entrevista con yaotzin - tagesspiegel

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Olivia sitzt an einem Tisch im Literatur- haus, ihr Kaffee dampft, sie schaut durch das große Fenster auf den Garten. Sie ge- nießt ihre neue Pünktlichkeit. Zur Begrü- ßung sagt sie: „Heute bin ich zum ersten Mal zu früh da.“ Sie war so pünktlich, dass sie ihren Lieblingstisch in dem Café an der Fasanenstraße bekommen hat. In Mexiko kam Olivia immer zu spät, so wie alle Leute in Mexiko zu spät kommen. Ihr Zeitgefühl ist nicht das Einzige, was sich in Berlin verändert hat. Als sie vor einem Jahr in die Stadt kam, trug sie Absatzschuhe, die sie auch als Waf- fen hätte einsetzen können, viel Make-up und eine Frisur wie von Udo Walz. An die- sem Morgen trägt sie flache Schuhe, Jeans, eine weite Bluse, sie bindet sich ihre Haare während des Gesprächs zum Zopf und löst sie wieder. Außerdem ist sie mit dem Fahrrad gekommen, sie fällt nicht mehr um, wenn sie fährt, so wie es ihr am Anfang manchmal passiert ist. 974 Mexikaner leben in Berlin, das ist die aktuelle Zahl des Statistischen Bundes- amts, vielleicht sind es noch ein paar mehr, die sich nicht ordnungsgemäß ange- meldet haben. Aber riesig ist die mexikani- sche Gemeinschaft in Berlin nicht. Me- xiko ist ein Auswanderungsland, aber die meisten Leute, die es verlassen, suchen Ar- beit und Glück in den USA. Wenn Mexika- ner nach Europa gehen, dann lieber nach Spanien. Die deutscheSprache ist schwer, das Wetter in Deutschland meist schlecht – wer hierher kommt, braucht einen guten Grund. Meist ist es die Liebe, oder ein Stu- dienplatz, die deutschen Unis haben in Mexiko einen guten Ruf. Nach Berlin kommen einige Mexikaner aber auch wegen: Berlin. Olivia ist eine von ihnen, und sie ist eher zufällig in der Stadt gelandet, aber sie passt ziemlich gut hierher. In das neue, moderne Berlin, die Stadt, die jeden Tag neu entsteht. In der man ein Berliner werden kann und den- noch – kann man das noch sagen, in diesen Tagen? – sein eigenes Gen behalten darf. Die eigene Art, zu leben, so wie Olivia, 35, die als Journalistin für ein Gour- met-Magazin schreibt, aber auch Babysit- ter ist, Catering-Chefin und Expertin für komplizierte Situationen. So wie Joaquín, der Zeitungen ausgetragen hat, bevor er eine der ersten mexikanischen Taquerías in Berlin eröffnete. Oder so wie Enrique, der in Berlin lebt, weil Hegel in Berlin ge- lebt hat und weil er hier Doktor der Philo- sophie werden will. Olivia floh vor der Gewalt in Me- xiko-Stadt. „Da werde ich nie wieder le- ben“, sagt sie, nicht einmal, sondern im- mer wieder an diesem Morgen. Me- xiko-Stadt hat sie fertiggemacht. Sieben- mal wurde Olivia überfallen. Einmal saß sie am Ende auf dem Boden in ihrer Woh- nung, mit dem Telefonkabel an ihre Mut- ter gefesselt. „Die haben alles mitgenom- men an diesem Tag, sogar meinen Uni-Rucksack“, sagt sie. Als sie den Ent- schluss gefasst hatte, Mexiko zu verlas- sen, dachte sie an München, aber da kannte sie niemanden. Außerdem war in Bayern alles ziemlich teuer. In Berlin gab es alles für die Hälfte, und Freunde von Freunden waren schon da. In Berlin reichte Olivias Geld trotzdem oft nicht. Partys, Klamotten, Restaurants, Rei- sen, sie liebt das gute Leben. „In manchen Wochen musste ich dann mit zehn Euro auskommen“, sagt sie. Egal, es war Berlin, es war ihr eigenes Leben. Viele Mexikaner wohnen noch mit Mitte dreißig bei ihren Eltern, auch wenn sie endlich ausziehen, sind die Eltern immer da. Olivia hatte da- rauf keine Lust mehr. Sie brauchte einen Ozean Abstand. In Berlin arbeitete sie als Babysitter. In Mexiko war sie Restaurantkritikerin bei einer großen Zeitung gewesen. Aber sie schaffte es auch, ein Gourmet-Magazin davon zu überzeugen, sie als Europa-Kor- respondentin zu beschäftigen, sie gibt Kochkurse und ist dabei, einen Cate- ring-Service aufzubauen. Wenn sie nicht selber kocht und rich- tige Tacos essen will, den Lieblingssnack aller Mexikaner, das Sehnsuchtsessen al- ler Mexikaner in Berlin, kleine Maisfladen mit Fleisch und scharfen Soßen, geht sie manchmal ins Tá Cabrón in Kreuzberg. Das kleine Restaurant gehört Joaquín Robredo, vor knapp einem Jahr hat er es aufgemacht. Er steht an diesem Mittag in der offenen Küche, alles um ihn herum be- wegt sich. Zwei Männer pressen Maisteig zu Tortillas, an einem Tisch können sich ein paar Deutsche nicht zwischen Nachos und Tacos entscheiden, ein paar laute Spa- nier sind da, die Mexikaner sitzen im La- den wie die türkischen Männer in ihrem Club ein paar Häuser weiter. „Die Leute fühlen sich hier zu Hause, ist doch gut“, sagt Joaquín. Joaquín ist 35 und kommt aus Sinaloa, einem Bundesstaat im Nor- den von Mexiko. Als er nach Berlin kam, dachte er nicht daran, ein Restaurant zu er- öffnen, aber jetzt läuft es so gut, dass er über einen zweiten Laden nachdenkt. Eigentlich wollte er einen Master ma- chen, in Rechtswissenschaften, das war sein Plan im September vor sieben Jah- ren. Allerdings musste er dafür erst Deutsch lernen, und das war komplizier- ter, als Joaquín erwartet hätte. Aus dem Masterstudium wurde nichts, aber Joaquín heiratete die Frau, für die er nach Berlin gekommen war, bekam zwei Töchter, er trug im Morgengrauen Zei- tungen aus, arbeitete in einem Callcenter und als Kellner. Wie viele Mexikaner, die vor Jahren nach Berlin gekommen waren, stellte auch Joaquín schmerzlich fest, dass er in dieser Stadt kaum richtiges mexikani- sches Essen finden konnte. Es gab mal ein, zwei Restaurants in Charlottenburg, aber die machten irgendwann zu, sie wa- ren auch eher schick. Das wollte Joaquín nicht. Und auf keinen Fall wollte er einen dieser Läden, in denen pakistanische Kell- ner Tex-Mex-Küche und bunte Cocktails verkaufen und in denen zu viele Palmen stehen – von den künstlichen. Er wollte eine einfache Taquería, wie es sie in Me- xiko in jeder zweiten Straße gibt, „es sollte so aussehen wie zu Hause bei meiner Oma“. Er strich die Wände mit warmen Farben, in die offene Küche legte er Flie- sen, in den Gastraum stellte er Holztische. „Tá Cabrón“ heißt sein Laden, das ist kaum zu übersetzen, ein Alltagsspruch im mexikanischen Spanisch, „es ist ver- dammt hart“, könnte es heißen. Manch- mal ist das auch bewundernd gemeint. Es ist ein Name, der zu Berlin passt. Joaquín hat übrigens nicht vor, für im- mer in der Stadt zu bleiben. Dort, wo er herkommt, ist der Strand nicht weit. Dort will er wieder leben. Eines Tages, mit sei- ner deutschen Frau, seinen Töchtern. Wenn man ihm mit den Stränden an der Spree kommt, lacht er ziemlich laut. „Ich brauche einen Strand, an dem Kokos- nüsse von den Palmen fallen und die Lan- gusten frisch aus dem Meer kommen“, sagt er, und, klar, 45 Grad im Schatten. In einer Kneipe am Savignyplatz, die „Dicke Wirtin“ heißt, sitzt Enrique Gar- cía de la Garza, das Licht ist schummerig, der Stuhl knarzt, wenn Enrique sich be- wegt. Die beiden Deutschen am Nachbar- tisch sehen aus, als gehörten sie zur Ein- richtung. Enrique ist 31, kommt aus Mon- terrey, das ist auch im Norden von Me- xiko, und ist Philosoph. Für ihn heißt das, dass alles mit allem zu tun hat. Er erzählt von Yoko Ono, die er mal in Mexiko traf und die er gerade in Berlin interviewt hat. Er erzählt von der Kassie- rerin im Penny Markt und von dem chine- sischen Passagier im ICE. Er erzählt, wie er vor ein paar Tagen von einem bewaff- neten Überfall geträumt hat, so wie sie in den Nachrichten dieser Tage ständig vor- kommen. Den Nachrichten aus Mexiko. Enrique kommt aus einem Dorf, San Pe- dro Garza García, das für die Drogen- bosse berühmt ist, die auch von dort kom- men. „Entschuldigung“, ruft er zur Theke in Berlin, er will einen Whisky mit Cola. Enrique interessiert sich nicht für das neue Berlin, sondern für das alte. Er ist in die Stadt gekommen, um zu sehen, was sie ihm geben kann. Um Hegel zu suchen und die Philologen des 19. Jahrhunderts der Universitas Berolinensis. Um hier Doktor der Philosophie wer- den zu können, musste er einen Masterti- tel einer bestimmten mexikanischen Uni- versität vorweisen. Und er musste die Sprache beherrschen, Deutsch. Aber bei Enrique schien es wie in einem dieser Märchen zu sein, in denen man von et- was träumt und am Morgen mit dem Ge- fühl aufwacht, es zu besitzen. Sein liebstes Wort in der deutschen Sprache ist „unterwegs“. Enrique hat sich in Berlin in Enrique G de la G verwandelt, unter diesem Namen schreibt er jetzt, in ei- nem Blog, in dem seine Gedanken wie ein Wasserfall fließen, in den Zeitungen und Zeitschriften, bei denen er Praktika macht. Für Kunst interessiert er sich ge- rade sehr. Clärchens Ballhaus in der Au- guststraße mag er, dort ist es „wie auf ei- ner großen mexikanischen Hochzeit“. Für Joaquín, den Gastwirt, der vom Meer träumt, ist das Leben in Berlin manchmal zu schnell, „es braust durch die Stadt wie ein Zyklon“, sagt er. Olivia, die in Berlin ihre hohen Absätze verloren hat und ihre Angst, findet, dass Berlin vor allem eins ist: eine saubere und dennoch freie Stadt. Eine gute Mischung, findet sie. Ihre liebstes deutsches Wort ist „genau“. — Der Autor ist Deutschland-Korrespon- dent der mexikanischen Tageszeitung „Re- forma“ Wer hierher kommt, braucht einen guten Grund Mexiko ist ein Schwellenland: Ein Agrar- und Bergbauland, das zugleich zu den in- dustriell fortgeschrittensten in Lateiname- rika zählt. Jeder vierte Mexikaner arbeitet inder Landwirtschaft. Die gebirgige Topo- grafie und extreme Trockenheit des Lan- des führen jedoch zu einer ausgesprochen geringen Produktivität, so dass sie nur zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Viele Grundnahrungsmittel wie Mais, Weizen, Bohnen und Reis müssen eingeführt und staatlich subventioniert werden. Auf dem Lande, vor allem im Sü- den, grassiert die Armut. Wer kann, sucht Zuflucht in der Nähe industrieller Bal- lungsräume, vor allem im Norden, wo es Arbeit vor allem in sogenannten Maquila- doras gibt: zollfreien Zonen, in denen un- ter übelsten Bedingungen und niedrigst entlohnt für den Export produziert wird. Allein im Großraum Mexiko-Stadt kon- zentrieren sich mehr als 60 Prozent der ge- samten Industrie – mit katastrophalen Fol- gen für die Umwelt. Die Bewohner leiden vor allem unter Luftverschmutzung und Wassermangel. Mexiko hat immer wieder mit hohen Auslandsschulden und einer aufgebläh- ten Bürokratie zu kämpfen. Ineffizienz, hohe Inflations- und Arbeitslosigkeitsra- ten prägen das Bild. Zahlungskrisen, Han- delsdefizite und Kapitalflucht bestimmen die Schlagzeilen der Wirtschaftsblätter. In den Jahren nach der sogenannten „Te- quila-Krise“ 1994 entwickelte sich die Wirtschaft zunächst grundsätzlich posi- tiv. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von knapp 900 Milliarden Euro im Jahr 2008 verzeichnete das 110-Millio- nen-Einwohnerlanddie zweitgrößte Wirt- schaftsleistung Lateinamerikas. 2009 brach sie infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise allerdings um 6,5 Pro- zent ein. Die Schattenwirtschaft boomt. Die Arbeitslosenquote hat aktuell einen historischen Höchststand erreicht. Fast je- der Zweite lebt in Armut. Die Vermögens- verteilung ist extrem ungleich: Die ein- kommensstärksten oberen zehn Prozent der Bevölkerung verfügen über 35 Pro- zent des jährlichen Volkseinkommens, während die einkommensschwächsten zehn Prozent nur über 1,6 Prozent des Volkseinkommens verfügen. Dennoch steht Mexiko weiterhin an dreizehnter Stelle der größten Volkswirt- schaften der Erde und ist zwölftgrößte Handelsnation. Für 2010 zeichnet sich eine Erholung der Wirtschaft ab, vor al- lem Dank des anziehenden Ölexports: Mexiko ist der sechstgrößte Erdölprodu- zent und -exporteur der Welt. Die Wirtschaft wird von einigen weni- gen Unternehmen dominiert, allen voran den beiden größten Monopolisten: dem staatlichen Erdölgiganten Petróleos Mexi- canos (Pemex) und der CFE (Comisión Federal de Electricidad) als größtem Stromproduzenten Lateinamerikas. Das Land ist durch eine Vielzahl von Freihandelsabkommen weltweit ver- netzt, darunter mit der EU, den USA und Japan. Die Abhängigkeit von den USA ist dabei ungebrochen: Rund 70 Prozent sei- nes Außenhandels wickelt Mexiko mit denVereinigten Staaten ab. Die Geldüber- weisungen von Migranten in den USA sind nach der Urlaubsindustrie – 25 Millio- nen Touristen jährlich – und dem Öl die drittwichtigste Deviseneinnahmequelle. Der Handelsaustausch mit Deutsch- land erreichte 2009 ein Volumen von über 14 Milliarden Euro. Insbesondere in der Chemie-, Pharma- und Elektroniksparte sowie vor allem der Automobilindustrie – jedes dritte Auto auf Mexikos Straßen ist ein VW– besteht seit langem ein reger Aus- tausch. Deutsche Traditionsunterneh- men schenken dem Wirtschaftsstandort Mexiko teilweise bereits seit Jahrzehnten ihr Vertrauen. Viele haben Niederlassun- gen aufgebaut (insgesamt mehr als 1200) und beschäftigen über 120 000 Mitarbei- ter im Land. mis Hegel und die große Freiheit Wie Mexikaner Berlin erleben – und von der Heimat träumen „Die mexikanische Botschaft in Berlin ist mehr als nur eine Botschaft“, sagt Haus- herr Francisco Nicolas Gonzalez Diaz. Vor zehn Jahren wurde der außergewöhn- liche Bau an der Klingelhöferstraße eröff- net und ist seitdem das Aushängeschild Mexikos in Berlin. Schon mit seiner vari- ierten Fassade der sich neigenden Beton- stelen und der ungewöhnlich großen Fahne setzt Mexiko ein Ausrufezei- chen: Wir sind hier! „Es ist eine der wich- tigsten Vertretungen unseres Landes. Wir hatten alleine dieses Jahr unseren Staats- präsidenten und zweimal die Außenminis- terin zu Besuch“, erzählt der Botschafter. Außenministerin Patricia Espinosa Can- tellano war selbst von 2001 bis 2002 Haus- herrin. Mexiko besitzt vier Botschaften dieser Dimension. In dem Gebäude der Architekten Teo- doro Gonzáles de Léon und Francisco Ser- rano ist deutlich Mexiko zu erkennen. Die Nischen in der Rotunde und der Mayabo- gen sind typische Elemente der mexikani- schen Kultur. „Das Gebäude wirkt leicht und frisch und repräsentiert damit ein jun- ges Land, unsere moderne Ökonomie. Zu- gleich zeigt es sich monumental, weil Me- xiko auch ein sehr altes Land ist, mit alten Kulturen, in denen wir verwurzelt sind. Jung ist unsere Ökonomie“ hat Teodoro Gonzáles de Léon vor zehn Jahren im Ta- gesspiegel gesagt. Die Botschaft öffnet sich auch dem Publikum für Ausstellun- gen moderner Kunst – so sind bis zum 2. Oktober die monumentalen runden Ge- mälde von Bosco Sodi zu sehen. Im Mar- tin-Gropius-Bau findet heute aus Anlass der Zweihundertjahrfeier Mexikos eine „Lange Nacht“ rund um die Ausstellung „Teotihuacan“ statt. Mit dem Eintritt in die Ausstellung bekommt man zusätzlich kostenlose Führungen, kann die Maria- chi-Band El Dorado (16, 20, 22 Uhr) erle- ben und Sergei Eisensteins Film „Que viva Mexico“ (15 Uhr, 19 Uhr) sehen. R.B. Armer Süden, reicher Norden Mexikos Volkswirtschaft gehört zu den größten der Welt – ihre Probleme auch Unverwechselbar. Die Botschaft von Mexiko besticht durch ihre Fassade. Ausstellun- gen zu moderner Kunst ermöglichen den Besuch des Gebäudes. Foto: imagebroker/vario images Ausdruck der Beziehungen Die Botschaft von Mexiko setzt seit zehn Jahren Akzente in Berlin Zwei Mexikaner in Berlin. Joaquín Robredo, Restaurantbesitzer in Kreuzberg und Olivia, die Journalistin und Catering-Chefin. Fotos: Yaotzin Botello Von Yaotzin Botello 200 JAHRE MEXIKO Beziehungen zu Deutschland Deutsche Firmen beschäftigen 120 000 Mitarbeiter in 1200 Niederlassungen MITTWOCH, 15. SEPTEMBER 2010 / NR. 20 738 DER TAGESSPIEGEL 29 SONDERTHEMA

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Zwei Mexikaner in Berlin. Joaquín Robredo, Restaurantbesitzer in Kreuzberg und Olivia, die Journalistin und Catering-Chefin. — Der Autor ist Deutschland-Korrespon- dent der mexikanischen Tageszeitung „Re- forma“ Unverwechselbar. Die Botschaft von Mexiko besticht durch ihre Fassade. Ausstellun- gen zu moderner Kunst ermöglichen den Besuch des Gebäudes. 3039_Auspuff_Der Tagesspiegel_184,5x264.indd 1 13.09.10 16:50 Von Yaotzin Botello Foto: imagebroker/vario images Fotos: Yaotzin Botello

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Page 1: Entrevista con Yaotzin - Tagesspiegel

Olivia sitzt an einem Tisch im Literatur-haus, ihr Kaffee dampft, sie schaut durchdas große Fenster auf den Garten. Sie ge-nießt ihre neue Pünktlichkeit. Zur Begrü-ßung sagt sie: „Heute bin ich zum erstenMal zu früh da.“ Sie war so pünktlich,dass sie ihren Lieblingstisch in dem Caféan der Fasanenstraße bekommen hat. InMexiko kam Olivia immer zu spät, so wiealle Leute in Mexiko zu spät kommen. IhrZeitgefühl ist nicht das Einzige, was sichin Berlin verändert hat.

Als sie vor einem Jahr in die Stadt kam,trugsieAbsatzschuhe,diesieauchalsWaf-fen hätte einsetzen können, viel Make-upundeineFrisurwievonUdoWalz.An die-sem Morgen trägt sie flache Schuhe,Jeans,eineweiteBluse,siebindetsichihre

Haare während des Gesprächs zum Zopfund löst sie wieder. Außerdem ist sie mitdem Fahrrad gekommen, sie fällt nichtmehr um, wenn sie fährt, so wie es ihr amAnfang manchmal passiert ist.

974 Mexikaner leben in Berlin, das istdieaktuelleZahldesStatistischenBundes-amts, vielleicht sind es noch ein paarmehr,diesichnichtordnungsgemäßange-meldethaben.Aberriesigistdiemexikani-sche Gemeinschaft in Berlin nicht. Me-xiko ist ein Auswanderungsland, aber diemeistenLeute,dieesverlassen,suchenAr-beitundGlück indenUSA.WennMexika-ner nach Europa gehen, dann lieber nachSpanien.Die deutscheSprache ist schwer,das Wetter in Deutschland meist schlecht–wer hierher kommt, braucht einengutenGrund.Meist istes dieLiebe,odereinStu-dienplatz, die deutschen Unis haben inMexiko einen guten Ruf.

Nach Berlin kommen einige Mexikaneraber auch wegen: Berlin. Olivia ist eine

von ihnen, und sie ist eher zufällig in derStadt gelandet, aber sie passt ziemlich guthierher. In das neue, moderne Berlin, dieStadt, die jeden Tag neu entsteht. In derman ein Berliner werden kann und den-noch–kannmandasnochsagen, indiesenTagen? – sein eigenes Gen behalten darf.

Die eigene Art, zu leben, so wie Olivia,35, die als Journalistin für ein Gour-met-Magazin schreibt, aber auch Babysit-ter ist, Catering-Chefin und Expertin fürkomplizierte Situationen. So wie Joaquín,der Zeitungen ausgetragen hat, bevor ereine der ersten mexikanischen Taqueríasin Berlin eröffnete. Oder so wie Enrique,der in Berlin lebt, weil Hegel in Berlin ge-lebt hat und weil er hier Doktor der Philo-sophie werden will.

Olivia floh vor der Gewalt in Me-xiko-Stadt. „Da werde ich nie wieder le-ben“, sagt sie, nicht einmal, sondern im-mer wieder an diesem Morgen. Me-xiko-Stadt hat sie fertiggemacht. Sieben-mal wurde Olivia überfallen. Einmal saßsie am Ende auf dem Boden in ihrer Woh-nung, mit dem Telefonkabel an ihre Mut-ter gefesselt. „Die haben alles mitgenom-men an diesem Tag, sogar meinenUni-Rucksack“, sagt sie. Als sie den Ent-schluss gefasst hatte, Mexiko zu verlas-sen, dachte sie an München, aber dakannte sie niemanden. Außerdem war inBayern alles ziemlich teuer.

In Berlin gab es alles für die Hälfte, undFreundevon Freunden waren schon da. InBerlin reichte Olivias Geld trotzdem oftnicht.Partys,Klamotten,Restaurants,Rei-sen, sie liebt das gute Leben. „In manchenWochen musste ich dann mit zehn Euroauskommen“, sagt sie. Egal, es war Berlin,eswarihreigenesLeben.VieleMexikanerwohnen noch mit Mitte dreißig bei ihrenEltern, auch wenn sie endlich ausziehen,sind die Eltern immer da. Olivia hatte da-rauf keine Lust mehr. Sie brauchte einenOzean Abstand.

In Berlin arbeitete sie als Babysitter. InMexiko war sie Restaurantkritikerin beieiner großen Zeitung gewesen. Aber sieschaffte es auch, ein Gourmet-Magazin

davon zu überzeugen, sie als Europa-Kor-respondentin zu beschäftigen, sie gibtKochkurse und ist dabei, einen Cate-ring-Service aufzubauen.

Wenn sie nicht selber kocht und rich-tige Tacos essen will, den Lieblingssnackaller Mexikaner, das Sehnsuchtsessen al-lerMexikanerinBerlin,kleineMaisfladenmit Fleisch und scharfen Soßen, geht siemanchmal ins Tá Cabrón in Kreuzberg.

Das kleine Restaurant gehört JoaquínRobredo, vor knapp einem Jahr hat er esaufgemacht. Er steht an diesem Mittag inderoffenenKüche,allesumihnherumbe-wegt sich. Zwei Männer pressen Maisteigzu Tortillas, an einem Tisch können sichein paar Deutsche nicht zwischen NachosundTacosentscheiden,einpaarlauteSpa-nier sind da, die Mexikaner sitzen im La-den wie die türkischen Männer in ihrem

Club ein paar Häuser weiter. „Die Leutefühlen sich hier zu Hause, ist doch gut“,sagt Joaquín. Joaquín ist 35 und kommtaus Sinaloa, einem Bundesstaat im Nor-den von Mexiko. Als er nach Berlin kam,dachteernichtdaran,einRestaurantzuer-öffnen, aber jetzt läuft es so gut, dass erüber einen zweiten Laden nachdenkt.

Eigentlich wollte er einen Master ma-chen, in Rechtswissenschaften, das warsein Plan im September vor sieben Jah-ren. Allerdings musste er dafür erstDeutsch lernen, und das war komplizier-ter, als Joaquín erwartet hätte.

Aus dem Masterstudium wurde nichts,aber Joaquín heiratete die Frau, für die ernach Berlin gekommen war, bekam zweiTöchter, er trug im Morgengrauen Zei-tungen aus, arbeitete in einem Callcenterund als Kellner.

Wie viele Mexikaner, die vor Jahrennach Berlin gekommen waren, stellteauch Joaquín schmerzlich fest, dass er indieser Stadt kaum richtiges mexikani-sches Essen finden konnte. Es gab malein, zwei Restaurants in Charlottenburg,aber die machten irgendwann zu, sie wa-ren auch eher schick. Das wollte Joaquínnicht. Und auf keinen Fall wollte er einendieser Läden, in denen pakistanische Kell-ner Tex-Mex-Küche und bunte Cocktailsverkaufen und in denen zu viele Palmenstehen – von den künstlichen. Er wollteeine einfache Taquería, wie es sie in Me-xikoinjederzweitenStraßegibt, „essollteso aussehen wie zu Hause bei meinerOma“. Er strich die Wände mit warmenFarben, in die offene Küche legte er Flie-sen, indenGastraumstellteerHolztische.

„Tá Cabrón“ heißt sein Laden, das istkaum zu übersetzen, ein Alltagsspruchim mexikanischen Spanisch, „es ist ver-dammt hart“, könnte es heißen. Manch-mal ist das auch bewundernd gemeint. Esist ein Name, der zu Berlin passt.

Joaquín hat übrigens nicht vor, für im-mer in der Stadt zu bleiben. Dort, wo erherkommt, ist der Strand nicht weit. Dortwill er wieder leben. Eines Tages, mit sei-ner deutschen Frau, seinen Töchtern.Wenn man ihm mit den Stränden an derSpree kommt, lacht er ziemlich laut. „Ichbrauche einen Strand, an dem Kokos-nüsse von den Palmen fallen und die Lan-gusten frisch aus dem Meer kommen“,sagt er, und, klar, 45 Grad im Schatten.

In einer Kneipe am Savignyplatz, die„Dicke Wirtin“ heißt, sitzt Enrique Gar-cía de la Garza, das Licht ist schummerig,der Stuhl knarzt, wenn Enrique sich be-wegt. Die beiden Deutschen am Nachbar-tisch sehen aus, als gehörten sie zur Ein-richtung. Enrique ist 31, kommt aus Mon-terrey, das ist auch im Norden von Me-xiko, und ist Philosoph. Für ihn heißt das,dass alles mit allem zu tun hat.

Er erzählt von Yoko Ono, die er mal inMexiko traf und die er gerade in Berlininterviewt hat. Er erzählt von der Kassie-rerin im Penny Markt und von dem chine-

sischen Passagier im ICE. Er erzählt, wieer vor ein paar Tagen von einem bewaff-neten Überfall geträumt hat, so wie sie inden Nachrichten dieser Tage ständig vor-kommen. Den Nachrichten aus Mexiko.

Enrique kommt aus einem Dorf, San Pe-dro Garza García, das für die Drogen-bosse berühmt ist, die auch von dort kom-men. „Entschuldigung“, ruft er zur Thekein Berlin, er will einen Whisky mit Cola.

Enrique interessiert sich nicht für dasneue Berlin, sondern für das alte. Er ist indie Stadt gekommen, um zu sehen, wassie ihm geben kann. Um Hegel zu suchenund die Philologen des 19. Jahrhundertsder Universitas Berolinensis.

Um hier Doktor der Philosophie wer-den zu können, musste er einen Masterti-tel einer bestimmten mexikanischen Uni-versität vorweisen. Und er musste dieSprache beherrschen, Deutsch. Aber beiEnrique schien es wie in einem dieserMärchen zu sein, in denen man von et-was träumt und am Morgen mit dem Ge-fühl aufwacht, es zu besitzen.

Sein liebstes Wort in der deutschenSprache ist „unterwegs“. Enrique hat sichin Berlin in Enrique G de la G verwandelt,unterdiesemNamenschreibterjetzt, inei-nem Blog, in dem seine Gedanken wie einWasserfall fließen, in den Zeitungen undZeitschriften, bei denen er Praktikamacht. Für Kunst interessiert er sich ge-rade sehr. Clärchens Ballhaus in der Au-guststraße mag er, dort ist es „wie auf ei-nergroßenmexikanischenHochzeit“.FürJoaquín, den Gastwirt, der vom Meerträumt, ist das Leben in Berlin manchmalzu schnell, „es braust durch die Stadt wieein Zyklon“, sagt er.

Olivia, die in Berlin ihre hohen Absätzeverloren hat und ihre Angst, findet, dassBerlin vor allem eins ist: eine saubere unddennoch freie Stadt. Eine gute Mischung,findet sie. Ihre liebstes deutsches Wort ist„genau“.

— Der Autor ist Deutschland-Korrespon-dent der mexikanischen Tageszeitung „Re-forma“

Wer hierher kommt,braucht einen guten Grund

Mexiko ist ein Schwellenland: Ein Agrar-und Bergbauland, das zugleich zu den in-dustriellfortgeschrittensteninLateiname-rika zählt. Jeder vierte Mexikaner arbeitetinderLandwirtschaft.DiegebirgigeTopo-grafie und extreme Trockenheit des Lan-des führen jedochzu einerausgesprochengeringen Produktivität, so dass sie nurzehn Prozent zum Bruttoinlandsproduktbeiträgt. Viele Grundnahrungsmittel wieMais, Weizen, Bohnen und Reis müsseneingeführt und staatlich subventioniertwerden. Auf dem Lande, vor allem im Sü-den, grassiert die Armut. Wer kann, suchtZuflucht in der Nähe industrieller Bal-lungsräume, vor allem im Norden, wo esArbeit vor allem in sogenannten Maquila-doras gibt: zollfreien Zonen, in denen un-ter übelsten Bedingungen und niedrigstentlohnt für den Export produziert wird.Allein im Großraum Mexiko-Stadt kon-zentrierensichmehrals60Prozentderge-samtenIndustrie–mitkatastrophalenFol-gen für die Umwelt. Die Bewohner leidenvor allem unter Luftverschmutzung undWassermangel.

Mexiko hat immer wieder mit hohenAuslandsschulden und einer aufgebläh-ten Bürokratie zu kämpfen. Ineffizienz,hohe Inflations- und Arbeitslosigkeitsra-ten prägendas Bild. Zahlungskrisen, Han-delsdefizite und Kapitalflucht bestimmendie Schlagzeilen der Wirtschaftsblätter.In den Jahren nach der sogenannten „Te-

quila-Krise“ 1994 entwickelte sich dieWirtschaft zunächst grundsätzlich posi-tiv. Mit einem Bruttoinlandsprodukt(BIP) von knapp 900 Milliarden Euro imJahr 2008 verzeichnete das 110-Millio-nen-EinwohnerlanddiezweitgrößteWirt-schaftsleistung Lateinamerikas. 2009brach sie infolge der globalen Finanz- undWirtschaftskrise allerdings um 6,5 Pro-zent ein. Die Schattenwirtschaft boomt.Die Arbeitslosenquote hat aktuell einenhistorischenHöchststanderreicht.Fastje-

der Zweite lebt in Armut. Die Vermögens-verteilung ist extrem ungleich: Die ein-kommensstärksten oberen zehn Prozentder Bevölkerung verfügen über 35 Pro-zent des jährlichen Volkseinkommens,während die einkommensschwächstenzehn Prozent nur über 1,6 Prozent desVolkseinkommens verfügen.

Dennoch steht Mexiko weiterhin andreizehnter Stelle der größten Volkswirt-schaften der Erde und ist zwölftgrößteHandelsnation. Für 2010 zeichnet sicheine Erholung der Wirtschaft ab, vor al-lem Dank des anziehenden Ölexports:

Mexiko ist der sechstgrößte Erdölprodu-zent und -exporteur der Welt.

Die Wirtschaft wird von einigen weni-gen Unternehmen dominiert, allen voranden beiden größten Monopolisten: demstaatlichen Erdölgiganten Petróleos Mexi-canos (Pemex) und der CFE (ComisiónFederal de Electricidad) als größtemStromproduzenten Lateinamerikas.

Das Land ist durch eine Vielzahl vonFreihandelsabkommen weltweit ver-netzt, darunter mit der EU, den USA undJapan. Die Abhängigkeit von den USA istdabei ungebrochen: Rund 70 Prozent sei-nes Außenhandels wickelt Mexiko mitdenVereinigtenStaatenab.DieGeldüber-weisungen von Migranten in den USAsindnachderUrlaubsindustrie–25Millio-nen Touristen jährlich – und dem Öl diedrittwichtigste Deviseneinnahmequelle.

Der Handelsaustausch mit Deutsch-landerreichte2009einVolumenvonüber14 Milliarden Euro. Insbesondere in derChemie-, Pharma- und Elektronikspartesowie vor allem der Automobilindustrie –jedes dritte Auto auf Mexikos Straßen isteinVW–bestehtseitlangemeinregerAus-tausch. Deutsche Traditionsunterneh-men schenken dem WirtschaftsstandortMexiko teilweise bereits seit Jahrzehntenihr Vertrauen. Viele haben Niederlassun-gen aufgebaut (insgesamt mehr als 1200)und beschäftigen über 120000 Mitarbei-ter im Land. mis

Hegel und die große FreiheitWie Mexikaner Berlin erleben – und von der Heimat träumen

„Die mexikanische Botschaft in Berlin istmehr als nur eine Botschaft“, sagt Haus-herr Francisco Nicolas Gonzalez Diaz.Vor zehn Jahren wurdederaußergewöhn-liche Bau an der Klingelhöferstraße eröff-net und ist seitdem das AushängeschildMexikos in Berlin. Schon mit seiner vari-ierten Fassade der sich neigenden Beton-stelen und der ungewöhnlich großenFahne setzt Mexiko ein Ausrufezei-chen: Wir sind hier! „Es ist eine der wich-tigsten Vertretungen unseres Landes. Wirhatten alleine dieses Jahr unseren Staats-präsidentenundzweimaldieAußenminis-terin zu Besuch“, erzählt der Botschafter.Außenministerin Patricia Espinosa Can-tellanowarselbstvon2001bis2002Haus-herrin. Mexiko besitzt vier Botschaftendieser Dimension.

In dem Gebäude der Architekten Teo-doroGonzálesdeLéonundFranciscoSer-rano ist deutlich Mexiko zu erkennen. DieNischen in der Rotunde und der Mayabo-gen sind typische Elemente der mexikani-schen Kultur. „Das Gebäude wirkt leichtundfrischundrepräsentiertdamiteinjun-

ges Land,unseremoderneÖkonomie.Zu-gleich zeigt es sich monumental, weil Me-xiko auch ein sehr altes Land ist, mit altenKulturen, in denen wir verwurzelt sind.Jung ist unsere Ökonomie“ hat TeodoroGonzáles de Léon vor zehn Jahren im Ta-gesspiegel gesagt. Die Botschaft öffnetsich auch dem Publikum für Ausstellun-gen moderner Kunst – so sind bis zum 2.Oktober die monumentalen runden Ge-

mälde von Bosco Sodi zu sehen. Im Mar-tin-Gropius-Bau findet heute aus Anlassder Zweihundertjahrfeier Mexikos eine„Lange Nacht“ rund um die Ausstellung„Teotihuacan“ statt. Mit dem Eintritt indie Ausstellung bekommt man zusätzlichkostenlose Führungen, kann die Maria-chi-Band El Dorado (16, 20, 22 Uhr) erle-benund Sergei Eisensteins Film„Que vivaMexico“ (15 Uhr, 19 Uhr) sehen. R.B.

Armer Süden, reicher NordenMexikos Volkswirtschaft gehört zu den größten der Welt – ihre Probleme auch

Unverwechselbar.Die Botschaft von

Mexiko besticht durchihre Fassade. Ausstellun-

gen zu moderner Kunstermöglichen den Besuch

des Gebäudes. Foto: imagebroker/vario images

Ausdruck der BeziehungenDie Botschaft von Mexiko setzt seit zehn Jahren Akzente in Berlin

Zwei Mexikaner in Berlin. Joaquín Robredo, Restaurantbesitzer in Kreuzberg und Olivia,die Journalistin und Catering-Chefin. Fotos: Yaotzin Botello

Von Yaotzin Botello

200 JAHRE MEXIKO Beziehungen zu Deutschland

Deutsche Firmenbeschäftigen120000 Mitarbeiterin 1200 Niederlassungen

MITTWOCH, 15. SEPTEMBER 2010 / NR. 20 738 DER TAGESSPIEGEL 29SONDERTHEMA

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