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Fakten zurVersicherungswirtschaft
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Der deutsche Versicherungsmarkt lebt von seiner Vielfalt
1
Der deutsche Versicherungsmarkt ist so viel-fältig wie seine Kunden. Vom regionalen Versicherer bis zum globalen Konzern, vom Versicherungsverein über öffentliche Versiche-rer bis zur Aktiengesellschaft finden sich viele Rechts- und Organisationsformen.
Die Versicherer haben unterschiedliche Geschäftsstrategien und Zielgruppen, die sich durch die Digitalisierung weiter ausdifferen-zieren. Von dieser Anbietervielfalt profitieren vor allem die Versicherten.
Unter Aufsicht der Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht (BaFin) stehen derzeit 83 Lebens-, 46 Kranken-, 204 Schaden-/Unfall- und 29 Rückversicherer, die etwa 90 Prozent des deutschen Versicherungsmarktes ausma-chen. Hinzu kommen 135 Pensions kassen und 33 Pensionsfonds zur betrieblichen Altersver-sorgung sowie 33 Sterbekassen und zahlreiche ausländische Anbieter. Darüber hinaus werden einige hundert kleine Versicherer direkt von den Bundesländern beaufsichtigt.
Die deutschen Versicherer — Anbietervielfalt zwischen regionalem Verein und Weltkonzern
33Unternehmen
Das langjährige Niedrigzinsumfeld, umfangrei-che Regulierungsreformen, der demografische Wandel und nicht zuletzt die Digitalisierung führen derzeit zu tiefgreifenden Veränderun-gen am Versicherungsmarkt. Die Innovations-dynamik hat sich stark beschleunigt. Der Wett-bewerb ist noch intensiver geworden.
Die etablierten Versicherer entwickeln sich weiter – in ihren Produkten, ihren Ver-triebsstrategien und ihrem Geschäftsbetrieb. Neue Anbieter kommen auf den Markt. Viel-fältige Kooperationen zwischen Versicherern, Startups und Unternehmen anderer Branchen bilden sich heraus. Die Kunden profitieren von der zunehmenden Vielfalt an Angeboten und Anbietern.
Große Chancen bieten die neuen digita-len Technologien. Sie erleichtern den Zugang zum Versicherungsschutz und die Interaktion zwischen Kunde und Anbieter. Durch Automa-tisierung und den Einsatz von Big Data und künstlicher Intelligenz kann z. B. die Abwick-lung von Schadenfällen verbessert werden.
Die Möglichkeit online zu kommunizie-ren hat sich während der Kontaktbeschrän-kungen zur Bekämpfung der Corona-Pan-demie als entscheidender Vorteil erwiesen. Versicherer konnten ihren Geschäftsbetrieb durch dezentrales Arbeiten nahezu reibungs-los aufrechterhalten.
Versicherungsmarkt im Umbruch
44 Unternehmen
Digitale TransformationAlle Bereiche des Versicherungsgeschäfts betroffen
Versicherungsmarkt
Versicherung neuer Risiken(z. B. Cyberversicherung)
IT-Modernisierung(z. B. Cloud)
Neue Vertriebskanäle(z. B. Online, Apps)
Risikoanalyse(z. B. Big Data, KI)
Kundenservice(z. B. Chatbots)
Prozessoptimierung(z. B. KI, Robotik)
55Unternehmen
Die deutschen Versicherer übernehmen mit 446 Millionen Verträgen Risiken von fast jedem
Haushalt und Unternehmen in Deutschland
2
Versicherungsschutz …
für die Landwirtschaft
für C
yber
risike
nbei Krankheitfür Hausrat be
i Feu
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i Unf
all
für Industrie und Gewerbebei Berufsunfähigkeit
bei Pflegebedürft
igkeit
bei Betriebsunterbrechung
für das Vermögen
bei Naturgefahrenbei Schäden an Dritten
für Hinterbliebene
zur Altersvorsorge
für Immobilien
für K
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uge
für T
rans
port
ebe
i Ein
bruc
h bei Diebstahlbei Rechtsstreit
für Infrastruktur
für Energieversorgung
77Verträge
Wäre Versicherungsschutz sichtbar, man würde ihm auf Schritt und Tritt begegnen, an jedem Auto, an jedem Gebäude und in jedem Unter-nehmen. Es liegt in der Natur der Menschen, schützen zu wollen, was ihnen am Herzen liegt: die Familie, das Haus oder auch die Firma.
Versicherungsschutz ist so vielfältig wie die Risiken der Kunden. Natürlich braucht nicht jeder jede Versicherung. Vielmehr muss jede Person und jedes Unternehmen für sich entscheiden, welche Risiken ab gesichert wer-den müssen und welche allein getragen wer-den können.
Für Selbstständige und Unternehmen ist Versicherungsschutz oft eine Voraussetzung ihrer wirtschaftlichen Aktivität. Auch wirt-schaftlicher Fortschritt und Innovationen setzen oft Versicherungsschutz voraus, z. B. der Ausbau Erneuerbarer Energien und die zunehmende Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft.
Gleich zeitig ist privater Versicherungs-schutz ein wichtiger Bestandteil der finanziel-len Absicherung der privaten Haushalte, z. B. beim Aufbau der Altersvorsorge.
Versicherer übernehmen die Risiken des Alltags
88 Verträge
Lebensversicherung im Überblick87,1 Mio. Verträge insgesamt(einschl. Pensionsfonds und Pensionskassen)
Altersvorsorgeverträge z.B. private Rentenversicherung
(einschl. Riester- und Basis-Rente), betriebliche Altersversorgung
Risikoversicherungen z.B. Risikolebens-
versicherung, Berufs- unfähigkeitsversicherung
Zusatzversicherungen z.B. Berufsunfähigkeits-
zusatzversicherung, Unfallzusatzversicherung
Stand 2019
70,2 Mio.
16,9 Mio.
23,4 Mio.
99 Verträge
Private Krankenversicherung im Überblick
Stand 2019
9 Mio.
26 Mio.
9 Mio.
8 %
22 %
68 %
ZahntarifeAmbulante TarifeTarife für Wahl-leistungen im KrankenhausKrankentagegeld-versicherung Pflegezusatz-versicherung
… und weitere
Sonstige (u. a. Auslandsreise-krankenversicherung)
69 % 69 %
Anteil an den Beiträgen der Privaten Kranken-
versicherung
Anteil an den Beiträgen der Privaten Kranken-
versicherung
22 %22 %
7 %7 %2%2%
Zahntarife
Ambulante Tarife
Tarife für Wahl-leistungen im Krankenhaus
Krankentagegeld-versicherung
Pflegezusatz-versicherung
… und weitere
Versicherte in der Pflegepflichtversicherung
Private Krankenzusatz-versicherungen
Vollversicherte in der Privaten Kranken-
versicherung
Sonstige (u. a. Auslandsreise-krankenversicherung)
69 % 69 % Anteil an den Beiträgen
der Privaten Kranken-versicherung
Anteil an den Beiträgen der Privaten Kranken-
versicherung
22 %22 %
7 %7 %
2%2%
Vollversicherte in der Privaten
Krankenversicherung
9 Mio.9 Mio.
Versicherte in der Pflegepflichtversicherung9 Mio.9 Mio.
Private Kranken-zusatzversicherungen
27 Mio.27 Mio.
1010 Verträge
Schaden- und Unfallversicherung im Überblick
Stand 2019
Vertragsbestand
48Mio.
27Mio.
26Mio.
23Mio.
19Mio.
121Mio.
KraftfahrtversicherungAllgemeine Haft-
pflichtversicherungHausrat-
versicherung Private Unfall-versicherung
Wohngebäude-versicherung … und weitere Versicherungen
Rechtsschutz-versicherung
Betriebsunterbrechungs-versicherung
Transport-versicherung
Technische Versicherung
1111 Verträge
3Leistungen der deutschen Versicherer:
240 Milliarden Euro pro Jahr —mehr als 650 Millionen Euro am Tag
Jährliche Leistungen …… der Schaden- und
Unfallversicherer
53Milliarden Euro
für 23 Mio. Schadenfälle
… der Lebensversicherer
84Milliarden Euro
+ 57 Milliarden Euro
ausgezahlte Leistungen
Zuwachs der Leistungs- verpflichtungen
Stand 2019
30Milliarden Euro
+ 16 Milliarden Euro
ausgezahlte Leistungen
… der Privaten Krankenversicherer
Beitragsrückerstattung und Zuführung zur
Alterungsrückstellung
1313Leistungen
Die Leistung einer Versicherung beginnt mit dem Vertragsabschluss: Ab diesem Zeit-punkt haben die Versicherten die Gewiss-heit, vor finanziellen Risiken geschützt zu sein und zwar unabhängig davon, ob der Versicherungsfall tatsächlich eintritt oder nicht. Kommt es zu einem Versicherungs-fall, erbringt der Versicherer die vereinbarte Leistung – neben Geldleistungen sind das zunehmend auch direkte Hilfeleistungen (Assistance).
Die Versicherer haben ein großes eige-nes Interesse an zügiger Schadenregu lierung, denn zufriedene Kunden tragen wesentlich zum Markterfolg bei.
Zur raschen Regulierung von Schäden sind die Unternehmen auch gesetzlich verpflich-tet. Gleichzeitig ist es ihre Pflicht, jeden Schadenfall sorgfältig zu prüfen, um unbe-rechtigte Leistungsauszahlungen zu vermei-den. Damit wahren sie die Interessen aller Versicherten.
Auch die Bildung von Rückstellungen für zu künftige Leistungsansprüche ist ein wich-tiges Leistungselement der privaten Versiche-rung. Beispiele sind hier die Alterungsrückstel-lungen in der Privaten Kranken versicherung oder die Deckungs rückstellungen, die bei privaten Rentenversicherun gen während der Ansparphase gebildet werden.
Vom Gefühl der Sicherheit bis zur Leistung im Versicherungsfall
1414 Leistungen
Wussten Sie schon?
Die Private Krankenversicherung hat für ihre Versicherten Alterungsrückstellungen von 272 Milliarden Euro aufgebaut und ist damit gut für den demografischen Wandel gerüstet.
Ende 2019 hatten Lebens-versicherer 43,8 Millionen Rentenverträge für die betriebliche und private Altersvorsorge ihrer Kunden im Bestand — rund 9 Millionen mehr als Ende 2009.
Viele kleine und mittelständische Unterneh-men unterschätzen das Risiko, Opfer einer Cyber attacke zu werden und die wirtschaft-lichen Folgen daraus. Versicherer helfen, die IT-Sicherheit zu verbessern und bieten Versicherungsschutz gegen Cyberrisiken.
Im Zuge des Klimawandels werden Naturgefahrenversi-cherungen immer wichtiger.Für Stürme, Hagel und Starkre-gen leisteten die Versicherer im Jahr 2019 3,0 Milliarden Euro.
1515Leistungen
Über die finanzielle Absicherung von Risiken hinaus profitieren Wirtschaft und Gesell-schaft von der einzigartigen Expertise der Versicherer, Risi ken einzuschätzen und messbar zu machen. Mit ihrer umfangreichen Risikoforschung zeigen sie, wie sich Risiken verringern oder vermeiden lassen.
Dabei machen sich die Versicherer auch die neuen technologischen Möglichkeiten zunutze. So tragen sie u. a. dazu bei, die Ver-kehrssicherheit oder den Schutz von Unter-nehmen vor Cyber risiken zu erhöhen sowie die Folgen des Klimawandels zu mindern.
Seit jeher engagieren sich die Versicherer dabei, das Risikobewusstsein in der Gesell-schaft zu stärken. Denn nur wer die beste-henden Gefah ren kennt, kann sich wirksam davor schützen. Für Politik und Wirtschaft sind die Versicherer als wichtige Know-how-Träger gefragte Partner und Berater bei der Aufgabe, Risiken zu vermeiden und Schäden zu begrenzen.
So profitieren Wirtschaft und Gesell-schaft von einem Dreiklang aus Risikoaufklä-rung, Prävention und Versicherungsschutz.
Versicherer helfen Wirtschaft und Gesellschaft, Risiken zu verringern oder zu vermeiden
1616 Leistungen
Information und Prävention
Die Unfallforschung der Versicherer sorgt für mehr Verkehrssicherheit durch wissenschaftliche Studien zur Identifikation typischer Unfall - szenarien und Vorschläge für entsprechende Gegenmaßnahmen.
Der PKV-Verband unter- stützt wichtige Präventions-
projekte wie die Kampagnen gegen den Alkoholmissbrauch von
Jugend lichen, gegen die Ausbreitung von AIDS und für ein gesundes Älterwerden.
Mit der Initiative „CyberSicher“ sensibilisieren die Versicherer für die Gefahren aus dem Cyber-space und zeigen, wie sich kleine und mittlere Unter-nehmen schützen können.
VdS Schadenverhütung GmbH engagiert sich als unabhängige
Institution in der Schaden ver hütung (u. a. Brandschutz, Einbruchpräven- tion und Analyse von Cyberrisiken).
Die Initiative „Stadt.Land.unter“ zeigt, dass jeder von Starkregen betrof-
fen sein kann. Sie klärt Mieter und Haus-besitzer auf, wie sie sich schützen können.
Ausgewählte Aktivitäten der Versicherungswirtschaft
1717Leistungen
Beratung von Mensch zu Mensch: Kunden schließen ihre Versicherungsverträge über-
wiegend über einen Versicherungsvermittler ab
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Vertriebswege von VersicherungenAnteil am Neugeschäft in Prozent
Stand 2019
Lebens-versicherung
Schaden- und Unfallversicherung
Private Kranken-versicherung
57,0 26,41,37,94,23,2
38,5 29,0 18,86,5 3,3 3,9
26,2 14,12,3 5,0 4,8
47,6
Einfirmen-vermittler
Mehrfach-vertreter
Makler Kredit-institute
Direktvertriebe(inkl. Ver-
gleichsportale)
Sonstige(z. B. Reisebüros)
1919Vertrieb
Dem Kunden stehen viele Wege offen, um eine Versicherung abzuschließen: Neben dem klassischen Versicherungsvertreter, Makler oder Versicherungsberater kann er sich auch an Banken und Sparkassen wenden oder eine Versicherung im Internet abschließen. Die meisten Kunden vertrauen beim Abschluss auf den persönlichen
Rat eines Vermittlers. Das zeigt die Sta-tistik der Vertriebswege für alle Sparten gleichermaßen.
Die Nutzung des Internets für Versi-cherungsentscheidungen wird aber immer wichtiger. Insbesondere in der Kfz-Versiche-rung kommt dem Vertrieb über das Internet eine besondere Bedeutung zu.
Menschen wollen Beratung – von Menschen. Deswegen sind die Versicherer nah am Kunden
Digitalisierung im VertriebDurch die Digitalisierung werden die Zugangswege zum Versicherungsschutz für die Kunden immer vielfältiger. Versicherer und Vermittler richten sich nach den Kundenwünschen aus und bieten neben der „traditionellen“ Offline-Kommunikation auch Online-Lösungen für die Interaktion mit den Kunden an. Während der Corona-Pandemie bewähren sich digitale Tools und digitale Beratung.
2020 Vertrieb
Seit dem 23. Februar 2018 greifen die neuen Vorgaben der europäischen Versicherungs-vertriebsricht linie (IDD). Sie setzen in sämtlichen Vertriebswegen Mindeststandards für Beratung und Vertrieb. Dies verbessert den Verbraucherschutz weiter und erhöht die Transparenz.
Regeln für den Versicherungsvertrieb
Versicherungsvertrieb in Deutschland
Direktvertrieb durch Versicherer Versicherungsvermittler
Angestellte Einfirmen-Vertreter
Mehrfirmen-Vertreter Makler
Versicherungs- berater
Produkte eines Versicherers
Produkte mehrerer Versicherer
2121Vertrieb
489.000 Menschen sind in der Versicherungswirtschaft deutschlandweit für die Kunden da
5
Erwerbstätige nach Bundesländern
Baden-WürttembergBayernBerlinBrandenburgBremenHamburgHessenMecklenburg-VorpommernNiedersachsenNordrhein-WestfalenRheinland-PfalzSaarlandSachsenSachsen-AnhaltSchleswig-HolsteinThüringen
63.400 96.30016.800
9.4004.000
22.40043.500
5.80040.600
114.70018.200
5.900 19.600
8.20011.700
8.700
Beschäftigte bei Versicherern und im Vermittlergewerbe sowie selbstständige Versicherungsvermittler/-berater
NW
BYBW
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ST BB
MV
SL
HB
Quelle: AGV/BA, DIHK | Stand 2019
2323Erwerbstätige
Erwerbstätige in der Versicherungswirtschaft
Hinter der Bereitstellung von Versicherungs-schutz stehen vielfältige Aufgaben: Von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Pro- dukte entsprechend den Bedürfnissen der Kunden und der versicherungsmathema-tischen Kalkulation der Prämien über die Beratung der Kunden und den Vertrieb von Versicherungsprodukten bis hin zur profes-sionellen Kapitalanlage und der Prüfung und Regulierung der Leistungsfälle.
Mit der Digitalisierung kommen neue Aufgaben und Berufsfelder hinzu, z. B. App-Programmierer und Data Scientists.
290.900 Angestellte sind bei Versicherungs - unternehmen und im Versicherungs-vermittler gewerbe beschäftigt. Hinzu kom-men die 198.500 haupt- oder nebenberuflich tätigen selbstständigen Versicherungsver-mittler und -berater, die die Nähe zum Kun-den ermöglichen.
Die Ausbildung wird in der Versiche-rungswirtschaft großgeschrieben: 10.600 Auszubildende absolvieren bei den Versicherungsunternehmen derzeit ihre Berufsausbildung.
2424 Erwerbstätige
Die deutschen Versicherer — eine Branche mit vielfältigen Berufsbildern
MeteorologinPortfoliomanager
ProduktmanagerinInformatikerIngenieurin
Risikomanagerin VersicherungsjuristVisual Designerin
Vermittler
Reha- und Gesundheitsmanagerin
Versicherungsmedizinerin
Content und Social Media Manager...
Kundenbetreuer
Schadenbearbeiter
Data Scientist Geologin
Aktuar
Back- and Front-End Engineer
2525Erwerbstätige
Die Versicherungswirtschaft trägt mit Steuerzahlungen von ca. 21 Milliarden Euro jährlich in hohem
Maße zum Steueraufkommen in Deutschland bei
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Als spezifischer Steuerbeitrag im Versi - cherungsbereich tragen Versicherung- und Feuerschutzsteuer 14,6 Milliarden Euro zu den Steuereinnahmen in Deutschland bei.
Auch mit der Körperschaft- und Gewerbesteuer leisten die Ver sicherer einen signifikanten, eigenen Beitrag zu den Steuereinnahmen in Milliarden höhe (2018 fast 4 Milliarden Euro).
Hinzu kommen die Lohn- und Ein-kommensteuerzahlungen der Beschäftig-ten in der Versicherungswirtschaft.
Versicherung- und Feuerschutzsteuer
Die Versicherungswirtschaft — ein bedeutender Steuerzahler
Quelle: BMF
Steuerauf- kommen in Mrd. €
1980 1990 2000 2010 2019
1980 1990 2000 2010 2019
1,0
2,5
7,5
10,6
14,6
Allgemeiner Versicherungsteuersatz5 % 7 % 15 % 19 % 19 %
2727Steuern
217 Milliarden Euro Beitragseinnahmen — die Versicherungswirtschaft ist eine der
umsatzstärksten Branchen in Deutschland
7
Stetige Nachfrage nach VersicherungsschutzEntwicklung der Beitragseinnahmen in Mrd. Euro
Lebensversicherung
Private Krankenversicherung
Schaden- und Unfallversicherung
2015 2016 2017 2018 2019
36,8 37,3 39,041,0
39,8
64,4 66,3 68,3
73,270,7
92,7 90,8 90,6
103,292,6
193,9 194,3 198,0217,4
203,1
2929Beiträge
Mit Kapitalanlagen von rund 1,75 Billionen Euro gehören die Versicherer zu den größten
institutionellen Investoren in Deutschland
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Die Kapitalanlagen der Versicherer im Vergleich
Stand 2019
Vers
iche
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Bund
esha
usha
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Pens
ions
fond
s
Pens
ions
kass
en
Kapi
talis
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0
Brut
toin
land
spro
dukt
Mrd. Euro
Inve
stm
entf
onds
(Pub
likum
sfon
ds)
1.750
343
49180
1.1141.050
3.436
3131Kapitalanlagen
Die deutschen Versicherer sind verlässliche Kapitalgeber für die Finanzierung von Unternehmen und Immobilien, von Banken und der öffentlichen Hand. Das Versicherungs-geschäft ist langfristig ausgerichtet. Daher halten die Versicherer ihre Kapitalanlagen typischerweise über viele Jahre, teilweise auch über Jahrzehnte. Mit ihren Investitio-nen unterstützen die Versicherer auch die
Finanzierung von Infrastruktur und neuen Technologien. Versicherer legen ihr Kapital breit gestreut an und unterliegen dabei strengen Anlagevorschriften. Die Sicherheit der Kapitalanlagen hat oberste Priorität. Aus gutem Grund: Die Kunden müssen sich dar-auf verlassen können, dass die Versicherungs-leistungen jederzeit gezahlt werden können, z. B. im Bereich der Altersvorsorge.
Die Versicherer sind langfristige, verlässliche Kapitalanleger
3232 Kapitalanlagen
Rund 1,3 Milliarden Euro investieren die deutschen Versicherer im Durchschnitt an jedem Handelstag.
Wussten Sie schon?
Kapitalanlagen der Versicherer — Assetstruktur Erstversicherer
Stand 2019
Andere 1,7 %
Immobilien 3,7 %
Beteiligungen 7,3 %
Aktien 5,8 %
Hypotheken 5,3 %
Inhaberschuldver-schreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 20,6 %
über Fonds gehaltene Renten 28,2 %
Ausleihungen 27,1 %
Einlagen bei Kreditinstituten
0,3 %
Renten 81,5 %
3333Kapitalanlagen
Sustainable Finance: Versicherer tragen zu einer nachhaltigen Wirtschaft bei
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Versicherer sind bedeutende Finanzierer von Erneuerbaren EnergienInvestitionen der Erstversicherer in Erneuerbare Energien in Mrd. Euro
2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
0,8
6,0 6,2
2,21,6
4,55,0 5,1
3535Sustainable Finance
Der drohende Klimawandel und die globalen Verwerfungen der letzten Jahre — all das hat die gesellschaftlichen Bemühungen um eine stärkere Ausrichtung der globalen Wirtschaft am Konzept der Nachhaltigkeit verstärkt.
Auch die Versicherungswirtschaft sieht sich hier in der Verantwortung: Als langfristig orientierte Kapitalanleger und als Anbieter von Risikoschutz, z. B. für Naturgefahren, haben Versicherer ein natürliches Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung. Bereits heute werden vielfach Nachhaltigkeitsaspekte auf freiwilliger Basis in der Kapitalanlage und im Risikomanagement berücksichtigt.
Die Politik nimmt bei ihren regulatori-schen Initiativen zunehmend auch die Finanz-wirtschaft in den Blick, die die Realwirtschaft dabei unterstützen kann, die Folgen des Klima-wandels zu begrenzen. Die Finanzregulierung berücksichtigt alle Geschäftsbereiche der Versicherer, von der Kapitalanlage über das Risikomanagement und die Ausgestaltung von Produkten und Tarifen bis hin zum Vertrieb.
Dabei kommt es auf die richtige Umset-zung an. Um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen, sollte der CO2-Preis zentraler Be-standteil der Klimapolitik sein, um klimaschäd-liche Emissionen insbesondere bei den Primär-
Mehr Nachhaltigkeit — richtig umsetzen
3636 Sustainable Finance
verursachern zu verringern. Zielführend ist für die Versicherungswirtschaft auch mehr Transparenz bei Unternehmen und Produkten. Zudem sollte das Angebot an nachhaltigen Investitionsprojekten verbessert werden.
Dafür braucht es passende Rahmenbe-dingungen. Im Ringen um die beste Lösung ist es wichtig, dass die Assekuranz ausreichend Spielraum bei dem Umgang mit Nachhaltig-keit erhält.
Versicherer
Ausgewählte Initiativen
Responsible business conduct for institutional investorsAktionsplan Sustainable Finance
Aktionsplan Klimaschutz
3737Sustainable Finance
Effektive und effiziente Regulierung sichert leistungsfähige Versicherungsmärkte
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Umfassende Beaufsichtigung der Versicherungswirtschaft
Versicherer
→ Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
→ European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA)
→ International Association of Insurance Supervisors (IAIS)
→ Ausschuss für Finanzstabilität
→ European Systemic Risk Board (ESRB)
→ Financial Stability Board (FSB)
→ Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
→ Bundeskartellamt
→ Datenschutzaufsichtsbehörden
→ …
3939Ordnungsrahmen
Aufgrund der hohen volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung von Versiche-rungsprodukten gehört die Versicherungswirt-schaft seit jeher zu den am stärksten staatlich regulierten Branchen.
Das europäische Versicherungsaufsichts-system Solvency II gewährleistet die finan-zielle Stabilität der Branche. Hohe Verbrau-cherschutzstandards werden u. a. durch das Versicherungsvertragsgesetz festgeschrie-ben. Darüber hinaus unterliegen die Versi-cherer vielfältigen weiteren Regelungsberei-chen, von der Regulierung der Wertpapiere
über den Datenschutz bis hin zu Regeln für die IT-Sicherheit.
Mit dem Solvency-II-Review und weite-ren Vorhaben, z .B. zur Anpassung des Ord-nungsrahmens an die digitale Welt, stehen wegweisende Reformen bevor. Wichtig ist es dabei, dass das Regulierungspendel nicht zu weit ausschlägt. Im Spannungsfeld zwischen dem Nutzen einer Regelung und den damit immer auch verbundenen Kosten und unbe-absichtigten Folgewirkungen gilt es einen an-gemessenen Ausgleich zu finden. So sollte der Solvency-II-Review nicht für grundsätzliche
Anstehende Reformen nutzen, um Zukunftsfähigkeit der Versicherungsmärkte zu stärken
4040 Ordnungsrahmen
Verschärfungen, sondern für gezielte Nachjus-tierungen genutzt werden. Notwendig ist ins-besondere eine adäquate Abbildung der Risi-ken aus langfristigen Verträgen.
Anpassungen an veränderte Gegebenhei-ten, Innovationen und kontinuierliche Verbes-serungen für die Kunden setzen voraus, dass die Kräfte der Marktwirtschaft ihre Wirkung entfalten können. Nur so können in einer Zeit des Umbruchs durch Corona-Pandemie, Digi-talisierung, Klimawandel und demografischem Wandel auch für die Zukunft leistungsfähige Versicherungsmärkte gewährleistet werden.
Regulierungs-dichte
Saldo Nutzen/Kosten
4141Ordnungsrahmen
Deutschland gehört zu den größten Versicherungsmärkten weltweit und ist einer der führenden Rückversicherungsstandorte
11
Die 10 größten Versicherungs-märkte
1.2.3.4.5.6.7.8.9.10.
Anteil am weltweiten Beitragsaufkommen in der Erstversicherung
USAChinaJapanGroßbritannienFrankreichDeutschland SüdkoreaItalienKanadaTaiwan
39,1 %9,8 %7,3 %5,8 %4,2 %3,9 %2,8 %2,7 %2,1 %1,9 %
Weltweite Märkte
Quelle: Swiss Re | Stand 2019
Kanada
USA Taiwan
Italien
Deutschland
Frankreich
Großbritannien
Südkorea
Japan
China
4343
Versicherer können ihren Kunden auch deswegen Schutz für Risiken bieten, weil sie einen Teil der Risiken an die internationalen Rückversicherungsmärkte weitergeben. So wird ein weltweiter Risikoausgleich erreicht. Dies ist vor allem bei sehr großen Einzel risiken wichtig, etwa großen Infra-
strukturprojekten oder Industrieanlagen, aber auch als Schutz gegen eine Kumulierung von Schäden, z. B. durch Wetterereignisse. Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Rückversicherungsstandort. Zwei der fünf größten internationalen Rückversicherungs-gruppen haben ihren Sitz in Deutschland.
Deutschland ist zweitgrößter Rückversicherungsstandort
Weltweite Märkte4444
Nach Naturkatastrophen leisten die Rückversicherer einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau. 2019 entstanden durch Naturkatastrophen — von Wirbelstürmen in Japan und Hurrikans in den USA über schwere Waldbrände in Australien bis hin zu Stürmen und Starkregen in Deutschland — weltweite Versicherungsschäden in Höhe von 52 Mrd. US-Dollar. 2017 – dem Jahr mit den bisher höchsten Natur-gefahrenschäden – lagen die versicherten Schäden sogar in der Größenordnung von 140 Mrd. US-Dollar.
Wussten Sie schon?
Standorte der RückversichererAnteil am weltweiten Beitragsaufkommen
USA DeutschlandSchweiz BermudaGroßbritannienIrlandJapanFrankreichLuxemburgIndien
1.2.3.4.5.6.7.8.9.10.
26,8 %19,4 %11,2 %6,2 %6,1 %4,9 %4,7 %3,7 %3,2 %2,6 %
Quelle: Standard & Poor’s | Stand 2018
Weltweite Märkte
Bermuda
Frankreich
Großbritannien
Irland
Japan
Indien
Luxemburg
USA
Deutschland
Schweiz
4545
Die Mitglieder des GDV repräsentieren etwa 97 Prozent des deutschen Versicherungsmarktes
12
Der GDV ist der Verband der privaten Ver sicherer in Deutschland. Zu seinen 459 Mitgliedsunternehmen ge hören in- und ausländische Versicherer aller Sparten und Rechtsformen.
Der GDV ist die Stimme der deutschen Versicherer
Aufgaben des GDV
Vertretung der Versicherungswirtschaft gegenüber politischen und gesellschaftlichen Institutionen
Ansprechpartner zu Fragen der Versicherungswirtschaft für Politik und Behörden, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, die Medien und die allgemeine Öffentlichkeit
Dienst- und Serviceleistungen für die Mitgliedsunternehmen wie die Erarbeitung von Standards und unverbindlichen Musterbedingungen oder die Bereitstellung von Informationen und Statistiken
Aufbau / Betrieb von Brancheneinrichtungenwie z. B. des Zentralrufs und des Unfallmeldedienstes der Autoversicherer oder des Krisenreaktionszentrums für IT-Sicherheit der deutschen Versicherungswirtschaft
GDV 4747
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
Wilhelmstraße 43 / 43G 10117 Berlin
Tel.: +49 30 2020-5000 Fax: +49 30 2020-6000 [email protected]
www.gdv.de
Weitere Informationen:
→ www.gdv.de/zahlen-fakten → Statistisches Taschenbuch der
Versicherungswirtschaft 2020
Redaktionsschluss: 31.08.2020 Soweit nicht anders vermerkt, beziehen sich die Zahlenangaben auf das Jahr 2019.