eine konzeption zur exploration und veränderung von lernervorstellungen im naturwissenschaftlichen...
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„Choice2learn“- Eine Konzeption zur Exploration und
Veränderung von Lernervorstellungen im naturwissenschaftlichen Unterricht
Fachseminar ChemieLeitung: Hr. Dr. GräberReferenten: Ina Küppers & Sebastian HeßDatum: 12.05.2015
1. Schülervorstellung2. Das Konzept „Choice2learn“3. Vorstellungsbegriff4. Veränderung von Vorstellungen5. Aufgaben und Aufgabentypen6. Aufgabenkriterien
Gliederung
8. Entwicklung von MC-Aufgaben9. Studiendesign10. Aufgabenentwicklung11. Kriterien für eine MC-Aufgaben12. Ergebnisse13. Vorüberlegungen und Anforderungen14. Phasen der Konzeption15. Materialbeispiele16. Vorerprobung17. Kriterien für den Einsatz
Gliederung
Schülervorstellungen
Aus Walter (2013)
1."Die Masse nimmt zu, weil C mit O reagiert. Es entsteht CO2 und das ist schwerer als O." Schüler Jgst. 9
2."Die Masse bleibt gleich, da der C zwar verbrannt ist, aber immer noch existiert. Der C ... ist ja nur verdampft... also bleibt die Masse gleich." Schüler Jgst. 11
3."Ich denke die Masse nimmt ab, weil nach der Reaktion kein C mehr vorhanden ist. C und O haben miteinander reagiert und es ist ein Gas entstanden, das eigentlich nichts wiegen dürfte." Schülerin LK 12
Schülervorstellungen
Aus Walter (2013)
Haltung gegenüber den Ergebnissen der Vorstellungsforschungen
Schülervorstellungen
„Dummköpfe gibt es immer
wieder unter den
Schülern“
„Ich bemühe mich immer, auf die Schwierigkeiten
der Schüler einzugehen, weiß
aber nicht , wie ich allen Vorstellungen
gerecht werden soll.“
vgl. Marohn, 2008, S.57
Konzeption für den Umgang mit Lerner-vorstellungen im naturwissenschaftlichen Unterricht
Diese Umsetzung soll vor dem Hintergrund der konstruktivistischen Lerntheorie erfolgen
Die Umsetzung dieses Konzeptes ist nicht nur auf den Chemieunterricht beschränkt
Das Konzept „Choice2learn“
vgl. Marohn, 2008, S.58
Konzept beruht auf dem Einsatz von Multiple-Choice-Aufgaben
MC-Aufgaben dienen zur Diagnose der Vorstellungen (für Lehrer & Schüler)
An die MC-Aufgaben schließen vielfältige Lernimpulse an, die u.a. Diskussionen initiieren sollen
Das Konzept „Choice2learn“
vgl. Marohn, 2008, S.58
Vorstellungsbegriff
Gleichgewicht
Vorstellungen können als individuelle Konstrukte aufgefasst werden
Vorstellungen sind prinzipiell „verfügbar“, werden jedoch nicht in jeder Situation gleichermaßen aktiviert bzw. erlebt
Vorstellungen basieren auf der Wechselwirkung zwischen
Vorstellungsbegriff
Individuum Umwelt
vgl. Marohn, 2008, S.58
Differenzierung zwischen lebensweltlichen und wissenschaftlichen Vorstellungen
Häufig werden wissenschaftliche und lebensweltliche Vorstellungen verknüpftBeispiel: „Stromfluss in einer Salzlösung als eine Kombination aus Elektronen- und Ionenbewegung, die sich in einer einzigen Fließrichtung von einer Elektrode zur anderen vollzieht“
Vorstellungsbegriff
vgl. Marohn, 2008, S.59
a) Wissenschaftliche Vorstellung:
Elektronenbewegung in metallischen Leitern
b) Lebensweltliche Vorstellung:
Bewegungsrichtung eines Flusses
Vorstellungsbegriff
vgl. Marohn, 2008, S.59
Wissenserwerb kann als individueller Konstruktionsprozess verstanden werden.
Veränderung von Vorstellungen
1. Vorstellungen können nicht einfach auf eine andere Person übertragen
werden
2. Vorstellungen können nicht einfach ausgetauscht werden
vgl. Marohn, 2008, S.59
Vorstellungen können nur verändert werden, wenn der Lernprozess an den vorhandenen Vorstellungen ansetzt
Wichtigkeit der Diagnose
Veränderung von Vorstellungen
vgl. Marohn, 2008, S.60
In der Literatur finden sich verschiedene Bezeichnungen, an denen man ein unterschiedliches Verständnis des Veränderungsprozesses erkennen kann:1) conceptual change
2) conceptual development
3) conceptual reconstruction
Veränderung von Vorstellungen
vgl. Marohn, 2008, S.60
Veränderungsbedingungen:
1. Unzufriedenheit mit der alten Vorstellung
2. Verständlichkeit der neuen Vorstellung
3. Plausibilität der neuen Vorstellung
4. Fruchtbarkeit der neuen Vorstellung
Veränderung von Vorstellungen
vgl. Marohn, 2008, S.60
herausfordernde und authentische Kontexte
persönlich bedeutsame Kontexte
kooperatives und ermutigendes Klima
selbstbestimmtes lehrerunabhängiges Arbeiten
Diskussion von unterschiedlichen Standpunkten (Interaktion)
Reflexion des eignen Handelns
Veränderung von Vorstellungen
Beachtung von motivationalen und kontextuellen Faktoren
vgl. Marohn, 2008, S.60f
Aufgaben zum Lernen vs. Aufgaben zum Leisten
Aufgaben und Aufgabentypen„Aufgaben können allgemein als wohl-definierte Probleme charakterisiert werden, die mindestens eine Lösung haben und deren Bearbeitung in relativ kurzer Zeit möglich ist.“
vgl. Marohn, 2008, S.61
Aufgaben und Aufgabentypen
vgl. Marohn, 2008, S.62
Aufgaben und Aufgabentypen
vgl. Marohn, 2008, S.62
Konzeptveränderungen müssen an den tatsächlichen Vorstellungen der Schüler ansetzen (nicht an den theoretischen, in der Literatur angegebenen, Fehlvorstellungen)
Entwicklung von MC-Aufgaben◦ Schülern wird eigene Vorstellung bewusst gemacht◦ Lehrer erkennen bestehende Vorstellungen der Lerngruppe
Entwicklung von MC-Aufgaben
vgl. Marohn, 2008, S.62f
Studie verfolgt zwei Ziele◦ Erforschung häufiger Schülervorstellungen◦ Entwicklung von geeigneten Aufgaben zur
Identifizierung dieser Vorstellung
Randomisierte Erhebungen mit insgesamt 15785 Schülern der 11-13. Klasse im gesamten Bundesgebiet
Studiendesign
vgl. Marohn, 1999
Curricula-Analyse
Fachliche Klärung
Schulbücher
Metaanalyse bereits veröffentlichter Studien
Examination Board
Aufgabenentwicklung
vgl. Marohn, 2008, S.64f
Beispielaufgabe
vgl. Marohn, 2008, S.80
Beispielaufgabe
vgl. Marohn, 2008, S.80
Die Fragestellung beruht immer auf einem einzelnen Problem
Es existiert eine eindeutige Lösung Die Distraktoren wurden durch analoge offene
Aufgaben empirisch ermittelt Jeder Distraktor repräsentiert nur eine Vorstellung Die „richtige“ Lösung repräsentiert nur die
wissenschaftlich gültige Vorstellung
Kriterien für eine MC-Aufgabe
vgl. Marohn, 2008, S.66
Die Anzahl der Auswahlantworten ist überschaubar (ca. drei bis fünf)
Die Auswahlantworten sind voneinander unabhängig und schließen sich gegenseitig aus
Die Auswahlantworten sind bezüglich Länge, Konstruktion und Sprache in etwa vergleichbar
„Verdächtige“ Wörter wie z.B. „immer“ oder „nur“ werden vermieden
Das verwendete Vokabular ist einfach und vertraut
Kriterien für eine MC-Aufgabe
vgl. Marohn, 2008, S.66
Schüler haben gleichen Vorstellungen verinnerlicht, obwohl sie unterschiedliche Lehrer hatten◦ Einsatz im eigenen Unterricht möglich
Einfache und zeitsparende Möglichkeit Konzepte der Schüler zu erkennen
Vorteil: ◦ MC-Aufgaben erfordern einen Entscheidungsprozess
◦ Zeitlich variables Instrument
Ergebnisse
vgl. Marohn, 2008, S.66f
Variabel einsetzbares Instrument, das an vertraute Methoden anknüpft
Konzeptwechselprozess zielt auf die Ver-änderungen der hartnäckigen Vorstellungen ab
Betonung des eigenständigen Lernens Diskursiver Austausch der Schüler über eine
Fragestellung
Vorüberlegungen und Anforderungen
vgl. Marohn, 2008, S.67f
Phasen der Konzeption
vgl. Marohn, 2008, S.69f
Materialbeispiel
vgl. Marohn, 2008, S.81
Materialbeispiel
vgl. Marohn, 2008, S.81
Materialbeispiel
Materialbeispiel
Materialbeispiel
vgl. Marohn, 2008, S.82f
Drei Fragestellungen standen im Fokus
◦ Ist die Konzeption praktikabel
◦ Lassen sich Gesprächsprozesse initiieren
◦ Gibt es Anzeichen, dass Schüler ihre Vorstellungen verändern
Vorerprobung
vgl. Marohn, 2008, S.72ff
Kriterien für den Einsatz
vgl. Marohn, 2008, S.74ff
QuellenverzeichnisMarohn, A. (2008). „Choice2learn“ – eine Konzeption zur
Exploration und Veränderung von Lernervorstellungen im naturwissenschschaftlichen Unterricht. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaft (14), 59-83.
Walter, W. (2013). Die an Schüler orientierte Unterrichts-methode. Abgerufen am 19.04.15 unter http://daten.dida ktik chemie.uni-bayreuth.de/v_fachdidaktik/MM_SVO.htm