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Franz LisztEine Sendereihe zum 200. Geburtstag
Von Michael Stegemann
Hier spielt die Klassik.
92.4
Herausgeber:Rundfunk Berlin-Brandenburg, Marketing & PR V.i.S.d.P.: Wilhelm MatejkaRedaktion: Oda Mahnke Texte: Michael StegemannMasurenallee 8 -1414057 Berlin
Informationen zur Musik und die Manuskripte zur Sendung:www. kulturradio.de
Fotos: akg-images (S. 9, 10, 14, 16, 21), corbis (Titel, S. 6, 12, 16, 17),gettyimages (S. 4, 8, 15, 18),Oliver Ziebe/rbb (S. 22), Horwitz (S. 23)
92.4Berlin / Havelland
91.7Prignitz
96.8Oderland
100.2Fläming
104.4Lausitz
104.4Uckermark
95.35Kabel Berlin
98.45Kabel Potsdam
Satellit: DVB-SASTRA 1H Transponder 93, Frequenz 12,266 GHz;horizontal 27,5 MSymb/s, FEC 3 / 4
Franz LisztEine Sendereihe zum 200. Geburtstag
Franz Liszt war der erste Popstar der Musikgeschichte. In Internet-
Foren mit Listen und Rankings der berühmtesten Komponisten aller
Zeiten rangiert er regelmäßig unter den ersten 20. Seinen Namen
kennen auch Menschen, die nicht unbedingt eine Affinität zur klas-
sischen Musik haben. Sein Klavierspiel hat Wilhelm Busch zu sei-
nem Bilderzyklus »Der Virtuose« inspiriert. Seine zweite »Ungari-
sche Rhapsodie« ist in zahllosen Versionen zum »Greatest Hit«
geworden – bis hin zur »Muppets Show« und einer Zeichentrickfilm-
Persiflage mit Tom & Jerry. Sein erster »Liebestraum« oder die
dritte seiner »Consolations« gehören zum festen Repertoire popu lä-
rer CD-Sampler mit Titeln wie »Musik zum Träumen« oder »Kuschel-
Klassik«. Bei näherer Betrachtung jedoch erweist sich die Berühmt-
heit Liszts als eher fadenscheinig. Es sind höchstens zwei Dutzend
Werke (von mehr als 800!), die man wirklich von ihm kennt und
denen man heute noch im Konzert begegnet – der Rest scheint
gründlich aus der Mode gekommen zu sein. Dabei findet sich gerade
unter seinen vergessenen Werken Musik von fundamentaler und
epochaler Bedeutung, die oft weit ins 20. Jahrhundert voraus weist.
»Im letzten Grunde stammen wir alle von ihm – Wagner nicht aus-
genommen.«, schrieb 1920 Ferruccio Busoni.
Franz Lisztzum 200. Geburtstag
Eine Sendereihein 21 Folgen vonMichael Stegemann
Zitate gesprochen vonDominique Horwitz
Redaktion: Dorothea DiekmannToningenieur: Kaspar Wollheim
3. Juli bis 20. November 2011
Jeden Sonntag15:04 bis 17:00 Uhr
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3. JULi biS 20. NoVEMbER – SoNNTaGS 15:04 biS 17:00 UHR
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Für die Verdrängung Franz Liszts aus dem musikalischen Bewusst-
sein waren nicht allein seine zahlreichen Feinde und Neider verant-
wortlich, sondern auch Freunde und gut meinende Kollegen; und
nicht zuletzt seine eigene Tochter Cosima trägt einen Gutteil Schuld
daran, dass Liszt bereits zu seinen Lebzeiten ins Abseits der Musik-
geschichte gedrängt wurde. »Alle sind gegen mich«, beklagte sich
der Komponist in einem späten Brief an einen Freund: Lebens-Resü-
mee eines vereinsamten, verkannten und verletzten Künstlers, dem
doch einmal ganz Europa zugejubelt und zu Füßen gelegen hatte.
Zum 200. Geburtstag Franz Liszts folgt die 21-teilige Sendereihe
dem Lebensweg des Komponisten in all seinen abenteuerlichen
Sprüngen und Windungen kreuz und quer durch Europa, von Erfolg
zu Erfolg, von der einen Geliebten zur anderen, vom Flügel an das
Dirigentenpult, nach Paris, nach Weimar, schließlich nach Rom,
Budapest und Bayreuth. Konstanten sind – über die Folgen verteilt –
zum einen die 19 Ungarischen Rhapsodien, jede von einem anderen
Pianisten gespielt, zum anderen die Sinfonien und Sinfonischen
Dichtungen; und dazu vieles, was es zu entdecken gibt: Klavier- und
Orchester-Lieder, Melodramen, Kammermusik, Orgelwerke, weltliche
und geistliche Chorwerke, Oratorien...
Ich verspreche Ihnen: Am Ende wird Ihr Franz-Liszt-Bild ein anderes
sein!
Michael Stegemann
Liszt am Klavier
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3. JULi
Franz Liszt und wir
»Das versteht ihr alle nicht!« – diese Worte unterlegte Hans von Bülow dem markanten Kopf-thema des ersten Klavierkon-zerts. Das war vor 150 Jahren – und heute? »Verstehen« wir’s? Welches Bild von Franz Liszt haben wir? Wo stimmt es, und wo bedarf es der Korrektur? Auftakt zu einer musikalisch- biographischen Spurensuche.
Klavierkonzert Nr.1 Es-Dur
Krystian Zimerman, KlavierBoston Symphony OrchestraSeiji Ozawa
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Das Kind
beethovens Kuss und andere Lügen
Weil Vater Adam aus dem Wun-derkind (das viel lieber Mönch werden würde) einen »neuen Mozart« machen will, überwu-chern von Anfang an Lügen und Legenden das Leben Liszts. Was nichts daran ändert, dass Beet-hoven den Knaben wohl tatsäch-lich geküsst hat – und dass Liszt mehr für Beethovens Nachruhm geleistet hat als irgendein ande-rer.
Ludwig van beethovenSinfonie Nr.6 F-Dur, op.68, »Pastorale«, für Klavier bearbeitet von Franz Liszt
Glenn Gould, Klavier
Franz Liszt als Junge
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17. JULi 24. JULi
Der Virtuose
»Popstar« und Salonlöwe
Die Hysterie des (vor allem weib-lichen) Publikums kennt keine Grenzen – und ruft von Anfang an (vor allem männliche) Zweifler und Neider auf den Plan. Dabei ist Liszt sehr viel mehr als nur ein brillanter Blender: Er sprengt die Grenzen seines Instruments und verwandelt das Klavier in ein Orchester.
»Études d’exécution transcen-
dante« / bravourstudien nach Paganinis Capricen
Lazar Berman, John Ogdon, Marc-André Hamelin u. a., Klavier
Der Liebhaber (i)
Marie d’agoult
Sie ist sechs Jahre älter und unglücklich verheiratet, als sie 1835 alles aufgibt, um das Leben Liszts zu teilen. Zehn gemein-same Jahre, drei gemeinsame Kinder – aber keine Erfüllung: Am Ende wird die Gräfin unter dem Pseudonym »Daniel Stern« ihre Beziehung in einem Schlüs-selroman (»Nélida«) verarbei-ten, der Liszt als gescheitertes Genie porträtiert.
»Die Zelle in Nonnenwerth«
1.) Adrian Eröd, BaritonCharles Spencer, Klavier
2.) Leslie Howard, Klavier3.) Barnabás Kelemen, Violine
Gergely Bogányi, Klavier
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31. JULi
Der Utopist
Zwischen Religion und Revolution
Für die Revolution von 1830 skizziert er eine Sinfonie, für die von 1848 komponiert er einen »Arbeiterchor«, die »Funérailles« gedenken der Toten des unga-rischen Aufstands. Ein »Linker« im Geiste des Sozial-Philosophen Henri de Saint-Simon, angeleitet vom Abbé de Lamennais, der die Revolution als Religion predigt.
arbeiterchor
Dietrich Fischer-Dieskau, BaritonNiederländischer KammerchorUwe Gronostay
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Der Pilger
Reisen und Rückzüge
Die »Années de pèlerinage«: Konzertreisen kreuz und quer durch Europa, die mehr und mehr einer Flucht gleichen. Die Triumphe schmecken schal, wo das Publikum nur die Sensation und den Nervenkitzel sucht; und die Rückzüge ins Private schü-ren zunehmend die Spannungen mit der Geliebten. Wäre es nicht am besten, das Klavier aufzuge-ben...?
»années de pèlerinage«
Aldo Ciccolini, Leslie Howard, Jenö Jando, Zoltán Kocsis u. a., Klavier
7. aUGUST
Liszts Haus in Weimar
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14. aUGUST
Der Vater
blandine, Cosima und Daniel
Drei Kinder als »Spielbälle« einer gescheiterten Beziehung: Das kann nicht gut gehen! Schließlich sind es Liszts Mutter und eine Gouvernante, die sie erziehen – während der Vater seine Liebe nur von fern zeigt. Daniel und Blandine sterben früh, Cosima heiratet erst Hans von Bülow und dann Richard Wagner, um als Herrin von Bayreuth zu herrschen – auch über ihren Vater...
Trauerode (»Die Toten«)
Martin Haselböck, Orgel
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21. aUGUST 28. aUGUST
Der Kapellmeister
Weimarer Träume und Schäume
Der Liebhaber (ii)
Carolyne von Sayn-Wittgenstein
Ein Adler im Spatzennest: Trotz der Unterstützung des Großherzogs Carl Alexander scheitert der Traum von einer Erneuerung Weimars im Geiste Goethes und Schillers am kon-servativen Publikum. Was bleibt, ist der Aufbruch zu neuen Ufern – die Altenburg, Liszts Residenz, wird zur Wiege der »Neudeutschen Schule«.
»Prometheus«
Dresdner PhilharmonieMichel Plasson
Wo Marie d’Agoult für den Pianisten schwärmte, glaubt Carolyne an den Komponisten. Trotz einiger Affären kehrt er stets zu ihr zurück, und bis zu seinem Tod ist sie Liszts »Fels in der Brandung« – nicht immer nur zu seinem Besten. Es bleibt eine »wilde Ehe«: Nach jahre-langen Bemühungen um den Dispens verweigert der Vatikan der Fürstin die Scheidung.
Eine Faust-Sinfonie in drei Charakterbildern: »Gretchen«
Budapest Festival OrchestraIván Fischer J
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RBald zusammengekauert, bald hoch aufspringend: Ein Dirigent, der weder Einsätze gibt noch das Metrum schlägt – es geht um die Phrase, um den Atem der Musik! Und all das zumeist im Dienste fremder Partituren: Liszts Engagement für Hector Berlioz, Camille Saint-Saëns und nicht zuletzt Richard Wagner ist ohne Gleichen.
ausschnitte aus:
Hector Berlioz»Benvenuto Cellini«
Camille Saint-Saëns, »Samson et Dalila«
Richard Wagner»Lohengrin«
4. SEPTEMbER
Der Dirigent
Luftsprünge und Niederschläge
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Liszt dirigiert eines seiner
Oratorien in Budapest
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11. SEPTEMbER
Der »Neudeutsche«
Die »Zukunftsmusik« und ihre Feinde
Die Idee einer innigen Verbin-dung von Musik und Poesie ent-facht einen Sturm hasserfüllter Polemik: Johannes Brahms, Clara und Robert Schumann, Ferdinand Hiller und der Wiener Kritiker-Papst Eduard Hanslick ziehen gegen Liszt zu Felde und schrecken vor keiner Beleidigung zurück. Ein Komponistenstreit der Reaktionäre gegen die Revolution.
Sonate h-Moll
Vladimir Horowitz, Klavier
25. SEPTEMbER
Der Wagnerianer
Nützlich und ausgenutzt
Ohne Liszt ist Richard Wagner nicht denkbar: Keiner hat – ma-teriell, musikalisch und mensch-lich – so sehr von ihm profitiert, und keiner hat ihm so übel mit-gespielt. Aber die viel zitierte »Künstlerfreundschaft« ist eine Legende: das ist doch keine Freundschaft, wenn der eine nur nimmt und der andere nur gibt!
»Die Glocken des Straßburger Münsters«
Lívia Budai, MezzosopranSándor Sólyom-Nagy, BaritonUngarischer Rundfunkchor Budapester SinfonikerJános Ferencsik
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18. SEPTEMbER
Der Schriftsteller
Streitschriften und Streit um die Schriften
Von der ersten Chopin-Biogra-phie bis zur Studie über »Die Zigeuner und ihre Musik in Ungarn« – als Schriftsteller ist Liszt ebenso streitbar und um-stritten wie als Musiker. Bloß, dass viele seiner Texte gar nicht von ihm redigiert wurden, son-dern von den beiden Frauen sei-nes Lebens...
»Die drei Zigeuner«
1.) Ruth Ziesak, SopranGerold Huber, Klavier
2.) Sándor Sólyom-Nagy,Bariton Ungarisches Staats-orchesterAndrás Kórodi
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Der Einsiedler
Klosterzelle und Kardinalsvilla
Der alte Traum vom »mön- chischen« Leben scheint sich endlich zu erfüllen: Vor den Toren Roms findet Liszt im Klos-ter Madonna del Rosario und in der Villa d’Este des Kardinals von Hohenlohe den Frieden, den er seit Jahrzehnten sucht. Doch wie lange wird die Welt sich damit abfinden, dass einer ihrer berühmtesten Musiker ihr als Einsiedler abhanden gekommen ist...?
»Via crucis«
GrauSchumacher Piano DuoWDR Rundfunkchor KölnRupert Huber
Richard Wagner, seine Frau Cosima
und Franz Liszt.Vladimir Horowitz
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9. oKTobER
Der Ungar
Von Magyaren und »Zigeunern«
Dass »Ungarns größter Sohn« die Sprache seiner Heimat nur rudimentär beherrscht, ist das eine. Das andere: Keiner hat für die Verbreitung der ungarischen Musik in aller Welt mehr geleis-tet als Liszt. In der Entwicklung vom frühen Salon-Folkloris mus zu den späten patriotischen Werken spiegelt sich das ganze Leben wider.
Ungarische Krönungsmesse
Veronika Kincses, Klára Tákacs, Dénes Gulyás, László PolgárUngarischer Rundfunkchor Budapester SinfonikerGyörgy Lehel
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Der abbé
Umkehr und Einkehr
Für viele ein Rätsel, für ihn selbst die letzte Konsequenz. Ist es bloß eine Maske oder Pose, wenn der Abbé im Priesterge-wand »Mephisto walzer« kompo-niert? Mitnichten: Es ist dieselbe Feder, die auch das Oratorium »Christus« schreibt. Liszt ist nicht einer, sondern viele.
»Christus«
Veronika Kincses, Klára Tákacs, János B. Nagy, Sándor Sólyom-Nagy, László PolgárUngarischer Rundfunkchor Ungarisches StaatsorchesterAntal Doráti
23. oKTobER
Der »Dreigeteilte«
Rom, budapest und Weimar
Der Abbé lebt und komponiert in Rom, der Ungar betreibt in Budapest den Aufbau des ersten Konservatoriums, der Pianist unterrichtet seine Schüler in Weimar: Das »dreigeteilte Leben«, wie Liszt selbst es nennt, zehrt an den Kräften, aber: »Génie oblige« – man darf sich den Aufgaben nicht entziehen. Fragt sich, wie lange die Kräfte reichen...
»Die Legende von der heiligen Elisabeth«
Éva Andor, Kolos Kováts, Erszébet Komlóssy, Sándor Sólyom-Nagy u. a.Slowakischer Philharmonischer Chor Slowakische PhilharmonieJános Ferencsik
30. oKTobER
Der Lehrer
Meister und Schüler
Geregelten Unterricht gibt es nicht in der Weimarer Hofgärt-nerei: Man kommt, hört zu und lernt, wenn andere spielen – oder besser noch: wenn der Meister selbst am Flügel sitzt. Mehr als 400 Pianistinnen und Pianisten dürfen sich darauf berufen, bei ihm studiert zu haben, doch die »Liszt-Schule« ist so heterogen wie seine Schülerschar.
aufnahmen mit Eugen d’albert, arthur Friedheim, Moritz Rosenthal, Emil von Sauer, José Vianna da Motta u. a.
Franz Liszt konzertiert im Redoutensaal in Budapest am 18. März 1872
Porträt von Franz Liszt, 1869 von Wilhelmine von Stein
Franz Liszt im Kreise seiner Weimarer Schüler
6. NoVEMbER
Der Visionär
Späte Werke und frühe Wagnisse
Wo kein Publikum mehr ist, braucht es auch keine Kompro-misse mehr: Stücke ohne Tonart, ohne erkennbare Form, ohne Rücksicht auf Hörgewohnheiten, der »späte« Liszt steht schon mit anderthalb Beinen im 20. Jahrhundert. Er stellt Fragen an die Zukunft der Musik, auf die erst Arnold Schönberg & Co. eine Antwort finden werden.
»Nuages gris« / »La lugubre gondola«
Krystian Zimerman, Klavier
»Schlaflos. Frage und antwort« / »Unstern. Sinistre. Disastro«
Ernö Szegedi, Klavier
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Der Sterbende
bayreuth und das einsame Ende
Cosima als Kundry: Der Vater soll dem Bayreuther »Parsifal« mit seiner Anwesenheit die »höhere Weihe« erteilen. Als er am 31. Juli 1886 (in einem angemieteten Zimmer) stirbt, richtet seine Tochter gerade einen Empfang im Hause Wahn-fried aus. Dass er mit »Tristan...« auf den Lippen gestorben sein soll, ist eine letzte Lüge.
»Puszta-Wehmut«
Leslie Howard, Klavier
Requiem für Männerchor
Chor der Ungarischen Volks armeeJános Ferencsik
Franz Liszt um 1884
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20. NoVEMbER
Franz Liszt und die Folgen
Dicht wuchert das Gestrüpp der Legenden, Kitsch und Kommerz haben das Bild lange verzerrt. Und dann auch noch die Natio-n alsozialisten, die für ihre Son-dermeldungen der Wehrmacht »Les Préludes« missbrauchen... Kein Wunder, dass es Liszt immer noch schwer hat. Jenseits von alldem aber steht ein Komponist, der wie kein anderer der Musik den Weg in die Moderne gewie-sen hat.
Eine Sinfonie zu Dantes »Divina Commedia«: »Purgatorio«
Thomanerchor Gewandhausorchester LeipzigKurt Masur
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Liszt-Denkmal in Weimar
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Horwitz wurde 1998 mit dem »Goldenen Löwen« als bester Darsteller und 2001 mit dem »Fipa d’or Biarritz« ausgezeich-net. 2008 erhielt er außerdem den Berliner Theaterpreis »Goldener Vorhang« für sein Stück »Ich mach ja doch, was ich will«.
Rundfunk-Moderator und Autor zahlreicher Sendungen, u. a. »Glenn Gould Gesamt« (1991 / 92), »Schubert-Almanach« (1997) und »Mozart – Die Entführung in die Musik« (2006).
Dominique Horwitz wurde in Paris geboren und wuchs in der französischen Metrople auf; 1971 zog seine Familie nachBerlin. Nach mehrjährigen Thea-terengagements in Hamburg und München holte ihn Dieter Wedel für »Der große Bellheim« vor die Kamera; 1993 gelang ihmmi t der Hauptrolle in Josef Vilsmaiers »Stalingrad« der inter nationale Durchbruch. Seither ist er in vielen Film- und Fernsehproduk-tionen zu sehen, bleibt aber der Bühne gleichermaßen treu. Auch im musikalisch-literarischen Gen-re ist Hor witz ein gern gesehener Gast: Ob es ein Abend mit Songs aus Brechts und Weills »Dreigro-sc henoper« ist, Strawin skys »DieGeschichte vom Sol daten« oder Beethovens »Egmont« - Horwitz singt, spielt und spricht seine Figuren mit unvergleichlicher Intensität.
Michael Stegemann, geboren 1956 in Osnabrück.
Studium (Musikwissenschaft, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte) in Münster und Paris, u. a. in der Meisterklasse von Olivier Messiaen.
Komponist, Musik-Feuilletonist und Hörspielautor, seit 2002 Professor für Musikwissenschaft an der TU Dortmund.
Autor von Biographien über Glenn Gould, Saint-Saëns, Ravel, Vivaldi, Schubert, Mozart und Liszt (2011).
buchempfehlung
Michael StegemannFranz LisztGenie im Abseits
erscheint im Sommer 2011im Piper Verlag
KURZbioGRaFiEN
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Hier spielt die Klassik.
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