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Individualisierungskonzept gem. §17a Abs. 4 i.V.m. §17a Abs. 6 Schulgesetz
Erstelldatum: 24.01.2013
Schulkonferenzbeschluss: 05.06.2013
Inhaltsverzeichnis
0. Leitgedanken
1. Diagnoseinstrumente
1.1 Auswahl/-wertung
1.2 Einsatz
2. Zuordnung auf fachlichen Anforderungsniveaus 2.1 Kriterien der Zuordnung
2.2 Aufgabenstellungen
3. Organisation der Differenzierungsmaßnahmen 3.1 Unterricht
3.2 Lernbüro
3.3 Lernbereich Naturwissenschaften
3.4 Duales Lernen
3.5 Projekt Übergang
3.6 Logbuch
3.7 Online-Förderung
3.8 Zuweisung zu Anforderungsniveaus
4. Formen der Lernbegleitung, Rückmeldung und Information 4.1 Logbuch
4.2 Bilanz- und Zielgespräch
4.3 Individuelle Bildungsberatung
5. Festlegungen zur Leistungsbewertung 5.1 Punkte- und Notentabellen
5.2 Klassenarbeiten
6. Konkretisierung durch Beispiele
6.1 Beispiel Logbuch
6.2 Beispiel Ziel- und Bilanzgespräch
6.3 Beispiel Deutsch
6.4 Beispiel Mathematik
6.5 Beispiel Englisch
6.6 Prozent-/Punktetabelle
7. Schulkonferenzbeschluss
1. Diagnoseinstrumente Für die erfolgreiche Differenzierung und Individualisierung des Lernens ist die regelmäßige
Überprüfung des Lernstandes der Schüler/innen ein wichtiger Aspekt:
1.1 Auswahl/-wertung Folgende Diagnoseinstrumente finden an der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg
Anwendung:
a) Lernausgangslage 7
b) Vergleichsarbeiten (extern)
c) Klassenarbeiten (intern für alle Klassen/Jahrgänge gleich)
d) Eingangsdiagnostik vor Beginn eines neuen Bausteins
1.2 Einsatz Die Diagnoseinstrumente (1.1) werden an der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg zur
Diagnose folgender Aspekte eingesetzt:
Zu a) In den Fächern Deutsch, Mathematik und der 1. Fremdsprache (derzeit nur Englisch)
werden die Lernvoraussetzungen nach der Auswertung der Lernausgangslage für jedes
einzelne Kind analysiert. Die Ergebnisse sind die Basis für den Einstieg in den individuellen
Lernprozess und das Lernbüro. Es kann hier schon festgestellt werden, welche Kinder
besondere Förderung oder Forderung benötigen.
Zu b) Die Vergleichsarbeiten, bzw. vergleichenden Arbeiten in Jahrgang 8-10
ermöglichen die Diagnose auf verschiedenen Ebenen, insbesondere
- individueller Leistungsstand und Lernfortschritt der Kinder in Bezug auf die Anforderungen
der Rahmenpläne
- Vergleich unterschiedlicher Lerngruppen, Analyse eventuell unterschiedlicher Ergebnisse,
Problemanalyse, Unterrichtsentwicklung
- Vergleich der schulischen Arbeit mit ausgewählten Vergleichsgruppen anderer Schulen.
Zu c) Für die Klassenarbeiten gelten die gleichen Möglichkeiten wie für die
Vergleichsarbeiten. Die Klassenarbeiten werden mit jedem Unterrichtsbaustein vorab
konzipiert und von allen Kindern einer Jahrgangsstufe geschrieben. Die Ebenen der
Diagnose sind die gleichen wie und Punkt b), erster und zweiter Spiegelstrich.
Zu d) Im Lernbüro (M, D, E) und auch im Lernbereich Naturwissenschaften, bzw. ab
Jahrgang 9 in den Profilkursen Physik, Chemie, Biologie wird vor Beginn eines neuen
Unterrichtsbausteins eine Eingangsdiagnostik in Form der Testung von
rahmenplanbezogenen Lernvoraussetzungen gemacht. Diese Eingangstests sind in den an der
Schule genutzten Lehrbüchern enthalten.
Für das Lernbüro können dadurch von Beginn an Übungsschwerpunkt festgelegt werden. Im
naturwissenschaftlichen Bereich gibt der Test Auskunft über die Voraussetzungen im
fachlichen Anforderungsniveau.
2. Zuordnung auf fachlichen Anforderungsniveaus Die fachlichen Anforderungen, die in den von der Schule erstellten Unterrichtsbausteinen an
die Kinder gestellt werden, ergeben sich aus den Rahmenlehrplänen für Berlin.1
1 Vgl. Schulversuchsgenehmigung „Pilotphase Gemeinschaftsschule“, V Unterricht/Stundentafel, Juni 2013.
2.1 Kriterien der Zuordnung Nach der Eingangsdiagnostik zum jeweiligen Unterrichtsbaustein (1.1 und 1.2) erfolgt für
jedes Kind der nach Lernvoraussetzungen bestmögliche Einstieg in den Unterrichtsinhalt. Pro
Baustein kann jedes Kind Aufgaben aller Anforderungsniveaus bearbeiten.
Eine Zuordnung auf dem Zeugnis erfolgt ab Jahrgangsstufe 9/2. Halbjahr. Hier wird für die
Fächer Deutsch, Mathematik, 1. Fremdsprache und den Profilkurs im Lernbereich
Naturwisssenschaften (siehe 3.3) folgende Bemerkung ergänzt:
„Die Leistungen im Fach … wurden vorrangig auf G-Niveau / E-Niveau erbracht.“2
Außer auf den Abschluss- oder Abgangszeugnissen werden die Leistungen nur mit
Punkten ausgewiesen.3
Auf den Zeugnissen wird am Ende der Jahrgangsstufe 9 und am Ende des 1. Habljahres der
Jahrgangsstufe 10 vermerkt, welchen Abschluss die Schüler/innen bei gleichbleibendem
Leistungsstand voraussichtlich erreichen werden.4
2.2 Aufgabenstellungen
Anhand der prozentualen Anteile, welche durch die Schüler/innen bearbeitet wurde, kann für
jeden Baustein festgelegt werden, auf welchem Niveau vorrangig gearbeitet wurde.
3. Organisation der Differenzierungsmaßnahmen
3.1 Unterricht Der Unterricht findet in 80 Minuten- Blöcken statt, die nicht mehr durch eine oftmals
störende Schulglocke unterbrochen werden. Klassenteams mit zwei Lehrern betreuen
gleichberechtigt eine Klasse, die sich in der Ankomm- und Gruppenzeit zunächst um
Organisatorisches, Aktuelles, Probleme etc. im normalen Klassenverband kümmern. Durch
2 Vgl. Schulversuchsgenehmigung „Pilotphase Gemeinschaftsschule“, VII Zeugnisse, Juni 2013.
3 Vgl. Schulversuchsgenehmigung „Pilotphase Gemeinschaftsschule“, VII Zeugnisse, Juni 2013.
4 Vgl. Schulversuchsgenehmigung „Pilotphase Gemeinschaftsschule“, VIII Abschlüsse, Juni 2013.
die 15-minütige Ankommenszeit wird notorischem Zuspätkommen und damit verbundenem
Stress vorgebeugt.
Durch die Blockstruktur im Lernbüro und durch die Lernbausteine in den Gesellschafts- und
Naturwissenschaften hat jeder Schüler die Möglichkeit sein eigenes Tempo zu finden und sich
sein *Lernen* individuell zu planen. Diese Planung wird mit Hilfe des Logbuchs zu
Wochenbeginn vorgenommen. Die Arbeit im Lernbüro findet klassenübergreifend statt,
wodurch auch die Sozialkompetenz gestärkt wird. Am Ende der Woche wird das Geschaffte
von Schülern und Lehrern im Logbuch reflektiert und dokumentiert, so dass auch die Eltern
einen Überblick über die Woche erhalten.
Die Lernfortschritte werden durch regelmäßige Planungs- und Zielgespräche mit Eltern und
Schülern unterstützt.
Leistungen werden in Notenpunkten (15 Punkte bis 0 Punkte) bewertet.
So kann ein Tagesablauf aussehen
8.00 – 8.40 Ankomm-/ Gruppenzeit
8.45 – 10.05 Lernbüro (Kernfächer: D, E, M)
10.05 – 10.25 Pause
10.25 – 11.45 Nawi/ Gewi
11.45 – 13.00 Mittagessen, Freizeitangebote,
Planungsgespräche
13.00 – 14.20 z.B. Wahlpflichtunterricht, SAS, Klassenrat
14.20 – 14.40 Pause
14.40 – 16.00 Wahlpflichunterricht / freie Angebote
3.2 Lernbüro Das Lernbüro ist der Ort für das Lernen, für das Training und das Üben. Es setzt den
Akzent auf den individualisierten, systematischen Erwerb von Qualifikationen in den Fächern
Deutsch, Mathematik und Englisch. Aufeinander aufbauende Bausteine sind das
Pflichtprogramm eines jeden Schülers und einer jeden Schülerin.
Lernen ist ein individueller und aktiver Prozess, den jedes Kind selbst vollziehen muss.
Dieser Prozess erlaubt ausdrücklich unterschiedliche Lerntempi, hängt niemanden ab, bremst
aber auch niemanden. Nicht jeder macht jeden Schritt, schon gar nicht zur gleichen Zeit.
Unterschiedliche inhaltliche und methodische Wege der Erarbeitung sind möglich. Das
Grundprinzip des Lernbüros ist die innere Differenzierung. Sie besagt, dass jeder Schüler
und jede Schülerin hier ihre eigenen Lernvorhaben plant, durchführt und reflektierend
abschließt.
Im Lernbüro sind auch gemeinsame Phasen nötig. So kann die Einführung in neue Themen
gemeinsam im Klassenverband geschehen Solche gemeinsamen Phasen müssen aber nicht
immer für alle Lernenden der Gruppe gegeben werden, sondern können auch für Teilgruppen
erfolgen. Das kann je nach Differenzierung im Blick auf Lernstand, Thema oder Methode
nötig sein.
Auch die Unterschiede, die sich durch die Phasen des Lernprozesses ergeben, führen zu
verschiedenen Arbeitsorganisationen im Lernbüro: Lernen, Üben, Behalten bzw.
Ergebnissicherung werden durch unterschiedliche Angebote und Materialien gestützt. Beim
Neuerwerb von Kenntnissen und Verfahren wird der Anteil personaler Zuwendung größer
sein. Z.B. wird die Einführung in das Bruchrechnen mit einem Fachlehrer erfolgen. In den
nachfolgenden Phasen des Lernprozesses dominiert die individuelle Auseinandersetzung
mithilfe der entsprechenden Aufgaben und Verfahren.
Die Rolle der Lehrer/innen verändert sich stärker in Richtung eines Lernberaters, der mit
einzelnen Schüler/innen oder mit Kleingruppen Arbeitspläne und Arbeitsschritte bespricht,
konkrete Fragen erläutert, Hilfen gibt und den jeweiligen Leistungsstand kontrolliert. Wichtig
für das Lernbüro ist also eine besondere Ausstattung mit Arbeitstischen,
Computerarbeitsplätzen sowie Materialschränken.
Wesentlicher Bestandteil der Arbeit im Lernbüro sind die Laufzettel für Deutsch,
Mathematik und Englisch.
Den Arbeitsplan für eine Woche oder auch für einen längeren Zeitraum erstellen die
Schüler/innen mithilfe der Lehrer/innen und zunehmend allein.
Ihre Arbeit dokumentieren sie im Logbuch. Täglich formulieren sie Ziele, die sie erreichen
wollen, und am Ende der Stunde wird reflektiert, ob und warum die Arbeit im Lernbüro
erfolgreich oder nicht erfolgreich war.
Nach einem bestimmten Zeitraum muss eine Prüfung gemacht werden, um das nötige
Diplom, das am Ende einer Einheit steht, zu erreichen (siehe 5.2).
Besondere Förderung für Leistungsstarke und Leistungsschwache
Im Lernbüro werden sowohl leistungsstärkere als auch leistungsschwächere Schüler/innen
besonders gefördert und gefordert.
Lernstarke Schüler/innen können erweiterte Aufgaben bewältigen, Themen recherchieren
und Literatur zu einem Thema suchen und bearbeiten. Außerdem können diese Kinder bei
entsprechendem Ergebnis der Eingangsdiagnostik für den jeweiligen Baustein das „Lernbüro
plus“ besuchen. Hier werden sie in 2 Stunden zusätzlich pro Woche mit einem individuellen
Schwerpunktprogramm gefördert, das sich auf Sprachförderung in Deutsch und Englisch
bezieht.
Ergänzt wird das Angebot durch ebenfalls doppelstündige WP2-Kurse in den Bereichen z.B.
Dyskalkulie, LRS, Mathe plus etc.
Darüber hinaus können Schüler/innen gemeinsam an Problemlösungen arbeiten und so
genannte Experten- oder Helfersysteme bilden.
Expertensystem: Schüler/innen können als Experten für bestimmte Aufgaben und Themen
zuständig sein und sind dann primäre Ansprechpartner für diesen Bereich.
Helfersystem: Schüler/innen, die ihr Pensum geschafft haben, können ihren Mitschülern
Themen erklären und dabei den gelernten Lernstoff wiederholen bzw. vertiefen.
Möglichkeit der Selbstkontrolle mithilfe spezifischer Arbeitsmaterialien
Eine zentrale Anforderung an die Materialien ist, dass sie die Selbstüberprüfung bzw.
Selbstkontrolle ermöglichen. Das ist insbesondere in Phasen der Übung wichtig. Nur so
kann ein Lernweg eigenständig sein. Gleichwohl verlieren Lehrer/innen nicht die Funktion als
letzte Instanz der Kontrolle. Sie geben aber Verantwortung an die Schüler/innen ab, die z.B.
auch im Rahmen des Expertensystems Kontrollen durchführen können.
Den Abschluss eines Lernabschnitts bildet eine Überprüfung. Die erfolgreiche Bearbeitung
und der Erwerb einer Qualifikation werden den Schülern und Schülerinnen in einem Diplom
bestätigt.
3.3 Lernbereich Naturwissenschaften Der Einstieg in die Unterrichtsbausteine für den Lernbereich Naturwissenschaften startet
ebenfalls mit einer Eingangsdiagnostik und setzt sich wie in den Fächern Deutsch,
Mathematik und 1. Fremdsprache mit der individuellen Arbeit am Unterrichtsinhalt fort.
In Klasse 9 und 10 werden die Fächer Physik, Chemie und Biologie als Lernbereich
gemeinsam jeweils einstündig für alle Kinder unterrichtet. Um die Anforderungen für den
MSA zu erfüllen, wählen die Schüler/innen in einem der Fächer einen zweistündigen
Profilkurs, der sich an den beiden abschlussbezogenen Anforderungsniveaus der
Integrierten Sekundarschule orientiert.5
3.4 Duales Lernen Die Differenzierung im Bereich Duales Lernen, WAT, Berufsorientierung ergibt sich aus
einem gesonderten Konzept der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg.
3.5 Projekt Übergang
- ein Berliner Förderansatz für Schüler mit erheblichen Beeinträchtigungen in der
sozialen und emotionalen Entwicklung -
1997 ist in Berlin das „Projekt Übergang" in der Werbellinsee-Grundschule in Berlin-
5 Vgl. Schulversuchsgenehmigung „Pilotphase Gemeinschaftsschule“, VII Zeugnisse, Juni 2013.
Schöneberg unter Frau Dr. Ulrike Becker (aktuell Leiterin der Prignitz-Schule) entstanden. Es
fördert Kinder mit erheblichen Beeinträchtigungen in der emotionalen und der kognitiven
Entwicklung integrativ.
Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Werbellinsee-Grundschule in Berlin-Schöneberg, der
Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport, des Instituts für Interkulturelle Erziehung der
FU Berlin, des Schulpsychologischen Dienstes in Berlin-Tempelhof-Schöneberg sowie des
Förderzentrums Prignitz-Schule.
Wir möchten dieses Projekt an der Sekundarschule weiterführen und haben die Prignitz-
Schule als Partner gewinnen können.
Welche Kinder werden durch das Projekt gefördert?
Kinder, die bereits in der Kindertagesstätte einen besonderen Hilfebedarf haben und bei denen Kinder- und Jugendpsychiater schon vor der Einschulung eine Unterrichtung in einer Grundschulklasse als prognostisch ungünstig einstufen.
Schüler, die von Lehrern, Erziehern und psychosozialen Fachdiensten als besonders hilfebedürftig und für die Klassengemeinschaft als nicht mehr tragbar beschrieben werden, da sie sich selbst oder andere massiv gefährden.
Welche Vorgeschichte haben die Kinder?
Im Verhalten beeinträchtigte Kinder werden üblicherweise durch die Ordnungsmaßnahme
„Schulverweis" zunächst zwischen Schulen verschoben, bevor sie in einer Schule für
Erziehungshilfe ankommen, in der sie auf andere Kinder treffen, die ebenfalls eine lange
`Odyssee` durch Schulen hinter sich haben. Aufgrund ihrer negativen Schulerfahrungen
zeigen diese Schüler dann häufig eine ausgeprägte Schulunlust, bleiben oft dem Unterricht
fern und verhalten sich in der Schule vorrangig aggressiv.
Die Häufung von Kindern mit emotionalen Beeinträchtigungen in einer Schule bedingt
Nachahmungseffekte und Identifikationsprozesse bei Schülern, die sie zusätzlich beim Lernen
sowie in ihrem Verhalten behindern und die die psychische Belastung von Lehrern im
Unterricht begünstigen, so dass eine integrative Unterrichtung dieser Schüler in den meisten
Bundesländern Vorrang hat.
Wie ist das Projekt aufgebaut?
Der Förderansatz Projekt „Übergang" rückt Kooperation, Beratung, Anerkennung und
Vernetzung in den Mittelpunkt der Förderung. Er besteht aus fünf Modulen, die
zusammenwirken, und dadurch die soziale Integration und die Förderung schwieriger Kinder
im Klassenverband ermöglichen. Durch die fünf Module erhalten schwierige Schüler eine
äußere Strukturierung des Schulalltags, die ihnen Halt gibt und Grenzen setzt, was eine starke
Reduktion der Verhaltenssymptomatik zur Folge hat. Die Eltern werden so einbezogen, dass
sie konstruktiv mit der Schule kooperieren und ihre Kinder im Hinblick auf die soziale
Kompetenz in der Schule stärken lernen. Die Bezugspersonen Lehrer und Erzieher erhalten
soviel Unterstützung im System Schule, dass sie die Schüler mit dieser Unterstützung
unterrichten können.
Diese fünf Module sind:
Lehrerberatung Elternberatung Integration in den Klassenverband temporäre Lerngruppe „Übergangsklasse" sowie Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe
Wie lange bleiben die Kinder dort?
Die Aufnahme von Kindern in das Projekt wird durch die mehrmals jährlich stattfindende
Integrationsfachkonferenz geregelt. Die Verweildauer der Kinder im Projekt beträgt ein bis
drei Jahre.
Haben die Kinder keine Verbindung mehr zu ihren Klassen?
Während des Projekts verbleiben diese Kinder in ihrem ursprünglichen Klassenverband und
besuchen viermal wöchentlich von 10.00 bis 11.30 Uhr die temporäre Lerngruppe
„Übergangsklasse".
Das Konzept sieht starke Verknüpfungen zwischen Regelunterricht und temporärer
Lerngruppe vor: Die beeinträchtigten Kinder bringen einmal wöchentlich ein Gastkind aus
ihrer Klasse in die temporäre Lerngruppe mit und stellen einmal monatlich ein Experiment
aus dem Lernbereich „forschendes Lernen", das sie in der temporären Lerngruppe erarbeiten,
in der Klasse vor. Der Lernbereich „forschendes Lernen" kann eine Stärke von Kindern mit
emotionalen Beeinträchtigungen darstellen und weckt häufig ein großes Interesse. Hier
werden behinderte Kinder in einem Bereich gefördert, der ihnen hohe Anerkennung bei den
Nichtbehinderten verschafft.
3.6 Logbuch
„Das Logbuch ist ein Instrument, mit dem die Schülerinnen und Schüler lernen können, eigene
schulische Ziele zu bestimmen, ihren Lernprozess zu planen und zu überwachen und ihre Ergebnisse
selbst auszuwerten.“
Wie in der Seefahrt im Logbuch der Standort des Schiffes auf seiner Fahrt aufgeschrieben wurde,
dokumentiert das Logbuch den Stand des Lernens der Schülerinnen und Schüler, so das
Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) Berlin-Brandenburg, das die Möglichkeiten im
Verbundprojekt ‚Lernen für den Ganztag entwickelt und erprobt hat.
Das Logbuch kann als gut handhabbares Instrument für selbstständige Schülertätigkeit,
Terminplaner und Hausaufgabenheft sowie als Kontaktmöglichkeit zwischen Lehrenden,
Lernenden und Eltern genutzt werden.
Die Logbücher sind zugleich ein wesentlicher Ansatz für selbstverantwortetes Lernen. Die
Schülerinnen und Schüler überlegen, welche Lernziele sie sich setzen und notieren diese im
Logbuch. Im ‚LernBüro‘ arbeiten sie nach diesen Zielstellungen und können so selbst ‚kontrollieren‘,
welche ‚Bausteine‘ der Lernkarteien sie auf dem Weg dorthin bearbeitet und welche Leistungen sie
bei der Lernarbeit erreicht haben.
3.7 Online-Förderung Auf der Homepage der Schule ist eine Schülerseite untergebracht. Im Bereich Online-
Förderung sind Links für die Fächer DEUTSCH, MATHEMATIK und ENGLISCH
zusammengestellt. Diese Seite richtet sich direkt an die Schülerinnen und Schüler. Hier
können sie auch eigene Inhalte einstellen und haben so die Gelegenheit, Unterrichtsinhalte
zuhause zu vertiefen. Die Angebote liefern immer auch Lösungen, so dass jeder Schüler
eigenständig arbeiten kann.
3.8 Zuweisung zu Anforderungsniveaus Durch die binnendifferenzierte Arbeit in allen Fächern ergibt sich KEINE Erstzuweisung, da
bei aller Individualisierung der Arbeitspläne allen Schülern die Aufgaben aller Niveaustufen
offen bleiben. Da es keine G- und E-Kurse an der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg gibt,
entfällt daher auch ein Auf- oder Abstieg.
4. Formen der Lernbegleitung, Rückmeldung und Information
4.1 Logbuch (siehe Anlage 6.1)
4.2 Bilanz- und Zielgespräch Die Gespräche finden zweimal im Schuljahr statt.
(siehe Anlage 6.2)
4.3 Individuelle Bildungsberatung (siehe 3.2)
5. Festlegungen zur Leistungsbewertung
5.1 Punkte- und Notentabellen Im Jahrgang 7 – 10 werden bei der Leistungsbewertung auf Zeugnissen und in
Klassenarbeiten, Präsentationen etc. nur Punkte ausgewiesen. Für die Umrechnung in Noten
auf Abschluss- oder Abgangszeugnissen gilt die Tabelle der aktuellen Sekundarstufen-
Verordnung entsprechend:
Noten
Punkte
im nicht leistungs-
differenzierten
Unterricht und
in Niveaustufe E
in Niveaustufe G
1
15
14
13
2
1
12
11
10
3
2
9
8
7
4
3
6
5
4
4
5
3
5
2
1
6 6 0
5.2 Klassenarbeiten
Die Klassenarbeiten in allen Fächern enthalten folgenden Anteil der unterschiedlichen
Anforderungsniveaus (angestrebt ab Schuljahr 2013/14):
Die Bearbeitung aller Aufgaben mit und ergeben zusammen 12 Punkte. Werden
auch die Aufgaben mit bearbeitet, ergeben sich bei richtiger Bearbeitung insgesamt
15 Punkte.
Für die Klassenarbeiten in Jahrgang 7-10 zu den Bausteinen in den Fächern Deutsch,
Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften gilt folgende weitere Vorgabe:
- Jeder Baustein dauert 6 Wochen
- In diesem Zeitraum können die Schüler/innen die Klassenarbeit zu dem
Zeitpunkt schreiben, wenn sie sich dafür „fit“ fühlen
- Bei Ablauf der 6 Wochen müssen alle Schüler/innen, welche die zugehörige
Arbeit noch nicht geschrieben haben diese zu einem festgelegten Termin
schreiben
- Für die Bewertung gilt eine festgelegte Prozent-/Punktetabelle (siehe 6.6)
- Die Auswertung der Klassenarbeiten und der Laufzettel für die vorher
bearbeiteten Bausteine in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch
ergibt ggf. die Zuordnung zu einem der beiden abschlussbezogenen
Anforderungsniveaus (siehe 2.1)
6. Konkretisierung durch Beispiele
1. Gemeinschaftsschule Schöneberg (07K12) im Bezirk Tempelhof–Schöneberg von Berlin
1. Gemeinschaftsschule Schöneberg Rubensstr. 63 D-12157 Berlin
Schulkonferenzbeschluss
zum Differenzierungskonzept
030 / 90277 - 7906
030 / 90277 - 4339 e-mail: [email protected] Bearbeiter: Herr Runkel
Bus: 187 (Rubensstraße/S-Friedenau) S-Bahn: S1 (Friedenau) U-Bahn: U4 (Innsbrucker Platz)
Datum: 01.08.2013
Beschluss der 3. Schulkonferenz im Schuljahr 2012/13 zum Tagesordnungspunkt
„Konzepte/Individualisierungskonzept“
Die Schulkonferenz der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg hat am 05.06.2013 folgenden
Beschluss zum o.g. Tagesordnungspunkt gefasst:
„Die Schulkonferenz beschließt: a) In Klassen, die mit der Umsetzung eines Modells für das jahrgangsübergreifende Lernen in JG 4-10 beginnen, wird die Leistungsbewertung in Jahrgang 4 mit dem Indikatorenzeugnis vorgenommen. b) Für die Jahrgänge 5 bis 8 werden an diese Art der Bewertung anschließende Formen der Leistungsbewertung in den kommenden Schuljahren, je nach Entwicklungsstand des Jahrgangsübergreifenden Lernens, erarbeitet. c) Für die Jahrgangsklassen in JG4 werden zukünftig ebenfalls Indikatorenzeugnisse verwendet. d) Das vorgestellte Individualisierungskonzept für die Sekundarstufe. e) Für Jahrgang 9 wird das Beiblatt zur Bewertung des BBR dem Zeugnis hinzugefügt. f) Der Schulkonferenz werden diese Beschlüsse zur Aufnahme in das Schulprogramm vorgelegt. Die Schulkonferenz möge außerdem die Individualisierung der Leistungsbewertung als Entwicklungsschwerpunkt für Jahrgang 4-10 in das Schulprogramm aufnehmen.
Runkel
Schulleiter
7. Schulkonferenzbeschluss