eins magazin
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Mit dem EINS Magazin wurde im Jahr 2009 etwas geschaffen was es bisher innerhalb der Freikirche so noch nicht gab: ein Informationsblatt für den Bereich Evangelisation.TRANSCRIPT
1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009
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Seite �
Yes God can.
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Inhalt:
»Yes, God can« von Bojan Godina & Sven Fockner ........................................................... Seite 04
Interview Bojan Godina .................................................................................................. Seite 08
»Die Papiertonne« von Dr. Henryk E. Vorast u. Sylvia Humboldt ....................................... Seite 13
Trends .............................................................................................................................. Seite 17
»Meister trifft Meister« von Florin Fegete ......................................................................... Seite 18
»Es gibt viel zu tun« Institut IKu ...................................................................................... Seite 20
»Kennst du deinen Nachbarn?« von Bojan & Katy Godina ................................................ Seite 22
»Wenn Worte Leben ändern« von Ricardo Abos-Padilla .................................................... Seite 28
Zeichenwettbewerb .......................................................................................................... Seite 31
Termine 2009 .................................................................................................................... Seite 32
Impressum/Comic ............................................................................................................ Seite 35
2 3
Menschen. Im Endeffekt geht es doch um nichts
anderes. Egal, was in deinem Leben passiert,
es hat auf irgendeine Weise mit Menschen zu
tun. Menschen sind Betroffene oder sind Ver-
ursacher. Menschen handeln oder bleiben
passiv. Dein Schicksal ist untrennbar verquickt
mit dem der Menschen um dich herum. Mit
dem der Menschheit.
Über maximal sechs Bindeglieder ist jeder
Mensch mit jedem anderen verbunden, sagt
man. Fakt ist: dieser Planet ist überzogen von
einem Film aus Beziehungen. Liebe. Neid. Hin-
gabe. Berechnung. Hass. Freundschaft. So sind
wir Menschen und so ist deswegen die Welt:
ein Mosaik aus „Dus“.
Darum geht es in diesem Heft. Um dich. Und
um die um dich herum. Wenn es so etwas wie
das Zentrum der Aufmerksamkeit Gottes gibt,
dann hat es sich in den letzten paar tausend
Jahren ebenfalls nur um eines gedreht: um dich
und deine Mitmenschen; deine Vorfahren und
deine Nachkommen; deine Feinde und deine
Freunde; deine Idole und die dir gleichgültig
sind; dieses ganze äußerst komplexe, pulsie-
rende Netzwerk des Lebens, das auf diesem
Planeten durch die Geschichte wogt. Das alles
liegt Gott am Herzen – und deswegen liegt es
auch uns am Herzen.
Gott wurde Mensch. Er wurde Mensch und
tauchte in das Getümmel der Beziehungen ein.
Eine Schnittstelle unter Millionen anderen, ein
Du im Mosaik. Er kam um zu erlösen und zu be-
freien. Was für ein mühsamer und gefährlicher
Weg! Und doch ist er ihn gegangen. Deswegen
wollen auch wir ihn gehen. Seine Liebe und sei-
ne Erlösung sind nicht ausgestorben, denn er
hat eine Bewegung ins Leben gerufen. Durch
Menschen, die er als Mensch berührt hat und
die wieder andere Menschen angesprochen
haben.
„Über sechs Ecken“ kennt jeder Jesus, aber
das ist uns nicht genug – weil es ihm nicht ge-
nug ist. Wir, das sind die Mitarbeiter des IKu
im SDV (vgl. S. 20). Wir haben mit EINS etwas
geschaffen was es bisher so noch nicht gab:
ein Informationsblatt für den Bereich Evangeli-
sation. Wir investieren Zeit und Geld in dieses
Projekt, weil wir glauben, dass Evangelisation
etwas ist, das jeden angeht, das man nicht an
eine Abteilung delegieren kann. Die Bewe-
gung Jesu lebt von dir – davon, dass du an dei-
nem Ort zu Gottes Ehre lebst. Mit EINS möch-
ten wir mit dir in Kontakt treten. Wir wollen uns
durch dieses Heft gegenseitig ermutigen und
austauschen, inspirieren und motiveren, Hilfe
anbieten und Informationen weitergeben. Wir
wünschen dir Gottes Segen beim Lesen.
Bojan Godina & Team
Editorial
Frau Meier und du.
Editorial Ausgabe 01/2009
Bojan Godina & Team
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Dass gerade Barack Obama das Unglaubliche
geschafft hat (und nicht Jesse Jackson oder
andere die es ebenfalls versucht haben), liegt
wohl an seiner außergewöhnlichen Fähigkeit,
Menschen zu motiveren.
Nie zuvor hat ein Kandidat im Wahlkampf
Menschen auf der ganzen Welt derart inspi-
riert. Obama erreichte die höchste Wahlbe-
teiligung seit 1960. Seine Reden berührten
die Herzen der Zuhörer derart, dass sie sogar
vertont wurden. Dabei sind es weniger die
sachlich-politischen, sondern vielmehr die
predigthaften Teile seiner Ansprachen, die
viele Leute begeistern und mitreissen. Egal,
ob in den USA oder an der Siegessäule in Ber-
lin: Obama ging immer zurück zu den Anfän-
gen und erzählte eine Geschichte – eine Er-
folgsgeschichte von großen Taten und großen
Siegen. Eine Geschichte von Menschen, die
über sich hinausgewachsen sind und diese
Welt zu einem besseren Ort gemacht haben.
Dieses Erbe anzutreten, sagte er, sei es nun
an der Zeit. Er beschwor die Grundsätze der
Demokratie, auf denen die westliche Zivili-
sation aufgebaut worden ist, und versicherte
den Menschen, dass sie, angesichts der ge-
rade erwähnten Erfolgsgeschichte, in der
Lage seien die Zukunft zum Guten zu wenden.
Wenn er so von Gerechtigkeit, Einheit, Verän-
derung und einer besseren Welt sprach, be-
rührte er eine tiefe Sehnsucht seiner Zuhörer.
In ihm sehen die Menschen jemanden, dem
sie sich anschließen können, um Teil von et-
was Großem, Bedeutsamem und Sinnvollem
zu werden. Er gibt ihnen die Hoffnung, dass
sie die Ideale, auf denen ihr Land einst ge-
gründet wurde, wirklich umsetzen können.
Ein Land, in dem die Sklaverei abgeschafft
wurde und das die erste Mondlandung er-
möglicht hat, kann gemeinsam auch die Ge-
genwart und Zukunft meistern. Yes, we can!
Ja, wir schaffen es! Es geht!
Oft ist Obama als Messias bezeichnet worden.
Zum einen, weil er die Massen begeistert und
zum anderen, weil seine Botschaft in vielen
Punkten an die christliche Verkündigung an-
klingt. Auch Jesus predigte über Einheit, Ge-
rechtigkeit, Veränderung und eine bessere
Welt. Auch seine Botschaft basiert auf Hoff-
nung – einer Hoffnung allerdings, die nicht
von einem schwachen, sterblichen Menschen
gegeben wurde, dem es am Ende vielleicht
Von B. Godina & S. Fockner
Yes, God can.
Ausgabe 01/2009 „Yes, God can“
Vor wenigen Tagen wurde Barack Obama als 44. Präsident der Verei-nigten Staaten vereidigt. Amerika hat seinen ersten schwarzen Präsi-denten. Für Millionen von Menschen ist damit ein Traum wahr gewor-den und ein Ziel erreicht, das bis auf den Sezessionskrieg Mitte des 19. Jahrhunderts zurück geht.
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Ausgabe 01/2009„Yes, God can“
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lediglich um seinen Wahlsieg ging, sondern
von Gott selbst. Insofern haben Nachfolger
Christi auf jeden Fall die bessere Hoffnung
und auch die bessere Geschichte. Es ist eine
Geschichte, die dunkle Seiten hat, doch die
gibt es natürlich in jeder Geschichte, auch
der Amerikas. Nichts desto weniger ist die
Geschichte der Bewegung die Jesus ins Le-
ben gerufen hat eine unvergleichliche Er-
folgsgeschichte. Von Jesus bis heute existiert
eine ununterbrochene Kette von Menschen,
die über sich hinaus gewachsen sind und
Gott ermöglicht haben, Großes durch sie zu
bewirken. Durch die Jahrhunderte wurde die
Gesinnung Jesu durch Männer und Frauen
weitergegeben. Bis ...? Bis zu dir und mir!
Alles begann mit der Gemeinde der Apostel-
geschichte: „Tag für Tag verharrten sie einmü-
tig im Tempel, brachen in ihren Häusern das
Brot und hielten miteinander Mahl in Freude
und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und
waren beim ganzen Volk beliebt. Und der
Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hin-
zu, die gerettet werden sollten.“ (Apg.2:46-47
Einh. Übers) Viele sehnen sich heute nach so
einer Erfahrung; nach einer Gemeinschaft,
die so innig ist, dass sie die täglichen Zusam-
menkünfte nicht nur erträgt, sondern genießt;
nach einer Begeisterung, die so groß ist, dass
sie täglich andere ansteckt. Sollte es möglich
sein, dass diese glorreichen Anfänge wieder-
holbar sind? Sollte es möglich sein, dass eine
Bewegung, die damals den Planeten mitge-
rissen hat, das noch einmal tun kann? Kann
Gott das in unserer Zeit und unserem Land
wiederholen? Ist das unsere Bestimmung? Ist
es Zeit, dieses Erbe anzutreten?
Die Menschen waren vor 2000 Jahren nicht
besser als heute. Ein Petrus, ein Jakobus, ein
Paulus: sie alle hatten Fehler wie wir. Sie strit-
ten sich, sie heuchelten, sie versagten. Es gibt
keinen Grund, warum Gott nicht durch uns
genauso wirken können sollte wie durch sie.
Denn nicht nur die Menschen sind gleich „un-
fähig“ geblieben, auch Gott ist gleich geblie-
ben – gleich allmächtig. Unser HERR ist nicht
„Yes, God can“Ausgabe 01/2009
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altersschwach geworden in diesen zwei Mill-
ennia. Er steht unverrückbar zum Erlösungs-
plan und seine Liebe zu den Menschen ist kein
bisschen abgekühlt. Er, der mit fragwürdigen
Gestalten das Antlitz der Erde verändert hat,
kann heute mit der Adventgemeinde mindes-
tens ebenso viel bewegen.
Liebe Geschwister, lassen wir uns von Barack
Obama an etwas viel Größeres erinnern. An
Gottes Plan auf diesem Planeten. Er hat uns
aus der Sklaverei der Sünde befreit und zu
seinem einen Volk gemacht. Er hat uns sein
Wort gegeben, um uns wahre Freiheit zu leh-
ren. Ja, er hat uns eine gewaltige Verheißung
gegeben und damit auch einen wunderbaren
Auftrag für diese Welt. Aber noch viel mehr
als das! Unser Herr Jesus Christus hat uns
unmittelbar vor seiner Himmelfahrt verspro-
chen, dass ihm alle Macht gegeben ist und
dass er mit Sicherheit in der Verkündigung
des Evangeliums immer bei uns bleiben wird.
Und noch mehr: er hat von da an immer wie-
der bewiesen, dass es geht. Dort, wo man be-
reit war, sich auf die Wurzeln – sein Wort der
Freiheit, auf die Einheit und auf den Auftrag
einzulassen, konnte man durch die Jahrhun-
derte immer wieder sehen: Yes, God can!1
Mit der neuen Zeitschrift EINS wollen wir uns als
Volk Gottes gegenseitig ermutigen, uns erneut
auf unsere Wurzeln, unsere Bestimmung und
unseren Auftrag zu besinnen. Die Adventge-
meinde wurde gegründet von ein paar jungen
Leuten mit einer Vision. Heute zählt sie 15 Mil-
lionen Glieder in 203 Ländern. Täglich wächst
sie um ca. 3000 Menschen. Yes, God can! Aus
einem mageren Blatt, herausgegeben von
einem völlig überarbeiteten Prediger, wurden
63 Verlagshäuser, die Literatur in 359 Sprachen
veröffentlichen. Yes, God can! Aus einem klei-
nen College, geschüttelt von Streitereien und
Führungskämpfen, machte er 7284 Schulen auf
der ganzen Welt, die über 1,4 Millionen Schü-
lern weltliche und göttliche Weisheit vermit-
teln. Yes, God can! Er hat diese Gemeinde vor
den verschiedensten theologischen Irrwegen
vom Pantheismus bis zur Werksgerechtigkeit
bewahrt und sie bis heute allen Disputen zum
Trotz als Einheit erhalten. Yes, God can! Das
erste Sanatorium wurde 1866 mit einem Budget
von 2625 Dollar eröffnet. Es gab „zwei Ärzte,
zwei Bademeister, eine unausgebildete Kran-
kenschwester, drei oder vier Hilfskräfte, einen
Patienten, jedwegliche Unannehmlichkeiten
und eine große Menge Glauben an die Zukunft
und die Prinzipien, auf denen es gegründet
wurde.“ Heute werden jährlich über 15 Millio-
nen Patienten in 168 Krankenhäusern und vielen
anderen medizinischen Einrichtungen behan-
delt. Yes, God can!
Die Frage ist, ob es diesen Glauben noch gibt,
in deinem und in meinen Herzen? Ich glaube,
dass er noch da ist. Der Herr kann uns wieder
stark machen, wenn sein Wort unsere Richt-
schnur ist, wenn sein Auftrag wieder überall zu
unserer Priorität wird und wenn seine Gemein-
de EINS sein möchte. Gott kann es. Es geht!
Bojan Godina und Sven Fockner
1 Englisch für “Ja, Gott kann (es)!”
2 Dores Eugene Robinson, The Story of Our
Health Message, (Nashville, Tenn.: Southern
Publishing Association, 1943), 132.
„Yes God can“ Ausgabe 01/2009
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Interview Bojan GodinaAusgabe 01/2009
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Interview Bojan Godina
Interview Bojan Godina
Den Menschen auf dem bestmöglichen Weg begegnen
„Ich habe mich viele Jahre gefragt, weshalb wir im Verkündigen der frohen Botschaft nicht so erfolgreich sind, wie wir es uns wünschen, allzu oft nicht mal bei unseren eigenen Kindern und Jugendlichen.“ Er ist unkonventionell und relativ jung für einen Abteilungsleiter auf Verbandsebene. Manche erhoffen sich frischen Wind, Andere war-ten skeptisch ab. Im EINS Interview steht Bojan Godina Rede und Antwort.
Ausgabe 01/2009
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Bruder Godina, du bist jetzt seit einem Jahr Lei-
ter der Abteilung Heimatmission im SDV. Du
hast den Bereich in Abteilung für Integrative
Evangelisation umbenannt. Was verbirgt sich
hinter diesem Ausdruck?
Ich habe mich viele Jahre gefragt, weshalb
wir im Verkündigen der Frohen Botschaft
nicht so erfolgreich sind, wie wir es uns wün-
schen, allzu oft nicht mal bei unseren eige-
nen Kindern und Jugendlichen. Überall habe
ich gute Teilantworten gehört, gelesen und
selbst erkannt. Das Problem ist aber, dass
es nur Teilantworten sind. In der allgemei-
ne Integrativen Evangelisation bringen wir
diese Ansätze zusammen und systematisie-
ren sie. Wir wollen verstehen, welche Vor-
aussetzungen für den Erfolg notwendig sind.
„Allgemein“ bedeutet, dass das Evangelisa-
tionsmodell umfassend im Sinne einer sys-
tematischen wissenschaftlichen Disziplin ist.
Dadurch wird es möglich prinzipiell jeden
Menschen anzusprechen. Ein Vergleich mit
einem modernen Rettungswagen hilft das
Wort „Integrativ“ zu verstehen. Um einem
Menschen in Not zu helfen, steht in heutigen
Rettungswagen eine große Fülle an Geräten
und Methoden zur Verfügung. Sie werden
angewandt je nachdem, was für ein Problem
der Betroffene hat. Heutzutage ist ein Ret-
tungsassistent im Stande zu erklären, warum
er bei einem Patienten so vorgeht und beim
anderen ganz anders. In der Integrativen
Evangelisation streben wir auch eine große
Fülle an Methoden an mit der wir Menschen
gezielt ansprechen können. Unterschied-
liche Methoden konkurrieren nicht mit-
einander sondern ergänzen sich.
„Evangelisation“ meint, dass wir nichts neues
erfinden. Inhalt und Ziel behalten wir bei. Wir
bemühen uns jedoch noch intensiver alle für
die Evangelisation notwendigen Prinzipien
bei Jesus abzuschauen und sie zu vereinen.
Denn Jesus hat es immer geschafft, den ein-
zelnen Menschen auf die treffendste Art zu
begegnen. Genau das ist Integrative Evange-
lisation: das Verstehen der Grundprinzipien,
wie die Menschen heutzutage am besten an-
sprechbar sind, und die Integration dieses
Wissen in unsere Aktivitäten.
Was hat sich im vergangenen Jahr in Richtung
einer Integrativen Evangelisation getan?
Zunächst mal versuchen wir, die schon be-
stehenden Projekte wie „Nimm Jesus“ und
andere überregionale oder lokale Initiativen
zu unterstützen bzw. zu vernetzen. Darüber
hinaus haben wir im Sommer das Hochschu-
linstitut (An-Institut)) gegründet. Das war mit
viel Arbeit verbunden. Erst musste ich die
maßgeblichen Gremien der Gemeinschaft
für die Sache gewinnen. Dann ging es dar-
um, geeignete Mitarbeiter freigestellt zu
bekommen. Teilweise musste ich 6 bis 8
Instanzen sprich Vorsteher, Ausschüsse,
Gemeindegremien usw. durchlaufen. Also
sehr viel administrative Arbeit im Vorfeld.
Mit meinem Team (S. 20) konnten wir in den
vergangenen Monaten vom Institut aus schon
einige Gemeinden in ihren evangelistischen
Konzepten unterstützen. Darüber hinaus ha-
ben wir das Magazin EINS konzipiert, und
ich konnte ein grundlegendes Buch über
Integrative Evangelisation schreiben, das
bald erscheinen wird. Jetzt sind wir dabei,
ein evangelistisches Ausbildungskonzept
für die Gemeinschaft zu entwerfen.
Interview Bojan GodinaAusgabe 01/2009
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Interview Bojan Godina Ausgabe 01/2009
Institut, Bücher, Theorie – das hört sich alles
sehr kopflastig an. Wo bleibt die praktische
Evangelisationsarbeit?
Ja, das stimmt, zunächst ist noch wenig Prak-
tisch-Evangelistisches zu sehen. Mir ist auch
bewusst, dass manche Praktiker unter uns
damit Schwierigkeiten haben. Ich habe dies-
bezüglich schon vor meiner Wahl die Verant-
wortlichen darauf hingewiesen, dass dieses
Projekt auch etwas Zeit benötigen wird, um
eine bessere theoretische Basis für unsere
Arbeit zu liefern. Um an das Bild der Notfall-
medizin anzuknüpfen: wir brauchen einen
gut ausgerüsteten Rettungswagen, also eine
biblische Gesamtsicht der Evangelisation,
um den Menschen erfolgreich zu helfen. Je-
sus hat seine Jünger nicht umsonst gründlich
theoretisch und durch sein eigenes Beispiel
ausgebildet, bevor sie imstande waren, er-
folgreiche „Menschenfischer“ zu werden.
Unser Studium hat also direkten praktischen
Nutzen.
Kannst du uns da ein Beispiel nennen?
Eine Untersuchung, die wir schon begonnen
haben, betrifft die erfolgreichen Evangelis-
ten in Deutschland. Das Institut hat die Verei-
nigungsvorsteher und Evangelisationsleiter
gebeten, die Namen der erfolgreichsten Ver-
kündiger – Pastoren oder Ehrenamtlichen – zu
nennen. Zu unserem Erstaunen haben wir von
Predigern gehört, die pro Jahr 30 oder sogar
mehr Menschen zu Christus führen. Auch gibt
es Gemeindeglieder, die schon 20, 40 oder
80 Menschen zu Christus geführt haben. Das
sind Menschen, von denen wir etwas lernen
könnten. Uns interessiert aber nicht nur die
Taufzahl, sondern auch die Qualität und Art
und Weise der Verkündigung. Wir kennen
Verkündiger, die in manchen Ländern Tau-
sende zu Entscheidungen bringen, aber mit
unlauteren Methoden arbeiten, z. B. einfältige
Menschen psychologisch manipulieren. So
eine Verkündigung ist nicht mit dem Evange-
lium vereinbar.
Werden wir dann diese erfolgreichen Evange-
listen imitieren?
Nein. Integrative Evangelisation bedeutet
nicht, jemanden zu kopieren, sondern zu seh-
en, was man von dem/r erfolgreichen Bruder/
Schwester lernen kann. Jeder von uns sollte
zunächst verstehen, welche Gaben und Per-
sönlichkeit ihm Gott gegeben hat. Wie ein
Maler seinen Stil hat, so hat jeder Christ sei-
ne besondere Art, mit der er das Evangelium
authentisch darstellen kann. Aber so wie je-
der Maler auch von anderen neue gute Sicht-
weisen und Techniken lernen kann, die er in
seinen Grundstil integriert, so kann auch der
Evangelist von erfolgreichen Verkündigern
manches in seinen Stil integrieren. Wichtig
ist, dass es zu mir passt, zu meiner Erfahrung,
Alter, Persönlichkeit usw. Wenn wir begin-
nen, uns zu verbiegen und zu schauspielern,
werden weder wir glücklich noch sensible
Mensch von uns angezogen werden.
Welche Rolle spielt dabei das von dir nun schon
mehrmals erwähnte neugegründete Institut für
kulturrelevante Kommunikation und Wertebil-
dung? Haben wir als Gemeinschaft nicht ohne-
hin schon zu viele Institutionen?
Wir haben von der Gemeinschaft den Auf-
trag bekommen zu erforschen, warum wir in
unserer Verkündigung nicht erfolgreich sind
und wie wir erfolgreicher die verschiedenen
Kulturen in Deutschland erreichen können.
Diese Frage ist die Kernfrage des Instituts. Im
Grunde genommen wollen meine Mitarbeiter
und ich mit dem Institut etwas umsetzen, was
E.G.White schon vor über 100 Jahren gefordert
hat: neben der Bibel auch den Menschen zu
untersuchen, um ihm auf dem bestmöglichen
12 13
Weg zu begegnen (Evangelisation S. 107). Ich
freue mich, dass unsere Gemeinschaft diesen
Ratschlag konsequent umzusetzen will. Es ist
an der Zeit, dass wir aufhören, nur zu jam-
mern. Wir wollen unbedingt Wege finden,
um den Menschen das wunderbare Angebot
Gottes zu bringen. Natürlich ist das Institut
eine weitere Einrichtung, die finanziert wer-
den muss, aber sie ist zeitlich befristet und an
Zielvorgaben geknüpft. Die Resultate werden
unsere Bemühungen bald reichlich beloh-
nen.
Ist es richtig, dass das Institut auch in die Ge-
sellschaft hinein wirken und so der Abteilung
zuarbeiten soll?
Wir wollen im Institut einige innovative Pro-
jekte angehen, um neue erfolgreiche Evan-
gelisationswege zu finden. Unser Grund-
problem heutzutage in Deutschland ist, dass
wir bisher kaum als relevant für unsere Ge-
sellschaft wahrgenommen werden. Bis heute
sehe ich nicht, dass über unsere Aktivitäten
ernsthaft in großen deutschen Tageszei-
tungen berichtet wird. Als Nachfolger Christi
sind wir kaum bekannt. Schon im AT hat Gott
prophezeit, dass sein Volk ein Lebenskonzept
hat, das die Völker um Israel herum verwun-
dern und neugierig machen wird. Da ging es
nicht nur um die Erlösung im engen Sinn, son-
dern auch um alltägliche Lebensweisheit, Ge-
rechtigkeit, besseren Lebensstil usw. (5.Mose
4:6-8). Viele Menschen wurden auf Jesus
eben durch seine Wohltaten, seinen Umgang
mit Menschen und gesellschaftlichen Pro-
blemen aufmerksam. Wir haben in unserer
Gemeinschaft sicherlich einige öffentliche
Aktionen, die in diese Richtung gehen. Es
wird aber in jedem Fall notwendig sein,
Projekte anzubieten, die die Menschen
durch gute Lebenskonzepte begeistern und
gleichzeitig auch den natürlichen Bogen zum
Evangelium Jesu Christi bilden.
Du hast vorhin die Ausbildung angesprochen.
Seit einiger Zeit geistert das Wort E-Learning
herum. Was hat es damit konkret auf sich?
Die Pionierarbeit zum E-Learning wurde
schon von meinem Vorgänger Reinhard
Gelbrich begonnen. Es geht darum, das
Internet zur Vermittlung von Wissen zu nut-
zen. Viele Unternehmen stellen ihre Mitar-
beiterschulungen ganz oder teilweise auf
E-Learning um. Heute kann man an einigen
deutschen Universitäten und Fernuniversi-
täten ganze Studiengänge durch E-Learning
absolvieren. Wieso sollten wir nicht für die
evangelistische Ausbildung auch diese neuen
Möglichkeiten nutzen? Die wenigsten von uns
haben die Zeit oder auch das Geld, regelmä-
ßig zu Ausbildungen zu fahren. Da kann das
E-Learning eine wunderbare Hilfe bieten. Im
Augenblick sind wir intensiv dabei, dieses
Konzept weiterzuentwickeln, so dass jedes
Gemeindeglied eine Grundausbildung, aber
auch weiterführende, individuell angepass-
te Lernmodule über das E-Learning absol-
vieren kann. Sicherlich wird es nach wie vor
klassische Präsenzveranstaltungen geben,
aber durch die Möglichkeit des E-Learnings
werden wir einen viel größeren Teil medial
vermittelt bekommen. Das Angebot wird sehr
breit sein. Von Vorträgen auf Videolektionen
bis zum Austausch mit anderen Auszubilden-
den im Internet, von Audio-Aufnahmen, die
man während einer ruhigen Autofahrt hören
kann bis zu schriftlichen Lernmaterialien
wird alles enthalten sein. In jedem Fall berei-
ten wir eine Ausbildung vor, die nicht – wie
bisher meistens – aus einer Richtung kommt,
eine Methode von jemand übernimmt, son-
dern die ganze biblische Bandbreite der Ver-
kündigung und Geistesgaben einbezieht.
Ausgabe 01/2009 Interview Bojan Godina
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Die Papiertonne Ausgabe 01/2009
Wer kennt sie nicht, die Frage, wen der eigene Glaube denn schon an-gesteckt hat? Manchmal zweifelt man vielleicht an sich selbst oder dar-an, dass Gott in unserer westlichen Welt überhaupt noch Menschen gebraucht. Dann ist es gut zu wissen, dass er es tut – oft auf die überra-schendste Art und Weise. Henryk Vorast hat das erlebt.
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Von Dr. Henryk Vorast und Sylvia Humboldt
Die Papiertonne
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Die PapiertonneAusgabe 01/2009
Seit Jahren war Sylvia Humboldt auf der Suche nach Gott. Müll führte sie schließlich zu ihm. Doch es brauchte eine schwere Krise, um sie dar-an zu erinnern. Hier berichtet sie selbst.
Ich kann sagen, daß ich erstmals mit 19
Jahren zu Gott fand. Allerdings lebte ich
nur eine kleine Zeit mit ihm und kehrte
ihm dann wieder den Rücken zu. Dennoch
sehe ich rückblickend, wie treu Gott zu sei-
nem Wort stand. All die Jahre hindurch durfte
ich Menschen begegnen, die eine lebendige
Beziehung zu ihm hatten. Dadurch wurde in
mir immer wieder der Wunsch geweckt, doch
wieder mit Gott zu leben. Das war für mich
allerdings gar nicht so einfach, da ich gerne
meinen eigenen Weg mit Gott gehen wollte
und mich nicht von anderen mit ihren gut ge-
meinten Ratschlägen und Lebensweisheiten,
die all zu oft auch sehr menschlich waren, be-
einflussen lassen wollte.
Im November 2006 nahm ich dann doch Kon-
takt mit einer Bibelschule auf, in der Hoff-
nung, Hilfestellung beim Verstehen der Bibel
zu bekommen. Die katholisch geführte Schule
half mir aber nicht wirklich. Spätestens als wir
von einem pensionierten Bischof zum Thema
Marienverehrung unterrichtet wurden, setzte
I ch bin Adventistenkind in der dritten Ge-
neration und wurde vor 22 Jahren getauft.
Eine Frage, die sich mir immer wieder
stellte, war die nach den Menschen, die durch
mich zu Gott finden. Und vordergründig war
die Antwort für mich immer niederschmet-
ternd. Es hatte für mich den Anschein, dass ich
meinen Glauben zwar auslebe, aber dadurch
niemand wirklich auf Jesus Christus aufmerk-
sam wird. Ein kleiner Trost war für mich mein
bester Freund, der sich als Jugendlicher mit
mir oft über den Glauben unterhielt. Als Stu-
dent wurde er schließlich gläubig und schloß
sich einer Freien Evangelischen Gemeinde
an.
Umso mehr überraschte mich vor einem Jahr
eine liebe Nachbarin. An einem Freitag-nachmittag sprach sie mich an und fragte nach der Adventgemeinde: sie würde die-
se gerne kennenlernen. Ich war ziemlich sprachlos. Auf Nachfrage erzähle ich gerne
über meinen Glauben, aber ich laufe nicht mit
Transparenten durch die Gegend, denen zu
entnehmen ist, dass ich Siebenten-Tags-Ad-
ventist bin. Meine Nachbarin erzählte mir,
dass sie schon viele christliche Gruppen ken-
nengelernt habe, aber noch nicht wirklich
die richtige Gruppe von Gläubigen gefunden
habe. Auch stünde sie immer wieder unter
Anfechtungen, so dass sie gerne einmal die
Adventisten kennenlernen würde. In meiner
Sprachlosigkeit vergaß ich ganz sie zu fragen,
wie sie denn auf mich als Christin gekommen
sei. Ich nahm sie einfach am darauffolgenden
Sabbat mit in unseren Gottesdienst.
Während unseres Gesprächs am Sabbat er-
zählte sie mir dann auch, woher sie wusste,
dass ich Siebenten-Tags-Adventist bin.
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Die Papiertonne Ausgabe 01/2009
Vor einiger Zeit entdeckte sie in der Papier-
tonne von mir entsorgte Blätter, auf denen
die Texte unserer kirchlichen Bekanntma-
chungen standen, die ich an die hiesigen
Zeitungen gefaxt hatte. Dort war mein Name
zusammen mit dem unserer Adventgemein-
de zu lesen. So wurde sie auf die Adventisten
aufmerksam, ohne dass ich willentlich etwas
dazu beigetragen hatte.
Sie war vom Gottesdienst und der Predigt
zwar sehr angetan, aber sie hatte immer noch
Zweifel, ob die Adventisten die „richtige
Gruppe“ seien. Ich selbst übte keinen Druck
auf sie aus und überließ ihr die freie Entschei-
dung, sich weiter zu informieren. Ich gab ihr
meine Telefonnummer mit dem Hinweis, dass
sie mich jederzeit anrufen könne, wenn ihr
danach wäre. Schließlich kam es zu einer
Krisensituation, in der sie seelsorgerliche
Hilfe benötigte, so dass sie mich wieder kon-
taktierte. Da es sich um ein schwieriges Pro-
blem handelte, zog ich mit ihrer Zustimmung
unseren Pastor hinzu. Daraufhin entwickel-
ten sich regelmäßige Kontakte zu vielen Ge-
schwistern und sie begann den Gottesdienst
zu besuchen. Der Wunsch, sich taufen zu las-
sen, wurde immer größer, aber der letzte An-
stoß fehlte noch. Dieser kam bei einer Kurzbi-
belschule, die wir in Hanau durchführten. So
wurde schließlich ein neuer Christ in unsere
Gemeinde getauft. Der Heilige Geist hat die
Dinge so geführt, dass ein Menschenkind auf
Jesus Christus aufmerksam wurde, ohne dass
menschliche Anstrengungen im Spiel waren.
Henryk Vorast
mein innerer Widerstand ein: „Nein, ich glau-
be, hier bin ich total verkehrt.“ Nach der Mit-
tagspause verließ ich den Unterricht. Wieder
ein vergeblicher Versuch, wahre geistliche
Unterstützung zu finden!
Einige Zeit später erlebte ich eine noch nie
da gewesene Situation in meinem Leben, die
mich in eine schwere Krise stürzte. Damals
dachte ich mir: „Ich möchte jetzt nur noch be-
ten.“ Auch wünschte ich mir, dass gläubige
Menschen mit mir gemeinsam beten würden.
Bereits Wochen vorher hatte ich beim Ent-
sorgen des Papiermülls entdeckt, dass mein
Nachbar – den ich als sehr netten, zuvorkom-
menden und höflichen Menschen schätzte –
offensichtlich Mitglied der Freikirche der Sie-
benten-Tags-Adventisten war. Freudig hatte
ich mir gesagt: „Mensch, Sylvia, hier wohnt
ja ein gläubiger Christ direkt neben dir!“ Ich
war mit meinem Papierkorb unter dem Arm
zurück in meine Wohnung gegangen, hatte
ihn wieder an seinen Platz gestellt und lange
Zeit nicht mehr an meinen Nachbarn gedacht.
Erst als es mir wirklich schlecht ging, er-innerte ich mich an meinen Fund in der Papiertonne. Ich sprach meinen Nachbarn
mit einer persönlichen Frage zum aktuellen
Tagesgeschehen an. Im Anschluss an dieses
Gespräch bat ich ihn, mich doch bitte in sei-
ne Gemeinde mitzunehmen. Die ersten Got-
tesdienstbesuche berührten mich stark. Alles
fügte sich so einmalig passend ineinander.
Mein lieber Nachbar und der Pastor der Ad-
ventgemeinde in Hanau nahmen sich sehr
viel Zeit für mich: Zeit zum Beten und zum
Zuhören. Das gemeinsame und – wenn auch
nicht gleich zu Anfang, so doch im Laufe der
1� 1�
Die PapiertonneAusgabe 01/2009
Zeit mehr und mehr – befreiende Gebet führ-
te mich zurück in die Arme Gottes.
Diese schwere Zeit ebnete mir mit den Weg in
die Adventgemeinde Hanau. Am 18. Oktober
2008 wurde ich getauft, so dass ich aus heu-
tiger Sicht sagen kann: Gott hat dieses Ereig-
nis in meinem Leben zugelassen, weil er sich
wünschte, daß ich zu ihm zurückkehre. Das
ist auch geschehen, und seit dieser Zeit durfte
ich so manche Erfahrung mit ihm machen.
Ich bin Gott dankbar, dass ich den Mut hatte,
den Neubeginn mit ihm nicht mit mir alleine
im Stillen auszumachen. Mir war es wichtig,
dass meine Schwester und ganz besonders
meine Eltern darüber Bescheid wissen. Ich
finde es so wohltuend, dass meine Eltern Ver-
ständnis dafür haben, dass ich jetzt zur Ad-
ventgemeinde gehöre. Dennoch bleibt bei
ihnen aus fürsorglicher Liebe heraus etwas
Skepsis, da sie selbst die Adventgemeinde
noch nicht kennen. Es liegt jetzt an mir, durch
meinen Lebenswandel meinen Glauben zu
bezeugen.
Zugegebenermaßen gelingt mir das bei wei-
tem noch nicht immer. Mut macht mir, dass
mich an dem Tag, an dem ich meine Glau-
benstaufe erhielt, nach dem Gottesdienst ein
junger Mann ansprach und sagte, daß er es
jetzt erst verstanden habe, weshalb die Glau-
benstaufe so wichtig sei. Darüber habe ich
mich sehr gefreut, himmelwärts geblickt und
mir gedacht: da ist ein Menschenkind, das
sich demnächst bestimmt bald taufen lassen
wird.
Nach allem, was mir geschenkt wurde, ist es
schön zu erleben, dass Gott durch mich wirkt,
oft ohne mein Wissen und Zutun. Ich glau-be, daß wir selber oftmals gar nicht mer-ken, wie wir durch kleine Dinge, durch wirkliches Zuhören, durch aufrichtige Anteilnahme, durch ein freundliches Wort „Großes“ für Gott bewirken können. Das ist
auch gut so, denn so kann Gott „ungefiltert“
durch uns wirken.
Sylvia Humboldt
1� 1�
Ausgabe 01/2009Trends
Medien überschütten uns in den
letzten Monaten mit ungeahnten
Katastrophenmeldungen über
Kapitalismus und Wohlstand-
staat:
„Wir müssen die Wahrheit sa-
gen, und die lautet, dass wir
in schwerem Wetter sind. Was
wir im Augenblick auf den in-
ternationalen Finanzmärkten
erleben, wirkt wie ein Tsuna-
mi. Danach ist die Welt nicht
mehr wie vorher … die Neuord-
nung der Welt, die schon seit
geraumer Zeit zu beobachten
ist, beschleunigt sich“ (Frank-
Walter Steinmeier, Der Spiegel
42/2008, S. 48)
„NOT!HALT! Weltwirtschaft.
Wer stoppt den freien Fall des
freien Marktes?“ (Der Spiegel
42, Titelblatt vom 13.10.2008)
„wir werden die Kraft aller und
das Mitmachen aller brauchen
… schöpfen sie Kraft“ (Angela
Merkel im letzten Video-Pod-
cast vor Weihnachten, Bundes-
kanzleramt am 20.12.2008)
„Das Ende der Gemütlichkeit.
Was auf die Deutschen (noch)
zukommt, Geld allein macht
nicht glücklich“ (Der Spiegel
43, 20.10.2008)
Wie eine Stellungnahme der
Familie des Milliardärs Mer-
ckle vor wenigen Tagen zeigt,
trifft diese Krise auch die Ober-
schicht der Gesellschaft: „Adolf
Merckle hat für seine Familie
und seine Firmen gelebt und ge-
arbeitet. Die durch die Finanz-
krise verursachte wirtschaft-
liche Notlage seiner Firmen und
die damit verbundenen Unsi-
cherheiten der letzten Wochen
sowie die Ohnmacht, nicht mehr
handeln zu können, haben den
leidenschaftlichen Familienun-
ternehmer gebrochen, und er
hat sein Leben beendet.“
(www.faz.net, 07.01.2009).
Man kann die Flut durch die Fi-
nanzkrise ausgelöster Medien-
meldungen ignorieren oder
sie auch als mediale bzw. po-
litische Strategien betrachten.
Wie man es auch sehen mag,
eins ist jedoch ziemlich sicher:
viele Menschen nehmen zuneh-
mend wahr, dass das Herzstück
der Wohlstandsgesellschaft
ins Wanken geraten ist. Wenn
das Finanz- und Wirtschaftsys-
tem zu bröckeln beginnt, wird
sich nicht nur unser Lebensstil
ändern, sondern vielfach auch
die Weltanschauung. In unserer
westlichen Welt hängt die Art
zu Leben, Glück- und Sicher-
heitsvorstellungen sehr stark
mit einem stabilen Finanz- und
Wirtschaftssystem zusammen.
Wenn auf diese Grundstabili-
täten nun kein Verlass mehr ist,
wird in nächster Zeit sehr wahr-
scheinlich ein Teil der Gesell-
schaft schrittweise auf die Suche
nach anderen Stabilitäten und
Werten gehen.
TIPP von EINS:
Wir sollten verstärkt überlegen,
wie wir den Menschen auf unter-
schiedliche und vor allem ver-
ständliche Art und Weise ewige
Werte und die biblische Weltan-
schauung aus der Perspektive der
frohen Botschaft Jesu Christi kom-
munizieren können. Jetzt sind in
der Verkündigung vor allem die
großen Fragen dran: Sicherheit,
Nachhaltigkeit, Existenz, ewiges
Leben, Wahrheit, Zuversicht, Per-
spektive.
Gesellschaftliche Tendenzen
TRENDS
Ausgabe 01/2009
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Meister trifft MeisterAusgabe 01/2009
Ich bin in Rumänien in einer orthodoxen
Familie geboren und in dieser
Tradition erzogen worden. In
der Orthodoxie wird nicht in
der Bibel gelesen; man tut, was
der Pope (Priester) sagt. Als Er-
wachsener fing ich jedoch an, selbst in der
Heiligen Schrift zu lesen, und stellte fest,
dass das, was ich hier las, mit dem, was
der Pope lehrte, nicht übereinstimmte.
So ging ich zu ihm in der Hoffnung, Ant-
worten auf meine Fragen zu finden – aber
dem war nicht so. Enttäuscht suchte ich nach
einer Möglichkeit, Klarheit zu bekommen.
Meine zentrale Frage war: Wer kann mir hel-
fen, die Bibel zu verstehen? Gibt es eine Kir-
che, die das lehrt, was in der Bibel steht? Mir
war klar dass ich Hilfe brauchte, also beMir
war klar, dass ich Hilfe brauchte, also betete
ich oft zu Gott und hoffte auf eine Antwort. Vor
etwa sieben Jahren zog ich nach Deutschland
in die Gegend von Karlsruhe, und kurze Zeit
darauf lernte ich die Zeugen Jehovas kennen.
Freudig studierte ich ihre Schriften,
ging zum Königreichssaal (so
nennen sie ihre Kirchen) und
verglich ihre Bücher mit der
Bibel. Nach zwei Jahren stellte
ich fest, dass es in ihren Lehren
Unstimmigkeiten gibt.
In dieser Zeit besuchte ich meine Oma in
den USA, und sie schenkte mir ein Buch:
Das Leben Jesu. Ich las sehr eifrig darin,
prüfte die Bibelstellen und stellte fest,
dass die Aussagen des Buches durch die
Bibel gedeckt wurden. Da die Autorin sehr
klar und für mich verständlich schrieb, holte
ich mir mehr Bücher von ihr und verglich sie
immer mit der Heiligen Schrift. Zu meinem
Erstaunen gab es keine Widersprüche. Ich
studierte auch andere Bücher von anderen
Konfessionen, wie z.B. den Baptisten, aber sie
überzeugten mich nicht. Als ehemaliger Ka-
rate-Meister und Lehrer von 500 Schülern war
ich es gewohnt, diszipliniert zu sein. So setzte
ich alles Gelernte und Verstandene um. Ich
Florin Fegete
Meister trifft MeisterFlorin Fegete glaubte schon immer an Gott. Allerdings wurde er auf seiner spirituellen Suche sehr verschlungene Wege geführt, bevor er schließlich fern von seinem Heimatland eine geistliche Heimat fand.
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Meister trifft Meister Ausgabe 01/2009
bat Gott jedes Mal, mir den Weg der Erleuch-
tung zu zeigen und mir die nötige Entschei-
dungskraft zu geben. Alles, was nicht mit der
Heiligen Schrift übereinstimmte, versuchte
ich zu meiden.
Eines Tages las ich in 3. Mose 11, dass es rei-
ne und unreine Tiere gibt. Ich bat Gott um
Wegweisung. Ist das eben gelesene Wort für
heute noch gültig? Ich kannte die Bibelstelle,
in der es heißt: „Was zum Mund hineingeht,
das macht den Menschen nicht unrein; son-
dern was aus dem Mund herauskommt, das
macht den Menschen unrein“ (Mt. 15:11). Ich
bat Gott um Wegweisung. Kurz darauf fuhr
ich in die Stadt, um Fleisch zu besorgen. Ich
wollte 40 Kilogramm kaufen, um Wurst zu ma-
chen. Plötzlich sah ich in der Fleischtheke ein
großes Stück Rinderfleisch für 3 € / Kg. „Das
kann doch nicht sein!“ dachte ich und fragte
nach. „ Ja, der Preis stimmt“ sagte die Verkäu-
ferin. War das die Antwort Gottes? Ich
kaufte das Fleisch, mach-
te die geplante Wurst
und kaufte nie wieder
Schweinefleisch oder
andere in 3. Mose 11
als unrein bezeichne-
te Tiere. Heute weiss
ich, dass Mt.15 nicht im
Zusammenhang mit den Rein-
heitsgeboten steht. Auf meiner Suche nach
der Wahrheit habe ich viele Erfahrungen ma-
chen dürfen und habe dabei immer wieder
festgestellt, dass es eine höhere Kraft gibt,
die mich sehr sanft und sicher führt. Eines
Nachts träumte ich, dass ich sterben müsste,
um leben zu können. Ich fragte mich, was der
Traum zu bedeuten hat? Noch am gleichen
Tag las ich in Joh. 3, dass man von neuem ge-
boren werden muss, um in das Himmelreich
kommen zu können. Der Text stieß mich auch
auf die Taufe. Ich war als Kleinkind orthodox
getauft worden. Jesus wurde allerdings als
Erwachsener getauft. Mir wurde klar, dass
Taufe eine bewußte Entscheidung erfordert,
meine Taufe darum keine Gültigkeit hatte
und ich nun richtig getauft werden wollte.
Aber welche Kirche tauft Erwachsene? Und
da Taufe im Neuen Testament auch Zugehö-
rigkeit zum Leib Christi, also zur Gemeinde
bedeutet, drängte sich die alte Frage mit neu-
er Dringlichkeit auf: welche Kirche lehrt, was
in der Heiligen Schrift geschrieben steht? Auf
meiner Suche lernte ich einen Adventisten
aus dem Nachbarort kennen. Er gab mir ei-
niges zu lesen, und nachdem ich, wie immer,
alles geprüft hatte, ging ich im Frühjahr 2008
mit ihm in den Gottesdienst in Karlsruhe. Ich
entdeckte durch weiteres Studium den Sab-
bat und sprach mit dem Pastor über meine
Fragen. Auch hörte ich mir seine
Predigten sehr kritisch an und
war beeindruckt, wie er die
Schrift immer in den Mit-
telpunkt stellte. Was
ich las, sah, hörte
und erlebte, über-
zeugte mich. Zu
meiner Überra-
schung stimm-
te dieses Mal alles.
Schließlich entschied
ich mich, dieser Gemeinde beizutreten.
Der Pastor und ich besprachen noch einige
biblischen Themen, die mir bis dahin nicht
bewußt gewesen waren und dann wurde ich
am 4.10.08 mit meiner Frau getauft, um meine
christliche Glaubensqualität zu erhöhen. Ich
bin Gott sehr dankbar für seine Führung und
bin froh, in der Adventgemeinde endlich eine
geistliche Heimat gefunden zu haben.
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Es gibt viel zu tun.Ausgabe 01/2009
Unser Institut (IKu) ist ein interdisziplinär
(fachübergreifend) tätiges Institut. Wir sind
überzeugt, dass wesentliche Erkenntnisse
und Neuerungen, nur in Vielfalt und Integra-
tion bzw. Zusammenarbeit erfolgen werden.
Sowohl die hier vorgestellten Personen des
engsten Mitarbeiterkreises, als auch die üb-
rigen Arbeitskreise und der wissenschaftliche
Beirat, ergänzen sich durch verschiedene
Forschungsdisziplinen, Erfahrungsfelder und
Die frohe Botschaft für alle
Es gibt viel zu tun.Das neu gegründete „Institut für kulturrelevante Kommunika- tion und Wertebildung“ – IKu – wurde zur Förderung der evan-gelistischen Arbeit im SDV gegründet (Siehe S. 11). Dahinter stehen Menschen, die die Leidenschaft teilen, Gottes Wort Menschen näher zu bringen.
Dr. phil. Bojan Godina,
Abteilungsleiter für den Be-
reich der Allgemeinen inte-
grativen Evangelisation und
Institutsleiter. Zuvor 17 Jah-
re als Pastor tätig im Bezirk
Giessen, Mainz und Darm-
stadt Marienhöhe. Nach dem
Theologiestudium, Studium
der Psychotherapie und Ver-
haltenswissenschaften M.A.,
Promotion in Sozial- und Me-
dienwissenschaften. Lehrauf-
trag im Sozialwesen an der
ThH-Friedensau.
Sven Fockner M.A.,
Assistent im Bereich Ausbil-
dung (E-Learning) und EINS
Magazin. Studium der Theo-
logie. Zuvor in mehren evan-
gelistischen Projekten tätig,
danach ein Jahr als Prediger-
praktikant im Bezirk Ostfil-
dern. Am liebsten isst er Pizza
Margherita mit Ananas oder
Pizza Hawaii ohne Schinken.
Blog: www.fockner.net
Prof. a. D. Ricardo Abos-
Padilla, Evangelist und Mit-
begründer der Kurz-Bibel-
Schule vor über 25 Jahren in
Deutschland. Viele Jahre war
er als Universitätsprofessor
für Geschichtswissenschaft
und Geschichtsphilosophie
an der Nationaluniversität in
Santjago de Chile und als Re-
gierungsberatern tätig. Ab
2007 für das Institut (IKu) und
die Baden-württembergische
Vereinigung in Kurz-Bibel-
Schulen, Kurz-Evangelisati-
onen und als wissenschaft-
licher Beirat tätig.
Daniel Wildemann M.A.,
M.A., Nach Theologiestudi-
um Jugendpastor im Bezirk
Pforzheim. Zuvor Ausbildung
zum Werbetechniker und Be-
such der Grafikschule. Co-
miczeichner, Illustrator und
Werber. Zuständig für die
Bereiche Graphic Art, künst-
lerische Beratung, Kultur- und
Trendforschung. Der Cartoon
„EINST“ in diesem Maga-
zin stammt aus seiner Feder.
Rheinländer – Ja ja datt. www.
artventist.de
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Es gibt viel zu tun. Ausgabe 01/2009
M.A. Klaus Popa,
Studienabschlüsse in Kom-
munikationsdesign, Thelogie
und Beratung (Counseling).
Pastor und Evangelist im Be-
reich Internet Evangelisation
im Medienzentrum der Stim-
me der Hoffnung. Im Institut
arbeitet er im Arbeitskreis für
Innovation, in der Konzeption
und im Prozessmanagement
mit. Liebt den Sommer, das
Meer und den Süden.
Patricia Oliveira B.A. ,
aus der Gemeinde Unterlie-
derbach bei Frankfurt. Stu-
dium der Soziologie und An-
thropologie. Doktorandin der
Univ. Frankfurt. Bei uns für
die wissenschaftliche Quali-
tät der Umfragen verantwort-
lich.
Siegmar Pallaschke,
Gemeindeglied von Darm-
stadt-Marienhöhe. Statistiker
und Spezialist für Flugdyna-
mik für Satelliten bei Europe-
an Space Agency ESOC (Eu-
ropean Space Data Centre)
in Darmstadt. Gemeindefern-
studium der ThH-Friedensau.
Bei uns ist er verantwortlich
für statistische Konzepte und
Auswertungen.
Daniela Canedo,
ist Teamassistentin im Ver-
band und im Institut (IKu).
Nach ihrer Ausbildung und
Arbeit als Bankkauffrau war
sie in dem SDV in unterschied-
lichen Breichen als Sek-
räterin tätig. Religionspäda-
gogische Ausbildung RPI und
Gesundheitsberaterin (Seel-
sorge) DVG.
Persönlichkeiten. Einige der hier abgebil-
deten Personen sind Angestellte der Gemein-
schaft, andere arbeiten auf Honorarbasis mit.
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an eh-
renamtlichen Mitarbeitern aus unterschied-
lichsten praktischen und wissenschaftlichen
Bereichen.
Ein weiterer Arbeitskreis „Analyse und Inno-
vation“ - ist beispielsweise verantwortlich für
die Entwicklung neuer Wege um Menschen in
unserer Gesellschaft mit der frohen Botschaft
zu erreichen. In diesem AK sind gegenwärtig
folgende Geschwister integriert:
Joachim Hübscher (Stuttgart), Laszlo Szabo (Friedensau),
Simret Mahary (Darmstadt), Tobias Koch (Nürtingen),
Martin Matyk (Darmstadt), Jochen Streit (Ostfildern),
Lorethy Starck (Bremen) und Willie Schulz (Hamburg).
istockphoto.com (timotate)
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Was die Bibel über die Reihenfolge der Verkündigung sagt.
Kennst du deinen Nachbarn?
Kennst du deinen Nachbarn?Ausgabe 01/2009
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Kennst du deinen Nachbarn? Ausgabe 01/2009
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Kennst du deinen Nachbarn?Ausgabe 01/2009
Fehlende Menschenkenntnis, oder der falsche
Ansatz?
Grundsätzlich trifft es zu, dass man keinem
Menschen auf den ersten Blick ansieht ob er
sich für den Glauben interessiert oder nicht.
Niemand trägt ein Plakat auf dem Rücken auf
dem steht „Ich suche Gott!“. Es gibt sicherlich
verschiedene verborgene Signale, die Men-
schen uns senden und die man wahrnehmen
kann, wenn man sich darin etwas übt.1 Da je-
doch die wenigsten Menschen auf uns zu kom-
men werden, werden wir meistens den ersten
Schritt tun dürfen. Die Frage ist allerdings:
wo fängt man an? Ist es wirklich sinnvoll und
biblisch, sich auf die wildfremden Menschen
an wildfremden Haustüren zu konzentrieren?
1Darüber wird ausführlich in dem im Frühjahr
im erscheinenden evangelistischen Grundla-
genbuch berichtet. Vertiefungs und Übungs-
möglichkeiten werden durch das EINS-Ausbil-
dungsprogramm angeboten werden.
In der Bibel gibt es zwei grundlegenden
Zielgruppen der Verkündigung: 1. die „Sei-
nen“ 2. die ganze Welt. Jesus hatte öfters be-
Langsam öffnet sich die Tür und vor dir steht ein wildfremder Mensch, den du noch nie zuvor gesehen hast. Dein Lächeln zieht nicht und nur mühsam überzeugst du ihn davon bei der Meinungsumfrage mit zu machen. „Glauben sie das Gott existiert?“ Mit einem vernuschelten „Nein danke!“ schließt sich dir Tür vernehmlich und du stehst wieder allein im Treppenhaus.
Knechte, Mägde
Ortsgemeinde
Hau
s
engste Familie und Freunde
1VerwandteMitbewohner
(engste Nachbarschaft,Arbeitskollegen, Schul-Studium- und Ausbil-dungskollegen oder Gruppe z.B. im Verein, einer Initiativeoder eine andere Inter-essengemeinschaft)
2
Dorf/Stadt
3
Soziales Beziehungsnetz nach Bekanntheitsgrad, Nähe, Wichtigkeit und Intensität
(Die gestrichelte Fläche
zeigt auf, dass „Haus“
in der Bibel sowohl
Teile von Bereich zwei
als auch von Bereich
eins beinhaltete. Gute
Freunde werden in der
Bibel auch als zu Punkt
eins gehörig gesehen
(vgl. Sprü. 17:17; 18:24.)
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Kennst du deinen Nachbarn? Ausgabe 01/2009
kehrte oder geheilte Menschen aufgefordert
zunächst ihren eigenen Bekannten zu be-
richten. Inhalt ihres Zeugnisses sollte ihre ei-gene Erfahrung sein. Den blinden Mann aus
Betsaida schickte er zurück in sein Haus und
verbot ihm ausdrücklich in das Dorf hinein zu
gehen (Mk. 8:26). In den Evangelien wird uns
berichtet das Andreas nachdem er den Mes-
sias gefunden hatte, zunächst seinen eigenen
Bruder einlud (Joh. 1:40.41). Philippus infor-
mierte zuerst Nathanael der wahrscheinlich
zu seinem engsten Freundeskreis gehörte
(Joh. 1:44; 21:2). Jesus fordert den geheilten
Gerasener auf, in seinem Haus zu verkündi-
gen (Mk. 5:19). Offensichtlich war mit dem
Begriff „Haus“ nicht nur die Familie (Eltern
und Kinder) im heutigen Sinne der Kleinfami-
lie gemeint, sonder genauso die Knechte und
Mägde (Luk.7:10), also die Mitbewohner und
vorübergehenden Bewohner (2Mo. 20:10). Vor
allem bei reichen und großen Häusern waren
es nicht wenige Menschen die so zusammen
lebten und sich gut kannten. Im Dorf oder der
Stadt war dann die Ebene erreicht, auf der
Kontakte bestehen konnten oder auch nicht.
Je nach Größe des Ortes, des Geschlechtes
und des eigenen Einflusses, war man mehr
oder weniger bekannt. Die Bibel berichtet
von einer Samariterin die vielen in ihrer Stadt
bekannt war (Joh. 4:39-42). Siehe Grafik „Sozi-
alen Beziehungsnetzwerke“ links unten.
Man kann also festhalten, dass die frisch Be-
kehrten zunächst ihre persönliche Erfahrung
mit Gott ihrem „Haus“ miteilen sollten. Das
war wohl deswegen so, weil sie diese Aufga-
be ohne jegliche Ausbildung wahrnehmen
konnten. Sobald jedoch der Verkündigungs-
inhalt über die eigene Erfahrung und den
Bekanntenkreis hinausging, hat Jesus seine
Nachfolger grundsätzlich ausgebildet.2 Heu-
te kann es durchaus vorkommen, dass z. B.
meine Arbeitskollegen oder meine Teamkol-
legen im Sportverein mich besser kennen als
meine Verwandten. Auch wenn sich in der
modernen Gesellschaft das Beziehungsnetz
zum Teil verlagert hat, ist das Grundschema
ähnlich: von den engeren zu den loseren Be-
kanntschaften.3 Warum diese Reihenfolge?
Natürlicherweise werden diejenigen die mir
am nächsten stehen meinen Glauben ohnehin
bemerken. Hier passiert Verkündigung auto-
matisch. Außerdem kennt mich mein „Haus“
und kann meine Verkündigung besser ein-
ordnen. Da sie mich aus dem Alltag als einen
denkenden und aufrichtigen Menschen ken-
nen, werden sie mein Zeugnis (hoffentlich)
ernst nehmen. Sie haben ein Grundvertrauen
zu mir. Wenn ich zu fremden Menschen spre-
che, dann ist immer eine bestimmte Skepsis
meiner Person gegenüber vorhanden. Des-
weiteren kennen meine Freunde und Familie
meine Kultur. Wahrscheinlich kommen sie aus
einem ähnlichen Milieu wie ich und können
meine Worte problemlos verstehen, denn ich
spreche ihre Sprache. Nicht zuletzt trage ich
natürlich auch Verantwortung für die, die mir
Nahe stehen und sollte mich um ihr Schicksal
sorgen (1Tim 5:8).
2Nicht alle haben sich an diese Anweisung
Jesu gehalten, was aber nicht an mangelnder
Deutlichkeit lag (Mk. 5:19-20). Manchmal haben
die Geheilten, mit ihrem Eifer in den Städten zu
verkündigen, Jesus mehr geschadet als genutzt
(Mk. 1:45). Seine Jünger, schickte Jesus erst also
sie sich schon in der Ausbildung befanden zu
den „wildfremden“ der dritten Ebene.
Er sandte sie in unterschiedliche Städte, wo
sie wahrscheinlich nicht bekannt waren (Matt.
10). In unmittelbaren Zusammenhang mit dieser
Aussendung gab er ihnen darüberhinaus über
20 spezielle Anweisungen.
3Ähnliches gilt auch im Bezug auf die Frage des
Volkes. Jesus selbst und seine Jünger haben
erst in ihrem Volk das Evangelium gepredigt
(Matt.10:5.6; 15:24; Apg. 3:26).
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Kennst du deinen Nachbarn?Ausgabe 01/2009
Freunde und Familie sind also auch heute
noch die erste und beste Möglichkeit interes-
sierte Menschen zu finden. Doch da zeigt sich
schon eine erste Schwierigkeit vieler Nachfol-
ger Jesu Christi: oft hat sich ihr soziales Bezie-
hungsnetz nach der Bekehrung sehr auf die
Gemeinschaft der Gläubigen reduziert und
sie haben wenige Beziehungen zu Nichtchris-
ten, manchmal nicht einmal zur Familie. Wenn
wir eine neue evangelistische Bewegung in
Deutschland erleben wollen, dann wird es
neben Ausbildung, Vernetzung, usw. zu aller-
erst wichtig sein unterschiedliche Kontakte
zu Interessierten zu haben. Dazu nun ein paar
praktische Tipps:
Ebene 1:
Lasst uns besonders unsere Familienange-
hörigen und engsten Freunde nicht vernach-
lässigen. Manchmal sind wir so mit unserer
Arbeit, Gemeindearbeit oder fern stehenden
Menschen beschäftigt, dass wir vergessen
mit unseren eigenen Kindern, Ehepartnern
oder Freunden Beziehungen zu pflegen. Nur
wenn wir die Beziehungen im Alltag pflegen,
werden uns diese nahen Menschen vielleicht
Gelegenheit geben über unsere Erfahrung
mit Gott zu reden. Es wäre gut uns sie in un-
sere Kalender einzutragen, ihre Handynum-
mern, E-Mailadressen zu speichern, wenn
wir – aus welchen Gründen auch immer – dazu
neigen diese uns nah stehenden Menschen zu
vergessen oder auszuklammern. Dabei gilt
jedoch der Rat des Petrus an die Frauen ih-
ren Männern ohne viele Worte ein Zeugnis zu
geben. Zuerst sind einfach die menschlichen
Beziehungen wichtig: nicht die Worte, son-
dern unser Leben.
Ebene 2:
Um auf der zweiten Ebene Beziehungen zu
knüpfen, wäre es gut in den Interessens-
gemeinschaften in denen wir uns befinden
(durch Schule, Arbeit oder Hobbies) den
Menschen persönlich näher zu kommen. Ich
selbst brauche durch meine sitzende Tätig-
keit in der Freizeit viel Bewegung. Ich holte
die Erlaubnis zur Nutzung einer Sporthalle ein
und lud Gemeindeglieder mit ihren Freunden
zum Sport ein. Es gab Menschen, die dadurch
zu geistlich Interessierten wurden und später
sogar Christus angenommen haben. Nicht
zu vergessen ist auch die Nachbarschaft. Es
ist tragisch, dass heutzutage viele Menschen
ihre Nachbarn kaum noch kennen. Natürlich
klappt es nicht mit allen eine gute Nachbar-
schaft aufzubauen, aber je weniger wir uns
bemühen, desto weniger Chancen haben wir.
In der Nachbarschaft erlebten wir immer wie-
der, dass es wichtig war sich gegenseitig zu
helfen. Es ist eine Überwindung für manche
unter uns, das erste Mal wegen des fehlenden
Backpulvers zum Nachbarn zu gehen. Aber in
den meisten Fällen erlebt man, dass die Bitte
und gewisse Abhängigkeit das gegenseitige
Vertrauen fördert. Es ist aber auch gut in ei-
ner zu uns passenden Form die Nachbarn ge-
sellig einzuladen z. B. zum Kuchenessen oder
zu einer Feier. Wir haben manchmal an einem
schönen Sommerabend im Garten mit einem
Projektionsgerät einen wertvollen Film ange-
sehen und die Nachbarn eingeladen. Meine
Frau hat Popkorn und Eis gemacht und die
Stimmung war für alle gut. Warum sollten wir
zu unseren Feiern nicht manche Nachbarn mit
einladen? Ich habe Feiern erlebt, wo nur Ge-
meindeglieder waren und habe mich gefragt,
ob die Geschwister Angst haben ihre Nach-
barn und Arbeitskollegen einzuladen? Durch
die aktuelle Finanzkrise und die damit ver-
bundenen Ängste der Menschen, haben mei-
ne Frau und ich beschlossen einen Brief mit
einer netten Einladung und einem Bild von
unserer Familie an die unmittelbaren Nach-
barn zu senden und zu einem Treffen „unter
Nachbarn“ einzuladen. In dem Brief gingen
wir auf die Lage ein und luden die Nachbarn
ein gemeinsam über die Situation zu spre-
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Kennst du deinen Nachbarn? Ausgabe 01/2009
chen und herauszufinden, was die Bibel an
Perspektiven bietet. Die ersten Reaktionen
sind sehr positiv. Wir brauchen uns nicht für
etwas zu schämen, was uns wertvoll ist. Viel-
leicht müssen wir das unseren Nachbarn nur
so vermitteln, dass es ehrlich ist und zu uns
passt.
Ebene 3:
In meinem Dorf oder in meiner Stadt, gibt es
sicher Veranstaltungen, wo ich lockere Bezie-
hungen aufbauen könnte. Man muss sich ja
nicht gleich für das Bürgermeisteramt bewer-
ben um Beziehungen zu bekommen, sondern
kann z. B. bei Festen, oder bei kulturellen
oder sportlichen Veranstaltungen dabei sein.
Jesus und seine Jünger waren dort, wo die
Menschen sich befanden, nicht selten gera-
de auf Festen und Veranstaltungen, auf denen
die Menschen Zeit hatten um ins Gespräch zu
kommen. Manche haben besondere Freude
an der Natur. Es ist sehr empfehlenswert z. B.
in den NABU (Naturschutzbund) einzutreten.
Wenn man eine Fremdsprache lernen möchte,
kann man das vielleicht noch effektiver mit
anderen Menschen in der Volkshochschule
tun. So gibt es fast unzählige Möglichkeiten
mit Menschen in eine engere Interessenge-
meinschaft zu treten. Einige von den neuen
Bekannten werden auch offen sein, über mein
Erlebnis mit Gott nachzudenken. Selbstver-
ständlich muss sich nicht jeder von uns für die
gleichen Sachen interessieren, aber meistens
gibt es verschiedene Angebote aus denen ich
mir in meinem Stadtbezirk oder Dorf etwas
auswählen kann. Im Übrigen ist es ja nicht nur
aus evangelistischen Gründen gut zu wissen,
was in meiner Umgebung geschieht!
Bojan & Katy Godina
Foto
: pho
toca
se.c
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Wenn Worte Leben verändernAusgabe 01/2009
Ricardo Abos-Padilla
Wenn Worte Leben verändern
Seit über 25 Jahren gibt Ricardo Abos-Padilla das Evangelium durch Kurzbibelschulen in Deutschland weiter. Eine seiner Stärken als Histo-riker ist es das Wort Gottes als Quelle in den Mittelpunkt zu stellen und auf die existentiellen Lebensfragen der Zuhörer anzuwenden. In EINS teilt er die Essenz seiner Erfahrung mit dir.
Foto
: pho
toca
se.c
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qs)
2� 29
Wenn Worte Leben verändern Ausgabe 01/2009
Mir sind mehr als 30 Sammlungen von Bibel-
stunden bekannt. Einige Serien konnte ich
auch erfolgreich verwenden. Andere dage-
gen waren, für den Nutzen, den die interes-
sierten Teilnehmer erwarteten ungeeignet.
Obwohl Bibelstunden meiner Erfahrung nach
die beste Methode bei der Übermittlung der
Guten Nachricht über Gottes Handeln sind,
kann die gleiche Stunde bei jedem Menschen
eine ganz andere Wirkung hervorrufen. Das
Gleichnis vom Sämann (Luk. 8:4-8, 11-15)
zeigt uns, dass Menschen unterschiedliche
Lebensziele haben, und von diesen hängt z.
T. auch die Annahme oder Ablehnung des
Evangeliums ab. Auch die Persönlichkeit
desjenigen der das Evangelium verkündigt,
wird Einfluss auf den Ablauf und den „Erfolg“
der Bibelstunde haben. Zwei Boten, mit der-
selben Mitteilung ausgesandt, werden ihre
Botschaft unterschiedentlich kommunizieren,
und werden von ihren Zuhörern auch jeweils
anders beurteilt werden.
Natürlich spielt auch die Qualität der übermit-
telten Information für den Erfolg oder Misser-
folg eine Rolle (2.Sam. 18:19-32). Ein wich-
tiger Faktor ist in diesem Zusammenhang die
Reihenfolge der Themen. Häufig beginnen
wir mit Abhandlungen, bei denen wir sehr
schnell merken, dass unsere Freunde über-
fordert sind. „Denn jeder, der noch mit Milch
genährt wird, ist unfähig richtiges Reden zu
verstehen; er ist ja ein unmündiges Kind.
Feste Speise aber ist für Erwachsene, deren
Sinne durch Gewöhnung geübt sind, Gut und
Böse zu unterscheiden“ – schreibt Hebräer
5:13, 14 (Einheitsübersetzung).
Ein weiterer häufiger Fehler ist das Abdriften
in spekulative Auseinandersetzungen. Wenn
wir mit unseren Freunden die Bibel untersu-
chen, sollten wir solche Diskussionen vermei-
den. Dazu ist es notwendig alles, was mit oder
aus der Bibel behauptet wird, nicht als „eige-
ne Meinung“ oder als „die Meinung meiner
Gemeinde“ zu vermitteln, sondern schlicht
und einfach als eine Aussage der Bibel dar-
zustellen. Ich sage oft: „Es steht geschrieben“
oder „dies wurde vor meiner Geburt in der
Bibel geschrieben“. Dadurch wird deutlich,
dass es nichts mit meiner Meinung zu tun hat.
„Das sagt die Bibel“ ist eine gute und nicht
polarisierende Erklärung, die wir benutzen
können, um auf das Wesentliche aufmerksam
zu machen. Dabei ist es zunächst egal ob un-
sere Freunde an die Bibel glauben oder nicht.
Es geht nicht darum „zu glauben“ oder „nicht
zu glauben“, sondern „zu wissen“ oder „nicht
zu wissen“ was in der Bibel gesagt wird. Ich
lerne erst auf etwas zu vertrauen, wenn ich
darüber Bescheid weiß. Erst wenn ich das
Angebot Gottes kenne, kann ich es selbst
überprüfen.
Die beste Bibelstunde nützt wenig, ohne un-
ser aufrichtiges Gebet um die Hilfe Gottes.
Der Geist Gottes kommt uns zur Hilfe, wenn
wir seinen Beistand, auch unter schwierigen
Umständen ernstlich suchen (Lk. 12:11, 12).
Gott möchte uns in unseren Bemühungen hel-
fen, weil er an der Gegenwart und Zukunft
unseres Lebens und dem unserer Freunde
äußerst interessiert ist und uns von Herzen
liebt (Joh. 6:37, 40, 44; 3:16).
Beispiel für ein einführendes Thema: Das Problem des Menschen
Wenn wir Bibelstunden mit Menschen halten
ist es wichtig, nicht ein vom Leben losgelös-
tes Theoriegebäude aufzubauen, sondern uns
immer an den existentiellen Fragen unserer
Freunde zu orientieren. Es sind ihre Probleme,
die ohne Gottes Angebot nicht lösbar sind. Es
sind ihre tiefsten Bedürfnisse, die Gott stillen
möchte, so wie er es mit uns getan hat und tut.
Es ist von daher wichtig, dass unsere Freunde
erkennen, dass Gott auch in unserem Leben
30 31
Großes gewirkt hat. Menschen brauchen au-
thentische Gesprächspartner, die nicht nur
reden, sondern an sich selbst zeigen, dass der
Glaube Bestandteil ihres Lebens ist. Das be-
deutet zwangsläufig, dass man nur wenn man
diese Erfahrung mit Christus selbst durchlebt
hat, erfolgreich Zeugnis geben kann. Darum
ist die Grundvoraussetzung für das Halten
von Bibelstunden die persönliche Auseinan-
dersetzung mit dem Thema.
Ich möchte deshalb zum Schluß mit euch in
ein Thema eintauchen, das meiner Erfahrung
nach viele Menschen beschäftigt. Ich habe es
in vielen Bibelstunden und Vorträgen zu Be-
ginn behandelt. Für die meisten Menschen
ist die existentielle Frage des Todes eine un-
gelöste Tabufrage, auf die aber tief im Her-
zen wahrscheinlich jeder gerne eine gute
Antwort hätte. Ich möchte dich einladen dich
mit dieser Thematik zu beschäftigen und uns
deine Gedanken dazu mitzuteilen (kontakt@
eins-online.org ). Die nun folgenden Fragen
und Texte sind für mich dabei grundlegend.
Sie sind von mir so konzipiert, dass ich sie
mit den Interessierten an die Bibel stelle. Die
Fragen beginnen zunächst in der hoffnungs-
losen Erfahrung des Menschen. Sie beglei-
ten den suchenden Mensch schrittweise mit
biblischen Informationen mit zunehmender
Aussicht auf Hoffnung bis man ihm - schon in
der ersten Bibelstunden – einen Grundge-
schmack der Guten Nachricht ermöglicht.
1. Heb. 9:27: Welche Erfahrung muss jeder Mensch einmal machen?
2. Rö. 5:12; 1.Ko. 15:20-22: Weshalb ist der Tod (Leid) in die Welt gekommen?
3. Rö. 5:17-19: Warum herrschen in dieser Welt die Sünde, die Verdammnis und der Tod?
4. Joh. 16:9; Jak. 4:17; Rö. 14:23 (2. Teil): Was versteht die Bibel unter dem Begriff Sünde?
5. Rö. 7:14-25: Weshalb können wir, trotz besserem Wissen, nicht das Gute tun?
6. Rö. 8:20-23: Ist jeder von uns schuldig, als Sünder geboren zu sein?
7. Rö. 8:1-2: Warum kann uns nur Christus aus dieser misslichen Lage helfen?
1. Gott möchte nicht, dass wir leiden und sterben, sondern dass wir leben. Hes. 18:23.32
2. Er sandte Jesus, um zu suchen und zu finden, was verloren war. Lk. 19:10.
3. Unsere Belastungen und Sorgen können wir auf Jesus werfen. Mt. 11:28-30.
4. Seine Liebe wurde durch das Opfer seines Sohnes offenbart. Joh. 3:16; Mk. 10:45.
5. Diese Liebe ist für uns Menschen unfassbar und doch begreifbar. Eph. 3:17-19.
6. Gott erwartet nicht, dass wir erst fehlerlos sind, um uns dann zu helfen. Rö. 5:7-9.
7. Gott möchte, dass wir an Jesus vertrauen, damit wir erlöst werden. Joh. 3:17-18.
Wenn Worte Leben verändernAusgabe 01/2009
30 31
1.Preis:Teilnahme
am internationalen
Jugendkongress
2009 in München
(Kongressgebühr mit
Vollverpflegung)
2.Preis: Grafiktablett Wacom
BAMBOO Fun 3.Preis: iPod Shuffle 1GB
(Kongressgebühr mit
2.Preis: Grafiktablett Wacom
BAMBOO Fun
Zeichenwettbewerb Ausgabe 01/2009Ausgabe 01/2009
Wir brauchen in unserer evan-
gelistischen Arbeit neue Bilder,
Grafiken, Skizzen, 3-D Ani-
mationen usw. und deswegen
besonders die Kreativen unter
euch, die uns durch ihre Gaben
bei der Erstellung solcher Illus-
trationen helfen können.
In den Medien (Filmen, Compu-
terspielen, Zeitschriften) wer-
den die Helden unglaublich
attraktiv dargestellt. Sie sind
nicht nur vom Aussehen her in-
teressant und schön, ihr Körper
oder ihr Handeln wird oftmals
sogar metallisch glänzend oder
mit überweltlichem Licht/Aura
verherrlicht.
Das lässt christliche Vorstel-
lungen von Engeln aus Kinder-
bibeln langweilig wirken. Die
Bilder z. B. aus „Menschen in
Gottes Hand“ sind zwar für klei-
ne Kinder durchaus geeignet,
aber nicht mehr für Jugendliche
oder Erwachsene - schon gar
nicht im Vergleich zu dem, was
die Medienindustrie zu produ-
zieren weiß.
Tatsache ist: die Realität, wie
sie uns in der der Bibel be-
schrieben wird, war ganz an-
ders als die gängigen Bilder
davon! Wenn Menschen Engel
in ihrer Herrlichkeit sahen oder
den verherrlichten Christus,
hatten sie ein Schockerlebnis
(Off.1:17; Luk. 2:9). Da können
auch die heutigen computerge-
nerierten Medienhelden nicht
wirklich mithalten! Deshalb
glauben wir, dass es gut wäre,
die alten Bilder durch neue zu
ergänzen, die sich eher an der
biblischen Realität orientieren.
Aufgabenstellung:Zunächst den Zusammenhang
in Matt. 17:1-9; Mar. 9:1-9; Luk.
9:27-36 oder alternativ Dan.
10:4-11 genau lesen (möglichst
in einer originalgetreuen Über-
setzung wie der Elberfelderbi-
bel ab 1993), um dann zu ver-
suchen, Jesus bzw. Gabriel mit
Stiften, Pinsel oder Computer
darzustellen. Es sind von uns
keine Vorgaben außer dem Bi-
beltext gegeben (Jesus braucht
auch nicht mit Bart und langen
Haaren gezeichnet werden,
sondern nur so, wie ihn die Bi-
bel beschreibt).
Viel Spaß wünscht euch das
EINS-TEAM
Einsendeschluss: 28.02.2009, Grafi ken senden an EINS Senefelderstr.15, 73760 Ostfi ldern oder [email protected] (Absender nicht vergessen!)
Wir brauchen neue Bilder
Zeichenwettbewerb
32 33
Termine 2009Ausgabe 01/2009
Termine 2009
Wann. Wo. Was
04.–06.
12.–18.
24.–25.
23.–25.
25.–29.
15.
20.–22.
01.
08.–12.
08.–15.
08.
20.–22.
22.
27.–29.
29.
29.
Motivationstagung „top life mission“
All Power Schulung
All Power Ausbildung
Zeit für Begegnung
DVG Aufbaukus Seelsorge (A118/SW118)
Gemeindeberatung Impuls
Seminar für Eltern/Alleinerziehende
Prayer and Love - es will Eltern ermutigen deren
erwachsen werdende Kinder sich entfernen oder
entfernt haben. Referentin: Gerd-Laila Walter.
Multikultureller Frauentag Thema: Wertvoll
und geliebt! Referentin: Eveline Brenda
DVG Aufbaukurs Ernährung (A111/SW111)
Missionswoche „top life mission“
Schulungstag „top life mission“
Frauen-Wellness-Wochenenden
DVG Studientag Dienst am
Menschen/Gesundheit (S001)
Zeit für Begegnung
DVG Studientag Dienst am
Menschen/Gesundheit (S001)
Begegnungstag Single 30+ Tabus
und Grenzen
Freudenstadt
Isny
Murrhardt
Kirchheim
Diepoldsburg
eine Ortsgemeinde
Nördlingen
Darmstadt
Gunzenhausen
Karlsruhe
Karlsruhe
Bayr. Wald
Gunzenhausen
Überlingen-
Bambergen
Bochum
Erlangen
BWV
BWV
BWV
BWV
DVG
MRV
SDV
MRV
DVG
BWV
BWV
SBV
DVG
BWV
DVG
NBV
Wichtige Veranstaltungen aus dem Bereich Evangelisation. Nähere Informationen über die Kontakt-
adressen der Veranstalter (siehe unten).
Januar
Februar
März
32 33
Termine 2009 Ausgabe 01/2009
Termine 2009
Wann. Wo. Was
09.–13.
10.–13.
19.
25–26
17.
24.
24.–28.
07.
10.–14.
14.
19.–21.
21.
21.–30.
26.–28.
28.
28.–02.07.
Youth in Mission Congress
Oster-Seminar für Single 30+
girls4christ day
Für die Annahme aber auch für die Weiterent-
wicklung in der Liebe Gottes ist es wichtig, sich
mit sich selbst auseinander zu setzen. Die Frage:
Wer oder was bin ich? gehört dazu. Für jeden
Menschen ist es wichtig, auf Menschen in ähn-
lichen Lebenssituationen zu treffen. Hier kommt
man ins Gespräch über Erfahrungen, Probleme
und erhält somit emotionale Unterstützung und
Motivation.
Gemeindeberatung Teil I
Begegnungstag Single 30+
BTS Grundkurs 1/5
DVG Aufbaukurs Vergebung (A119/SW119)
und Grenzen
Schulungstag „top life mission“
Missionskongress
BTS Grundkurs 2/5
Leadership-Kongress
BTS Grundkurs 3/5
Studentenmission „Abenteuer mit Gott“
Zeit für Begegnung
BTS Grundkurs 4/5
DVG Aufbaukurs Gewichstmanangment/
Bewegung (A114/SW114)
Mannheim
Rot am See
München
eine Ortsgemeinde
Heilbronn
Penzberg
Gunzenhausen
Tübingen
Schwäbisch Gmünd
Penzberg
Darmstadt
Penzberg
Baden-Württem-
berg
Überlingen Bam-
bergen
Penzberg
Gunzenhausen
BWV
SDV
SDV
MRV
SDV
SBV
DVG
BWV
BWV
SBV
MRV
SBV
BWV
BWV
SBV
DVG
April
Mai
Juni
3� 3�
Termine 2009
12.
19.
20.–26.
30.–04.08.
09.–16.
26.–30.
27.–10.09.
DVG Studientag Seelsorge (S002)
BTS Grundkurs 5/5
G-Camp
Impact vor dem Jugendkongress
Youth in Action Inland
Familientagung „top life mission“
Youth in Action Ausland
Gunzenhausen
Penzberg
Friedensau
München
Lahr
Freudenstadt
Albanien/
Rumänien
DVG
SBV
S/NDV
SDV
BWV
BWV
BWV
Juli
August
Kontakt:
BWV: Baden-Württembergische Vereinigung, Firnhaberstr. 7, 70174 Stuttgart, Fon 0711 16290-0,
Fax 0711 16290-60, E-Mail: [email protected]
DVG: Deutscher Verein für Gesundheitspflege, e.V., Senfelderstr. 15, 73760 Ostfildern, Fon 0711 44819-50,
Fax 0711 44819-54, E-Mail: [email protected]
ICD: Institut für Christliche Dienste, [email protected] , Fon 0511 97177-119 (vorm.)
MRV: Mittelrheinische Vereinigung, Heidelberger Landstr. 24, 64297 Darmstadt, Fon 06151 91822-10,
Fax 06151 91822-20, E-Mail: [email protected]
NBV: Nordbayerische Vereinigung, Kaiserslauterer Str. 11, 90441 Nürnberg, Fon 0911 62808-0,
Fax 0911 62808-28, E-Mail: [email protected]
SBV: Südbayerische Vereinigung, Tizianstr. 18, 80638 München, Fon 089 159134-0, Fax 089 159134-17,
E-Mail: [email protected]
SDV: Süddeutscher Verband, Abt. Allgemeine Integrative Evangelisation, Senefelderstr. 15,
73760 Ostfildern, Fon 0711 44819-17, Fax 0711 44819-60, E-Mail: [email protected]
Ausgabe 01/2009
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Impressum
EINS – Magazin für integrative Evangelisation
Herausgeber:IKu – Institut für kulturrelevante Kommunikation und Wertebildung An-Institut der Theologischen Hochschule Friedensau
Redaktion:Dr. Bojan Godina, Sven Fockner,Klaus Marcel Popa
Freie Redaktionsmitglieder:Daniel Wildemann M.A. (Cartoon)
Redaktionsanschrift:EINS – Magazin für integrative EvangelisationSenefelderstr. 1573760 [email protected]
Art Direction:Klaus Marcel Popa (Stimme der Hoffnung),Mario Reineking (www.monoflosse.com),Team Magma Monoflosse Design
Bildredaktion:Klaus Marcel Popa, Mario Reineking,Gülay Gündogdu
Druck:Grindeldruck GmbH, Grindelberg 13-17, 20144 Hamburg
Diese Zeitschrift darf, auch auszugsweise, ohne schrift-
liche Genehmigung des Herausgebers nicht reprodu-
ziert werden. Für unverlangt eingesandtes Bild- und
Textmaterial wird keine Haftung übernommen.
Comic
Einst
Impressum/Comic Ausgabe 01/2009
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