eu-agrarpolitik und ihr beitrag zur ernährungskrise
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Tobias Reichert Germanwatch. EU-Agrarpolitik und ihr Beitrag zur Ernährungskrise. Nach Art. 33 des EG Vertrags - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
EU-Agrarpolitik und ihr Beitrag zur Ernährungskrise
Tobias Reichert Germanwatch
1. Ziele der GAPNach Art. 33 des EG Vertragsa) die Produktivität der Landwirtschaft durch Förderung des
technischen Fortschritts, Rationalisierung der land- wirtschaftlichen Erzeugung und den bestmöglichen Einsatz der Produktionsfaktoren, insbesondere der Arbeitskräfte, zu steigern;b) auf diese Weise der landwirtschaftlichen Bevölkerung, insbesondere durch Erhöhung des Pro-Kopf-Einkommens der in der Landwirtschaft tätigen Personen, eine angemessene Lebenshaltung zu gewährleisten;c) die Märkte zu stabilisieren;d) die Versorgung sicherzustellen;e) für die Belieferung der Verbraucher zu angemessenen Preisen Sorge zu tragen.
Seit 1963 unverändert
Instrumente
Garantiepreise, Außenschutz Exportsubventionen Investitionsbeihilfen
fördern Produktion, Rationalisierung und Intensivierung
Effekte
seit Ende der 70er Jahre:
Überproduktion, vor allem von Getreide, Fleisch, Milch
Umweltschäden durch Dünger und Pestizideinsatz
Lebensmittelskandale (Hormonfleisch etc.)
Effekte in Entwicklungsländern
- Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel, v.a. Getreide, Milchprodukte, Rindfleisch auch Zucker fallen.
- Versorgung städtischer Märkte durch Importe- Kleinbauern werden von nationalen
Absatzmärkten verdrängt- Anreiz zur Vernachlässigung des Agrarsektors
– auch in EZ- verstärkt IWF-Weltbank-Programme
Handelspolitische Spannungen
mit USA und anderen großen Agrarexporteuren (Cairns-Gruppe)
Subventionswettlauf Quotenregelung für Milch, um Überschüsse zu
begrenzen.
"Reformprogramm" im Rahmen der WTO
Erweiterte Ziele der EU
Nachhaltige Entwicklung Umwelt und Verbraucherschutz Förderung benachteiligter ländlicher Gebiete Kohärenz mit entwicklungspolitischen Zielen Tierschutz Erhaltung von Dauergrünland
Veränderte Instrumente
Reformen 1992 bis 2003- Weniger Preisstützung, – aber unter dem Motto Besitzstandswahrung: niedrigere Preise werden durch Direktzahlungen kompensiert.
- Direkte Exportsubventionen gehen stark zurück, werden aber nicht abgeschafft – subventionierte Exporte bleiben hoch.
- stärkere Rolle der 2. Säule/ ELER Fonds, auch Qualität und Investitionsbehilfen
Wettbewerbsfähigkeit
Beratung und Investitionsbeihilfen zur Verbesserung der „Gesamtleistung“ der Betriebe und zur Anpassung an verpflichtende Normen.
Beratung und Pauschalbeihilfen zur Beteiligung an weitergehende, Lebensmittel- qualitätsregelungen (u.a. Ökolandbau)
Finanzen
ca. 42 Mrd. € jährlich für erste Säule, ca. 11 Milliarden für 2. Säule (einschließlich Modulation plus Kofinanzierung der Mitgliedstaaten.
Fast drei Viertel der Mittel zur Aufrechterhaltung der ungleichen Einkommensverteilung, der Rest für alle anderen Ziele
3. Einschätzung
Weiter dominierende Stellung der ersten Säule – Direktzahlungen.
Zweite Säule in sich widersprüchlich:Wettbewerbsfähigkeit vs. Umwelt
Gerade in D: Trend zu mehr Wettbewerbsfähigkeit
Welthandel und Entwicklungspolitik
EU preist Reform als großen Schritt in Richtung Marktorientierung und Abbau von Handelsverzerrungen an
An Produktion und Exporten der EU ändert sich laut Prognosen dagegen eher wenig.
Da auch interne und Weltmarktpreise sich nicht stark ändern, bleibt Dumping bestehen, gerade im Getreidesektor.
ELER
Förderung von EU- Landwirten bei der Anpassung an Standards benachteiligt tendenziell Exporteure in anderen Ländern, v.a. Entwicklungsländern
Fazit
Dumping in EL wird zwar gedämpft, aber nicht verhindert.
Übergang von billigen Grundnahrungsmitteln zur Förderung hochwertigerer Produkte, für neue Mittelschichten in Schwellen- und Industrieländern.
An-/ Aufhebung der Milchquote
Vielen Dank!