energie 2014, nr. 4
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4/2014Das Magazin der Regio Energie Solothurn
Regio Energie Solothurn baut «SOnnen-Dächer»
Wer will selbst Strom produzieren?Die Regio Energie Solothurn installiert 100 Photo-voltaikanlagen auf privaten Häusern und macht deren Besitzer zu Stromproduzenten. || Seite 6
WärmeSo heizten unsere Vorfahren, so heizten unsere Grosseltern, und so heizen wir. || Seite 14
KälteZehn überraschende Fakten zu Schnee, bei denen Sie Eisklötze staunen. || Seite 24
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Inhalt
4 Spots Standbykiller und tempobolzer
6 Regio Energie Solothurn baut «SOnnen-Dächer» Strom vom eigenen hausdach
8 Schwerpunkt auf dem Weg ins all Pascal Jaussi will mit seinem Spaceshuttle S3 schon in wenigen Jahren effizient und nachhaltig Satelliten ins Weltall befördern. 13 Wasserkraft optimal nutzen Wie Steine den Stausee «umfahren»
14 Infografik So heizen wir heute
16 Mobile Stromspeicher Mehr Saft für das E-auto
18 Die schönsten Thermalbäder der Schweiz Wärme tanken
21 Die Angst, nicht zu brillieren Dem lampenfieber den Stecker ziehen
22 Brettspielklassiker mit Tablet und Smartphone Wischen statt würfeln
24 10 überraschende Fakten zu Schnee Unter die Schneedecke geguckt
26 Leserkonzert im KKL Luzern «West Side Story» mit live-Orchester
28 Energiekoch Japanisch: mehr als Fisch und Reis
30 Preisrätsel Sofa von Beliani zu gewinnen
31 Galerie Energie Das licht macht die landschaft
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Quer in der landschaft
Felix Strässle Direktor Regio Energie Solothurn
«Quer», ein Wort, welches Assoziationen zu Querdenker, Quereinsteiger und vielleicht auch zu Querelen weckt. «Quer» ist auch für die Regio Energie Solothurn ein oft benutztes Wort, verbunden mit «Verbund».
Die Regio Energie Solothurn ist ein Querverbundunter-nehmen, welches mehrere Leistungen im Verbund «querbeet» erbringt. Unternehmen, welche sowohl die Versorgung mit Strom, Erdgas, Biogas, Fernwärme als auch Netzdienstleistungen, Elektro-, Heizungs- und Sanitär-installationen aus eigener Kraft und auch zusammen mit externen Partnern erbringen können, nennt man so – in der Branche.
Nun haben wir auch ein innovatives Querverbund-produkt entwickelt, ein Produkt, welches Hausbesitzer zu Stromproduzenten macht; die Hauseigentümer steigen so «quer» in einen interessanten Markt ein. Details dazu finden Sie ab Seite 6.
Kundinnen und Kunden, die noch weiter gehen wollen und die zum Beispiel ihre Solaranlage mit der Heizung verbinden oder produzierte Energie auch zwischen- speichern möchten, können bei uns ebenso Hilfe erwar- ten – kontaktieren Sie uns ungeniert. Mit Ihnen zusammen leisten wir einen Beitrag zur «Energiewende».
Inhalt
Regio Energie SolothurnRötistrasse 17, 4502 Solothurn Hauptnummer 032 626 94 94Pikett Strom 032 622 47 61 Pikett Gas/Wasser/Fernwärme 032 622 37 31Energieberatung 032 626 94 67
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Impressum: 91. Jahrgang | Heft 4, November 2014 | Erscheint vierteljährlich | ISSN-1421-6698 | Verlag und Redaktion: Infel AG, Postfach 3080, 8021 Zürich Telefon: 044 299 41 41, Telefax: 044 299 41 40 E-Mail: [email protected] Chefredaktion: Matthias Bill, Simon Fallegger (Stv.) Art Director: Franziska Neugebauer Layout: Melanie Cadisch, Marina Maspoli Bildredaktion: Diana Ulrich (Ltg.), Matthias Jurt, Yvonne Schütz | Druck und Distribution: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen | Anzeigenmarketing: Publicitas Publimag AG, Telefon: 044 250 38 03 | Gesamtauflage: 676 122 Ex. (WEMF / SW-beglaubigt)
Im Zeichen der SonneSolarhotels mit eigenem Signet
Rund hundert Schweizer Hotels setzen schon auf Solarenergie. Die Anlagen auf den Dächern sind aber meist nicht einsehbar für die Gäste. Mit einem neuen Solarsignet können die Hoteliers ihr Engage-ment für Natur und Umwelt nun für alle sichtbar kundtun.
Entdecken Sie die Solarhotels in Ihrer Wunschdestination:
solarhotels.ch
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Halten Sie auch nächstes Jahr Ihre Termine im Blick. Ab sofort erhalten Sie am Empfang der
Regio Energie Solothurn an der Rötistrasse 17 in Solothurn den neuen Erdgas-Jahreskalender für 2015. Es het, solangs het.
2015
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Spüren Sie mit dem Standbykiller «Click» die Stromfresser in Ihrem Haushalt auf. Elektroni-sche Geräte verbrauchen selbst im Standby-modus Energie! Damit Sie erkennen können, welche dieser Geräte wie viel Energie verbrau-chen, stellen wir Ihnen «Click» für zwei Wochen gratis zur Verfügung. Die Installation und Bedie-nung ist so einfach, dass Sie gleich loslegen können mit Energiesparen.
«Click» erhalten Sie am Empfang der Regio Energie Solothurn. Sollten Sie das Gerät nach vier Wochen nicht retournieren, verrechnen wir Ihnen den Verkaufspreis von 89 Franken:
Regio Energie Solothurn, Rötistrasse 17, 4500 Solothurn
Standbykiller «Click»
Standbykiller «Click»
2011 drehte der Schweizer Sébastien Buemi noch in der Formel 1 seine Runden – mit Benzin. Jetzt ist er schnell und umweltfreundlich unterwegs – mit Strom. Er ist einer von 20 Piloten in der neu gegründeten For-mel E. In der ersten Saison treten alle zehn Teams mit dem gleichen Fahrzeugtyp an: Der Elektromotor des Spark-Renault SRT_01E bringt es auf maximal 200 Ki-lowatt (272 PS) Leistung. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 225 Kilometer pro Stunde begrenzt, für die zehn engen Stadtkurse auf der Renntournee mehr als aus-reichend.
Neben Teams von Prominenten wie Leonardo di Caprio, Richard Branson und Alain Prost gibt es auch ein Schweizer Team, angeführt vom Ex-Formel-1-Pilo-ten Jarno Trulli. Die letzten vier Rennen der ersten Saison finden in Long Beach (4. April 2015), Monte Carlo (9. Mai 2015), Berlin (30. Mai 2015) und London (27. Juni 2015) statt.
Mehr Informationen:
fiaformulae.com
Die Umwelt in der Poleposition
FIA-Formel-E-Meisterschaft
Der Ausstieg aus der Kernkraft scheint in der Schweiz nur noch eine Frage des Zeit-punktes zu sein. Die weltweiten For-schungsbemühungen zum Thema Nuklear-energie gehen aber weiter. UPower, ein Start-up aus den USA, zum Beispiel will in wenigen Jahren eine Nuklearbatterie auf den Markt bringen, die – so gross wie ein Schiffscontainer – 2000 Haushalte während 12 Jahren mit Strom versorgen kann. Neben Uran und Plutonium kämen auch Thorium und sogar Abfälle aus Kernkraftwerken als
Nuklearbatterie als alternative Stromversorgung
Mein kleines KernkraftwerkBrennstoff in Frage. Einmal aufladbar, fällt nach 24 Jahren radioaktiver Abfall in der Grösse eines Fussballs und mit einer Halb-wertszeit von 30 Jahren an. Verglichen mit ähnlichen Kernkraftkonzepten «für den Hausgebrauch» seien die Produktionskos-ten zehn- bis hundertmal günstiger. Auch wenn UPower ein geschlossenes System ist und keine externe Wasserkühlung benö-tigt, dürfte vor der Markteinführung noch einige Aufklärungsarbeit auf die Entwickler warten, was die Betriebssicherheit betrifft.
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Die Regio Energie Solothurn macht 100 regionale Hausbesitzer zu Stromproduzenten und installiert auf ihren Dächern eine Photovoltaik- anlage, die nach 15 Jahren in deren Besitz übergeht.
Mit dem eigenen Hausdach zum Stromproduzenten
Regio Energie Solothurn baut 100 «SOnnen-Dächer» für die Region
Das Querverbundunternehmen Regio Energie Solo-thurn setzt einmal mehr sein Leitmotiv «Aus der Re-gion, für die Region» in die Praxis um und installiert bei 100 Liegenschaftsbesitzern eine Photovoltaik-anlage auf dem Dach ihres Hauses. Nach 15 Jahren geht diese in deren Eigentum über.
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Mit dem eigenen Hausdach zum Stromproduzenten
Ronald Schütz, Leiter Liegenschaftskunden, und René Berthel, Leiter Installationen bei der Regio Energie So-lothurn, erläutern die Vorzüge des neuen Pro-dukts «SOnnen-Dach»: Es handle sich um ei-ne vordefinierte Anlage. Zwei Prototypen wurden bereits montiert und erfüllen alle Er-wartungen. Zielpublikum seien Einfamilien-hausbesitzer mit geeigneten Hausdächern. «Querverbund-Denken», das Lieblingswort der beiden neuen Geschäftsleitungsmitglie-der, erfährt mit dem Angebot für eine fortschrittliche Energieversorgung eine weitere Dimension und ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Sonnenklare VorteileDie Aktion läuft bis zum 15. April 2015. Regio Energie Solothurn installiert 100 Photovoltaikanlagen in ih-rem Einzugsgebiet («es hett, solangs hett»). Das Pro-dukt stosse auf reges Interesse, sagt Ronald Schütz, und werde vielleicht schon vor diesem Datum «aus-verkauft» sein. «Unsere ‹Quereinsteiger› profitieren nebst dem positiven Image als private Stromprodu-zenten auch vom Know-how unseres Unternehmens. Wir organisieren und koordinieren alle durch das Projekt anfallenden Aufgaben.»
Die standardisierte Anlage besteht aus 16 Modulen, hat eine Nennleistung von 4,19 Kilowatt-Peak und be-nötigt eine Steildachfläche von ca. 27 Quadratmetern. Das ergibt eine Produktionsmenge von rund 4000 Ki-lowattstunden pro Jahr. René Berthel: «Nach der An-meldung des Kunden klären wir vor Ort ab, ob sein Hausdach geeignet ist. Bei positiven Resultaten und nach definitiver Bestellung des Kunden nehmen wir die nötigen Formalitäten vor, danach montieren wir die Anlage innert zwei bis drei Tagen.» Aufwand für die Hausbesitzer: null. Investitionskosten: null. Dafür erfährt die Liegenschaft eine Aufwertung, und der Kunde wird nach 15 Jahren Besitzer seiner Anlage. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen kann davon ausgegangen werden, dass die Module rund 40 Jahre zuverlässig Energie liefern werden.
Auf dem Weg zum StromselbstversorgerDer produzierte Strom, den der Kunde selbst ver-braucht, wird von der Regio Energie Solothurn zu 25,36 Rappen pro Kilowattstunde in Rechnung ge-stellt. Zusätzliche Netzkosten und Abgaben fallen
keine an. Der überschüssige Sonnen-strom wird ins Netz eingespeist. Der Bezug aus dem Netz wird normal ver-rechnet. Nachdem die Anlage in sei-nen Besitz übergegangen ist, kann
der Kunde den Strom daraus kos-tenlos nutzen. Für den nicht selbst verbrauch-ten Strom erhält er dann eine Vergütung von sei-nem Netzbetreiber im Rahmen der Überschuss- einspeisung.
Helena Tillein
René Berthel, Leiter Installatio-nen, setzt seine bestens aus-gebildeten Fachexperten überall dort ein, wo Kompetenz rund um die Themen Heizung, Sanitär, Elektro und Solaranlagen gefragt ist – Qualität und Termintreue inklusive:
[email protected], 032 626 94 10
Ronald Schütz ist Ihr Ansprechpartner rund um Aus-, Um- und Neubau für Einfamilienhäuser und übernimmt die Koordination mit den Abteilungen Heizung, Sanitär und Elektroinstallationen:
[email protected], 032 626 95 11
Vielfältiges «SOnnen-Dach»-Angebot
Jeder kann von der Sonne profitieren
Sonnenenergie wird auch die nächsten Milliar- den Jahre Leben auf unserem Planeten ermöglichen. Sie ist potenter als sämtliche Kernkraftwerke der Welt und verursacht keine Emissionen. Nutzen Sie die Sonnen- energie als alternative Energiequelle und gestalten Sie mit uns die Energiewende aktiv mit! Wir helfen Ihnen mit nachhaltigen, innovativen und energieeffizienten Produkten und Projekten, welche die Umwelt schonen und womöglich auch Ihr Budget entlasten.
Das gilt zum Beispiel auch für Ihre Wasserauf-bereitung. Mit Sonnenkollektoren wird Ihr Dach zum Warmwasserlieferanten. Bei Einfamilien- häusern kann die Sonne 60 bis 70 Prozent des jährlichen Energiebedarfs für warmes Wasser abdecken. Sparen kann auch, wer seinen Ge-schirrspüler oder die Waschmaschine mit solarem Warmwasser versorgt, sofern das Gerät für den Warmwasseranschluss zugelassen ist. Ge- speicherte Sonnenenergie vom Hausdach reicht im Sommer aus, um mehrtägige Schlecht-wetterperioden zu überbrücken. Während der Heizperiode – insbesondere im Herbst und im Frühling – wird die Betriebszeit der konventio- nellen Heizung deutlich reduziert.
«SOnnen-Scheine» für alleSie sind kein Hausbesitzer? Profitieren können Sie trotzdem. Investieren Sie in «SOnnen-Scheine» und erzielen Sie eine ansehnliche Rendite: Regio Energie Solothurn und OptimaSolar sind im Herbst 2012 eine strategische Partnerschaft eingegangen. Zweck: Bau und Finanzierung von Photovoltaikanlagen in der Region. Nebst einer Rendite von 2 Prozent auf die Darlehen (pro Haushalt höchstens 2000 Franken, Stückelung 500 Franken) erhalten Sie auch Stromgutschriften, die nach der vollen Strommarktöffnung eingelöst werden können.
Informieren Sie sich online oder bestellen Sie die Prospekte für zu Hause:
regioenergie.ch, Regio Energie Solothurn, Rötistrasse 17, 4502 Solothurn, 032 626 94 94
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Schweizer Raumfahrt
Pascal Jaussi baut mit seiner Firma S3 den ersten Schweizer Spaceshuttle. Dieser soll kleine Satelliten in den Weltraum befördern – effizient und nachhaltig. Zu Besuch am Sitz des Unternehmens in der Romandie.
Wer die Zukunft der Schweizer Raumfahrt sucht, darf sich in der Gewerbezone La Palaz in Payerne nicht beir-ren lassen. Im Erdgeschoss eines unattraktiven Zweck-baus locken die Sonderangebote eines dänischen Möbelladens. Und im ersten Stock strampeln Frauen und Männer auf Trimm-dich-Rädern im Fitness-Studio «Physic 2000». Aber im zweiten Stock, gleich unter dem Schrägdach, hinter einer Tür mit Fingerabdruckscanner, da hebt er ab, der erste Schweizer Spaceshuttle. Zumin-dest als Modell: Es glänzt schwarz und sieht aus wie ein Rochen, der gerade das Fliegen lernt.
So diskret und unscheinbar die Firma «Swiss Space System – S3» auftritt, so unbescheiden ist ihre Mission: Mit ihrem Shuttle will sie nichts weniger als Welt-marktführer im Transport von Kleinsatelliten werden. Ein neues Cape Canaveral im Kanton Waadt? Die Schweiz als Weltraumnation? Was unwirklich tönt, soll schon bald Realität werden. Begonnen hat die Fir-mengeschichte mit einem Comic und einem Traum.
Ein Jugendtraum in die Realität übertragen1953 – 16 Jahre bevor US-Astronaut Neil Armstrong seinen Fuss auf den Mond setzte – veröffentlichte der belgische Zeichner Hergé unter dem Titel «Objectif Lune» (Reiseziel Mond) einen weiteren Band seiner «Tim und Struppi»-Reihe. Zu den Generationen Le-sern, die den Comic seither verschlungen haben, ge-hörte auch Pascal Jaussi. Als kleiner Bub träumte er davon, wie Tim und Struppi ins Weltall zu fliegen. Als CEO von S3 hat der 38-Jährige immer noch ein Modell von Tims rot-weiss karierter Mondra-kete auf dem Schreibtisch stehen. «Raumfahrt ist ei-ne Passion und hat mich immer interessiert», sagt Jaussi. Comics liest der Berufs pilot, Ingenieur und Manager zwar nur noch selten. Doch seinen Jugendtraum vom Weltraum – den verwirklicht er gerade in der Realität.
Mit seiner 2013 gegründeten Firma S3 setzt Jaussi industriell um, was er zuvor am Space Center der ETH Lausanne unter der Leitung des Schweizer Astronau-ten Claude Nicollier erforscht und entwickelt hat: eine Raumfähre, die kleine Satelliten in eine Erdumlauf-bahn bringen und danach zur Erde zurückgleiten soll. Drei Bausteine sind dabei tragend für das Projekt von S3. Erstens lanciert Jaussi seinen Raumgleiter nicht über einen senkrechten Raketenstart wie die inzwischen
Blick zu den Sternen: Pascal Jaussi verwirklicht
mit seiner Firma S3 einen Jugendtraum.
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fert insbesondere das Fahrwerk und den Leitstand des unbemannten Schweizer Shuttles, der gesteuert wer-den soll wie Drohnen. Dazu kommen weitere Partner wie das italienische Raumfahrtunternehmen Thales Alenia Space, welches das Druckmodul liefert, sein spa-nisches Pendant Elcnor Deimos (Entwicklung der Navi-gationssoftware) oder die russische Firma Kuznezov (Raketenmotor). «Unsere Rolle besteht darin, die ver-schiedenen Technologien zusammenzubringen. Wir sorgen dafür, dass alle Puzzleteile ineinandergreifen», beschreibt Pascal Jaussi die Arbeit von S3.
Effizienz und Nachhaltigkeit sind die Haupttreiber für die Schweizer Raumfahrtfirma. Ihr Entwicklungs-budget: 250 Millionen Franken – ein bescheidener Be-trag im Vergleich mit den Milliardenbudgets in den USA. Ihr Angebot: kleine Satelliten viermal günstiger in den Weltraum transportieren als bei herkömmli-chen Raketenstarts. Ihr Preis: 10 statt 40 Millionen Franken soll es kosten, einen 250 Kilogramm schweren Satelliten in eine Umlaufbahn zu bringen. Das ist möglich, weil Trägerflugzeug wie Shuttle wiederver-wendet werden und beide nur Standardtreibstoff benötigen. Der positive Nebeneffekt: Weil aus wirt-schaftlichen Gründen möglichst wenige Ressourcen verbraucht werden, wird auch die Umwelt geschont.
ausgemusterten Spaceshuttles der Nasa, sondern hu-ckepack auf dem Rücken eines speziellen Airbus A300 (siehe auch Box auf S. 11). Zweitens baut und betreibt S3 den Raumgleiter zwar selbst, profitiert aber von bereits entwickelten Technologien und Komponenten ver-schiedener Partnerfirmen. Und drittens setzt S3 in erster Priorität auf den Transport von Satelliten und nicht von Menschen wie Konkurrenten in den USA. Dort wettei-fern bekannte Unternehmer wie Elon Musk (Tesla) mit SpaceX, Jeff Bezos (Amazon) mit Blue Origin oder Ri-chard Branson mit Virgin Galactic darum, als erste pri-vatwirtschaftliche Firma Astronauten und Weltraum-touristen in die Schwerelosigkeit zu befördern.
Partner liefern TechnologienAnders als seine Konkurrenten in den USA bleibt Pascal Jaussi bescheiden, nicht nur mit seinem quasi anony-men Firmensitz in Payerne: «Ich fühle mich nicht wie ein Pionier, sondern mehr wie der Erbe von Luftfahrt- und Raumfahrtpionieren.» So dient der im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelte (aber nie realisierte) Raumgleiter «Hermes» als Vorbild für den Shuttle von S3. Und der schon bei «Hermes» in-volvierte französische Luft- und Raumfahrtkonzern Dassault ist heute ein tragender Partner von S3: Er lie-
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Auswurf Satellit
Zündung dritte Stufe
Aufstieg Shuttle
Abwurf Shuttle
Start
Wartung deswiederverwendbaren
Shuttles
700km
80km
Wiedereintritt
10kmAnflug
Landung
Zurzeit kann Firmen-gründer Pascal Jaussi in den Geschäftsräu-men von S3 (Bild unten) erst ein Modell seines Spaceshuttles (siehe auch Bild links) präsentieren.
Ein spezieller Airbus A300 bringt den Transportshuttle huckepack bis auf eine Höhe von 10 Kilometern. Dort wird der Shuttle ausgeklinkt und fliegt mit eigenem Triebwerk auf eine Höhe von 80 Kilometern. Die dritte Stufe – ein weiteres Transportmodul – wird aus-geworfen und steigt mit Raketenantrieb auf 700 Kilometer Höhe. Der unbe-mannte Shuttle, der wie eine Drohne vom Boden aus gesteuert wird, glei- tet selbstständig zur Basis zurück. Die dritte Stufe verglüht nach der Plat- zierung des Satelliten im Weltall beim Wiedereintritt in die Atmosphäre – es ist das einzige Element, das nicht wiederverwendet werden kann. Das Startverfahren von S3 ist sehr sicher, da es zu verschiedenen Zeitpunkten abgebrochen werden kann. Zudem spart es gegenüber herkömmlichen Metho-den eine Menge Energie ein.
Auf DEM RücKEn EinES AiRBuSSo funktioniert der Satellitenstart
Der prognostizierte Markt für Kleinsatelliten ist ein wei-terer Antrieb für S3 – die Firma rechnet mit 240 Milliar-den Franken bis ins Jahr 2020. Neben Satelliten für die Lifescience-Forschung in der Schwerelosigkeit sieht sich S3 auch als Startpartner von Firmen wie Google und Facebook, bei denen Kleinsatelliten für die Erdbe-obachtung, die Bildgebung oder die Kommunikations-versorgung eine immer wichtigere Rolle spielen.
Vision von der «Demokratisierung des Weltalls»Noch stehen im Dachstock in Payerne viele Schreib-tische leer, die Design-Ledersessel für Besucher wir-ken unbenutzt, und in den Gängen sind kaum Gesprä-che zu vernehmen. Doch die rund 60 Mitarbeitenden von S3 – europäische und Schweizer Spezialisten aus Bereichen wie Luftfahrttechnik, Aerodynamik oder IT,
aber auch Piloten, Qualitätskon-trolleure oder Finanzfachleute – arbeiten konzentriert und faszi-niert an der Realisierung des Traums von Firmengründer Jaussi.
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Dieser sagt von seinen Mitarbeitern, sie seien der «Treibstoff» für sein eigenes Engagement. Dazu gehört auch die Vision von der «Demokratisierung des Welt-raums»: Der vergleichsweise günstige Satellitenstart soll kleineren Ländern, Unternehmen oder For-schungsinstituten den Schritt ins All ermöglichen.
Seine eigenen Schritte zum Ziel absolviert S3 in Siebenmeilenstiefeln: 2013 gegründet, will die Firma bereits 2015 erste Tests mit einem Shuttle-Modell durchführen, 2016 den ersten richtigen Shuttle zusam-menbauen, 2017 erste Testflüge durchführen und 2018 den ersten Satelliten in den Orbit befördern. Direkt aus dem Dachstock im Gewerbegebiet von Payerne geht das natürlich nicht. Deshalb baut S3 in der Nähe – auf dem Gelände des Militärflugplatzes Payerne – einen richtigen «Spaceport» mit Hangar für Airbus und Shuttle sowie Büros für die Belegschaft.
Nach der Testphase hebt der Weltraumtransporter von Basen in Gran Canaria, Florida, Colorado und Ma-laysia ab. «Wir wollen möglichst nah an unseren Kun-den sein», erklärt Jaussi. In einer späteren Phase will S3 seinen Shuttle dann auch für den suborbitalen, inter-kontinentalen Personentransport umrüsten. Die ers-ten Kunden von S3 werden jedoch nicht Satellitenbe-treiber sein, sondern Flugpassagiere, die den Kitzel von «Zero-G» suchen. Ab 2015 geht S3 mit seinem Spezial-Airbus auf Welttournee und bietet sogenannte Parabelflüge an: Die Passagiere erleben während spe-zieller Flug manöver Phasen der Schwerelosigkeit. Die Geschäftsidee hinter diesem Angebot: Die Piloten sammeln Erfahrungen mit dem Airbus als künftigem Shuttle-Träger, und die Flüge generieren dabei gleich-zeitig Einnahmen.
Pascal Jaussis Businessplan zum Traum vom Weltall scheint bisher vollumfänglich aufzugehen. «Wir ha-ben schon viel erreicht seit 2013. Wir können zwar nicht behaupten, wir seien zu weit, um zu scheitern, aber wir sind auf dem richtigen Weg.» In einer Glas-vitrine gleich neben dem Empfangsdesk von S3 im Dachstock können Interessierte das kleine Modell des ersten Schweizer Spaceshuttles auch kaufen. Der Preis für das handgefertigte Qualitätsprodukt: 250 Franken. Jaussi lässt sich definitiv nicht beirren von Sonderan-geboten und müden Stramplern in der Gewerbezone La Palaz in Payerne. Patrick Steinemann
24 Stunden SonnenenergieStromgewinnung aus Sonnenenergie ist auf der Erdoberfläche und bei Satelliten eine etablierte Technik (siehe auch Infografik in «Energie» 1/ 2014). Fast so alt wie die Photovoltaiktechnologie sind auch Ideen zur Stromversorgung der Erde aus dem Weltall. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Son-neneinstrahlung ist im All bis zu achtmal intensiver als auf der Erdoberfläche. Zudem können Satelli- ten und Sonnenkraftwerke im Weltall 24 Stunden pro Tag Energie sammeln, weil es keine Nacht gibt. Eine bislang unüberwindliche Hürde stellt aber die Energieübermittlung zur Erde dar. Zwar gibt es seit mehr als 50 Jahren Ideen, die gewonnene Ener-gie mittels Mikrowellen oder Radiowellen zur Erde zu beamen. Dazu bräuchte es aber eine grosse Empfangsstation auf der Erdoberfläche und die Konzipierung von Sicherheitselementen, damit der Energiestrahl nicht am falschen Ort auftrifft. Zu- letzt haben die Nasa und die US-Marine die alten Ideen wieder hervorgeholt und weiterentwickelt – der Traum von der unbegrenzten Energie aus dem All lebt weiter.
Energiegewinnung im Weltall
Bei S3 in Payerne arbeiten rund 60 Mitarbeitende am Bau des Spaceshuttles.
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Wie Steine den Stausee «umfahren»Unsere Alpenflüsse sind voll von Geröll. Dieses lässt Stauseen verlanden und beschädigt Kraft-werkturbinen. Umleitstollen schaffen Abhilfe. Damit sind sie ein wichtiges Instrument für die effiziente Nutzung des Schwei-zer Wasserkraftpotenzials.
Wasserkraft optimal nutzen
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Die Wasserkraft ist in der Schweiz weitgehend ausge-schöpft. Grosse neue Kraftwerke lassen sich kaum mehr realisieren. Umso wichtiger ist, die bestehenden Anlagen optimal zu betreiben. Ein grosses Problem für Wasserkraftwerke in den Alpen sind Sand und Ge-stein. Dieses Geschiebe wird durch die Alpenflüsse in die Stauseen getragen, ganz besonders bei Hochwas-ser. Damit schwindet das Volumen der Staubecken, und es steht weniger Wasser für die Stromproduktion zur Verfügung. Noch schlimmer, wenn Sand und Ge-steinsbrocken in die Turbinen gelangen. Dann entste-hen mitunter massive Schäden an den Anlagen.
umleitung für SteineAbhilfe schaffen sogenannte Umleitstollen. Das sind riesige Betonröhren, die das Geschiebe an den Stau-seen und Kraftwerken vorbeiführen. 2012 nahm beim Solis-Stausee unterhalb von Tiefencastel (GR) ein Ge-schiebe-Umleitstollen den Betrieb auf. Er ist 850 Meter lang und führt die Albula und das darin enthaltene Gestein bei Hochwasser am Stausee vorbei. Der Bau wurde nötig, nachdem der Stausee die Hälfte seines Speichervolumens eingebüsst hatte. Der Solis-Stausee hat Baujahr 1986. Je älter Speicherseen werden, desto ausgeprägter sind die Verlandungen.
«Die Problematik dürfte sich in Zukunft verschär-fen, wenn durch Klimaerwärmung, Rückgang von Per-mafrost und den Rückzug der Gletscher noch verstärkt Sedimente freigesetzt werden», sagt Robert Boes, Pro-fessor für Wasserbau an der ETH Zürich. «Wir erwar-ten, dass in Zukunft weitere Umleitstollen gebaut wer-den, um der Stauraumverlandung Herr zu werden.» Boes erforscht daher mit seinem Team, wie Umleitstol-len wirksam und wirtschaftlich vertretbar gebaut und betrieben werden können – nicht nur am Solis-Stausee bei Tiefencastel, sondern auch im Urner Reusstal. Dort wurde unterhalb von Wassen bereits 1922 erstmals in der Schweiz ein Umleitstollen für Geschiebe gebaut. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesamt für Ener-gie und von weiteren Partnern finanziell unterstützt.
Benedikt Vogel
Mehr Informationen:
www.bfe.admin.ch/CT/hydro
ausbaggern wäre aufwendig
In der Schweiz gibt es heute acht Geschiebe-Um-leitstollen, neben Tiefencastel (GR) und Wassen (UR) auch in Runcahez (GR), Egschi (GR), Flims (GR), Hintersand (GL), Rempen (SZ) und Palagnedra (TI). Könnte man Geschiebe und Geröll nicht ein- fach durch Ausbaggern aus den Speicherseen entfernen? Im Prinzip ja, doch ist dies in der Regel zu aufwendig bzw. zu teuer. Ein anderer Weg, um die Geröllablagerungen zumindest zu verringern, besteht darin, Stauseen regelmässig – z.B. einmal im Jahr – zu spülen. Diese Massnahme ist aber nur für kleinere Speicherseen sinnvoll.
Umleitstollen in der Schweiz
Geschiebe-Umleitstollen
Einlauf-bauwerk
Auslaufbauwerk inkl. Ausbruchmaterialschüttung
Albula
Stausee Solis
Leitbauwerk
Stille Wasser sind tief. Und das sollen sie in Stauseen wie hier bei Tiefencastel (GR) auch bleiben.
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Die Geschichte des Heizens
um 32000 v. Chr.Der Mensch kannmit Steinen selbst Feuer herstellen(Fundstelle in Deutschland).
um 1000000 v. Chr. Der Mensch nutzt erstmals natürliches Feuerwie z.B. einen Blitz- einschlag (Fund-stelle in Südafrika).
um 50 v. Chr. Der römische Kauf-mann Gaius Sergius Orata erfindet einefrühe Form der Boden-heizung mit Heisslu ,das Hypokaustum.
um 800 Gemauerte Kamine inder Wandersetzen o�ene Feuerstellenin der Raummitte.
um 1100 Die Blütezeitdes Kachel-ofens beginnt.
um 1841Die Gebrüder Sulzer führen die damp�e-triebene Zentral-heizung in der Schweiz ein.
1867 Die erste Zen-tralheizung mitWarmwasser der Schweiz entsteht in Niederuzwil.
1891 Clarence M.Kemp aus denUSA erhält daserste Patent für einen Sonnenkollek-tor mit Warmwasser.
um 1900 Öl- und Gaskesselkommenauf den Markt.
1910 Seit 1850 ist der Anteil von Kohle am Primär-energieverbrauch von 3 auf 78% gestiegen. Wegen der Indus-trialisierung und der Eisen-bahn, aber auch wegen der Zentralheizung.
um 1970 Die Schweizer Gas- werke stellen die Erzeugung von Gas aus Kohle ein und verkaufen fortan nur noch Erdgas.
1973 Die Ölkrise hat vor allem Einfluss auf die Mobilität (autofreie Sonntage) und ist Auslöser für die Einführung der Sommerzeit (1977), aber auch Anstoss für Wärmedämmungen und e�zientere Heizgeräte.
um 1980 Der Anteil der Öl- heizungen in der Schweiz beginnt zu sinken, jener der Erdgasheizungenzu steigen.
2000 In der Schweiz werden 235000 Wohnungen elektrisch beheizt (ohneWärmepumpen) und sindje nach Quelle verantwortlich für 6 bis 12% des gesamten Stromverbrauchs.
2013 In der Schweiz sind 225 000Elektrowärmepumpen installiert, fast dreimal so viele wie 2003. In rund drei Vierteln aller Neu- bauten werden Elektrowärme-pumpen eingebaut.
1928 In Zürich entstehtmit der Kehrichtver- brennungsanlage das erste Fernheizkra -werk der Schweiz.
2014 Der Entwurf der MuKEn 2014 sieht für Elektroheizun-gen eine Sanie-rungspflicht innert15 Jahren vor.
2008 Gemäss den «Mustervor-schri en der Kantone im Energiebereich» (MuKEn) dürfen in Neubauten keine Elektroheizungen mehr eingebaut werden.
1742Der Schwede Anders Celsius legt auf-grund des Schmelz-und des Siedepunkts des Wassers seineTemperaturskala fest.
1852Lord Kelvin beweist, dass Kältemaschinen auch zum Heizen verwendet werden können – als Wärmepumpen.
Anteil Heiz- energieträger in der Schweiz
Heizöl
Holz
Elektrizität
Gas
Wärmepumpen
übrige (v.a. Fernwärme)
17%
12%
20122012
19901990
Anzahl Gebäude9%
15%
59%
50%12%
10%
2%
10%1% 3%
831939
199965
167722
256820
167260
43942
Total:1667648
756001
221910
155020
110149
24744
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Insgesamt gibt es in der Schweiz etwa 1,7 Mio. beheizte Häuser. Das sind 400 000 mehr also noch 1990. Schon damals war das Kohlezeit-alter lange vorbei. Aber noch 60 Prozent aller Heizungen liefen mit Öl. Heute sind es immerhin noch 50 Prozent. Zugenommen hat vor allem der Anteil an Wärmepumpen (von rund 2 auf 10 %) und jener der Gas-heizungen (von rund 9 auf gut 15 %). Umgekehrt an Popularität verlo-ren hat der Heizungsträger Holz (von gut 17 auf 12 %). Noch immer ein Nischendasein fristen die Fernwärme und Sonnenkollektoren. Letztere kommen aufgrund ihres eingeschränkten Potenzials vor allem unter-stützend – in Kombination mit Erdgasheizungen oder Wärmepumpen – zum Einsatz. Der Anteil an Elektroheizungen dürfte aufgrund jüngster gesetzlicher Bestimmungen (siehe Zeitstrahl) in Zukunft immer weiter schwinden. Die Schweiz ist übrigens mittlerweile zum Zentralheizungs-land geworden. Nur noch etwa 11 Prozent aller Gebäude ver-fügen über eine Ofen- bzw. Etagenheizung.
Matthias Bill
Heizungsarten und Energieträger
So heizen wir heute
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Die Geschichte des Heizens
um 32000 v. Chr.Der Mensch kannmit Steinen selbst Feuer herstellen(Fundstelle in Deutschland).
um 1000000 v. Chr. Der Mensch nutzt erstmals natürliches Feuerwie z.B. einen Blitz- einschlag (Fund-stelle in Südafrika).
um 50 v. Chr. Der römische Kauf-mann Gaius Sergius Orata erfindet einefrühe Form der Boden-heizung mit Heisslu ,das Hypokaustum.
um 800 Gemauerte Kamine inder Wandersetzen o�ene Feuerstellenin der Raummitte.
um 1100 Die Blütezeitdes Kachel-ofens beginnt.
um 1841Die Gebrüder Sulzer führen die damp�e-triebene Zentral-heizung in der Schweiz ein.
1867 Die erste Zen-tralheizung mitWarmwasser der Schweiz entsteht in Niederuzwil.
1891 Clarence M.Kemp aus denUSA erhält daserste Patent für einen Sonnenkollek-tor mit Warmwasser.
um 1900 Öl- und Gaskesselkommenauf den Markt.
1910 Seit 1850 ist der Anteil von Kohle am Primär-energieverbrauch von 3 auf 78% gestiegen. Wegen der Indus-trialisierung und der Eisen-bahn, aber auch wegen der Zentralheizung.
um 1970 Die Schweizer Gas- werke stellen die Erzeugung von Gas aus Kohle ein und verkaufen fortan nur noch Erdgas.
1973 Die Ölkrise hat vor allem Einfluss auf die Mobilität (autofreie Sonntage) und ist Auslöser für die Einführung der Sommerzeit (1977), aber auch Anstoss für Wärmedämmungen und e�zientere Heizgeräte.
um 1980 Der Anteil der Öl- heizungen in der Schweiz beginnt zu sinken, jener der Erdgasheizungenzu steigen.
2000 In der Schweiz werden 235000 Wohnungen elektrisch beheizt (ohneWärmepumpen) und sindje nach Quelle verantwortlich für 6 bis 12% des gesamten Stromverbrauchs.
2013 In der Schweiz sind 225 000Elektrowärmepumpen installiert, fast dreimal so viele wie 2003. In rund drei Vierteln aller Neu- bauten werden Elektrowärme-pumpen eingebaut.
1928 In Zürich entstehtmit der Kehrichtver- brennungsanlage das erste Fernheizkra -werk der Schweiz.
2014 Der Entwurf der MuKEn 2014 sieht für Elektroheizun-gen eine Sanie-rungspflicht innert15 Jahren vor.
2008 Gemäss den «Mustervor-schri en der Kantone im Energiebereich» (MuKEn) dürfen in Neubauten keine Elektroheizungen mehr eingebaut werden.
1742Der Schwede Anders Celsius legt auf-grund des Schmelz-und des Siedepunkts des Wassers seineTemperaturskala fest.
1852Lord Kelvin beweist, dass Kältemaschinen auch zum Heizen verwendet werden können – als Wärmepumpen.
Anteil Heiz- energieträger in der Schweiz
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Eine Heizung, die nicht nur wärmt, sondern auch Strom produziert? Das gibt es! Es nennt sich Mikro- Blockheizkraftwerk und ist eine form der Wärme-Kraft-Kopplung.Es können zwei Grundprinzipien unterschieden werden: Brennstoffzellen und Verbrennungsmoto-
ren, beide mit Abwärmenutzung. Brenn-stoffzellen wandeln Erdgas in Strom
um, und die Abwärme dient zum Heizen. Verbrennungsmotoren
werden durch einen Treib-stoff in Drehung versetzt,
und ein angekoppelter Generator erzeugt
dann Strom; auch hier wird die Abwärme
zum Heizen ge-nutzt. Da der Wärmebedarf in einem Wohnhaus meist viel höher ist als der Strom-bedarf, sind schlechte Moto-renwirkungs-grade wie zum Beispiel beim lärmarmen
Stirlingmotor kein Problem – die
Abwärme kann ja genutzt werden.
DiE HEiZunG, DiE AucH STRoM ERZEuGT
Bivalente HeizungenInfografik
nr. 04 | 2014Heizsysteme
Online sehen und verstehenAlle Schaubilder finden Sie auch im Internet:
strom-online.ch
Wenn der Motor läuft, brummt er. Eine Faustregel, die für normale Autos gilt, nicht aber für den Tesla Roads-ter. Im Gegenteil, rein akustisch hat er viel gemeinsam mit einem Trolleybus, der gerade eine Verspätung im Fahrplan aufholen will. Man könnte auch sagen: mit einer Strassenbahn auf Ecstasy.
Das Temperament des Wagens ist tatsächlich dazu ge-eignet, leichte Rauschzustände auszulösen. Kein Wun-der, vergehen im Tesla Roadster doch nur 3,7 Sekunden aus dem Stand bis Tempo 100. Ohne Zugunterbrechung durch Schaltvorgänge.
600 Kilometer ReichweiteDas Spassmobil von 2008 ist bis heute eine Ikone der modernen Elektromobilität geblieben: Die im Alltags-betrieb mühelos erreichten 300 Kilometer Aktionsra-dius wurden noch von keinem E-Serienfahrzeug über-
Mehr Saft für das E-autoAkkus bilden das Nadelöhr der Elektromobilität. Neue Technologien versprechen geringeres Gewicht und mehr Reichweite bei sinkenden Kosten.
Mobile Stromspeicher
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Schweizer fahren klimaschädlich
Die Schweiz hat die schädlichste Autoflotte Europas: 145 Gramm CO2 stösst eine Schweizer Karosse pro Kilometer im Schnitt aus. 127 Gramm sind europäischer Durchschnitt. Experten sagen, dass die heimische Autobranche 2014 wegen Nichteinhalten der Vorschriften eine Busse von über 5 Millionen Franken an den Bund zahlen muss. Bereits im Jahr 2020 wird den Importeuren und Autogaragen ein durchschnittlicher Emissions- wert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer vorge-schrieben werden.
Hoher CO2-Ausstoss
troffen – ausser durch Tesla selbst beim Model S (siehe Bildstrecke), einer Zwei-Tonnen-Limousine.
Nun hat Tesla-Chef Elon Musk eine kleine Sensa-tion angekündigt: «Unser Roadster besitzt noch eine Batterie der alten Generation. Wir werden für Roads-ter-Besitzer deshalb auf Ende 2014 ein Upgrade bereit-stellen, das eine Reichweite von 600 Kilometern er-reicht.» Das wäre Weltklasse und auch im Vergleich zur fossil betriebenen Konkurrenz ein ansehnlicher Wert.
Elon Musk gilt als Visionär, der das Spektakel liebt. Mit SpaceX, einer seiner Firmen, will er dereinst Menschen zum Mars befördern. Mit Tesla Motors agiert er als Vorrei-ter der Elektromobilität. Entsprechend viel wird ihm in der Automobilbranche zugetraut. Trotz deutlicher opera-tiver Verluste 2013 und 2014 ist die Tesla-Aktie ein Bör-sen-Schwergewicht und legte mit einem Spitzenwert von 285 Dollar allein in diesem Jahr um 80 Prozent zu. Musk, der einst das Internetbezahlsystem PayPal entwi-ckelte und dann für 1,5 Milliarden Dollar an Ebay ver-kaufte, gilt sowohl im Technologie- als auch im Finanz-bereich als Magier, der «das Unvorstellbare in Realität verwandelt».
Grösste Batteriefabrik der WeltDazu passt auch sein jüngstes Projekt: die Gigafactory. Im US-Bundesstaat Nevada will Tesla Motors mit einer Investition von bis zu fünf Milliarden Dollar den Bau einer riesigen Batteriefabrik mit 6500 Angestellten re-alisieren. Entsprechend vollmundig klingt die Ankün-digung: «Alle Batteriefabriken der Welt zusammen haben im letzten Jahr weniger produziert, als es die Gigafactory im ersten Produktionsjahr tun wird.»
Der Partnerkonzern Panasonic aus Osaka, Japan, hat sich verpflichtet, rund zwei Milliarden Dollar in die Tesla-
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akkus halten Stromnetz stabil
Die Produktion von Wind- und Solarstrom ist be-kanntlich starken Schwankungen unterworfen. Damit der Ökostromanteil an der Gesamtversor-gung weiter wachsen kann, sind geeignete Zwischenspeicherlösungen für das Stromnetz erforderlich. Grösste Hoffnungsträger dafür sind Akkus in Form sogenannter Redox-Flow-Batte-rien, die hohe Kapazitäten versprechen. Die beiden Elektrolyten, welche die beweglichen Ionen enthalten, werden dabei in externen Tanks aufbewahrt und nur zur Stromerzeugung durch die elektrochemische Zelle der Batterie gepumpt. Das ermöglicht sehr grosse Speichertanks und er- höht die Sicherheit, da die reaktionsfreudigen Elektrolyten nicht im gleichen Batteriegehäuse gelagert werden müssen.
Batterien in der Stromversorgung
Gigafactory zu investieren. Durch die Massenproduktion wird pro Akku eine Kostenreduktion um mehr als 30 Pro-zent angestrebt. Die Anzahl verkaufter Autos soll dabei von derzeit 22 500 pro Jahr auf 500 000 Einheiten steigen. Tesla hofft zudem, ab 2020 auch andere Elektroautoher-steller beliefern zu können.
Lithiumionen-Akkus bilden heute den Industriestan-dard bei den Antriebsquellen der Elektromobilität. Doch ob diese Technologie noch eine blühende Zukunft hat, steht in den Sternen, denn sie ist bei Weitem nicht per-fekt. Batterien dieser Bauart sind überaus empfindlich gegenüber Tiefentladung, und bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt lässt ihre Leistung sehr stark nach.
Luft, Schwefel und GraphenDeshalb tüfteln Wissenschaftler rund um die Welt am Akku der Zukunft. Die Liste der Batterieprojekte in Forschung und Industrie ist lang, Milliarden werden investiert. Zwar lautet das Zauberwort der Branche nach wie vor Lithium, doch der Schlüssel zur fort-schrittlicheren Batterie könnte in neuen Kombinatio-nen liegen: Lithium-Schwefel oder Lithium-Luft zum Beispiel.
Seit den 1980er-Jahren arbeitet Petr Novák, Batterie-forscher am Paul-Scherrer-Institut (PSI) in Villigen, an verschiedenen Lithium-Kombinationen. «Das Lithium-Schwefel-Konzept ist noch ganz am Anfang der Ent-wicklung», sagt er. «Zwar sind hier keine Quantensprün-ge bei der Energiedichte zu erwarten, Vorteile dürften sich jedoch punkto Umweltfreundlichkeit und aufgrund der geringeren Kosten ergeben.»
Die Innovationszyklen sind lang. Werden neue Mate-rialien getestet, vergehen zehn Jahre oder mehr bis zum Einsatz als Industrieprodukt. Allein in der Theorie klingt
vieles faszinierend. «Reagiert Lithium mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft, erhöht sich die Energiedichte gegen-über der neusten Lithium-Batteriegeneration mit 5 Volt Betriebsspannung um den Faktor 4 bis 8», sagt Petr Novák. Was folgende Rechnung ergibt: Ein durchschnitt-liches Elektroauto braucht heute eine Batterie mit 450 bis 600 Kilogramm Gewicht, um 500 Kilometer weit fahren zu können. Ein Auto mit Lithium-Luft-Akku könnte bei gleicher Reichweite mehrere hundert Kilogramm an Gewicht sparen.
Hoffnungen setzen Forscher auch in das erst 2004 ent-deckte Material Graphen. Dessen industrielle Herstel-lung steckt zwar noch in den Kinderschuhen, es wartet aber schon heute mit Superlativen auf: 300 Mal härter als Stahl, dabei flexibler als Gummi, ist es das dünnste leiten-de Material überhaupt. Petr Novák kommentiert: «Gra-phen könnte die mobile Technologie der Zukunft insofern prägen, als es zu erhöhter Sicherheit und Lebensdauer von Antriebsbatterien beiträgt.» Andreas Turner
In der Weiterentwicklung der Batterie (siehe zweites Bild von rechts) liegt die Hoffnung für eine erfolgreiche Zukunft der Elektromobilität.
Wärme tankenWenn es draussen eisig kalt ist, gibt es kaum etwas Entspannenderes als einen Thermalbadbesuch. Architek-tur und Wasser aus den Tiefen der Erde verbinden sich dort zu einem Gesamterlebnis für alle Sinne. Julie Freudiger
Die schönsten Thermalbäder der Schweiz
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Thermalbad & Spa Zürich
Vom Freiluftbecken auf dem Dach schweift der Blick ver-träumt auf die Lichter der Stadt Zürich. Ein Stockwerk weiter unten erinnern die hundertjährigen Steingewölbe an die Geschichte des Gebäudes. Früher gärte hier in der Hürlimann-Brauerei Bier. Heute lässt sich in riesigen Fässern herrlich entspannen. Das Thermalwasser stammt dabei aus der legen-dären «Aqui»-Quelle, die direkt unter der Stadt liegt. thermalbad-zuerich.ch
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Sole Uno Rheinfelden
Sanfte Unterwassermusik, Lichtspiele am Gewölbehimmel, Schwerelosigkeit: Im Intensiv-Solebecken im «Sole Uno» entschwebt man dem Alltag. Der Salzgehalt von zwölf Prozent ermöglicht das «Tote-Meer-Erlebnis». Ob salzig, dampfend, sprudelnd oder strömend – die grosszügige Wellness-Welt im Parkresort Rheinfelden bietet ein gesundes Vergnügen. parkresort.ch
Centre Thermal Yverdon-les-Bains
Bereits die Römer genossen in Yverdon-les-Bains das
schwefelhaltige Wasser. Auch heute bringt das warme
Heilwasser, über 1500-jährig, im «Centre Thermal» Wohl-befinden und Entspannung.
Wer sich etwas Luxus gönnen möchte, bucht eine
Nacht im angegliederten Vier-Sterne-Hotel. cty.ch
Bains de la Gruyère
Mitten in der schönen Landschaft der Freiburger Voralpen liegen die «Bains de la Gruyère». Im grossen Aussenbecken des Thermalbades plätschert ihr Wahrzeichen: der «gezähmte Wasserfall». Das mineralisierte Wasser ist mit 34 Grad wohlig warm. Auf der 360°-Panoramaterrasse kann man – die Berge im Blick – die winterlich milde Sonne geniessen.www.bainsdelagruyere.ch
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Erdwärmeweltmeister
In jedem Thermalbad lässt es sich am eigenen Leib erleben: Die Erde hat einiges an Wärme zu bieten. Diese lässt sich in Form von Geothermie zur Energie- erzeugung nutzen. In der Schweiz beschränken sich die Geothermieanstrengungen zurzeit aber aus- schliesslich auf die Wärmeerzeugung. Sehr ver-breitet sind Bohrungen in 30 bis 300 Meter Tiefe, wo Erdwärmesonden zum Einsatz kommen. Im Zusammenspiel mit Wärmepumpen vermögen diese, Ein- und Mehrfamilienhäuser oder Bürogebäude zu heizen. Die Schweiz hat die höchste Dichte an Erdwärmesonden weltweit. Letztes Jahr waren um die 90 000 Wärmepumpen mit Erdwärmesonden in Betrieb.
Anlagen, die auch Strom erzeugen, gibt es hinge-gen noch nicht. Dafür wären Bohrungen in Tiefen zwischen 2000 und 5000 Metern nötig, wo Tempe-raturen über 100 Grad herrschen. Solche Anlagen lassen aber hierzulande spätestens nach dem ab- gebrochenen Projekt in St. Gallen vorerst auf sich warten. Immerhin speist seit 1994 eine Geo-thermieanlage in Riehen bei Basel heisses Wasser aus 1500 Meter Tiefe in den Wärmeverbund ein.
Weitere Informationen:
geothermie.ch
Geothermie in der Schweiz
Mineralbad Rigi-Kaltbad
Hoch über dem Vierwaldstättersee lockt ein neues Bad mit einer atemberaubenden Aussicht. Das Mine-ralbad Rigi-Kaltbad ist etwas Besonderes. Nicht nur durch seine Lage und das 35 Grad warme mineralhal-tige Wasser, sondern auch aufgrund der Architektur. Sakral und besinnlich hat Mario Botta das Bad gestal-tet. Die 600 Jahre alte Badetradition des Ortes findet eine Fortsetzung. mineralbad-rigikaltbad.ch
Therme Vals
Der Klassiker, aber immer noch einzigartig: die Therme Vals. Der international renommierte Architekt Peter Zumthor schuf eine reduzierte Welt aus Stein, Licht und Wasser – ein Ort der Ruhe und der Stille. Umgeben von der Bündner Bergwelt, ver-gisst man die Zeit und lässt die Hektik des Alltags hinter sich. therme-vals.ch
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Ist Lampenfieber eine Krankheit?Der Begriff «Lampenfieber» ist kein medizinischer
Terminus. Er stammt aus dem Theaterwesen. Zur Krankheit wird das Phänomen erst, wenn der Alltag tangiert wird, wenn regelmässig Symptome auftreten. Das kann in existenzielle Krisen münden. Denn ein Künstler, der nicht mehr auftreten kann, verliert sein Einkommen. Wir Mediziner sprechen von einer sozia-len Phobie, der Angst vor negativer Bewertung in Ge-sellschaft, gekoppelt an eine Vermeidungsstrategie: Ein Sänger stapelt tief, indem er sich – obwohl gesund – als erkältet ankündigen lässt. Oder: Ein erster Geiger sagt ein Engagement «aus Termingründen» gleich ganz ab. Das ist dann sicher ein Extremfall.
Dem Lampenfieber den Stecker ziehenDas Herz rast, die Haut schwitzt, der Atem stockt, der Magen rebelliert, die Hände zittern, die Stimme bricht. Mit ihrer Lampenfieberpraxis bietet Déirdre Mahkorn einen Ausweg aus dem Albtraum jedes Orchestermusikers und Sängers.
Die Angst, nicht zu brillieren
Sie sind nicht nur Psychiaterin, sondern auch Neu-rologin. Was passiert «elektrisch» in so einem Fall im Gehirn?
Das «Angst»-Zentrum im Gehirn ist die Amygdala. Sie ist Teil des limbischen Systems und ist im Zustand des Lampenfiebers aktiviert. Es spielen aber auch an-dere Körperteile wie etwa die Nebennierenrinde eine Rolle: Hormone wie Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet, der Herzschlag und die Atmung beschleunigt. Der Körper macht sich evolutionsbe-dingt bereit für die Flucht oder den Kampf. Emotional befürchten Betroffene, gleich tot umzufallen. Kogni-tiv könnten sie dieser vegetativen Übermotivation entgegenwirken, weil sie eigentlich wüssten, dass die Situation nicht lebensbedrohlich ist. Tatsächlich machen Lampenfieberpatienten aber häufig das Ge-genteil. Sie sind in negativen Denkstrukturen gefan-gen: «Ich habe nicht genug geübt», «Die anderen sind besser» usw. In meiner Praxis versuche ich, diese Denkstrukturen aufzubrechen. Wie Sie sehen, ist das kein Hokuspokus. Das ist auch in Ihrem Alltag an-wendbar. Die Panik als Phänomen intellektuell zu verstehen, ist der erste Schritt. Schon kurze Interven-tionen bringen etwas. Langjährige Patienten habe ich darum keine.
Warum haben Sie die Lampenfieberambulanz speziell für Musiker der Sparte Klassik gegründet?
Das hat einen privaten Hintergrund. Ich bin Klassik-liebhaberin, bin jeden zweiten Abend im Konzert oder in der Oper, bin mit vielen Orchestermusikern und Sängern befreundet und habe einen Dirigenten gehei-ratet. Ich kenne die Szene, die Bewerbungsverfahren und vor allem die Partituren. Hinzu kommt, das Be-dürfnis war da: Anders als die Jazzmusiker, bei denen Improvisation zur Kunst gehört, oder die nonchalan-ten Rockmusiker befinden sich Musiker der Sparte Klassik ab dem ersten Tag ihrer Ausbildung in einem ständigen Wettbewerb mit rigider Fehlerkultur. Aber vom Zauberkünstler über den Schauspieler und den Vereinspräsidenten bis hin zum Vater der Braut ist bei mir jeder willkommen. Interview: Matthias Bill
Zur Person: Dr. med. Déirdre Mahkorn ist Psychiaterin und Neurologin und hat am Universitätsklinikum Bonn vor vier Jahren die Lampenfieberambulanz gegründet. Seit Februar 2014 betreut sie ihre Patienten – vornehmlich Orchestermusiker und klassi-sche Sänger – zusammen mit ihrem Kollegen, dem Psychiater Alexander Klick, von Köln aus: praxis-mahkorn-klick.de.Ill
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Wischen statt würfeln«Monopoly», «Die Siedler von Catan» oder «Scotland Yard» gehören seit Jahrzehnten zu den Brettspiel klassikern schlechthin. Verknüpft mit Smartphone oder Tablet, ergeben sich ganz neue Spielmöglichkeiten.
Brettspielklassiker mit Tablet und Smartphone
«Monopoly», «Die Siedler von Catan» oder «Scotland Yard» erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Aber auch sie müssen mit der Zeit gehen. So gibt es die drei Brettspielklassiker mittlerweile auch in Editionen, die per Smartphone oder Tablet neue Funktionen er-möglichen. Bei «My Monopoly» können die Mitspieler per App ihre persönlichen Spielfiguren ausdrucken, bei der «Play it smart»-Version von «Die Siedler von Catan» werden zum Beispiel die Räuber auf dem Bild-schirm lebendig, und bei «Scotland Yard Master» ha-ben die Detektive ganz neue technische Möglichkei-ten, Mister X auf die Spur zu kommen.
Die multimediale Erweiterung funktioniert aber nicht nur bei Brettspielen, sondern auch bei so etwas vermeintlich Simplem wie einem Puzzle: Smartphone oder Tablet erweckt die fer-tigen Bilder zum Leben. Auf einmal schneit es auf den sommerlichen Lofo-ten, schwimmen Fische durchs Korallen-riff und erscheint das eigene Porträt inmit-ten der Leuchtreklamen des Times Square.
Matthias Bill
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Stöbern im SchneeDie erstaunlichen Fakten zur weissen Pracht stammen aus dem Buch «Schnee», herausgegeben vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF). Es ist im Primus-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.
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Das Broadway-Musical «West Side Story» aus dem Jahr 1957 ist ein Meisterwerk, das bis heute nichts an Aktualität verloren hat. Um den Bandenkrieg zwi-schen «Jets» und «Sharks» zu inszenieren, kombi-nierte Leonard Bernstein darin verschiedene Musik-elemente: den Jazz, die Oper und lateinamerikanische Tanzmusik.
Die Handlung der «West Side Story» ist eine Über-tragung von Shakespeares Tragödie «Romeo und Julia» ins New York der 1950er-Jahre. Die Liebesgeschichte zwischen Tony und Maria spielt sich dabei vor dem Hintergrund eines Bandenkriegs rivalisierender Ju-gendgangs ab: auf der einen Seite die US-amerikani-schen Jets mit Riff als Anführer, auf der andern Seite die puerto-ricanischen Sharks um Bernardo. Während die beiden Banden erbittert um die Vorherrschaft in der West Side kämpfen, begegnen sich Tony, ein ehe-maliges Mitglied der Jets, und Maria, die Schwester von Bernardo. In einer herzzerreissenden Szene auf
Tickets bestellen zum Spezialpreis★ Sonntag, 25. Januar 2015, 11.00 Uhr
(Aufführungsdauer inkl. Pause: 3 Stunden)
★ Im Konzertsaal des KKL Luzern (direkt beim Luzerner Hauptbahnhof)
★ 20 Prozent Rabatt auf Bahnticket mit RailAway (am SBB-Schalter gegen Vorweisung des Konzerttickets)
★ 21st Century Symphony Orchestra (Leitung: Ludwig Wicki)
★ Inbegriffen: Gutschein für ein ausführliches Programmheft
★ Nach Eingang der Bestellung erhalten Sie eine Rechnung. Die Bearbeitungsgebühr und die Versandkosten betragen 10 Franken. Diese Gebühr wird pro Bestellung nur einmal erhoben.
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So haben Sie «West Side Story» noch nie gesehen – und gehört: in HD auf Grossleinwand, live begleitet vom 21st Century Symphony Orchestra. Seien Sie als «Energie»-Leser im KKL dabei, wenn die «Jets» und die «Sharks» im New York der 1950er-Jahre aufeinandertreffen.
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epochale Werk live im Konzertsaal zu erleben. Auch in dieser Form wieder als grosser Erfolg. Die altehrwürdi-ge Londoner Royal Albert Hall hat die «West Side Sto-ry» mit Live-Orchester-Begleitung nach ausverkauften Rängen im Jahr 2012 dieses Jahr sogar noch einmal ins Programm genommen.
In der Schweiz zeigen wir am 25. Januar exklusiv für unsere Leser den ganzen Film in HD-Qualität auf Gross-leinwand. Das 21st Century Symphony Orchestra führt Leonard Bernsteins elektrisierende Musik mit den un-vergesslichen Songs live auf – im besten Konzertsaal der Schweiz, dem KKL Luzern.
achtung, die Platzzahl ist limitiert! Anmelden können Sie sich direkt mit unten stehendem Talon oder im Internet auf:
energie-leserangebot.ch
Anmeldetalon
Ja, ich bin bei «West Side Story» dabei!
anzahl tickets
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* Mit Garantie die besten Plätze im Saal (im Parkett, Reihe 11– 20, und im 1./ 2. Balkon, Reihe 1– 2)
Spezialpreis«Energie»
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Vorname:
Strasse / Nr.:
PLZ / Ort:
Telefon:
E-Mail:
Datum:
Unterschrift:
Am Sonntag, 25. Januar 2015, 11.00 Uhr im Konzertsaal des KKL Luzern.
Coupon einsenden an: Art Productions, «Energie»-Leserkonzert, Hirschengraben 15, 6003 Luzern.
Oder bestellen Sie Ihre tickets im Web: energie-leserangebot.ch (Platzgenaue Buchung im Saalplan möglich)
einer Feuerleiter im Hinterhof schwören die beiden, sich für immer zu lieben.
Die Verfilmung der «West Side Story» aus dem Jahr 1961 ist einer der grössten Kinohits überhaupt: Die Inszenierung in den Strassen New Yorks wurde mit insgesamt 10 Oscars ausgezeichnet. Nun ist dieses
Das 21st Century Symphony Orchestra begleitet den Film «West Side Story» live.
Die «Sharks» in Action: in den Strassen
New Yorks und auf der Leinwand des
KKL Luzern.
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Fernweh leicht gemachtEnergiekoch
Die japanische Küche bietet weit mehr als rohen Fisch und Reis. Michael Küng zeigt zwei «Fernweh-Japanern», wie er die Küche aus dem Land der aufgehenden Sonne interpretiert.
Kochen unter (Zeit-)Druck: Rindsragout im Dampfkochtopf.
Rollende Ferien-planung: Lena und Yanick bereiten sich mithilfe von Michael Küng auf ihre Japanreise vor.
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och kommt
Energiekoch Michael Küng kommt auch zu Ihnen nach hause.
Und er bringt alle Zutaten mit!
Haben Sie eine frage zu einer
bestimmten Zubereitungsart? Sind Sie auf der Suche nach einem
bestimmten Rezept oder einer Spezialität?
Senden Sie uns eine E-Mail, Betreff «Energiekoch», an [email protected].
Bitte begründen Sie kurz, weshalb die Zubereitungsart Sie interessiert.
Wenn Michael Küng mit dem voll beladenen Kombi für einen Energiekoch-Abend bei seinen Gastgebern vorfährt, helfen jeweils alle tatkräftig mit, die Kisten mit Lebensmitteln, Kochutensilien und Geschirr in die Küche zu tragen. «Die Kisten waren aber auch schon schwerer», sagt der Schreibende, der regelmäs-sig dabei ist. «Kein Wunder, wir kochen ja heute japa-nisch», erwidert der Energiekoch schmunzelnd.
Die japanische Küche ist gesund und sehr leicht – und noch besser entdecken wollen sie Lena und Yanick, die für nächstes Jahr eine Japanreise planen und ab und zu Sushi selber zubereiten. «Wir würden nun gerne die warme japanische Küche ausprobieren, trauen uns aber nicht so recht», hatte Lena in einer
Mail an den Energiekoch geschrieben.
Miso-Suppe aus dem chinoise-caquelonMichael Küng bringt den Abend ins Rollen, als er ihnen trotzdem seine Interpretation von Sushi zeigt – mit kaltem Kartoffelstock als Füllung statt Reis! Die anfänglich ungläubigen Blicke von Lena und Yanick weichen schon bald freu-digem Staunen, als sie die erste Maki-Rolle bele-
gen und rollen. «Das geht ja viel einfacher als mit Reis und sieht auf Anhieb perfekt aus», freut sich
Lena. Abgeschmeckt hat Michael Küng den Kartof-felstock lediglich mit Salz, Reisweinessig und Se-
samöl. Gefüllt werden die Maki mit gebeizter Lachsfo-relle aus der Innerschweiz. «Es bringt nichts, wenn ich als Europäer die japanische Küche imitiere – sie wird nie so gut sein wie das Original. Ich kann die Küche
Zum NachkochenDas Rezept des Energiekochs finden Sie wie immer im Internet unter:
energie-koch.ch
Wir wünschen «en Guete»!
Gut gerüstet geht es ans Gemüse. Gut gerüstet geht es ans Gemüse.Gut gerüstet
geht es ans Gemüse. Gut gerüstet geht es ans Gemüse.
Frischer geht’s nicht: Fisch
und Gemüse für Küngs
Miso-Suppe.
aber interpretieren – und im Kartoffelland Schweiz liegt für mich die Idee mit dem Härdöpfelstock nahe.»
Als zweiten Schwerpunkt dieses kulinarisch leichten Abends bereitet Michael Küng eine japanische Miso-Suppe zu. Die stellt er mitten auf den Tisch – im Fondue-Chinoise-Caquelon. Dazu serviert er Einlagen separat in verschiedenen Schälchen, sodass jeder selber wählen kann, was in die Suppe kommt: Wauwiler Shiitake-Pilze mit Frühlingszwiebeln, Peperoni und Mungobohnen, Wakame-Algen, poschierte Forellen-, Saibling- und Zanderfilets sowie Soba-(Buchweizen-) und Udon- (Weizen-)Nudeln. Michael Küng dünstet das Gemüse an und schmeckt es mit verschiedensten Flüssigkeiten ab: Sojasauce salzig, Sojasauce süss, Sake, unterschiedliche Essigsorten und diverse Öle. Er giesst hier mal einen Gutsch hinzu und mengt da ein wenig bei. Das Ganze sieht eher improvisiert aus, und diese Vermutung scheint er uns anzusehen. Deshalb hält er plötzlich inne und sagt lachend: «Hey, das habe ich mir im Fall vorher
rezeptiert.» Sagt’s und zieht zum Beweis einen Fresszettel aus seiner Brusttasche.
Danach nimmt sich Michael Küng des Hauptgangs an, der den kulinarischen und saisonalen Kulturmix des heutigen Abends vollends auf den Punkt bringt: Es gibt «Rehbock Teriyaki». Die Marinade dazu hat Michael Küng aus Ingwer, Chnobli, Limetten, Honig, Sake, Wasser, Sesamöl und Maizena zusammengemixt und das geschnetzelte Rehfleisch eine halbe Stun-de darin eingelegt. «Die Marinade hat Power», warnt der Energiekoch, als Yanick
das Fleisch mit seinen Händen aus der Marinade schöpft, um es in der Pfanne anzubraten. «Ich hoffe, du hast keine Kratzer an den Händen, sonst tut’s dann ein bisschen weh», sagt er schmunzelnd.
Ein bisschen «weh» tut es tatsächlich, als wir wenig später am Tisch sitzen, auf dem Michael Küng sämtli-che Gänge gleichzeitig platziert hat. Denn es ist ein leichtes Fernweh, das uns packt, als wir die leichten Köstlichkeiten probieren. Eine Reise nach Japan – das wär doch was. Simon Fallegger
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Fürs Ab-schmecken der Zutaten stehen zahlreiche «Gütterli» bereit.
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Machen Sie mit!Sie haben drei Möglichkeiten:1. Rufen Sie an unter Telefon
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Weitere Bilder aus der gleichen Serie:
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