eine schultüte voll musik
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Spezialheft "Musik in der Grundschule", LeseprobeTRANSCRIPT
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Musik in der Grundschule spezial Eine Schultüte voll Musik
Begrüßung
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Hallo Kinder Guten Morgen in diesem Haus Hallo und guten Morgen Guten Morgen, sagt der Himmel Guten Tag Hallo Kinder, es geht los
Vorneweg
Kennenlernen
12 Wer hat die Kekse aus der Dose geklaut?
Wie, wo, wer heißt Felix?
Echolieder
14 Oh, aleele Knopffabrik Adler will fliegen Oma Nolte
Anfangslieder
22 Komm, sei mein Gast Fünf kleine Fische Die Partner von Zehn Alle Kinder lernen lesen
Tänze
40 So ein schöner Tag
Chu chu uá
Nossa, nossa
Hadi bakalim
Basteln und Singen
50 Glockenkranz Singemännchen Fangbecher
Spiellieder
32 Boogie Woogie
Die Räuber
Talerlied
Kopf und Schulter
Basis THEMA •••••Vorneweg2
Musik in der Grundschule spezial Eine Schultüte voll Musik
Groß, bunt und prallvoll mit Süßigkeiten und
Geschenken – so sieht sie aus, die Schultüte,
die sich Kinder wünschen. Auch LehrerInnen,
die ein ers tes Schuljahr übernehmen, freuen
sich über eine gut gefüllte Schultüte. Doch an-
stelle von Bonbons und Schokolade sollen in-
teressante Anregungen und Materialien für die
ers ten Wochen den Schulanfang versüßen.
Und weil mit Musik bekanntlich alles besser
geht, haben wir aus 60 Ausgaben der Musik in
der Grundschule die besten Lieder, Spiele und
Tänze für den Anfangsunterricht herausgesucht
und daraus dieses Spezialheft Eine Schultüte
voll Musik zusammengestellt.
Die Beiträge von acht AutorInnen (siehe Kasten
auf der nächste Seite) sorgen für eine große
Vielfalt an unterschiedlichen musikalischen An-
geboten.
Alle Unterrichtssequenzen sind während der
Arbeit mit einem ersten Schuljahr entstanden.
Die Rückmeldungen vieler ErstklassenlehrerIn-
nen bestätigen die große Akzeptanz bei ihren
Schülerinnen und Schülern. Außerdem schätzen
Lehrkräfte die schnelle und effektive Umsetzung
der Materialien. Auch KollegInnen ohne musi-
kalischen Hintergrund können mit diesen musi-
kalischen Angeboten ihren Unterricht berei-
chern.
Im Unterricht
In der ersten Klasse unterrichtet die Klassenleh-
rerin fast alle Fächer, das bedeutet, dass sie in
der zeitlichen Einteilung der Unterrichtsschwer-
punkte flexibel sein kann. Nur selten wird der
45-Minuten-Takt für eine Fachstunde eingehal-
ten. Es bietet sich an, den im Stundenplan wö-
chentlich einstündig ausgewiesenen Musik -
unterricht auf mehrere Tage zu verteilen. Jeden
Tag eine kleine musikalische Sequenz – das
lockert den Unterricht auf, sorgt für Bewegung,
Spaß und Abwechslung.
Oft ist es das Singen von Liedern, das in den
ers ten Wochen im Mittelpunkt des Musikunter-
richts steht. Die vielen hier abgedruckten Lieder
bieten über das Singen hinaus zahlreiche Mög-
lichkeiten für die unterschiedlichsten Aktivitäten
wie z. B. Tanzen, Basteln, Malen und Spielen.
Mit vier Choreografien zu populärer Musik erhält
das Tanzen einen großen Stellenwert. Beson-
ders ErstklässlerInnen haben einen großen Be-
wegungsdrang, der mit diesen einfachen, ohne
viel Umräumaufwand zu realisierenden Pop-
tänzen schnell zu befriedigen ist.
Vorneweg
Ill.:
Syl
vie
Topo
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Musik in der Grundschule spezial Eine Schultüte voll Musik
Wegweiser
Eine Schultüte voll Musik gliedert sich in sieben
Kapitel, die farbig unterschieden sind, sodass
einzelne Beiträge schnell gefunden werden
können. Im Mittelpunkt der ersten beiden Ka-
pitel stehen einfache Sprechverse zur Begrü-
ßung und zum Kennenlernen, die mit körper-
eigenen Instrumenten begleitet werden. An-
schließend folgen vielgestaltige Lieder: Lieder,
um den Unterricht zu eröffnen, Lieder, die beim
Rechnen und Lesen helfen, Lieder, zu denen
man sich bewegen kann, Lieder, zu denen ge-
spielt oder gebastelt werden darf, und viele
mehr. Jedes Kapitel umfasst zwei bis vier Unter-
richtssequenzen. Nach einer kurzen Einleitung
zum Thema folgen die Hinweise und Unter-
richtstipps zu den einzelnen Materialien. Die
Initialen unter jedem Beitrag verweisen auf den
jeweiligen Autor (s. Kasten rechts).
Lieder, Noten und Arbeitsblätter für die Schüler-
hand sind so angeordnet, dass sie mühelos ko-
piert werden können und dürfen. Seiten, die
nur für den Lehrer bestimmt sind, wie z. B. die
Tanzbeschreibungen, eignen sich nicht zum Ko-
pieren, weil farbige Fotos durchs Vervielfältigen
an Qualität verlieren.
Zur Vereinfachung des Lesens und des Schrift-
bilds wurde überwiegend nur eine Anredeform
– die männliche – gewählt. Wenn von Lehrer
oder Schüler die Rede ist, sind aber grundsätz-
lich beide Geschlechter gemeint.
Hörbeispiele auf der CD
Generell befinden sich zu jedem Beitrag meh -
rere Hörbeispiele auf der CD. Die Hörbeispiel-
nummern sind unter dem CD-Symbol im farbi-
gen Kasten auf den Einführungsseiten zu fin-
den. Danach werden die zum Kapitel gehörigen
Materialseiten genannt.
Die meisten Lieder sind als Original zu hören,
anschließend folgt ein Playback, zu dem die
Kinder mitsingen können. Das Singen zum
Playback ist oft nicht so einfach, wie man
denkt. Wichtig ist, dass der Lehrer den Kindern
den genauen Einsatz gibt und die Musik so laut
ist, dass die Sänger sie gut hören können, aber
nicht so laut, dass sie den Gesang übertönt. Bei
Musikstücken, die nur zum Tanzen oder zum
Mitsingen zum Original gedacht sind, wurde auf
ein Playback verzichtet.
Ideen-Fundus
Nicht nur ErklässlerInnen lassen sich mit den
Anregungen aus diesem Heft begeistern. Fast
alle Unterrichtsideen können auch in höheren
Klassen umgesetzt werden. Besonders die pop-
pigen Tänze kommen selbst bei „den Großen“
in der Grundschule noch gut an. Während die
Schokoladen-Inhalte von Schülertüten schnell
vernascht sind, finden Sie in der Schultüte voll
Musik einen immer wieder brauchbaren Ideen-
Fundus für alle Grundschuljahre.
AutorInnenFF = Frauke Franz ist Erzieherin in
Vollbüttel/Kreis Gifhorn und Mit -
betreiberin des Kindertheaters
„Klimperklein“.
WH = Wolfgang Hering ist Komponist
und Musiker im Trio Kunterbunt.
HH = Heinrich Herlyn ist Lehrer und
Chorleiter in Aurich.
WK = Wolfgang Koperski ist Schulleiter
in Wattenbeck und Liederbuch -
autor.
FN = Friedrich Neumann ist Autor für
Musikpädagogik und Mitherausge-
ber von Musik in der Grundschule.
KR = Karina Reuter ist Pastorin und
Lehrerin in Hillerse.
FS = Frigga Schnelle ist Lehrerin in
Lüneburg und Mitherausgeberin
von Musik in der Grundschule.
HS = Heike Schrader ist Autorin und
Textdichterin in Hillerse, Kreis
Gifhorn und Mitbetreiberin des
Kindertheaters „Klimperklein“.
HörbeispieleDieses Symbol weist aufHörbeispiele auf der beiliegenden CD hin.
ArbeitsauftragDieses Symbol weist auf ein Arbeitsblatt für die Schülerhand hin.
Basis THEMA •••••Echolieder14
EcholiederDas „Echo“ oder „Call and response-Prinzip“ ist sicher vielen durch die Tradition des Gospelgesangs
bekannt. Eine Zeile wird vorgesungen, der Chor antwortet in der gleichen Art und Weise. Diese Art von
Liedgestaltung ist bei fast allen Schülern sehr beliebt. Das liegt daran, dass die Melodien dieser Lieder
meistens eingängig und schnell nachsingbar sind. Viele Echolieder sind darüber hinaus witzig und oft
ergänzen pantomimische Bewegungen den Text.
Die kurzen Liedabschnitte, die in der Papageienmethode vor und nachgesungen werden, eignen sich
besonders für Erstklässler, die noch nicht lesen und schreiben können. Sie werden sofort in die Lage
versetzt, mitzusingen. Der Einzige, der Text und Melodie sicher beherrschen muss, ist der Solosänger,
denn er singt nicht mit der Klasse, sondern vor der Klasse.
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Musik in der Grundschule spezial Eine Schultüte voll Musik
Oh, aleele
Dieses gern gesungene Lied macht heute noch
in vielen Kinder- und Jugendgruppen in ver-
schiedenen Varianten die Runde. Der besondere
Clou dabei ist, das Stück in verschiedenen Stim-
mungen zu singen: als Kinder- und Männer-
chor, mit Kaugummi im Mund oder französi-
schem Akzent, im Dreiertakt zum Schunkeln
oder in einer Wild-West-Version.
Zu beachten ist dabei, dass die letzte Phrase
doppelt so lang dauert wie die vorherigen. Der
Vortragende sollte darauf achten, dass die Form
eingehalten wird, d. h. es dürfen keine unnöti-
gen Pausen entstehen. Die Auftakte in der
zweiten und dritten Phrase müssen beachtet
werden. Das erleichtert der Gruppe dann das
Mitmachen. Nach einigen Wiederholungen ist
das Prinzip jedem klar. Nebenbei ist das mehr-
malige Wiederholen auch eine gute rhythmi-
sche Schulung. WH
Knopffabrik
Zu den beliebtesten Echospielen gehört der Rap
Hallo mein Name ist Joe und ich arbeite in einer
Knopffabrik. Das Original kommt aus Amerika
und ist dort in verschiedenen Textversionen be-
kannt. Auch bei den deutschsprachigen Fassun-
gen gibt es die unterschiedlichsten Varianten.
Tim Toupet hat 2011 eine Liedfassung des Sprech -
stücks veröffentlicht.
Sowohl im Echospiel wie auch beim Echolied
wiederholen und bewegen sich die Kinder ent-
sprechend den Anweisungen des Vorsprechers.
Das Spiel beginnt ganz sacht. Alle drehen mit
einer Hand an einem imaginären großen Knopf
und wiederholen jeweils eine Zeile. Es kommen
dann im Laufe des Stücks immer mehr Spiel-
handlungen bzw. Bewegungen hinzu. Von den
SchülerInnen wird gute Kondition verlangt,
denn das Spiel wird mit zunehmender Dauer
immer anstrengender. Je nach Situation und
Altersgruppe kann auch eine Zeile (z. B. die
dritte Strophe) weggelassen werden. Möglich ist
es auch, das Stück noch zu erweitern, z. B. mit
einer zweiten Zeile: „Ich hab Familie, ein Haus
und ’nen Hund.“ Der Knopf kann zusätzliche
Hörbeispiel 12-16auf der CD:
12 Oh, aleele13 Knopffabrik14 Adler will fliegen (Fly like an
eagle)15 Adler will fliegen – Playback16 Oma Nolte (Atze)
ArbeitsauftragKnopffabrik – ArbeitsauftragOma Nolte – Bildkarten
dass es in verschiedenen
„Stimmungen“ gesungen
wird: als Kinderchor, als Frau-
enchor, als Cowboys (mit Kau-
gummi im Mund), als Verliebte, als
Punkband, als Roboter usw.
Die sechs Zeichnungen auf der Seite 21 zeigen
diese nachgeahmten Personengruppen und zu-
sätzlich noch einen Roboterchor. Vergrößert
und an der Tafel befestigt oder auf Folie kopiert
kann ein vorher ausgewählter Dirigent auf eines
der Bilder zeigen und damit seinen Wunschchor
bestimmen. Die Klasse versucht dann die ent-
sprechende „Stimmung“ darzustellen. Span-
nend ist es auch, wenn ein Kind, wie beim Kar-
tenspiel, blind eines der Kärtchen zieht und
dem Bild entsprechend vorsingt. Ob die nach-
singende Gruppe wohl sofort weiß, wen sie ge-
rade imitiert?
Der Fantasie für weitere Möglichkeiten sind na-
türlich keine Grenzen gesetzt. Wie klingt das
Lied wohl, wenn es fröhliche oder sehr traurige
Menschen singen? HH
Geräusche machen, z. B. „dschke
sch dschke sch …“. Die Bewegungen
können im Sitzen oder im Stehen aus-
geführt werden. Am Schluss sind alle
Mitwirkenden völlig geschafft.
Erweiternd können die Kinder die Tätig-
keiten noch aufzeichnen (s. Arbeitsauf-
trag S. 17). WH
Adler will fliegen
Das schlichte und in seiner Einfachheit wun-
derschöne Indianerlied Adler will fliegen ge-
hört zu den Bewegungsliedern, die be-
sonders bei Jungen sehr beliebt
sind. Vor allem die ausdrucksstarke
und schwungvolle Bewegungsgestal-
tung hat es den Kindern angetan.
Ob auch die Bewegungen authentisch sind, so
wie Text und Melodie, ist nicht bekannt. Sie
wurden zusammen mit dem Lied Fly like an
eagle von Wolfgang Jehn veröffentlicht. Wichtig
ist, dass die Lehrkraft mit möglichst viel körper-
lichem Ausdruck die Bewegungen vormacht. Je
überzeugender das Vorbild, desto besser wird
auch das Ergebnis bei den Kindern sein. Beide
Füße stehen fest auf dem Boden, die Beine sind
leicht gespreizt.
Die mit der Hand symbolisierte Adlersilhoutte ist
für Erstklässler nicht so einfach hinzukriegen.
Ein kleiner methodischer Tipp:
„Seht mal in eure Handflächen, ob sie sauber
sind. Jetzt spreizt ihr die Finger weit auseinan-
der (aber dabei weiter in eure Handflächen
schauen) und kreuzt die Daumen.“
Erweiternd kann noch eine einfache Stabspiel-
begleitung einstudiert werden (s. S. 20). HH
Oma Nolte
Das Lied Oma Nolte des Berliner Kinderlieder-
machers Thomas Sutter und seiner Musikgruppe
„Atze“ wird seit Jahren in vielen Grundschul-
klassen voller Inbrunst geschmettert. Die Melodie
ist sehr einfach und den kurzen Nonsenstext be -
herrscht jeder bereits nach einmaligem Vorsingen.
Ein besonderer Reiz des Lieds Oma Nolte liegt
neben dem sprachspielerischen Aspekt darin,
Ill.:
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