eucharistie – ein geheimnis · die entstehung der fronleichnamsprozession und ihre gestaltung in...

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Mitteilungsblatt der Katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius, Ahrweiler 17. Jahrgang Nr. 42 1/2015 „Gott wohnt im Himmel“, sagen die einen. „Er ist in der Natur“, sagen die andern. „In jedem Menschen begegnen wir Christus“, sagen viele Christen. Ist Gott also überall, - und nirgends? In gewisser Weise schon. Aber: an einem Ort glauben wir ganz fest, dass Jesus da ist: in der Eucharistie, in Brot und Wein. In jeder Messe feiert die Gemeinde das, was vor 2000 Jahren geschah, beim Letz- ten Abendmahl. Und wenn der Priester die Worte spricht, die Jesus über Brot und Wein gesprochen hat („Nehmt und esst, das ist mein Leib….“, „Nehmt und trinkt alle daraus, das ist mein Blut…“), dann ist Jesus mit seinem Tod und seiner Auferstehung bei uns. Wir haben teil an seinem Sieg über den Tod. Dafür sagen wir danke, - Eucharistie ist griechisch und heißt übersetzt: Danksagung. Wenn wir die Hostie empfangen (und manchmal auch den Wein), dann emp- fangen wir Jesus mit seinem ganzen Leben und seiner ganzen Liebe. Deshalb sagt Augustinus, ein großer Kirchenlehrer: „Seid, was ihr seht, und empfangt, was ihr seid – Leib Christi!“. Deshalb ist die Eucharistie ein ganz wichtiges Heilzeichen, also Sakrament der Kirche. Und das nicht nur im Gottesdienst. Wir katholischen Christen glauben: wenn das Brot und der Wein einmal gewandelt wurden, dann bleiben sie Leib Christi, Blut Christi. Die Kirche feiert Fronleichnam, das „ Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie die offizielle Bezeichnung seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil lautet, am Donnerstag nach dem Dreifaltig- keitssonntag. Der Name Fronleichnam bedeutet über- setzt „Leib des Herrn“ oder auch „Hei- liger Leib“ und setzt sich aus dem mit- telhochdeutschen Wort vrone = was den Herrn betrifft, ihm gehört, heilig ist und dem Wort licham = Leib zusammen. Damit entspricht er dem alten lateini- schen Namen FESTUM SANCTISSIMI CORPORIS CHRISTI (Fest des Aller- heiligsten Leibes Christi). Inhaltlich knüpft Fronleichnam an den Gründonnerstag und an die Einsetzung der Eucharistie im letzten Abendmahl an, weshalb auch der Donnerstag als Festtermin gewählt wurde. Wegen des stillen Charakters der Karwoche lässt der Gründonnerstag freudige Festlich- keit nur eingeschränkt zu. Im 13. Jahrhundert entstand - initiiert durch die Visionen der hl. Juliane von Lüttich - ein eigenes Erinnerungsfest der Eucharistie außerhalb des österlichen Festkreises. Mit dem Zeitalter der Gotik änderte sich die Geisteshaltung der Men- schen, die u.a. ihren beredten Ausdruck in der Kunst fand. Der einzelne Mensch rückte stärker in den Mittelpunkt des Interesses und religiös bekam die Fra- ge nach dem eigenen Seelenheil größe- re Bedeutung. Dazu kam eine Vorliebe für das Realistisch-Konkrete und der Wunsch, das, was der Glaube bezeugt, auch zu schauen. Der Wunsch nach Schau schlug sich in der Architektur und der reichen Ausgestaltung der Kirchen- räume ebenso nieder wie in der stark zu- nehmenden Reliquienverehrung. Gleich- zeitig wandelte sich die Liturgie. War sie bis dahin als Gemeinschaftshandlung verstanden und gefeiert worden, wurde nun die Messe immer stärker zu einer Priesterliturgie ohne aktivere Beteili- gung der Gläubigen. Das Verständnis für die Feier ging ebenso verloren wie das Bewusstsein, dass Eucharistiefeier und Kommunionempfang zusammen- gehören. Zusammen mit einer großen Ehrfurcht und Scheu vor dem Sakrament führte das dazu, dass die Begegnung mit Christus eher im Schauen und in der An- betung des Herrn in den eucharistischen Gestalten gesucht wurde, und da fast ausschließlich in der Brotsgestalt. Mit dem Fest verband man bald eine Prozession, wobei äußere Formen über- nommen wurden von Reliquien- und Flurprozessionen. Wurde die konsek- rierte Hostie in den ersten Jahren ver- hüllt (in Ciborien) mitgeführt, gab man jedoch bald dem Wunsch der Gläubigen nach, die Hostie unverhüllt zu zeigen: die Monstranz wurde zum Schaugefäß für die Eucharistie. Im Laufe der Zeit wurden die Prozessionen weiter ausge- staltet, indem auch Fahnen, Bilder und Reliquien mitgetragen wurden und in sog. Lebenden Bildern Szenen aus dem Leben Jesu, der Passion oder aus dem Alten Testament nachgestellt wurden bis hin zu Fronleichnamsspielen. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil kommt es zu einem neuen Nachdenken über Fronleichnam. Zum einen werden mit der Umbenennung in „Hochfest des Lei- bes UND Blutes Christi“ ausdrücklich (wieder) beide Gestalten in den Blick genommen, zum anderen wird der innere Zusammenhang zwischen der Feier der Eucharistie und der Prozession wieder stärker ins Bewusstsein gerückt. Außerdem bietet uns das Konzil ein Kir- chenbild an, das sich gut mit dem Fron- leichnamsfest verbinden lässt: Die Kirche als pilgerndes Gottesvolk mit Christus als dem Brot des Lebens in ihrer Mitte. Darüber hinaus wird der Auftrag der Kirche betont, sich zur Welt hin zu öff- nen und Christus in die Welt zu tragen. Brigitte Doege Den gotischen Sakramentsschrein ziert im Giebelteil eine Halbplastik: ein Pelikan, der seinen Schnabel auf die Brust stemmt und Fische aus dem Kehlsack hervorwürgt, um die Jungen zu füttern, bzw. seine toten Jungen durch Blut aus der geöffneten Brust am 3. Tag zum Leben zu erwecken (Legende des Physiologus, 3.Jhd.): ein uraltes Christussymbol. So gibt es in jeder Kirche einen besonderen Ort, wo die Hostien aufbewahrt werden, - der Tabernakel (vom lateinischen Wort für Zelt). Kranken wird von hier aus die Kommunion nach Hause gebracht. Nahe beim Tabernakel brennt ein „Ewiges Licht“ als Zeichen, dass Jesus immer da ist und wir hier besonders beten können. Zu bestimmten Anlässen wird vor der geweihten Hostie gebetet, - weil Jesus hier ja in besonderer Weise da ist. Dazu wird die Hostie in der Monstranz (vom lateinischen Wort monstrare = zeigen) auf den Altar gestellt und gezeigt. An Fronleichnam gehen wir Katholiken mit dem Leib Christi in der Monstranz auf die Straße, zu einer großen Demonstration: „Schaut! Jesus ist bei uns! Wir freuen uns, und sind dankbar. Wir beten für euch! Denn er ist auch für euch da! Wir laden euch ein!“ Die Kommunion, das ist ein anderes Wort für Eucharistie – bedeutet Gemein- schaft. Mit Gott und miteinander. Das feiern wir, immer wieder. Dankbar und froh. Und hoffentlich so, dass viele entdecken und spüren: Jesus ist bei uns. Jörg Meyrer, Pastor Eucharistie – ein Geheimnis Der Sinn des Fronleichnam-Festes

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Mitteilungsblatt der Katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius, Ahrweiler 17. Jahrgang Nr. 42 1/2015

„Gott wohnt im Himmel“, sagen die einen. „Er ist in der Natur“, sagen die andern. „In jedem Menschen begegnen wir Christus“, sagen viele Christen. Ist Gott also überall, - und nirgends? In gewisser Weise schon. Aber: an einem Ort glauben wir ganz fest, dass Jesus da ist: in der Eucharistie, in Brot und Wein. In jeder Messe feiert die Gemeinde das, was vor 2000 Jahren geschah, beim Letz-ten Abendmahl. Und wenn der Priester die Worte spricht, die Jesus über Brot und Wein gesprochen hat („Nehmt und esst, das ist mein Leib….“, „Nehmt und trinkt alle daraus, das ist mein Blut…“), dann ist Jesus mit seinem Tod und seiner Auferstehung bei uns. Wir haben teil an seinem Sieg über den Tod. Dafür sagen wir danke, - Eucharistie ist griechisch und heißt übersetzt: Danksagung. Wenn wir die Hostie empfangen (und manchmal auch den Wein), dann emp-fangen wir Jesus mit seinem ganzen Leben und seiner ganzen Liebe. Deshalb sagt Augustinus, ein großer Kirchenlehrer: „Seid, was ihr seht, und empfangt, was ihr seid – Leib Christi!“.

Deshalb ist die Eucharistie ein ganz wichtiges Heilzeichen, also Sakrament der Kirche. Und das nicht nur im Gottesdienst. Wir katholischen Christen glauben: wenn das Brot und der Wein einmal gewandelt wurden, dann bleiben sie Leib Christi, Blut Christi.

Die Kirche feiert Fronleichnam, das„ Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie die offizielle Bezeichnung seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil lautet, am Donnerstag nach dem Dreifaltig-keitssonntag.Der Name Fronleichnam bedeutet über-setzt „Leib des Herrn“ oder auch „Hei-liger Leib“ und setzt sich aus dem mit-telhochdeutschen Wort vrone = was den Herrn betrifft, ihm gehört, heilig ist und dem Wort licham = Leib zusammen.Damit entspricht er dem alten lateini-schen Namen FESTUM SANCTISSIMI CORPORIS CHRISTI (Fest des Aller-heiligsten Leibes Christi).Inhaltlich knüpft Fronleichnam an den Gründonnerstag und an die Einsetzung der Eucharistie im letzten Abendmahl an, weshalb auch der Donnerstag als

Festtermin gewählt wurde. Wegen des stillen Charakters der Karwoche lässt der Gründonnerstag freudige Festlich-keit nur eingeschränkt zu. Im 13. Jahrhundert entstand - initiiert durch die Visionen der hl. Juliane von Lüttich - ein eigenes Erinnerungsfest der Eucharistie außerhalb des österlichen Festkreises. Mit dem Zeitalter der Gotik änderte sich die Geisteshaltung der Men-schen, die u.a. ihren beredten Ausdruck in der Kunst fand. Der einzelne Mensch rückte stärker in den Mittelpunkt des Interesses und religiös bekam die Fra-ge nach dem eigenen Seelenheil größe-re Bedeutung. Dazu kam eine Vorliebe für das Realistisch-Konkrete und der Wunsch, das, was der Glaube bezeugt, auch zu schauen. Der Wunsch nach Schau schlug sich in der Architektur und der reichen Ausgestaltung der Kirchen-räume ebenso nieder wie in der stark zu-nehmenden Reliquienverehrung. Gleich-zeitig wandelte sich die Liturgie. War sie bis dahin als Gemeinschaftshandlung verstanden und gefeiert worden, wurde

nun die Messe immer stärker zu einer Priesterliturgie ohne aktivere Beteili-gung der Gläubigen. Das Verständnis für die Feier ging ebenso verloren wie das Bewusstsein, dass Eucharistiefeier und Kommunionempfang zusammen-gehören. Zusammen mit einer großen Ehrfurcht und Scheu vor dem Sakrament führte das dazu, dass die Begegnung mit Christus eher im Schauen und in der An-betung des Herrn in den eucharistischen Gestalten gesucht wurde, und da fast ausschließlich in der Brotsgestalt.Mit dem Fest verband man bald eine Prozession, wobei äußere Formen über-nommen wurden von Reliquien- und Flurprozessionen. Wurde die konsek-rierte Hostie in den ersten Jahren ver-hüllt (in Ciborien) mitgeführt, gab man jedoch bald dem Wunsch der Gläubigen nach, die Hostie unverhüllt zu zeigen: die Monstranz wurde zum Schaugefäß für die Eucharistie. Im Laufe der Zeit wurden die Prozessionen weiter ausge-staltet, indem auch Fahnen, Bilder und Reliquien mitgetragen wurden und in

sog. Lebenden Bildern Szenen aus dem Leben Jesu, der Passion oder aus dem Alten Testament nachgestellt wurden bis hin zu Fronleichnamsspielen.

Seit dem 2. Vatikanischen Konzil kommt es zu einem neuen Nachdenken über Fronleichnam. Zum einen werden mit der Umbenennung in „Hochfest des Lei-bes UND Blutes Christi“ ausdrücklich (wieder) beide Gestalten in den Blick genommen, zum anderen wird der innere Zusammenhang zwischen der Feier der Eucharistie und der Prozession wieder stärker ins Bewusstsein gerückt.

Außerdem bietet uns das Konzil ein Kir-chenbild an, das sich gut mit dem Fron-leichnamsfest verbinden lässt: Die Kirche als pilgerndes Gottesvolk mit Christus als dem Brot des Lebens in ihrer Mitte.

Darüber hinaus wird der Auftrag der Kirche betont, sich zur Welt hin zu öff-nen und Christus in die Welt zu tragen.

Brigitte Doege

Den gotischen Sakramentsschrein ziert im Giebelteil eine Halbplastik: ein Pelikan, der seinen Schnabel auf die Brust stemmt und Fische aus dem Kehlsack hervorwürgt, um die Jungen zu füttern, bzw. seine toten Jungen durch Blut ausder geöffneten Brust am 3. Tag zum Leben zu erwecken (Legende des Physiologus, 3.Jhd.): ein uraltes Christussymbol.

So gibt es in jeder Kirche einen besonderen Ort, wo die Hostien aufbewahrt werden, - der Tabernakel (vom lateinischen Wort für Zelt). Kranken wird von hier aus die Kommunion nach Hause gebracht. Nahe beim Tabernakel brennt ein „Ewiges Licht“ als Zeichen, dass Jesus immer da ist und wir hier besonders beten können.

Zu bestimmten Anlässen wird vor der geweihten Hostie gebetet, - weil Jesus hier ja in besonderer Weise da ist. Dazu wird die Hostie in der Monstranz (vom lateinischen Wort monstrare = zeigen) auf den Altar gestellt und gezeigt. An Fronleichnam gehen wir Katholiken mit dem Leib Christi in der Monstranz auf die Straße, zu einer großen Demonstration: „Schaut! Jesus ist bei uns! Wir freuen uns, und sind dankbar. Wir beten für euch! Denn er ist auch für euch da! Wir laden euch ein!“

Die Kommunion, das ist ein anderes Wort für Eucharistie – bedeutet Gemein-schaft. Mit Gott und miteinander. Das feiern wir, immer wieder. Dankbar und froh. Und hoffentlich so, dass viele entdecken und spüren: Jesus ist bei uns.

Jörg Meyrer, Pastor

Eucharistie – ein Geheimnis

Der Sinn des Fronleichnam-Festes

Die Entstehung der Fronleichnamsprozession und Ihre Gestaltung in der Gemeinde St. Laurentius

Nach einer Vision der hl. Augustinerchorfrau Juliane von Lüttich im Jahr 1209 wurde erstmals im Jahr 1246 im Bistum Lüttich das Fest der leiblichen Gegen-wart Christi in der Eucharistie gefeiert und von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Der hl. Thomas v. Aquin schuf dazu eigene Hymnen, die wir bis heute singen.Erste Prozessionen fanden um 1270 statt, indem man mit der hl. Eucharistie in geschlossenen Behältern, Ciborien, um die Stadt zog. Doch bald schufen Frömmigkeitswunsch und Kunst Ciborien mit durchbrochenen Wänden. In ei-nem Glasteil (häufig auch aus Bleikristall) präsentierte man die heilige Hos-tie zunächst in zylindrischer Form, in einer aufrecht stehenden Röhre, danach zwischen zwei ebenen Glasflächen. Eine solche Monstranz aus gotischer Zeit besitzt auch die St. Laurentius-Gemeinde in Ahrweiler als ihren kostbarsten Kirchenschatz.

Seit etwa 700 Jahren wird diese Monstranz mit dem Allerheiligsten in einer fei-erlichen Prozession unter Gebet und Gesang durch die Straßen Ahrweilers ge-tragen und mit einer Statio an vier Außenaltären an den vier Stadttoren verehrt. Es ist ein Wunder, dass diese Monstranz die Jahrhunderte unversehrt überstan-den hat, denn es gab in den dunkelsten Zeiten Ahrweilers, bei Verwüstungen, Zerstörungen und Plünderungen Momente, wo die Bürger Ahrweilers um den Erhalt ihrer Kirchenschätze bangen und zittern mussten. Im Jahr 1646 wurde die Monstranz vor plündernden französischen Soldaten mit List und beherz-tem Mut auf den Kalvarienberg in Sicherheit gebracht. Ein Jahrhundert später, 1727, wurden fünf Kelche, zwei Ziborien und fünf Reliquiengeräte von eben-falls plündernden Soldaten geraubt - die gotische Monstranz blieb in Sicherheit. Wie viel die Rettung dieser Monstranz den Ahrweilern bedeutete, wird deut-lich, wenn man in der Chronik liest, mit welcher Freude und Dankbarkeit die Gemeinde die gerettete Monstranz in feierlicher Prozession zurück in die Stadt getragen hat.

Die Prozessionen mit der Monstranz waren nicht nur ein Zeichen der Glaubens-freude, sie wurden auch eine Herausforderung für Anders- oder Nichtgläubige durch ihren Bekenntnischarakter zur Eucharistie. In der Reformationszeit stieß sie auf z. T. heftigen Widerstand aus dem protestantischen Lager und wurde erst recht zum Gegenstand von Verboten in Zeiten des Rationalismus, selbst ein Prozessionsverbot durch einen Trierer Bischof erfuhr sie (1803-06). Erst recht zum Politikum wurde die Fronleichnamsprozession in der NS-Zeit.

Trotz sicherer Überwachung der Fronleichnamsprozession nahmen selbst Par-teimitglieder in Ahrweiler an der Fronleichnamsprozession teil. Die Ahrweiler Zeitung berichtet, dass im Jahr 1936 eine so überwältigende Beteiligung statt-gefunden habe, wie man sie in gleichem Ausmaße wohl selten zuvor erlebt hätte: „in schier endlosen Reihen zogen die Gläubigen ..singend und betend ..durch die einzigartig gezierte und mit vielen Triumphbögen ausgeschmückte Ahrhutstraße und dann um die mauerumgürtete Stadt“. Im Jahr 1938 erfolgte zunächst ein Teilnahmeverbot gegen die Ahrweiler Schützengilde an der Fron-leichnamsprozession, wurde dann aber aufgrund massiver Proteste zurückge-nommen und die Ahrweiler Schützen gaben wie in Jahrhunderten vorher der gotischen Monstranz ihr Geleit und trotz folgender Verbote hielt die Gemeinde am öffentlichen Bekenntnis ihres Glaubens fest. Heutzutage ist die Monstranz am sicheren Ort außerhalb des Pfarrbezirks in einem Safe verwahrt und wird nur am Fronleichnamstag mit dem Schutzgeleit der Schützen durch die Stra-ßen der Stadt getragen. Im Jahr 1960 wurde der Gemeinde St. Laurentius die Ehre zuteil, dass ihre gotische Monstranz beim eucharistischen Weltkongress in München der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, worin die Wertschätzung der gotischen Ahrweiler Monstranz in besonderer Weise zum Ausdruck kam.

Joseph Stick

1939 Kommunionkinder in derProzession am Markt.

1989 Dechanten Mettel und Korne(Ruheständler) am Niedertor.

1949 mit Hauptmann Toni Jarre.

1954 Prozession an der Klinik v. Ehrenwall, in der Mitte mit Stab Michael Knieps (Bösch-Michel)

1950 mit Bürgerschützenkönig Eugen Kreutzberg-Renschhausen.

Die St. Laurentiuskirche in Ahr-weiler war um 1300 gerade vollen-det, da erhielt die Gemeinde ihren wertvollsten Kirchenschatz, eine gotische Monstranz. Das umgeben-de Metallwerk ist in konsequenter Form wie ein gotisches Bauwerk, wie eine Kathedrale, gestaltet, (Der Künstler ist unbekannt, gehörte aber mit einiger Sicherheit zum Kunst-kreis Köln, 14. Jahrhundert).

Die Ahrweiler Monstranz ist eine Turmmonstranz, Silber, vergoldet, 61 cm hoch. Die tragenden Teile sind auf einem fundamentähnli-chen Achtfußblatt komponiert: mit profilierter Zarge und einem Fries in Kreuzchenform. Der Achtpass-fuß zeigt auf herzförmigen Feldern gravierte Blattornamente, wobei die Zahl acht nach mittelalterlicher Vorstellung die Zahl der vollende-ten Schöpfungswoche symbolisiert. Zum Schaft vermittelt ein Galerie-geschoss mit Eckstreben und Zin-nenkranz mit emaillierten Köpfen. Vier Strebepfeiler, auf runder So-

ckelfassung montiert, umrahmen das Hostienbehältnis, das nicht aus Glas, son-dern aus Bergkristall besteht. Der Aufsatz, einer gewölbten Kuppel ähnlich, wird wiederum von vier Strebepfeilern gebildet, deren untere Strebebögen die Kristallkuppel einfassen. Der „Gewölbedruck“ wird - wie beim Gewölbe einer Kathedrale- über Strebe- oder Schwibbögen auf die Strebepfeiler und ins „Fun-dament“ abgeleitet; wie beim gotischen Kathedralbau wirken die aufgesetzten Fialen nicht nur als Zierform, sondern als Widerlager. In der durchbrochenen Turmarkade steht die Figur des Patrons der Kirche: der hl. Laurentius; auf den Pfeilern der durchbrochenen Turmarkade um ihn herum als Fialen die Statuet-ten der Heiligen Petrus, Paulus, Katharina und Andreas. Den Abschluss nach oben bildet eine geschindelte Turmspitze mit Kreuzblume und einem Bügel-kreuz mit einem vor- und rückseitigen Korpus: dem gekreuzigten und aufer-standenen Christus.

Das Hostienbehältnis selbst zeigt die Lunula, eine halbmondförmige Tragesi-chel für die Hostie. In alten Fotoaufnahmen (1938) hält diese anbetend ein mit einer Kasel (gotisches Priestergewand) bekleideter Priester oder Diakon; diese Figur ist nach 1938 abhanden gekommen oder entfernt worden, obgleich sie zum gotischen Bestand gehört(e).

Neben dieser gotischen Monstranz von unbezahlbarem ideellen Wert besitzt die St. Laurentius- Gemeinde noch eine wertvolle Scheiben- oder Sonnenmonstranz aus dem Jahr 1922 und eine Monstranz für den Alltag in einfacher, schmuck-loser Form, wobei der Grundgedanke der gleiche ist wie bei der gotischen und Sonnenmonstranz: die Verehrung gilt Christus, dem menschgewordenen Gott in der eucharistischen Gegenwart.

Joseph Stick

Beschreibung der gotischenMonstranz von St. Laurentius

Fronleichnamsprozessionim alten Ahrweiler

Seit dem Beginn der städtischen Aufzeichnungen 1487 berichten uns die städtischen Rechnungsbelege über die Ausgaben der Stadt Ahrweiler für den Fronleichnamstag bzw. für die Durchführung der Prozession. In dieser erwähnten ältesten schriftlichen Überlieferung gab die Stadt 4 Mark 11 Schillinge „up des hilligen Sacraments Dach“ für Wein und Weißbrot aus.Im 18. Jahrhundert sind die Belege ganz ausführlich und deshalb so wertvoll, berichten sie uns doch, wie die Prozession durchgeführt wurde.Es wird die heutigen Leser erstaunen, dass die Stadt Ahrweiler bis 1794 für alle Kosten dieser solemnen Prozession aufkommen musste. Das gehörte damals zu den Obliegen-heiten der Stadt.Alles begann mit dem Wein. Am Vortag des Fronleichnamsfestes lieferte die Stadt den sogenannten Schankwein aus, damit sich die Prominenz damit stärken und auf die an-strengende Prozession einstimmen konnte. Nun war es so: je höher der Rang, desto größer der Durst. Vogt, Pastor, regierender Bürgermeister, prümischer Schultheiß, die sieben Schöffen, die sieben Franziskanermönche auf dem Calvarienberg, Kaplan, Vika-re (meist vier), Baumeister und Stadtschreiber erhielten nämlich je zwei Quart Bleichart (etwa 4,6 l). Glöckner, Organist, Stadtdiener und Schulmeister mussten sich hingegen mit je einem Quart Rotwein zufrieden geben. Für das Fronleichnamsfest mussten die städtischen Stücke (also die Kanonen) von den Constablern und ihren Gehilfen zum Salutschießen hergerichtet werden. Diese Stücke sind heute noch erhalten, vor dem Ahrtor und auf dem Kanonenturm. Zum Schießen kaufte die Stadt „zum Lob und zur Ehre Gottes“ das nötige Pulver (etwa 30 Pfund) und 30 Pfund Haare. Ich vermute, dass die Haare den Ersatz für die sonst benutzten Kano-nenkugeln bildeten. An der Prozession nahmen natürlich alle mit dem Schankwein bedachten Personen teil. Dazu kam eine große Menge an Hilfspersonal. Zunächst wurden sechs Messdiener mit Geld entlohnt. Dann wurden Tisch-, vier Himmel-, zwei Fahnen-, Pult-, Buch-, Bänkel-, Leuchten-, zwei Rauchfass- und zwei Schiffchenträger für ihre Dienste belohnt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geschah dies mit Rotwein und Wecken, später mit Bargeld, in der Regel mit vier Albus.

Nun müssen die einzelnen Funktionen erklärt werden. Himmel-, Leuchten-, Rauchfass- und Schiffchenträger bedürfen für Kirchgänger oder ehemalige Messdiener keiner Er-läuterung. Der oder die Tischträger trugen den „Altartisch“ an die vier Stadttore, wo dann das Allerheiligste in der Monstranz zum Segen aufgestellt wurde. Es gab also noch keine vier Altäre, so wie das heute Brauch ist. Der Pultträger trug das „pulpitum“, also das Lesepult, worauf das Evangelienbuch, das der Buchträger in Verwahr hatte, zu lie-gen kam. Der Bänkchenträger sorgte dafür, dass der Priester sich vor dem Allerheiligs-ten niederknien konnte, ohne sich auf der blanken Erde zu beschmutzen.Damit ist aber die Aufzählung des Prozessionspersonals noch nicht erschöpft. Weiter sind Kreuz- und Bildnisträger von Nöten. Bei der Fronleichnamsprozession wurden das Matthiaskreuz, das silberne Kreuz, das Bürgermeisterskreuz und das Passionskreuz mit-geführt. Ferner wurden von je vier Männern das Laurentius- und das Sebastianusbildnis geschultert. Dabei hat es sich wahrscheinlich um Tragefiguren gehandelt. Weil diese acht Männer so schwer zu tragen hatten, wurden sie mit dem doppeltem Geldbetrag, nämlich mit acht Albus, entlohnt. Zum weiteren Hilfspersonal, das auf der Gehaltsliste der Stadt stand, gehörten der Oster-kerzenträger und die Schellenschläger. Ferner erhielten die Dingeler, das Läutepersonal, Organist, Glöckner und Schulmeister je 1 Quart Wein und einen Weck.Die Constabler, die während der Prozession mit ihren Geschützen gedonnert hatten, wurden mit je einem Taler und drei Wecken belohnt. Die Schützen und die Junggesellen bildeten, wie heute auch noch, den höchst dekorativen Begleitschutz der Fronleichnams-prozession. Das ließ sich die Stadt auch entsprechend etwas kosten. Die Schützen erhiel-ten eine Ohm, die Junggesellen eine halbe Ohm Bleichart (1 Ohm etwa 189 l).Natürlich zog auch anderes Hilfspersonal, das nicht von der Stadtkasse besoldet wurde, mit der Prozession. Es ist hier an die Tragefiguren der vier Hutenheiligen zu denken. Diese Figuren waren zu diesem Zwecke extra in „Leichtbauweise“ gebaut, als gekleidete Drahtfiguren mit Kopf, Händen und Füßen aus Wachs. Es ist ferner an die neun Ahr-weiler Zünfte zu denken, die ja gleichzeitig auch Bruderschaften waren. Diese trugen mit Stolz ihre Fahnen in der Prozession mit. Es war also ein prächtiges Bild zum Lobe des Herrn und zum Bekenntnis vor den Mitmenschen. Hans-Georg Klein

1954 am Adenbachtor. 1922 auf dem Markt.

Glocken begleiten unseren Alltag, strukturieren ihn, rufen zu Gebet und Gottesdienst. Mit dem Dingeln begleiten sie unsere Festtage. Die Dingelsaison in Ahrweiler beginnt mit der Feier der Auferstehung Jesu an Ostern und hat ihren Höhepunkt an Fronleichnam. Der Leib Christi wird öffentlich und segnend durch die Stadt getragen und wir beglei-ten ihn, die Glocken dingelnd vom Kirchturm aus. So ist es bereits in der ersten Ahrweiler Läuteordnung beschrieben und wir setzen diese Tradition gerne fort. Den Einwoh-nern und Gästen unserer Stadt als lautes, deutliches Zeichen: Heute feiern wir den Herrn.Wenn wir Fronleichnam zur Glo-ckenstube steigen, empfinden wir eine ganz besondere Spannung und

Meine ersten Erinnerungen an das Fronleichnamsfest - ich war vier oder fünf Jahre alt - gehen nach Les-senich/Euskirchen, wo meine Oma wohnte. Der ganze Weg der Fron-leichnamsprozession war mit fri-schen Blumen bestreut und vor den Häusern hatten die Leute kleine Al-tärchen aufgestellt.Während meiner Schulzeit in Ahr-weiler waren es die Sonntagskleid-chen, das Kränzchen im Haar und das Körbchen mit den Blütenblät-tern, die mir als erstes in den Sinn kommen. Mit großer Andacht gin-gen wir Kinder mit der Prozession, verstreuten unsere Blumenblüten und bewunderten die vielen schö-nen Altärchen, mit denen die Leute neben den Birkenästen ihre Häuser geschmückt hatten. Die Bewohner

Im Jahr 1967 war ich mit 15 Jahren im Haushalt beschäftigt(bei Familie Seul).

auch etwas Stolz. Der Glockenklang begleitet das Allerheiligste und die Pro-zession. Die ganze Gemeinde hört zu, es gibt viele auswärtige Zaungäste, die Glocken sind in der ganzen Stadt zu hören. Und Fronleichnam wollen wir alles besonders gut machen. Etwa 20 Minuten dauert der Weg zwischen den einzel-nen Stationen. Das Salutschießen ist uns Zeichen für die Ankunft der Prozes-sion und den Weitergang. 20 Minuten nur mit kurzen Unterbrechungen an den Seilen ziehen. Bis zu 120 Schläge in der Minute. Da können die Arme lang werden, die Hände Blasen werfen. Wir dingeln an Fronleichnam mit verschiedenen Techniken. Das vom alten Dingelmeister Franz Steffes weitergegebene Dingeln, was, abgesehen von einer schwingenden Glocke, Gemeinsamkeiten mit dem Glockenläuten in den ortho-doxen Kirchen hat. Geht die Prozession über den Kistenmarkt in die Aden-bachhut, dingeln wir einige Töne des Marienlieds „Salve Regina“ – bitte für uns. Zwischen Adenbachtor und Obertor dingeln wir bestimmte Glocken in gleicher Reihenfolge, aber in unterschiedlicher Schnelligkeit und Lautstärke. Das hat uns ein Lantershofener Theologiestudent und Dingler vom Niederrhein beigebracht.Und wenn das Allerheiligste am Ende über den Marktplatz getragen wird, läuten wir die ersten Töne des „Te Deum“: Dich Gott loben wir! Das berührt, geht un-ter die Haut, kann nur noch vom Schlusssegen in der Kirche übertroffen werden.

Andreas Bergmann

von Ahrweiler bereiteten dem Herrgott, getragen vom Pastor in der schönen alten Sonnenmonstranz, einen festlichen Weg.Heute sieht das ganz anders aus. Immer weniger Altärchen grüßen den Herrn auf seinem Weg durch die Stadt. Das macht sehr traurig. Wie einfach ist es doch, einen kleinen Tisch mit weißer Decke, einem Kreuz oder einer Heiligenfigur mit Kerzen und ein paar Blumen aufzustellen. Es muss ja nicht immer ein auf-wändiger Blumenteppich sein. Man muss sich nur ein bisschen Mühe geben, um den Herrgott und eine ganze Prozession zu erfreuen. Beispiele von schö-nen Altärchen kann man vor allem in der Oberhutstraße bewundern. Wenn der Bürgersteig auch noch so klein ist, für ein Altärchen ist im Hauseingang sicher reichlich Platz. Ein paar Tage vor dem Fronleichnamsfest ist es ja auch möglich ein „Trinkzugaltärchen“ aufzustellen. Beide Bräuche sind mir wichtig. Für die vielen Schützen stelle ich gerne ein Altärchen auf; aber erst recht, wenn Jesus durch die Stadt getragen wird.

Der Glaube und die Tradition sind mir sehr wichtig und für meine Heimatstadt von großer Bedeutung.

Rita Lauter

Von da an war es meine Aufgabe, an Fronleichnam einen Hausaltar aufzubauen mit einer Madonna im Mittelpunkt. Diese war umgeben von Kranz- und Blu-menschmuck und Kerzen. Ein Motiv aus Blüten- oder Sägemehlteppich kann-ten wir nicht, sondern lediglich Blumenschmuck bis auf den Bürgersteig.

Inge Marschall

Dingeln am Fronleichnamstag

Dem Herrn den Weg bereiten

Hausaltar

Gedanken vom Bürgerschützenkönig Edgar Flohe zu Fronleichnam Was ist an Fronleichnam? Was findet dort statt? Was bewegt mich dazu mitzumachen?Diese Fragen wird sich jeder Schütze von Zeit zu Zeit immer mal wieder stellen. Begleite ich unseren Herrgott durch die Straßen unserer Stadt und bin ich bereit für unseren Glauben einzustehen und das Allerheiligste zu schützen, auch wenn es heute nur noch symbolischen Charakter hat?

Ich sage, es lohnt sich dabei zu sein. Niemals früher habe ich das Gefühl so intensiv erlebt, unserem Herrgott so nahe zu sein, wie am Fronleichnam morgen bei dem Schlusssegen in unserer Pfarrkirche. Der Einzug nach dem Königsschuss in die Stadt ist für eine Schützenmajestät schon sehr emotional, aber dieser Einzug in unsere Pfarrkirche unter Glockengeläut, dem Brausen der Orgel und dem Gesang der Gläubigen und des Kirchenchores ist nicht zu beschreiben und mit nichts zu vergleichen. Spätestens beim „Großer Gott, wir loben Dich“ befällt einen ein Gefühl großer Freude und Dankbarkeit. Darum werde ich diese Schlussfeier am Fron-leichnamstag immer mit vollem Herzen mitfeiern.

Die Gestaltung des Altares am Niedertor hat in unserer Familie Tradition: Mein Großvater und mein Vater haben viele Jahre sowohl die Elligkapelle ge-schmückt, als auch den Blumenschmuck für den Fronleichnamsaltar am Nie-dertor bereitgestellt. Von ihnen habe ich diese Aufgabe geerbt. Bis in die 50er Jahre stand der Altar links vor dem Niedertor. Die Rückseite bil-dete ein großes Gitter aus Maschendraht, das mit Tannengrün ausgesteckt und aufwändig mit Blumen – meist Hortensien – geschmückt wurde. Gemeinsam mit unserem damaligen Gärtner Johannes Wandel machten wir Kinder das mit viel Freude. Ein großes mit Glühbirnen beleuchtetes Kreuz begrenzte den Altar nach oben.Im Jahre 1963 wurde der Altar neu gestaltet: als Hintergrund wurden große Fichten aufgestellt, eine große Madonna, zwei Engel und passender Blumen-schmuck bildeten den würdigen Rahmen für das Allerheiligste. So ganz nebenbei lernten wir jungen Leute nicht nur wie man einen Fronleich-namsaltar baut: da das Material für den Altarbau im Hause Wilhelm Ulrich ge-lagert wurde, erlebten wir beim Abholen desselben die Gastfreundschaft dieser Familie in Form des ein oder anderen Gläschen Schnaps.Gerne erinnere ich mich an das Jahr 1949, als ich die Prozession als Aloisisus-könig begleiten durfte – in all den anderen Jahren war ich stets mit dem Aufbau

und der Dekoration des Altares beschäftigt. In den 70er Jahren erhielt der Altar seinen neuen Standort vor der großen Kelter am Niedertor.Seit den 80-er Jahren besteht der Altar aus einem großen Weinfass, bedeckt mit einer Holzplatte; seit 1998 schmückt eine besondere Statue den Altar. Die Dop-pelfigur, die Hutenmeister Michael Geschier zur Verfügung stellte, zeigt auf der einen Seite die heilige Katharina, die Schutzpatronin seiner Hut, der Niederhut, und auf der anderen Seite die heilige Ursula, Schutzpatronin der Oberhut, aus der seine Frau stammt. Seit 2006 ziert das Bild der heiligen Katharina – gestiftet vom Hutenvorstand der Niederhut – die Vorderseite des Fasses.Weder störende Kanalbauarbeiten vor dem Niedertor noch schlechtes Wetter entmutigten uns jemals bei unserer Arbeit. Im Jahr 2009 geschah dann doch, wovor ich stets Angst hatte: beim Überprü-fen der Blumendekoration stürzte ich und lag besinnungslos hinter dem Altar. Dieser Sturz brachte mir 12 Tage Krankenhaus ein und größere Vorsicht beim Altarbau. Die gute Gemeinschaft und auch der obligatorische Umtrunk machen dies im-mer wieder zu einem guten Erlebnis, auf dass ich mich alljährlich freue,

Rolf Letzel

Geänderte Prozessionsordnung

Musik

Bösch-Michel

Erinnerungen an Fronleichnamstage in den letzten JahrzehntenAltar am Niedertor

Meine Erinnerung an Fronleichnam ist, dass „früher“, zumindest in den Nachkriegsjahren, die Prozession „anders herum“ gegangen ist. Eine besondere Bedeutung für meine Jugendzeit hatte der Kirchenschweizer Michael Knieps, genannt „Bösch“: eine groß gewachsene, strenge, imponierende Persönlichkeit, die für Ordnung während der Prozession und in der Kirche sorgte.

Manches Mal verspürten wir Kinder und Jugendlichen seinen disziplinierenden Stab bzw. Knauf im Rücken. Als wir Jugendlichen wegen Überfüllung der Kir-chenbänke auf der Empore Platz nehmen sollten, waltete Michael Knieps dort seines Amtes und ließ auch bei uns Jugendlichen kollektieren. Das Ergebnis war, dass Dechant Rausch von der Kanzel herab schmunzelnd kommentierte: „Jetzt habe ich aber genügend Knöpfe und Garn im Beutel“. Einer von vielen fröhlichen Jungenstreichen.

Wilhelm Rosenstein

Besonders einprägend ist für mich gewesen der geänderte Prozessionsweg und die geänderte Prozessionsordnung in der 2. Hälfte der 1970er Jahre, die mit der der Schützen kollidierte. Früher durfte nur das uniformierte Elitekorps die Prozession begleiteten, bzw. das Allerheiligste unter dem Baldachin, dazugingen den Prozessionsweg die Schwestern, die Kommunionkinder, der Kir-chenvorstand. Das Kirchenvolk säumte stehend den Prozessionsweg und kniete nieder, wenn das Allerheiligste vorbeizog. Eine kleine Blaskapelle (Toni Ulrich und acht Bläser) zog auch mit und die Gläubigen sangen die entsprechenden Lieder mit, wie: „Singt dem König Freudenpsalmen“. Die übrigen Schützen zogen nach der Verehrung am jeweiligen Stationsaltar auf Nebenwegen zum nächsten Altar, ohne das Allerheiligste zu begleiten. Unterdessen unterhiel-ten in der Zwischenzeit größere Kapellen die Gläubigen an den Stationsaltä-ren mit schmissiger Marschmusik. Unter Dechant Hammes und den durch das2. Vatikanische Konzil neu geordneten Pfarrgemeinderäten ergab sich dann eine neue Prozessionsordnung, die das aktive Mittun aller Gläubigen betonte und die Prozessionsordnung formte, wie sie bis heute besteht.

Gisbert Stenz

An den Altären singt der Chor der St. Laurentiuskirche seit vielen Jahren zum sakramentalen Segen die lateinischen Fronleichnamshymnen von Wilhelm Stockhausen (1872-1951), der zwischen 1900 und 1934 als Domkapellmeister in Trier wirkte. Es sind im Geist des Cäcilianismus geschriebene Chorsätze über eigene Melodien. Es ist schon erstaunlich, wie diese einfachen Sätze sich als typische Fronleichnamsmusik etablieren konnten. Ein bekanntes Beispiel aus der Feder Stockhausens ist auch das beliebte Christkönigslied „Christus, König aller Zeiten..“, das den Christkönigssonntag bekenntnishaft prägt und in seiner Entstehungszeit wie die Hymnen als die wahre katholische Kirchenmusik empfunden wurde.

Klaus-Dieter Holzberger

Als um die Karnevalszeit der Aufruf des Diözesan-Verbandes Trier die kfd St. Laurenti-us erreichte, für eine Geburtshilfestation in Tamil Nadu/Indien Mützchen, Jäckchen und Schühchen zu stricken, waren direkt einige Frauen der Handarbeitsgruppe bereit, dabei mitzumachen. Ganz schnell wurde Wolle besorgt und das Stricken begann. Gefragt wa-ren Strickwaren in Größe 56 und kleiner, da die Neugeborenen in Indien, so die Aussage der Diözesanreferentin Petra Erbrath, sehr klein seien.Am 17. März war es dann so weit: Die fleißigen Strickerinnen brachten ihre Erzeug-nisse, um sie dann zum Weitertransport zur „Pirappu-Geburtshilfe e. V. in Indien zur Verfügung zu stellen. Mit Pirappu unterhält der Diözesanverband Trier seit 2010 eine Partnerschaft, die auch von der kfd St. Laurentius aus dem Erlös des Adventbasars unter-stützt wird. Pirappu bemüht sich seit Jahren, die Situation der kastenlosen Frauen – über 30%ige Geburtensterblichkeit – zu verbessern.Die Handarbeitsgruppe besteht schon seit 1985, erst als die Bastelgruppe für junge Frau-en und später dann als Handarbeitsgruppe. Bereits 1972 fanden sich Frauen zu einer Strickgruppe zusammen, die aber vor einigen Jahren wegen des vorangeschrittenenAlters der Frauen aufhören musste. Die fertiggestellten Artikel werden anlässlich eines Basars am 1. Advent eines jeden Jahres für soziale Zwecke verkauft.Wer Lust und Zeit hat mit zu handarbeiten, ist herzlich willkommen. Am Dienstag,26. Mai 2015 um 14.30 Uhr beginnen die jährlichen Treffen in der Begegnungsstätte des Alten- und Pflegeheimes St. Maria Josef.

Ansprechpartnerin: Regina Groß, Eifelstr. 13, 53474 Ahrweiler, Tel. 02641/ 5174

kfd Sankt Laurentius

Im Mai 2014 führte der Kinderchor von St. Laurentius in der Pfarrkirche das Musical „Hallo Himmel“ auf. In dieser modernen Ostergeschichte wird zwei Jugendlichen, Lisa und Timo, von dem Rapper Sam erklärt, wie das so ist mit Ostern, dem Himmel und Jesus. So gehen die drei auf eine Zeitreise, erfahren vom Zöllner Zachäus, von Wundern, die Jesus vollbrachte und den ersten Jüngern.Sie erleben die Passion mit und jubeln mit dem ganzen Chor und den Jüngern am Oster-sonntag mit einem frohen „Halleluja“! Der Mittelgang der Kirche wird zum Emmaus-gang. Die Jugendlichen erfahren von der Auferstehung und der Osterfreude. Mit einer jubelnden Zugabe ging das Stück zu Ende. 14 Kinder und Jugendliche wirkten bei die-sem Musical mit. Es wurde zweimal aufgeführt und alle Besucher waren begeistert.Im Vorfeld wurde viel geprobt. Es wurden unter Mithilfe der Eltern und Freunde Kulissen gebastelt, um den Altarraum in der Laurentius-Kirche in die Zeit Jesu zurück-zuversetzen. Sogar eine junge Birke wurde an der Kanzel befestigt. So schaute Zachäus wortwörtlich vom Baum zu Jesus und den Jüngern hinunter.Als Kostüme wurden die Sternsinger-Gewänder zur Verfügung gestellt. Ich möchte mich auf diesem Weg nochmal bei allen, die mitgewirkt, sich eingebracht und unter-stützt haben, bedanken.

Nachdem wir als Pfarreiengemeinschaft nun schon fast drei Jahre zusammen sind, hat der Pfarreienrat auf seiner letzten Sitzung ein gemeinsames Logo be-schlossen, das als „Erkennungs- und Identifikationszeichen“ der Pfarreienge-meinschaft jetzt überall zu sehen sein wird. Geschaffen hat es der Grafikdesi-gner Stefan Glöckner, der schon eine ganze Reihe Logos auch in unserer Stadt entworfen hat, die uns allen längst vertraut sind.

Und das verbinden wir mit dem LOGO:Die Grundform ist ein Kreuz – das christliche Symbol schlechthin. Aber es ist kein festes, starres Kreuz wie aus Holzbalken. Vielmehr scheint es geradezu zu fliegen – sich zu bewegen.Es ist mit dem Pinsel aus freier Hand gezeichnet. Deshalb sind seine Konturen auch nicht gestochen scharf. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass der Stamm des Kreuzes von unten herauf gepinselt ist. Unten ist er breit und mas-sig, nach oben verjüngt er sich und läuft spitz zu, so als wolle er nach oben zeigen. So wollen wir als Pfarreiengemeinschaft sein. Solide und fest stehend in den Realitäten des Lebens hier in unserer Stadt: ganz konkret – realistisch und stabil. Aber unsere Aufgabe soll es auch sein nach oben zu weisen. Denn wir leben im Bewusstsein, dass wir nicht alleine mit dieser Realität des Lebens sind. Wir wollen uns aufmachen, mit dem „Himmel“ rechnen und auf den ver-weisen, der uns begleitet in allem Kreuz, mit seinem Kreuz, aber vor allem mit seinem Leben und seinem Heil.Noch dynamischer ist der Querbalken des Kreuzes. Er ist links angesetzt, dort wirkt er stark und breit. Doch er bleibt nicht so, er wird nach rechts dünner, ge-schwungener, ja löst sich schließlich sogar auf in eine Vielzahl unterschiedlicher

Mit viel Freude, Energie und Ausdauer waren die Kinder bei den Proben. So wurden die Proben zum Musical auch immer wieder unterbrochen für andere Auftritte, an denen Kinder mit Freude teilnahmen, wie beim „bunten Abend“ des Pfarrfestes, für den Weg-gottesdienst der Kommunionkinder, das Adventssingen in den Ahrweiler Seniorenhei-men, verschiedene Adventsfeiern und das besinnliche Einsingen vor dem Krippenspiel am Heiligen Abend.Nach vier Jahren aktivem Mitgestalten und Aufführungen mussten aber leider die meis-ten Kinder mit dem Chor aufhören. Da es durch weiterführende Schule und sonstigen Terminen immer schwieriger wird, Kinder auf Dauer aktiv für den Kirchenchor zu be-geistern, wird es ab Mai einen Projektchor geben.Dort können sich die Kinder einfach auf bestimmte Zeit für ein Projekt anmelden. So plane ich fürs Pfarrfest, fürs Adventssingen oder auch mal wieder für ein Musical Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren zu begeistern. Informationen werden zeitnah am Schriftenstand ausliegen. Die Kontaktadresse und Rufnummer kann auch gerne über das Pfarrbüro erfragt werden. Ich würde mich freuen, wenn so der Chor wieder „auflebt“.

Sabine Dettinger

Tropfen und Kleckse. Auch das ein Bild für uns als Pfarreiengemeinschaft, wie wir sein wollen und sollen! Fest auf der einen Seite im eigenen Glauben ver-ankert. Und doch immer bereit, ihn weiterzugeben, hinein zu streuen in den Alltag. Den Glauben haben wir nicht für uns, sondern um ihn auszuteilen – mit Elan und Schwung, mit großer Geste und unerschöpflicher Großzügigkeit, fröhlich und spritzig. Er muss sich verschenken, ausbreiten, wie die Hand voll Samen des Sämanns. Erst wenn der verstreut wird, kann er auf guten Boden fallen und Leben bringen. Wenn er auf einem Haufen liegen bleibt, läuft er Gefahr zu verfaulen und zu verderben. Wir wollen uns einmischen mit unserer Erfahrung, aber auch mit der Bereitschaft, Neues zu wagen, auch wenn das so aussieht, als ob alles zerrinnt.Dieses geschwungene Kreuz wird so zur Umarmung, nicht klammernd, sondern beschützend und Raum lassend. Es umarmt die „Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler“. Ja, in diesem Kreuz, das nicht wir machen, sondern das Christus uns schenkt, sind wir alle geborgen und gehalten. In dieser Gewissheit können wir es ruhig und gelassen wagen.Und schließlich sind da die Farben: Das kräftige Rot, Farbe der Leidenschaft, der Begeisterung und der Liebe. Sie verändert sich zu einem lebendigen Grün, Zeichen der Hoffnung und des Lebens. Wir wollen fest und leidenschaftlich im Glauben verankert sein und mithelfen, dass wir selbst und die Menschen mit denen wir leben, hoffnungsvoll auf das Leben und die Zukunft schauen.

Denn dazu sind wir in der Welt: „Heute in die Furchen des Tages Hoffnung [zu] säen!“ (Christa Peikert-Flaspöhler)

Peter Dörrenbächer, Moderator

Hallo Himmel

Wir haben ein gemeinsames Erkennungszeichen

Seit dem 9. April gibt es in unserer Pfarreiengemeinschaft neben der KCG in Ramersbach noch eine zweite Kleine Christliche Gemeinschaft in Ahrweiler.

„Kleine Christliche Gemeinschaft“ (KCG) ist ein Fachbegriff aus der Pastoral-theologie im Bereich der lokalen Kirchenentwicklung. Nicht jede Gruppe also, die klein und christlich ist, ist eine KCG. Entwickelt wurde dieses pastorale Konzept in den 1960er Jahren in Afrika, zeitgleich zu vergleichbaren Ansätzen in Lateinamerika. In den 80er übernahmen die asiatischen Bischöfe das Modell und passten es an die dortigen Gegebenheiten an. Es orientiert sich stark an der Kirchenvision des Zweiten Vatikanischen Konzils, nach der die Kirche Volk Gottes auf dem Weg ist. In ihr ist jeder Getaufte und Gefirmte Träger des Hei-ligen Geistes und als Teil dieser Kirche berufen, begabt und beauftragt, seinen Teil zum Aufbau und zum Leben der Kirche in den Gemeinden beizutragen. Kleine Christliche Gemeinschaften stehen für eine neue Art, Kirche zu sein.

Sie haben fünf charakteristische Merkmale:

1. Sie sind dezentrale Substrukturen größerer Pfarreien, das heißt, sie sind immer Teil einer konkreten Pfarrgemeinde (im Unterschied zu geistlichen Bewegungen, die überpfarrlich organisiert sind) und damit angebunden an die Ortskirche.

2. Sie treffen sich normalerweise in Privatwohnungen und sind nachbarschaft- lich organisiert, also keine Wahlgemeinschaften. Das hat zum einen prakti- sche Bedeutung, weil sich auch die Sendung einer KCG primär auf ihren Nahbereich bezieht. Es ist aber auch wichtig für das Bild von Kirche: Kirche sind wir mit den Menschen, die Christus zusammen mit uns dazu beruft, nicht mit denen, die wir uns selber aussuchen.

3. Sie leben aus dem Gebet und der Liturgie des BibelTeilens. Das BibelTeilen in sieben Schritten hat wenig Gemeinsamkeiten mit der gleichnamigen Me- thode, wie es seit den 80er Jahren oft in Deutschland praktiziert wird. Es ist eine Liturgie, in der die Gegenwart Christi im Wort der Schrift und in der Gemeinschaft gefeiert wird. Anders als beim Schriftgespräch geht es nicht darum, den Text mehr oder weniger sachkundig auszulegen. Man spricht nicht über den Text, sondern versucht, wahrzunehmen, was Christus durch den Text spricht. So wird die Gegenwart Christi spürbar.

4. Sie nehmen soziale und kirchliche Aufgaben in ihrem Nahbereich war. Das Hören auf das Wort Gottes hilft der KCG, ihre Sendung zu entdecken und sensibel wahrzunehmen, was ihre konkrete Aufgabe hier und jetzt für ihren konkreten Lebensraum ist und für die Pfarrei, zu der sie gehört.

5. Sie praktizieren einen partizipativen und ermöglichenden Leitungsstil. Die Anleitung zum BibelTeilen ist beispielsweise so aufgearbeitet, dass sie nur abgelesen werden muss und soll: Auch die redebegabteren Mitglieder lesen nur ab, damit sich die weniger redebegabten nicht zurückziehen. So kann die Leitung immer wechseln. Jeder ist dazu gerufen, seine Gaben und Begabun- gen zu entdecken und einzubringen.

Glauben braucht Gemeinschaft und da, wo die pastoralen Einheiten immer größer werden, sind Kleine Christliche Gemeinschaften e i n e Möglichkeit, Kirche vor Ort lebendig zu halten, aber das ist nicht ihre eigentliche Begründung. Die liegt vielmehr darin, dass sie Umsetzung des Konzils sind, weil sie die Würde und Verantwortung ernst nehmen, die jedem Christen in der Taufe gegeben sind.

Brigitte Doege

Trotz Orkantief „Niklas“ machten sich in der Karwoche drei Ahrweiler Kom-munionkinder mit Begleitung auf den stürmischen Weg nach Kevelaer. Ziel war die dort ansässige „Gläserne Hostienbäckerei St. Johannes“, in der man sich einer großen Gruppe von Kommunionkindern aus Aachen zu einer Füh-rung anschloss.

Warum feierte Jesus das „letzte Abendmahl“, was hat der Auszug aus Ägypten damit zu tun und warum besteht eine Hostie eigentlich nur aus Wasser und Mehl? Diese Fragen erklärte der Inhaber Thomas Held ausführlich und kindge-recht an Hand von 2 großformatigen bunten und mit Blattgold verzierten Bil-dern einer befreundeten Künstlerin und Ordensschwester. Nach einem kurzen Film über die Teigherstellung ging es anschließend in die „gläserne Hostien-bäckerei“ – ein heller Flur mit riesigen Glasscheiben rechts und links. Hinter diesen standen im Ruhezustand (da nur 2x in der Woche gebacken wird) und in einzelne Arbeitsräume aufgeteilt: große Rührkessel, eine Maschine ähnlich „Waffeleisen am Band“, Hostienbohrer und Rüttler. Der letzte Raum war die Trockenkammer, in der die Hostien mindestens 2 Tage lang lagern müssen, ehe sie, immer zu 1000 Stück gepackt, versendet werden. Mit einem Headset aus-gestattet erklärte Thomas Held nun von diesen Räumen aus jede einzelne Ma-schine und jeden Arbeitsschritt ganz genau an die im Flur stehenden Zuhörer.Höhepunkt der Führung und für unsere drei Kommunionkinder war aber si-cherlich das Selberstanzen von „ihren“ Hostien. An einem Stanzer, der eigens zum Weltjugendtag in Köln angeschafft wurde, durfte jedes der mitgereisten Kinder eine Platte Hostien stanzen. Dadurch konnte man 264 Hostien mit nach Ahrweiler nehmen und Herrn Kaplan Kern überreichen. Am „Weißen Sonntag“ wurden sie ausgeteilt und wer weiß, vielleicht hielten da nicht nur die Kommu-nionkinder, sondern auch Sie eine selbstgestanzte Hostie in Händen!Ein toller Ausflug, nicht nur für die Kinder, den man so schnell nicht vergisst.

Andrea Sebastian und Claudia Lingen-Flohe

Ausflug nach Kevelaeroder: Wie ents tehen Host ien?

Kleine Christliche Gemeinschaft

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ganztägig geschlossen.

Während der Schulferien ist

das Pfarrbüro nur an

den Vormittagen geöffnet;

mittwochs ist auch dann geschlossen.

Sonntags-Gottesdienste: samstags 17.00 Uhr Heppingen, St. Martin in geraden Kalenderwochen 17.00 Uhr Heimersheim, St. Mauritius in ungeraden Kalenderwochen 18.30 Uhr St. Pius

sonntags 09.30 Uhr Rosenkranzkirche 09.30 Uh Ramersbach, St. Barbara in geraden Kalenderwochen 09:30 Uhr Kirchdaun, St. Lambertus in ungeraden Kalenderwochen 11.00 Uhr St. Laurentius 18.30 Uhr St. Laurentius

Werktags-Gottesdienste:

montags keine Hl. Messe dienstags 18.30 Uhr St. Laurentius 18:30 Uhr Gimmigen (1. Dienstag) 18:30 Uhr Ehlingen (2. Dienstag) 18:30 Uhr Lohrsdorf (3. Dienstag) 16.15 Uhr Heimersheim Vinzenshaus (4. Dienstag) mittwochs 15.00 Uhr Heppingen (1. Mittwoch) 15:00 Uhr Kirchdaun (2. Mittwoch) 15:00 Uhr Heimersheim im Pfarrsaal (3. Mittwoch) 18.30 Uhr Rosenkranzkirche donnerstags 09.15 Uhr Frauenmesse in St. Pius am letzten Donnerstag im Monat 18.30 Uhr Walporzheim (1. und 3. Donnerstag) 18:30 Uhr Bachem (2. Donnerstag, bei 5 Donnerstagen im Monat auch am 4. Do.) freitags 09.00 Uhr St. Laurentius 15.00 Uhr Rosenkranzkirche (anschließend Beichtgelegenheit) samstags 09.00 Uhr St. Laurentius (anschließend Beichtgelegenheit)

Pfarrfest in St. Laurentiusvom 7. - 9. August 2015

Wir suchen Austeiler für den Lau-rentiusboten. Wir bieten: exklusives Erstleserecht, Bewegungsmöglich-keiten mit Heimatbezug. Wer hat Lust? Bitte im Pfarrbüro melden.

Willi Rosenstein,Peter Müller,

Hans-Georg Klein,Rita Lauter,

Joseph Stick,Sabine Dettinger,

Regina Groß,Claudia Lingen-Flohe

Bei Redaktionsschluss stand der Startschuss für die neue Beleuch-tung, heißt: die Auftragsvergabe an die Firmen kurz bevor. Für die Ins-tallation und die Arbeiten in der Kir-che ist vorgesehen, dass die Kirche ab dem 13. Juli bis Anfang August geschlossen wird. Die Gottesdienste werden dann in St. Pius stattfi nden.

Ein erstes Treffen für den neuen Glaubenskurs für alle Interessierten, die katholisch werden wollen, fi ndet statt am 8. Oktober 2015, 19:30 Uhr, im Pfarrhaus von St. Laurentius.

Hier hat die Arbeit begonnen: Ver-antwortliche für die verschiedenen Bereiche der Unterstützung (z.B. Sprache, Begleitung, Öffentlich-keitsarbeit, Homepage, Wohnungs-suche, Aktionen) werden Teams zu-sammenstellen. Hier können weitere Menschen gerne mitarbeiten. Bitte beachten Sie die Tagespresse.

Als Information:die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler erwartet für 2015 nach bisherigem Stand 180 neue Flüchtlinge.

Jörg Meyrer, Pastor

Termine:

In eigener Sache:

Die Bilder indieser Ausgabe verdanken wir:

FlüchtlingsNetzwerk Bad Neuenahr-Ahrweiler

Kirchen-schließung wegen

Installation der neuen Beleuch-

tungsanlage

Glaubenskurs

Ankündigung zurPfarrgemeinderatswahl

Gottesdienste

Mitteilung des MissionsausschussesUnsere Partnergemeinde Pampa Wasi in Bolivien hat für das Jahr 10.000 Euro erhalten, um den Lebensunterhalt, die Haushaltsversorgung, die Arbeitsmaterialien und die schu-lische Betreuung für das Landmädcheninternat „Bartolina“ sicher zu stellen.Auch an das afrikanische Waisenhaus „Home Kisito“ in Quagadougou in Burkina Faso wurden 5.000 Euro überwiesen. Waisenkinder sind für den Staat nicht existent: sie leben nur von unserer Fürsorge.

Wir möchten uns, auch im Namen der Jugendlichen und Kinder, bei allen Spendern herzlich bedanken.Als nächste Aktion ist ein Missionsbasar beim Pfarrfest am 9. August auf dem Markt-platz geplant.

Marianne Sturm

Spendenkonto IBAN DE 12 5775 1310 0000 828699 BIC MALADE 51AHR