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Forum Beratungswissenschaft 3
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Die entwicklung zweier Kategoriensysteme zur analyse von Coachingprozessen (KaSyCo) steht im zentrum der arbeit. Das erste Kategoriensystem erfasst alle interventionen des Coachs – im systemischen Sinne als alle Kommunikationsereignisse verstanden – sowie die verwendeten tools – als strukturierte abläufe mehrerer interventionen definiert. Das zweite erfasst alle Kom-munikationsereignisse der Klientinnen. Dadurch werden analysen der interaktion sowie des Coachingprozesses möglich. Wird die beobachtete praxis mit der lehrmeinung verglichen, zeigen sich viele Übereinstimmun-gen, aber auch einige Divergenzen. einigkeit besteht etwa über die zentrale intervention des Fragens. Jedoch zeigt sich in der praxis die in lehrbüchern beschriebene vielfalt von spezifischen Coachingfragen nicht: am häufigsten werden geschlossene Fragen gestellt. Die lehrmeinung hingegen bewertet geschlossene Fragen eher kritisch. ein vergleich der response der Klientin-nen auf offene und geschlossene Fragen des Coachs bestätigt die kritische haltung gegenüber der lehrmeinung jedoch nicht. offene Fragen konnten die reflexion der Klienten nicht stärker an regen. Die response auf offene resp. geschlossene Fragen unterscheidet sich kaum, wie die aus-wertung der Coachingvideos zeigt.
ISBN 978-3-89958-714 -2
9 783899 587142
ISBN 978-3-89958-714-2
Silvia Deplazes
KaSyCo – K ategorienSySteme zur analySe von CoaChingprozeSSen
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V
Dank
Während der Entstehung der Arbeit haben mich viele liebe Personen auf sehr
unterschiedliche Weise unterstützt und begleitet. Lieben Dank, dass Ihr mir ermöglicht habt, diese
Promotion zu schreiben.
Ganz herzlichen Dank geht an Frau Prof. Dr. Möller. Sie hat sich bereit erklärt, mich als
externe Doktorandin zu betreuen. In klärenden Gesprächen hat sich die Arbeit durch ihre
treffenden Fragen und Hinweise weiterentwickelt. Frau Prof. Dr. Möller hat mich bei meiner
Herausforderung, Familie und Promotion zu vereinbaren, mit großem Verständnis unterstützt, was
mich sehr entlastet hat. Die von Frau Prof. Dr. Möller geleiteten Forschungskolloquien waren in
vieler Weise lehrreich und haben die Forschungsarbeit geprägt. Sie sind Teil meines
akademischen Jahres geworden und ich werde die Diskussionen in ihrer Vielfalt vermissen.
Lieben Dank für das konstruktive Feedback auch an alle Teilnehmenden der
Forschungskolloquien.
Ein herzliches Dankeschön geht an die Coachs und Klienten, welche die Videoaufnahmen
erlaubt haben. Ohne ihre Offenheit für die Forschung wäre die vorliegende Arbeit nicht möglich
gewesen. Besten Dank an Prof. Dr. Eva-Maria Graf – sowohl für die Nutzung der
Videomitschnitte als auch für die bereichernden Diskussionen über Coachinggespräche.
Als externe Doktorandin musste ich beruflich zwei Anforderungen balancieren: einerseits die
Promotion, andererseits meine Fachverantwortung am Departement Psychologie der Zürcher
Hochschule für angewandte Wissenschaften. Während lange Zeit die Promotion bei zeitlichen
Engpässen zurückgestellt wurde, stand sie in den vergangenen Monaten im Zentrum der
Aufmerksamkeit. Ein großer Dank für das Verständnis und die Unterstützung gilt daher meinem
Team. Bedanken möchte ich mich auch bei den Kolleginnen und den Kollegen der
Kompetenzgruppe für den fachlichen Austausch und gemeinsame Lernerfahrungen. Ich möchte
mich aber auch bei allen anderen Kolleginnen und Kollegen, die mitgefiebert haben, die
nachgefragt, mir ausgeholfen und mich motiviert haben, herzlich bedanken. Ich hatte die Chance,
meine Forschungstätigkeit an der Hochschule mit meiner Promotion zu verknüpfen. Diese
außerordentliche und großzügige Unterstützung war eine wichtige Grundlage, welche die
Promotion ermöglicht hat.
VI
Ein großer Dank geht an alle Studierenden und wissenschaftlichen Assistierenden, welche
mich in der Entwicklung der Arbeit unterstützt haben – sei es im Rahmen ihrer
Qualifikationsarbeiten oder ihrer Forschungspraktika. Durch konstruktives Nachfragen haben sie
Diskussionen ausgelöst, die zur Differenzierung und Präzisierungen beigetragen haben. Besonders
erwähnen möchte ich Sandra Schwyter. Neben ihren Qualifizierungsarbeiten hat sie als
wissenschaftliche Assistentin die Arbeit tatkräftig und unermüdlich unterstützt. Die
Zusammenarbeit wurde durch viele Diskussionen geprägt, welche das Nachdenken angeregt
haben. Ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Assistentin wurde durch die finanzielle Unterstützung
der Stiftung Suzanne und Hans Biäsch zur Förderung der Angewandten Psychologie möglich.
Herzlichen Dank.
Marc, auch ohne Dich wäre die Arbeit nicht möglich gewesen. Du hast mir den Rücken frei
gehalten und Dich mit viel Liebe und Geduld um mich, aber auch um Nesa und Giosch
gekümmert. Vielen Dank auch an Tat und Tatta, für die Ferien, die Nesa und Giosch bei Euch
verbringen und die Abenteuer, die sie mit Euch erleben durften. Auch Babi möchte ich für die
Tage mit Nesa und Giosch danken. Ihr habt Euch liebevoll um Nesa und Giosch gekümmert.
Wenn die Kinder mit strahlenden Augen von den Tagen erzählten und sich freuten, zu Euch zu
kommen, konnte ich mich meiner Arbeit widmen und wusste, dass sie schöne Stunden verbringen
dürfen. Nesa und Giosch, Ihr habt es geschafft, mich immer wieder in Eure Welt mitzunehmen,
meinen Blick zu weiten und mich von Eurer Leichtigkeit und Begeisterung anstecken zu lassen.
Herzlichen Dank für Eure Geduld mit mir und Eure strahlenden Augen.
VII
Abstract
Im Coaching wird seit Jahren Prozessforschung gefordert – doch bis heute ist kaum
erforscht, was zwischen Coach und Klient eigentlich geschieht.
Ziel der Arbeit ist die Entwicklung zweier Kategoriensystemen zur Analyse von
Coachingprozessen (KaSyCo). Das Erste erfasst alle Interventionen des Coachs – im
systemischen Sinne als alle Kommunikationsereignisse verstanden – sowie die von ihm
verwendeten Tools – als strukturierte Abläufe mehrerer Interventionen definiert. Das Zweite
erfasst alle Kommunikationsereignisse der Klientinnen. Dadurch werden Analysen der Interaktion
sowie des Coachingprozesses möglich. In zwei Anwendungsbeispielen wird der Einsatz des
Instruments exemplarisch aufgezeigt.
Die Instrument-Entwicklung erfolgte mit der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse.
Die Kategorien wurden induktiv anhand von Videos von Kurzcoachings, welche bei
Weiterbildungen und Kongressen von namhaften Coaching-Experten geführt wurden, entwickelt
und mehrfach diskursiv validiert. Die Überprüfung der Konsistenz erfolgte anhand von Videos
aus dem Berufsalltag von etablierten Coachs und Coaching-Novizen (Studierende in der Rolle des
Coachs). Insgesamt wurde mit 27 Coachingprozessen von 13 Coachs gearbeitet.
Im ersten Anwendungsbeispiel wurden die aus der Instrument-Entwicklung vorliegenden
Daten der Interventionen der Coachs mit der Lehrmeinung verglichen. Theorie und Praxis sind
sich einig über die zentrale Intervention des Fragens. Jedoch zeigt sich in der Praxis nicht die in
Lehrbüchern beschriebene Vielfalt von spezifischen Coachingfragen. Am häufigsten werden
geschlossene Fragen gestellt. Die Lehrmeinung hingegen bewertet geschlossene Fragen kritisch.
Zum Einsatz von direktiven Interventionen herrscht in den Lehrbüchern keine Einigkeit, in der
Praxis zeigt sich ein einheitliches Bild. Direktive Interventionen sind in allen Prozessen zu finden.
Gut jede zehnte Intervention ist eine direktivere.
Im zweiten Anwendungsbeispiel wurde die Response von Klientinnen auf offene und
geschlossene Fragen verglichen. Die Auswertung erfolgte hauptsächlich deskriptiv, die
Ergebnisse wurden weiter auf signifikante Unterschiede hin untersucht. Die Lehrmeinung, dass
offene Fragen geeigneter sind, weil sie die Reflexion des Klienten stärker anregen, konnte nicht
bestätigt werden.
Es wird angeregt, die Lehrmeinung zum Coaching kritisch zu hinterfragen und durch die
Analyse der Wirkung weiterer Interventionen eine evidenzbasierte Methodik zu entwickeln.
VIII
Abstract
Despite an on-going demand for process research in the field of coaching, what exactly takes
place between coach and client has been scarcely studied.
The goal of the following thesis is the development of two categorising systems for the
observation of coaching processes (KaSyCo). The first covers all the interventions of the coach, to
be understood as all instances of communication, as well as his tools, defined as the structured
sequences of various interventions. The second captures all communication on the part of the
client. This makes possible the analysis of interactions between coach and client, as well as of the
coaching process. The practical uses of this instrument are demonstrated by way of two examples.
Development of the instrument was carried out using qualitative content analysis. Categories
were inductively developed and repeatedly validated using videos of short coaching sessions from
training courses and conferences led by renowned coaching experts. Verification was carried out
using videos featuring both established coaches and novice coaches (students playing the role of
the coach). A total of 27 coaching sessions involving 13 coaches were analysed.
In the first practical example, the data on the interventions of the coach, gathered during
development of the instrument, is compared with the current consensus. According to qualitative
studies, there is agreement on the central intervention of asking questions. The variety of specific
questions as described in the literature, however, does not appear in practice. The most questions
are asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use
of directive interventions, there is no clear consensus in the literature, however in practice, a
consistent picture emerges. Directive interventions are to be found in every coaching process;
about one in ten interventions is a directive one.
In the second practical example, the clients’ responses to open and closed questions are
compared. The evaluation is primarily of a descriptive nature, with the results being further
examined for significant differences. The consensus that open questions are preferable to closed
questions, as they better stimulate reflection on the part of the client, could not be verified.
Critical examination of the current doctrine in coaching is therefore encouraged, as is the
analysis of the effects of further interventions, in order to establish a more evidence-based
methodology in the field.
IX
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ............................................................................................................................ 14
1.1 Ziel .................................................................................................................................... 15
1.2 Eingrenzung ..................................................................................................................... 16
1.3 Aufbau der Arbeit ........................................................................................................... 17
2 Coaching – eine Annäherung an einen vielfältigen Begriff ............................................ 18
2.1 Coaching - kurzer Abriss der Geschichte ..................................................................... 18
2.2 Coaching – Blick der Forschung, Theorie und Praxis ................................................. 22
2.3 Coaching – Versuch einer Begriffsklärung ................................................................... 25
2.3.1 Einblick in ausgewählte Definitionen ........................................................................ 25
2.3.2 Kontroverse und übereinstimmende Merkmale der Coachingansätze ....................... 28
2.3.3 Definition der vorliegenden Arbeit ............................................................................ 29
3 Coachinggespräch – Interaktion zwischen Coach und Klientin ................................... 38
3.1 Wissensstruktur des Coachings – eine Orientierungshilfe .......................................... 39
3.2 Aufgaben des Coachs ...................................................................................................... 41
3.3 Aufgaben der Klientin .................................................................................................... 44
4 Stand der Forschung ......................................................................................................... 45
4.1 Coaching wirkt... ............................................................................................................. 45
4.2 ... aber was passiert im Coaching? ................................................................................. 47
4.2.1 Beobachtungsstudien zu Coachingprozessen ............................................................. 48
4.2.2 Studien zur Methodik ................................................................................................. 54
5 Lehrmeinung zur Methodik .............................................................................................. 61
5.1 Interventionen in Standardwerken und Lehrbüchern ................................................ 61
5.2 Tools in Standardwerken und Lehrbüchern ................................................................ 78
6 Exkurs: Self-deception von Coachs .................................................................................. 78
7 Erkenntnisinteresse, Ziel und Fragestellung ................................................................... 80
8 KaSyCo – Instrument-Entwicklung ................................................................................. 82
8.1 Stichprobe ........................................................................................................................ 83
8.1.1 Einschlusskriterien ..................................................................................................... 84
X
8.1.2 Rekrutierung und Darstellung der Stichprobe ............................................................ 85
8.2 Methodik ........................................................................................................................... 88
8.2.1 Mixed-Methods-Ansatz .............................................................................................. 88
8.2.2 Forschungsdesign ........................................................................................................ 89
8.2.3 Gütekritierien .............................................................................................................. 97
8.2.4 Forschungsablauf ...................................................................................................... 102
8.3 Ergebnisse ....................................................................................................................... 117
8.3.1 KaSyCo-C: Interventionen ........................................................................................ 117
8.3.2 KaSyCo-C: Tools ...................................................................................................... 138
8.3.3 KaSyCo-K: Aktivitäten ............................................................................................. 140
9 Anwendungsbeispiel 1: Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung ......... 154
9.1 Vorgehen ......................................................................................................................... 154
9.2 Ergebnisse ....................................................................................................................... 157
10 Anwendungsbeispiel 2: Response auf offene und geschlossene Fragen ..................... 160
10.1 Vorgehen ......................................................................................................................... 160
10.2 Ergebnisse ....................................................................................................................... 165
10.2.1 Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen ...................................... 165
10.2.2 Formen der Aktivitäten der Response auf offene und geschlossene Fragen .......... 168
10.2.3 Variabilität der Response auf offene und geschlossene Fragen .............................. 173
11 Diskussion ........................................................................................................................ 175
11.1 KaSyCo Instrument-Entwicklung ................................................................................ 176
11.2 Anwendungsbeispiel 1: Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung ........ 190
11.3 Anwendungsbeispiel 2: Response auf offene und geschlossene Fragen .................... 195
11.4 Kritische Reflexion des methodischen Vorgehens ...................................................... 200
11.5 Ausblick und weiterführende Überlegungen ............................................................... 203
12 Literatur ........................................................................................................................... 209
13 Anhang ............................................................................................................................. 227
XI
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wirkmodell zur vorläufigen Orientierung nach Greif (2008a, S. 277) .................... 46
Abbildung 2: Ablauf der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2003) ..... 103
Abbildung 3: Überblick zur Kodierung der gesamten Stichprobe ............................................... 103
Abbildung 4: Überblick zur Instrument-Entwicklung .................................................................. 104
Abbildung 5: Überblick KaSyCo-C Interventionen ..................................................................... 118
Abbildung 6: Frageformen im KaSyCo-C Interventionen ........................................................... 120
Abbildung 7: Kontinuum von non-direktiven zu direktiven Interventionen im KaSyCo-C ........ 121
Abbildung 8: Vorkommen der Interventionen der Coachs in den Coachingsitzungen ................ 137
Abbildung 9: Überblick KaSyCo-K ............................................................................................. 141
Abbildung 10: Vorkommen der Aktivitäten der Klientinnen in den Coachingsitzungen ............ 153
Abbildung 11: Clusterbildung zum Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung .......... 156
Abbildung 12: Datenaufbereitung, Bildung der Sequenzen der Response der Klientin .............. 161
Abbildung 13: Clusterbildung der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................... 163
Abbildung 14: Prozentuale Anteile der Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen (kategorisiert) ................................................................................................................................ 166
Abbildung 15: Prozentuale Anteile der inhaltlichen Foki der Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen (kategorisiert) .............................................................................................. 167
Abbildung 16: Prozentuale Anteile der Häufigkeit der Aktivitätsform der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 168
Abbildung 17: Prozentuale Anteile der Dauer der Aktivitätsform der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 169
Abbildung 18: Prozentuale Anteile der Häufigkeiten der Aktivitätscluster als Response auf offene und geschlossene Fragen .............................................................................................................. 171
Abbildung 19: Prozentuale Anteile der Dauer der Aktivitätscluster als Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 172
Abbildung 20: Prozentuale Anteile der Anzahl Aktivitäten der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 174
XII
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Literaturanalyse der Lehrmeinung zur Methodik ........................................................... 62
Tabelle 2: Überblick der Interventionen der Lehrmeinung ............................................................. 69
Tabelle 3: Überblick Stichprobe ...................................................................................................... 87
Tabelle 4: Selektion Interventionen der Coachs ............................................................................ 106
Tabelle 5: Selektion Aktivitäten der Klientinnen .......................................................................... 106
Tabelle 6: Kodiereinheiten Interventionen des Coachs ................................................................. 116
Tabelle 7: Kodiereinheiten Aktivitäten der Klientinen ................................................................. 116
Tabelle 8: KaSyCo-C Beschreibung der Interventionen ............................................................... 124
Tabelle 9: KaSyCo-C Beschreibung der Inhalte der Fragen ......................................................... 132
Tabelle 10: Häufigkeiten der Interventionen (Form und inhaltliche Foki) ................................... 135
Tabelle 11: Dauer der Interventionen (Form und inhaltliche Foki) .............................................. 135
Tabelle 12: Häufigkeit der Fragen (Frageformen und inhaltliche Foki) ....................................... 136
Tabelle 13: Dauer der Fragen (Frageformen und inhaltliche Foki) .............................................. 136
Tabelle 14: KaSyCo-C Beschreibung der Tools ........................................................................... 138
Tabelle 15: KaSyCo-C Tools aus der Perspektive der Coachs ..................................................... 140
Tabelle 16: KaSyCo-K Beschreibung der Aktivitäten .................................................................. 144
Tabelle 17: Häufigkeiten der Aktivitäten (Form und inhaltliche Foki) ........................................ 152
Tabelle 18: Dauer der Aktivitäten (Form und inhaltliche Foki) .................................................... 152
Tabelle 19: Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung ................................................. 158
Tabelle 20: Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen ......................................... 165
Tabelle 21: Chi-Quadrat-Werte der Aktivitätsformen der Response auf offene und geschlossene Fragen ............................................................................................................................................ 169
Tabelle 22: Vergleich der Dauer der Aktivitätsformen auf offene und geschlossene Fragen ....... 170
Tabelle 23: Chi-Quadrat Werte der Aktivitätscluster der Response auf offene und geschlossene Fragen ............................................................................................................................................ 171
Tabelle 24: Vergleich der Dauer der Aktivitätscluster auf offene und geschlossene Fragen. ...... 173
Tabelle 25: Vergleich der konstitutiven Merkmale nach Geißler (2013) mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit ....................................................................................................................... 181
XIII
Abkürzungsverzeichnis Anz Anzahl
BSc Bachelor of Science
Dau Dauer
DBVC Deutscher Bundesverband Coaching e.v.
h Stunde
HRM Human Resource Management
IAP Institut für Angewandte Psychologie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
ICF International Coach Federation
IKD Instrument zur Kodierung von Diskussionen
� Cohen’s Kappa
KaSyCo-C Kategoriensystem zur Analyse von Coachingprozessen, Perspektive Coach
KaSyCo-K Kategoriensystem zur Analyse von Coachingprozessen, Perspektive Klientin
LOCCS The Linguistics of Coaching, Consulting and Supervision
M Mittelwert
Max. Maximum
Mdn Median
Min. Minimum
min Minute
MSc Master of Science
N Stichprobengröße
p Irrtumswahrscheinlichkeit
ROI Return on Investment
SD Standardabweichung
s Sekunde
WAI Working Alliance Inventory
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Vorbemerkung
Um die Lesbarkeit zu verbessern, wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet. Sie werden zufällig verwendet, alle Personenbezeichnungen beziehen sich immer auf beide Geschlechter.
14 EINLEITUNG
1 Einleitung Coaching ist ein junges Phänomen. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat es sich
allerdings zu einer festen Größe entwickelt. Bresser (2009) beschrieb bereits in seiner „Global
Coaching Survey 2008/2009“, Coaching sei „definitely a global phenomenon“ (S. 5) mit weltweit
mindestens 43'000 bis 44'000 Business-Coachs. In seiner 2013 ergänzten Untersuchung zieht er
das Fazit: „Coaching today is ... on the rise across the globe“ (S.XII). Coaching entstand nicht
durch einen wissenschaftlichen oder theoretischen Diskurs, sondern ist ein „Kind der Praxis“
(Geißler, 2015, S. 17; Schreyögg, 2014, S. 1). In der Anwendung haben sich die gängigen
Vorgehensweisen der verbalen und nonverbalen Interaktion im Coaching entwickelt und etabliert.
Die Forschung hinkt der rasanten Entwicklung der Praxis hinterher, aber auch sie etabliert sich
langsam. Ein übergeordnetes Bild von Coaching lässt sich daraus jedoch noch nicht ableiten. zu
verschieden präsentieren sich die Forschungsfragen und -methoden. Eine Ausnahme bildet die
Wirkforschung. Verschiedene Studien lassen darauf schließen, dass Coaching wirkt (z.B. De
Meuse, Dai & Lee, 2009; Künzli, 2009; Theeboom, Beersma & van Vianen, 2014).
Es lässt sich das erstaunliche Fazit ziehen, dass sich Coaching in etwa drei Jahrzehnten zu
einem weit verbreiteten und etablierten Beratungsangebot entwickelt hat und wirksam zu sein
scheint – dass aber gleichzeitig über den konkreten Prozess, über das, was im Coaching geschieht,
noch wenig Wissen besteht. Es wird jedoch in einigen Werken festgehalten, dass sich Coaching
deutlich von z.B. Fachberatung oder auch Small Talk unterscheidet (z.B. Geißler, 2015; Greif,
2008a; Looss, 2006).
Kauffman und Bachkirova (2008) stellten fest, dass die Etablierung von Coaching auch neue
Ansprüche an dessen Praxis stelle. Potentielle Klienten seien informierter und hätten höhere
Erwartungen an die Coachs. Dadurch müssten diese ihre Dienstleistung präziser beschreiben und
begründen können.
Die Forderung, den Blick auch in der Forschung auf den Prozess zu lenken, ist in der
arbeitsweltlich orientierten Beratung nicht neu. Möller (2001) forderte bereits vor über zehn
Jahren eine Prozessforschung für die Supervision. Denn bis dahin wurde – genau wie heute im
Coaching – zwar die Wirksamkeit erforscht, jedoch nicht danach gefragt, was die Supervisorin
mit dem Supervisanden eigentlich tut. Explizit für Coaching stellte Kilburg (2004) ebenfalls vor
zehn Jahren fest: „What happens in coaching engagements remains quite mysterious“ (S. 204).
Diesbezüglich hat sich im vergangenen Jahrzehnt kaum etwas bewegt.