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Erfahrungsbericht - Auslandsaufenthalt in Plymouth Vorbereitung in Deutschland Die Vorbereitungszeit in Deutschland bestand aus dem Kennenlernen der Teilnehmer, Englischunterricht und der allgemeine n Beschäftigung mit der englischen Kultur sowie mit möglichen Herausforderungen und Besonderheiten während des Aufenthaltes in England. Auch Ängste einzelner Personen und der Umgang damit wurden besprochen. Der Englischunterricht war mit 4 Stunden in der Woche aus meiner Sicht ein wenig dürftig, weil ich eine etwas höhere Erwartungshaltung hatte. Ich hätte auch gerne mehr an der Grammatik gearbeitet. Alles in allem war es jedoch „locker-flockig“. Anreise Da ich als einzige aus der Gruppe ein Visum benötigte, war es nicht ganz klar, ob ich überhaupt mitkommen kann. Am Tag der Abreise konnte ich nicht mit, da mein Visum noch nicht bearbeitet worden war. Die Hoffnung war schon gestorben, als ich dann doch am letzten möglichen Tag eine Mitteilung bekam, dass mein Pass in Düsseldorf angekommen sei. Freitags konnte ich mein Glück kaum fassen und Samstagmorgen ging es schon los nach England. Die Reise alleine anzutreten, hatte mir ein wenig Bauchschmerzen bereitet aber es war einfacher und viel besser als gedacht. Vom Flughafen Köln-Bonn mit Germanwings nach London Heathrow, in London gefühlte 10km durch den Flughafen zum Coach (Fernreisebus) und dann direkt ab nach Plymouth. In Plymouth wurde ich dann von den beiden IDUMO-MitarbeiterInnen, Janet von Almond und meiner host mum (Gastmutter) empfangen. Gastfamilie Da ich bis zum Tag der Anreise keine Ahnung hatte, zu wem ich komme, sind mir einige Gedanken durch den Kopf geschossen: Was kommt auf mich zu? Haben die Kinder? Haben die Haustiere? Sind sie nett? Komme ich mit denen klar? Kommen die mit mir klar? Ich hatte Glück. Ein nettes älteres Ehepaar, welches seit 3 Jahren „Studenten“ bzw. hosts aufnimmt. Ich hatte ein sehr kleines aber gemütliches Zimmer. Zum Frühstück gab es Toast mit Marmelade und Tee oder Kaffee. Zum Mittag wurde mir ein leckeres Sandwich gemacht. Eine kleine Tüte Chips (Umweltverschmutzer-Tüten), etwas Süßes, eine

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Erfahrungsbericht - Auslandsaufenthalt in Plymouth

Vorbereitung in Deutschland

Die Vorbereitungszeit in Deutschland bestand aus dem Kennenlernen der Teilnehmer, Englischunterricht und der allgemeine n Beschäftigung mit der englischen Kultur sowie mit möglichen Herausforderungen und Besonderheiten während des Aufenthaltes in England. Auch Ängste einzelner Personen und der Umgang damit wurden besprochen. Der Englischunterricht war mit 4 Stunden in der Woche aus meiner Sicht ein wenig dürftig, weil ich eine etwas höhere Erwartungshaltung hatte. Ich hätte auch gerne mehr an der Grammatik gearbeitet. Alles in allem war es jedoch „locker-flockig“.

Anreise

Da ich als einzige aus der Gruppe ein Visum benötigte, war es nicht ganz klar, ob ich überhaupt mitkommen kann. Am Tag der Abreise konnte ich nicht mit, da mein Visum noch nicht bearbeitet worden war. Die Hoffnung war schon gestorben, als ich dann doch am letzten möglichen Tag eine Mitteilung bekam, dass mein Pass in Düsseldorf angekommen sei. Freitags konnte ich mein Glück kaum fassen und Samstagmorgen ging es schon los nach England. Die Reise alleine anzutreten, hatte mir ein wenig Bauchschmerzen bereitet aber es war einfacher und viel besser als gedacht. Vom Flughafen Köln-Bonn mit Germanwings nach London Heathrow, in London gefühlte 10km durch den Flughafen zum Coach (Fernreisebus) und dann direkt ab nach Plymouth. In Plymouth wurde ich dann von den beiden IDUMO-MitarbeiterInnen, Janet von Almond und meiner host mum (Gastmutter) empfangen.

Gastfamilie

Da ich bis zum Tag der Anreise keine Ahnung hatte, zu wem ich komme, sind mir einige Gedanken durch den Kopf geschossen: Was kommt auf mich zu? Haben die Kinder? Haben die Haustiere? Sind sie nett? Komme ich mit denen klar? Kommen die mit mir klar?Ich hatte Glück. Ein nettes älteres Ehepaar, welches seit 3 Jahren „Studenten“ bzw. hosts aufnimmt. Ich hatte ein sehr kleines aber gemütliches Zimmer. Zum Frühstück gab es Toast mit Marmelade und Tee oder Kaffee. Zum Mittag wurde mir ein leckeres Sandwich gemacht. Eine kleine Tüte Chips (Umweltverschmutzer-Tüten), etwas Süßes, eine kleine Flasche Wasser und Obst gehörten ebenfalls mit zum Lunchpaket. Abends wurde in meiner Gastfamilie immer frisch und lecker gekocht. Auf meinem Zimmer hatte ich einen kleinen Fernseher und einen elektrischen Heizer, den ich nach Bedarf benutzen konnte. Alles in allem habe ich mich sehr wohl gefühlt und wurde direkt herzlich aufgenommen.

Sprachkurs

Der Sprachkurs in England, bei welchem ich leider nicht von Anfang an dabei war, hat meine Erwartungen voll erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Vier Stunden täglich mit einer außerordentlich guten Englischlehrerin haben mir in den 3 Tagen, an denen ich teilnehmen konnte, sehr viel gebracht und ich habe mehr gelernt als während der Vorbereitungszeit in Deutschland. Vor allem weil die ganze Zeit Englisch gesprochen wurde und man kaum die Möglichkeit hatte, sich auf

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Deutsch zu unterhalten, hat man sich schnell auf die Sprache und Aussprache einstellen können.

Praktikum

Mein Praktikum habe ich wider Erwarten bei einem Künstler absolvieren dürfen. Ich habe mich am ersten Tag gefragt, was ein „chaotischer“ Künstler mit einem Bürojob zu tun hat. Eigentlich wollte ich in den kaufmännischen Bereich gehen … Nach zwei Tagen habe ich gemerkt, dass mein Boss ein wenig Unterstützung mit seiner Organisation und Buchhaltung brauchte und da fühlte ich mich wie berufen. Ich habe viele interessante Aufgaben bekommen und Menschen kennen gelernt. Von einer Umfirmierung bis zum Einkauf von Künstlerbedarf war alles mit dabei. Es war eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen will. Ich will hier eigentlich nur sagen, dass man offen sein soll, für das, was einen in England erwartet. Die Arbeitsweise ist eine andere als in Deutschland aber lasst euch drauf ein.

Freizeit

Plymouth bietet eine Menge Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Geschäfte haben sogar sonntags geöffnet (so ein kleiner Tipp für alle Shopaholics). Pubs und Bars gibt es genügend an der Royal Parade und im Barbican, welcher auf jeden Fall den ein oder anderen Besuch wert ist. Das Life Center bietet viele Indoor-Aktivitäten wie z.B. Klettern, Schwimmen, Sauna und Fitness.In der Stadt gibt es Kinos, eine Bowlingbahn, Restaurants, Bars, Clubs, Einkaufpassagen und den Drake Circus (ein Shopping Center). Unsere Gruppe war zudem im Eden Project, einem künstlich angelegten botanischen Garten und im Dartmoor, der wundervollen Landschaft um Plymouth herum.

Zudem findet einmal wöchentlich ein Jour Fixe statt, bei dem sich die gesamte Gruppe mit den PädagogInnen trifft um sich über Eindrücke, Erfahrungen und Probleme auszutauschen.

Fazit:

Jeder, der Interesse an einem Aufenthalt in England oder im Ausland hat, sollte diese Erfahrung machen, selbst die, welche sich nicht sicher waren, haben es nicht bereut. Die Erfahrung in der Gruppe ist einzigartig und im Sommer stelle ich mir die Reise noch schöner vor als im Winter. Die meisten Teilnehmer haben eine Steigerung des Selbstbewusstseins und der Motivation festgestellt. Man sollte keine zu hohen Erwartungen an die Praktikumsstellen haben jedoch sollte man dem Ganzen eine Chance geben und alles positiv angehen!