fachbereich agrarwirtschaft und lebensmittelwissenschaften
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Fachbereich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften
Fachgebiet Landwirtschaftliche Marktlehre und Agrarmarketing
Prof. Dr. Harth
Bachelorarbeit
Glyphosat im Spiegel der Gesellschaft
urn:nbn:de:gbv:519-thesis 2019-0018-6
von
Thomas Wormsbächer
Müggenwalde
19. Februar 2019
II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................... IV
1 Einleitung .......................................................................................................................... 1
1.1 Problemstellung ........................................................................................................... 1
1.2 Zielsetzung................................................................................................................... 2
1.3 Vorgehensweise ........................................................................................................... 2
2 Gegenwärtige Situation der Landwirtschaft .................................................................. 3
2.1 Angebot - Was wird produziert? ................................................................................. 3
2.2 Nachfrage - Was wird konsumiert? ............................................................................. 5
3 Glyphosat ........................................................................................................................... 8
3.1 Definition - Was ist das? Wie wirkt es? Was macht es? ............................................. 8
3.2 Aufwand, Ausbringung, Technik ................................................................................ 9
3.3 Studien zur gesundheitsschädigenden Wirkung von Glyphosat ................................ 12
4 Meinungen/Haltungen zu Glyphosat ............................................................................ 14
4.1 Ökonomische Sicht .................................................................................................... 14
4.2 Pflanzenbauliche Sicht .............................................................................................. 15
4.3 Ökologische Sicht ...................................................................................................... 16
5 Hypothesen ...................................................................................................................... 17
6 Methodik ......................................................................................................................... 18
6.1 Online Befragung - Vor- und Nachteile .................................................................... 18
6.2 Schriftliche Befragung - Vor- und Nachteile ............................................................ 18
6.3 Befragungsdesign ...................................................................................................... 19
7 Auswertung/Ergebnisse ................................................................................................. 21
7.1 Befragungsperson ...................................................................................................... 21
7.2 Konsumverhalten/Ernährungsweise .......................................................................... 24
7.3 Landwirtschaft ........................................................................................................... 26
7.4 Glyphosat ................................................................................................................... 29
III
7.5 Zusammenfassende Auswertung der Ergebnisse ...................................................... 38
8 Diskussion ........................................................................................................................ 43
9 Fazit ................................................................................................................................. 44
Literatur ............................................................................................................................. 46
Eidesstattliche Erklärung ................................................................................................. 50
IV
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Reaktionsweg von Glyphosat .......................................................................... 8
Abbildung 2: Geschlechteraufteilung der Befragten ........................................................... 21
Abbildung 3: Prägung der Befragten ................................................................................... 22
Abbildung 4: Fachbereichszugehörigkeit ............................................................................ 22
Abbildung 5: Aufteilung in Bachelor- oder Masterstudiengang ......................................... 23
Abbildung 6: Aufteilung in Fachsemster ............................................................................ 24
Abbildung 7: Priorität beim Einkauf von Lebensmitteln .................................................... 25
Abbildung 8: Zukunftsfähigste Ernährungsweise ............................................................... 26
Abbildung 9: Wissenseinschätzung zur modernen Landwirtschaft .................................... 26
Abbildung 10: Erhalt von Informationen über die Landwirtschaft ..................................... 28
Abbildung 11: Zukünftige Landwirtschaft um Welternährung zu sichern.......................... 29
Abbildung 12: Einstufung von Glyphosat ........................................................................... 31
Abbildung 13: Letzter Kontakt mit dem Thema Glyphosat ................................................ 32
Abbildung 14: Richtig beantwortete Fragen im Faktencheck ............................................. 33
Abbildung 15: Meinung ob Glyphosat die Lebensmittelproduktion sichert ....................... 35
Abbildung 16: Glyphosat ist für das Bienensterben verantwortlich.................................... 35
Abbildung 17: Glyphosat gefährdet die Gesundheit ........................................................... 36
Abbildung 18: Glyphosat sollte verboten werden ............................................................... 36
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Glyphosat ist ein, innerhalb und außerhalb der Landwirtschaft, viel diskutierter Stoff.
Der Begriff wird oft aufgegriffen und von vielen verwendet. In den meisten Fällen ist er
stark negativ behaftet. Obwohl Glyphosat ein Mittel ist, das in der Landwirtschaft Ver-
wendung findet, wird es doch von Leuten fern ab der Landwirtschaft diskutiert. Die
Frage, die sich dabei stellt, ist in wie weit Personen außerhalb der Landwirtschaft in-
formiert sind über die Landwirtschaft, den Gebrauch und Einsatz von Pflanzenschutz-
mitteln und über Glyphosat. Es gilt also herauszufinden, was der nicht im Agrarsektor
beschäftigte Anteil der Bevölkerung über Glyphosat denkt und in wie weit sie über-
haupt informiert ist, über die Landwirtschaft. In den Medien werden die Begriffe krebs-
erregend, Glyphosat und gefährlich oft in einen Zusammenhang gebracht. Es gilt he-
rauszufinden, mit Hilfe von Studien, wie gefährlich Glyphosat ist. Die Verlängerung der
Zulassung wurde 2017 besonders stark diskutiert. Viele Forschungen dazu wurden
durchgeführt um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen. Das Ergebnis war eine
Verlängerung um fünf Jahre. Diese fällt um die Hälfte kürzer aus als reguläre Verlänge-
rungen. Was die Vermutung nahe legt, dass aufgrund der aktuellen wissenschaftlichen
Techniken Erkenntnisse gewonnen wurden, die eine Schädlichkeit nicht ausschließen.
Eine weitere Verlängerung nach diesen fünf Jahren bleibt fraglich und ist wohl eher
unwahrscheinlich. Ob dies allein den vermeintlich gesundheitsbedenklichen Eigenschaf-
ten oder doch dem Druck der nicht fachlich ausgebildeten Gesellschaft entspringt, bleibt
zu prüfen. Es stellt sich die Frage, in wie weit ein Verbot gerechtfertigt wäre. Wäre die
sachliche Aufklärung über die Anwendung und den gewissenhaften Gebrauch durch den
Landwirt nicht effektiver als ein Verbot? In diesem Zusammenhang sollte ermittelt
werden, wie stark die Landwirtschaft von Glyphosat abhängig ist. Das heißt, wie viel
Glyphosat wird zur Zeit eingesetzt, ist der Einsatz rückläufig oder nimmt er sogar zu?
Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie hart ein Verbot die Landwirtschaft treffen
würde.
Des Weiteren wird Glyphosat wiederkehrend als krebserregend bezeichnet, selbst in den
Medien wird es als solches betitelt. Das verankert sich in den Köpfen der Gesellschaft
und stuft Glyphosat als gesundheitsgefährdend für die Bürger ein. Es gibt momentan
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lediglich eine Studie der IARC, die Glyphosat in die Kategorie 2A - wahrscheinlich
krebserregend einstuft. Viele andere Studien, auch Langzeitstudien
kommen nicht zu solch einem Ergebnis. (BAYER AG, 2017) Daher galt es zu untersu-
chen. Wie wurden die Studien aufgebaut? Was sind die Unterschiede? Welche Studien
sind glaubwürdig? Dies sollte Aufschluss geben, wie gesundheitsgefährdend Glyphosat
wirklich ist und gleichzeitig zeigen, wie aufgeklärt die Gesellschaft über das Thema
Glyphosat ist.
1.2 Zielsetzung
Das Ziel dieser Arbeit war eine sozioökonomische Analyse zum Thema Glyphosat. Es
galt die Haltung und Meinung der Gesellschaft gegenüber des Themas zu ermitteln. In
Verbindung damit wurde ebenfalls die Haltung zur Landwirtschaft ermittelt und der
Wissensstand zur Landwirtschaft und Glyphosat beurteilt. Durch die Befragung sollte
ersichtlich werden, in wie weit die Gesellschaft mündig ist zu Äußerungen über Gly-
phosat. Im Rahmen der Befragung war es auch ein Ziel, einen generellen Eindruck über
das Image der Landwirtschaft zu gewinnen.
1.3 Vorgehensweise
Eine Literaturrecherche war notwendig, um zu ermitteln, was der aktuelle Stand der
Landwirtschaft ist und um wichtige Fakten zu Glyphosat zusammen zu tragen. Es muss-
ten vorab allgemeine Fragen geklärt werden, wie z.B. was Glyphosat ist und in welchen
Mengen es gebraucht wird? Eine vertiefende Literaturrecherche sollte dazu dienen, die
unterschiedlichen Meinungen über Glyphosat herauszufinden. Wichtig war ökonomi-
sche, ökologische und pflanzenbauliche Sicht herauszustellen, zu vergleichen und zu
diskutieren. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Analyse sollte eine Befragung sein.
Ziel der Befragung war es, zu erörtern, wie die Meinungen der nicht in der Landwirt-
schaft beschäftigten Bevölkerungen zu Glyphosat sind und wie involviert die Bevölke-
rung überhaupt ist. Diese Ergebnisse wurden ausgewertet und mit anderen Studien zu-
sammengebracht bzw. verglichen.
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2 Gegenwärtige Situation der Landwirtschaft
2.1 Angebot - Was wird produziert?
Die Produkte der Landwirtschaft sind nicht nur Nahrungsmittel für die Lebensmittelin-
dustrie. Besonders Biogasanlagen haben immer mehr an Bedeutung gewonnen. Land-
wirte produzieren damit Strom und Wärme. Die Futtermittelindustrie profitiert ebenfalls
von Produkten der Landwirtschaft. Ein weiteres Produkt der Landwirtschaft, welches
immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist der Biokraftstoff. Die Landwirtschaft ist also die
Grundlage vieler Bereiche in unserer Gesellschaft. Produkte der Landwirtschaft spielen
auch noch in einigen weiteren Bereichen eine Rolle. Ein Beispiel wäre die Verpa-
ckungsindustrie, die aus Mais Bioplastik und daraus Verpackungen produziert
(BIOFUTURA 2018).
In Deutschland bewirtschaften 275400 landwirtschaftliche Betriebe circa 16,7 Mio.
Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Die landwirtschaftliche Nutzfläche teilt sich auf
in 70,6 % Ackerland, 28,2 % Dauergrünland und 1,2 % Dauerkulturen. Auf dem Acker-
land überwiegen die Kulturen Weizen (26,6 %), Silomais (18,2 %) und Winterraps
(11,2 %). (DESTATIS 2018A) Neben diesen Kulturen werden noch viele weitere Kultu-
ren auf deutschen Feldern angebaut. Beim Getreide wären da neben dem Weizen auch
noch Gerste, Hafer, Roggen Triticale und der Körnermais. Weitere angebaute Kulturen
sind Ackerbohnen, Sojabohnen, Lupinen, Erbsen, Sonnenblumen, Kartoffeln und Zu-
ckerrüben. Die Durchschnittserträge 2017 von Getreide betragen 72,7 dt, von Silomais
474,6 dt und von Winterraps 32,7 dt. (DESTATIS 2018C, S.6) Zu den pflanzlichen Er-
zeugnissen der Landwirtschaft zählt auch das Gemüse. Die wichtigsten Gemüsearten,
der Anbaufläche nach, sind in absteigender Reihenfolge Spargel, Karotten, Speisezwie-
beln, Weißkohl, Blumenkohl und Buschbohnen. (DESTATIS 2011, S.32)
Ein weiterer Produktionszweig in der Landwirtschaft ist die Tierproduktion. Hierbei
überwiegt, der Anzahl der Tiere nach, die Legehennenhaltung mit 40,6 Millionen Hen-
nen, die circa 12,1 Milliarden Eier produzieren. Weiterhin werden Rinder (12,1 Mio.),
Schweine (22,9 Mio.), Schafe (1,6 Mio.) und Ziegen (140 000) gehalten, um Fleisch zu
produzieren. Auf diesem Weg wird eine Schlachtmenge von rund 8,3 Millionen Tonnen
erreicht. (DESTATIS 2018B) Von 12,1 Millionen Rindern sind rund 4,2 Millionen
Milchkühe, die der Milchproduktion dienen. In Deutschland produzieren 69174 Betrie-
be circa 31 Millionen Tonnen Milch. Diese wird durch Molkereien weiterverarbeitet
und gelangt von dort in den Lebensmitteleinzelhandel, die weiterverarbeitende Industrie
oder wird exportiert. (BMEL 2017A, S. 11,14)
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Der Tierproduktion lässt sich ebenfalls die Imkerei bzw. Honigproduktion zuordnen. In
Deutschland produzieren 130000 Imker/-innen mit 877000 Bienenvölker durchschnitt-
lich 22 Tonnen Honig. Die Imkerei wird zum Großteil nicht erwerbsmäßig durchge-
führt. Lediglich ein Prozent aller Imker besitzen über 50 Bienenvölker und betreiben es
erwerbsmäßig. 96 Prozent aller Imker besitzen unter 25 Bienenvölker und sind nur
"Hobbyimker". (BUNDESINFORMATIONSZENTRUM 2018A)
Neben der Pflanzenproduktion und der Tierproduktion gibt es noch den Weinbau und
den Gartenbau als Produktionszweige landwirtschaftlicher Betriebe.
In Deutschland werden auf einer Rebfläche von rund 100000 Hektar durchschnittlich
8,8 Millionen Hektoliter Wein produziert. Die 100000 Hektar verteilen sich auf 13
Weinbaugebiete, die vor allem an den Ufern des Rheins und seinen Nebenflüssen lie-
gen. Die Fläche teilt sich auf in Weißweinanbaugebieten und Rotweinanbaugebieten.
Auf 65 % der Fläche werden Weißweinsorten angebaut und auf 35 % dementsprechend
Rotweinsorten. Außerdem besitzt Deutschland mit 24000 Hektar die größte Rieslingflä-
che der Welt. (BMEL 2018A) Der Riesling ist eine Weißweinsorte und wird zu den
hochwertigsten und kulturprägenden Gewächsen gezählt. Er wird vor allem in Deutsch-
land angebaut und das besonders in steilen Hängen. Der Riesling ist besonders angese-
hen auf dem internationalen Markt. Die besten Rieslinge kommen aus klimatisch kühle-
ren Anbaugebieten. (WIKIPEDIA 2018).
Im Bereich Gartenbau werden Produkte wie Obst, Gemüse, Bäume und sonstige Pflan-
zen erzeugt. Der Gartenbau beschäftigt rund 700000 Mitarbeiter und erfüllt wichtige
Aufgaben für Mensch und Natur. (BMEL 2018B) Produkte wie Obst und Gemüse bieten
für den Menschen eine wichtige Nahrungsgrundlage und sorgen für eine gesunde und
abwechslungsreiche Ernährung. Außerdem verschönern gartenbauliche Dienstleistun-
gen viele Stadtbilder und Parkanlagen und Pflanzen aus dem Gartenbau dienen der Ver-
schönerung von Haus, Wohnung und Garten. Die gartenbaulichen Dienstleistungen und
Produkte dienen nicht nur der Verschönerung aus Sicht des Menschen sondern vor al-
lem auch als Lebensraum, der geschaffen wird, für viele Insekten, Vögel und andere
Kleinlebewesen. (BMEL 2018C)
Als landwirtschaftlicher Produktionszweig könnte ebenfalls die Aquakultur gesehen
werden. Sie wird immer wichtiger zur Versorgung mit Nahrungsmitteln aus den Gewäs-
sern, da die Fischerei stetig abnimmt. In Deutschland haben 2016 2957 Aquakulturbe-
triebe circa 19.283 Tonnen Fisch und rund 13.200 Tonnen Miesmuscheln produziert.
Produkte der Aquakulturen wären zum einen Aal, Wels, Stör und Heilbutt aber auch
Fische wie Pangasius, Tilapia, Dorade Royale, Wolfsbarsch und der Weiße Heilbutt. In
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Deutschland werden vor allem Forellen und Karpfen in Teichwirtschaften produziert.
Beliebte Haltungssysteme in Deutschland sind dabei Natur- und Erdteiche sowie küns-
tliche Rinnen und Becken, denen genügend Sauerstoff und Futter zugeführt werden.
(BUNDESINFORMATIONSZENTRUM 2018B)
2.2 Nachfrage - Was wird konsumiert?
Die in der Landwirtschaft erzeugten tierischen und pflanzlichen Produkte werden sehr
häufig weiterverarbeitet zu Produkten, die konsumiert werden.
Getreide wird zu Mehl und anschließend zu Teigwaren, wie z.B. Brot, weiterverarbeitet.
Braugetreide hingegen dient dem Brauen von Bier. Raps dient der Speiseölproduktion
sowie der Herstellung von Biodiesel. Mais lässt sich als Zuckermais oder ähnliches ver-
zehren, dient zum Großteil auch dem Einspeisen von Biogasanlagen. Gemüse, Kartof-
feln usw. lassen sich frisch, als Konserven oder getrocknet verzehren. Aus der Zucker-
rübe wird Zucker und Sirup gewonnen für den Verbraucher. Unter den tierischen Er-
zeugnissen ist die Weiterverarbeitung ebenfalls von Bedeutung. Vor allem Milch wird
in viele Produkte verarbeitet wie z.B. Käse, Butter oder Joghurt. Fleisch verschiedener
Nutztiere muss ebenfalls erst verarbeitet werden bevor es zu den Konsumenten gelangt.
Die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse ist somit wesentlicher Bestandteil
auf dem Weg zum Konsumenten.
Getreide, welches nicht weiter in der Landwirtschaft als Futter, Saatgut oder Energielie-
ferer genutzt wird, gelangt auf den Markt. Auf dem Markt wird das Getreide am meisten
als Futter genutzt (43 %). Zwei weitere große Nutzungsrichtungen sind Nahrung (29 %)
und die industrielle Weiterverarbeitung (14 %). Weitere 10 % des Getreides auf dem
Markt werden als Energielieferanten genutzt, 2% werden zu Saatgut weiterverarbeitet
und mit 2 % Verlust wird gerechnet. Unter dem Getreide auf dem Markt ist die am
meisten vertretende Kultur der Weichweizen (63 %) gefolgt von Gerste (12 %), Hafer
(9 %) und Roggen (8 %). Der Großteil des Getreides wird Vermahlen (68 %) und somit
zu Mehl für z.B. Brot. Weitere Verarbeitungsverfahren des Getreides sind Mälzen (18
%), die Stärkeherstellung (8 %), Schälen (4 %) und die Nährmittelherstellung (2 %).
Für Roggen und Weizen ist die Vermahlung zu Mehl eine der wichtigsten Grundlagen
zur Weiterverarbeitung in der Nahrungsmittelherstellung. Die zu vermahlende Getrei-
demenge steigt stetig. Die Anzahl der Mühlen ist jedoch ist rückläufig. In Zahlen aus-
gedrückt sind es 2016/2017 205 Mühlen die rund 8,9 Millionen Tonnen Getreide ver-
mahlen. Die Menge an Weizen der zu Mehl vermahlen wird, stieg in den letzten Jahren,
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während die Menge an Roggen in den letzten Jahren leicht sank. Insgesamt werden
durch die Mühlen rund 7,2 Millionen Tonnen Mehl hergestellt. In Schälmühlen hinge-
gen werden circa 610 000 Tonnen Getreide verarbeitet, wovon der Großteil Hafer ge-
folgt von Weizen ist. Die Erzeugnisse der Schälmühlen sind in den meisten Fällen Aus-
gangsprodukte für die Nährmittelherstellung. Dort werden daraus z.B. Flocken, gepopp-
tes Getreide und Müsli hergestellt sowie weitere Produkte für die Nahrungsmittelindust-
rie. Bei der Stärkeherstellung werden jährlich ungefähr 1,3 Millionen Tonnen Weizen
und Körnermais zu Stärke verarbeitet. 2,2 Millionen Tonnen Braugerste und 198 000
Tonnen Weizen werden in Mälzereien zu Malz verarbeitet. Das Malz ist von besonderer
Bedeutung in Brauereien. Nur geringe Mengen Malz werden in der Nahrungsmittelin-
dustrie verwendet. Am meisten Getreide wird durch den Konsumenten als Brot, Ge-
bäck, Teigwaren, Stärke bzw. Stärkederivaten aufgenommen. (BLE 2018A, S.9-17)
Beim Fleischkonsum wird zwischen Verbrauch und Verzehr unterschieden. Der Ver-
brauch ist die Fleischmenge, die in Deutschland zur Nahrungsmittel-, Futtermittelhers-
tellung und industriellen Verwertung zur Verfügung steht. Der Verzehr errechnet sich
aus dem Verbrauch. Es ist die Fleischmenge, ohne Knochen und sonstige Abschnitte,
die ausschließlich dem menschlichen Verzehr dient. Der Fleischverbrauch lag 2017 bei
7,26 Millionen Tonnen. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug 87,69 kg. Der gesamt Fleisch-
verzehr lag 2017 bei 4,95 Millionen Tonnen und der Pro-Kopf-Verzehr bei 59,73 kg.
Der Pro-Kopf-Verzehr teilt sich auf in verschiedene Fleischarten. Den größten Anteil
am Verzehr macht das Schweinefleisch aus mit 60 % gefolgt von Geflügelfleisch (21
%) und Rindfleisch (16 %). Den geringsten Prozentsatz machen andere Fleischarten
aus, wie z.B. Schaf und Ziege mit 3 %. Insgesamt betrachtet nimmt der Schweine-
fleischkonsum langsam ab, wohingegen der Rind- und Geflügelfleischkonsum in den
letzten Jahre zunahm. (BLE 2018B, S.14-15)
Der Pro-Kopf-Konsum von Milch und Milchprodukten insgesamt liegt in Deutschland
2016 bei 400,8 kg pro Kopf. (STATISTA 2018) 124 Molkereien (2015) sind noch in
Deutschland aktiv und verarbeiten insgesamt rund 31 Millionen Tonnen Rohmilch. Die
durchschnittliche Menge an verarbeiteter Milch pro Molkerei erhöht sich stetig durch
den Rückgang der Molkereien. Die durchschnittliche Verarbeitungsmenge liegt bei
260000 Tonnen Milch pro Molkerei. (BMEL 2017A)
Weitere Konsumgüter aus der Landwirtschaft wären Obst, Gemüse, Fisch, Eier, Kartof-
feln, Öle und Fette sowie Zucker. Beim Obst liegt der Pro-Kopf-Verbrauch mit 98,8 kg
knapp über dem von Gemüse mit 93,8 kg je Kopf und Jahr. 14,2 kg Fisch pro Kopf
werden konsumiert. Bei den Ölen und Fetten sind es 19,4 kg. Nur bei Kartoffeln nimmt
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der Pro-Kopf-Verbrauch ab und beträgt noch 80,8 kg. (STATISTA 2018) Es werden pro
Kopf und Jahr 14,2 kg bzw. 230 Eier konsumiert (BLE 2018C, S.14). In Zuckerfabriken
wurden 2017 32,3 Millionen Tonnen Zuckerrüben verarbeitet. Daraus ergaben sich 5,12
Millionen Tonnen Zucker. Von dem erzeugten Zucker gehen 56 % an Verarbeitungsbe-
triebe in der Nahrungsmittelherstellung, 24,3 % gehen in den Export, 7,8 % in den Ein-
zelhandel, 6,4 % in die Bioethanolherstellung, 4,6 % in den Großhandel, 0,9 % in die
chemische Industrie und 0,07 % an den Endverbraucher. Der Absatz von Haushaltszu-
cker geht immer weiter zurück und lag 2016/17 bei 418000 Tonnen bzw. 5,3 kg pro
Kopf und Jahr. Im Gegensatz dazu steigt der Absatz an die Verarbeitungsindustrie.
(BLE 2018D, S.13-18)
Der Pro-Kopf-Verbrauch hat bei allen beschriebenen Nahrungsmitteln in den letzten
100 Jahren zugenommen. Nur bei Brot, Kartoffeln und Haushaltszucker ist der Ver-
brauch rückläufig. (STATISTA 2018)
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3 Glyphosat
3.1 Definition - Was ist das? Wie wirkt es? Was macht es?
Glyphosathaltige Herbizide gibt es in verschiedenen Varianten von verschiedenen Un-
ternehmen. Die Produkte unterscheiden sich durch die Menge an Glyphosat und die Art
und Zusammensetzung der Zusatzstoffe. Es sind dazu keine weiteren Information zu
erhalten, da dies ein Geheimnis von Monsanto und den anderen Herstellern ist. In
Deutschland sind 105 glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel zugelassen.
(UMWELTINSTITUT MÜNCHEN E.V. 2018)
Bedeutend für die Wirkung dieser Herbizide ist der Wirkstoff Glyphosat. Glyphosat ist
ein Totalherbizid und wirkt über die Blätter der behandelten Pflanzen. Der Chemiker
Henri Martin synthetisierte erstmals den Stoff Glyphosat 1950. Der Stoff blieb uner-
kannt, da seine Wirkung auf Pflanzen nicht entdeckt wurde. Ende der 60er Jahre ent-
deckte der Konzern Monsanto, bei einigen Tests, die Wirkung von Glyphosat als Pflan-
zenvernichtungsmittel. 1971 wurde das Patent durch Monsanto beantragt und 1974 ge-
währt. Ab dem Jahr wurde Glyphosat als Herbizid durch Monsanto verkauft und nach
Ablauf des Patents auch von anderen Firmen vertrieben. (BIOSICHERHEIT 2018)
Glyphosat-Produkte kommen häufig als Salze in verschiedenen Verbindungen vor. Da
wären z.B. Glyphosat-Ammonium-Salz oder das Glyphosat-Isopropylammonium-Salz.
Ein Herstellungsweg wäre die Reaktion von Phosphortrichlorid mit Formaldehyd und
Wasser. Als Zwischenprodukt entsteht Chlormethylphosphonsäure, die mit Glycin zu
Glyphosat reagiert. Weitere Herstellungswege sind Reaktionen von Ethylglycinat oder
Glycin mit Formaldehyd, Diethylphosphit oder Phosphorsäure mit Chlorwasser. Abbil-
dung 1 veranschaulicht den Herstellungsweg von Glyphosat. Der Stoff Glyphosat, der
entsteht ist ein wasserlöslicher, geruchloser und nicht flüchtiger Stoff. (BIOSICHERHEIT
2018)
Abbildung 1: Reaktionsweg von Glyphosat
Quelle: Eigene Darstellung
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Das Totalherbizid aus der Gruppe der Organophosphor-Herbizide oder auch kurz der
Organophosphate hemmt das Enzym 5-Enolpyrovylshikimat-3-Phosphatsynthase, auch
bekannt als EPSP-Synthase. Dadurch wird die Synthese aromatischer Aminosäuren ge-
hemmt. Diese sind unerlässlich für das Überleben der Pflanzen. (SPEKTRUM 1999) Gly-
phosate ähneln stark Phosphat-Ionen. Deshalb werden sie von ähnlichen Bodenminera-
lien, wie Aluminiumoxid und Eisenoxid absorbiert. Aus diesem Grund ist Glyphosat in
der Umwelt vor allem im Boden angereichert. Die Halbwertzeit von Glyphosat im Bo-
den beträgt durchschnittlich 32 Tage. Im Wasser ist Glyphosat kaum nachweisbar, die
Halbwertzeit dort beträgt 7-14 Tage. Im Boden bauen Bakterien Glyphosate ab. In
Gewässern erfolgt der Abbau von Glyphosaten durch die Sonneneinstrahlung.
(BIOSICHERHEIT 2018)
Die weite Verbreitung und Beliebtheit von Glyphosat liegt vor allem an den guten toxi-
kologischen Eigenschaften und somit an der guten und schnellen Wirkung. Das Total-
herbizid wirkt über das Blatt auf jede Pflanze und tötet jede behandelte Pflanze. 1996
gelang es Monsanto Pflanzen so zu verändern, dass sie resistent gegenüber Glyphosat
wurden. Dies ist sehr bedeutend und interessant für die landwirtschaftlichen Kultur-
pflanzen. Monsanto baute ein bakterielles Gen in das Erbgut von Sojabohnen ein. Die-
ses Gen hilft der Pflanze das Enzym EPSP-Synthase zu produzieren. Dadurch überleben
die Pflanzen eine Behandlung mit Glyphosat, denn Glyphosat hemmt zwar das Enzym
EPSPS, aber durch das Gen kann die Pflanze dieses Enzym weiterhin bilden. Seitdem
werden sogenannte Roundup-Ready (RR) Sorten vertrieben. RR-Soja, -Mais, -Raps, -
Zuckerrüben, -Baumwolle und -Alfalfa stehen zur Verfügung und werden in den USA,
Argentinien, Kanada und Brasilien kommerziell angebaut. (UMWELTINSTITUT
MÜNCHEN E.V. 2018)
3.2 Aufwand, Ausbringung, Technik
Glyphosat findet in der Landwirtschaft Anwendung als Herbizid zur Nacherntebehand-
lung vor der Aussaat, zur Vorauflauf-Anwendung und zur Zwischenreihenbehandlung
bei Obst-, Baum- und Nussplantagen sowie in Weinbergen.
Die "Nach-der-Ernte", vor-der-Aussaat-Methode wird vor allem bei Winterkulturen
eingesetzt. Es geht dabei darum, einjährige Unkräuter, wie Ackerfuchsschwanz und
Weidelgräser sowie Pflanzen der geerntete Kulturen, bekannt als Ausfallgetreide oder -
raps, zu bekämpfen. Sollten diese Pflanzen nicht bekämpft werden, kommt es zu Er-
tragseinbußen aufgrund der Wachstumskonkurrenz zwischen der gesäten Kultur und
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den Unkräutern. Die Samen der Unkräuter und Ausfallpflanzen keimen nach der Ernte
im Herbst wieder auf. Damit diese Pflanzen effektiv bekämpft werden, empfiehlt sich
eine Bekämpfung mit Glyphosat 4-6 Wochen nach der Ernte. In diesem Zeitraum sind
die meisten Pflanzen gekeimt und im vollen Wachstum und dadurch besonders emp-
findlich auf glyphosathaltige Herbizide. Der Zeitpunkt ist abhängig von den klimati-
schen Bedingungen. Der Behandlungszeitpunkt muss diesen demnach angepasst wer-
den. Mit dieser Methode werden auch mehrjährige Unkräuter bekämpft wie z.B. die
Gemeine Quecke und die Wilde Mohrenhirse. Vor allem in osteuropäischen Ländern
sind diese Unkräuter ein Problem. Die Quecke z.B. drückt den Ernteertrag bei Zucker-
rüben und Kartoffeln um teilweise mehr als 30%. (GLYPHOSATE FACTS 2013A)
Die Vorauflauf-Anwendung wird durchgeführt, wenn es zu windig oder zu nass vor der
Aussaat war. Auch beim Mulchsaatverfahren ist diese Methode von Bedeutung. Es gilt
dabei die Unkräuter zu bekämpfen, die erst später gekeimt haben oder erst nach der Be-
stellung des Feldes eingeschleppt wurden. Bei dieser Methode wird Glyphosat nach der
Aussaat aber vor der Keimung ausgebracht, damit die Nutzkultur nicht geschädigt wird.
(GLYPHOSATE FACTS 2013B)
Die Zwischenreihenbehandlung wird vor allem bei Obst-, Baum-, Nussplantagen und
Weinbergen durchgeführt. Die Unkrautbekämpfung ist von Bedeutung, um den Konkur-
renzkampf um Wasser und Nährstoffe, niedrig zu halten. Bei dieser Behandlung werden
glyphosathaltige Herbizide zwischen die Reihen der Kulturen ausgebracht. Wichtig da-
bei ist, dass die Herbizide exakt angewendet werden und nicht auf die Nutzpflanzen
gelangen, da diese sonst auch absterben. (GLYPHOSATE FACTS 2012)
In einigen Ländern Europas wird Glyphosat direkt vor der Ernte verwendet. Diese Vor-
erntebehandlung wird auch als Sikkation bezeichnet. Es werden glyphosathaltige Herbi-
zide flächendeckend auf die Felder gegeben. Das Glyphosat bewirkt das Absterben der
Kulturpflanzen und Unkräuter. Dadurch trocknen die Pflanzen schneller ab, wodurch
die Ernte erleichtert wird bzw. zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführt werden kann.
(GLYPHOSATE FACTS 2013C)
Des Weiteren findet Glyphosat zahlreich Anwendung im nicht landwirtschaftlichen
Bereich. Glyphosat dient auch dort der Vernichtung von Unkräutern. Es werden mit
Hilfe von Glyphosat Lagerplätze, Parkplätze, Seitenstreifen von Straßen, Flächen inner-
halb von Industriekomplexen und Bahnstrecken unkrautfrei gehalten. Das Fernhalten
des Unkrauts dient vor allem der Sicherheit, denn das Unkraut könnte Gefahrenquellen
verbergen bzw. selbst eine sein. Ein weiterer Einsatzbereich von Glyphosat ist zur An-
lage von Brandschutzschneisen, um Waldbrände zu vermeiden. Bei der Anwendung
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von Glyphosat auf Nichtkulturland muss in Deutschland immer eine Ausnahmegeneh-
migung beantragt werden. (GLYPHOSATE FACTS 2013D)
Der Hauptabnehmer im nicht landwirtschaftliche Bereich ist die Deutsche Bahn mit
67,6 Tonnen Glyphosat. Insgesamt schwankt der Verbrauch bzw. die Abnahme von
Glyphosat je nach Wetterlage von Jahr zu Jahr. 2016 und 4 Jahre davor betrachtet ist ein
abnehmender Trend erkennbar. 2016 wurden 3780 Tonnen umgesetzt. Noch geringer
war der Absatz zuletzt 2003 mit 3500 Tonnen. Im Zeitraum 2010 bis 2016 ist die abge-
setzte Menge ab 2010 ansteigend bis 2012, wo 5981 Tonnen abgesetzt wurden. Ab 2012
ist die abgesetzte Menge Glyphosat abnehmend mit einer Unterbrechung im Jahr 2014,
in dem der Absatz etwas höher ist mit 5426 Tonnen. (MERLOT 2018)
Die Anwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft wurde in den letzten Jahren be-
schränkt. Glyphosathaltige Herbizide dürfen, während eines Kalenderjahres auf einer
Fläche, höchstens zweimal ausgebracht werden und das nur im Abstand von 90 Tagen.
Die Menge von 3,6 kg Wirkstoff je Hektar und Jahr darf nicht überschritten werden.
Eine weitere Anwendungseinschränkung ist das Verbot der routinemäßigen Vorernte-
behandlung zur Druschoptimierung und Erntesteuerung. Eine Vorerntebehandlung ist
nur noch im Ausnahmefall erlaubt. Ein Ausnahmefall liegt dann vor, wenn ein Verlust
der Ernte droht oder die Erntefähigkeit hergestellt werden muss. (BMEL 2017B)
Die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln unterliegt rechtlichen Regelungen, wie
dem novelliertem Pflanzenschutzgesetz (PflSchG), der Pflanzenschutzmittelverordnung
(1107/2009/EG) und der Rahmenrichtlinie zur nachhaltigen Verwendung von Pestizi-
den (2009/128/EG). Diese Gesetze und Regelungen sollen den Schutz der Gewässer
sichern sowie die Biodiversität erhalten. Ein weiteres Ziel der Regelungen ist eine bes-
sere Beratung und Schulung der Anwender, neben dem Sachkundenachweis, den jeder
Anwender besitzen muss, beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Weiterhin sollen
die Kontrollen durch die Länder verstärkt werden. Es soll sichergestellt werden, dass die
Umweltauflagen auch flächendeckend eingehalten werden. (UMWELTBUNDESAMT 2018)
Glyphosathaltige Herbizide werden, wie andere Pflanzenschutzmittel in der Landwirt-
schaft, mit Pflanzenschutzspritzen ausgebracht. Pflanzenschutzmittel dürfen nur aus, als
solche anerkannte, Pflanzenschutzgeräten ausgebracht werden. Alle drei Jahre müssen
diese Pflanzenschutzgeräte überprüft werden damit sichergestellt wird, dass die Um-
welt- und Sicherheitsauflagen, die bei neuen Geräten gelten, noch erfüllt werden. Seit
dem 1.7.2016 sind alle Geräte prüfpflichtig, die nicht komplett von einer Person getra-
gen werden können. Die Prüfung der Pflanzenschutzgeräte darf nur in einer anerkannten
Fachwerkstatt durchgeführt werden. Nach bestandener Prüfung erhält das Gerät eine,
12
der TÜV-Plakette ähnliche, farbige Plakette. An dieser Plakette ist zu erkennen, dass
das Gerät geprüft wurde und den Anforderungen entspricht. (KRAMER 2016)
3.3 Studien zur gesundheitsschädigenden Wirkung von Glyphosat
Viele Studien erörtern den ökonomischen oder ökologischen Aspekt. Diese Studien
kommen in diesem Kapitel nicht zur Geltung, da sie von Bedeutung für Punkt 4 sind. In
den Medien sowie bei Unterhaltungen zum Thema Glyphosat kommt immer wieder ein
Gesichtspunkt auf, der Gesundheitsaspekt. Bei der Diskussion werden viele verschiede-
ne Studien zitiert, die entweder eine gesundheitsschädigende Wirkung von Glyphosat
beweisen oder keinen Zusammenhang feststellen. Eine sehr bekannte und häufig zitierte
Studie ist die Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Un-
terorganisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese Studie stuft Glyphosat
als wahrscheinlich krebserregend in die Kategorie 2A ein. Die Kategorie 2A bedeutet,
dass es einige Hinweise gibt auf ein erhöhtes Gesundheitsrisiko von Glyphosat. Aller-
dings kann nicht ausgeschlossen werden, dass die untersuchten Krebsfälle andere Ursa-
chen hatten. Weiterhin zu beachten ist, dass lediglich die Glyphosatbelastung am Ar-
beitsplatz des Landwirtes untersucht wurde und nicht die Aufnahme geringer Rückstän-
de in Nahrungsmitteln. Zum Vergleich: die IARC stuft heiße Getränke, Schichtarbeit,
rotes Fleisch und den Friseurberuf ebenfalls in die Kategorie 2A ein. Dieser Studie ent-
gegen steht die Agricultural Health Study. Im Rahmen dieser Studie untersuchten For-
scher in den USA über 20 Jahre rund 50000 Anwender von Pflanzenschutzmittel, land-
wirtschaftliche Arbeiter und deren Partner. Unter diesen 50000 Personen sind rund
45000, die regelmäßig Glyphosat anwenden. Das Ergebnis dieser Studie ist, dass es
keinen Zusammenhang zwischen einer sachgemäßen Anwendung von glyphosathaltigen
Herbiziden und dem Non-Hodgkin-Lymphom gibt. Diese Studie ist eine von mehr als
800 Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass Glyphosat gefahrlos angewandt wer-
den kann. Die IARC bewertet lediglich die Gefahr ausgehend von der Substanz, nicht
aber die Wahrscheinlichkeit mit der ein Ereignis, unter Berücksichtigung der Anwen-
dung und anderer Faktoren, eintritt. (BAYER AG 2018, S.10-12)
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat für die EU-Wirkstoffprüfung von
Glyphosat über 1000 Studien, Dokumente und Veröffentlichungen geprüft. Zur Bewer-
tung der Kanzerogenität von Glyphosat wurden unter anderem epidemiologische Stu-
dien herangezogen. Die Einschätzung von dem BfR, bezüglich der Kanzerogenität, ist
vergleichbar mit den Einschätzungen weiterer 27 Pestizid-Bewertungsbehörden der EU
13
und mit der Einschätzung der IARC. Das Bundesinstitut für Risikobewertung kommt zu
dem Entschluss, dass die Hinweise für die Kanzerogenität von Glyphosat beim Men-
schen aus den epidemiologischen Studien lediglich begrenzt sind. Diese Bewertung ist
in der wissenschaftlichen Fachwelt unstrittig. Aufgrund vieler Anfragen bei dem BfR
wurden die Studien, die angeblich Hinweise auf Krebsgefahren beim Menschen enthal-
ten, nochmals geprüft und weiter erläutert. In diesen, insgesamt sechs Studien, stimmen
die Einschätzungen des BfR mit denen der IARC überein. Zwei Studien haben keinen
Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krebs ermitteln können. Eine der sechs Stu-
dien untersucht lediglich die Gruppe der Organophosphate, wozu Glyphosat zählt, je-
doch nicht genau den Wirkstoff Glyphosat. Eine andere Studie untersucht einen anderen
Stoff als Glyphosat und nennt nur allgemein Herbizide als untersuchten Faktor. In einer
weiteren Studie werden zwei Studien zusammengeführt, die unterschiedliche toxikolo-
gische Endpunkte haben, was als kritisch zu betrachten ist. Außerdem bleibt in dieser
Studie offen in wie weit das Ergebnis durch Zufall oder Störfaktoren beeinflusst wurde.
Eine letzte Studie von Brown wurde durch das Bundesinstitut für Risikobewertung ge-
prüft mit dem Ergebnis, dass diese Studie keinen bis nur geringen Zusammenhang zur
Gesundheitsschädlichkeit von Glyphosat darlegt. Das Bundesinstitut für Risikobewer-
tung kritisiert nahezu jede der aufgeführten Studien aufgrund mangelnder Berücksichti-
gung von Störfaktoren und Fehler oder der Durchführung. Somit kommt das Bundesin-
stitut zu dem Ergebnis, dass die Studien keine oder nur eine geringe Aussagekraft besit-
zen. Außerdem kann keine Studie zweifelsfrei einen Zusammenhang zwischen Glypho-
sat und Krebserkrankungen belegen. Das klare Gegenteil kann genauso wenig bewiesen
werden. Aus diesem Grund deckt sich die Einschätzung des Bundesinstituts für Risiko-
bewertung mit der der internationalen Agentur für Krebsforschung. (BFR 2015)
14
4 Meinungen/Haltungen zu Glyphosat
4.1 Ökonomische Sicht
In der ökonomischen Bewertung eines Glyphosatverzichts auf einzelbetrieblicher Ebene
von Schulte, de Witte, Kühlmann und Theuvsen wird der ökonomische Aspekt von
Glyphosat beleuchtet. Als Datengrundlage dienen 3 typische Betriebe für 3 verschiede-
ne Regionen Deutschlands. Die typischen Betriebe sind Modellbetriebe, die die vorherr-
schende Betriebsform und das dominierende Produktionssystem einer Region wieder-
spiegeln. Die drei Regionen Deutschlands sind Vorpommern (Mecklenburg-
Vorpommern), Hildesheimer Börde (Niedersachsen) und die Fränkische Platte
(Bayern). Um den Einfluss der Witterung und des Standorts zu berücksichtigen, wurde
ein Worst-Case Szenario und ein Best-Case Szenario definiert. Im Mittel wurde ein
Trend Case angenommen, der aus 75 % des Best-Case- und 25 % des Worst-Case-
Szenario besteht. Unter Berücksichtigung aller Faktoren wurde beim Wegfall von Gly-
phosat eine Erhöhung des Arbeitszeitbedarf in allen Regionen ermittelt. Der Anstieg des
Arbeitszeitbedarfs liegt bei allen drei Betrieben bei 10 %. Als problematisch wird die
Arbeitszeitverteilung gesehen, da die Erhöhung sich hauptsächlich auf die bereits vor-
handene Arbeitsspitze zwischen Juli und September aufteilt. Dadurch wird die Arbeits-
spitze noch verstärkt. Trotzdem kommen Schulte & Co zu dem Ergebnis, dass die Ar-
beitskraftverfügbarkeit kein limitierender Faktor, beim Verzicht auf Glyphosat, ist. Die
Auswirkungen auf den Maschinenbedarf wurden ebenfalls ermittelt. Der Maschinenbe-
darf steigt bei allen Betrieben. Die maximale Auslastung wird beim Modellbetrieb in
Vorpommern bei der Scheibenegge überschritten. Es müsste eine größere Scheibenegge
angeschafft werden, die eine höhere Flächenleistung mit sich bringt. Ein weiterer Punkt
der alle Betriebe trifft, wäre der Einsatz von winterharten Zwischenfrüchten. Keiner der
Modellbetriebe besitzt ein Flächenmulcher für diesen Fall und müsste somit auf Lohn-
unternehmen zurückgreifen oder einen Mulcher kaufen. Es kommt in allen Modellbe-
trieben zu einer Erhöhung der Arbeitserledigungskosten aufgrund des steigenden Ar-
beitszeitbedarf und Maschineneinsatzes. In Vorpommern sind die Mehrkosten größer
als in der Hildesheimer Börde und auf der Fränkischen Platte, da in Vorpommern ein
höherer Flächenanteil mit Glyphosat behandelt wird. Auf allen Betrieben wäre ein
Lohnunternehmen einer Neuanschaffung zu bevorzugen. Problematisch ist dabei die
Verfügbarkeit von Lohnunternehmen während der Arbeitsspitzen. In der Diskussion
wird erwähnt, dass eine Fruchtfolgeanpassung außen vor gelassen wurde. Solch eine
15
Anpassung könnte die Arbeitsspitzen für Geräte und Arbeitskräfte entzerren. Die Ar-
beitskraftverfügbarkeit wurde eventuell als zu positiv eingeschätzt, da nur die Feldarbeit
berücksichtigt wurde. ( SCHULTE ET. AL 2017)
Eine weitere Arbeit von Schulte und Theuvsen über den ökonomischen Nutzen von
Herbiziden im Ackerbau unter besonderer Berücksichtigung des Wirkstoffs Glyphosat
beschreibt ebenfalls den ökonomische Nutzen von Glyphosat. Als die größten Vorteile
von Glyphosat wird die Reduzierung des Arbeitskraftbedarfs und des Maschinenbesat-
zes genannt. In dieser Arbeit wird die Resistenzproblematik angesprochen. Es wird dar-
auf hingewiesen, dass die routinierte Anwendung von Glyphosat, beispielsweise auf
Stoppeläckern, einen geringen wirtschaftlichen Nutzen gegenüber nicht chemischen
Pflanzenschutz hat, aufgrund der Ausbildung von Resistenzen. (SCHULTE; THEUVSEN
2015)
Die Autoren sind sich einig, dass Glyphosat einen hohen ökonomischen Nutzen mit sich
bringt. Die Höhe des Nutzens ist abhängig von den verschiedenen Regionen. Damit der
ökonomische Nutzen auch weiterhin bestehen bleibt, weisen die Autoren auf die Resis-
tenzproblematik hin und raten somit von einer Routineanwendung ab.
4.2 Pflanzenbauliche Sicht
Die Landwirte profitieren von Glyphosat aufgrund seines großen Wirkungsspektrum.
Das Totalherbizid ermöglicht eine pfluglose und somit konservierende Bodenbearbei-
tung ohne den Unkrautdruck zu erhöhen. Durch die abtötende Wirkung auf alle Pflan-
zen wurde Glyphosat häufig zur Sikkation, besonders bei der Wintergerste, eingesetzt.
Es erleichterte die Ernte durch die Förderung der Druschfähigkeit. Diese Art der Be-
handlung ist, wie zuvor beschrieben, nur noch eingeschränkt möglich. Des Weiteren ist
Glyphosat pflanzenbaulich interessant zur effektiven Bekämpfung von Ausfallraps, bei
der Stoppelbehandlung. (HAHN 2013)
Glyphosat dient im weiteren Sinne dem Erosionsschutz, was vor allem für die Land-
wirtschaft in Gebirgslagen wichtig ist. Den Landwirten wird ermöglicht eine winterhar-
te Zwischenfrucht z.B. vor Mais anzubauen, damit die Äcker nicht unbewachsen sind
und für Erosion anfällig. Mit Hilfe von Glyphosat können solche Zwischen- bzw. Vor-
früchte einfach, schnell und ohne großen Mehraufwand behandelt werden, um den
Acker wieder bestellfähig zu machen. (DETER 2016)
16
Im Nachernteverfahren dient Glyphosat zur Unkrautvernichtung von schwer bekämp-
fbaren Unkräutern und Ungräsern. Unkräuter und Ungräser wie z.B. Quecke, Trespe
und Ackerfuchsschwanz lassen sich ohne Glyphosat nur schwer mit intensiver Boden-
bearbeitung bekämpfen. (SCHAAL 2017)
4.3 Ökologische Sicht
Aus ökologischer Sicht wird Glyphosat eher kritisch bewertet. Ökologisch betrachtet
gibt es ein großen Vorteil von Glyphosat. Da Glyphosat die konservierende Bodenbear-
beitung möglich macht und dadurch die wendende Bearbeitung durch den Pflug keine
Rolle mehr spielt, wird eine verstärkte Mineralisation von Stickstoff vermieden. Durch
die Bodenruhe, die Glyphosat ermöglicht, wird das Grundwasser nicht so stark mit
Stickstoff belastet, da die Mineralisationsraten nachweislich geringer sind als würde der
Boden im Herbst noch durch den Pflug bearbeitet werden. (HAHN 2013)
Die ökologisch negativen Folgen von Glyphosat werden in direkte und indirekte Aus-
wirkungen unterschieden. Insgesamt betrachtet beeinflusst Glyphosat die Biodiversität
negativ. Zu den direkten Auswirkungen zählt zum einen das Abtöten der Ackerbegleitf-
lora. Da Glyphosat ein Totalherbizid ist wirkt es nicht selektiv auf einzelne Arten, son-
dern tötet alle behandelten Pflanzen ab. Darunter sind auch Pflanzen, die sich als nütz-
lich erweisen oder ohnehin schon selten sind, da sie konkurrenzschwach sind. Das Ar-
tenspektrum wird durch Glyphosat stark verringert. Weiterhin wurde eine tödliche Wir-
kung auf Amphibien festgestellt. Beim Übersprühen von Gewässern reicht eine zulässi-
ge Dosis bereits aus für den Tod von Quappen. Das zeigt, dass es besonders wichtig ist,
die Abstände einzuhalten. Höhere Mengen des Wirkstoffs Glyphosat führen bei der Ho-
nigbiene zur Orientierungslosigkeit. Es werden weitere Nützlinge beeinträchtigt wie die
Florfliege und Spinnen. Die Beeinträchtigung wirkt sich als Reduzierung der Lebens-
dauer, Fruchtbarkeit und Entwicklungszeit aus. Indirekte Auswirkungen treffen eben-
falls die Insekten. Besonders blütensuchende, auf Wildkräuter spezialisierte herbivore
Insekten werden durch die Verringerung des Blütenangebots von Wildkräutern beeint-
rächtigt. Dieser Rückgang der Insekten führt zum Rückgang von Individuen der nächst
höheren Trophiestufe. Darunter fallen Vögel und Kleinsäuger, die sich hauptsächlich
von Insekten und Samen ernähren. Eine starke Beziehung wurde zwischen Pflanzen-
schutzmitteln und dem Rückgang der Rebhühner ermittelt. Der gleiche Zusammenhang
wurde mit dem Rückgang der Grau- und Goldammer erörtert. Der Zusammenhang be-
steht zwar allgemein zwischen Pflanzenschutzmitteln und den betreffenden Arten, Gly-
17
phosat spielt dabei aber eine erhebliche Rolle, da es einen Großteil der Pflanzenschutz-
mittel ausmacht. (BFN 2018)
5 Hypothesen
Die Haltung und Meinung gegenüber Glyphosat wird eher schlecht und ablehnend sein.
Dabei stellt sich die Frage, in wie weit die Gesellschaft überhaupt über die Landwirt-
schaft und Glyphosat informiert ist? Die Akzeptanz von Glyphosat und der Wissens-
stand zur Landwirtschaft wird vermutlich positiv korrelieren. Außerdem wird die Mehr-
heit der Gesellschaft schlecht informiert sein über die Landwirtschaft und speziell über
Glyphosat. Das würde zeigen, dass die Bürger aufgrund ihrer mangelnden Kentnisse
nicht zu wertenden Aussagen über Glyphosat befähigt sind. Durch diese Analyse lässt
sich dann auch auf das Image der Landwirtschaft schließen. Auch hier ist eine positive
Korrelation zwischen Wissenstand über Landwirtschaft und Ansehen der Landwirt-
schaft zu erwarten. Das heißt, je informierter die Gesellschaft ist, zu dem was die
Landwirte tun, umso besser wird das Ansehen der Landwirtschaft sein. Mit besserem
Image lässt sich eine weniger starke Ablehnung von Glyphosat vermuten.
Die Hypothesen beziehen sich auf die Befragungen, die in den nächsten Kapiteln erör-
tert und ausgewertet werden.
18
6 Methodik
6.1 Online Befragung - Vor- und Nachteile
Als Online-Befragung bezeichnet man eine Befragung über das Internet. Es wird ein
Online-Fragebogen programmiert, der von lokalen Browsern verarbeitet werden kann.
Die Befragten können diesen Fragebogen, der auf einer Internetseite hinterlegt wird,
online ausfüllen. (PORTAL FÜR MARKTFORSCHUNG, MEDIEN- UND
MEINUNGSFORSCHUNG 2019)
Die Online-Befragung bringt viele Vorteile mit, weshalb sie gern durchgeführt wird.
Relevante Vorteile sind die Sicherstellung der Anonymität und die geringen Kosten.
Mit einer Online-Umfrage sind schnell viele Teilnehmer erreichbar und der Befra-
gungskreis kann nahezu beliebig groß sein. Ein weiterer großer Vorteil ist der Wegfall
des Einflusses eines Interviewers. Bei mündlichen Befragungen gibt es immer einen
Interviewer, der die Fragen stellt und dabei bewusst oder unbewusst das Antwortverhal-
ten der Befragten beeinflusst. Der Zeitpunkt und Zeitdruck spielt auch eine wichtige
Rolle. Bei Online-Befragungen können sich die Teilnehmer den Zeitpunkt der Befra-
gung selbst aussuchen und sich dafür in Ruhe die Zeit nehmen. Sollte eine Funktion
zum Pausieren der Befragung freigeschaltet sein, können Teilnehmer die Befragung
abspeichern und zu einem anderen Zeitpunkt fortfahren. (EBENDA)
Neben diesen Vorteilen gibt es auch Nachteile, die eine Online-Befragung mit sich
bringt. Die Rücklaufquote könnte gering sein, da kein Interviewer oder persönlicher
Ansprechpartner vorhanden ist, der einige überzeugt, die Befragung durchzuführen. Ein
weiterer Nachteil ist, dass den Teilnehmern unzureichende Informationen über die
Grundgesamtheit vorliegen, was bei einem Ansprechpartner anders wäre. Außerdem
kommt es bei dieser Art der Umfrage zu einer Selbstselektion. Es werden nur Internet-
nutzer befragt und Personen ohne Internetzugang völlig außer Acht gelassen. Bei Onli-
ne-Umfragen kann es zu einer Antwortverzerrung kommen, aufgrund der Anonymität
der Teilnehmer und die Ausfüllsituation kann nicht kontrolliert werden. (SILBERBACH
2016)
6.2 Schriftliche Befragung - Vor- und Nachteile
Bei einer schriftlichen Befragung wird ein Fragebogen erarbeitet, der von den Befragten
selbst ausgefüllt wird. Es gibt bei dieser Form der Befragung keinen Interviewer, der die
Fragen vorliest und Antworten notiert. Diese Methode bringt einen hohen Standardisie-
19
rungsgrad mit sich. Die klassische schriftliche Befragung erfolgt normalerweise über
den Postweg. Die Probanden bekommen den Fragebogen zugeschickt und können ihn
ausfüllt zurücksenden. Als schriftliche Befragungen werden auch Fragebögen in Zei-
tungen und Zeitschriften verstanden, die dann ausgefüllt zurückgesandt werden. Außer-
dem gibt es eine Form der schriftlichen Befragung mit persönlicher Unterstützung. Die
Person fungiert dabei nicht als Interviewer sondern als Informationsquelle für Rückfra-
gen und als Organisator. (FOERSTER 2016)
Bei dieser Befragungsmethode ist ein großer Vorteil ebenfalls die geringen Kosten.
Auch hier entfällt der Interviewer-Effekt. Es wird das Antwortverhalten der Befragten
durch einen Interviewer nicht beeinflusst. Bei postalischer Zustellung ist eine große
Abdeckung eines räumlichen Gebiets möglich. Auch bei den anderen Arten der schrift-
lichen Befragung ist eine hohe Zahl an Teilnehmern mit geringeren Aufwand zu errei-
chen. (EBENDA)
Als Nachteil ist hier die geringe Rücklaufquote von 5-30% zu erwähnen. Auch nicht
von Vorteil ist, dass der Frageumfang limitiert ist und Tabuthemen in dieser Befra-
gungsmethode nur selten beantwortet werden. Es besteht keine Möglichkeit, die Aus-
füllsituation zu kontrollieren genauso wenig wie die Reihenfolge der Fragenbeantwor-
tung und das situative Umfeld und seinen Einfluss. Die Möglichkeit, das Umfeld und
die Ausfüllsituation zu kontrollieren, besteht bei der schriftlichen Befragung mit persön-
licher Unterstützung. Die Person fungiert als Organisator und kann das Umfeld und die
Situation beeinflussen und gestalten. (EBENDA)
Aus diesen Vor- und Nachteilen ergibt es sich die Methode anzuwenden, um Personen
zu erreichen, die wenig bis gar nicht das Internet nutzen. Dabei handelt es sich vor al-
lem um ältere Menschen. Es empfiehlt sich, die schriftliche Befragung als zusätzliche
Methode anzuwenden, z.B. neben einer Online Befragung, um mehr Personen zu errei-
chen und einer Selbstselektion entgegenzuwirken. (EBENDA)
6.3 Befragungsdesign
Die, im folgenden ausgewertete, Umfrage war ursprünglich als schriftliche Umfrage mit
persönlicher Unterstützung gedacht. Um sicher mehr Personen zu erreichen, wurde sie
als Online-Umfrage durchgeführt. Sie wurde an der Hochschule Neubrandenburg an
alle Studenten, exklusive der Studierenden der Agrarwirtschaft, gesendet. Da jeder Stu-
dent ein Mailkonto zu Beginn des Studiums zugewiesen bekommt, sind alle Studenten
über diese Mailadresse zu erreichen, was die Online-Umfrage zur sinnvollsten Umfrage
20
machte. Die Agrarstudenten wurden bewusst nicht befragt, da sie zu involviert in die-
sem Thema sind und das Ergebnis verfälschen würden, aufgrund ihrer hohen Personen-
zahl an der Hochschule und den damit mitgebrachten Einfluss auf die Umfrage.
Der Fragebogen befindet sich in vollem Umfang im Anhang dieser Arbeit. Er besteht
aus 24 Fragen, die in vier Kategorien einzuordnen sind. Die Fragen teilen sich auf in
Fragen über die Person, über Glyphosat, über die Landwirtschaft und zur Ernährungs-
weise bzw. zum Konsumverhalten. In dem Fragebogen sind alle Fragetypen vertreten.
Zwei Fragen sind freie Fragen, die frei beantwortet werden müssen. Zum einen die Fra-
ge am Ende des Fragebogens, ob noch Anmerkungen bestehen und zum anderen die
Eröffnungsfrage, was spontan zu Glyphosat einfällt. Viele Fragen sind Fragen mit Aus-
wahlmöglichkeiten. Das heißt die Antworten sind vorgegeben und können ausgewählt
werden. Bei einigen können mehrere Antworten ausgewählt werden und bei anderen nur
eine Antwort. Bei den meisten dieser Fragen gibt es eine Möglichkeit "Sonstiges" an-
zukreuzen und in einem Feld die Antwort in Worte zufassen. Weitere Fragen sind Ska-
lierungsfragen, wobei der Befragte aus einer Skala von 1-5 oder 1-6 auswählen muss
um seine Meinung auszudrücken. Außerdem enthält der Fragebogen einen Faktencheck
der aus 6 Ja-Nein-Fragen besteht, bei denen es nur eine richtige Antwort gibt. Mit die-
sen Fragen soll das Wissen der Probanden zu Glyphosat geprüft werden. Um die Mei-
nung der Probanden zu Glyphosat zu ermitteln, wurden 4 Behauptungen aufgestellt. Die
Probanden mussten nun angeben in wie weit sie diesen Behauptungen zustimmen. Das
erfolgte über eine 5-stufige Skala von "stimme voll und ganz zu" bis "stimme überhaupt
nicht zu". Die Ankreuzmöglichkeit "keine Meinung" gab es ebenfalls.
Der Fragebogen beginnt mit einleitenden Worten zu den Beweggründen der Umfrage
und zum Durchführer der Umfrage. Die Eröffnungsfrage ist eine freie Frage zu Glypho-
sat um herauszufinden, was mit Glyphosat spontan verknüpft wird. Danach wechseln
die Fragetypen und auch die Fragerubriken. Es folgen Fragen zu Glyphosat, zur Land-
wirtschaft und zum Konsumverhalten im Wechsel. Das Ende des Fragebogens wird
eingeleitet durch Fragen zur Person des Befragten. Die letzte Frage ist wieder eine freie
Frage, die den Befragten Platz für Anmerkungen zum Fragebogen bzw. zum Thema
Glyphosat lassen. Diese Frage muss nicht beantwortet werden, gibt den Probanden je-
doch die Möglichkeit mitzuteilen, was ihrer Meinung nach wichtig ist und nicht befragt
wurde oder nochmal klar ihre Meinung darzulegen. Der Abschiedstext teilt die Dank-
barkeit für die Teilnahme an der Befragung mit.
21
7 Auswertung/Ergebnisse
7.1 Befragungsperson
Die, an der Hochschule Neubrandenburg unter den Studierenden durchgeführte, Umfra-
ge zum Thema Glyphosat wurde von 205 Studierenden vollständig beantwortet. Nach-
folgende Diagramme beziehen sich immer auf die Gesamtpersonenzahl (N) von 205
Personen. Unter den Befragten lag die Mehrheit bei Frauen, wie die Abbildung 2 zeigt.
Insgesamt haben 138 Frauen und 67 Männer an der Umfrage teilgenommen. Das sind
etwas mehr als doppelt so viele Frauen als Männer. In Prozent ausgedrückt liegt die
Beteiligung der Frauen bei 67,3 % und die der Männer bei 32,7 %.
Abbildung 2: Geschlechteraufteilung der Befragten
Die 205 Personen wurden nach ihrer Prägung gefragt mit Hilfe einer Skalierungsfrage.
Bei der Skala steht die Eins für eine starke städtische Prägung und die 5 für eine starke
ländliche Prägung. Die Zahlen von 2-4 dienen der Einordnung, wie stark in eine Rich-
tung die Personen sich geprägt fühlen. Wie in Abbildung 3 zu sehen, ist ein Anstieg hin
zur ländlichen Prägung zu erkennen. Stark städtisch geprägt fühlen sich 14 Personen. 68
Personen hingegen fühlen sich stark ländlich geprägt. Von diesen 14 Personen, die städ-
tisch geprägt sind, sind lediglich 4 Personen männlich, der prozentuale Anteil der Män-
ner liegt bei 28,57%. Bei der ländlichen Prägung liegt der Prozentuale Anteil der Män-
ner etwas höher mit etwa 33,8%. Deutlich zu erkennen ist, dass sich die Mehrheit der
Befragten ländlich geprägt fühlen. Insgesamt haben 127 Personen die 4 oder 5 angek-
reuzt.
138
67
0
20
40
60
80
100
120
140
160
weiblich männlich
An
zah
l de
r P
ers
on
en
GeschlechtQuelle: Eigene Darstellung
22
Abbildung 3: Prägung der Befragten
Der Fragebogen ging an Studierende in fast allen Fachbereichen, nur Agrarwirtschafts-
studierende sollten nicht befragt werden. Die Beteiligung an der Umfrage aus den ver-
schiedenen Fachbereichen, in Zahlen ausgedrückt, ist im Fachbereich Landschaftswis-
senschaften und Geomatik am höchsten mit 67 Personen, wie in der Abbildung 4 zu
entnehmen ist. Im Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung ist die Beteili-
gung annähernd genauso Hoch mit 64 Personen. Am geringsten ist die Beteiligung im
Fachbereich Lebensmitteltechnologie und Diätetik mit 31 Personen.
Abbildung 4: Fachbereichszugehörigkeit
1421
43
5968
0
10
20
30
40
50
60
70
80
1 - städtisch 2 3 4 5 - ländlich
An
zah
l de
r P
ers
on
en
Skalierung von städtisch bis ländlich
43
67 64
31
0
10
20
30
40
50
60
70
80
An
zah
l de
r P
ers
on
en
Fachbereich
23
Abbildung 5 zeigt die Aufteilung der Befragten in Bachelor oder Masterstudiengang.
Daraus wird ersichtlich, dass die meisten Umfrageteilnehmer Bachelorstudierende sind.
Mit 164 Personen liegt deren Anteil bei 80 %. 41 Masterstudierende beantworteten die
Umfrage vollständig, deren Anteil liegt bei 20 %.
Abbildung 5: Aufteilung in Bachelor- oder Masterstudiengang
Die Studierenden wurden nach ihrem Fachsemester befragt. Die Ergebnisse sind in Ab-
bildung 6 aufgezeigt. In den Semestern 2,4 und 10 befinden sich jeweils nur zwei Be-
fragte. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Studiengänge fast immer zum Winter-
semester beginnen und die Befragung im Wintersemester durchgeführt wurde. Aus dem
selben Grund befinden sich keine der Befragten in den Semestern 6 und 8. Die "ungera-
den" Semester sind dementsprechend stark in der Befragung vertreten, wobei ein ab-
nehmender Trend zu erkennen ist vom Semester 1 zu 9. 66 Personen, die an der Befra-
gung teilgenommen haben, befinden sich im ersten Fachsemester. Aus dem neunten
Fachsemester haben sieben Personen die Befragung beantwortet. Dieser abnehmende
Trend begründet sich wahrscheinlich daraus, dass Personen das Studium abbrechen, die
Hochschule wechseln oder sich für ein anderen Studiengang entscheiden. Nach dem
siebten Semester, mit einer Beteiligung von 28 Personen, nimmt die Beteiligung stärker
ab, was damit zusammenhängen könnte, dass für viele Studierende das Studium mit
dem Bachelor-Abschluss nach dem siebten Semester endet. Mit "Sonstiges" haben 14
Personen geantwortet, von denen 2 Personen angegeben haben im elften und zwölften
Semester zu sein. Die anderen 12 Personen wollten keine Angabe dazu machen.
164
41
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
Bachelor Master
An
zah
l de
r P
ers
on
en
Studiengang
24
Abbildung 6: Aufteilung in Fachsemster
7.2 Konsumverhalten/Ernährungsweise
Die Frage, was beim Einkauf von Lebensmitteln für die Befragten besonders wichtig
sei, sollte die Prioritäten der Befragten beim Einkauf herausfiltern. Wie sich in Abbil-
dung 7 zeigt, ist Umwelt und Ökologie die am meisten angekreuzte Antwort. Für 62
Personen hat der Umweltaspekt oberste Priorität beim Einkauf von Lebensmitteln. Der
Preis, Regionalität und Gesundheit spielt für viele Befragten eine Rolle beim Einkauf.
Die drei Prioritäten sind ungefähr gleich häufig angekreuzt worden, jeweils von etwas
mehr als 40 Personen. Das zeigt, dass diese Dinge für die Menschen ebenfalls wichtig
sind und ungefähr von gleich hoher Bedeutung für die Gesellschaft. Für eine Person
scheint der Lifestyle eine besondere Rolle beim Einkauf von Lebensmitteln zu spielen.
Mit der Ankreuzmöglichkeit "Sonstiges" antworteten 11 Personen. Davon gaben zwei
an, dass der Geschmack wichtig sei bei Lebensmitteln. Einer Person ist die Kombinati-
on aus Preis und Herkunft wichtig und einer anderen die Kombination aus Preis und
Qualität. Eine Person gab als besonders wichtig die Qualität der Lebensmittel an. Die
übrigen 6 Personen geben an, dass ihnen Kombinationen aus Umwelt, Ökologie, Ge-
sundheit und Regionalität bzw. Herkunft wichtig seien. Kombinationen aus Umwelt,
Ökologie und Qualität wurden ebenfalls genannt. Diese genannten Kombinationen be-
stärken das, in Abbildung 6 gezeigte, Ergebnis, dass die Kategorien Preis, Umwelt und
Ökologie, Regionalität und Gesundheit beim Einkauf von Lebensmitteln eine wichtige
Rolle spielen.
66
2
45
2
39
0
28
0 7 214
0
10
20
30
40
50
60
70
An
zah
l de
r P
ers
on
en
Fachsemester
25
Abbildung 7: Priorität beim Einkauf von Lebensmitteln
Bei der Frage nach der zukunftsfähigsten Ernährungsweise sticht eine Antwort klar her-
vor, wie die Abbildung 8 zeigt. Die mit Abstand am häufigsten gewählte Antwort ist der
geringe Fleischkonsum. 66,8 % aller Befragten sehen diese Ernährungsweise als zu-
kunftsfähig. Von 33 Personen wird die vegetarische Ernährungsweise als zukunftsfähig
gesehen. Die vegane Ernährung wählten 16 Befragte. Den gleichbleibenden Fleischkon-
sum sehen acht Personen als zukunftsfähig. Es ist die am wenigsten gewählte Ernäh-
rungsweise. Von den 11 Personen, die "Sonstiges" wählten, gaben drei Personen an,
dass beim Fleischkonsum die Herkunft wichtig sei und zukünftig nur Fleisch aus artge-
rechter Tierhaltung konsumiert werden soll. Weiterhin wurde unter "Sonstiges" als zu-
kunftsfähig der Flexitarismus, eine Tendenz zum Veganismus, höherer Fleischkonsum
und eine saisonale und regionale Ernährung angegeben. Eine Person gab einen Fleisch-
konsum von einmal die Woche als zukunftsfähig an. Ein weiterer Befragter gab als zu-
kunftsfähig die vegane Ernährung an, bezweifelt jedoch die Durchsetzung der Ernäh-
rungsweise und vermutet, dass es in Zukunft bei einem gleichbleibenden Fleischkonsum
bleibt.
43
62
46 42
111
0
10
20
30
40
50
60
70
Preis Umwelt, Ökologie Regionalität Gesundheit Lifestyle Sontiges
26
Abbildung 8: Zukunftsfähigste Ernährungsweise
7.3 Landwirtschaft
Die Abbildung 9 zeigt eine Selbsteinschätzung der Befragten zu ihrem Wissen über die
moderne Landwirtschaft. Die Befragten sollten ihr Wissen über die moderne Landwirt-
schaft mit Hilfe einer Skala einschätzen. Bei der Skala zeigt die eins einen niedriges
Wissen an und die 5 ein hohes Wissen. Acht Personen gaben an, ein hohes Wissen zur
modernen Landwirtschaft zu besitzen. 20,5 % der Befragten schätzen ihr Wissen zur
modernen Landwirtschaft als höher ein, mit der Antwort 4 und 5. 37 Personen gaben,
mit der eins, an ein niedriges Wissen zur modernen Landwirtschaft zu besitzen. Insge-
samt schätzen 49,8 % der Befragten ihr Wissen darüber niedrig ein mit der eins und
zwei. 61 Personen und somit 29,8 % stuften sich selbst als mittelmäßig informiert mit
der 3 ein. Die am häufigsten gewählte Antwort ist die 2, von 65 Personen gewählt. Dar-
aus geht hervor, dass sich die meisten Befragten nur wenig wissend zur modernen
Landwirtschaft fühlen.
Abbildung 9: Wissenseinschätzung zur modernen Landwirtschaft
8
137
3316 110
20
40
60
80
100
120
140
160
gleichbleibender Fleischkonsum
geringerer Fleischkonsum
vegetarische Ernährung
vegane Ernährung Sonstiges
37
65 61
34
80
10
20
30
40
50
60
70
1 - niedrig 2 3 4 5 - hoch
27
Die Frage, wie die Probanden in der Regel an Informationen über die Landwirtschaft
gelangen, konnte mit mehreren vorgegebenen Antworten beantwortet werden. Daraus
ergibt sich in der folgenden Abbildung 10 eine Menge (N) von 530 Antworten. Von
allen, in der Abbildung 10 ersichtlichen Antwortmöglichkeiten, wurde das Internet und
soziale Medien als Quelle für Informationen über die Landwirtschaft am häufigsten
gewählt. 122 Personen gaben an, sich durch das Internet und die sozialen Medien zu
informieren. Zeitungen, TV, Familie/Freunde/Bekannte und aus erster Hand sind Ant-
worten die in etwa gleich oft gewählt wurden. 64-72 mal haben die Befragten angege-
ben, dass sie sich so über die Landwirtschaft informieren. 40 bzw. 41 mal wurden die
Antworten Radio und Fachzeitschriften gewählt. Die wenigsten informieren sich mit
Hilfe von Fachzeitschriften und dem Radio über die Landwirtschaft. 45 Personen gaben
an, sich gar nicht aktiv über die Landwirtschaft zu informieren. 15 Personen wählten
"Sonstiges". Davon gaben 8 Personen die Hochschule Neubrandenburg bzw. ihr Stu-
dium als Informationsquelle zur Landwirtschaft an. Weiterhin wurden als Informations-
quellen von einzelnen Personen Dokumentationen, Publikationen, Bücher, Tagungen,
BUND-Mails und Demonstrationen angegeben. Eine Person nutze das Feld um anzuge-
ben, dass sie aus einer Landwirt-Familie kommt und dadurch Informationen zur Land-
wirtschaft aus erster Hand erhält. Häufig wurde, zusammen mit Internet und sozialen
Medien, unter anderem TV angekreuzt. Diese Kombination tritt neben anderen 48 mal
auf. 37 Personen wählten neben Internet und soziale Medien auch Informationen aus
erster Hand. Die Kombination mit Fachzeitschrift war ebenfalls relativ häufig. Es fiel
auf, dass von den 40, die Fachzeitschrift angaben, 28 auch gleichzeitig Informationen
aus erster Hand erhalten. Das sind 70 % von allen, die Fachzeitschrift gewählt haben.
Die Personen, die angaben sich nicht aktiv zu informieren, wählten auch oft das Inter-
net, TV und Familie/Freunde/Bekannte. Das liegt wahrscheinlich daran, dass in diesem
Medien und Kreisen oft das Thema Landwirtschaft aufkommt, ohne dass man sich aktiv
darüber informieren möchte.
28
Abbildung 10: Erhalt von Informationen über die Landwirtschaft
Abbildung 11 zeigt die Meinung der 205 Befragten zur Frage, wie die zukünftige land-
wirtschaftliche Produktion gestaltet werden sollte, um die Welternährung zu sichern.
Am wenigsten Zuspruch findet die konventionelle Landwirtschaft mit gleichbleibenden
Pflanzenschutzmitteleinsatz und den, sich daraus ergebenden, hohen Erträgen. Die
meisten Personen (68) sind der Meinung, dass die ökologische Landwirtschaft in Zukunft die
Welternährung sichert. Weitere 65 Personen halten eine Mischung aus ökologischer Landwirt-
schaft, konventioneller Landwirtschaft mit gleichbleibenden Pflanzenschutzmitteleinsatz und
konventioneller Landwirtschaft mit geringerem Pflanzenschutzmitteleinsatz am besten zur Si-
cherung der Welternährung. Eine Mischung aus den 3 Formen muss nicht unbedingt die Kom-
bination der drei Formen miteinander meinen. Dies wäre nur schwierig durchsetzbar. Ein Mix
der drei Formen kann in dem Fall auch bedeuten, dass alle Formen im bestimmten und geeigne-
ten Verhältnis weltweit zusammen auftreten. Die konventionelle Landwirtschaft mit geringem
Pflanzenschutzmitteleinsatz halten lediglich 37 der 205 Befragten für zukunftsfähig, um die
Welternährung zu sichern. Wie die Abbildung 11 zeigt, wurde die Antwort "Sonstiges", im
Vergleich zu den anderen Fragen, relativ häufig gewählt. 34 Personen beschrieben unter "Sons-
tiges" eine landwirtschaftliche Produktion, die die Welternährung ihrer Meinung nach sichern.
Mehrere Personen beschrieben einen Mix aus konventioneller Landwirtschaft mit geringem
Pflanzenschutzmitteleinsatz und ökologischer Landwirtschaft zur Ernährungssicherung. Mehr-
mals wurde die Permakultur genannt. Das bedeutet, aus landwirtschaftlicher Sicht, eine Schaf-
fung von dauerhaft funktionierenden, nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen. Die Förderung
und Entwicklung kleinbäuerlicher Strukturen werden ebenfalls als zukunftsfähig gesehen. Des
Öfteren wurde eine landwirtschaftliche Produktion ohne Massentierhaltung genannt, um die
Ernährung zu sichern. Sehr oft, von zehn Personen, wurde die ökologische Landwirtschaft be-
schrieben mit verschiedenen Zusätzen, wie gerechte Verteilung der Erträge, Agroforstwirtschaft
122
64 6541 40
72 6645
150
20
40
60
80
100
120
140
29
ökologisch gestaltet, ökologische Landwirtschaft auf Teilflächen, besondere Rücksicht auf Na-
tur und Boden und neue Ideen nutzen, wie z.B. Urban Gardening. Einige Personen hatten inter-
essante Ansätze, die nicht direkt die Form der Landwirtschaft betrafen. Es wurde zum einen
erwähnt, das Verteilungsproblem der Erträge zu lösen, um die Welternährung zu sichern. Eine
Person schlug ein Anbauverbot für Pflanzen zur Energie und Kraftstoffgewinnung in Zukunft
vor, damit die Flächen der Nahrungsmittelerzeugung dienen. Die Bereiche Afrikas, Asiens und
Osteuropas mit starken Ertragslücken sollten gefördert und unterstützt werden, um die Ertrags-
lücken zu schließen und dort eine Ernährungsgrundlage sicher zu stellen, schlug ebenfalls eine
Person vor. Eine biovegane Landwirtschaft wurde zur Sicherung der Ernährung ebenfalls ein-
mal gefordert. Zwei Personen forderten ein Umdenken und die Nutzung neuer Erkenntnisse z.B.
aus Pilotprojekten bzw. die Erforschung neuer Unkrautbekämpfungsmittel. Vier Personen hiel-
ten die Frage, aus verschiedenen Gründen, für nicht beantwortbar.
Abbildung 11: Zukünftige Landwirtschaft um Welternährung zu sichern
7.4 Glyphosat
Die Eröffnungsfrage des Fragebogens war eine freie Frage, einleitend zum Thema Gly-
phosat. Es wurde gebeten, aufzuschreiben was den Befragten zum Thema spontan ein-
fällt, möglichst in nur einem Wort. Der Fakt, dass es möglichst nur in einem Wort be-
schrieben werden soll, wurde von vielen Leuten überlesen. Aus diesem Grund deckt
sich die Anzahl genannter Begriffe nicht mit der Teilnehmerzahl. Der am häufigsten
genannte Begriff ist Gift bzw. Ableitungen, wie giftig. 55 Personen verbinden Glypho-
3
37
68 65
32
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Konventionell mit gleichbleibenden
PSM-Einsatz (hohe Erträge)
Konventionell mit geringerem PSM-Einsatz (mittlere
Erträge)
Ökologische Landwirtschaft
(geringere Erträge)
Mix aus den drei zuvor genannten
Szenarien
Sonstiges
30
sat mit Gift. Es ist ein negativ behafteter Begriff, der die negative Einstellung der Be-
fragten zu Glyphosat deutlich macht. Der Begriff Unkrautvernichtung und Ableitungen,
wie Unkrautvernichtungsmittel sind in Verbindung mit Glyphosat neutrale Begriffe, die
anzeigen was Glyphosat macht bzw. ist. Diese Begriffe wurden von 45 Personen er-
wähnt. Herbizid nannten 15 Personen und zeigen damit, dass sie eine gewisse Fach-
kenntnis mitbringen bezüglich Glyphosat mitbringen, da Herbizid der Fachbegriff für
Unkrautvernichtungsmittel ist. Die Begriffe könnten somit zusammengefasst werden
und würden dann zahlenmäßig (60) höher sein als der Begriff Gift. Das würde bedeuten,
dass Glyphosat am häufigsten in neutrale Zusammenhänge gebracht werden würde und
nicht in negative Zusammenhänge. Krebs und Ableitungen, wie krebsfördernd und
krebserregend wurden 23 mal erwähnt und drücken eine negative Einstellung zu dem
Thema aus. Die Umwelt wurde von 21 Personen im Zusammenhang mit Glyphosat ge-
bracht, jedoch immer negativ. Es wurde mehrfach die Umweltschädlichkeit und Um-
weltunverträglichkeit erwähnt. 20 Personen brachten Glyphosat in Zusammenhang mit
dem Bienensterben und dem Insektensterben. Dabei fiel auch des Öfteren der Begriff
Insektizid. Dieser Begriff zeigt jedoch, dass die Befragten mit dieser Antwort eher we-
nig informiert sind über Glyphosat. Bei den Begriffen Insekten-, Bienensterben und
Artenrückgang ist das nicht der Fall, da dies aus ökologischer Sicht ein Problem von
Glyphosat sein kann. Landwirtschaft ist ein neutraler Begriff und wurde von 18 Perso-
nen in Verbindung mit Glyphosat gebracht. 17 Personen erwähnten spontan Monsanto,
die Firma, die Glyphosat auf den Markt gebracht hat und das Patent besaß. Pflanzen-
schutz ist ein eher positiv behafteter Begriff, der den Schutz der Pflanzen ausdrückt. 17
Personen nannten spontan Pflanzenschutz. Pestizid ist ein, durch die Gesellschaft, nega-
tiv geprägter Begriff, der von 13 Befragten zu Glyphosat genannt wurde. Glyphosat
wird von 12 Personen für gesundheitsgefährdend und krankmachend gehalten. Begriffe
wie Agrarlobby und Chemielobby wurden von 12 Personen in negativen Zusammen-
hängen mit Glyphosat beschrieben. Gentechnik, gentechnisch modifizierte Organismen
und Genveränderungen wurden von 11 Personen in Verbindung mit Glyphosat gebracht
und von ihnen negativ dargestellt. Von weniger als zehn Leuten wurden Begriffe, wie
Bayer, Verbot, Medien, RoundUp, gefährlich, Chemie, Politik, Bier, Dünger, Bauer,
Grundwasser, Tod, effektiv und Monokultur genannt. Drei Personen gaben an, dass
ihnen zu Glyphosat spontan nichts einfällt.
Aus dieser Frage wird deutlich, dass die Meinung der Gesellschaft zu Glyphosat eher
negativ ist. Die Mehrheit der genannten Begriffe sind negativ bzw. wurden in negative
Zusammenhänge gebracht. Es fielen nur wenige neutrale Begriffe, die auch neutral dar-
31
gestellt wurden. Lediglich ein positiv behafteter Begriff (effektiv) wurde von 2 Perso-
nen genannt.
Die Abbildung 12 zeigt die Antworten auf die Frage, wie die Befragten Glyphosat ein-
stufen, als Fluch (1) oder Segen (6). Zur Einstufung diente den Personen eine Skala von
1, für Fluch, bis 6, für Segen. Die Abbildung 11 zeigt eine klar abnehmende Tendenz
von der eins zur sechs. 83 Befragte stuften mit der eins, Glyphosat klar als Fluch ein.
Dem entgegen stuften nur zwei Personen Glyphosat als Segen ein und stehen Glyphosat
positiv gegenüber. Die Einstufungen 2 und 3 sind auch eher mit einer negativen Einstel-
lung gegenüber Glyphosat zu bewerten und wurden von 60 und 43 Personen gewählt.
Die Stufen 4 und 5 gehen in die positive Einstellung gegenüber Glyphosat und wurden
von 13 bzw. vier Personen gewählt. Die Stufen 3 und 4 können auch als eher neutrale
Stufen gesehen werden. Aus dieser Frage geht klar hervor, dass die Mehrheit, mit 69,8
%, Glyphosat negativ gegenübersteht und es eher als Fluch für Bevölkerung und Natur
wahrnimmt. Interpretiert man die Stufen 3 und 4 als neutrale Einstellung zu Glyphosat,
sind 27,3 % der Befragten dem gegenüber neutral eingestellt. 2,9 % der Befragten haben
ein positives Bild von Glyphosat und sehen es als Segen für unsere Gesellschaft.
Abbildung 12: Einstufung von Glyphosat
Die Frage, wo die Probanden das letzte mal etwas zum Thema Glyphosat gehört haben,
wird in der Abbildung 13 dargestellt. Bei dieser Frage war es den Befragten nur mög-
lich, eine Antwort zu wählen oder sich im Feld bei Sonstiges zu äußern. Wie bei der
Frage zum Informationserhalt zur Landwirtschaft, spielt auch hier das Internet und die
sozialen Medien die größte Rolle. Von den 205 Befragten gaben 52 an zuletzt von Gly-
phosat im Internet und in den sozialen Medien gehört zu haben. Der TV spielt bei dieser
Frage eine wesentlich wichtigere Rolle als bei der Frage zu Informationen über die
83
60
43
134 20
10
20
30
40
50
60
70
80
90
1 - Fluch 2 3 4 5 6 - Segen
32
Landwirtschaft. 43 Personen wählten die Antwort TV. Das könnte damit zusammen-
hängen, dass die Präsenz von Glyphosat in den Medien und Nachrichten vor allem im
TV sehr verbreitet ist. Eine nebengeordnete Rolle spielen die Antworten Radio, Fami-
lie/Freunde/Bekannte und aus erster Hand. Am wenigsten Personen gaben an, zuletzt
von dem Thema Glyphosat in Zeitungen und Fachzeitschriften gelesen haben. 17 Be-
fragte teilten mit, dass sie nicht mehr wissen, wann sie zuletzt von Glyphosat gehört
haben. 28 Personen nutzten das Eingabefenster bei Sonstiges. Wie auch bei der Frage
zum Informationsgehalt, spielt bei Sonstiges hier die Hochschule eine größere Rolle.
Sechs Personen gaben an, dass ihnen zuletzt an der Hochschule in verschiedenen Vorle-
sungen das Thema Glyphosat zu Ohren kam. Weitere vier Personen beschrieben zuletzt
in verschiedenen Vorträgen davon gehört zu haben. Ebenfalls vier Personen gaben an,
zuletzt von Glyphosat auf Veranstaltungen für Naturschutz, wie z.B. den Ernst-Boll-
Naturschutztag gehört zu haben. Zwei Personen haben angegeben, auf Arbeit zuletzt
von Glyphosat gehört zu haben. Einzelpersonen erwähnten Spam-Mails, Mails des
BUND, Demonstranten, Arzt, eigene Erkrankung, Campact, Berichte, Bücher und Info-
stände als letzte Informationsgeber zu Glyphosat. Eine Person gab an, dass das Thema
omnipräsent sei und deshalb fast überall von zu hören ist. Zwei Personen haben, eige-
nen Angaben zufolge, noch nie was von Glyphosat gehört.
Abbildung 13: Letzter Kontakt mit dem Thema Glyphosat
Der Faktencheck besteht aus sechs Aussagen, die mit wahr oder falsch beantwortet
werden sollten. Er dient dem Abfragen des Wissens der Befragungsperson, um zu prü-
fen, in wie weit die einzelnen Personen informiert sind und in der Materie stehen. Die
52
8
43
21
618
12 1728
0
10
20
30
40
50
60
33
Abbildung 14 zeigt, wie viele Personen wie viele Fragen richtig beantwortet haben. Aus
der Abbildung geht deutlich hervor, dass viele Personen relativ gut zu Glyphosat infor-
miert sind, denn 71 Personen beantwortet fünf von sechs Fragen richtig. 65 Personen
beantworteten noch vier von den sechs Fragen richtig. Drei richtige Antworten gaben 32
Personen ab und nur zwei Fragen richtig beantwortet haben sechs Personen. Alle Fragen
beantworteten 31 Personen richtig. Diese 31 Personen sind sehr gut informiert zum
Thema Glyphosat. 136 Personen, die vier und fünf richtige Antworten abgaben sind
relativ gut informiert, was Glyphosat betrifft. 38 Personen, die nur 3 oder weniger rich-
tige Antworten abgaben, sind eher schlecht über das Thema informiert. Im Durchschnitt
wurden 4,43 Fragen richtig beantwortet. Das zeigt deutlich, dass die Mehrheit der Be-
fragten relativ gut informiert zum Thema Glyphosat.
Abbildung 14: Richtig beantwortete Fragen im Faktencheck
Bei der Auswertung der einzelnen Fragen, fiel deutlich auf, dass bestimmte Fragen be-
sonders häufig richtig und auch besonders häufig falsch beantwortet werden. Die letzte
Aussage, dass die Zulassung vor kurzem für weitere 5 Jahre verlängert wurde, wurde
von 93,2 % der Befragten richtig mit "wahr" beantwortet. Die erste Frage hingegen, ob
Glyphosat eine pfluglose Bodenbearbeitung ermöglicht, wurde von 35,6 % der Befrag-
ten richtig beantwortet. Diese Beobachtung lässt sich erklären durch das passive und
aktive Informieren der Befragten. Es liegt nahe, dass die letzte Frage so häufig richtig
beantwortet wurde, da diese Information durch alle Medien ging (Radio, TV, Internet)
und lange kontrovers diskutiert wurde. Das heißt, durch die normale Nutzung dieser
Medien erhielt man diese Information ohne sich aktiv zum Thema Glyphosat informiert
zu haben. Anders sieht es bei der ersten Frage aus. Die Frage kann man nur beantwor-
ten, wenn man sich aktiv mit dem Thema Glyphosat auseinandersetzt. Um diese Frage
06
32
6571
31
0
10
20
30
40
50
60
70
80
1 2 3 4 5 6
34
richtig zu beantworten muss man gezielt in Fachliteratur nachlesen oder sich mit Perso-
nen unterhalten, die fest im Thema stehen. Es ist eine Information, die nicht weit ver-
breitet wird durch die Medien und man somit auch nicht passiv aufnimmt. Die 3. und 4.
Frage des Faktenchecks wurde jeweils von 87,8 % und 86,8 % der Befragten richtig
beantwortet. Das ist eine gute Quote und zeigt, dass die Befragten diesbezüglich gut
informiert sind. Die 3. Aussage behauptet, dass Glyphosat die Backfähigkeit fördert und
die 4., dass Glyphosat ein Totalherbizid ist. Die Aussage zwei, dass Glyphosat beson-
ders im Obstbau Anwendung findet und die Aussage fünf, dass Glyphosat nur mit
Sachkundenachweis in der Landwirtschaft angewendet werden darf, haben eine mittlere
Quote, was die Richtigkeit der Antworten betrifft. Aussage zwei wurde von 72,7 % und
Aussage fünf
von 67,3 % der Befragten richtig beantwortet. Es fällt die erste Aussage mit den weni-
gen richtigen Antworten am stärksten auf und zeigt, dass die Mehrheit zwar allgemein
gut informiert ist durch die Medien, aber sich nicht tiefgründig mit Glyphosat auskennt.
In einem kleinen Abschnitt des Fragebogens wurden die Befragten gezielt nach ihrer
Meinung zu Glyphosat gefragt. Das erfolgte über vier Behauptungen, die aufgestellt
wurden, bei denen die Befragten angeben sollten, in wie weit sie mit diesen überein-
stimmen. Das erfolgte über eine Skala mit fünf Stufen von "stimme voll und ganz zu"
bis "stimme überhaupt nicht zu". Mit der sechsten Ankreuzmöglichkeit können die Be-
fragten angeben, dass sie dazu keine Meinung haben.
Die Abbildung 15 zeigt die Meinungen der Befragten zur ersten Behauptung, ob Gly-
phosat die Lebensmittelproduktion sichert. Am stärksten vertreten ist die geteilte Mei-
nung durch 56 Personen. Fast genauso viele (54) Personen vertreten die Meinung, dass
dies überhaupt nicht der Fall ist. Die Abstufungen in beide Richtungen "stimme zu" und
"stimme nicht zu" wurden von etwa gleich vielen Personen gewählt, mit 33 und 37
Stimmen. Am wenigsten wurde die Meinung vertreten, dass die Behauptung voll und
ganz stimmt. 18 Befragte gaben an keine Meinung dazu zu haben. Der Anteil liegt bei
8,8 % und ist somit als nicht unerheblich zu betrachten. Insgesamt stimmen 19,5 % der
Befragten der Meinung zu. 27,3 % sind geteilter Meinung und 44,4 % stimmen der Be-
hauptung nicht zu. Das zeigt, dass die meisten Befragten Glyphosat eher als nicht hilf-
reich und negativ sehen, aber bei weitem nicht die Mehrheit der Befragten.
35
Abbildung 15: Meinung ob Glyphosat die Lebensmittelproduktion sichert
Die Abbildung 16 zeigt, in wie weit die Befragten mit der Behauptung, dass Glyphosat
für das Bienensterben verantwortlich ist, übereinstimmen. Es zeigt sich in der Abbil-
dung eine klare Tendenz der Befragten. "Stimme zu" haben 64 Personen angegeben.
Betrachtet man die Stufen "stimme voll und ganz zu" und "stimme zu" wird schnell
deutlich, dass die Mehrheit der Befragten (52,2 %) der Behauptung zu stimmen.
Geteilter Meinung sind 60 Personen. Insgesamt 15 Personen stimmen der Behauptung
nicht zu. 11,2 % der Befragten gaben an, zu dieser Behauptung keine Meinung zu ha-
ben. Aus dieser Behauptung geht hervor, dass die Mehrheit der Befragten Glyphosat als
Ursache für das Bienensterben sieht. Ein noch relativ hoher Anteil der Befragten ist
diesbezüglich geteilter Meinung. 7,3 % der Befragten sehen keine Schuld am Bienen-
sterben durch Glyphosat. Diese Behauptung zeigt, dass die Mehrheit der Personen Gly-
phosat und seine Folgen als negativ sehen bzw. dem skeptisch gegenüber treten.
Abbildung 16: Glyphosat ist für das Bienensterben verantwortlich
Die Meinung der Befragten in wie weit die Behauptung, dass Glyphosat die Gesundheit
gefährdet stimmt, wird in der Abbildung 17 dargestellt. Aus der Abbildung 17 ist ein
klares Ergebnis ersichtlich. 73,2 % der Befragten denken, dass Glyphosat die Gesund-
heit gefährdet und stimmten dem entweder zu oder sogar voll und ganz zu. Geteilter
7
33
56
37
54
18
0
10
20
30
40
50
60
stimme voll und ganz zu
stimme zu teils/teils stimme nicht zu
stimme überhaupt
nicht zu
keine Meinung
43
64 60
141
23
0
10
20
30
40
50
60
70
stimme voll und ganz zu
stimme zu teils/teils stimme nicht zu
stimme überhaupt
nicht zu
keine Meinung
36
Meinung waren 31 Personen und lediglich 11 Personen stimmten dieser Behauptung
nicht zu. 6,3% der Befragten gaben an, zu dieser Behauptung keine Meinung zu haben.
Es wird klar, dass die meisten Befragten Glyphosat als kritisch der Gesundheit gegenü-
ber sehen. Das zeigt, dass Glyphosat in den Augen der Befragten negativ zu bewerten
ist.
Abbildung 17: Glyphosat gefährdet die Gesundheit
Die Abbildung 18 ähnelt der Abbildung 17. Die Behauptung, dass Glyphosat verboten
werden sollte, trifft bei den meisten auf großen Zuspruch. 88 Personen stimmten der
Behauptung voll und ganz zu und weitere 50 Personen stimmten der Behauptung zu.
Insgesamt stimmten 67,3 % der Befragten der Behauptung zu, was eine klare Mehrheit
der Befragten ist. 37 Personen sind geteilter Meinung und 19 Personen (9,3 %) stimmen
der Behauptung nicht zu. 5,4 % der Befragten gaben an, zu dieser Aussage keine Mei-
nung zu haben. Auch diese Aussage zeigt deutlich, dass die Mehrheit der Befragten ein
schlechtes Bild von Glyphosat hat und es ablehnt.
Abbildung 18: Glyphosat sollte verboten werden
Bei den Aussagen, die stark von Emotionen behaftet sind und immer wieder in den Me-
dien aufkommen, ist der Anteil der Personen ohne Meinung relativ gering, wie bei den
letzten beiden Aussagen. Die ersten beiden Aussagen, ob Glyphosat die Lebensmittel-
77 73
31
9 213
0102030405060708090
stimme voll und ganz zu
stimme zu teils/teils stimme nicht zu
stimme überhaupt
nicht zu
keine Meinung
88
50 3713 6 110
20
40
60
80
100
stimme voll und ganz zu
stimme zu teils/teils stimme nicht zu
stimme überhaupt
nicht zu
keine Meinung
37
produktion sichert und für das Bienensterben verantwortlich ist, ist der Anteil der Be-
fragten ohne Meinung höher. Das könnte daran liegen, dass die Meinungsbildung zu
den Aussagen etwas mehr Hintergrundwissen erfordert.
Die abschließende Frage des Fragebogens ist eine freie Frage. Sie lässt den Befragten
Raum für Anmerkungen zum Thema Glyphosat. 37 Personen nutzten diese Möglich-
keit. Die Anmerkungen teilen sich auf in Anmerkungen zu Glyphosat und Anmerkun-
gen zum Fragebogen und zur Arbeit. Einige Personen bedankten sich für das Themati-
sieren, einige teilten ihr Interesse an den Ergebnissen der Befragung mit, weitere Perso-
nen wünschten Erfolg bei der Bachelorarbeit und wieder andere gaben an nur wenig
bzw. gar nichts zu dem Thema vorab gewusst zu haben und sich vor der Beantwortung
des Fragebogens darüber informiert zu haben. Es gab auch unqualifizierte Anmerkun-
gen, die an dieser Stelle nicht weiter erwähnt werden, jedoch stark negativ zu Glyphosat
waren. Einige Personen äußerten Kritik an der Befragung und bezeichneten sie als vor-
eingenommen und nicht objektiv. Die Anmerkungen zum Thema waren überwiegend
negativ. Besonders häufig wurde ein Verbot von Glyphosat gefordert. Begründungen
waren sehr oft, dass Glyphosat nicht zukunftsfähig sei, da es gesundheitsgefährdend ist,
die Umwelt belastet und das Bienen- bzw. Artensterben hervorruft. Außerdem wurde
oft erwähnt, dass Glyphosat und seine Folgen nicht genug erforscht seien und besser
erforscht werden müssen. Einige Personen äußerten sich kritisch zu den Großkonzernen,
wie z.B. Bayer und Monsanto. Die konventionelle Landwirtschaft wurde ebenfalls in
dieser Frage aufgegriffen und als nicht zukunftsfähig kritisiert. Es wurde gefordert, Mo-
nokulturen sowie Pflanzen zur Energiegewinnung zu verbieten. Als besonders zukunfts-
fähig wurde auch hier nochmal von einigen Personen die ökologische Landwirtschaft
und die kleinbäuerlichen Strukturen genannt. Einige Anmerkungen zum Thema sind
jedoch auch neutral bzw. positiv. Es wurde unter anderem erwähnt, dass ein Verbot
nicht zielführend sei und die richtige Anwendung von besonderer Bedeutung ist. Wei-
terhin äußerte jemand die Vermutung, dass der Einsatz von Glyphosat für Landwirte
lohnenswert ist und sich dieser Einsatz nur verringern wird durch eine Änderung des
Konsumverhaltens der Verbraucher von landwirtschaftlichen Gütern. Außerdem forder-
ten einige Personen eine bessere Aufklärung zum Thema Glyphosat, damit das Ver-
ständnis für Glyphosat wächst. Eine Person äußerte sich positiv zu Glyphosat und nann-
te dazu ökonomische und ökologische Vorteile die Glyphosat seiner Meinung nach
mitbringt. Er fordert eine faktenbasierte Debatte zu Glyphosat.
38
7.5 Zusammenfassende Auswertung der Ergebnisse
Die Vermutung liegt nahe, je besser informiert die Gesellschaft ist zu Glyphosat umso
eher steigt die Akzeptanz von Glyphosat in der Gesellschaft. Um das zu prüfen wurde
der Faktencheck in Beziehung zur Frage, ob Glyphosat ein Fluch oder Segen ist, ge-
setzt. Beim Faktencheck wurden im Schnitt pro Person 4,43 Fragen richtig beantwortet.
In der Einstufung von 1-6, von Fluch bis Segen, lag der Durchschnitt bei 2,03. Das be-
deutet eine Einstufung von Glyphosat als Fluch. Die Vermutung ist, dass die Befragten,
die Glyphosat als Fluch einstuften eher schlecht informiert sind zum Thema. Unter den
Personen, die in der Einstufung die eins wählten, liegt die durchschnittliche Quote der
richtigen Antworten im Faktencheck bei 4,6 richtige Antworten pro Person. Das liegt
etwas über dem Durchschnitt und widerlegt somit die Hypothese. Durchschnittlich 4,25
richtige Antworten pro Person gaben die Personen ab, die in der Einstufung die zwei
wählten. Mit der drei stuften 43 Personen Glyhosat eher als Fluch ein. Im Durchschnitt
wurden 4,35 richtige Antworten abgegeben. Bei der vier und fünf sieht es ähnlich aus
mit 4,4 und 4,5 richtige Antworten pro Person. Lediglich bei der Einstufung sechs, als
Segen, wird die Hypothese gestützt, denn hierbei liegt der Durchschnitt der richtigen
Antworten pro Personen bei 5,5. Das zeigt, dass die Personen, die gut über Glyphosat
informiert sind auch eine hohe Akzeptanz zeigen. Allerdings ist das Ergebnis nicht aus-
sagekräftig, da lediglich zwei Personen Glyphosat als Segen (6) einstuften. Es zeigt uns,
dass das Wissen über Glyphosat nur bedingt bis gar keine Rolle spielt was die Akzep-
tanz von Glyphosat betrifft.
Auffällig ist, dass die erste Frage im Faktencheck nur von 35,6 % der Befragten richtig
beantwortet wurde. Sie zeichnete sich als schwierigste Frage ab, da diese Frage ein er-
höhtes Hintergrundwissen zur Landwirtschaft und Glyphosat erfordert. Daraus lässt sich
vermuten, dass die Personen, die diese Frage richtig beantworteten, Glyphosat eher pos-
tiv sehen. Der Durchschnitt der richtig beantworteten Fragen unter den Personen, die die
erste Frage richtig beantwortet haben, liegt bei 5,1. Das bestätigt die Vermutung, dass es
sich dabei um Personen mit erhöhtem Fachwissen handelt. Was sich nicht bestätigt hat
ist, dass diese Personen Glyphosat eher als Segen sehen. Im Durchschnitt stuften diese
Personen Glyphosat mit 1,92 ein. Das liegt sogar noch unter dem Gesamtdurchschnitt
und zeigt, dass das Wissen zu Glyphosat in keinem Zusammenhang mit der Akzeptanz
von dem selbigen steht.
Es ist zu beobachten, dass die 73 Personen, die die erste Frage richtig beantworteten
etwas andere Angaben machten, bezüglich des letzten Erhalts von Informationen zu
39
Glyphosat als die Allgemeinheit der Befragten. Prozentual gesehen fällt auf, dass unter
den 73 Personen, der TV und Familie/Freunde/Bekannte nicht so stark vertreten sind als
Informationsquelle. Der Unterschied liegt bei 5 % und 4 %. Allerdings gaben 10 % der
73 Personen an zuletzt aus erster Hand von Glyphosat gehört zu haben. Das sind 4 %
mehr als der Prozentsatz (6 %) der Allgemeinheit der Befragten. Das bedeutet, dass die
Personen, die diese Frage richtig beantwortet haben, verlässlichere Informationsquellen
nutzen und aus diesem Grund besser informiert sind.
Weiterhin lässt sich feststellen, dass die Landwirtschaft und Glyphosat akzeptierter ist
bei Personen, die ländlich geprägt sind. Dazu dient die Frage nach der Prägung der Be-
fragten im Zusammenhang gesetzt mit der Frage nach der Einstufung von Glyphosat in
Fluch und Segen. Der Durchschnitt aller Befragten, was die Prägung betrifft liegt bei
3,71, was eine Tendenz zur ländlichen Prägung zeigt, bei einer Skala in der vier für
ländliche Prägung steht. Die Tendenz zur ländlichen Prägung begründet sich wahr-
scheinlich dadurch, dass die Hochschule Neubrandenburg in Mecklenburg-
Vorpommern liegt und das Bundesland durch seinen großen ländlichen Raum bekannt
ist. 59 Personen stuften sich mit der vier als eher ländlich geprägt ein. Die durchschnitt-
liche Einstufung in Fluch oder Segen liegt bei diesen Personen bei 2,08 und somit 0,05
über dem Gesamtdurchschnitt. 68 Personen stuften sich mit der fünf als ländlich geprägt
ein. Unter diesen Personen lag die durchschnittliche Einstufung bei 2,09 und somit 0,06
über dem Gesamtdurchschnitt. Es deutet sich eine leichte Tendenz an, die die Vermu-
tung bestätigt, dass Glyphosat bei der ländlich geprägten Gesellschaft akzeptierter ist.
Diese Tendenz ist nur schwach und nicht statistisch absicherbar. Es müsste ein größerer
Datensatz vorliegen um dies abzusichern.
Die Auswertung getrennt in den einzelnen Fachbereichen zeigt deutliche Unterschiede.
Betrachtet man zum Beispiel die Antworten zu der Frage, ob Glyphosat Fluch oder Se-
gen ist, wird deutlich, dass die Personen aus dem Fachbereich Landschaftswissenschaf-
ten und Geomatik eine klare Abneigung zeigen und Glyphosat für einen Fluch halten.
Die durchschnittliche Antwort auf der Skala von 1-6, liegt bei 1,57, was deutlich unter
dem Gesamtdurchschnitt liegt und eine deutliche Abneigung zeigt. Allein 62,7 % der
Befragten aus diesem Fachbereich wählten die 1 und lediglich 1,5 % die 5. Die 6 wurde
von keinem Befragten des Fachbereichs gewählt. Dem entgegen steht der Fachbereich
Diätetik und Lebensmitteltechnologie. Die Befragten zeigten eine überdurchschnittlich
hohe Akzeptanz von Glyphosat. Der Durchschnitt lag bei 2,84, was eine mittlere Einstu-
fung von Glyphosat bedeutet. 32,3 % wählten die 2, 29 % die 3 und 6,5 % stuften Gly-
phosat als Segen (6) ein. Die Einschätzung von Glyphosat in den Fachbereichen Ge-
40
sundheit, Pflege, Management und Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung liegen dicht
an dem Gesamtdurchschnitt, mit 2,14 und 2,04. Das zeigt eine Tendenz zur Einschät-
zung von Glyphosat als Fluch aber auch eine Wiederspiegelung der allgemein gesell-
schaftlichen Meinung.
Betrachtet man den Faktencheck in den einzelnen Fachbereichen wird deutlich, dass der
Fachbereich Landschaftswissenschaften und Geomatik am besten zum Thema infor-
miert ist. 46,3 % der Befragten des Fachbereichs gaben 5 von 6 richtige Antworten und
23,5 % beantworteten alle Fragen richtig. Der Durchschnitt an richtige Antworten pro
Person liegt bei 4,85. Das zeigt einen überdurchschnittlich guten Wissensstand zur
Landwirtschaft und Glyphosat. Ähnlich sieht es im Fachbereich Diätetik und Lebens-
mitteltechnologie aus. Der Durchschnitt liegt bei 4,58. Das heißt die Befragten hier sind
besser informiert als die Allgemeinheit. Betrachtet man die Antworten einzeln, fällt auf,
dass 25,8 % der Befragten des Fachbereichs alle Fragen richtig beantwortet haben. Da-
mit ist der Fachbereich, der mit dem höchsten prozentualen Anteil an 6 von 6 richtig
beantworteten Fragen. 29 % beantworteten 4 und weitere 29 % 5 von 6 Fragen richtig.
Die Streuungsbreite ist in diesem Fachbereich ist breiter und der Durchschnitt somit
geringer. Im Fachbereich soziale Arbeit, Bildung und Erziehung liegt der Durchschnitt
an richtig beantworteten Fragen bei 4,28. Der Durchschnitt liegt minimal unter dem
Gesamtdurchschnitt von 4,43. 46,9 % der Befragten des Fachbereichs gaben 4 von 6
richtige Antworten im Faktencheck ab. Insgesamt lässt sich daraus schließen, dass der
Fachbereich durchschnittlich informiert ist zum Thema Glyphosat. Etwas unterdurch-
schnittlich informiert ist der Fachbereich Gesundheit, Pflege, Management mit durch-
schnittlich 3,9 von 6 richtigen Antworten. 34,9 % aus diesem Fachbereich gaben 3 von
6 richtige Antworten ab.
Es fällt auf, dass die Gesellschaft relativ gut informiert ist zum Thema Glyphosat, da
das schlechteste Ergebnis durchschnittlich knapp 4 von 6 richtige Antworten sind. Die-
ses Ergebnis stammt von Personen, die, der Studienrichtung nach, in keinem Zusam-
menhang mit der Landwirtschaft stehen. Dieses relativ hohe Wissen zum Thema liegt
wahrscheinlich an der hohen Präsenz des Themas in den Medien. Das überdurchschnitt-
lich hohe Wissen des Fachbereichs Landschaftswissenschaften und Geomatik begründet
sich wahrscheinlich durch die Studiengänge Landschaftsarchitektur und Naturschutz, in
denen Glyphosat auch von Bedeutung ist. Die guten Ergebnisse des Fachbereichs Diäte-
tik und Lebensmitteltechnologie lassen sich auch durch die Nähe zur Landwirtschaft
begründen, da unter anderem Entstehungsprozesse der Lebensmittel auch in den Stu-
41
diengängen behandelt werden, wobei Glyphosat ein Thema ist, was nicht zu vernachläs-
sigen ist.
Aus dem Vergleich der Fachbereiche untereinander lässt sich beobachten, dass der
Fachbereich, der am besten zum Thema Glyphosat informiert ist auch gleichzeitig der
Fachbereich ist, der Glyphosat am stärksten ablehnt und als Fluch einstuft. Andererseits
zeigt der Fachbereich Diätetik und Lebensmitteltechnologie die höchste Akzeptanz zu
Glyphosat und ist ebenfalls überdurchschnittlich gut zum Thema informiert. Diese Beo-
bachtungen sind widersprüchlich und zeigen einmal mehr, dass es kein Zusammenhang
gibt zwischen der Akzeptanz von Glyphosat und dem Wissen zum Thema gibt.
Es zeichnet sich aus der Befragung ab, dass Glyphosat allgemein in der Gesellschaft
negativ gesehen wird. Das bestätigen ebenfalls die Ergebnisse der Frage nach der Mei-
nung der Befragten. Betrachtet man die erste Frage nach der Assoziation zu Glyphosat
wird deutlich, dass es sehr häufig mit negativen Begriffen verknüpft wird. Es zeichnet
sich demnach eine negative Haltung der Befragten zu Glyphosat ab. Betrachtet man die
Fragen zu Landwirtschaft wird deutlich, dass die konventionelle Landwirtschaft kritisch
in der Gesellschaft gesehen wird. Die Gesellschaft fordert geringeren Pflanzenschutz-
mitteleinsatz und sieht die Zukunft vor allem in der ökologischen Landwirtschaft. Eben-
falls kritisch wird die intensive Viehhaltung gesehen, wie einige Personen unter Sonsti-
ges mitteilten. Das bestätigt ebenfalls die Frage nach der zukunftsfähigen Ernährungs-
weise, aus der klar hervorgeht, dass ein geringerer Fleischkonsum gefordert wird. Eini-
ge Personen forderten, die Massentierhaltung zu verbieten und auf ökologische Tierhal-
tung zu setzen. Das bestätigt auch die Frage nach den Prioritäten beim Einkauf von Le-
bensmittel. Es geht klar hervor, dass den Befragten die Umwelt und Ökologie besonders
wichtig ist. Die Gesellschaft fordert demnach einen Wandel der Landwirtschaft zu einer
ökologischen, umweltfreundlichen Landwirtschaft. Dabei fällt auf, dass die Befragten
laut eigenen Angaben nur wenig bis mangelhaft zur modernen Landwirtschaft infor-
miert sind. Es lässt sich vermuten, dass die Befragten ein falsches Bild von der Land-
wirtschaft haben. Aus den Fragen nach dem Informationserhalt zu Glyphosat und
Landwirtschaft wird deutlich, dass das Internet und die sozialen Medien eine große Rol-
le spielen. Auffällig ist, dass nur wenige Informationen aus Fachzeitschriften und aus
erster Hand erhalten. Das könnte bedeuten, dass sich die meisten nicht aktiv informie-
ren, sondern eher passiv informieren lassen durch die Medien, wie das Internet und TV.
Aus den Fragen zur Person gingen keine besonderen Erkenntnisse hervor. Die Ergeb-
nisse aus der Frage nach Bachelor- oder Masterstudiengang lassen sich begründen durch
die höhere Anzahl an Bachelor-Studierenden. Ähnlich ist es mit der Beteiligung der
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Studierenden aus den unterschiedlichen Fachsemestern. Die unterschiedliche Beteili-
gung der Studenten aus den verschiedenen Fachbereichen an der Umfrage könnte sich
begründen lassen durch die unterschiedliche Anzahl an Studenten in den Fachbereichen
oder durch eine unterschiedlich stark ausgeprägte Gleichgültigkeit der Studenten aus
den verschiedenen Fachbereichen. Das Geschlechterverhältnis von 1:2 zu Gunsten der
Frauen lässt sich nur schwierig begründen. Es könnte zum einen daran liegen, dass an
der Hochschule ein ungleiches Geschlechterverhältnis herrscht, was nicht geprüft wur-
de. Andererseits könnte es auch einfach an einem höheren Engagement der Frauen lie-
gen.
43
8 Diskussion
Aus der Umfrage wird ersichtlich, dass die Gesellschaft den Wirkstoff Glyphosat klar
ablehnt. Sehr wenige Befragte stellten sich dem Wirkstoff positiv gegenüber. Die Ag-
rarwirtschaftsstudenten der Hochschule wurden absichtlich nicht befragt, da es galt die
Meinung der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung herauszufiltern. Der hohe Anteil
der Agrarwirtschaftsstudenten an der Hochschule könnte das Ergebnis verfälschen. Die
Vernachlässigung der Agrarstudenten könnte die negative Haltung zu Glyphosat erklä-
ren. Allerdings lässt sich vermuten, dass das Ergebnis einer Befragung in der Gesell-
schaft ähnlich aussehen könnte, wie das hiesige, da der Anteil der im Agrarsektor täti-
gen Bevölkerung nicht sehr hoch ist. Die negative Grundstimmung zu Glyphosat zeigt
sich auch in den Medien. Häufig ist zu lesen oder zu hören, dass Glyphosat mit Wör-
tern, wie "Gift" und "gefährlich" verknüpft wird. Das zeigt zum Beispiel die Überschrift
des Artikels von Dr. vet. med. Steffi Ober auf der Seite des Vereins für unabhängige
Gesundheitsberatung, in der es heißt "Glyphosat - Gift für Mensch und Umwelt" (OBER
2014).
Die Meinung zu Glyphosat in der Gesellschaft scheint allgemein umstritten. Das hat
sich besonders Ende des Jahres 2017 gezeigt. Die EU-Kommision stand vor der Ent-
scheidung der Verlängerung der Zulassung von Glyphosat. Die Lizenz endete am
15.12.2017. Es spiegelt sich die gespaltene Meinung zu Glyphosat auch in der Politik
wieder. Der Prozess der Verlängerung der Zulassung wurde mehrmals verschoben, da
es zu keinem eindeutigen Ergebnis kam. Einen Mehrheit für oder gegen Glyphosat zu
erreichen, gestaltete sich schwierig. Am Ende wurde sich auf eine Zulassung des Wirk-
stoffs für weitere 5 Jahre geeinigt. 18 Mitgliedstaaten stimmten für die Verlängerung, 9
dagegen und ein Land enthielt sich. Deutschland war diesbezüglich zweigeteilt, stimmte
letztendlich doch für eine Verlängerung der Zulassung. Die ursprünglich geplante Ver-
längerung des Wirkstoffs von 10 Jahren wurde nicht durchgesetzt. (DETER 2017)
(MERLOT 2017)
Betrachtet man die verschiedenen Vor- und Nachteile aus den verschiedenen Sichtwei-
sen, wie in Kapitel 4 aufgeführt, wird deutlich, dass Glyphosat seine Vorteile mitbringt.
Aus der Umfrage geht jedoch hervor, dass nur wenige über eben diese Vorteile aufge-
klärt sind und die Nachteile in der Gesellschaft bekannter sind, was zum Teil auch an
der Verbreitung dieser Nachteile durch die Medien liegen kann.
44
9 Fazit
Aus der Befragung zu Glyphosat und der Landwirtschaft und aus der Literaturrecherche
wird deutlich, dass die Meinungen zu Glyphosat stark auseinander gehen, die negativen
Meinungen jedoch überwiegen. Es fällt auf, dass die Nachteile von Glyphosat weitaus
bekannter sind in der Bevölkerung als die Vorteile. Diese Nachteile sorgen für eine ne-
gative Haltung zu Glyphosat. Die meisten Informationen zu Glyphosat gelangen eher
passiv durch die Medien zu den Endverbrauchern. Einige Befragte forderten bereits eine
bessere Aufklärung zum Thema. Es sollte sich daran gehalten werden die Bevölkerung
besser zur Landwirtschaft und zu Glyphosat aufzuklären, um ihnen auch die Vorteile
und guten Seiten nahe zu bringen. Eine große Rolle für eine bessere Aufklärung schei-
nen die sozialen Medien und das Internet zu spielen. Die Befragung zeigt, dass der In-
formationserhalt aus diesen Medien in der heutigen Gesellschaft enorm wichtig ist.
Außerdem geht aus der Umfrage hervor, dass die Bevölkerung ein schlechtes Bild von
der konventionellen Landwirtschaft hat. Es wird verstärkt die ökologische Landwirt-
schaft und geringere sowie artengerechte Viehhaltung gefordert. Das lässt vermuten,
dass die Bevölkerung die konventionelle Landwirtschaft als umweltschädlich sieht. Die
Frage nach dem Wissen zur modernen Landwirtschaft zeigt, dass die Befragten, nach
eigenen Angaben, nur wenig zur modernen Landwirtschaft wissen. Die Bevölkerung
scheint ein veraltetes, schlechtes Bild der momentanen Landwirtschaft vor Augen zu
haben. Hier wäre ebenfalls der Ansatz für eine bessere Aufklärung zur modernen
Landwirtschaft zu sorgen. Wichtig wäre es die sozialen Medien und das Internet zur
Aufklärung der Bevölkerung zu nutzen.
Die Verlängerung der Zulassung des Wirkstoff um 5 statt 10 Jahre und das Ergebnis der
Befragung machen deutlich, dass die Akzeptanz von Glyphosat schwindet. Das wird
sich durch eine bessere Aufklärung zum Wirkstoff auch nicht ändern, da die Befragung
zeigt, dass das Wissen zu Glyphosat in keinem Zusammenhang mit der Akzeptanz steht.
Auf kurz oder lang wird der Druck der Gesellschaft auf die Politik dafür sorgen, dass
Glyphosat seine Zulassung als Pflanzenschutzmittel verliert. Die Aufgabe in Zukunft
sollte es nicht sein, zu versuchen eine weitere Verlängerung der Zulassung zu erzwin-
gen. Viel mehr sollte die Aufgabe sein, Alternativen zu suchen und den Einsatz von
Glyphosat weniger lukrativ zu gestalten bzw. Landwirte zu fördern, die Glyphosat nicht
mehr nutzen und Ertragseinbußen in Kauf nehmen. Die Landwirte sollten die letzten
Jahre bis 2022 nutzen um auf den Einsatz von Glyphosat nach 2022 verzichten zu kön-
nen, sollte es zu keiner Verlängerung der Zulassung kommen, was aufgrund der gesell-
45
schaftlichen Meinung zu Glyphosat zu erwarten wäre. Mit Hilfe einer gezielten Aufklä-
rung über viel genutzte Medien und dem Verzicht auf Glyphosat, könnte das Ansehen
der Landwirtschaft in der Bevölkerung wieder steigen.
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50
Eidesstattliche Erklärung
Ich, Thomas Wormsbächer, erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Ba-
chelor-Arbeit mit dem Thema "Glyphosat im Spiegel der Gesellschaft" selbstständig
und ohne Benutzung anderer als angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe; die aus
fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenn-
tlich gemacht.
Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehör-
de vorgelegt und auch nicht veröffentlicht.
Ich bin damit einverstanden, dass meine Bachelor-Arbeit in der Hochschulbibliothek
eingestellt wird.
Müggenwalde, 14.02.2019 Unterschrift: