Druck an. Es vergeht fortwährend Zeit, es herrschtständige Bewegung. Nur wer oder was „drückt“ da eigentlich, damit sich „etwas“ bewegt? 

Griechisch:Prin vorher (PR)Protos erster (PR)

Slawisch:Prv erster (PR)Prezschde vorher (PR)Pred vor (PR)

Pro durch (PR)Pre durch (PR)

Überall spricht sich in den Worten hier das Ausdrücken, Durchdrücken, Vordrücken aus. Wir sahenhier nur EINEN Aspekt walten, von denen jedes Lautgefüge einige hat. Dies ist bitte zu beachten.

 Auch Konsonanten scheinen eine gewisse Bedeutungsskala, eine Mannigfaltigkeit zu eigen zu haben.Die anfänglich angesprochene Arbeitshypothese kann also weiterverfolgt werden. Wichtig zubegreifen ist, dass Lautbedeutungen nie steif und fix zu betrachten sind. Aufgrund der Polarität, die

 wir den Lauten zusprechen müssen, entsteht eine gewisse Bedeutungsvielfalt, eine Fülle anMöglichkeiten, die erst unsere schier unendlichen Sprachvariationen möglich machen. Und dennochkönnen, ja müssen wir bei empirischer Forschung ein einleuchtendes System dahinter erkennen.

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 Was man aus dem bisher Geschilderten erkennt ist, dass Sprache von jeher bewusstes Handelnzeitigte, dass es keine Spur von Zufälligkeit gibt, sondern dass Klarheit, Sinn und Ordnung im Kosmosder Worte herrschen! Wir wirken täglich mit unserer Sprache, vorallem im Geiste, also spirituell undtiefgreifend auf uns selbst und auf andere Menschen, weil wir heute in Sprache DENKEN und REDENund daraus unser HANDELN sowie das Handeln der anderen erblüht. Wir bringen dementsprechend

täglich Steine ins Rollen, wir WIRKEN durch unsere Gedanken, Worte und Taten und all das ist einegeistige Art von Sprache – die Wirksamkeit!

 Weltweite Verbindungen

 Wir haben hier bisher „nur“ sogenannte indogermanische Stämme betrachtet. Deutsch, Latein,Griechisch und Slawisch. Diese Sprachen sind in der konventionellen Wissenschaft anerkannt

 verwandt, daher könnte man nun das Kritisieren beginnen und mir vorwerfen, dass dies in derIndogermanischen –  auch Indoeuropäisch genannten –  Sprachfamilie richtig sein könne, dass es

 jedoch laienhaft sei, dies auf andere Sprachen weltweit anzuwenden.

 Wie steht es nun mit Sprachen aus ganz anderen Kulturkreisen die, wie man behauptet, nicht mit dengenannten Sprachen verwandt sein sollen?

 Yagán:Prikan brechen (PR)

 Yagán ist eine sogenannte „isolierte Sprache“. Eine isolierte Sprache ist eine Sprache, bei der sichkeine genetische Verwandtschaft zu irgendeiner anderen Sprache nachweisen lässt. Es gibt viele

Sprachen bei denen manche Forscher meinen, verwandtschaftliche Strukturen in Wort undGrammatik anführen zu können, wo jedoch andere Forscher entgegnen, dies widerlegen zu können.Dies liegt, wie wir später noch kurz beleuchten wollen daran, dass die meisten konventionellenSprachforscher zu viele erdachte Konstrukte anwenden, welche nicht in der Lage sind die Wirklichkeitabzubilden.

Die Sprache Yagán wird in Chile und Argentinien, in Tierra del Fuego, zu Deutsch Provinz Feuerland,sowie in der Antarktis und auf den südatlantischen Inseln gesprochen.

 Wie augenfällig ist es, dass unser deutsches Wort ‚brechen‘ nahezu genauso auch am südlichsten Zipfel von Südamerika gesprochen wird?

PRIKAN

Es scheint als fühlten die alten Yagán deutlich den Druck in der Tätigkeit des Zerbrechens, desBrechens. Fühlbarer  wird das Ganze, wenn wir diesem Beispiel das Altsächsische Wort für ‚brechen‘entgegenstellen:

BREKAN

Ein Lautwandel von ‚B‘ zu ‚P’ ist nichts sonderlich Beeindruckendes und ist den vergleichendenSprachgelehrten bekannt. Wir finden hier also im Prinzip genau dasselbe Wort vor, einmal in Sachsen

und einmal in Südamerika. Übrigens heißt „Brot“ bei den Yagán ‚Preta‘! Zufall?

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Schauen wir uns dazu ein hebräisches Beispiel an:

Hebräisch:p-r-k brechen (PR)

barag (b-r-g) schrauben (BR)

Im Hebräischen, wie allgemein in den Semitischen Sprachen, zu denen das Hebräische gezählt wird, war es früher üblich, nur die Konsonanten zu schreiben. Dies hat gewisse Vor- und Nachteile bei der vergleichenden Wortforschung, darauf soll an dieser Stelle jedoch nicht eingegangen werden.

Bis heute wird nicht zugegeben was doch offensichtlich ist. Und zwar, dass die Semitischen Sprachenmit den sogenannten Indoeuropäischen verwandt sind. Auch die alten Hebräer nutzten dieselbenKonsonantengefüge um das auszudrücken, was hier beleuchtet wird: Den Druck.

Ob im ‚Brechen‘ oder im ‚Schrauben‘, wir finden eindeutig den Druck. Eine Schraube eindrehen, ohne

dabei Kraft, Druck aufzuwenden ist unmöglich.

 Auch in Südostasien finden wir eindeutige Spuren, die uns langsam der Frage nach einergemeinsamen Ursprache der Menschheit näher bringen:

Kaling:

br ɔ  Sprache (BR)prenä Schlag (PR)

Das umgedrehte ‚C‘ wird gesprochen wie das ‚O‘ in ‚Boxen‘. Kaling ist eine Sprache die zu densogenannten Sinotibetischen Sprachen gezählt wird, einer ca. 400 Sprachen umfassenden Gruppe diesich über Ost,- Südost,- und Südasien erstreckt. Für den Ausdruck, also die Sprache verwendet manauch hier dasselbe Lautgefüge wie in Europa. Nur fehlt hier der ‚S‘-Vorschlag wie bei unserem Wort‚Sprache‘. Dass man beim ‚Schlagen‘ Druck ausübt, ist für das Wort ‚prenä‘ sicherlich selbsterklärend.

Gehen wir zurück nach Südamerika finden wir im Araucana das Wort ‚pragyn‘. Auch die   indigenen Araucana Sprachen (Mapudungun und Huilliche) sind in Chile und Argentinien beheimatet.

 Araucana:Pragyn Blume (PR)

Nun werden sicherlich einige denken: „Was hat nun das Wort Blume mit alldem zu tun?“ Hierzu ist es an der Zeit erneut hinzuweisen darauf, dass Sprache eine Kunst ist. Es ist die wohl am

 weitesten entwickelte Kunst der Menschheit. Davon ausgehend, dass es einst eine Ursprache derMenschheit gab die sich – wie eingangs beschrieben – nach und nach differenziert hat und immerausgedehntere Bedeutungsaspekte erarbeitete, ist es nicht sonderlich schwer sich vorzustellen, dassUrprinzipien wie das des Drucks, sich in den mannigfaltigsten Begriffskonstruktionen wiederfinden.

Bricht nicht die Blume hervor aus der Erde? Ist sie nicht Ausdruck der Metamorphose des Samens? Was tut der Samen wenn er sich wandelt und zur Blume wird? Er stirbt. Der Same bricht auf, erzerbricht und aus ihm heraus entwickelt sich das neue Leben, der neue Spross, der Stängel derPflanze. Drückt sich nicht dieser Stängel, entgegen der Schwerkraft, nach oben? Drückt dieser nicht

aus sich heraus seine Seitenarme, die Äste, die wiederum eine oft ähnliche Form wie einst der Same

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sie innehatte annehmen? Drückt sich nicht ständig etwas zusammen und auseinander beim Wachstum der Pflanze? Was ist mit der Bildung der Blüte? Ist sie nicht erst ein Produkt desDruckprozesses, bevor sie letztlich aufbricht und erblüht? Entsteht nicht aus der Blüte später derSame erneut um den gesamten Prozess von neuem einzuleiten?

Goethes Beschreibung der Urpflanze war nicht einfach etwas Erdachtes. Goethe beschrieb diesen Vorgang aus der unmittelbaren Anschauung des geistigen Werdeprozesses heraus. Er war der Ansicht, dass die Pflanze im Prinzip immer nur ein Ausdruck einer stetigen Metamorphose des Blattessei. Sie sei ein Ergebnis von ständigem rhythmischem Zusammenziehen und Abstoßen (oderDrücken; denn Ziehen und Drücken sind als eng verwandt zu begreifen).

Die Blume ist das Ergebnis ständigem PRÄGENS, DRÜCKENS, PRESSENS, daher war sie den Araucanaeben PRAGYN!Ein anderes Wort dieser Menschen für etwas Auszudrückendes war die Benennung für das Singen(wir erinnern an die gesanglichen Anfänge der Sprache): ‚puronge‘ (PR).

Im Hebräischen findet sich das Wort PRICHÂ. Es bedeutet einerseits ‚Hautauschlag‘  und damitebenfalls etwas nach außen Drückendes, andererseits ‚Blüte‘! Die Blüte die hervor-BRICH-t. Wer nunimmer noch von Zufall spricht dem sei versichert, dass man spielerisch – mit dazugehörigem Fleiß – unzählige Beispiele aller Sprachen der Welt finden kann und wird. Einige seien noch genannt:

 Ägyptisch:p-r Nachkommenschaft, Same, Frucht (PR)pr Ausgabe (PR)prj Herauskommen, Sehen (PR)prajb kühn (PR)p-r-ch Blüte (PR)

 Ägyptisch wird zu den Semitischen Sprachen gezählt. Die oben erwähnten Konsonantenschriftenentwickelten sich wahrscheinlich aus denjenigen ägyptischen Hieroglyphen, die jeweils nur eine Silbebezeichneten und welche oftmals nur einen einzigen Konsonanten enthielten. Hieroglyphe bedeutetübrigens so viel wie „heilige Schrift“, wörtlich heiliges Eingeritztes. Nun ist Ägyptisch eine der ältestenbekannten Sprachen. Ist es nicht beeindruckend, dass wir wieder den Konsonantenstamm ‚PR‘  inderselben Bedeutungsspielart finden wie in den anderen Sprachen und dass dieser Stamm auch hiereindeutig auf das Phänomen der diversen Druckvarianten hinweist?

Die Nachkommenschaft, der Same der Pflanze, das Kind der Menschen und Tiere, die Frucht des

Baumes, sie alle sind deutliche Hinweise auf den geistig-körperlichen Prozess, den Goethe sodurchschauend erkannte und beschrieb und der sich in der menschlichen Sprache so eindrucksvoll wiederspiegelt.  Aber damit nicht genug, auch das Wort ‚Ausgabe‘ ist ein ins Auge springenderHinweis auf unsere Entdeckung. Um es ganz banal zu beschreiben: Was tue ich, wenn ich etwasausgebe, beispielsweise ein Tablett mit Essen an einen anderen? Ich muss etwas heben, tragen undnach vorne reichen, also drücken. Bildlich gesprochen finden wir dieses Beispiel auch wieder bei derGeburt, wenn das Kind aus dem Mutterleibe herauskommt. Es wird quasi – auch wenn die Wortwahlnatürlich nicht 100% passend ist –  ausgegeben. Die Benennung für Blüte erinnert unmittelbar anobiges Beispiel der Araucana, an ‚pragyn‘, an ausbreiten, hervorbrechen usw. 

 Aber was hat nun ‚kühn‘ hier verloren? „Nun hört es aber auf!“ – höre ich schon sagen… 

 Was tut der ‚Kühne‘? Schreitet er nicht voran? Ist es nicht jemand, der voller  stolzen Mutes den Schrittals Erster wagt, den andere nicht wagen wollen? Wandelt er nicht den Druck um in Eigenbewegung?

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Hier sei an die lateinischen Präfixe weiter oben erinnert, die alle das „Voran“ - zur Bedeutung haben.Der Kühne ist der Erste der sich traut, der Furchtlose.

Genau hier setzt das Problem unserer materialistischen Konditionierung deutlich an. Für einenheutigen, sich wissenschaftlich betätigenden Menschen, ist es quasi ein Unding, solche geistigen

Prinzipien anzuerkennen. Viel zu eng sind die Blickfelder der Wissenschaftselite, um rechts und links vom Wegesrand nach Nahrung zu suchen. Somit bleibt der einzelne Wissenschaftler oftmals leiderendlos lange gefangen, bis endlich ein paar kühne Menschen daherkommen um die „Karre aus demDreck zu ziehen“. 

„Die Naturwissenschaft ist eine äußerst konservative und dogmatische Sache. Jede Bestätigung eines

Paradigmas ist willkommen, jede Neuerung wird lange abgelehnt; die Suche nach Wahrheit wird vom

Instinkt des Erhaltens übertroffen. Daher setzen sich neue Erkenntnisse meist erst dann durch, wenn

genügend viele Forscher in die gleiche Bresche schlagen: Dann kippt das Gedankensystem um, es

kommt zu einer „wissenschaftlichen Revolution“, ein neues Paradigma tritt an die Stelle des alten…  

Fazit: Kein Schüler, kein Student, aber auch kein Wissenschaftler oder Laie soll an endgültig

bewiesene Tatsachen glauben, auch wenn es so in den Lehrbüchern dargestellt wird…“ – Prof. Dr.Walter Nagel –  „Gentechnologie und Grenzen der Biologie“, Wissenschaftliche Buchgesellschaft,

Darmstadt 1987, Seite 126f.

Das Wort ‚kühn‘, im Althochdeutschen noch ‚kuoni‘ = mutig, stark, im Kampf erfahren, tüchtig – bedeutete ursprünglich noch ‚weise‘ und ‚verstehend‘. Es wurde hergeleitet von der Kunst sichauszudrücken (in allen Bereichen des Lebens), der Kunst, das innere Wissen, die innere Weisheit nachaußen zu tragen, sie vorzuleben und damit anderen sichtbar zu machen! Somit ist es kein Wunder,dass es im Altägyptischen Sprachschatz in einer PR-Form in ‚prajb‘ auftaucht und die Kunst des Ausdrucks bezeichnete, die Eigenschaft der ‚Kühnheit‘. 

 Altchinesisch:Pr ā  Narbe (PR) Pr āk unterdrücken, Kraft, Zypresse (PR)Pr ākws platzen, Riss (PR)Pr ēŋ  Ursache (PR)

Bezeichnend ist, dass das Altchinesische noch das ‚R‘ kannte. Wie jeder weiß, ist das den heutigenChinesen vollkommen verloren gegangen. Umso spannender ist es, dass auch dieses alteMenschenvolk im ‚PR‘-Gefüge den Druck empfand. Dass die Narbe nur durch Druck, in welcher Artund durch welchen Umstand auch immer, entsteht, ist sicherlich jedem klar. Dass aber auch das

Unterdrücken, sowie die damit notwendig verbundene Kraft deutlich im Wort ‚Pr āk‘ ertönen, ist schonsehr bezeichnend. Der Unterdrücker bricht den Widerstand und somit haben wir das Brechen in ‚Pr āk‘

lautmalerisch vielsagend enthalten. In der Griechischen Sprache ist ‚présa‘ das Drücken. Damit verwandt ist auch das Griechische kypárissos (Zypresse).

Im Worte ‚ Pr ākws‘ finden wir den Druck direkt in Platzen und im Riss. Beides kann nicht ohne Druckerfolgen.

Die Ursache –  ‚Pr ēŋ‘ ist ein klares Zeichen einer Notwendigkeit, welche einer Ursache –  oder ebeneinem Urknall, einem Ursprung zugrunde liegen muss. Einem ersten Druck eben. Viele alte Mythenberichten vom sogenannten Urknall, nur eben nicht so, wie es die heutige Naturwissenschaft versuchtsich auszumalen, sondern weit fortgeschrittener, indem sie ein ‚Urfeuer“ annimmt, eine Um wandlung

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des materiellen Ursprungs, der in der Wärme begründet liegt. Am Anfang war das Licht, das Wort, dererste Ausdruck Gottes. Auch Rudolf Steiner beschreibt in seiner „Geheimwissenschaft im Umriss“,dass die ersten materiellen Manifestationen aus der geistigen Welt heraus Körper aus purer Wärme

 waren. Die genannten Urfeuerwelten. Der Geist implodierte sozusagen. Um sich selbst zu erleben,sich ausbreiten zu können drückte sich Geistiges nach „außen “, es wurde zum Außen und wurde nach

und nach verdichtet, wurde Materie. Die alten Inder berichten davon, dass die Menschen aus Lichtgemacht sind, aus Licht, welches sich immer weiter zusammengeronnen hat. Dies erinnert mich andas Mittelhochdeutsche Wort ‚l ī ch‘ für Leib/Körper, welches dasselbe Wort ist wie Licht (Altsächsisch‚lioht‘, Mittelhochdeutsch ‚lieht‘ ). Die Lichtbenennung des Leibes kennen wir heute nur noch im‚Leichnam‘, welcher eigentlich nur unsere Lichthülle, die Leibeshülle des ‚Ich‘ ist. Die moderne Physikkommt gerade erst dahinter, dass an diesen Überlieferungen mehr dran ist, als man immer zuglauben wagte. Forscher der "Digital Nature Group “ in der University of Tsukuba haben eine Methodegefunden, die es mittels Laser, Spiegel und Kameras möglich macht, dreidimensionale, interaktiveHologramme von winzigen Lichtpunkten - genannt Voxel - zu erzeugen, die man BERÜHREN kann.Diese Bilder sind dreidimensional, mit Auflösungen von bis zu 200.000 Lichtpunkten pro Sekunde.Die Voxel sind Lichtaussendungen von Plasma welches entsteht, wenn die Laser fokussierte Energie

ionisiert in die Luft abgeben. Bei Berührung soll sich der Laser wie Sandpapier anfühlen, sagtForschungsleiter Yoichi Ochiai, obwohl einige Teilnehmer des Experiments meinten, dass das Plasmasich ein wenig wie ein statischer Schock anfühle. Was uns Menschen in naher Zukunft also anholographischen Täuschungen, aber auch an potenziellen Geisterkenntnissen erwartet, ist geduldigund achtsam zu beobachten. Die Warnungen eines Rudolf Steiner zum möglichen Missbrauch undden Gefahren solcher Technik, die künstlich nachahmt, was göttlich-geistiges Wirken zeitigt, solltenumso eingehender studiert werden.

Doch zurück zu den Ausführungen. Dass die alten Chinesen in ihrem Kollektivbewusstsein dieseErinnerungen trugen, darauf weist uns deutlich das Wort ‚Pr ēŋ‘ hin. Schier unglaublich mag esanmuten, dass dieses Wort nicht nur rein zufällig an das Deutsche ‚brennen‘ und damit das Urfeuer,die Urwärme anklingt. Ausgehend von einem „Urknall“ kann man logisch schließen, dass durch denhohen Druck, der diesen bedingt haben muss, sich das Universum ausbreitete. Auch die Aramäerhaben hier scheinbar uralte Erinnerungen in ihrer Sprache verankert.

 Aramäisch:Prach ausbreiten (PR)

Reisen wir weiter auf der Welt herum. Wir besuchen die Inseln Papua-Neuguineas. Zu SprachenPapua-Neuguineas gehören je nach Quelle 700 bis 860 verschiedene Mundarten, damit ist Papua-Neuguinea der Staat mit der größten Vielfalt an Sprachen auf der Erde. Im Papua-Malay finden wir

nun folgende bezeichnende Worte:

Papua-Malay:Prakata Vorwort (PR)Brana Gebären (BR)Parit Graben (das) (PR)Parut Kratzen (PR)

Beim Beispiel ‚Vorwort‘ erinnere ich an die indoeuropäischen Präfixe sowie an das deutsche Wort‚Sprache‘ und an deren Verbindung in ‚prakata‘.  Die Beispiele (gerade im Papua-Malay wären eineUnmenge weitere zu zeigen) für ‚Gebären‘, ‚Graben‘ und ‚Kratzen‘ erschließen sich von selbst. 

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Kaingang:pra ɲ  Brennen (PR)pren-prer rufen, schreien (PR)pera bringen (PR)pere tragen (PR)

Kaingang ist eine indigene Sprache in Brasilien. Die ethnische Gruppe der Kaingang besteht aus etwa30.000 Menschen von denen noch etwa 60% bis 65% die Sprache Kaingang sprechen. Es sollte unsan dieser Stelle kaum noch überraschen, dass wir hier nahezu dasselbe Wort wie im Altchinesischen‚Pr ēŋ‘  vor uns haben. Zur oben bereits geschilderten Systematik um das Brennen, das Urfeuer, lässtsich hier ganz banal auch noch unser guter alter CD-Brenner aufführen, der bekanntlich die CDbeschreibt, der die Daten einritzt, durch Licht-Druck (Laser) die CD mit Informationen beschreibt.

 Auch in der heutigen Sprachformung ist noch ein – wenn auch eher dumpfer –  Rest des einstigenSprachschöpfergeistes der Menschheit erhalten. In ‚pren-prer ‘ (rufen, schreien) finden wir die‚Sprache‘, das hervorbrechende Gedankenfeuer verdichtet wieder.

Manch ein Forschungsfreund wird längst eingewendet haben, dass ich doch hier keineSprachwissenschaft betreibe, sondern dass ich scheinbar wahllos durch Sprachen springe und mireben mal passend anmutende Wörter heraussuche. Er wird mir entgegnen, dass es abertausendeBeispiele gebe, wo dies alles nicht zutrifft und wird allgemeinhin behaupten, dass selbst die hierdargebrachten Beispiele nicht zusammenpassten. Ich kann dem nur entgegnen oder besser gesagt – 

 vorwegnehmen – dass ich hier einen Bruchteil meiner bisherigen Ergebnisse präsentiere und dassman anhand meiner Methode einen klaren roten Faden erkennen kann, ein gesetzmäßiges

 Zusammenspiel der Laute in allen Sprachen, die einen unverkennbaren Geistesgrundplan mit sichziehen und somit das schöpferische Motiv, die Absicht und den Ursprung der Laute – wenn auch nochin absehbarer Ferne liegend – aufzeigen.

 Tulung:pr ɛk Schlag (PR)bram Kratzer (BR)br əl Samen (BR)

 Tulung ist ebenfalls eine Sinotibetische Sprache. Dass wir beim Schlagen einen Druck ausüben ist, wieeben schon bei ‚prenä‘ in der Kaling Sprache erwähnt wurde,   unzweideutig. Die Erläuterungen zuBegriffen wie ‚Kratzer‘ und ‚Samen‘ erkennen wir im Sinne bereits.

Quechua:

Prisku frisch (PR)

Quechua ist eine Gruppe eng miteinander verwandter indigener Sprachvarietäten, die im AndenraumSüdamerikas gesprochen werden. Aus dieser Gruppe könnte ich hunderte Beispiele aufzeigen. ‚Prisku‘ist dasselbe Wort wie unser ‚frisch‘. In der vergleichenden Sprachwissenschaft sind die sogenanntenLautwandelgesetze bekannt. Auch wenn diese, wie sich aus meiner Arbeit zwingend ergibt,unvollständig und damit fehlerhaft sind, ist deren Existenz logisch und einfach aufzuzeigen. Ich

 werde nachher noch kurz darauf eingehen. Es ist so, dass sich über die Jahrhunderte, bzw. Jahrtausende und über die vielen Sprachkreise hinweg, Laute wandeln. Vokale sind sehr variabel undhaben kaum Bestand. Das hängt damit zusammen, dass sie das Innenleben der Sprache sind, siesind der seelische Ausdruck derselben. Konsonanten hingegen behalten oft über Jahrausende hinweg

ihre grundsätzliche Ausrichtung, was uns einen Vergleich von Sprachen auch erst ermöglicht.

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So wandelt sich, wie oben bereits aufgeführt ‚B‘ beispielsweise zu ‚P‘ oder aber auch zu ‚F‘ oder ‚PH‘.Genauso kann ‚CH‘, was wir im Deutschen mal weich wie in ‚weich‘ sprechen und mal  hart als ‚K‘ wiein ‚Charakter‘, sich in ‚K‘, ‚G‘ oder ‚Q‘ wandeln.  Bei ‚Prisku‘ liegt nun folgendes vor:  Das ‚P‘ ist dasGleiche wie das Deutsche ‚F‘. ‚F‘ wurde zu ‚P‘ oder andersherum. Setzten wir ‚F‘ für ‚P‘ ein, erhalten wir

schon ‚Frisku‘. Nehmen wir nun das Deutsche ‚CH‘ in Frisch und sprechen es als ‚K‘, haben wir genaudasselbe Wort in beiden Sprachen. Im Mittelhochdeutschen wurde frisch übrigens noch mit ‚V‘ statt ‚F‘geschrieben und im Althochdeutschen hieß das Wort ‚frisc‘, das schon eher an ‚prisku‘ anklingt. Wenn

 wir detailliert forschen, finden wir immer wieder die eindeutige Sprache der Laute und erkennen dasBauprinzip unserer Sprachen. ‚Frisch‘ und ‚Prisku‘ sind also das Neue, die Nachkommen, die Samen.Die Nachkommenschaft, die Neugeborenen sind die Frischlinge. ‚Prisku‘ tönt auch an ‚Press-en‘ an. 

Die Sprache der Laute

Mit den bisher vorgelegten Beispielen versuchte ich aufzuzeigen, wie alle Sprachen zusammenhängenund wie sich ein einheitliches Bildeprinzip durch alle Sprachen zieht. Wir konnten erkennen, dass sichetwas Offenbares und dennoch Verborgenes durch unsere Sprachen zieht. Mir ist bewusst, dass wirhier nur an der Oberfläche gekratzt haben, daher werde ich meine Ausführungen noch ein wenig

 verdeutlichen und untermauern. Dabei möchte ich noch beim Konsonantengefüge P-R, B-R (auch F-R) bleiben. Bisher zeigten die meisten Beispiele das Druckmotiv auf, wenn ‚PR‘ oder ‚BR‘  in direkter

 Abfolge, ohne Vokaleinschub auftauchten. Dass dieses Prinzip sich jedoch auch dann zeigt, wenn wir Vokale einschieben, möchte ich nachfolgend begreiflich machen. Nehmen wir doch als erstes Beispieldie uns allen bekannte Maßeinheit des Luft-DRUCKS.

‚BAR‘ 

 Zufall? Unser Wort für die Maßeinheit des Luftdrucks soll vom Griechischen ‚barys‘ abstammen.‚Barys‘ bedeutet ‚schwer‘. Auch in der Schwere finden wir deutlich den Druck wieder. Das nach untenziehende Prinzip der Schwere ist jedem bekannt, der einmal längere Zeit etwas Tragen musste.

Hier einige andere Beispiele:

Geburt (BR)Offenbarung (BR)Bargeld (BR)

Barmherzigkeit (BR)Fruchtbar (BR)Bürde (BR)Burg (BR)Berg (BR)Bahre (BR)Park (PR)Birke (BR)Bergen (BR)Frucht (FR)Furcht (FR)

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Gotisch:Bairan Tragen, Bringen, Hintragen (BR)

Griechisch:Pherô tragen, bringen (PHR)

Latein:Fero tragen, bringen (FR)

Schwedisch:Barn Sohn (BR)

Unschwer lässt sich erkennen, was die Wortsilbe ‚BAR‘ bzw. eben das ‚PR‘- oder ‚BR‘-Gefüge hierbedeutet. Es bezeichnet das Tragen, das Bringen und damit zwei Untermotive bzw. Hauptmotive desDrucks.

Im Schwedischen wird der Geborene, der Spross (s-PR), der Nachkomme ‚barn‘ genannt. DieSchweden bezeichnen ihren Nachkommen damit genauso wie die Hebräer oder die Aramäer, wo ‚bar‘= Sohn (eigentlich ‚Ge-bor-ener‘) bedeutet. Hier sehen wir die direkte Verbindung von dem, was ichzu Beginn dieser Abhandlung schon betonte: Die Verbindung des Schwanger seins, des Austragensdes Nachwuchses bis hin zur Geburt desselben mit dem Motiv des Drucks.

Die ‚Offen-bar-ung‘ ist, auf die Geburt bezogen, das Erscheinen des Kindes. Es kommt etwas ansLicht, das Ausgetragene, das Kind erblickt bei der Geburt das Licht der Welt. Es wird offenbar, es wird wörtlich „nach außen getragen“! 

Dass das Bargeld das Geld ist, was wir mit uns herumtragen, wissen wir auch ohne dieSprachforschung. Dass aber das Wort Laut für Laut das bezeichnet, was wir tun, sollte uns zumNachdenken bringen.

Barmherzig tönt eindrucksvoll an Warmherzig an. Und beide Wörter sind, auch wenn derenGrundidee doch eine andere ist, eng zusammengehörig. Denn barmherzig ist jemand, der sein Herzan der rechten Stelle trägt, es ist jemand der Herzlichkeiten bringt, der anderen Glück, Wärme undLiebe bringt. Ebenso verhält es sich bei den Begriffen ‚fruchtbar‘ und ‚furchtbar‘. Fruchtbar ist das, wasdie Frucht trägt, was eine Pflanze oder etwas anderes zum Fruchten bringt.

Die ‚Bürde‘  sollte mittlerweile selbsterklärend sein, als das Tragen der Last, die uns herniederdrückt.

Im Begriff der ‚Burg‘ zeigt sich eher der Schutzaspekt des Druckes. Die Burgen wurden gebaut, um dieMenschen zu schützen vor feindlichen Angriffen. Um Ge-borg-einheit zu schaffen und sich von derLast, der Sorge, des Drucks von außen zu befreien, baute man Burgen. Diese baute man meist aufBergen, ein weiteres Wort in welchem der Schutzaspekt sowie der Druck zu Geltung kommen. Denn

 wie entsteht wohl der Berg? Durch die Bewegung der Kontinentalplatten, oder durch ein Senken derErdkruste, was beides unmittelbar mit Druckverhältnissen, mit ruckartigen Bewegungen in denErdschichten zusammenhängt. ‚Bewegung‘ heißt im Papua-Malay nicht umsonst ‚bergrak‘.

Dem Berg lässt sich das Bergen anfügen. Wenn wir jemanden bergen, schützen wir ihn, bringen ihnin Sicherheit, wir tragen ihn davon und das oft auf einer Bahre, deren Bedeutung hier wohl nichtnäher erläutert werden muss.

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In allen Sprachen finden wir diese Motive wieder.

Lautgefüge B-R, P-R

Deutsch Bahre die Trage (BR)

 Avesta bar bohren, schneiden (BR)

 Avesta ist die Sprache der alten Iraner. Sie ist sehr eng mit dem Altindischen verwandt. Hier finden wir die Silbe ‚bar‘ wieder im Sinne von reinem Druck im Bohren und im Schneiden. Ein Loch kann nurgebohrt werden, wenn ein Druck ausgeübt wird und wenn der Bohrer sich bewegt. Dann entsteht einLoch, man trennt etwas vorher zusammen gewesenes. Ähnlich ist es mit dem Schneiden. Hier sehen

 wir eher den Trennungsaspekt von ‚bar‘. Zerschneiden lassen sich Dinge nur, wenn man, z.B. mit derSchere, Druck anwendet.

Hebräisch bar Getreide, Sohn (BR) Aramäisch bar Getreide, Sohn (BR)

Maori paarei Getreide (PR)Maori pura-pura Sohn (PR)

Das Beispiel ‚Sohn‘ haben wir schon erläutert. Wie verhält es sich nun mit dem Getreide? Was hat dasGetreide mit der Bedeutung „Tragen“ und „Bringen“ zutun, die wir oben erörtert haben? Hier kann unsdie Althochdeutsche Sprache auf wundersame Weise Abhilfe schaffen und das Rätsel lösen. ‚Getreide‘ hieß im Althochdeutschen noch ‚gitragidi‘ oder auch ‚gitregidi‘ und bedeutete wörtlich: dasGETRAGENE! Weitere Bedeutungen waren ‚Ertrag‘ und ‚Besitz‘. Im Mittelhochdeutschen findet sichnoch ‚getregede‘, was dort mit ‚Tragbahre‘ übersetzt wird.   Diese Bedeutung sprachen die altenSemiten, wie auch –  selbstverständlich rein zufällig – die Maori mit dem gleichen Wort aus, wie wirdies im Deutschen im Wort ‚Bahre‘ und eben in der Silbe ‚bar‘ tun. Sie begriffen es als das Tragen!

 Zu Beginn dieser Abhandlung wurde betont, dass Sprache in ihren Anfängen einfach gestaltetgewesen sein muss. Es existierten wahrscheinlich sehr wenige Wörter, die allerdings noch einengroßen Bedeutungsumfang innehatten. Je weiter wir die alten Sprachen zurückverfolgen, desto mehrstellen wir fest, dass ein Wort zahlreiche Bedeutungsvarianten hatte.

Das Sumerische ist die älteste uns bekannte Sprache. Dort finden wir noch mannigfaltigeBedeutungsaspekte, denn die Sumerische Sprache klang noch wesentlich näher an die einstigeUrsprache der Menschen an, als die meisten anderen Sprachen die wir heute kennen.

So bedeutete im Sumerischen ‚BAR‘: Nest, Wohnung, Sack, Kiste, aufheben, spalten, teilen, schneiden, brechen, öffnen, Leuchten, weiß,

Schale, Brennen, Herrscher usf.

 All diese Wörter bewegen sich rund um das menschliche Urmotiv „Schutz“. Das Nest und die Wohnung bieten Schutz, sie tragen uns „in sich“ und wir fühlen uns geborgen. Mit dieserGeborgenheit, diesem Schutz geht zwangsläufig jedoch eine Trennung einher. Denn wenn wir unseinsperren, uns vor etwas schützen, dann schließen wir uns von der Außenwelt, von dem was wirnicht mit hineinnehmen ab. Wir trennen uns von etwas anderem und spalten zugleich mehrere Dinge

 wenn wir uns schützen. Angefangen beim Baum, dessen Holz wir mehrfach spalten und brechen

müssen, bis zum Flecken Erde, den wir zurechtarbeiten müssen um unsere Wohnung darauf zuerrichten. Dieses Geistesbild erlebte der Sumerer noch intensiv im Worte ‚bar‘.

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Dass das Schutzmotiv eng mit den religiösen und mythischen Vorstellungen rund um den Begriff„Gott“ zusammenhängt, werden wir ebenfalls noch lernen.

 Auch das Offenbare spaltet bzw. trennt etwas. Es trennt im Weisheitsaspekt die Wissenheit vonUnwissenheit, Dunkelheit von Licht. Wird etwas offenbar, tritt es hervor, wie wir bereits gesehen

haben. Es glänzt prachtvoll das Licht heraus, es prahlt und prunkt, es leuchtet. Das Licht und dieFarbe Weiß werden von jeher miteinander assoziiert. All dies fühlte der Sumerer in seiner Seele, ersah es im Geiste vor und in sich. Er wusste um die Verbindung von Licht und Gott, aber auch um dienotwendige Trennung von Gott und dem unumgänglichen Schutz vor der unbekannten Außenwelt.

Die Wörter ‚Schale‘ und ‚aufheben‘ zeigen uns sowohl den Schutz- als auch den Trageaspekt von ‚bar‘auf. In die Schale legt man Dinge hinein, sie hüllt diese Dinge einerseits zum Teil ein, andererseitslässt sie offenbar sein, was wir in sie hineinlegten. Die Schale ist auch eng verwandt mit dem Kahn,dem Boot. Auch das Feuer finden wir wieder.

Die alten Ägypter kannten ebenfalls noch einige dieser Betrachtungspunkte, fühlten jedoch schon

anders, als es die alte sumerische Menschheit zu ihren Zeiten tat.

 Ägyptisch:Bar Schiff, Barke, kämpfen, Getreide, Samen (BR)

Die Barke ist ein kleines Schiff in Schalenform. Man beachte das Sumerische Wort ‚bar‘ = Schale. Ägyptisch ‚kämpfen‘ ist nichts anderes als spalten und trennen. Denn Trennung und Spaltung sindnicht nur Anlass zum Kampfe, sondern auch meist Erlebnis und Ergebnis desselben.

Im Deutschen und im Dänischen kennen wir ‚bar‘ auch noch für den Ausdruck von ‚nackt‘. Wenn jemand „blank zieht“ steht er bar vor uns. Hier erscheint das Offenbare wieder, man trägt offen zurSchau, nach Außen, was man hat. Ob es wohl Zufall sein kann, dass ‚bar‘ bei den Aramäern nebenGetreide und Sohn auch ‚Außen‘ bedeutet? 

 Wenn man „blank zieht“ und nur selten die Sonne auf die Haut scheint, hat man meist eine sehr weiße Haut. Das wussten nicht nur die Sumerer mit der Silbe ‚bar‘ zu verbinden, sondern auch diealten Chinesen. Altchinesisch ‚bar‘ = weiß. 

Bei den Mande in Afrika (Niger-Kongo-Sprache) entdecken wir eine ähnliche Begriffsnuance wieder wie bei den Lateinern, Griechen und den Slawen. Dort werden wir im Wörtchen ‚bar‘ an die Präfixe von weiter oben erinnert:

Mande:Bar zu, nach (BR)

Um wohin zu gelangen oder ‚nach‘… zu fahren, müssen wir uns in Bewegung setzen. Der Druck- Aspekt kommt hier wieder bemerkenswert zur Geltung. ‚Bar‘ hat hier mit dem Drang, dem Druckunmittelbare Beziehung (Spanisch ‚nach‘ = ‚por‘). Es ist an der Zeit eine weitere Bedeutungsnuance von ‚Druck‘ aufzuzeigen, die im Druck inhärent vorhanden ist: Die Richtung, die Ausrichtung (Lateindirigere = ‚ausrichten‘, ‚leiten‘)!

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D-R-CK = Druck = der Weg. Ein Druck führt eine Bewegung aus und diese geht immer in(mindestens) eine Richtung. So überrascht es nicht, dass das Konsonantengefüge D-R-CK, D-R-Goder D-R-K weltweit in Bezeichnungen für Weg, Straße, Pfad usw. wiederzufinden ist:

Russisch:

DoRoGa Straße (DRG)

Hebräisch:DeReG Weg (DRG)DaRoK Weg (DRG)

 Akkadisch:DuRGu Weg (DRG)

Hier kann uns auch die Verbindung von Druck (D-R-CK) und Tragen (T-R-G) noch bewusster werden. Auch beim ‚Abtragen‘ eines Berges müssen wir Druck ausüben. Und beim Tragen eines Gegenstandes

müssen wir diesen heben bzw. ziehen. Ziehen und Drücken bedingen sich gegenseitig, das haben wir weiter oben schon festgestellt.

Die Sprache der Laute offenbart sich uns wunderbar im Worte ‚Trichter‘ (T-R-CH). Was geschieht beim Trichter? Durch (= D-R-CH) die Verengung, durch die T-Form des Trichters (man stelle sich diesbildlich vor) entsteht sozusagen ein Druck wenn die Flüssigkeit eingefüllt wird. Diese wird eingeengt,zusammengedrückt, gepresst und fließt dann durch die dünne Öffnung am Ende des Trichtersheraus. Der Trichter gibt also der Flüssigkeit darin im wahrsten Sinne des Wortes eine T-RiCH-tung.Das Wort Richtung gehört unmittelbar zum Druck und ist eines der Grundmotive dieser Reihe.

Griechisch ‚TReCHo‘ = Laufen. Hier landen wir wieder beim Hebräischen ‚DeReG‘ für Weg. Dass wirbeim Laufen Druck auf die Füße ausüben, ist logisch und wurde weiter oben schon erwähnt. Wirgehen den Weg, die STRECKE (s-T-R-CK). Auch dieses Wort gehört hierher. Durch den S-Vorschlagleicht „entstellt“. Strecke, Druck, Durch, Doroga, Tragen, Strich, Strick all diese und unzählige andereBegriffe entstammen demselben Urwort und damit Urmotiv der Menschheit. So tragen uns die Beinedurch Druck-Rhythmen eine Strecke entlang und wir gehen in eine Richtung, bis wir das Zieler-REICH-en. Auch das Erreichen gehört hierher, da es untrennbar mit der Richtung verbunden ist.

In der Sprache Siraya, einer alten Sprache in Taiwan heißt der Weg: DaRaNG (D-R-NG). ‚NG‘ ist nichtsanderes als Doppel-G so wie ‚W‘ nichts anderes ist/war , als Doppel-U. Die Zunge hieß beispielsweisebei den Goten noch ‚Tuggo‘. Aus ‚GG‘ wurde ‚NG‘, aus ‚T‘  wurde ‚Z‘.

Im Annam, dem Vietnamesischen, gibt es das Wort ‚TRaiNG (T-R-NG). Es bedeutet ‚Richtlinie‘. Ist dasnicht eindeutig dasselbe sprachliche Bauprinzip, welches wir hier die ganze Zeit lang finden? Klingt esnicht, würden wir ‚NG‘ darin mit ‚GG‘ oder ‚K‘ ersetzen wie ‚Treck‘?  Wann konnte man denn einmal von einem „roten Faden“ sprechen wenn nicht hier? Der Schein trügt uns hier nicht!

Übrigens gehört das Be-TRüG-en ebenfalls in diese Reihe. Wir finden das Tragen direkt darin. Oderist es nicht das Betrügen, wenn uns „jemand auf den Arm nimmt“, uns in eine falsche Richtung trägtoder drückt? Ebenso fügen sich hier der Trick (T-R-CK) und der Streich (s-T-R-CH) an. Ist das nichtalles urverwandt? Mit den üblichen, konservativen Forschungsmethoden kommen wir nicht darauf,diesen Wörtern selbigen etymologischen Ursprung zuzuschreiben, weil wir dann durch die viel zu starr

und eng gedachten Lautgesetze, uns allen Aussichten auf eine Wahrheitsfindung berauben müssen.

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Ein letztes Beispiel möchte ich noch in dieser Reihe anbringen. Dies zeigt wieder den Schutzaspekt vom Lautgefüge ‚BR‘ auf:

Im Uruava, einer austronesichen Sprache auf Papua Neuguinea finden wir das vorhin erwähntePrinzip des Trennens, des Wohnens, oder eines Gebietes, einer Abgrenzung in

‚bar‘  Zaun (BR)

Unzählige weitere Beispiele könnten an dieser Stelle folgen, doch ich möchte es vorerst dabeibelassen um mich einer letzten Ausführung hinzugeben. Ich möchte aufzeigen, wie man Urprinzipiender Sprachen entdecken und durchsuchen kann. Wir haben bisher gesehen, wie Laute eineBegriffsvielfalt bergen, die auf – wie ich das nenne – Urmotive zurückzuführen sind und die offenbar

 vor uns liegen.

Die Frage, ob es einst eine Ursprache gab, stellt sich für mich daher nicht mehr. Es kann nur vonNaivlingen behauptet werden, dass all die Zusammenhänge, von denen wir bisher einen Bruchteil

aufzeigen konnten, auf Zufall beruhen.

Ursprache, Urmotive und deren heutige Existenz

Heute werden weltweit ca. 6.500 Sprachen gesprochen. Es stellt sich also zwangsläufig die Frage, wiesich aus einer Ursprache heraus in einer solch relativ kurzen Zeitspanne, so viele verschiedeneMundarten bilden konnten. Laut dem US-Anthropologen Terrence Deacon von der Harvard University,unterhielt sich der Neandertaler vor ca. 50.000 Jahren schon. Nach der anthroposophischen

Geisteswissenschaft Rudolf Steiners schon weitaus länger.

Nun gibt es weltweit einige Forscher, die an der Rekonstruktion von sogenannten Proto-Sprachenarbeiten. Diese Proto-Sprachen sind nicht zu verwechseln mit der Ursprache, im Gegenteil. Weil sichdie Sprachwissenschaft nicht an die Ursprache herantraut, baut man sich Brücken, um über dieseirgendwann einmal an das Thema Ursprachenrekonstruktion herangehen zu können. Nur leider sinddie Brücken die gebaut werden aus Papier und überstehen somit weder Regen noch eine wirklicheBelastung. Sie halten dem Druck der real existierenden Sprachen nicht stand. Warum?

Eine Proto-Sprache unterscheidet sich vom Begriff der Ursprache. Sie ist eine hypothetische Sprache,die aus einer etwaigen Ursprache heraus entstanden sein muss. Wieso nun erstellen Forscher solche

Proto-Sprachen und auf welcher Grundlage? Man stellte irgendwann fest, dass Latein, Russisch,Deutsch, Altindisch, Altpersisch usw. miteinander verwandt sind und steckte sie in die Klasse derIndoeuropäischen (Indogermanischen) Sprachen. Dann fand ein gewisser Jacob Grimm, dass esLautverschiebungen gegeben hat. Aufgrund seiner Entdeckungen wurden, anstatt dem von Grimmaufgeworfenen Phänomen wirklich auf den Grund zu gehen, sogenannte Lautgesetze erdacht. Manzwang Sprachwandlungen, die ein organisches und bewegliches Gebilde darstellen, in einen steifenEntwicklungsmechanismus hinein und meinte, dieser decke alle Lautwandlungen, die zwischenMundarten verwandter Sprachen stattfanden ab. So schuf man sich selbst enge Grenzen und kommtaus diesen bis heute nicht heraus. Jedem unbefangenen Forscher würde es ein Leichtes sein zubeweisen, dass Hebräisch und Deutsch eng verwandt sind, mindestens so eng wie Deutsch und

 Altindisch. Doch der Fachmann, der Elitegelehrte sagt einem dann, dass man nur Laie sei und die

Lautwandelgesetze nicht beachte oder nicht verstanden hätte und diese seien nun einmal

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unumstößlich. Stattdessen soll man dem Experten lieber Glauben schenken. Er hat längst eine Proto-Indogermanische-Ursprache rekonstruiert. Erst mit dieser gelänge es irgendwann, wenn denn einmaleine Proto-Semitische-Ursprache vollständig rekonstruiert sein würde, die Urverwandtschaft derSprachen aufzuzeigen und zu beweisen.

Leider gibt es an der Sache einen Haken, die aus ehrlicher Wissenschaft eine willkürliche Wahrheitszerstörung macht. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass es jemals EIN Urindoeuropäisches Volk mit einer gleichsam gemeinsamen Sprache gab. Es gibt kein einziges Schriftstück, keine einzigeÜberlieferung eines solchen rekonstruierten Ur-Wortes. Dieses Denkmodell ist reine Spekulation undsomit für akademische Ansprüche absolut unhaltbar. Ich halte mich an existierende Sprachen undkann mithilfe dieser unverkennbar aufzeigen, dass solche Proto-Sprachen nie bestanden haben,sondern dass in gar nicht allzu ferner Zeit die Menschen noch eine einzige Ursprache gesprochenhaben müssen. Auch der Zerfall dieser Ursprache, der weltweit in allen Mythologien undÜberlieferungen, wie in der Bibel, bei den Maya, bei den Chinesen, den Japanern, den Dogon in Afrikaund bei vielen anderen Kulturen festgehalten ist, kann logisch und für jeden nachvollziehbarabgeleitet werden. Doch diese Arbeit ist noch am Werden, am Reifen und wird zu gegebener Zeit der

Öffentlichkeit präsentiert.

Nun könnte man die Frage stellen: Gibt es die Ursprache noch? Und falls ja, welches Volk spricht sie?Es gibt mittlerweile unzählige Halbwahrheiten die im Internet verbreitet werden. Unter anderem gibtes Youtube-Freunde, die behaupten das Altslawische, das Russische sei die Ursprache derMenschheit, wieder andere, wie der ehrenwerte Erhard Landmann meinen, das Althochdeutschemüsse die Ursprache sein. Leider verwechseln diese Menschen oft Idealismus und Wahrheitsdrangmit Ideologie und Verblendungsgefahr. Hier sei an obiges Zitat erinnert.

In Wirklichkeit ist es so, dass Elemente der einstigen Ursprache in allen heutigen Sprachen fortlebenund dass nur gewisse Urwortstämme in den Einzelsprachen erhalten geblieben sind. Die Frage istdaher nicht, OB gewisse Sprachen miteinander verwandt sind, sondern in WELCHEM GRADE dies derFall ist. Mit der hier dargebrachten Methode kann ich verwandtschaftliche Beziehungen aufspüren,Urmotive der Menschen aufdecken und damit die Verwandtschaft bzw. den Verwandtschaftsgrad derSprachen untereinander bestimmen und nachweisen.

 Was mache ich nun anders als viele Sprachwissenschaftler? Zuallererst suche und halte ich mich andie Wirklichkeit und deren Regeln. Ich halte mich an die Regeln organischen Lebens. Leben ist immerbeweglich und nie starr, weshalb zu starre Regeln beim Bau und Wandel der Sprache nicht realistischsein können. Ich nehme an, dass viele Wissenschaftler, so viel Gutes sie auch tun und so vielNützliches sie auch entdeckt haben, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Außerdem hat

man mit großer Wahrscheinlichkeit Angst vor den Konsequenzen einer Ursprache und ihrem nicht zuleugnenden, höchstintelligenten, nicht direkt greifbaren, geistigen Ursprung. Durch Erkenntnissedieser Art ist der herrschende Materialismus in Gefahr, was wiederum eine große Bedrängnis fürunser bestehendes System zur Folge hätte.

Ich möchte noch ein Beispiel geben zur den Proto-Sprachen und dem Unsinn dieser Proklamation.Dazu nehme ich das einfache Beispiel der Zahl 6.

 Althochdeutsch sehsLatein sexGriechisch hex

 Altindisch śaś 

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 Aufgrund der Lautgesetze, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, da sie, wie erwähnt wurde, nur unvollendet angewendet werden, wird nun die indogermanische Wurzel, also dasProtowort „rekonstruiert“, ich würde sagen erfunden: 

Urindogermanisch sek   s 

 Wie renommierte Wissenschaftler darauf kommen, solche wirklichkeitsfernen Protoworte, ja ganzeProtosprachen zu rekonstruieren bleibt mir dunkel. Dieses nebulöse Vorgehen ist heute eine überallangewandte Methode und zerstört wahre Forschung! Die hier dargestellte Forschungsmethode ist

 von einer anderen Überzeugung getragen und richtet sich nach den tatsächlich nachweisbarenErbstücken der Sprachen. Es gibt sehr alte Sprachen und ausreichende Aufzeichnungen derdamaligen Schriftsysteme, die sich in ihren ältesten Versionen, von Südamerika, über Teneriffa,

 Ägypten bis nach China und Indien sehr gleichen! Statt also künstliche Sprachen zu erdenken,geziemt es sich, vorhandenes Material zur Hilfe zu nehmen. Erfindungen und Wunschdenken gehörennicht in ein Gebiet, welches als wirklichkeitsabbildend gelten gelassen werden kann.

 Wir müssen nur nach Bolivien schauen, in die Chipaya Sprache und finden dort für die Zahl 6 das Wort ‚s oxta‘. Wieso heißt die Zahl 6 hier genauso wie in Europa? Oder auf  den Kanaren, wo dieUreinwohner, die Guanche eine angeblich von allen bekannten Sprachen isolierte Sprache hatten.Dort hieß 6 = ‚ses‘. Klingt das nicht auffallend an das Altindische ‚śaś‘ an? Mit welchem Recht kreiertman demnach eine Sprache, für die es nicht ein einziges Anzeichen gibt?

 Wer sich im Übrigen die Frage stellt, warum aus einem Griechischen ‚H‘ wie in ‚hex‘ im Latein ein ‚S‘(‚sex‘) wurde, dem sei schon hinweisend gesagt, dass dies ein bekannter Lautwandel ist, der weltweitstattfindet. Dieser nennt sich Satem-Kentum-Wandel. Dazu gleich mehr.

 An dieser Stelle möchte ich kurz aber betont darauf eingehen, wem ich die hier angewandteForschungsmethode grundlegend zu verdanken habe. Ich bin bisher aus sachlichem Grund nicht aufdie Person eingegangen, werde das aber in meiner einst erscheinenden Gesamtarbeit ausreichendund dem großen Geist der Person hoffentlich würdig tun.

 Als ich über frühe Forschungen von Erhard Landmann, Johann August Egenolff und anderen auf dieFrage nach einer Ursprache aufmerksam wurde, stolperte ich dankenswerterweise eines Tages über

 Arnold Wadler und sein gewaltiges Werk. Beim Durcharbeiten seiner bahnbrechenden Studien „Der Turm von Babel“, „Germanische Urzeit “, „Das Rätsel der Indogermanen“ und „One Language“ wurdeich immer wieder auf den mir vorher zwar bekannten, aber wenig beachteten Rudolf Steiner und die

 von ihm entwickelte Anthroposophie aufmerksam.

Diesen beiden Menschen habe ich letztlich nicht nur mein Sprachverständnis sowie meine Methodezu verdanken, sondern –  vorallendingen Rudolf Steiner – die Abrundung meines Weltbildes, das sichseit vielen Jahren durch die spirituelle Suche formte. Rudolf Steiner –  und bezogen auf dieSprachforschung Arnold Wadler – habe ich eine vorher ungeahnte Klarheit im Denken zu schulden.

Über Rudolf Steiner sollte sich jeder Interessierte informieren. Allerdings rate ich dazu, nicht „über“Steiner zu lesen, sondern zu Steiners Werken selbst zu greifen und diese auf sich wirken zu lassenund sie vorurteilsfrei zu studieren.

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Da man über Arnold Wadler weniger Informationen findet möchte ich hier kurz stichpunktartig aufihn eingehen:

-  Geboren 1882 in Österreich-Ungarn-  Studium in Rechts- und Sozialwissenschaften, Philosophie und alten Sprachen (Sanskrit,

Hebräisch, Babylonisch etc.) in München-  Promovierte 1907 zum Doktor der Sozialwissenschaften

-  1913 Zulassung zum Anwalt, weiterhin Beschäftigung mit philologischen Studien

-  1919 Begegnung mit der Anthroposophie Rudolf Steiners

-   Während des 2. Weltkrieges Flucht nach Frankreich, später nach Amerika

-   Autor von 4 sprachwissenschaftlichen Werken (siehe oben)

 Wadlers Hauptwerk „Der Turm von Babel“ erschien 1935 und löste in dem Medien seinerzeit einebreite Resonanz aus, wurde allerdings von den damals herrschenden Sprachgelehrten nie wirklichbeachtet. Dies ist wohl dem damaligen politischen Umfeld und dessen waltenden Zeitgeist zuschulden, denn Wadler war Jude und der aufkeimende Nationalsozialismus war nicht gerade deroptimale Nährboden für einen wissenschaftlichen Durchbruch mit einem anthroposophischinspirierten Werk. So blieb sein Werk kaum rezensiert und bis heute wurde es nicht aufgearbeitet. Sobeschloss ich vor einiger Zeit, mich dieser kaum erfüllbaren Aufgabe zu widmen. Ich habe heute den

 Vorteil, eine gute Kenntnis am PC zu besitzen und konnte so eine große Datenbank anlegen. Arnold Wadler verglich in seinen Werken an die 8.000 Wörter weltweit miteinander ohne eine solcheMöglichkeit zu haben. Ihm habe ich das methodische Vorgehen, das meint die grundlegendeHerangehensweise an dieses vielschichtige Thema zu verdanken.

Meine Grundlage ist heute eine Datenbank, die mittlerweile mehr als 650.000 Wörter aus knapp 800Sprachen beinhaltet. Das sind übersetzt mehr als 90.000 deutsche Begriffe. Die Datenbank ist nach

Konsonantenstämmen aufgebaut, wozu mich Wadlers Arbeit erst inspiriert hat. Dieser Aufbau ziehtsich durch die vorliegende Abhandlung, wie sicher jeder Leser bemerkt haben dürfte. Weiterhin habeich mittlerweile eine Zahlencodierung für die Konsonantenpaare entwickelt, die es mir leichter macht,

 verwandte Begriffe weltweit aufzuspüren. Ob dieser Code zu 100% korrekt ist, kann noch nicht gesagtund darf sogar bezweifelt werden. Allerdings spielt das auch nur eine untergeordnete Rolle, dennohne aktives und dynamisches Denken kommt man bei dieser Arbeit nicht voran. Die Datenbank istnicht die eigentliche Arbeit und nicht der wissenschaftliche Anspruch meiner Arbeit, sondern eineHilfestellung für mich selbst bei der Suche nach Wortpaaren.

Ich habe zu jedem Worteintrag dieser Datenbank die Quelle hinterlegt, sodass ich zu jedemFremdwort –  mit Ausnahme der deutschen Wörter und mancher englischer Begriffe –  die Quelle

selbstverständlich angeben kann. Darauf wurde in dieser Abhandlung aus Zeit,- Platz,- undorganisatorischen Gründen verzichtet und wird in einem eines Tages erscheinenden Gesamtwerkselbstverständlich lückenlos nachgehalten. Auf Anfrage reiche ich Quellen selbstverständlich nach.

 Zu meiner Arbeitshypothese und Methodik sei zusammenfassend kurz folgendes gesagt:

Eine menschliche Ursprache hat existiert und diese ist durch empirische und methodische Forschungnachweisbar. Diese methodische Vorgehensweise besteht aus drei Kategorien:

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Methodik:

Methode 1: Verwandtschaft von Sprachen anhand der konventionellen Sprachforschungnachweisen (es wurde gewichtige Vorarbeit von unzähligen Menschen geleistet, aufdie zu verzichten dilettantisch wäre)

Methode 2: Verwandtschaft von Sprachen anhand von weltweiten Sprachvergleichen nachweisen(entgegen den „Vorgaben“ bzw. Dogmen der meisten Wissenschaftler)

Methode 3: Sprachverwandtschaft anhand der „Sprache der einzelnen Laute“ aufzeigen (Vokaleund Konsonanten, deren Polaritätsprinzipien sowie mannigfaltige Begriffs- bzw.Bedeutungsaspekte der Buchstaben aufzeigen)

Dies führt zu dem, was bisher hier gezeigt wurde sowie zu weiteren Gesichtspunkten. Letztlichgründet es in einer organischen und beweglichen Verbindung von Methode 1, 2 und 3, da Methode 3die beiden ersten Methoden zusammenführt und sie durch eigenständige Charakterisierungen undlogische Durchschaubarkeit erweitert und das Dargestellte untermauert. Verschiedene Empfindungenin Bezug auf gleiche Dinge führen zu verschiedenen Zeiten zu unterschiedlichen Wortformen,Buchstabenumstellungen und damit eben zu stetigem Laut- und Bedeutungswandel in denSprachen. Das Bewusstsein der Menschen entwickelt sich immerzu weiter, diverse Eigenschaftenentstehen, reifen, vergehen und sterben, so auch bei Worten, wie überhaupt in der ganzen

 Weltenentwicklung. Grund für die Trennung der Ursprache waren diverse Situationen der Weltgeschichte, die ein damaliges Urvolk auseinandertrieben. So kam es, dass verschiedene Völker an verschiedenen ORT-en sich ansiedelten und diese nach und nach unterschiedlichste ART-en derEmpfindungsverarbeitung entwickelten. So entstehende Rassen, Bräuche und Kulturen bedingtenfortdauernde Veränderungen der Mundarten. So z.B. waren die bekannten und auch unbekannten

 Völkerwanderungen erhebliche Faktoren.

Mit der hier dargebrachten Herangehensweise findet man nach und nach die geistige Chemie derSprache und man findet heraus, dass der Mensch als Chemiker in den Naturzusammenhängendarinnen steht, diese fühlt, nachahmt, umformt und somit schöpferisch tätig ist. Diese schöpferische

 Tätigkeit ist die Kunst, von der ich zu Beginn dieser Abhandlung sprach. Sprache und Sprachbildungsind als Kunstform, als Ausdruck von geistigem Weben und von geistiger Wesenhaftigkeit zu

 verstehen! All dies führt letztlich zur Erkenntnis über den Menschen in einer lebendigen Wissenschaft,einer Wissenschaft vom Geiste. Diese akzeptiert grundlegend die naturwissenschaftliche Methode,führt diese jedoch weiter und ist somit in der Lage ein volleres Bild der Wirklichkeit zu abzubilden.Dieses Tun bezeichnete Rudolf Steiner seinerzeit als Geisteswissenschaft, als Weisheit vomMenschen, letztlich als Anthroposophie!

 Abschließend ein Beispiel für die Urmotive der Menschen und der menschlichen Sprache. Wir wählen willkürlich drei Urmotive, die jedem auch als Grundbedürfnisse bekannt sind. Diese sind beliebigerweiterbar.

Schutz (Behausung, Wärme, Kleidung etc.)

Nahrung (Jagd, Kräuter sammeln, Zubereitung von Speisen etc.)

Fürsorge (Häusliche Wärme, Zuneigung, gegenseitige Pflege, Gemeinschaftsbildung, Verständigung)

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 Als Ur-Urmotiv könnte man den Ursprung der Menschheit daher nehmen, die Verbindung desMenschen zu Gott im Himmel und könnte so Verbindung herstellen zum Urwort der Inder, zum AUM,der heiligen Silbe. Diese ist die erste Umhüllung des Menschen, leicht gehaucht ‚HAUM‘ gesprochen,die erste Wärmehülle von der auch Rudolf Steiner sprach. Noch heute bezeichnet ein ähnliches Worteine schützende und – mehr oder weniger – wärmende Hülle: das Wort ‚HEM-D‘.

 Wir wollen jedoch, um den Zusammenhang der Abhandlung nicht zu verlieren, beim Urmotiv Druck,bzw. Schutz bleiben. Dazu sei nochmals betont, dass die Konsonantenstämme meist über

 Jahrtausende nahezu unverändert bleiben und sich in der Regel wie folgt wandeln:

B = P = PH = F = V = WC = G = CH = H = K = Q

D = T = TH = S = SCH

Im Spanischen wird z.B. „B“ wie eine Mischung aus „B“ und „W“ gesprochen. Im Deutschen kennen wir „Chemie“ neben „Kemie“. Das deutsche Theater wird im Englischen zum gesprochenen „Sieäyter“.

Unverzichtbar ist außerdem der bereits erwähnte Satem-Kentum- Wandel. ‚Satem‘ und ‚Kentum‘(‚centum‘) bedeuten beide 100, einmal im Altiranischen und einmal im Latein. Ein in der Wissenschaftheute als veraltet abgestempeltes Modell, welches für die Frage der Aufgliederung der Sprachfamiliennichts hergeben soll. Früher teilte man Sprachen in ‚Satem‘  und ‚Kentum‘  Sprachen ein, bemerkteaber, dass diese Annahme falsch ist und das zu Recht. Dennoch verkennt man heute die ungemeingewichtige Bedeutung dieses Phänomens. In Wirklichkeit verhält es sich so, dass in jeder Sprache undebenso in ein und derselben ein ‚S‘ zu ‚K‘ werden kann oder ein ‚CH‘ zu ‚G‘ oder ein ‚SCH‘ zu ‚C‘. Im Deutschen ist ein Beispiel jenes zwischen ‚lock-er‘ (Kentum) und ‚los-e‘ (Satem). ‚CK‘ auf dereinen, ‚S‘ auf der anderen Seite. Beide dr ücken im Prinzip dasselbe aus, bzw. ist ‚lose‘ eine Folge von‚locker‘ und beide sind auch gleichen Ursprungs.

SATEM-KENTUM WandelK > SS > K

 Weiterführend:C-G-CH-H-K > S-SCH-Z

Ebenfalls zu beachten ist der Wandel von ‚R‘ zu ‚L‘. Auch hier spricht man   von ‚R‘- und ‚L‘-Sprachen,die es zweifelsohne gibt. Aber auch hier beachtet man kaum, dass das Phänomen auch innerhalbderselben Mundart auftreten kann.

Nun zum Motiv ‚Schutz‘. Was benötigen wir, um uns zu schützen, was ist alles direkt oder indirekt mitdem „sich schützen“ verbunden? 

Motiv ‚Schutz ‘ 

Haus, Behausung, Wohnung, Höhle – Dach über dem Kopf

Kleidung

Privatsphäre: Grundstück, Garten, Abgrenzung...

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Das „Obermotiv“ ist ‚Schutz‘ und die Untermotive oder Begriffe haben teilweise unmittelbar, te ilweisemittelbar damit zu tun. So finden wir zu diesem Urmotiv eine Vielzahl an damit verbundenenBegrifflichkeiten:

Schutz, schützen, Schatz, Hut, Hose, Hemd, Haut, Haus, Hütte, Kutte, Hülle, Helm, Halm, Fell, Pelz,

Gitter, Gatter, Garten, Umzäunung, Zaun, Grenze, Dach, Decke, Deckung, Schloss, Schlüssel, Abschluss

Ferner: Auf der Hut sein, Schote, Schuh, Schatulle, schließen, abtrennen, abschneiden, abschließen, vor dem Außen schützen, sich von außen abtrennen, abspalten, abschotten, Burg, Borke, Rinde, brechen,Bruch, Zwietracht, Zelt, Feld, Bürger, Feind, Grab, Platz, Reich usf.

 Wenn man sich schützt und eine Grenze zieht, dann teilt man zugleich. Man hat oder ist dann nur ein Teil, schließt damit zwangsläufig einen anderen aus, man teilt eine Ganzheit, daher gehören auch Worte wie Bewahren, Abgabe usw. sinngemäß hierher, ja sogar das Böse, was sich abgetrennt hat vom Guten. Wir können hier schon erahnen, welche Tiefe an Erkenntnis auf uns wartet wenn wir

diese Erkundungsreise erst beginnen. Gott, die Güte hat direkt mit diesem Sachverhalt zutun imBegrifflichen, wie z.B. im Englischen Wort ‚CUT‘ (das Schneiden), welches an ‚GOTT‘ anklingt (weitereBeispiele in den Tabellen am Ende der Abhandlung).

Merke: Wo ähnliche oder gleiche Buchstaben auftreten, kann man auch immer einen Aspekt der Verwandtschaft vermuten, man muss das Wort eben zu seinen Ursprüngen zurückverfolgen.Nun wollen wir uns anhand weniger Beispiele einen Eindruck davon verschaffen, wo uns diese

 Vorgehensweise hinführt. Die Konsonanten ‚K1‘ und ‚K2‘  sind die beiden zentralen. ‚K3‘  kann daher„ vernachlässigt “ werden und ist der Vollständigkeit halber mit angegeben.

 Wir erkennen, wie im Schwedischen das Deutsche ‚SCH‘ in ‚Schutz‘ zu ‚SK‘ in ‚skydd‘ gewandelt wird.In der angeblich isolierten Sprache der Sumerer haben wir dasselbe Wort wie in Schweden, nur mit‚SH‘ statt ‚SK‘. Ebenso bei den Akkadiern, die das gleiche Wort sprachen wie die Hebräer, nur mitSatem-Kentum- Wandel von ‚S‘ zu ‚K‘, von ‚SET-er‘ zu ‚KID-innu‘. Dass Akkadisch und Hebräisch

 verwandt sind ist unbestritten und die Verwandtschaft beider Wörter ist fraglos.

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Erinnert uns das finnische Wort ‚katos‘ für ‚Schutzdach‘ nicht lautlich an unsere Kutte? Überall finden wir dasselbe Prinzip wieder und wieder. Die gleichen Lautwandel, dieselben Sinnwandel. Vom ‚Schutz‘zum Untermotiv ‚Haus‘, dann zur ‚Hütte‘ usw.: 

Das Bayrische ‚Gaden‘ finden wir heute noch in der Bezeichnung Berchtesgaden, was so  viel heißt wie„Berghütte“, „Berghaus“. Ist es nicht interessant, dass in Afrika, in der Hausa-Sprache dasselbe Wortauftaucht und dass wir es auch im Mari wiederfinden (s.u.)? Was ist mit der Hausbezeichnung imQuechua? Wieso heißt Haus dort ebenso wie unsere Hütte, namentlich ‚Hutk’u‘? 

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Erinnert uns ‚Kotscha‘ aus dem Puelche nicht an die Kutsche? Ist die Kutsche nicht ein Haus, nur ebenauf Rädern, vom Pferd gezogen?

 Wie der Satem-Kentum- Wandel als ein Hauptelement der „babylonischen Sprachverwirrung“ seineMacht aufzeigt Worte zu verschleiern, erkennen wir gut an der Reihe von Ostjakisch ‚khot‘ über das Altindische ‚Sádman‘, Mittelchinesisch ‚Sit‘, Gulfan ‚schadu‘ und Ägyptisch ‚Xaijt‘. 

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Kann es wirklich Zufall sein, dass im Annam-Dialekt in Vietnam und untenstehend im Hakka-Dialektin China die Hütte mit demselben Wort bezeichnet wird wie in Deutschland und imSchweizerdeutschen ‚Hüttli‘? 

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 Wieder finden wir in Annam die Auffälligkeit, dass dort genau das gleiche Wort auftritt wie imDeutschen. Nicht nur die Hütte wird gleich benannt, auch die Haut.

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 Wie bezeichnend ist es, dass man selbst Wörter, wie das Bella Coola Wort für „häuten“ oder das Maca Wort mit dem Konsonantenschlüssel einwandfrei zuordnen kann? Wie kunstvoll die Verschleierungder einstigen Ursprache über die Jahrtausende vorangeschritten ist, wird an solchen Beispielen immer

 wieder deutlich.

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

 Wir sahen hier nur die wirklich sehr naheliegenden Fälle aus einer Auswahl von mehreren Hundert Wortbeispielen, die in relativ kurzer Zeit zusammengesucht worden sind. Eine ausgedehntere Suche würde Unmengen mehr an Material zusammenbringen. Dazu habe ich am Ende der Abhandlungnoch ein paar wenige Beispiele zu diesem Urmotiv angefügt.

Plötzlich scheint die babylonische Sprachverwirrung ihren Schrecken zu verlieren. Aus denfremdartigst erscheinenden Worten der exotischsten Sprachen wird durch den Schlüssel ein logischesund klares Konstrukt der Sprachbaukunst. Die bereits erkannten Erscheinungen, welche, wie derunsagbar bedeutsame Satem-Kentum-Wandel, die von der akademischen Seite her fast schon„vergessen“ werden, müssen nur in der richtigen Art und Weise Anwendung finden.

Ich möchte hier vorerst zum Abschluss kommen. Wir sahen hier, an einem einzigen Beispiel, welches wir nur auszugsweise beleuchten konnten, wie weltweit eindeutige Beziehungen gefunden werdenkönnen, wie überall die gleichen Worte für ein Urmotiv auftreten, welches wir hier ‚Schutz‘ nennen.

 Ziel meiner Bemühungen ist eine methodische Ausarbeitung, deren Ausmaß sicherlich erheblich sein wird und in welcher in versuchen werde abzubilden, wie all diese Urmotive sich stets in den Sprachen,

in alten wie in modernen Mundarten metamorphosiert wiederfinden.

 Anhand meiner Ausarbeitung wird sich außerdem unverkennbar erschließen, dass Laute eineneigenen Inhalt haben, einen Bedeutungsbereich abdecken und dass diese Bedeutungsvielfalt sichdurchaus dynamisch und gegensätzlich gestaltet. Dies habe ich hier versucht zu skizzieren.

Schlussbemerkungen

 Viele weitere Querverbindungen, die essentiell sind, können hier nicht erwähnt und beleuchtet werden. Diese werden zu gegebener Zeit ausgiebige Erläuterung finden.

Um skeptische Stimmen noch ein wenig zu bremsen sei noch ein Beispiel angefügt, welchesseinerzeit Rudolf Steiner schon eindrucksvoll anbrachte.

 Verschiedene Sprachen, besser gesagt Mundarten, drücken „gleich erscheinende“ Worte oft in verschiedenen Aspekten der Wortbedeutungsskala aus. Dies lässt sich gut zeigen am Beispiel „Kopf“.  Wir Deutschen bezeichnen, wenn wir „Kopf“ sagen eher die Form die unser Kopf hat, gewissermaßenalso das Runde. Unser Kopf ist rund und sitzt „ganz oben“ auf unserem Körper. So, wie auch derKohlkopf oder der Salatkopf aus dem Grunde „Kopf“ heißt, weil er „oben“ ist und „rund“ ist, ist es auch

bei unserem Haupte. Wenn wir z.B. Haupt sagen, meinen wir auch den Kopf, aber die Grundideehinter „Haupt“ ist eine andere. 

Die Italiener sagen nun zu Kopf aber ‚Testa‘. Nun wird im Wörterbuch für  ‚Testa‘ also in der deutschenSpalte „Kopf“ stehen. Doch meinen ‚Testa‘ und „Kopf“ gar nicht wirklich dasselbe. Der Italienerbezeichnet, wenn er „Kopf“ sagt nicht die Form und die Position des Kopfes, sondern er bezeichnetden Kopf mit dem, was der Kopf tut. Wortgetreu benennt der Italiener den Kopf mit dem „Denken“. Erbenennt das, was der Kopf tut, das Testieren, das Abwägen, das Glauben, Beglaubigen etc. Nun istdas italienische ‚ Testa‘ aber ein Lehnwort aus dem Lateinischen. Dort wiederum bezeichnete es abernicht den Kopf, sondern eine Hülle, eine Schale.

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

 Wir sehen also, wie Worte von Sprache zu Sprache wandern und dabei ihre Bedeutung stetig verändern. Der deutsche Schriftsteller Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg)unterschied daher seinerzeit schon zwischen einer genetischen Etymologie (Entstehungsetymologie)und einer pragmatischen (wie es gebraucht wird) Etymologie. Das heißt wir müssen einerseitszwischen der Urbedeutung von Worten und derjenigen Bedeutung unterscheiden, welche die Worte

über die Jahrtausende in ihrem Werdegang erhielten. Dies ist ein wegweisender Faktor um richtige Wortforschung zu betreiben.

 Was ziehen wir als Fazit dieser Abhandlung?

Es gibt ein weltweit einheitliches Formprinzip beim Bau der Sprache. Die Entstehung der Sprache istzurückzuführen auf körperliche Anpassung und Veränderung geistiger Fähigkeiten während derEvolution des Menschen. Das menschliche Bewusstsein war früher bildhaft und konkret, die Dinge

 wurden zusammengeschaut und demnach muss die Ursprache wenige Worte mit großerBegriffsvielfalt innerhalb des Wortes gehabt haben. Auch ein Blick auf die alten Schriften verrät unsdas zu genüge. Ein Beispiel dazu:

 Vergleichen wir die Schriftzeichen der heutigen chinesischen Sprache mit den ältesten bekanntenSchriftzeichen der Chinesen erkennen wir etwas Beachtliches. Aus einem früher ganz konkretenSymbol, z.B. der Sonne, die man mit einem Kreis und einem Punkt in der Mitte des Kreises darstellte,

 wurde über die Jahrhunderte das abstrakte Zeichen welches unterhalb des Kreises, über dem Wort‚Sonne‘ steht. Dass das Wort gesprochen an unser „Zeit“ erinnert, ist dabei sicherlich kein Zufall,

 waren doch die ältesten Uhren die Sonnenuhren, die den Schatten der Sonne verwendeten um denLauf der Zeit anzugeben.

 Wir erkennen hier unübersehbar, wie sich das Bewusstsein der Menschen von der konkreten Anschauung zu immer abstrakterem Denken gewandelt haben muss. Übrigens ist zu beachten, dassdie ältesten Schriftsysteme sich in ihren Symbolen sehr glichen, was ein weiterer Hinweis auf dieUrverwandtschaft all dieser Systeme und Sprachen ist.

Heute steckt der Mensch scheinbar im tiefsten, abstrakten Denken fest. Doch wir entwickeln unsbereits in einer neue Art von Bewusstsein hinein, welche das heutige Denken und die frühere Art der Wahrnehmung einst miteinander verbinden wird. Viele Menschen kommen heute bereits einemkonkreteren Betrachten geistiger Vorgänge und einem Durchdenken derselben immer näher.

 Wie eingangs bemerkt, schienen die alten Inder ein hochentwickeltes Gedächtnis zu haben, wasihnen ermöglichte unsagbar komplexe Überlieferungen mündlich weiterzureichen. Nur Einfalt ließeuns annehmen, dass die Inder die umfassenden Gesänge der Veden mit der Entstehung derselbengeradeswegs niederschrieben. Erst als sich das alte, vorahnende Bewusstsein veränderte, als sich dieBilderwelt der Menschen langsam verhüllte und dunkel wurde, als das Gedächtnis der Menschenimmer mehr nachließ, war es für die damaligen Eingeweihten und Priester von ungeheurer

 Wichtigkeit, die archaischen Überlieferungen niederzuschreiben. Schrift musste erfunden werden undSchrift wurde erfunden.

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Der frühe Mensch entstammt einer geistigen EINHEIT. Von dieser Einheit aus entwickelte sich derMensch immer mehr zum Erdenbürger und nahm sich selbst, sein ICH immer tiefer wahr innerhalbdieser Welt. Doch der Preis den er für die Selbstständigkeit zahlte war die sogenannte Trennung vonGott, die Abspaltung von der einstigen, geistigen Heimat. Dieser Vorgang und dessen gewaltige,

umwälzende Bedeutung ist in jeder bedeutsamen Volkserzählung weltweit überliefert. Dieses –  im wahrsten Sinne des Wortes –  einschneidende Erlebnis, hatte nicht nur die Trennung von derGotteswelt zur Folge, sondern auch die Trennung des Volkes, ja sogar die Spaltung von Familien unddies wiederum führte erst zur Entwicklung verschiedenster Mundarten bis hin zu fremderscheinendenSprachen, die man heute kaum noch einander zuzuordnen vermag.

Doch wie alte Zeugnisse und die neuen Vordeutungen eines Rudolf Steiner uns eröffnen - und wie wirMenschen es täglich selbst erleben können - sollen und werden wir nicht mehr in dieselbe alteEinheit mit Gott oder der geistigen Welt zurückkehren können. Denn hinter alledem, was wirEvolution nennen, was unsere geistige, seelische und körperliche Entwicklung ausmacht, steckt derSinn, dass wir uns fortwährend neu schöpfen und dass wir wahrlich immer w e i t e r WERDEN!

 Wir werden nicht zurück in einer Einheit gezwungen, werden nicht das vollbringen, was die heutigenMachthaber vorhaben. Denn die Einheit lässt keinen Raum für Individualität und sich ausbreitende,auslebende Freiheit. Wir selbst, als Geisteswesen haben uns aber die Freiheit geschenkt und habenuns damit auch frei entschieden, aus der Einheit zu gehen und unseren Erfahrungen zu machen. Anuns selbst liegt es nun, den freien Willen zu entwickeln, uns bei voller Achtung und Respektierungunser aller Individualität zu EINIGEN.

In eine EINIGKEIT werden wir uns entwickeln und wollen wir uns entwickeln. Jeder Mensch sehnt sichschon jetzt danach, jeder Mensch sucht danach. Doch weil viele Menschen nicht weit genug Ausschauhalten, sondern in der Enge verharren, geraten sie auf Umwege, die gewisse Süchte mit sich bringenkönnen, die den Menschen hindern, hindern auf das EIGENTLICHE weite seines Wesens zu sehen.

EIN - HEIT

 ICH

EIN – ICH – KEIT

Einigkeit

Die Silbe HEIT stammt vom Licht- bzw. eben vom Schutzprinzip ab, wie auch HUT, HITZE, HAUT, GOTT,CUT und GUT. Fasst man dies im christlich-esoterischen Sinne auf, kann man unter EIN-HEIT dasPrinzip des Alten Testamentes erkennen. Vater und Heiliger Geist. Im ‚ICH‘ kommt der Aspekt desSohnes zum Tragen und die heilige Dreifaltigkeit entsteht in der Wiederverbindung bzw.Neuausrichtung dieser drei Gottesaspekte.

 Aus der Einheit entstand die Zweiheit, zerschnitten (Englisch CUT) wurde die EIN – HEIT, damit wiruns individualisieren können, das ICH entwickeln können. Diese Entwicklung läuft über das falscheICH, das EGO, über die Schlange, die der Christus Jesus besiegen, überwinden, derer Verführung er

 widerstehen konnte, hin zum wahren, zum höheren ICH, zu unserem wirklichen Selbst, welches sichan einer Stelle seiner Entwicklung frei dazu entschließt und zwar selbst-los, das zu verbinden und zu

erweitern, was früher eins war.

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Nach dem Auftreten des Christus wurde der EGO-Begriff, wurde das lateinische EGO erstmals zumgermanischen ICH. Es wandelte sich zum Iesu Christo, zum I und dem CH, dem ICH-Wort. Wiebedeutsam ist es daher, wenn ein Rudolf Steiner davon sprach, dass die römische Epoche von derGermanischen abgelöst wird und wie bitter aber auch aufschlussreich ist es zu sehen, zu was diesegermanischen Völkerschaften im Guten wie im Bösen imstande sind. Das Ziel ist die Überwindung

der Widersachermächte in uns. Die Weiterentwicklung, die Evolution der Einheit ist die EIN-ICH-KEITin der Vielfältigkeit.

< E N D E >

»Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele, sich bildet die ganze Gemeinschaft und in derGemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft.«

Rudolf Steiner

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

šutag   SH T G Sumerisch abdecken Isolierte Sprachen

gtum G T M Tibetisch Abdeckung Sinotibetische Sprachen

qatana Q T N Quechua Abdeckung Quechuan Sprachenk'itiha K T H Quechua Abgrenzung Quechuan Sprachen

kêt K T Annam abschließen Austroasiatische Sprachen

kêt K T Canton abschließen Sinotibetische Sprachen

ngêt NG T Annam abschließen Austroasiatische Sprachen

ngiet NG T Hakka abschließen Sinotibetische Sprachen

caedere C D R Latein abschneiden Indoeuropäische Sprachen

cut down C T Englisch abschneiden Indoeuropäische Sprachen

cutten doun C T T Mittelenglisch abschneiden Indoeuropäische Sprachen

chid CH D Altindisch abschneiden Indoeuropäische Sprachen

chēdana   CH D N Altindisch abschneiden Indoeuropäische Sprachen

hdk H D K Ägyptisch abschneiden Afroasiatische Sprachen

k'üt K T Canton abschneiden Sinotibetische Sprachen

katakopt   K T K Altgriechisch abschneiden Indoeuropäische Sprachen

kutem K T M Kaingang abschneiden Macro-Ge Sprachen

ktam K T M Aramäisch abschneiden Afroasiatische Sprachen

ketom K T M Quiche abschneiden Maya Sprachen

ˀatš   K T SH Chipaya abschneiden Uru-Chipaya Sprachen

sd S D Ägyptisch abschneiden Afroasiatische Sprachen

xit X T Seri abschneiden Hokan Sprachen

chēda   CH D Altindisch Abschnitt Indoeuropäische Sprachen

k'utu patmaku K T Quechua Abschnitt Quechuan Sprachen

sd S D Ägyptisch Abschnitt Afroasiatische Sprachen

sad S D Ägyptisch abschnüren Afroasiatische Sprachen

ʔotu moʔuŋa   H T Tongan Berg Austronesische Sprachen

kudu K D Ghulfan Berg Nilosaharanische Sprachen

sadu S D Sumerisch Berg Isolierte Sprachen

šadu   S D Akkadisch Berg Afroasiatische Sprachensatu S T Sumerisch Berg Isolierte Sprachen

ʔast   S T Seri Berg Hokan Sprachen

shadû SH D Assyrisch Berg Afroasiatische Sprachen

shta SH T Ägyptisch Berg Afroasiatische Sprachen

Kutupaksi K T P Quechua Berg in Ecuador Quechuan Sprachen

goitar G T R Baskisch Bergbewohner Isolierte Sprachen

chat CH T Altindisch bergen Indoeuropäische Sprachen

hata H T Hebräisch bergen Afroasiatische Sprachen

kita K T Bantu bergen Niger-Kongo-Sprachen

qata Q T Quechua Berghang Quechuan Sprachen

hatun kaksas H T N Quechua Bergmassiv Quechuan Sprachen

staēra   S T R Avesta Bergspitze Indoeuropäische Sprachen

ha-t H T Ägyptisch Bergwerk Afroasiatische Sprachen

cuidar de C D R Portugiesisch bewahren Indoeuropäische Sprachen

cadw C D W Walisisch bewahren Indoeuropäische Sprachen

hida H D Yarura bewahren Austronesische Sprachen

akitepete K T P Waurá bewahren Maipurische Sprachen

s'd S D Ägyptisch bewahren Afroasiatische Sprachen

sdh S D H Ägyptisch bewahren vor Bösem Afroasiatische Sprachen

shdj SH D Ägyptisch bewahren vor Bösem Afroasiatische Sprachen

sdaw S D W Ägyptisch Bewahrung Afroasiatische Sprachen

šutˀ   SH T Selknam Borke Chonan Sprachen

aata Z T Waurá Borke Maipurische Sprachen

cattivo C T T Ital ienisch   bse Indoeuropäische Sprachen

kia-tai K T Huarayo   bse Pano-Tacanan Sprachen

kata K T Chiriguano   bse Tupi-Guaraní Sprachen

quat Q T Mittelhochdeutsch böse Indoeuropäische Sprachents'it TS T Hakka böse Sinotibetische Sprachen

setan S T N Papua-Malay böse Geist Austronesische Sprachen

sattvá S T T Altindisch böser Geist Indoeuropäische Sprachen

Nachfolgend noch einige Beispiele aus der Datenbank kopiert. Dies sind jedoch nur wenige dermöglichen Varianten für das Ober- oder Urmotiv ‚Schutz‘. 

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

h'da H D Ägyptisch Böses Afroasiatische Sprachen

agadir G D R Berberisch Burg Afroasiatische Sprachen

ciudadano C D D Spanisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

cidado C D D Portugiesisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

icetifeʔ   C T F Maca   Brger   Mataco–Guai curu Sprachen

ecetifeʔ   C T F Maca   Brger   Mataco–Guai curu Sprachencathrar C T H Altirisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

citenax C T N Nenets   Brger Uralische Sprachen

citoyen C T N Französisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

citisein C T S Mittelenglisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

cittadino C T T Ital ienisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

citizen C T Z Englisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

gii'daaisoo'ri G D S Ayoreo   Brger Zamukoan Sprachen

gii'daaito G D T Ayoreo   Brger Zamukoan Sprachen

hode pai H D Takana   Brger Pano-Tacanan Sprachen

sdito S D T Portugiesisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

sujet S T Französisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

astos S T S Altgriechisch   Brger Indoeuropäische Sprachen

itelj    Z T L Al tki rchens la wi sch   Brger Indoeuropäische Sprachen

q’atol tzij   Q T L Quiche Bürgermeister Maya Sprachen

cautela C T L Latein Bürgschaft Indoeuropäische Sprachen

cheding CH D N Chinesisch Dach Sinotibetische Sprachen

gidah G D H Gotisch Dach Indoeuropäische Sprachen

hat H T Ägyptisch Dach Afroasiatische Sprachen

ʔato   H T Tongan Dach Austronesische Sprachen

hutk'u H T K Quechua Dach Quechuan Sprachen

kˀitˀipˀi   K T P Siona Dach Macro-Tucanoan Sprachen

kaʔtaphaʔ   K T P Mosetén Dach Isol ierte Sprachen

katto K T T Finnisch Dach Uralische Sprachen

qata Q T Quechua Dach Quechuan Sprachen

qatasqa Q T S Quechua Dach Quechuan Sprachen

stegē   S T G Altgriechisch Dach Indoeuropäische Sprachen

stgas S T G Litauisch Dach Indoeuropäische Sprachen

strcha S T R Altkirchenslawisch Dach Indoeuropäische Sprachen

stecha S T R Tschechisch Dach Indoeuropäische Sprachen

estestkal S T S Qawasqar Dach Isol ierte Sprachen

xotal X T L Quiche Dach Maya Sprachen

aata Z T Waurá Dach Maipurische Sprachen

hɔt i   H T Ecun Buyang Dachbalken Tai-Kadai Sprachen

strtēr S T R Altgriechisch Dachbalken Indoeuropäische Sprachen

stropilo S T R Russisch Dachbalken Indoeuropäische Sprachen

astdi colmo S T D Ital ienisch Dachfirstbalken Indoeuropäische Sprachen

str   opi la S T R Udmurt Dachfirstbalken Uralische Sprachen

zyta Z T Chibcha Dachfirstbalken Chibcha Sprachengot G T Papua-Malay Dachrinne Austronesische Sprachen

uado CH D Itonama Decke Macro-Chibchan Sprachen

chada CH D Altindisch Decke Indoeuropäische Sprachen

giutmšti G T M Elamisch Decke Isol ierte Sprachen

giutmšte G T M Elamisch Decke Isol ierte Sprachen

hat H T Ägyptisch Decke Afroasiatische Sprachen

hutk'u H T K Quechua Decke Quechuan Sprachen

kodihay K D H Yagua Decke Peba-Yagua Sprachen

ktt K T T Ägyptisch Decke Afroasiatische Sprachen

qata Q T Quechua Decke Quechuan Sprachen

estalgi S T L Baskisch Decke Isol ierte Sprachen

storea S T R Latein Decke Indoeuropäische Sprachen

strma S T R Altgriechisch Decke Indoeuropäische Sprachenstrgulum S T R Latein Decke Indoeuropäische Sprachen

-stara   S T R Altindisch Decke Indoeuropäische Sprachen

Hut H T Deutsch Deckel Indoeuropäische Sprachen 

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

^ata ^ T Hebräisch decken Afroasiatische Sprachen

qatakuna Q T K Quechua decken Quechuan Sprachen

Schutz SCH T Z Deutsch decken Indoeuropäische Sprachen

tsit TS T Hakka Deckname Sinotibetische Sprachen

udt’   C D T Kildinsamisch Feind Uralische Sprachen

htri   H T R Althochdeutsch Feind Indoeuropäische Sprachenhettend H T T Altenglisch Feind Indoeuropäische Sprachen

kato te K T Kaingang Feind Macro-Ge Sprachen

kataki K T K Japanisch Feind Altaische Sprachen

ekʰtʰros   KH TH R Altgriechisch Feind Indoeuropäische Sprachen

sud S D Sumerisch Feind Isol ierte Sprachen

satan S T N Hebräisch Feind Afroasiatische Sprachen

satru S T R Altindisch Feind Indoeuropäische Sprachen

śtru   S T R Altindisch Feind Indoeuropäische Sprachen

xat X T Ägyptisch Feinde Afroasiatische Sprachen

 ħotiż   H T Z Altgermanisch feindlich Indoeuropäische Sprachen

gud G D Hebräisch feindlich angreifen Afroasiatische Sprachen

kutiri K T R Quechua feindliche Absicht Quechuan Sprachen

echthra CH TH R Griechisch Feindschaft Indoeuropäische Sprachen

hader H D R Althochdeutsch Feindschaft Indoeuropäische Sprachen

Hader H D R Deutsch Feindschaft Indoeuropäische Sprachen

ąsta   S T Avesta Feindschaft Indoeuropäische Sprachen

ąsta   S T Avesta Feindseligkeit Indoeuropäische Sprachen

gantho G NT H Aramäisch Garten Afroasiatische Sprachen

kadai daidadaap K D Munduruku Garten Tupi-Guaraní Sprachen

sad S D Slawisch Garten Indoeuropäische Sprachen

sad S D Udmurt Garten Uralische Sprachen

sad S D Russisch Garten Indoeuropäische Sprachen

sdas S D S Litauisch Garten Indoeuropäische Sprachen

sdo namlis S D Litauisch Gartenhaus Indoeuropäische Sprachen

Goten G T N Althochdeutsch Goten Indoeuropäische Sprachen

gotneskr G T N Altnordisch gotisch Indoeuropäische Sprachen

Gauti G T Altnordisch Götland Indoeuropäische Sprachen

gotneskr G T N Altnordisch gotländisch Indoeuropäische Sprachen

cot C T Althochdeutsch Gott Indoeuropäische Sprachen

coti C T Taino Gott Maipurische Sprachen

chuda CH D Paschtunisch Gott Indoeuropäische Sprachen

chudai CH D Koibalisch Gott Uralische Sprachen

chuda CH D Persisch Gott Indoeuropäische Sprachen

chudai CH D Paschtunisch Gott Indoeuropäische Sprachen

chudi CH D Kurdisch Gott Indoeuropäische Sprachen

chuda CH D Hebräisch Gott Afroasiatische Sprachen

chudai CH D Tatarisch Gott Altaische Sprachen

chutja CH T Persisch Gott Indoeuropäische Sprachenchutia CH T Hebräisch Gott Afroasiatische Sprachen

chutai CH T Kangatisch Gott Uralische Sprachen

god G D Englisch Gott Indoeuropäische Sprachen

gad G D Hebräisch Gott Afroasiatische Sprachen

gud G D Schwedisch Gott Indoeuropäische Sprachen

god G D Niederländisch Gott Indoeuropäische Sprachen

god G D Isländisch Gott Indoeuropäische Sprachen

god G D Altenglisch Gott Indoeuropäische Sprachen

Gud G D Dänisch Gott Indoeuropäische Sprachen

ḡuða   G D Altgermanisch Gott Indoeuropäische Sprachen

ḡuþ   G D Altgermanisch Gott Indoeuropäische Sprachen

God G D Mittelenglisch Gott Indoeuropäische Sprachen

gad G D Moabitisch Gott Afroasiatische Sprachengod G D Altfriesisch Gott Indoeuropäische Sprachen

gud G D Isländisch Gott Indoeuropäische Sprachen

godt G D T Niederländisch Gott Indoeuropäische Sprachen  

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

guot G T Althochdeutsch Gott Indoeuropäische Sprachen

got G T Althochdeutsch Gott Indoeuropäische Sprachen

guth G T H Gotisch Gott Indoeuropäische Sprachen

Gott G T T Deutsch Gott Indoeuropäische Sprachen

gitt G T T Kymrisch Gott Indoeuropäische Sprachen

gott G T T Altgermanisch Gott Indoeuropäische Sprachenguþ G TH Gotisch Gott Indoeuropäische Sprachen

guths G TH S Gotisch Gott Indoeuropäische Sprachen

aghat GH T Kadyak Gott Eskimo-Aleutische Sprachen

aghat GH T Tschuktschisch Gott Paläosibirische Sprachen

hddtw H D D Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

hdd H D D Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

hatj H T Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

htp H T P Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

htt H T T Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

kut K T Kamtschadalisch Gott Paläosibirische Sprachen

kutai K T Teleutisch Gott Uralische Sprachen

khuda KH D Türkisch Gott Altaische Sprachen

khuda KH D Persisch Gott Indoeuropäische Sprachen

sd S D Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

sdga S D G Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

sdg S D G Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

Isten S T N Ungarisch Gott Uralische Sprachen

satwtj S T W Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

xodɑ   X D Persisch Gott Indoeuropäische Sprachen

xtj-hr X T H Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

xtrj X T R Ägyptisch Gott Afroasiatische Sprachen

izæd Z D Persisch Gott Indoeuropäische Sprachen

gidar G D R Kassitisch Gott Adar Isol ierte Sprachen

ah-t H T Ägyptisch Götterauge Afroasiatische Sprachen

axt X T Ägyptisch Götteraugen Afroasiatische Sprachen

hêt H T Canton Gottesanbeter Sinotibetische Sprachen

gudhrÏddr G D H Altnordisch gottesfürchtig Indoeuropäische Sprachen

htp-ntr H T P Ägyptisch Gottesopfer Afroasiatische Sprachen

gotaheit G T H Althochdeutsch Gottheit Indoeuropäische Sprachen

hod H D Arabisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

hod H D Äthiopisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

hod H D Chaldäisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

hod H D Hebräisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

hdw H D W Ägyptisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

htj H T Ägyptisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

hat H T Ägyptisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

stttj S T T Ägyptisch Gottheit Afroasiatische Sprachen

seth S TH Altägyptisch Gottheit Afroasiatische Sprachengat G T Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

gutinna G T N Althochdeutsch Göttin Indoeuropäische Sprachen

gutin G T N Althochdeutsch Göttin Indoeuropäische Sprachen

hdm H D M Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

hdnwt H D N Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

hdjt H D T Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

aht H T Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

sdfjt S D F Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

sajt S T Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

stnt S T N Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

xjt X T Ägyptisch Göttin Afroasiatische Sprachen

ištrte   S T R Akkadisch Göttinnen Afroasiatische Sprachen

gudligr G D L Altnordisch göttl ich Indoeuropäische Sprachenguddaemr G D D Altnordisch göttl iche Art Indoeuropäische Sprachen

guddaemr G D D Altnordisch Göttlichkeit Indoeuropäische Sprachen

gudrÏskja G D R Altnordisch Gottlosigkeit Indoeuropäische Sprachen 

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Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

kate'karaini K T K Ayoreo   Gtze Zamukoan Sprachen

stbas S T B Litauisch   Gtze Indoeuropäische Sprachen

sched SCH D Hebräisch Götze Afroasiatische Sprachen

q’atal tzij   Q T L Quiche Gouverneur Maya Sprachen

k'iti apuq K T Quechua Gouverneur eines Kantons Quechuan Sprachen

getsi G T S Japanisch Grab Altaische Sprachenhat H T Ägyptisch Grab Afroasiatische Sprachen

ahat H T Ägyptisch Grab Afroasiatische Sprachen

hüet H T Annam Grab Austroasiatische Sprachen

het H T Hakka Grab Sinotibetische Sprachen

kitum K T M Sumerisch Grab Isol ierte Sprachen

kotsu K T S Japanisch Grab Altaische Sprachen

śutʰi   S T H Etruskisch Grab Tyrsenische Sprachen

astawulac S T W Puelche Grab Macro-Jibaro Sprachen

chtat CH T T Aramäisch graben Afroasiatische Sprachen

gada G D Polci graben Afroasiatische Sprachen

gudɑl   G D L Persisch graben Indoeuropäische Sprachen

gudɩnɩ   G D N Udmurt graben Uralische Sprachen

hʊtʊ   H T Yarura graben Austronesische Sprachen

he   t'i H T Otomi graben Otomangue Sprachen

ketu K T Maori graben Austronesische Sprachen

k’otij   K T Quiche graben Maya Sprachen

k’ot   K T Quiche graben Maya Sprachen

k’otom   K T M Quiche graben Maya Sprachen

koture K T R Oromo graben Afroasiatische Sprachen

sdj S D Ägyptisch graben Afroasiatische Sprachen

sad S D Ägyptisch graben Afroasiatische Sprachen

sadag S D G Santali graben Austroasiatische Sprachen

eʔtl   S T L Selknam graben Chonan Sprachen

xot  kene X T K Trumai graben Isolierte Sprachen

xot   ken X T K Trumai graben Isolierte Sprachen

k’otonel   K T N Quiche Gräber Maya Sprachen

hjjtt H T T Ägyptisch Grabkammer Afroasiatische Sprachen

ht-ka H T K Ägyptisch Grabkapelle Afroasiatische Sprachen

citya   C T Altindisch Grabmahl Indoeuropäische Sprachen

astawulac S T W Puelche Grabstein Macro-Jibaro Sprachen

sieta S T Baskisch Platte Isol ierte Sprachen

gda G D Tibetisch Platz Sinotibetische Sprachen

uhyudaya H D Itonama Platz Macro-Chibchan Sprachen

uhdaya H D Itonama Platz Macro-Chibchan Sprachen

kiʔtˀo   K T Siona Platz Macro-Tucanoan Sprachen

kate kate K T Elamisch Platz Isol ierte Sprachen

k'iti K T Quechua Platz Quechuan Sprachen

kajtzalaj ri j K T Z Quiche Platz Maya Sprachenqate Q T Elamisch Platz Isol ierte Sprachen

qatema Q T M Elamisch Platz Isol ierte Sprachen

st S T Ägyptisch Platz Afroasiatische Sprachen

sitio S T Spanisch Platz Indoeuropäische Sprachen

ʔost   S T Nootka Platz Wakashan Sprachen

sityu S T Quechua Platz Quechuan Sprachen

stede S T D Altenglisch Platz Indoeuropäische Sprachen

sted S T D Dänisch Platz Indoeuropäische Sprachen

stede S T D Mittelenglisch Platz Indoeuropäische Sprachen

stæl S T L Altenglisch Platz Indoeuropäische Sprachen

stat S T T Althochdeutsch Platz Indoeuropäische Sprachen

staþs S T TH Gotisch Platz Indoeuropäische Sprachen

stw S T W Altenglisch Platz Indoeuropäische Sprachenēhtīg   H T G Althochdeutsch Reich Indoeuropäische Sprachen

qutu Q T Quechua Reich Quechuan Sprachen

saidbir S D B Altirisch Reich Indoeuropäische Sprachen  

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7/18/2019 Einblicke in Bauprinzip und Wesen der Sprache

http://slidepdf.com/reader/full/einblicke-in-bauprinzip-und-wesen-der-sprache 42/44

 

Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

sadhana S D H Altindisch Reich Indoeuropäische Sprachen

xdj X D Ägyptisch Reich Afroasiatische Sprachen

kêt K T Annam Reißaus nehmen Austroasiatische Sprachen

kêt K T Canton Reißaus nehmen Sinotibetische Sprachen

ngêt NG T Annam Reißaus nehmen Austroasiatische Sprachen

ngiet NG T Hakka Reißaus nehmen Sinotibetische Sprachengidet G D T Kusunda Rinde Isol ierte Sprachen

gitet G T T Kusunda Rinde Isol ierte Sprachen

šutˀ   SH T Selknam Rinde Chonan Sprachen

aata Z T Waurá Rinde Maipurische Sprachen

strawhive S T R Englisch Rinde; Bienenkorb Indoeuropäische Sprachen

hodd H D D Altnordisch Schatz Indoeuropäische Sprachen

sdat S D T Ägyptisch Schatz Afroasiatische Sprachen

skatts SK T T Gotisch Schatz Indoeuropäische Sprachen

K’at   K T Quiche Schatzmeister Maya Sprachen

sdaw S D W Ägyptisch Schatzmeister Afroasiatische Sprachen

ʔechad   CH D Aramäisch schließen Afroasiatische Sprachen

git G T Polci schließen Afroasiatische Sprachen

kati-a K T Maori schließen Austronesische Sprachen

qitrubu Q T R Sumerisch schließen Isolierte Sprachen

udarti Z D R Litauisch schließen Indoeuropäische Sprachen

aiztaisī t Z T S Lettisch schließen Indoeuropäische Sprachen

zatvoriti Z T V Altkirchenslawisch schließen Indoeuropäische Sprachen

zatvorit Z T V Russisch schließen Indoeuropäische Sprachen

cadeado C D D Portugiesisch Schloss Indoeuropäische Sprachen

cadenas C D N Französisch Schloss Indoeuropäische Sprachen

hɔt   H T Ecun Buyang Schloss Tai-Kadai Sprachen

h-t-m H T M Altägyptisch Schloss Afroasiatische Sprachen

hattalu H T T Hethitisch Schloss Indoeuropäische Sprachen

kadau K D Páez Schloss Páezan Sprachen

kuduhna K D H Itonama Schloss Macro-Chibchan Sprachen

kadenat K D N Baskisch Schloss Isol ierte Sprachen

ktu K T Yagua Schloss Peba-Yagua Sprachen

ht-aat H T T Ägyptisch Schlossgebäude Afroasiatische Sprachen

caedere C D R Latein schneiden Indoeuropäische Sprachen

cut C T Englisch schneiden Indoeuropäische Sprachen

cắt   C T Annam schneiden Austroasiatische Sprachen

cutten C T T Mittelenglisch schneiden Indoeuropäische Sprachen

chēdana   CH D N Altindisch schneiden Indoeuropäische Sprachen

kud K D Sumerisch schneiden Isolierte Sprachen

kid K D Sumerisch schneiden Isolierte Sprachen

k'iet K T Annam schneiden Austroasiatische Sprachen

k'at K T Hakka schneiden Sinotibetische Sprachen

kyt K T Canton schneiden Sinotibetische Sprachenk'êt K T Canton schneiden Sinotibetische Sprachen

koti K T Tuamotuan schneiden Austronesische Sprachen

kota K T Tuamotuan schneiden Austronesische Sprachen

ikitə   K T Panare schneiden Karibische Sprachen

k    ti K T Chiriguano schneiden Tupi-Guaraní Sprachen

akoto K T Kalina schneiden Karibische Sprachen

kata K T Suaheli schneiden Niger-Kongo-Sprachen

Koti K T Rapanui schneiden Austronesische Sprachen

ktim K T M Seri schneiden Hokan Sprachen

akatam K T M Chorote schneiden   Mataco–Guai curu Sprachen

ketom K T M Quiche schneiden Maya Sprachen

ktar K T R Aramäisch schneiden Afroasiatische Sprachen

katar K T R Burushaski schneiden Indoeuropäische Sprachenk-tt K T T Hebräisch schneiden Afroasiatische Sprachen

khotb KH T B Ägyptisch schneiden Afroasiatische Sprachen

qat Q T Nootka schneiden Wakashan Sprachen  

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7/18/2019 Einblicke in Bauprinzip und Wesen der Sprache

http://slidepdf.com/reader/full/einblicke-in-bauprinzip-und-wesen-der-sprache 43/44

43

Oliver Heinl, Juli 2015 – [email protected]

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

q’atoj   Q T Quiche schneiden Maya Sprachen

q’at   Q T Quiche schneiden Maya Sprachen

q’atanik   Q T N Quiche schneiden Maya Sprachen

sad S D Ägyptisch schneiden Afroasiatische Sprachen

sdq S D Q Ägyptisch schneiden Afroasiatische Sprachen

syt S T Canton schneiden Sinotibetische Sprachensetsudan S T S Japanisch schneiden Altaische Sprachen

 ʃɪttíri   SCH T T Ghulfan schneiden Nilosaharanische Sprachen

s    ati SH T Shipibo-Conibo schneiden Pano-Tacanan Sprachen

skaidan SK D N Gotisch schneiden Indoeuropäische Sprachen

chayyt   CH T Aramäisch Schneider Afroasiatische Sprachen

kitunɖuǰr   K T N Ghulfan Schneider Nilosaharanische Sprachen

kitunɖuǰari   K T N Ghulfan Schneider Nilosaharanische Sprachen

sedor   ana S D R Nenets Schneider Uralische Sprachen

steva S T R Tschechisch Schneider Indoeuropäische Sprachen

šyr   ipi ly kum SH T R Selkup Schneider Uralische Sprachen

šyr   ipi ly ima SH T R Selkup Schneider Uralische Sprachen

xæyyɑt   X T Persisch Schneider Indoeuropäische Sprachen

ui 'edi CH D Ayoreo Schuh Zamukoan Sprachen

giidaai G D Ayoreo Schuh Zamukoan Sprachen

kotˀo   K T Siona Schuh Macro-Tucanoan Sprachen

kiatu K T Suaheli Schuh Niger-Kongo-Sprachen

kutsu K T S Japanisch Schuh Altaische Sprachen

usut'a S T Quechua Schuh Quechuan Sprachen

steví c S T R Tschechisch Schuh Indoeuropäische Sprachen

skauda SK D Gotisch Schuh Indoeuropäische Sprachen

xuti X T Nenets Schuh Uralische Sprachen

kutsuya K T S Japanisch Schuhmacher Altaische Sprachen

stere S T R Altenglisch Schuhmacher Indoeuropäische Sprachen

stor S T R Latein Schuhmacher Indoeuropäische Sprachen

xuti sedabada X T Nenets Schuhmacher Uralische Sprachen

hit H T Hakka Spalt Sinotibetische Sprachen

sedeck S D CK Hebräisch Spalt Afroasiatische Sprachen

hit H T Hakka Spalte Sinotibetische Sprachen

cetnɨ   C T N Dumi Spalten Sinotibetische Sprachen

chid CH D Altindisch Spalten Indoeuropäische Sprachen

chiet CH T Annam Spalten Austroasiatische Sprachen

chet CH T Hakka Spalten Sinotibetische Sprachen

chyt CH T Canton Spalten Sinotibetische Sprachen

eeteʔ   CH T Mosetén Spalten Isol ierte Sprachen

etheʔ   CH T H Mosetén Spalten Isol ierte Sprachen

akitakuta K T K Yagán Spalten Isol ierte Sprachen

saddek S D D Aramäisch Spalten Afroasiatische Sprachen

shet SH T Hakka Spalten Sinotibetische Sprachenshyt SH T Canton Spalten Sinotibetische Sprachen

š pati SH T P Tschechisch Spalten Indoeuropäische Sprachen

chēdana   CH D N Altindisch spaltend Indoeuropäische Sprachen

cut C T Englisch trennen Indoeuropäische Sprachen

chid CH D Altindisch trennen Indoeuropäische Sprachen

ha-ða-ti- H D T Takana trennen Pano-Tacanan Sprachen

sadalī t S D L Lettisch trennen Indoeuropäische Sprachen

stÏla S T L Altnordisch trennen Indoeuropäische Sprachen

ayxatxop X T X Nivaclé trennen   Mataco–Guai curu Sprachen

chēda   CH D Altindisch Trennung Indoeuropäische Sprachen

gader G D R Hebräisch Zaun Afroasiatische Sprachen

gdēr   G D R Aramäisch Zaun Afroasiatische Sprachen

gitter G T T Deutsch Zaun Indoeuropäische Sprachengatter G T T Deutsch Zaun Indoeuropäische Sprachen

kutalko K T L Selkup Zaun Uralische Sprachen

kotar K T R Serbo-Kroatisch Zaun Indoeuropäische Sprachen  

Page 44: Einblicke in Bauprinzip und Wesen der Sprache

7/18/2019 Einblicke in Bauprinzip und Wesen der Sprache

http://slidepdf.com/reader/full/einblicke-in-bauprinzip-und-wesen-der-sprache 44/44

Begriff K1 K2 K3 Sprache Bedeutung Klassifizierung

sietyn S T N Walisisch Zaun Indoeuropäische Sprachen

azatapi Z T P Waurá Zaun Maipurische Sprachen

uztvara Z T V Litauisch Zaun Indoeuropäische Sprachen

koatie k t Lappländisch Zelt Uralische Sprachen

kotta k t t Mordwinisch Zelt Uralische Sprachen

hot h t Ostjakisch Zelt Jenisseische Sprachen

hat h t Ostjakisch Zelt Jenisseische Sprachen

khat kh t Ostjakisch Zelt Jenisseische Sprachen

kat k t Ostjakisch Zelt Jenisseische Sprachen

shator sH t r Slawisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

chator CH t r Slawisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

chatr CH t r Persisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

chader CH D r Mandschurisch Zelt Altaische Sprachen

chater CH t r Kirgisisch Zelt Altaische Sprachen

shator sH t r Bulgarisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

 šater sH t r Russisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

cɑdor   CH D r Persisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

geteld G t L Altenglisch Zelt Indoeuropäische Sprachenstan s t n Tschechisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

sátor s t r Ungarisch Zelt Uralische Sprachen

gadum G D M Althochdeutsch Zelt Indoeuropäische Sprachen

gadem G D M Althochdeutsch Zelt Indoeuropäische Sprachen

hut H T Englisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

gadum G D M Althochdeutsch Zelt Indoeuropäische Sprachen

katouna K T n Neugriechisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

 šatirŭ   S T R Altrussisch Zelt Indoeuropäische Sprachen

 šatorŭ   S T R Altrussisch Zelt Indoeuropäische Sprachen