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Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14Prof. Dr. Herrad Schmidt
Kapitel 7
7 Führungssysteme 7.1 Data Warehouse7.2 Planungssysteme
7.3 Balanced Scorecard (BSC)7.4 Business Intelligence
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7 Führungssysteme
7.1 Data Warehouse
Ein Data Warehouse (DWH) ist eine spezielle, zentrale Datenbank, die als Datenbasis für managementunterstützende Informations- und Entscheidungssysteme dient, wobei es von den datenliefernden Vorsystemen entkoppelt auf einer separaten Plattform betrieben wird.
Quelle:http://stanford.edu/dept/itss/docs/oracle/10g/server.101/b10743/bus_intl.htm
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Zur Abgrenzung von konventionellen Datenbanken wurden von Walter H. Inmon („Building the Data Warehouse“) vier Merkmale festgelegt:
ThemenorientierungOrientierung an Sachverhalten Und Themenschwerpunkten, für die ein Informationsbedarf der Entscheidungsträger besteht
VereinheitlichungDie aus den Vorsystemen entnommenen Daten werden einheitlich strukturiert und formatiert. Inkonsistenzen müssen im Vorfeld bereinigt werden.
ZeitorientierungDie Daten werden mit Zeitmarken (Datum oder Zeitraum) versehen. Damit werden Zeitreihenanalysen möglich.
BeständigkeitDie Daten im DHW bleiben einen längeren Zeitraum bestehen.
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Aufgabenstellung von DWH:Periodische Sammlung, Aufbereitung und bedarfsgerechter Präsentation themenorientierter und integrierter (vereinheitlichter) Informationen aus verschiedenen Quellen über lange Zeiträume und mit Zeitbezug zur Unterstützung analytischer Aufgaben von Fach- und Führungskräften
Quelle: http://ceus.uni-bamberg.de/jdwtoolsuite/de/projekt/content.htm#Bild1
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Ebenen (1):
Ebene der operativen SystemeVerarbeitung von Transaktionen in operativen Systemen: Online Transaction Processing (OLTP)
Datenerfassungsebene Schnittstelle zu den operativen Systemen Werkzeuge für den ETL-Prozess: - Extraktion aus den Quellsystemen - Transformation und Bereinigung der Daten gemäß der Metadaten - Laden
Datenhaltungsebene Verwaltung der Nutzdaten relational (ROLAP) als Sternschema oder multidimensional (MOLAP) Metadaten-Repository Administrations-Tools
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Ebenen (2):
DatenbereitstellungsebeneOLAP (Online Analytical Processing)-Server, der die multidimensionalen Daten für die Analysewerkzeuge zur Verfügung stellt
PräsentationsebeneOLAP- und Data Mining-Tools zur Nutzung durch den Endanwender Data Mining beinhaltet Verfahren zur Mustererkennung und dient der Suche nach Zusammenhängen im Datenbestand Mit OLAP-Tools werden die Daten multidimensional analysiert und die Ergebnisse als ad hoc-Auswertung oder vordefinierte Berichte (Scheduling) tabellarisch oder graphisch dargestellt.
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Multidimensionale Datenstrukturen – OLAP-Würfel:
Quantitative Fakten (Kennzahlen) werden unter verschiedenen Betrachtungsperspektiven (Dimensionen) aufbereitet. Die resultierende Datenstruktur bildet einen Datenwürfel (mehrdimensionaler Datenraum) auch Hypercube genannt.
Fakten entsprechen Kennzahlen, die für eine bestimmte Kombination von Dimensionswerten Gültigkeit haben. Ein Faktum muss aggregierbar bezüglich der Dimensionen sein, d.h. es muss eine fachlich sinnvolle Aggregationsfunktion geben (meist Summe oder auch Mittelwertbildung), z.B. Umsatz, Deckungsbeitrag, Kosten, Gewicht,…
Dimensionen sind endliche Wertebereiche für Kategorien,typischerweise Zeit, Ort, Produkt, Kunde, Mitarbeiter, …
Die Elemente einzelner Dimensionen werden Ausprägungen genannt.
Dimensionen sind häufig hierarchisch organisiert (z.B. Produkt, Produktgruppen) und können noch weitere Merkmale haben (z.B. Kalenderwoche, Wochentag).
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OLAP-Operationen (1):
Drill-Downtop-down-Analyse auf eine detailliertere Sicht entlang der Hierarchien einer Dimension
Roll-UpUmgekehrte BetrachtungsweiseAggregation auf die nächst höhere Ebene
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Quelle: www.minet.uni-jena.de/dbis/lehre/ss2005/sem_dwh/mat/Heidrich_AAMD.ppt
OLAP-Operationen (2):
SliceFiltern in bestimmten Dimensionen„Herausschneiden“ einer Scheibe
DiceHerausschneiden eines Teilwürfels
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Quelle: http://www.compra.de/Portals/_eEvolutionCMS/images/default/Produkte/sqlVerkauf.gif
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Unterschiede zwischen operativen (transaktionsorientierten) und analyseorientierten Systemen:
Operative Systeme Data Warehouse Systeme
Online Transaction Processing (OLTP) Online Analytical Processing (OLAP)
Unterstützung der operativen Geschäftsprozesse
Auswertungen, Analysen mit Zeitbezug
Aktuelle Datenänderbar
Historische, aufbereitete Datennicht änderbar
Daten für einen abgegrenzten Funktionsbereich
Kombination von Daten mehrere Systeme
Unterschiedliche Formate, kein einheitliches Datenmodell
Einheitliche Formate, einheitliches Datenmodell, semantisch angepaßte Daten
Satzorientierter Datenzugriffhäufiger Zugriff, kleine Datenmengen pro Operation
Benutzerdefinierte, komplexe Analysen auf der Basis großer Datenvolumina
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7.2 Planungssysteme
Im Rahmen der unternehmensweiten Langfristplanung (meist für den Planungshorizont von einem Jahr) werden für jeden Unternehmensbereich Planmengen und –werte festgelegt, z.B. Programmplanung, Kosten- und Budgetplanung, Finanzplanung, Vertriebsplanung, Kapazitätsplanung, etc.
Die Planungen basieren i.d.R. auf Istdaten, die entweder mittels Faktoren oder mit mathematischen Methoden hochgerechnet werden. Als zusätzliche Verfahren werden Wirkungsrechnungen (Auswirkung der Veränderung von Einflussgrößen auf Zielgrößen) und Zielrechnungen (Bestimmung der Einflussgrößen über Vorgabe der Zielgrößen) und Sensitivitätsanalysen (Variation einzelner Einflussgrößen und Messung des Einflusses auf die Zielgröße), Simulationen, Optimierungsverfahren, etc.
Beispiel: Corporate Planner von corporate planning
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7.3 Balanced Scorecard (BSC)
BSC stellt eine von Kaplan und Norton entwickelte Berichts-methode in Form eines ausgewogenen Kennzahlensystems dar, das im Rahmen eines strategischen Managementverfahrens entsteht. Dieses wird in vier Schritten entwickelt und umfasst vier Perspektiven. BSC wird auch als Instrument zur Umsetzung der Unternehmensstrategie und zur Unternehmenssteuerung angesehen.
Die Entwicklung besteht in der Formulierung von
Strategischen Zielen, abgeleitet aus einer Vision,
Kennzahlen
Operationalen Zielen (Vorgaben)
Aktionen
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Berücksichtigung der vier Perspektiven
Finanzwirtschaft
Kunden
Interne Prozesse
Lernen und Wachstum
Quelle:The Balanced Scorecard Institute
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Eine Balanced Scorecard soll dem Management ein umfassendes Bild der Geschäftstätigkeit vermitteln und die Ausrichtung kritischer Erfolgsfaktoren an einer Strategie unterstützen. Außerdem soll BSC das Verständnis von Geschäftszielen und Strategien auf allen Organisationsebenen erleichtern. Jeder Mitarbeiter soll in das strategische Denken, Lernen und Handeln des Unternehmens eingebunden werden. Die BSC ermöglicht strategisches Feedback und Lernen.
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BSC-Systeme beinhalten (s.a. corporate planning)
Abbildung der Organisationsstruktur
Darstellung der Perspektiven und Definition und Dateneingabe der Ziele, Kennzahlen, Sollwerte, etc. Berechnung von Abweichungen (s. Beispiel)
Darstellung von Wirkungszusammenhängen
Definition und Zuordnung von Aktionen
Analyse- und Visualisierungstools
Warnsystem (z.B. Ampelsignale)
Benutzer- und Zugriffsverwaltung
BSC-Funktionalität wird meist im Zusammenhang mit anderen Produkten/Modulen aus den Bereich des BI angeboten.
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Prof. Dr. Herrad SchmidtWS 13/14 Kapitel 7Folie 20Quelle: http://www.corporate-planning.com/d/pages/soft/balancedScorecard.php
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7.4 Business Intelligence
Führungsinformationssysteme haben die Aufgabe, den Führungskräften
führungsrelevante Informationen,
rechtzeitig,
in geeigneter Form
zur Verfügung zu stellen. Sie dienen dem Controlling und der Entscheidungsunterstützung.
Dabei stehen traditionell die Finanzkennzahlen im Vordergrund.
Die Bezeichnungen für Systeme, die diese Aufgabe erfüllen, sind uneinheitlich: neben FIS auch Management Information System (MIS), Executive Information System (EIS) und vor allem Business Intelligence (BI).
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Capgemini hat bei einer Unternehmensbefragung im Mittelstand im Jahre 2002 folgende Angaben über den Hauptnutzen eines MIS erhalten:
Quelle: Capgemini (Link steht nicht mehr zur Verfügung)
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Mit dem Oberbegriff „Business Intelligence“ (BI) werden die Methoden (Kennzahlenermittlung, BSC, Planungsverfahren,…), IT-Verfahren und die zugehörigen Werkzeuge (Data Warehouse, OLAP, Data Mining, Analyse-Tools, …) zusammengefasst.
Bei sd&m wird Business Intelligence wie folgt definiert:
„Daten operativer Systeme und externer Anbieter werden integriert und in Informationen transformiert. Diese Informationen werden durch die Analyse der Anwender in Wissen umgewandelt, mit dem Unternehmensentscheidungen getroffen werden, die letztlich den Erfolg des Unternehmens steigern. Business Intelligence umfasst ein breites Spektrum an Anwendungen und Technologien und ist für uns Oberbegriff für Datenintegration, Data Warehousing, Data Mining, Online Analytical Processing usw. Den gesamten Prozess von der Datenextraktion bis zum Mehrwert betrachten wir in unseren BI-Projekten.“ (Quelle existiert nicht mehr)
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Die Hauptanwendungsbereiche sind neben der strategischen Unternehmensführung und –steuerung, dem Controlling, das analytische CRM, Product Management (zur Sortimentsoptimierung) und Business Performance Management (dient der Prozessoptimierung Bezug zum Business Process Management).
Beispiel: SAP NetWeaver Business Intelligence:
Quelle: http://www.gisa.de/gisa_app/unternehmen/business_intelligence.htm
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BI-Tools:
Es gibt spezielle Produkte bzw. Komponenten/Module (z.B. SAP), doch werden auch Excel und OLAP-Tools als BI-Tool genutzt.
Kernaufgaben:
Data Warehouse Management
OLAP als Grundlage für die Darstellung und Analysen
Ad-hoc-Abfragen, vordefinierte Berichte, Kennzahlenberechnungen
AnalysenZeit- und Trendanalysen, Zeitreihenvergleiche, Kampagnenanalysen, Risikomanagement, Budget-, Vertriebsplanung, Simulationen
Balanced Scorecard
Data Mining
Visualisierung und Dashboarding (Desktop, Web-Client, mobile Geräte)
Personalisierung
Warnmeldungen (Alerts, Ampelsystem)
Schnittstellen
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Quelle: http://www.corporate-planning.coms.a. http://www.corporate-planning.com/download/software/modulblaetter/CP-Cockpit.pdf
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Beispiel 2http://www-01.ibm.com/software/data/cognos/products/cognos-8-business-intelligence/dashboards.html
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Ungewöhnliches Beispiel: „Ampel bei der Sau“http://www.bhzp-nw.de/index2.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=10&Itemid=128ttp://www.bhzp.de/index.php?option=com_content&task=view&id=100&Itemid=121
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Anbieter:
SAS
Business Objects (SAP)
COGNOS (IBM)
Hyperion (Oracle)
corporate planning
Quelle: http://www.avanco.com/sol_business_intel.html