energieeinsparung bei heizungsanlagen oder neuer heizkessel gratis ??? heinz horbaschek, dipl. ing....
TRANSCRIPT
Energieeinsparung bei Heizungsanlagen
oder
„neuer Heizkessel gratis ???“
Heinz Horbaschek, Dipl. Ing. FH
Erlangen,
Dreibergstr.10a
Begleittext zu den Bildern
Kurzfassung des Vortrags
Letzter Update am 2.03.2013
Wohnhaus in Erlangen, ca. 150 qm Wohnfläche,
Ölzentralheizung mit Warmwasser- Bereitung, ganzjährig in Betrieb
Hausgrenze
Ursprüngliche Motivation für den Vortrag:
• Erneuerung der Ölzentralheizung (2006) nach 27 Jahren jetzt Kessel 21 kW, 135 Liter Boiler
• Enttäuschung über die Weiterentwicklung in fast 3 Jahrzehnten
• Unbefriedigende Informationen der Herstellern, praxisfremde Informationen u. DIN- Angaben
• offensichtliche Optimierungsmöglichkeiten
Nutzen für Sie:• Anregungen zur Optimierung bestehender Heizungen (Öl,
Gas,...)
• Realistische Einschätzung des Einsparungspotentials bei Neuanschaffungen
• Kriterien für Neukauf - Verbesserungspotential bei Neuanlagen
Deutschland –
Weltmeister im Klimaschutz??
0
200
400
600
800
1000
1200
Mio
. t
CO
2
1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002
CO2 alte und neue Bundesländer
686692
172
333
Echte Einsparung bis > 2002 nur durch Stillegungen in den neuen Bundesländern !
Klimaschädliche Emissionen
Thema
Einführung:
Übliche Argumente der Heizungsbranche : heute hoher Jahresnutzungsgrad, zu hoher Verbrauch durch Überdimensionierung...
Energiebedarf zur WW- Erzeugung
Wesentliche Verlustquellen (incl. Umwälzpumpen)
Analyse, Einsparungspotentiale :
Überdimensionierung, Anfahrverluste?
Standverluste
Dämmung
WW- Zirkulation
Zentrale Regelung, Nachtabsenkung, Heizkörperregelung
Umwälzpumpe (Hydraulischer Abgleich)............
Fragen zum Neukauf ....
Themen
„Sie sparen bis zu 40% bei Erneuerung Ihres total überdimensionierten, alten Heizkessels mit einem modernen Niedrigtemperatur- (Brennwert-)kessel !!!“
Einige der verwendeten Argumente :
• Normnutzungsgrade erreichen heute 96 % !Suggeriert, dass die Ausnutzung des Heizmediums sehr hoch ist u. das Optimum der Heizung erreicht ist
• Überdimensionierung führt direkt zu Verlusten !
• Zu kurze Laufzeiten mit großen Verlusten beim Brennerstart ! Suggeriert, dass zu groß bemessene Kessel immer Energie verschleudern
Häufige Aussagen
nach DIN 4702Angaben der HerstellerNormnutzungsgrad: Nettowärme zu eingesetzter Energie
Angaben heute ca. 96 % !!!
100 % Heizenergie
Verluste
93 %
?
tatsächlich:
Neue Heizanlage nur 73%
Energieausnutzung(Jahresnutzungsgrad)
(eigenes Beispiel)
Warum?
73 %
!
nach DIN 4702
Angaben der Hersteller
Normnutzungsgrad: Nettowärme zu eingesetzter Energie
Angaben heute z.B. 96 % !!!
Std. pro Jahr
38 % = 3350 h Brennerlaufzeit
z.B.
8500 L/a
Angabe des Normnutzungsgrades bezieht sich nur auf den nackten Kessel alleine !
38% Brennerlaufzeit der Norm, in der Praxis viel zu lang !
Also weniger Wärmeerzeugung
Daher viel größere prozentuale Verluste für komplette Anlage in der Praxis !!!
Real9 % = 820 hBrennerlaufzeit2200 L/a
Gleiche Abgas- u.Kesselverluste
Angabe z. B. 7° C pro 24 Stunden, entspricht 1,1 kWh pro Tag
Boilerabkühlung
Boileraus-kühlung
Aber: DIN- Angabe gilt für nackten Boiler allein!!!
Daher real z.B. 14° C/ 24h bei 135 Liter Boiler (ca. 0,25 Liter Öl)
Bei 400 Literboiler entspricht Abkühlung einem realenVerlust entsprechend ca.0,5 Liter Öl !
Rezirkulation über die Boilerladeleitung zurück zum Kessel natürlich durch Rückschlagventil unterbunden!
Energieverbrauch im Sommer mit Warmwasserentnahme bekannt ?
Verbrauch an Brennstoff für reine Warmwassererzeugung bekannt ?
Täglicher Verbrauch an Brennstoff für reine Warmwassererzeugung bekannt ?
Verbrauch an Sommertagen
- Verbrauch für Warmwasser
Standverluste über das ganze Jahr
Wie kann man die eigene Heizung einschätzen ?
1 Liter Heizöloder
1m3 Erdgas
4 Tage bei 100 Watt !
5 Kochwäschen !
Energieinhalt von 1 Liter Heizöl = 10kWh
2 Wannenbäderoder 10 mal Duschen
1 Liter Heizöl hat 8600 kcal, d.h. ca. 270 Liter Wasser von 10° auf 40 ° C
2,5 bis 5 Liter
Repräsentativ für Verluste: Heizanlage im Sommerbetrieb
Öl-Verbrauch pro Tag
original Heizung
1979
Alte Heizung von 1979,
damals gleichverbessert
0,30 L
Bereit-stellungs-verluste
1,2 L
1 Liter Heizöl =
1 m3 Erdgas
Netto- Verbrauch für WW- Erzeugung, 55 L mit 60° C ; 80 L mit 40° C
Warmwasser Zirkulation!
0,30 L
Bereit-stellungs-verluste
> 2 L
0,5 - ? L
neue Heizung
von 2006 !!!
0,30 L
Bereit-stellungs-verluste
1,2 L
Bestandsaufnahme: Heizanlage im Sommerbetrieb, Messung ohne WW-Verbrauch
Öl-Verbrauch pro Tag ?
Bereit-stellungs-verluste
? L
Zirkulation
aus
Januar April Juli Oktober
Verluste
Tagesverbrauch
Tagesenergieverbrauch übers Jahr, neue Anlage
Warmwasser
Heizung
Warmwasser
VerteilungsverlusteKesselabstrahlung,
Kesselinnenaus-kühlung
Boileraus-kühlung
Regelungsdefizite
Raumauskühlung
Die wichtigsten Verlustquellen
Zirkulationspumpe
Installations-verluste
Boiler
Kessel
Zirkulationsverluste
Brenner
Abgasverluste
schlechte Wärme-übertragung
Pumpenverluste
CO2 oder O2, dazu T (Abgastemperatur minus Raumtemp.) ergibt Abgasverluste
Abgasverluste
(Relevant für die echten Abgasverluste ist dabei die Abgastemperatur im Kamin an der obersten Geschossdecke !!! )
gültige Abgasverluste
ab 1998
max. 11 %
Vor 35 Jahren schon 8 - 9 % als guter Standard !
Sollwert für Niedrigtemperaturkessel 5,8 %
Nur das misst der Schornsteinfeger !
Gesamtverluste und Abgasverluste, nur die misst der Schornsteifeger !
100 % Heizenergie
andere Verluste ?
73 %
!
5.8 %
Alte Anlage 1978 - 2006
Neue Anlage, original
Zu große Verluste durch blanke Installationsteile und schlechte Kesseldämmung
2006 !!!
Neue Anlage 2006
Potential bei
Viessman ca. 1992 ?
Klöckner
ca. 2003
Kesselabstrahlung,Installationsverlusteund Bolierauskühlung
Neue Heizung, nachgebessert
Vermeidung der Kesselauskühlung von innen
Öl
Abschlussklappe
Brenner
Kessel
Abschlussklappe in der Ansaugöffnung verhindert unnötige Innen-Auskühlung des Kessels – Lebensdauer! Selbstbau Brennerklappe
Rauchrohr Abschlussklappe
Unnötige Raumauskühlung durch:
• Ständig geöffnetes Fenster oder Lüftungsöffnung
• Nebenluft-Klappen
(ist Zugbegrenzung überhaupt nötig?), (bei Vermeidung von Kaminversottung ist Sanierung ohnehin sinnvoll)
• Zweitkamine
Über Nebenluftklappe entweicht warme Raumluft
Abhilfe:
meist unnötige Nebenluftklappe beseitigen
Frischluft über motorisch betätigte Öffnung erst beim Brennerstart
LAS- System (Luft-Abgas-System)
für raumluft-unabhängigen Betrieb
Vorteile
Restwärme im Kamin wird weitgehend genutzt,
keine Auskühlung mehr durch Zuluftöffnung
Anwendung
Spezielle Ölkessel
Brennwertsysteme
Wenn Kaminsanierung geplant:
„Brennerstartverluste“
Angeblich erhöhte Verluste beim Brennerstart bei überdimensionierten Kesseln mit kurzer Brennerlaufzeit !!!
Tatsächlicher Verlauf!
Zeit in min
CO
2- W
ert
in %
Brenner
einaus
Abgastemperatur
Verluste durch kurzzeitig geringeres CO2 auch bei kurzen Laufzeiten vernachlässigbar – anfänglich niedrigere Abgastemperatur bringt sogar
besseren Wirkungsgrad !
„Modulation ist nicht alles“, aus IKZ-Haustechnik 9/2007:
212.8.193.174/media.php?path=artikel%2F924&pdf=Heizungstechnik.pdf
Keine Verantwortung für den Inhalt des Links !
CO2-Verlauf zitiert aus: http://www.heizungsbetrieb.de/img/brennerstart.gif , Originalquelle: owi
Heizkörper
Heizkessel
Brenner
EIN
hohe Leistung
niedrigeLeistung
Kesseltemperatur
Hohe Leistung - niedrige Leistung
Mehrverbrauch durch „Überdimensionierung“ ???
Bei gleich guter Kesseldämmung : Nein !!! Erzeugte Wärmemenge identisch, lediglich Laufzeit etwas kürzer !!! (bei gleichen Abgasverlusten)
Siehe auch: http://www.delta-q.de/export/sites/default/de/downloads/technik_im_neh_und_ph.pdf
Schlechte Wärmeübertragung
Auch weniger Korrosion!
Heizöl EL Standard Heizöl EL schwefelarm
Höheren feuerungstechnischen Wirkungsgrad durch geringere Ablagerungen bei geringsten Abgastemperaturen
Bilder-Quelle: http://www.kuchinke-oelfeuerung.de/info-q-2006-01.htm
Historisches Bild von einem Diavortrag von
1979 !!!
Warmwasserzirkulation
Zirkulationspumpe
Geringste Verluste
nur wenn gewünscht
Funksteckdose, 3 min. EIN
Boiler
Regelungsdefizite
Außentemperaturgesteuerte Kesseltemperatur, bzw. Heizkörpervorlauftemperatur
Fast alle Regelungen stehen auf der Werkseinstellung!!!
Einstellung:
Kältester Raum (kleinster Heizkörper) ist Referenz
und legt Heizkurve fest!
Außentemperatur
Kes
sel (
Vor
lauf
) -t
empe
ratu
r
Fußbodenheizung
Starker Frost, legt Steigung der Kurve fest
Aus diesen 2 Punkten ergibt sich die Kurve
Übergangszeit:Offset oder Abhebung(Drehpunkt der Kurve)
Effekt Nachtabsenkung
Häuser mit guter Wärmespeicherung: geringer Effekt, z.B. 1,5°C mittlere Absenkung der Raumtemperatur für 8 h = - 7 % Heizungsenergie (ohne sonst. Verluste
u. WW Verbrauch)
Häuser mit geringer Speicherfähigkeit:
z.B. 4,5°C mittlere Absenkung = - 20 % Heizungsenergie
mittlere Absenkung
ergibt Einsparung
Raumtemperatur z.B 22°C
Beginn Nachtabsenkung
Wiederaufwärmen
Nacht
Abkühlzeit
Tag Tag
22:00 Uhr
6:00 Uhr
Individuelle Heizkörperregelung
ELV Katalog 2013Steuerung auch aus der Ferne über Internet möglich!
Zu viel elektrische Energie für die Umwälzpumpe?
Älteres Einfamilienhaus braucht etwa 35 Watt (Stufe 1), Pumpe mit normaler Effizienz), d.h. 180 kWh / Jahr, Effizienzpumpen nur unwesentlich weniger
• Überdimensionierte Pumpen ersetzen,
• Druckgeregelte Pumpen bringen im älteren Haus wenig
• Neuste Hocheffizienz - Pumpen sind wesentlich besser (ca.155.- bis 350.-€, z.B. Grundfos alpha2 25-40 auf Stellung „Hand 1“ nur 7 Watt !!!)
• Pumpenabschaltung während der Heizpausen beachten
Grundfos alpha +25-40, 30 Watt
Grundfos alpha2 25-40, 7 Watt
Vorsicht mit dem Anschluss von Hocheffizienz-Pumpen !!!
Merkblatt dazu Elektr. Anschluss Hocheffizienzpumpen
Siehe auch http://www.haustechnikdialog.de/Forum/Default.aspx?t=108880&page=4
Zum hydraulischen
Abgleich und zur
Heizkörpertemperatur
siehe Bilder 48-55
Tageszeit
Dreimaliges Aufheizen und Abkühlen des Kessels 20°C auf 70°C
Nur einmaliges Aufheizen und Abkühlen
pro 24 Stunden
Verringerung der Auskühlverluste des Kessels durch bessere Dämmung – Warmwasserbetrieb
Warmwasser-temperatur
Verbesserungen am Beispiel reiner Warmwasserbetrieb im Sommer
Öl-Verbrauch pro Tag
Netto für WW- Verbrauch 55 L mit 60° C
Heizung vor 28 Jahren
22,5 Liter pro Monat für Warmwasser !!!
0,30 L
Bereit-stellungs-verluste
> 2 L
0,30 L
Bereit-stellungs-verluste
1,2 L
Neue Heizung heute und alte (verbessert!)
ohne WW- Zirkulation!
0,45 L
0,30 L
Nachgebesserte neue Heizanlage
Januar April Juli Oktober
Verluste
Tagesverbrauch
Tagesenergieverbrauch übers Jahr
Warmwasser
Heizung
Januar April Juli Oktober
Verluste
Tagesverbrauch
Tagesenergieverbrauch übers Jahr
Warmwasser
Heizung
Januar April Juli Oktober
Verluste
Tagesverbrauch
Tagesenergieverbrauch übers Jahr
Warmwasser
Heizung
22 Liter/ mtl. für Warmwasserversorgung
(ohne Heizung)
Heizung u. Warmwasser 1750 Liter pro Jahr
Januar April Juli Oktober
Öl(Gas-)verbrauch für Warmwasser übers Jahr
Nur Warmwasser22 L pro Monat
Heizung an
Verluste
22 Liter Öl für Warmwasserversorgung ohne Heizung im Monat
10 Liter Öl für WW, wenn geheizt wird
4 Monate ohne Heizen8 Monate mit Heizen
170 Liter /a
Heizung an
Januar April Juli Oktober
Gesamt-Verluste
Tagesverbrauch
Großer Zwischenspeicher ?
Heizung
Reduzierung der bisherigen Verluste um ca. 50% möglich (0,25 L/Tag)
insgesamt aber höhere Verluste durch den zusätzlichen großen
Speicher !!!
Ergebnisse
Die Schornsteinfegermesswerte beschreiben nur einen kleinen Teil der Verluste
Die Hersteller von Heizungsanlagen gehen immer noch leichtfertig mit Energie um und verstecken sich hinter praxisfremden Normwerten
Viele neue Anlagen haben ähnlich wie alte ein erhebliches Verbesserungspotential
Bei Neuanschaffung alle Punkte beachten, große Zwischenspeicher nicht zu empfehlen
„Überdimensionierung der Kesselleistung“ ist kein wirkliches Problem
Merkpunkte:
• Bestandsaufnahme - alles was warm ist dämmen, Kessel (Boiler) ausstopfen
• Brenner- oder Rauchrohrklappe nötig
• Warmwasserzirkulation nur bewusst einschalten, WW- Erzeugung nur 1/Tag
• Keine Nebenluftklappen, Raumzuluft drosseln,
• auf geringe Abgasverluste achten
• Kessel regelmäßig reinigen, schwefelarmes Öl kaufen
• Regelung richtig einstellen, Nachtabsenkung, individuelle Heizkörperregelung
• Bei Neukauf minimale Standverluste garantieren lassen
2600 Liter pro Jahr
2050 Liter pro Jahr2050 Liter pro Jahr
1750 Liter pro Jahr
Neuen Heizkessel gratis ???
• Ältere Anlagen haben erhebliches Verbesserungspotential
• Ältere Anlagen können Verbrauchswerte von neuen Anlagen erreichen
• Neue Anlagen können darüber hinaus noch deutlich verbessert werden und sind (Ausnahme CO2) praktisch emissionsfrei
Beispiel eigenes Haus, 2-3 Personen, 150 qm
Max. weitere Ersparnis durch Brennwertkessel:
- 6% Öl; -10% Gas bei Niedrigenergiehaus oder ausschließlich Fußbodenheizung
- 3,5% Öl; -4,5% Gas mit vorhandenen Heizkörpern
Deutschland –
Weltmeister im Klimaschutz??
0
200
400
600
800
1000
1200
1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002
CO2 alte und neue Bundesländer
2005 2006 2009 2011
Meine bisherigen Beiträge zur CO2 Reduzierung
Fenster-scheiben
Heizung
Keller-sockel
Dach-dämmung
Neu:
Konkretes zur
Brennwerttechnik und
Hydraulischem Abgleich
Beispiel zum Nutzen des Brennwertbetriebs bei Heizöl
Beispiel - oberer Heizwert von Öl als Referenz (CO2 ca. 13,5%) :
Abgasverluste:
Niedertemperaturkessel bei Abgastemp 140 °C = 11,5 % bei Rücklauftemp. 56 °C, Abgastemp. Ca. 60 °C = 8 % bei Beginn des Brennwertbetriebs, Rücklauftemp. 40°C ; Abgastemp. 46 °C = 7 % bei max. möglicher Brennwertbetrieb, Rücklauf. 30 °C; Abgastemp. 35 °C = 4 %
Also bringt hier ein Brennwertkessel unter Idealbedingungen gegenüber einem NT- Kessel max. 7,5 % Einsparung im feuerungstechnischen Wirkungsgrad.Bei guter Kesseldämmung entspricht das auch weitgehend der Gesamteinsparung.
In der Praxis festgestellte, deutlich höhere Einsparungen bei Kesseltausch sind durch geringere Standverluste u.ä. bedingt, die mit dem Brennwertbetrieb nicht direkt zusammenhängen
(Aus Buderus Brennwerttechnik)
Hydraulischer Abgleich – Dichtung und Wahrheit
In dieses Thema wird heute sehr viel hineininterpretiert und der Einspar-Effekt dabei stark übertrieben.
Aussage: Wenn nicht alle Heizkörper die richtige Menge an Heizungswasser bekommen, lassen sich angeblich hohe Heizkosten sparen.Man geht dabei davon aus, dass in einem Haus irgendwelche Heizkörper nicht richtig durchströmt werden und dadurch die Räume nicht warm werden, also eigentlich der Heizungsbauer bei der Dimensionierung der Rohre geschlampt hat. Allein dadurch wird aber erst einmal noch keine Heizenergie verschwendet!Als Folge wird üblicherweise die Vorlauftemperatur oder die Pumpenleistung erhöht, damit die schlecht versorgten Heizkörper die Räume auch noch warm bekommen.Es steigen dadurch aber die Verteilungsverluste im Rohrleitungssystem, soweit diese Wärme nicht auch dem Haus zugute kommt und der Stromverbrauch dewr Pumpe. Aber Überhitzung in gut versorgten Räumen gibt es dadurch keine, denn bei den gut durchströmten Heizkörpern regeln die Thermostatventile entsprechend zurück, dadurch entsteht kein zusätzlicher Verlust.Der hydr. Abgleich soll aber auch oft dazu verwendet werden, die Rücklauftemperatur aller Heizkörper deutlich und gleichmäßig abzusenken um mit einem Brennwertkessel weiter in den Brennwertbetrieb zu kommen.Hier aber bringt selbst eine hohe Differenztemperatur von 30° nur eine geringe Einsparung über den Brennwerteffekt.Der große Nachteil ist jedoch, dass die Heizkörper nicht mehr gleichmäßig die volle Vorlauftemperatur haben, sondern oben deutlich wärmer als unten sind. Dadurch ist aber die gesamte Leistung der Heizkörper herabgesetzt (die Vorlauftemp. muss angehoben werden!) und die Konvektion steigt, also eine Komfortverschlechterung!Und falls Ventilgeräusche störend sein sollten, hilft oft schon eine geringe Reduzierung der Pumpenleistung,Und das Argument der Energie-Einsparungen durch die beim hydr. Abgleich erreichte Reduzierung der Pumpenleistung ist mit dem Einsatz der neuen, hocheffizienten Umwälzpumpen ohnehin kein Argument mehr!
Also hydraulischen Abgleich nur dann, wenn Heizkörper deutlich unterversorgt sind.Das dürfte im Wesentlichen bei mehrstöckigen Häusern der Fall sein, wenn bei der Dimensionierung der Rohrleitungsquerschnitte die Regeln der Technik nicht beachtet wurden.In diesem Falle frühzeitig reklamieren und den nachträglich nötigen hydraulischen Abgleich als Garantieleistung fordern.
Auch erhöht die Reduzierung des Volumenstromes durch hydr. Abgleich die Einschalthäufigkeit der Brenner!
Heizkörper werden nicht warm, während andere Anlagenteile überversorgt sind („hydraulischer Kurzschluss“). Heizkörperventile geben Geräusche ab, da der Differenzdruck im Ventil zu groß ist. Heizkörperventile und Rohrleitungen geben Geräusche ab, da die Strömungsgeschwindigkeit zu groß ist. Heizkörperventile öffnen und schließen nicht bei der gewünschten Innentemperatur, ebenfalls wegen zu hoher Differenzdrücke im Ventil. Das Regelverhalten von Thermostatköpfen ist schlecht durch starkes „Überschwingen“. Die Heizungsanlage wird mit viel zu hohen Temperaturen betrieben, um die Unterversorgung auf diesem Wege auszugleichen. Es werden Pumpen mit zu hoher Leistung eingesetzt, die sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb zu hohe Kosten verursachen. Der Wirkungsgrad des Wärmeerzeugers verschlechtert sich, da die Anlage mit zu hohen Temperaturen und stark schwankenden Volumenströmen betrieben wird. Die Vor-/Rücklauftemperaturen sind unnötig hoch. Insbesondere beim Einsatz moderner Brennwerttechnik oder bei Wärmepumpen und Anlagen mit solarer Heizungsunterstützung erreicht man nicht den max. Nutzungsgrad.
Wann hydraulischen Abgleich? (nach Wikipedia) tatsächlich Zutreffendes rot gekennzeichnet!
Einzelne Heizkörper werden nicht ausreichend warm
Die Heizungsanlage wird dadurch mit zu hohen Temperaturen betrieben, um die Unterversorgung auf diesem Wege auszugleichen
(Das Regelverhalten von Thermostatköpfen verschlechtert sich durch „Überschwingen“ bei nicht optimaler Vorlauftemeraturregelung)
Es verringert sich dadurch der Wirkungsgrad des Wärmeerzeugers, da die Anlage mit zu hohen Rücklauftemperaturen betrieben wird Die Differenz zwischen Vor-/Rücklauftemperaturen soll angehoben werden, um insbesondere beim Einsatz moderner Brennwerttechnik und Anlagen mit solarer Heizungsunterstützung den Nutzungsgrad auf den max. Wert zu bekommen
Wann hydraulischen Abgleich?
Realistische Betrachtung (1-2 Fam. Haus)
Heizkessel
Vorlauf 60°C
Rücklauf30 °C
Beispiel:
Oberer Heizkörper wird nicht richtig warm,
daher zu hohe Vorlauftempe-ratur eingestellt(70 °C)
Vorlauf 70°C
Rücklauf60 °C Raum überheizt!
Ventile offen
Resultat:
unterer Heizkörper
regelt über
Thermostatventil
zurück:
Rücklauftemperatur
geht unten auf ca. 30 °C
zurück, oberer bekommt
mehr Wasser, dadurch
steigt Vorlauf auf 65 °C
Rücklauf30 °C
Vorlauf 65°C
Rücklauf35 °C
Heizkessel
Vorlauf 55 °C
Rücklauf45°C
Anlage gut dimensioniert oder abgeglichen:
Vorlauftemperatur optimiert,
Gleichmäßige Heizkörpertempe-raturen
Wenig Konvektion
Vorlauf 55°C
Rücklauf45 °C
Ventile offen
Heizkessel
Vorlauf 70 °C
Rücklauf30 °C
Erhöhung der
Effizienz des Brennwert-kessels
durch möglichst geringe Rücklauf-temperatur zum Kessel
z.B. über hydraulischen Abgleich erreicht
Vorlauftemp. muss höher sein, um gleiche Heizkörperleistung zu erreichen
Vorlauf 70 °C
Rücklauf30 °C
Ventile offen
Vorlauf 70 °C
Rücklauf30°C
Anlagenvergleich
Heizkörper geben gleiche Wärmemenge ab !
Vorlauf 55°C
Rücklauf45 °C
Guter Durchfluss
Optimierte Heizkennlinie
Sehr starke Rücklaufabsenkung zur Erhöhung des Brennwerteffektes
(hydraulischer Abgleich)
Nachteile:
• kleine Heizfläche
• höhere Vorlauftemperatur,
• hohe Luftbewegung
• schlechte Schnellaufheizung
Gewinn bei Brennwerttechnik durch Absenkung des Rücklaufs für hohe Spreizung bei Öl und Gas
Im Beispiel von Rücklauftemperatur von 45 °C auf 30 °C
(Aus Buderus Brennwerttechnik)
Bei Heizkörpern wird z.B. bei folgenden Vorlauf /Rücklauftemperaturen etwa die gleiche Heizleistung erreicht
70/30 °C 55/45 °C Dabei ist die mittlere Temperatur etwa gleich. Bei einer extremen Spreizung von 30 °, die für einen merklichen Gewinn durch den Brennwert nötig wäre, hat man aber dann eine höhere Vorlauftemp. von 70 °C und die Heizkörper sind sehr ungleichmäßig warm.
Das führt zu einer verstärkten Konvektion im Raum, die das Wohnklima verschlechtert.
Eine Spreizung für alle Heizkörper gleichmäßig zu erreichen, geht dann natürlich nur mit einem exakten hydraulischen Abgleich.
Bei Absenkung des Vorlaufs im Beispiel um 15 °:
Einsparung im Brennwertbetrieb:
bei Gas oder Öl max. 4 %
Außerhalb des Brennwertbetriebs
max. 1,5 % (oder Niedertemperaturkessel)
Quizfragen:
1. Wie stellt sich die Rücklauftemperatur des unteren Heizkörpers im nicht hydraulisch abgeglichem Zustand ein, wenn das Thermostatventil auf die richtige Raumtemperatur zurückregelt?
2. Was passiert mit der Vorlauftemperatur oben, was mit der Temperatur des Heizkörpers (Pumpe auf manuell)?
3. Wo liegt jetzt der Unterschied zum hydraulisch abgeglichenen System mit hoher Spreizung?
Wer Lust, Antwort an: [email protected]