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—EQUILIBRIUM— Ausgabe 25 Frühjahr 2004 Newsletter des Paderborner Hochschulkreises e. V. Vereinigung der Wirtschaftswissenschaftler der Universität Paderborn Interview mit Prof. Dr. Horst Gräfer DNUG Hochschultag Eröffnung des neuen Service Centers 6. Paderborner Frühjahrstagung Forschung aktuell: GroupProcess Spin-Off: MYconsult

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—EQUILIBRIUM—

Ausgabe 25Frühjahr 2004

Newsletter des PaderbornerHochschulkreises e. V.

Vereinigung der Wirtschaftswissenschaftler der Universität Paderborn

Interview mit Prof. Dr. Horst GräferDNUG Hochschultag

Eröffnung des neuen Service Centers6. Paderborner FrühjahrstagungForschung aktuell: GroupProcessSpin-Off: MYconsult

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2 Frühjahr 2004

Newsletter des Paderborner Hochschulkreises e. V.— EQUILIBRIUM —

Eröffnung des neuen Service CentersDas neue Service Center der Universität Paderborn, das auch auf der EQUILIBRIUM-Titelseite zu sehen ist, wurde Anfang April fertig gestellt und nahm pünkt lich zum Beginn des Sommersemesters sei-nen Betrieb auf.

Mit dieser neuen Einrichtung an zentraler Stelle auf dem Campus in unmittelbarer Nähe des Haupt eingangs gibt die Universität Paderborn Stu dien interessenten, Besuchern der Hochschule und Studierenden durchgehend von 9 bis 17 Uhr einen Überblick über die Hochschule und ihre Studienangebote, erteilt Auskünfte zu allen Fra gen in Verbindung mit einer Studienaufnahme und hilft bei der Erschließung der weiteren Be ra tungs an ge-bo te in der Universität.

In den Spitzenzeiten der Neuaufnahme von Erst-se mestlern werden weitere Einrichtungen ihre Dienste im Service Center anbieten: Die Stadt Pa der born für Meldeangelegenheiten, das Stu den-ten werk für Bafög-Beratungen, Kran ken kas sen zur

stu den tischen Kranken ver si che rung u.ä. Das neue Ser vice Center ist damit ein weiterer Baustein zur

Ver besserung der Qualität von In formation und Beratung an der „Universität der Informationsge sell-schaft“.

Teilnehmer der feierlichen Eröffnung u. a. (v. li.): Bürgermeister der Stadt Paderborn H. Paus, Service Center-Mitarbeiterin S. Schwalk, Rektor Prof. Dr. N. Risch und Kanzlerin der Uni-ver sität Paderborn Dr. B. Wieland, Lei ter der Niederlassung Detmold des Bau- und Liegen schafts betriebs NRW H. Micus und Prorektor der Universität Pader born Prof. Dr. B. M. Gilroy.

Vom VorstandLiebe Ehemalige, Kooperationspartner, Studierende und Freunde der Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften,

es freut uns sehr, dass unserem Aufruf in der letzten Ausgabe nach Beiträgen bereits einige Mitglieder gefolgt sind. Wir hoffen dies als Initialzündung für weitere interessante Ideen und Artikel von Ihnen betrachten zu können.

Durch das Interview mit Prof. Gräfer möchten wir Ihnen einen Einblick in die schon über 25-jäh-rige Vereinshistorie geben, die vielen neueren Mitgliedern des PHK, zu denen wir uns auch zäh-len, nicht mehr bekannt sein dürfte. Durch Ideen und Anregungen, die Tradition des PHK zu pfl egen und weiter auszubauen, richtet Prof. Gräfer dabei ebenfalls den Blick in die Zukunft des PHK.

Beginnend mit dieser Ausgabe möchten wir ver-suchen, auch Werbepartnern die Gelegenheit zu geben, sich im EQUILIBRIUM zu präsentieren, um auf diese Weise einen Teil der Druckkosten zu decken. Bitte sprechen Sie uns an, falls sich Ihr Unternehmen mit einer Anzeige am nächsten EQUILIBRIUM beteiligen möchte!

Nach etwas längerer Pause ist geplant, in Kürze ein aktuelles Mitgliederverzeichnis in gedruckter Form herauszugeben. Bitte überprüfen Sie daher die

Aktualität Ihrer persönlichen Angaben – auch über den geschützten Mitgliederbereich auf der Web-Site des PHK (http://www.phk-ev.de) – und senden Sie uns Ihr aktuelles Foto zu.

Zur Verstärkung des Aktionskomitees suchen wir weitere aktive Mitglieder, die insbesondere Interesse an Planung und Organisation von Events des PHK haben. Hier bietet sich interessierten Mitgliedern mit Organisationstalent und kreativen Ideen Raum für Gestaltungsfreiheit. Bitte sprechen Sie uns an!

Weiterhin möchten wir Sie bereits auf den Tag der Wirtschaftswissenschaften hinweisen, der in die-sem Jahr am 20. November 2004 stattfi nden wird. Bitte merken Sie sich diesen Termin schon heute für eine Reise ins gute alte Paderborn vor!

Viel Spaß beim Lesen, Ihre

Leena Suhl Carsten Huth

Jörg Brandstetter

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3Ausgabe 25

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Out of PaderbornEin in Deutschland neuartiges Diagnoseinstrument ermöglicht erstmals die Messung und somit auch die Steuerung der berufl ichen Englischkompetenz durch Kennzahlen. Ein Fall aus der Praxis: Das Mana ge ment eines Unternehmen erkennt, dass zur Si che rung der Zukunft des Unternehmens engere Be ziehungen zu Partnern im Ausland aufgebaut und un ter halten werden müssen. Dazu ist es unabding-bar, dass Mitarbeiter auf allen Hierarchieebenen mit ihren ausländischen Kolleginnen und Kollegen effektiv kommunizieren können. Da Englisch als lin-gua franca die Sprache der Wahl ist, stellt sich nun die Frage, wie effektiv die beteiligten Mitarbeiter diese kommunikative Aufgabe bewerkstelligen können.

Bisher war es nicht möglich, standortunabhän-gig eine standardisierte und gleichzeitig präzi-se Aussage über die Englischkompetenz der Mitarbeiter zu erhalten. Dies ist jetzt möglich durch den Einsatz des TOEIC Test of English for International Communication, mit 3,4 Millionen Testkandidaten die große Schwester des TOEFL vom ETS Educational Testing Service, Princeton, USA (GMAT, SAT, TOEFL ITP, etc.).

Für unseren gar nicht so fi ktiven Fall könnte die praktische Umsetzung so aussehen, dass die Personalentwickler eine Gruppe der Mitarbeiter de-fi nieren, die zukünftig stärker in Englisch kommuni-zieren müssen. In einem ersten Schritt wird durch eine TOEIC Testsitzung mit einem Zeitaufwand von ca. 2,5 Stunden der Ist-Zustand gemessen, der allen Anforderungen an Standardisierung, Validität und Reliabilität entspricht. Die Ergebnisse, im nor-malen Ablauf nach ca. 20 Tagen verfügbar, zeigen das erreichte Englischniveau auf einer Skala von 10 bis 990 Punkten, wobei 750 Punkte etwa das Niveau darstellen, das Unternehmen wie Renault von Hochschulabsolventen verlangen (verglichen mit dem TOEFL wären dies etwa 550 im paper-and-pencil und 213 im computer-based TOEFL = Zu lassungsvoraussetzung amerikanischer Hoch-schulen).

Aufbauend auf dieser status-quo Messung kann nun defi niert werden, auf welchem Kom pe tenz-niveau, je nach geplantem Einsatz, die gemesse-nen Mitarbeiter englischsprachig operieren können sollten. Genau hier greifen nun die Vorteile einer sol chen standardisierten, also nicht subjektiven Mes sung: Erstmalig erkennen die Teilnehmer an sol chen Trainingsvorhaben durch die Vorgaben

das Ziel des Trainingsaufwands und sind somit bedeutend stärker motiviert. Die ab schließende Kompetenzmessung erlaubt für die Personal ver-ant wort lichen einen Einblick in das Er reichte und kann gleichzeitig als Instrument des HR Con trol ling be nutzt werden.Warum „Out of Paderborn“, oder: Was ist der

Bezug zum PHK?Der Autor dieses Artikels ist im Verlauf seines Wech sels im Jahr 2000 vom FB 5, Paderborn, zum neuen Ein-satz gebiet am FH-Standort Meschede auf den TOEIC ge stoßen und hat, zusammen mit seiner Frau Bärbel, Dipl.-Kff. (Paderborn), zuerst ein TOEIC Test zentrum Pa der born gegründet (http://www.toeic-paderborn.de). In zwi schen kümmert sich die „Language Consultancy Paderborn“ als Repräsentanz im gesamten Gebiet Nieder sachsen, NRW und Bre men um den TOEIC und andere ETS Tests, wie z.B. den TFI Test de français international, oder den TOEFL ITP (http://www.ets.org/ell). Für den TOEFL ITP ist das Haupteinsatzgebiet die Sekundarstufe 2. Prüfungen können jederzeit durch das Testcenter Paderborn als Vollservice direkt in den Schulen durchgeführt werden.Wir würden uns freuen, wenn wir Mitgliedern des PHK weitere Informationen übermitteln könnten.

Warum „Out of Paderborn“, oder: Was ist der Bezug zum PHK?

W. Rothfritz, OStR i.H.

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4 Frühjahr 2004

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DNUG Hochschultag 2004

Ingo Erdmann präsentierte die Vorteile des IBM Zertifi zierungsprogramms, welches das GCC zur Doppelqualifi zierung Studierender anbietet.

Eingerahmt von den Vorträgen im Plenum am Anfang und Ende des Programms wurden in fünf parallelen Tracks verschiedene aktuelle Themen des Einsatzes von Groupware und Collaboration Technologien in der Hochschule von eingela-denen Referenten und Vortragenden des GCC beleuchtet. Themengebiete dabei waren etwa E-Learning, Management und Administration auf Lehrstuhl- und Fakultätsebene sowie Projekte von Business Partnern im Hochschulbereich. Weitere Informationen zu den Vorträgen und die Präsentationen werden durch die DNUG über http:\\www.dnug.de bereitgestellt.

Kontakt: C. Huth, [email protected]

Unter dem Motto „Teamarbeit ist angesagt – Collaborative Workplaces for Universities“ fand am 22. und 23. April 2004 an der Universität Paderborn der mittlerweile schon traditionelle DNUG Hochschultag statt.

Die Tagung wendet sich an Hochschulmitarbeiter aus Forschung, Lehre und Verwaltung. Veranstalter war die Deutsche Notes User Group e. V. (DNUG) in Kooperation mit der Universität Paderborn, insbesondere vertreten durch das Groupware Competence Center (GCC). Weiterhin waren als Veranstalter die IBM Deutschland GmbH und der Verband der Hochschullehrer der Betriebswirtschaft e.V. beteiligt.

Die Eröffnungsrede am Nachmittag des ersten Konferenztages von Herrn Werner Ederer (IBM Deutschland GmbH) zum Thema „E-Business on Demand“ verdeutlichte die vielfältige und große Bedeutung, welche die bedarfsgerech-te Bereitstellung und fl exible Nutzung von Informationstechnologie sowohl im Bereich der Hardware wie auch im Bereich von Software und Services bereits heute hat und vor allem zukünftig haben wird. Vor dem abendlichen „Get Together“ mit der Möglichkeit zu einem ersten Kennenlernen unter den Konferenzteilnehmern setzte Frau Prof. Dr. Edda Pulst Akzente ihrer internationalen und interkulturellen Forschungstätigkeit durch den Vor-trag „Eine Bilderreise ans Kabelende“.

Mayer), den Teilnehmern die Strategie von IBM für Domino, Notes und Lotus Workplace näher brachten (Herr Ralf Seiffert) und einen Überblick über die Technologie des IBM WebSphere Portal und Application Server gaben (Herr Frank Putzky). Durch Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Mester von der Deutschen Sporthochschule Köln und Herrn Dr. Niemeier von T-Systems Multimedia Solutions GmbH als weitere Vortragende im Plenum waren sowohl Wissenschaft und Wirtschaft vertreten.

Dem Ruf der DNUG und von Prof. Dr. Ludwig Nastansky waren weitere Vertreter von IBM ge-folgt, die am Haupttag der Konferenz über das IBM Scholars Program informierten (Frau Christine

Die Zeit zwischen den Vorträgen wurde für Gespräche und zum Kennenlernen der Teilnehmer untereinander genutzt.

Prof. Dr. L. Nastansky bei seinem Vortrag „Der ‚e‘-Hochschullehrer im ‚e‘-Hochschulteam: Herausforderungen, Optionen und Praxisalltag im Lehr- und Forschungsbetrieb “.

Die nächste EQUILIBRIUM-Aus-gabe erscheint zum Tag der Wirt-schaftswissenschaften am Sa., den 20.11.2004.

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Aktuelles aus der FakultätUniversitätsweite Alumni-Vereinigung: Aus gehend vom Rektorat der Universität Paderborn gibt es Be stre-bun gen, eine umfassende Alumni-Vereinigung für die Universität insgesamt zu gründen. Die bestehenden Ehema ligen-Organisationen, unter denen der PHK mit 600 Mitgliedern die weitaus größte Vereinigung darstellt, behalten dabei jedoch ihre Eigenständigkeit. Durch die-se Initiative zeigt sich die wachsende Bedeutung des Alumni-Gedankens auch auf der Hochschulebene.

9. Alumni-Konferenz in Paderborn: Vom 14. bis 16. Mai fand an der Universität Paderborn die 9. Alumni-Kon fe renz von alumni-clubs.net, einem Zu sam men-schluss deutschsprachiger Alumni-Vereinigungen, statt. Einen Schwerpunkt des vielfältigen Programms der Kon-fe renz stellten Workshops zu verschiedenen aktuellen Aspekten von Ehemaligen-Arbeit dar.

Gastwissenschaftler aus Finnland: Als Gäste der International Graduate School of Dynamic Intelligent Systems an der Universität Paderborn haben Prof. Dr. Reima Suomi und Frau M. Sc. Maria Alaranta von der Turku School of Economics and Business Administration (Finnland) unsere Fakultät im Mai als Gastwissenschaftler besucht. Beide Dozenten arbeiten im Bereich Information Systems Science.

Neues Dekanatsteam: Am 28. April 2004 fand die Nachwahl zum Dekanat der Fakultät Wirtschafts wis-sen schaften statt. Prof. Dr. L. Nastansky wurde zum neuen Prodekan für IT und Öffentlichkeitsarbeit und Prof. Dr. T. Gries zum Prodekan für Forschung gewählt. Das neue Team besteht somit aus dem Dekan und drei Prodekanen. Die ehemals für IT zuständige Prof. Dr. L. Suhl übernimmt neue Aufgaben als Studiendekanin.

Goldener Ehrenring der Stadt Paderborn für Prof. Dr. Weber: Im Rahmen der International Human Resource Management-Konferenz, die am 27. und 28. Februar 2004 in Paderborn stattfand, würdigte der Bürgermeister Heinz Paus die herausragenden Verdienste des Wirt-schafts wis senschaftlers Prof. Dr. h. c. Wolfgang Weber mit dem Ehrenring der Stadt Paderborn. Prof. Dr. Weber war seit 1995 bis zur Amtsübergabe am 01. Oktober 2003 über zwei Wahlperioden Rektor der Universität Pa der born und hat in zahlreichen nationalen und interna-tionalen Institutionen durch Knüpfung und Ausbau welt-weiter Kooperationen das Wohl und Ansehen der Hoch-schule, der Universitätsstadt Paderborn und der Re gi on weit über die Grenzen des Landes hinaus geför dert.

Neue Bachelor- und Masterstudiengänge: Im Rahmen der Bologna-Erklärung ist eine europaweite Umstellung auf das einheitliche Bachelor-Master (BA/MA) Modell vorgesehen, die bis zum Jahr 2010 abgeschlossen sein soll. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften arbeitet intensiv an der Umsetzung dieser Vorgaben und hat sich das Ziel gesetzt, alle Studiengänge zum Winter semester 2005/2006 auf BA/MA-Programme umzustellen. Das BA/MA-Programm ist konsekutiv gestaltet, d. h. inhalt-lich bauen die Masterstudiengänge auf den Bachelor-studiengängen auf.Für weitere Informationen zu diesen Themen besuchen Sie unsere Website unter http://www.phk-ev.de.

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Interview mit Prof. Dr. Horst Gräfer Herr Prof. Dr. Horst Gräfer ist seit ihrer Gründung im Jahr 1972 Mitglied der Universität, damals „Gesamthochschule“ Paderborn. Die Arbeits-schwerpunkte an seinem Lehrstuhl für Rech-nungswesen und Besteuerung sind handels-rechtliche Jahresabschlüsse, Bilanzanalyse und Internationale Rechnungslegung.

EQUILIBRIUM: Herr Prof. Gräfer, Sie sind ei-nes der Gründungsmitglieder des Paderborner Hochschulkreises. Wie kam es ursprünglich zur Gründung des Vereins, und wer waren die Personen der ersten Stunde?Prof. Gräfer: Die ersten Initiativen gingen 1978/79 von Richard Streich und Udo Weihmann aus, die einen Kreis von Hochschulangehörigen um sich bildeten, der sich regelmäßig traf, um gemeinsame Aktivitäten zu planen. Aus diesem Kreis entstand der Paderborner Hochschulkreis, der dann als Verein eingetragen wurde. Unsere Uni hieß damals noch Universität-Gesamthochschule Paderborn, daher übrigens der Vereinsname. Mangels Interesse stand der Verein allerdings Ende der 80-er Jahre vor der Aufl ösung.EQUILIBRIUM: Nun gibt es den Paderborner Hochschulkreis glücklicher Weise immer noch. Wie kam es zu dem neuerlichen Interesse?Prof. Gräfer: Damals, Ende der achtziger Jahre, kehrten die ersten größeren Studentenzahlen von Ihren Auslandsaufenthalten aus den Staaten und England, insbesondere Nottingham, zurück, wo die Alumni-Idee sehr verbreitet ist und intensiv gepfl egt wird. Viele Studenten hatten den Gedanken einer Alumni-Vereinigung dort kennen und schätzen ge-lernt und hatten nun den Wunsch auch an ihrer Uni eine solche Organisation ins Leben zu rufen.EQUILIBRIUM: Welche Rolle spielten Sie bei der Fortführung des Vereins, und wer war außer Ihnen daran beteiligt?Prof. Gräfer: Die Kollegen Otto Rosenberg, Wolfgang Weber und ich hatten die Idee den Paderborner Hochschulkreis neu zu beleben und als Alumni-Vereinigung eine Institution zu schaffen, die Absolventen an die Hochschule binden kann, um Kontakt zu halten und um so einen Austausch zwi-schen Theorie und Praxis, zwischen Wissenschaft und Wirtschaft pfl egen zu können. Der zweite Gedanke war eine Datenbank zu schaffen, über die Absolventen während ihrer Bewerbungsphase Kontakt zu Ehemaligen aufnehmen können. Der Paderborner Hochschulkreis, so wie wir ihn in sei-ner heutigen Form kennen, wurde dann 1992/93, aufbauend auf den bereits vorhandenen Verein, mit neuem Vorstand und neuen Zielen weiterge-

führt. Unsere regelmäßigen Treffen fanden häufi g in privater Atmosphäre bei mir zu Hause statt. Aktive Mitglieder waren außerdem Claudia Knobel, Sabine Baumann, Ulrike Eckel, Dietmar Scheja, Claudia Demming und Max Sowa.EQUILIBRIUM: Wie wurde der Paderborner Hochschulkreis dem starken Interesse an einer Alumni-Vereinigung gerecht, und wie wurde der Kontakt zu den Absolventen hergestellt und zu den Ehemaligen gehalten?Prof. Gräfer: Es wurden Veranstaltungen organi-siert, auf denen Ehemalige von Ihren Erfahrungen aus der Praxis berichteten. Besonders gefragt bei Studenten und Absolventen waren die Vorträge von Ehe maligen der Universität Paderborn mit interes-santen Karrieren in Wissenschaft und Wirtschaft, die inzwischen gute Positionen innehatten. Darüber hinaus wurde Interessenten auf Fachtagungen die Möglich keit geboten, fachspezifi sche Fragen zu dis-kutieren. Ein großes Fest mit der Gelegenheit zur Wieder begegnung mit ehemaligen Kommilitonen wurde dann am 19.06.1993 im Technologiepark veranstaltet. Dieses Fest hatte eine ausgesprochen gute Re so nanz. Daran anknüpfend wurden die ers-ten Exa men sfeiern, die damals noch zweimal jähr-lich statt fanden, organisiert. Die arbeits intensive Vor bereitung lag bei dem oben genannten Kreis, der glücklicherweise auch Nachfolger gefunden hat, so dass sich dieses nun jährlich vom PHK or-ga ni sierte Ereignis zur würdigen Verabschiedung der Absolventen zu einer Institution entwickelt hat, die sich bei den Betroffenen und ihren Eltern gro-ßer Beliebtheit erfreut. Wir würden uns allerdings wünschen, dass ein größerer Kreis der Professoren dieser Fakultät dies als ein Stück „Fakultätskultur“ wertschätzen und durch ihre Teilnahme dokumen-tieren würde. Sehr beliebt und gut besucht waren auch die vom Paderborner Hochschulkreis or ga ni-sierten Regionaltreffen, unter anderem in Städten wie Köln, Düsseldorf, Hamburg oder Frankfurt.EQUILIBRIUM: Welche Probleme und Schwie rig-keiten sind Ihnen aus Ihrer aktiven Zeit beim PHK

„Eine Organisation wie der PHK muss in die Uni-ver sität oder die Fakultät ein gebettet und von ihr re gel mäßig unterstützt wer- den, damit die Kon ti nui tät ge sichert und eine Re pu- tation bei den Fa kul täts-mit gliedern und den Ehe-maligen aufgebaut wer den kann.“

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Newsletter des Paderborner Hochschulkreises e. V.— EQUILIBRIUM —

PHK – Mitgliedschaft

PaderbornerHochschulkreis e. V.

bitte frankierenAbsender: Antwort

PaderbornerHochschulkreis e. V.Vereinigung der Wirtschafts-wissenschaftlerder Universität PaderbornWarburgerstr. 100

33098 PaderbornE-Mail

Name, Vorname

Tel.(privat)

Straße, Haus-Nr.

Tel.(mobil)

Anrede Titel

PLZ Ort

noch in Erinnerung geblieben?Prof. Gräfer: Die ersten Probleme bestanden in der Ermittlung der Adressen, der Einrichtung der Adresskartei und ihrer Pfl ege, denn häufi g erhielten wir massenweise unzustellbare Sendungen zurück, weil die Empfänger zwischenzeitlich verzogen wa-ren und versäumt hatten, uns zu informieren.Schwierigkeiten ergaben sich häufi g auch bei der Pla nung von Veranstaltungen wie der Examens-feier mit anschließendem Alumni-Fest. Da waren auf der einen Seite die Studenten, für die solche Ver anstal tungen möglichst kostengünstig gestaltet werden sollten und auf der anderen Seite die Ehe-maligen, die inzwischen einen gewissen Kom fort und „gepfl egte“ Gastronomie gewohnt waren.Das Interesse vieler Absolventen zur Teilnahme an Veranstaltungen lässt häufi g 2-3 Jahre nach dem Abschluss deutlich nach, da mit jedem Jahr immer weniger bekannte Gesichter des jeweiligen Jahrgangs anzutreffen sind. Die Teil nehmer zahlen waren rückläufi g.EQUILIBRIUM: Sie deuten es schon an. Das In te-res se an einer Mitgliedschaft und die Motivation zur aktiven Teilnahme am Vereinsgeschehen haben seit damals wieder abgenommen. Wie könnte dem Ihrer Meinung nach entgegengewirkt werden?Prof. Gräfer: Eine Organisation wie der PHK muss in die Universität oder die Fakultät eingebettet sein und von ihr regelmäßig und nachhaltig unterstützt wer den. Das würde eine gewisse Kontinuität si-chern und eine entsprechende Reputation bei den Fa kul täts mitgliedern und Ehemaligen schaffen. Da ist die Angliederung des PHK an das Dekanat durch

den Vorstandsvorsitz von Frau Prof. Dr. Suhl sehr vorteilhaft. Außerdem sollte sich der PHK nicht nur den Ehemaligen zuwenden, sondern in seine Aktivitäten auch die Studierenden einbeziehen und diesen eine Mitgliedschaft antragen. In Ver an stal-tungen sollte mehr auf den PHK und seine Ziele hingewiesen werden. Dies sollte durch aktuelle Ereignisse, die im Namen des PHK durchgeführt werden und zu denen auch Studierende eingela-den sind, dokumentiert werden. Vielen Studenten und Absolventen sind die Vorteile und Aussichten, die heutzutage erst über die Bildung und Nutzung von Netzwerken ermöglicht werden, nicht bewusst. Nach Abschluss des Studiums befi nden sich viele Ab sol venten in einer Phase der Neuorientierung. Der Wohnort wird gewechselt und die fi nanzielle Ori entie rung fehlt noch. Es wäre sicherlich von Vor-teil, wenn Absolventen, idealer Weise via E-Mail, ein Jahr nach verlassen ihrer Universität noch mals angeschrieben würden und auf den PHK auf merk-sam ge macht würden.EQUILIBRIUM: Der PHK feiert dieses Jahr im November seinen Jubiläumsexamensball bzw. den Tag der Wirtschaftswissenschaften, wie er inzwi-schen heißt. Werden Sie dabei sein?Prof. Gräfer: Selbstverständlich, ich freue mich schon.EQUILIBRIUM: Herr Prof. Gräfer, herzlichen Dank für das sehr informative und interessante Ge spräch und vor allem für den Einblick in die Vereins historie, die neueren Mitgliedern häufi g nicht mehr bekannt ist. Weiterhin alles Gute!(Das Interview führten J. Brandstetter und Y. Shkonda)

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8 Frühjahr 2004

Newsletter des Paderborner Hochschulkreises e. V.— EQUILIBRIUM —

PaderbornerHochschulkreis e. V.

Folgende Daten haben sich geändert: Änderung der Adresse (siehe umseitig)

Freiwillige Angaben:

Einzugsermächtigung:

Derzeitige Tätigkeit:Studiengang/Schwerpunkte:

Unternehmen:Ich bin damit einverstanden, dass auch mein Name, mein Wohnort, Telefon-Nr., Examens-jahrgang und Schwerpunkte sowie meine derzeitige Tätigkeit ins Mitgliederverzeichnis des PHK e. V. aufgenommen werden. Ja Nein

Examensjahrgang:

Ich bin widerrufl ich damit einverstanden, dass der Jahresbeitrag von derzeit pro Mitglied 25, - €, Studierende 12,- €, Familien-/Partnerbeitrag 37,- € pro Jahr von meinem Konto abgebucht werden kann.

Konto-Inhaber:Konto-Nr.:

Datum:

BLZ:Abzubuchender JahresbetragUnterschrift:

Bank:

Der PHK e. V. ist beim Amtsgericht Paderborn eingetragen (VR 932) und vom Finanzamt Paderborn als ge-meinnütziger Verein anerkannt. Spenden und Beiträge dienen wissenschaftlichen Zwecken und sind als solche unter den Sonderausgaben abziehbar. Bei Beträgen bis zu € 50 genügt der Zahlungsbeleg als Spendenquit-tung.

6. Paderborner FrühjahrstagungAm 15. April 2004 fand im Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn die „6.Paderborner Früh jahrs-tagung“ zum Thema „Supply Chain Mana ge ment in der Automobil- und Zulieferindustrie – Allein stel-lungs faktor oder Kostenfalle“ statt.Zunehmend transparente Märkte haben die Automobil- und Zulieferindustrie dazu veranlasst, bestehende Geschäftsprozess modelle zu hin-terfragen und den Erfordernissen anzupassen. Hierbei fokussieren innovative Unternehmen ihre Anstrengungen vermehrt auf die Planung und Steuerung der Supply Chain. Sie verstehen sich nicht mehr nur als einzelne Wettbewerber am Markt, sondern als Bestandteil einer kooperativen Lieferkette, die nur im Ganzen optimiert werden kann. Dabei ergibt sich die entscheidende Frage, auf welche Entwicklungen reagiert werden muss. In Vorträgen und Diskussionen wurden charakteristi-sche Problemstellungen aufgegriffen.Ausrichter der Tagung war das Fraunhofer Anwendungs zentrum für Logistik orientierte Be-triebs wirtschaft unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. W. Dangelmaier. Als Hauptredner konnten Manfred Mazen, Werksleiter des Werkes Salzgitter der Volkswagen AG sowie Dr.-Ing. Hartmut Graf, Centerleiter Logistik des Werkes Sindelfi ngen der DaimlerCrysler AG und Vorstandsmitglied der Bundes vereinigung Logistik e.V. gewonnen werden, wel che über Prozess optimierung in Transport und Pro duktion bzw. über die erfolgreiche Umsetzung in no vativer Methoden in Logistikprozessen als Wett-be werbs faktor sprachen.

starkes Interesse wurde dem Thema Collaborative-SCM als Schnittstellendefi nition zwischen Kunde und Lieferant zuteil. Deshalb beschäftigten sich u.a. Experten der Porsche Leipzig GmbH, j&m Management Consulting AG, Siemens Dematic AG und des Bayrischen Forschungsverbundes für Wirtschaftsinformatik (FORWIN) in zwei der vier Sessions mit Trends und Entwicklungen in diesem Bereich. Weitere Themenfelder wa-ren Innovative Methoden und IT-Lösungen als Wettbewerbsvorteil sowie Prozessoptimierung in Transport und Produktion. Referenten der VW AG, der Audi AG, der BMW AG, der DaimlerCrysler AG, u.a. stellten Innovationen und branchenspezifi sche Detaillösungen in den genannten Bereichen vor.

Kontakt: D. Kaschula, [email protected]

Foto: Prof. Dr.-Ing. habil. W. Dangelmaier mit Dr.-Ing. H. Graf und M. Matzen (v. li.)

Ungefähr 200 Teilnehmer nutzten die Mög lich keit, sich in vier parallelen Sessions über Forschungs-pro jekte, Theorie und Praxisbeispiele rund um das Thema „Supply Chain Management in der Automo-bil- und Zulieferindustrie“ zu informieren. Besonders

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Forschung aktuellGroupProcess – Management von Ad-hoc-Work-fl ows in lernenden OrganisationenNeben fest strukturierten Prozessen, für die der-zeit verfügbare Workfl ow-Management-Systeme verwendet werden, existieren insbesondere in Büroumgebungen von Organisationen darüber hinaus häufi g fl exible, kurzlebige, kurzfristige und dynamische, d. h. schwach strukturierte Prozesse, die bisher weitestgehend nicht gezielt unterstützt werden. Zu deren Durchführung werden bei elek-tronischer Arbeitsweise gegenwärtig häufi g E-Mail-Systeme genutzt. Als Pendant bei papierbasierter Arbeitsweise als Hilfsmittel für diesen Prozesstyp kann die Vorgangsmappe gesehen werden. Im GroupProcess-Projekt werden Kon zepte und Werk-zeuge entwickelt, welche auf die speziellen Eigen-schaften dieser schwach strukturierten Prozesse und deren elektronische Umsetzung in Form von Ad-hoc-Workfl ows ausgerichtet sind.

Zu den wesentlichen Innovationen des Group-Process-Systems gehört die besonders einfache

visualisiert, um die Nähe zu realen Prozessen zu wahren (geringe kognitive Distanz).

Die Modelle und Prozessprotokolle, welche durch die Gestaltung während der Abarbeitung entste-hen, können zur Wiederverwendung, evolutionären Weiterentwicklung sowie als Wissensressource von nachhaltigem Nutzen sein. Mittels dieser Technik können lernende Organisationen ein verbessertes Verständnis bzw. eine verbesserte Kenntnis ihrer Prozesse erlangen.

Weiterhin ist durch die Verwendung des Group-Pro cess-Systems eine Reduzierung der Ein-

stiegsbarriere zur Nutzung von Workfl ow-Ma nage-ment-Systemen in Unternehmen vorstellbar, da Pro zesse bereits während ihrer Entstehung unter- stützt werden können. Falls ein Prozess in seinem Struk tu rie rungs grad und der Wie der holungs fre-quenz steigt, kann er, unterstützt durch ein Trans for-ma tions werkzeug, in einen vordefi nierten Workfl ow überführt werden und mit einem der gegenwärtig üblichen Workfl ow-Manage ment-Systeme für fest strukturierte Pro zesse unterstützt werden.

Das GroupPro cess-System wurde neben der Verwendung am Groupware Competence Center (GCC) bereits in Fallstudien mit verschiedenen mittelständischen Unternehmen, mit der Siemens AG, sowie im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der DaimlerChrysler AG evaluiert und getestet. In der Abbildung ist ein Beispiel im Web-Browser aus der Zusammenarbeit mit der Siemens AG dargestellt. Das GroupProcess-System basiert auf der Groupware-Plattform Lotus Notes/Domino

und kann daher in Applikationen im Groupware-Client, integriert im Lotus Notes E-Mail-System und im Web-Browser verwendet werden. Wei-tere In formationen zu dem Projekt sind über http://gcc.upb.de/K-Pool/GroupProcess verfügbar.

Dipl.-Inform. Carsten HuthWissenschaftlicher MitarbeiterLehr- und Forschungseinheit Wirtschaftsinformatik 2 – Group ware Competence CenterTel.: 05251-603889E-Mail: [email protected]

Abb.: Prozess zum Erfassen eines neuen Lieferanten in der Abteilung I&S IT PS V3 der Siemens AG.

Workfl ow-Modellierung (geringe artiku-latorische Distanz) mit dem Ziel, dass diese von den Prozessbeteiligten selbst durchgeführt werden kann. Um dem kurzfristigen und dynamischen Charakter der zu unterstützenden Prozesse zu be-gegnen, ist insbesondere auch partielle Modellierung möglich. Ad-hoc-Workfl ows können bereits ausgeführt werden, während die Prozessgestaltung in dem graphischen Werkzeug noch fortgesetzt wird (On-the-Fly-Modelling). Ein weite-res Grundprinzip des GroupProcess-Ansatzes ist, den Formalisierungsgrad möglichst gering zu halten. Beispielsweise werden Prozesse auf personenbezoge-ner Ebene geplant und entsprechend

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10 Frühjahr 2004

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sondere die Dienstleistungen in den Bereichen Schulungen und Coaching stellen jedoch für Unternehmen jeder Größenordnung ein attraktives Angebot dar.

konnten bereits zwei Mitarbeiter auf Teilzeitbasis eingestellt werden. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass das Unternehmenskonzept und die Ausrichtung gerade von der regionalen Wirtschaft gut angenommen werden. Dies bestä-tigt die Gründer darin, den bisher eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen.

Bei der MYconsult GmbH handelt es sich um ein Spin-off des DS&OR Lab von Prof. Dr. Leena Suhl. Zwei der Existenzgründer, Yvonne Groening und Stephan Kassanke, werden derzeit durch PFAU, das Programm zur Förderung von Ausgründungen aus der Universität gefördert und sind über die-se Stipendien als wissenschaftliche Mitarbeiter in Teilzeit am DS&OR Lab angestellt. Markus Toschläger ist als Geschäftsführer des DS&OR Lab ebenfalls weiterhin in Teilzeit am Lehrstuhl tätig. Im Rahmen dieser Kooperation übernimmt das junge Unternehmen seit dem letzten Wintersemester die Aufgabenbereiche und Projekte, die bisher durch das Competence Center IT-Consulting des DS&OR Lab abgewickelt wurden. Hierzu gehören die Betreuung von Studien-, Seminar- und Abschlussarbeiten im Bereich IT-Consulting sowie die Durchführung der Lehrveranstaltung Management von IT-Projekten und des studenti-schen Projekts IT-Consulting, das einmal jährlich im der vorlesungsfreien Zeit im Sommer stattfi ndet.

Die Planung, Strukturierung und Durchführung von Reorganisations- und IT-Projekten stellt für Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), eine große Herausforderung, vielmals sogar eine Überforderung dar. Dies re-sultiert oftmals daraus, dass die organisatorische und informationstechnische Komplexität derartiger Projekte immens hoch ist, häufi g in KMU nur rudi-mentäre Projektmanagementstrukturen vorhanden sind und die nötigen Kompetenzen in Bezug auf den adäquaten Methoden- und Werkzeugeinsatz im Unternehmen nicht zur Verfügung stehen. Dennoch ist die erfolgreiche Durchführung von Reorganisations- und IT-Projekten auch in KMU heutzutage unabdingbar. Die Steigerung der Prozesseffi zienz durch die Neugestaltung der Geschäftsprozesse und den unterstützenden Einsatz geeigneter Informationstechnologie wird auch für KMU immer mehr zu einer Frage der Wettbewerbsfähigkeit und somit des langfristigen Bestehens.

Mit der MYconsult GmbH wurde Mitte des letzten Jahres von Dr. Yvonne Groening, Dr. Stephan Kassanke und Dr. Markus Toschläger ein Unternehmen gegründet, das dieser Problematik mit einem umfassenden Dienstleistungs- und Produktportfolio begegnet. Die MYconsult GmbH bietet Unternehmen Dienstleistungen in unterschied-lichen Segmenten an: Die Übernahme des Projekt-managements von der Planung, Steuerung und Über wachung der Projektaktivitäten bis hin zur Evaluation des Projekts. Methodische Beratung in den Bereichen der Projektabgrenzung und -strukturierung, der Organisationsanalyse und-gestaltung, der Anforderungsanalyse mit einher-gehender Anbieter- und Systemauswahl sowie die Einführung der ausgewählten IT-Lösung. Ferner unterstützt das MYconsult-Team Unternehmen bei der Realisierung des Reorganisations- und IT-Projekts durch Machbarkeitsstudien, Ist- und Schwachstellenanalysen, die Erstellung von Lastenheften, sowie durch Prozessentwicklung und Organisationsumstellung. Abgerundet wird das Portfolio durch Coaching-Maßnahmen wäh-rend der Projektdurchführung sowie unterneh-mensindividuelle Schulungen und Trainings in den Bereichen Projektmanagement, Arbeitstechniken und Anwendungssysteme. Das skizzierte Portfolio ist schwerpunktmäßig auf die Bedürfnisse und Besonderheiten von KMU ausgerichtet; insbe-

MYconsult-Gründerteam (v. li.) : Dr. Stephan Kassanke, Dr. Yvonne Gro-ening und Dr. Markus Toschläger

MYconsult GmbH – IT-Projektmanagement (nicht nur) für KMU

Das junge Unter-nehmen hat En de 2003 die er sten größeren Kun den-projekte in Angriff genommen und ist trotz der anhal-tend schwierigen Marktsituation sehr er folgreich in das erste Geschäfts-jahr gestartet. So

Nähere Informationen zur MYconsult GmbH fi n-den Sie unter der Adresse http://www.myconsult-team.de.

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11Ausgabe 25

Newsletter des Paderborner Hochschulkreises e. V.— EQUILIBRIUM —

IBS-Absolventen der Universität Paderborn haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Diese Bilanz zog IBS-Absolventin Anke Oellrich im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit dem Titel „Empirische Analyse der ersten Berufsjahre von Absolventen der Studienrichtung IBS“. In einer re-präsentativen Untersuchung hatte Frau Oellrich im Oktober 2003 Absolventen der mittlerweile sieben IBS-Abschlussjahrgänge zu Studium und Beruf be-fragt und aussagekräftige Ergebnisse erhalten. Bei der Durchführung der schriftlichen Befragung wur-de sie vom PHK maßgeblich fi nanziell unterstützt.

Hauptmotive für die Studierenden zur Aufnahme des IBS-Studiums an der Universität Paderborn waren die Verknüpfung von Sprachen- und Wirtschaftsstudium und die internationale Ausrichtung des Studiengangs. Vor diesem Hintergrund verwundert nicht, dass mit 44% der mit Abstand größte Teil der Absolventen im Hauptstudium den Schwerpunkt International Management gewählt hat. Außerdem verbrachten 64% aller Befragten einen Teil ihrer Studienzeit im Ausland, vorzugsweise in Spanien, England oder Frankreich. Das freiwillige Absolvieren von Auslandssemestern wird von vielen Be frag-ten auch als Grund für die Überschreitung der Regelstudienzeit – um durchschnittlich zwei Semester, bei einer durchschnittlichen Studien-zeit von 9,07 Semestern – genannt. Bei der Stellenvergabe war nach Einschätzung der Befragten die Erfahrung im Ausland jedoch von we-sentlich höherer Wichtigkeit als die Studiendauer.

Bei der Bewertung von Studieninhalten und Studi enbedingungen schneiden die Aspekte „Grup pen größe in Sprachkursen und Übungen“ und „Unterstützung bei Planung eines Aus lands-aufenthalts“ am besten ab. Beide Aspekte werden mit „gut“ bewertet.

Hingegen werden die Aspekte „Praxisnähe des Stu diums”, „Vermittlung berufsbezogener Qua li-fi kationen” und „Unterstützung beim Berufs ein-stieg” nur mit „ausreichend“ bewertet. Durch die Bewertung in diesen Gebieten wird die Uni ver-

sität von den Studierenden aufgefordert, das Angebot noch zu verbessern. Weitere kritische Anmerkungen der Befragten beziehen sich auf eine mangelnde Vermittlung von EDV-Kenntnissen und fehlendes Training von „Soft Skills“; Fähigkeiten, die im Beruf stets gefordert werden.

Trotzdem haben die IBS-Absolventen den Berufseinstieg ohne größere Schwierigkeiten ge-meistert: Gut 50% der Befragten mussten nach Studienabschluss von keiner bis zu 10 Bewerbungen bis zur Aufnahme ihrer ersten Arbeitsstelle schrei-ben. Heute sind fast alle IBS-Absolventen berufs-tätig: 78,5% arbeiten in der Privatwirtschaft, 5,5% sind Beamte, 4,5% haben sich sogar selbständig gemacht. 7% haben eine Arbeitsstelle im Ausland gefunden. Banken/Finanzdienstleistungen, IT und Fahrzeugbau/Kfz-Zulieferer sind die drei meistge-nannten Branchen, in denen die Absolventen be-schäftigt sind. Mehr als zwei Drittel der Befragten arbeiten in einem Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.

Knapp 25% der IBS-Absolventen tragen in ihrer heutigen berufl ichen Position bereits Personalverantwortung. Entsprechend hoch sind daher auch die Gehälter. Das durchschnitt-liche Bruttojahresgehalt derjenigen, die ein bis zwei Jahre im Beruf sind, liegt bei 39.545 €. Durchschnittlich 48.571 € brutto im Jahr verdienen solche Absolventen, die bereits drei bis vier Jahre Berufserfahrung haben. Diejenigen, die seit fünf bis sieben Jahren im Beruf stehen, erhalten durch-schnittlich 56.296 € brutto pro Jahr. Knapp 90% der Berufstätigen haben dabei einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Die wichtigste Frage, wie zufrieden die Absolventen mit Ihrer berufl ichen und fi nanziellen Situation sind, beantworteten gut zwei Drittel mit zufrieden bis sehr zufrieden. Außerdem würden sich 70,5% der Befragten wieder für ein IBS-Studium an der Universität Paderborn entscheiden. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.

Anke Oellrich

PHK fördert Absolventenstudie zur Studien -richtung International Business Studies (IBS)

Erhaltene RufeFrau Prof. Dr. C. Sureth an die Carl-Franzens-Universität Graz (abgelehnt*)

Herr PD Dr. T. Mellouli an die Universität Halle-Wittenberg

* Frau Prof. Dr. C. Sureth hat den Ruf der Universität Paderborn (s. EQUILIBRIUM, Nr. 24) im April 2004 angenommen.

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12 Frühjahr 2004

Newsletter des Paderborner Hochschulkreises e. V.— EQUILIBRIUM —

PromotionenBalsliemke, Frank: „Gestaltung speditioneller Logistiksysteme zur integrierten Distribution und Redistribution“Barckow, Andreas: „Die bilanzielle Abbildung von derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungs be-ziehun gen“Böhme, Philip: „Transaktionskosten im Aktien-handel – Eine wettbewerbliche Analyse institutionel-ler und alternativer Handelssysteme in Europa“Busch, Axel: „Kollaborative Änderungsplanung in Unternehmensnetzwerken der Serienfertigung – Eine verhandlungsbasierte Konzeption zu interor-ganisationalen Koordination bei Störungen“Choi, Hangsok: „Zusammenhang zwischen organisatorischer Gerechtigkeit, geforderten Arbeitseinstellungen und Organizational Citizenship Behavior unter spezifi schen Vergütungssystemen“Ennemann, Ursula: „Wirtschaftliche Führung öf-fentli cher Krankenhäuser – eine kritische Be trach-tung der Public Private Partnership im deutschen Kran ken hauswesen aus institutionenökonomischer Sicht“Frank, Christine: „Conceptual Design of the Web-based Case Method – A Pedagogical Perspective“Gersmeyer, Horst: „Wettbewerbsfähigkeit von Wirt schaftsstandorten unter besonderer Berück-sichtigung industrieller Cluster – Analyse rah men und Ergebnisse einer empirischen Fallstudie“Groening, Yvonne: „Personalmanagement in de zentralen Entscheidungsstrukturen: ein ent-scheidungs- und agenturtheoretischer Er klärungs-ansatz“Gubelt, Carsten: „Eine simulationsgestützte Me-tho de für Budgetentscheidungen im Kundenbin-dungs management“Hamoudia, Hazem: „Planerische Ablaufgestaltung bei prozessorientierten Dienstleistungen“

Heller, Frank: „Wissensbasiertes Online-Störungs-

mana ge ment fl exibler hoch automatisierter Mon ta-ge sys teme“

Huang, Guanwei: „Wissensmanagement: Wissen-ver sorgung und kontextuelle Kollaboration bei Work fl ow-basierter Geschäfts prozess ab wicklung – Konzepte, Modelle und prototypische Implemen-tie rung“

Kassanke, Stephan: „Ontologiebasierte Strukturie-rung von Lernobjekten in der Domäne Operations Re search/Management Science und Einbettung in ein hypermediales Lernsystem – Konzeption und Im plementierung“Lessing, Hagen: „Prozess zur multivariaten Pro-gno se von Produktionsprogrammen für eine effi zi-en te mehrperiodische Kapazitätsplanung bei typi-sierten Dienstleistungen“Lukas, Elmar: „Multinationale Unternehmen und se-quen tielle Direktinvestitionen: Eine realoptionsthe o-re tische Modellierung“Ostmeier, Veit: „Das Informationspotential neuerer Rech nungslegungsinstrumente in International Re-porting Standards (IAS/IFRS)“Ould Hamady, Mohamed: „Ein Ansatz zur Ge stal-tung des operativen Fertigungsmanagements in ner-halb der Lieferkette“Römer, Ellen: „Flexibility in Buyer-Seller Relation-ships – A Transaction Cost Economics Extension Based on Real Options Analysis“Roy, Patrick: „Die Zuschauernachfrage im pro fes-sionel len Teamsport – Eine ökono mische Unter su-chung am Beispiel der deutschen Fußball-Bundes-li ga“Toschläger, Markus: „Situativer Methoden- und Werk zeug einsatz für das Ma nage ment von IT-Pro-jekten in kleinen und mittleren Unternehmen“Uebel, Matthias: „Ein Modell zur Steuerung der Kun den bearbeitung im Rahmen des Vertriebs ma-nage ments“

ImpressumHerausgeber: Paderborner Hochschulkreis e. V., Prof. Dr. Leena Suhl, 33095 Paderborn. Tel.: 05251-605245, E-Mail: [email protected]. Web: http://www.phk-ev.de. Produktion: Paderborner Hochschulkreis e. V., Universität Paderborn, 33095 Paderborn.Redaktion: Jörg Brandstetter, Carsten Huth, Yuriy Shkonda, Leena Suhl (allgemeine Redaktionstätigkeit), Claus Biederbick, Christine Frank, Markus P. Thiel (Lektorat).ViSdP/Titelbild/Layout: Yuriy Shkonda.Druck: Westfalia Druck GmbH, Paderborn.Aufl age: 2000 Stück.Für den Newsletter EQUILIBRIUM behält sich der Herausgeber alle Rechte aus dem Urheberrecht vor.