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FoRScHungSBERicHt 1/2017 Ernst Deuer, Steffen Wild, Susanne Schäfer-Walkmann, Katharina Heide und Robert Walkmann Die Panelstudie „Studienverlauf – Weichenstellungen, Erfolgskriterien und Hürden im Verlauf des Studiums an der DHBW“ Gesamtbetrachtung, Notwendigkeit und Potenziale Hochschulforschung an der DHBW Studienverlaufspanel 2015-2019

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FoRScHungSBERicHt1/2017

Ernst Deuer, Steffen Wild, Susanne Schäfer-Walkmann, Katharina Heide und Robert Walkmann

Die Panelstudie

„Studienverlauf – Weichenstellungen,

Erfolgskriterien und Hürden im Verlauf

des Studiums an der DHBW“

Gesamtbetrachtung,

Notwendigkeit und Potenziale

Hochschulforschung an der DHBW Studienverlaufspanel 2015-2019

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HERAuSgEBER© Duale Hochschule Baden-Württemberg, Februar 2017Reihe „Forschungsberichte zur Hochschulforschung an der DHBW“

Prof. Dr. Ulf-Daniel Ehlers Vizepräsident für Qualität, Lehre und ForschungFriedrichstraße 14 D-70174 Stuttgart

Prof. Dr. Ernst DeuerWissenschaftlicher Leiter des Studienverlaufspanels Duale Hochschule Baden-Württemberg RavensburgMarktstraße 28D-88212 Ravensburg

FP_2017/1, Februar 2017

Grafik & ProduktionFlaig + Flaig GmbH, Stuttgart

Titelfoto: © Zffoto, fotolia 104622601

iSSn 2511-7114

ABStRAct

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Persönlichkeitsentwicklung, Arbeitsmarktvorbereitungund Ausbildung zum/zur (Fach)Wissenschaftler*in nennt derWissenschaftsrat (2015) als zentrale Aufgaben der Hoch-schulen. Auf diese Basis stellt die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ihre nachstehenden Maxi me: Ein Stu-dium basiert auf der Symbiose aus Theorie und Praxis, dieAbsolvent*innen sind attraktiv für den Arbeits markt und dieDHBW arbeitetet nach einem besonderen Studienmodellmit eigenem didaktischen Prinzip (DHBW 2015a). DiesesKonzept scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen, dennes zog im Jahr 2016 rund 34.000 Student*innen an (vgl. Ab-bildung 1).

Die Bedeutung von Bildungszertifikaten bzw. Bildungs -patenten ist ungebrochen, da diese eine soziale und wirt-schaftlich vorteilhafte Stellung versprechen (vgl. Weber1980: S. 577). Hierbei kommt dem Informellen Lernen außerhalb institutionell eingebundener Lern- und Bildungs-angebote, etwa in Ausbildungsstätten, eine zunehmendeBedeutung zu (vgl. Schmidt 2009: S. 669f.). Um mehr überBildungserwerb und Bildungsprozesse zu erfahren, hat dasPräsidium der DHBW aus Qualitätssicherungsmitteln einStudienverlaufspanel initiiert. Diese erstmalige landesweiteund umfassende Forschung zum Studium an der DualenHochschule Baden-Württemberg wird von einer interdiszip-linär zusammengesetzten Arbeitsgruppe durchgeführt.

Das Bachelorstudium an der DHBW dauert in der Regeldrei Jahre. Von 2016 an haben alle DHBW-Studierenden dieGelegenheit, sich in mehreren Befragungswellen an demStudienverlaufspanel zu beteiligen. Befragt werden zudemhauptamtliche Professor*innen, betriebliche Betreuer*in -nen/Praxisanleitungen sowie weitere relevante Bezugsgrup-pen (z.B. Studienberatungen). Im Mittelpunkt steht dieFrage nach Erfolgskriterien ebenso wie nach Hürden in un-terschiedlichen Phasen während des Studiums. Das Inte-resse bezieht sich sowohl auf den studentischen Entwick-lungs- und Entfaltungsmöglichkeiten, beispielsweise an denSchnittstellen zum Studium oder beim Übergang zu nach-folgenden Lebensphasen, als auch auf die verschiedenenLernorte (Ausbildungsstätte/Praxisstelle bzw. Hochschule)und Lernkontexte. Weiterhin gilt es zu klären, was für dasErreichen eines Abschlusses maßgeblich ist.

Für die Studie wurde ein „Mixed Methods“-Design ent -wickelt (Kelle 2014, S. 153), auf dessen Basis die zentralenEinflussfaktoren auf den Studienverlauf herausdestilliertwerden. Aufgrund der Spezifika der Dualen Hochschule mitihrer engen Verzahnung von Theorie und Praxis lassen sichvalide Ergebnisse nur dann realisieren, wenn die Bearbei-tung der Forschungsfragen aus unterschiedlichen Blickwin-keln stattfindet: Studierende, Lehrende und betriebliche Be-treuer*innen/Praxisanleitungen haben entscheidende, wenn

Abbildung 1: Immatrikulierte Studierende an der DHBW (Quelle: DHBW 2016a)

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auch unterschiedliche Anteile am Studienerfolg. Des Wei-teren wirken strukturelle Faktoren, etwa die Studienbedin-gungen, der Standort der Hochschule bzw. der Ausbildungs-stätte, das Gehalt während des Studiums oder auch die imStudienkonzept der DHBW verankerte enge Betreuung derStudierenden durch Studiengangsleitungen, betriebliche Be-treuer*innen/Praxisanleitungen und Lehrende.

Bildungsinstitutionen besitzen den Auftrag, bei jungenMenschen einerseits Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzenaufzubauen, andererseits auch Einstellungen, Werte undNormen zu vermitteln. Allerdings werden im Bildungs -system auch Leistungen, beispielsweise der Studierenden,bewertet. Diese Beurteilungen werden in Form von Noten,ECTS-Punkten/Credit Points und Abschlüssen vergeben. Vondiesen Leistungen können beispielsweise Zugangsmöglich-keiten zu bestimmten beruflichen Positionen abhängen.Folglich haben diese erworbenen Leistungen eine große Bedeutung für die Platzierung der Studierenden in der Arbeitswelt. Ein Studium verteilt somit für jeden Einzelnen„Lebenschancen“, sich im späteren Lebenslauf zu verbes-sern oder einzuschränken.

Die sich rasch wandelnden Anforderungsprofile in derDienstleistungsgesellschaft für hochqualifizierte Positionenerfordern von den agierenden Akteuren komplexe Kompe-tenzen. Diese Veränderungen in der Berufsstruktur steigerndie Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften underhöhen folglich den Wert von Bildung und Ausbildung aufdem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft. Die Globalisie-rung führt ferner zu einer starken Beschleunigung des so-zialen und ökonomischen Wandels und erfordert vom Ein-zelnen zunehmend mehr Flexibilität und Anpassungsfähig-keit in Beruf und Alltag. Die Fähigkeit, sich neue Kenntnisseanzueignen und sich neuen Aufgaben zu stellen, wird zueiner wichtigen Voraussetzung dafür, einen (adäquaten) Arbeitsplatz zu finden und als verantwortungsbewussteBürger*innen zu agieren (vgl. Robert Bosch Stiftung 2013).In diesen Fokus ist das Studium an der Dualen HochschuleBaden-Württemberg (DHBW) eingebettet.

Mit der Errichtung der Berufsakademien in den 1970erJahren wurde in Baden-Württemberg das erfolgreiche Kon-zept der dualen Bildung auf den tertiären Bildungsbereichübertragen: Zwischen den Ausbildungsstätten und den Stu-dierenden besteht ein Vertragsverhältnis, die Rahmenlehr-pläne umfassen auch Lehrinhalte, die in der betrieblichenPraxis zu vermitteln sind und die Ausbildungseinrichtungensind in den maßgeblichen Gremien meist paritätisch vertre-ten. Aufgrund des hohen Praxisanteils und der hiermit einhergehenden curricularen Verzahnung sind sämtliche Stu-diengänge der DHBW als Intensivstudiengänge anerkanntund mit 210 ECTS-Punkten bewertet (Deuer/Träger 2015).

1 DAS DuALE StuDiuM iM KontEXt Von BiLDungSASPiRAtionEn unD BiLDungSREnDitEn

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Ein weiterer Meilenstein erfolgte im Jahr 2009 mit demZusammenschluss der baden-württembergischen Berufs-akademien zur DHBW. Auf diese Weise entstand die ersteduale, praxisintegrierende Hochschule in Deutschland. Dasbundesweit einzigartige Konzept ist an die Organisations-struktur des US-amerikanischen State University-Systemsangelehnt und besitzt eine zentrale und eine dezentraleEbene. Die Praxispartner sind nun feste Mitglieder derHochschule, was eine noch engere institutionelle Verzah-nung der Kooperationspartner mit sich brachte. Im Zeitver-lauf zeigte sich ein kontinuierlicher Anstieg der Studieren-denzahlen auf mehr als 34.000 Studierende, die aktuell anden neun Studienakademien und drei weiteren Campus-Standorten (vgl. Abbildung 2) in dualen Bachelor- bzw. Masterstudiengängen der Bereiche Wirtschaft, Technik undSozialwesen eingeschrieben sind.

Im Jahr 2011 hat sich die DHBW als eine der ersten Hoch-schulen bundesweit erfolgreich einer Systemakkreditierungunterzogen und verantwortet seitdem selbstständig dieQualitätssicherung in Studium und Lehre.

Das Absolvieren eines dualen Studiengangs an der DHBWist keine Verlegenheitslösung, sondern eine echte Alter -native für junge Menschen, die am Beginn ihres beruflichenLebensweges stehen. Dies belegt bspw. eine Studie der Uni-versität Tübingen (Kramer et. al. 2011), welche die Unter-schiede zwischen Studierenden an Universitäten, Fachhoch-schulen und der Dualen Hochschule Baden-Württembergermittelte. Die Wissenschaftler*innen zeigen, dass an derDHBW im Durchschnitt die Abiturient*innen mit dem bestenNotendurchschnitt und den besten Mathematikkenntnissenstudieren (Wiarda 2011, Universität Tübingen 2011a, Uni-versität Tübingen 2011b). Von der Attraktivität des dualenStudiums profitieren nicht zuletzt solche Branchen, die an-sonsten in der Gunst der Bewerber*innen nicht an ersterStelle stehen, wie beispielsweise der Handel. Dies belegenbspw. entsprechende Untersuchungen zur Studien- und Berufswahl (Deuer 2008, Deuer 2011, Deuer 2014).

Seit der Hochschulwerdung im Jahr 2009 bietet die DHBWneben den Abiturient*innen auch weiteren Personengrup-pen die Möglichkeit eines Studiums. Die Zielgruppe sindqualifizierte Personen mit Berufserfahrung und Kan di -dat*innen mit Fachhochschulreife. Dieser Personenkreis

kann beim Vorhandensein eines Vertrages mit einer koope-rierenden Ausbildungsstätte und nach der erfolgreichen Absolvierung von Eignungstests ein Studium an der DHBWaufnehmen (Deuer/Träger 2015: S. 190). Basierend auf die-ser Öffnung im Bildungssystem soll insbesondere Kindernaus „bildungsfernen Schichten“ ein Zugang zu einem Hoch-schulstudium ermöglicht werden (Deuer/Träger 2015: S. 192). Damit trägt die DHBW dazu bei, gegenwärtigen Bildungsungleichheiten entgegenzuwirken (Deuer 2010, vgl. hierzu auch Schimpl-Neimanns 2000, Middendorff et al. 2013: S. 112, Geißler 2005) und die Bildungschancenaus unterschiedlicher sozialer Herkunft (vgl. hierzu auchDahrendorf 1965) anzugleichen.

Für die Duale Hochschule ist von erheblichem Interesse,wie Bildungs- und Ausbildungsprozesse an der DHBW zu-stande kommen, wie sich Bildungsbiographien entwickelnund welchen Zusammenhang es zwischen der Fähigkeit undBereitschaft der Studierenden, sich neue Kompetenzen imLebenslauf anzueignen und dem dualen Studium gibt. Folg-lich muss eruiert werden, wie Lernprozesse so gestaltet wer-den können, dass bei Studierenden die Bereitschaft und Fähigkeit gefördert wird, sich im Studium bestmöglich zuentwickeln und mit besten Leistungen das Studium abzu-schließen.

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Im Rahmen des Qualitätsmanagements werden seit mehreren Jahren regelmäßig Datenerhebungen zur Weiter -entwicklung der DHBW durchgeführt. Diese Evaluationenliefern wichtige Erkenntnisse über die Stärken und Schwä-chen der DHBW – allerdings lediglich zu einem bestimmtenZeitpunkt, weil es sich in der Regel um Querschnittser -hebungen handelt. Die Daten dieses Forschungsdesignskönnen „lediglich“ als Trend- bzw. Zeitreihendaten interpre-tiert werden (Diekmann 2006: S. 266ff.). Hingegen ermög-lichen es systematische Untersuchungen im Zeitverlauf aufIndividualebene, wie beispielweise die Ermittlung von Erfolgsquoten einzelner Standorte oder der Anteil an Stu-dienabbrecher*innen in verschiedenen Jahren, Entwicklun-gen abzubilden, Vergleiche anzustellen und den Ursachenfür unterschiedliche Ergebnisse auf den Grund zu gehen.

Themen wie „Erfolgsquoten“ oder „Studienabbrecher“ beschäftigen vielerorts die Hochschullandschaft (Ehlers/Leisener/Scheibach 2016, Ebert/Heublein 2015, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2013: S. 54, Burger/Groß 2016).Damit assoziiert sind eine ganze Reihe von Fragen, wie bei-spielsweise die Verantwortung der Hochschule, was das Angebot an vor bereitenden Kursen vor Aufnahme des Studiums anbelangt, das Aufzeigen von Alternativen zumStudium oder/und eine aktive Zusammenarbeit mit regio-nalen Fachschulen oder Kammern. An einigen Hochschulenwerden so genannte „Frühwarnsysteme“ entwickelt und erprobt, die helfen sollen, Studierende mit Lernschwierig-keiten zu identifizieren und anzuregen, Beratungs- oder Unterstützungsangebote wahrzunehmen: Tutorials, Peer-Konzepte, Lern-Tandems, Social Media Angebote, E-Lear -ning/Blended Learning – die Vielfalt an Konzepten, die entwickelt, erprobt oder bereits etabliert sind, ist groß.

Trotz zahlreicher Maßnahmen steigen auch an der DHBWdie Abbruchquoten bei Studierenden (vgl. Ehlers/Leisener/Scheibach 2016: S. 35). Welche Gründe gibt es dafür? Wassind kritische Phasen im Studienverlauf? Und wann zeichnetsich ein mögliches Scheitern ab? Antworten auf solche undähnlich gelagerte Fragen lassen sich nur in einem Verlaufs-panel finden (vgl. Brüderl 2010): Erst wenn man die gleicheStudienpopulation zu mehreren Zeitpunkten befragt, kön-nen individuelle Veränderungen oder Risiken detektiert und Prädiktoren für den Studienerfolg/-misserfolg ermitteltwerden.

Nachdem ein Studienabbruch ein kritisches Lebenser -eignis darstellt, welches erheblichen Einfluss auf die Bil-dungsbiographie des jungen Menschen hat, liegt in einersystematischen und umfassenden Untersuchung der Studi-enverläufe an der DHBW eine große Chance, belastbareDaten dahingehend zu erhalten, an welchen Stellen undunter welchen Bedingungen die entscheidenden Weichenfür einen erfolgreichen Studienverlauf gestellt werden.

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Abbildung 2: Standorte der DHBW (Quelle: DHBW 2016b)

2 ZuR notWEnDigKEit EinER LÄngSScHnittStuDiE

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Das duale Studium zeichnet sich dadurch aus, dass dieAspekte „Employability“ und „Studierbarkeit“ eine zentraleRolle einnehmen. Der Erfolg dieses Konzepts schlägt sichim Zeitverlauf in stabilen und hohen Übernahmequoten nieder. Hierbei konnten in rund neun von zehn Fällen dieAbsolvent*innen direkt durch die Ausbildungsstätten über-nommen werden (Statistisches Landesamt Baden-Württem-berg 2014: S. 5). Des Weiteren können herausragende Top-Karrieren bis hin zur Vorstandsebene von Dax-Konzernenebenso wie strukturierte betriebliche Laufbahnanalysen vorgewiesen werden (Deuer/Träger 2011: S.16).

Traditionell fallen die sogenannten „Studienabbruch -quoten“ an der DHBW, bzw. zuvor an der BerufsakademieBaden-Württemberg, gering aus. Allerdings ist in jüngsterZeit eine Veränderung auszumachen. Beispielsweise deckteder dritte Qualitätsbericht der DHBW (Ehlers/Leisener/Scheibach 2016) neben zahlreichen Erfolgen einzelne Dis-krepanzen auf. Die niedrigeren Erfolgsquoten bei Stu den -t*innen mit Fachhochschulreife, insbesondere im BereichTechnik, können exemplarisch angeführt werden (Ehlers/Leisener/Scheibach 2016: S. 39). Zudem zeigen die Analy-sen, dass die Abstimmung zwischen den Lehrveranstal -tungen und die methodisch-didaktische Qualifizierung derLehrenden bei den Studierenden durchaus in der Kritik stehen (Ehlers/Leisener/Scheibach 2016: S. 46ff.). Trotzeines Qualitätsmanagementsystems und zahlreichen Ver-besserungsanstrengungen in der Lehre und Curriculums-entwicklung scheinen somit noch einige Verbesserungs -potentiale vorhanden zu sein. Deuer/Moch/Ehlers (2014: S. 2) titulieren, dass deshalb eine Analyse von kritischenQualitätsfeldern zu leisten ist, „die durch die derzeitigenQualitätsinstrumente nicht hinreichend bearbeitet werdenkönnen“.

Im Rahmen des Studienverlaufspanels werden im Wesentlichen die folgenden forschungsleitenden Fragestel-lungen verfolgt:

• Können Merkmale im Hinblick auf Voraussetzungen,Studierverhalten, Anforderungen und Lösungsstrategienfür einen erfolgreichen Studienabschluss identifiziertwerden?

• Bestehen kritischen Phasen im Studienverlauf und wiekönnen diese erfolgreich überwunden werden?

• Wie vollzieht sich der Abbruch eines dualen Studiums?

Entlang dieser Forschungsstränge ist das Erkenntnis -interesse weit gefasst. Diese komplexen Fragestellungen erfordern eine multiperspektivische Herangehensweise,welche entsprechende thematische Schwerpunkte integrie-ren muss. Abbildung 3 stellt in der horizontalen Ebene ent-sprechende Perspektiven von Personengruppen in den Vor-dergrund, die im Kontext der aufgeworfenen Fragestellungals zentral und wichtig erachtet werden: Professor*innen,Studienabbrecher*innen, Studierende, Studierendenvertre-ter*innen, Studierendenberatung, Ausbildungsstätten undQualitätsbeauftragte. Die zentralen thematischen Dimen-sionen der Studie sind in der vertikalen Ebene von Ab -bildung 3 abgebildet und sind festgesetzt durch: Studien-abbruch, Studienerfolg, Eingangsvoraussetzungen, Studien-phasen, Theorie-Praxis-Verknüpfung, Studierverhalten, Betreuung, Angebote für Studierende, Lehrqualität, Feed-back, Stress/Belastung/Mobbing, Work-Life-Balance undKompetenzerwerb. Hierbei ist es eine zentrale Aufgabe derStudie, dass neben einer Analyse von Studienverläufen undeiner Ableitung von förderlichen und hinderlichen Para -metern für ein erfolgreiches duales Studium an der DHBWauch eine Typologie der Abbrüche und Ansatzpunkte fürmögliche Unterstützungskonzepte entwickelt werden muss(vgl. Kapitel 6).

Die Untersuchung von dualen Studienverläufen an derDHBW befindet sich noch in den Kinderschuhen. Außer denersten Erkenntnissen aus einer von Moch/Meyer/Bense(2013) publizierten Studie liegen bislang keine bekanntenVeröffentlichungen vor, die Studierende der DHBW in ihrenAusbildungsverläufen oder Berufsphasen auf diese Weiseerforschen. Somit bietet die landesweite multiperspektivi-sche, multizentrische Panelstudie zum Studienverlauf ander Dualen Hochschule Baden-Württemberg ein großes Potential, um ein Forschungsdesiderat schließen zu können.

3 RAHMEnKonZEPtion ZEntRALER PERSPEKtiVEn DES BiLDungSPRoZESSES iM KontEXt DES StuDiuM An DER DHBW

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Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gewinnt das Thema Stu -dienabbruch in Politik, Wirtschaft und Hochschulen immermehr an Brisanz (vgl. Ebert/Heublein 2015). Unter anderemwird angeführt, dass einerseits der Hochschule – und damitder Gesellschaft –, andererseits dem erfolglosen Studieren-den erhebliche Kosten durch einen Studienabbruch entste-hen (Christensen/Meier 2015). Deuer (2015: S. 109ff.) unddas Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (2014: S. 1) weisen für duale Ausbildungssysteme darauf hin, dassden Betrieben bei einem Ausbildungsabbruch aufgrund not-wendiger Änderungen in der Personalplanung, der Sucheund Auswahl neuer Bewerber*innen und verlorener Ausbil-dungsleistungen erhebliche Kosten entstehen. Im dualenStudium spielt dieses Faktum eine große Rolle, da Studien-abbrüche aus betrieblicher Sicht dieselben Konsequenzennach sich ziehen. Die Ausbildungsabbrecher*innen verlierenbei einer Beendigung ihrer gewählten Ausbildung massivZeit, da ein Übergang in einen anderen Ausbildungsberufoder in einen anderen Betrieb meistens nicht ohne Ver -zögerungen möglich ist. Eine weitere potentielle Folge da-raus ist die Verschiebung des Eintritts in das Erwerbslebenzeitlich nach hinten, und es entstehen dadurch Brüche inder Erwerbsbiographie, die sich im weiteren Leben nachtei-lig auswirken können. Scheiden die Personen permanentaus dem Ausbildungssystem aus, dann geht die Vertrags-lösung mit einem endgültigen Verzicht auf Ausbildung ein-her. Folglich sind diese Personen von einer erhöhten Wahr-scheinlichkeit bedroht, mangels Qualifikation (permanent)erwerbslos zu sein.

Die hier angeführten Überlegungen scheinen grundsätz-lich auf den Hochschulbereich und Studienabbrüche über-tragbar zu sein, dies gilt explizit für den Teilbereich des dualen Studiums aufgrund der oft analogen Struktur. Aller-dings dürfte aus Sicht der betroffenen Jugendlichen ein Studienabbruch weniger folgenschwer sein als ein Ausbil-dungsabbruch, denn viele Studienabbrecher*innen habenbereits eine Berufsausbildung absolviert oder können diesnoch tun.

Lenkt man den Blick auf das duale Studium, dann kannman zu dem Resultat kommen, dass sich Studienabbrüchetendenziell negativ auf die Employbility auswirken, dennauch hier gehen aus der Perspektive der dualen Partner be-achtliche Bildungsinvestitionen verloren.

Folglich liegt es im Interesse aller Akteure, möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen und ggf. präventive Maß-nahmen zu veranlassen. Allerdings besteht bislang nochkeine valide Datenbasis, welche den gesamten Studienver-lauf abbildet und besonders die kritischen Phasen und Bedingungen, die zu einem Abbruch führen können, hinrei-chend eruiert. Dies kann sowohl speziell für die Situationan der DHBW geltend gemacht werden als auch auf das Forschungsfeld allgemein. Das Deutsche Zentrum für Hoch-schul- und Wissenschaftsforschung (vormals Hochschul-Informations-System, HIS GmbH) widmet sich zwar in regelmäßigen Abständen diesen Fragen und verschiedeneHochschulen haben bereits Anstrengungen unternommen,die Hintergründe der jeweiligen Studienabbrüche zu be -leuchten. Jedoch sind alle Ansätze mit mindestens zwei fundamentalen Problemen konfrontiert: (1.) Die Abbrüchesind bereits entstanden und eine Befragung von Studienab-brechern fällt allein aus diesem Grunde schwer, weil dieZielgruppe nicht mehr unmittelbar erreicht werden kann.(2.) Es besteht die potentielle Gefahr, dass die tatsächlichenAbbruchgründe nachträglich in ein anderes Licht gerücktwerden, was insbesondere mit zunehmender zeitlicher Distanz an Bedeutung gewinnen dürfte.

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Abbildung 3: Die (theoretische) Rahmenkonzeption der Studie – Perspektiven und Themenbereiche

3.1 ZuM FoRScHungSStAnD

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Die komplexe Thematik des Studienabbruchs spielt diezentrale Rolle in dieser Studie. Betrachtet man den aktuel-len Forschungsstand, dann kann u.a. festgestellt werden,dass eine Vergleichbarkeit von Studienabbruchquoten generell schwierig ist, da teilweise sehr unterschiedliche Definitionen und Formeln zugrunde liegen oder weil der Begriff sehr eng gefasst ist. Häufig wird ein Studienabbruchausschließlich als „endgültiger Studienabbruch“ bezeichnet,wenn also Studierende weder den ursprünglich angestreb-ten Studienabschluss noch irgendeinen anderen Hochschul-abschluss an irgendeiner Hochschule erlangt haben. Somitkönnen Studienabbrüche erst reichlich verspätet festgestelltwerden.

Das hier aufgesetzte Studienverlaufspanel der DHBWwählt einen anderen Zugang und orientiert sich aufgrunddes dualen Charakters der Studienstruktur an den gängigenAbgrenzungen eines Ausbildungsabbruchs im Bereich derdualen Berufsbildung (siehe hierzu Veröffentlichungen desBundesinstituts für Berufsbildung oder die amtliche Statis-tik, Uhly 2015), indem ein kohortenspezifischer Zugriff gewählt wird. Infolgedessen wird Studienabbruch definiertals jegliche Exmatrikulation an der DHBW ohne erfolg-reichen Abschluss, d.h. unabhängig von einem ggf. weite-ren Studium an einer anderen Hochschule und inklusive„Nicht antreter*innen“, also Studieninteressierten, die be -reits als Studienanfänger*innen erfasst wurden, das Stu-dium an der DHBW aber gar nicht erst aufgenommenhaben. Im Unterschied zu typischen Abgrenzungen imHochschulbereich werden somit auch Hoch schul wechs ler* -innen als Studienabbrecher*innen gezählt, nicht jedochhochschulinterne Kurswechsel. Studienabbrüche sind hier-bei auf die jewei ligen Ausgangskohorten zu beziehen.

Die in Kapitel 3.1 aufgeworfenen Fragestellungen erfor-dern ein entsprechendes Forschungsdesign. Ausgehend vonden Überlegungen Tintos (1988) ist zu berücksichtigen, dassein Studienabbruch bzw. Studienverlauf als Prozess auf -zufassen ist. Die bislang hauptsächlich durchgeführtenQuerschnittsuntersuchungen (Brandstätter/Grillich/Fart -hofer 2006, Sarcletti/Müller 2011: S. 244) besitzen die Einschränkung, dass die Datenbasis, die ein Prozess nach-zeichnen soll, zeitgleich mit einem eingetretenen Ereigniserhoben wurde. Wissenschaftler*innen versuchen also, ihrForschungsdesign mit retrospektiven Fragen aufzuwerten.Das mögliche Problem bei diesen Erhebungen ist, dass Erinnerungslücken und Umdeutungen die Aussagekraft derdurchgeführten Studien einschränken (Brüderl 2010: S. 963).

Das Studiendesign wurde daher als multiperspektivisches,multizentrisches Panel konzipiert (Schäfer-Walkmann/De u -er 2015; Deuer/Wild/Schäfer-Walkmann/Heide/Walkmann2016). Erfasst werden drei Perspektiven: die Perspektive derStudierenden, die den Schwerpunkt bildet, die Perspektiveder betrieblichen Betreuer*innen/Praxisanleitungen unddie Perspektive der hauptamtlichen Professorenschaft inBezug auf die Lehre. Weitere Bezugsgruppen, etwa Quali-tätsbeauftragte der Standorte oder Studienberatungen,werden ebenfalls mit einbezogen. Die Rekrutierung der Teil -neh mer*innen an den Primärdatenerhebungen erfolgt lan-desweit an allen DHBW-Standorten und über alle Fakul-

täten hinweg.

Aufgrund der Komplexität des Gegenstandes werdenquantitative und qualitative Methoden miteinander verbun-den. Mithilfe einer Triangulation „between methods“ kannder Forschungsgegenstand aus verschiedenen Perspektivenunter Fokussierung auf relevante Teilaspekte des Phäno-mens „Studium an der DHBW“ erfasst werden (siehe Abbil-dung 4). Dadurch wird sowohl die Tiefe als auch die Breitedes Vorgehens erhöht, um einerseits die Komplexität desGegenstandes zu erfassen und andererseits – mit Blick aufdie Typenbildung – möglichst generalisierbare Aussagentreffen zu können (vgl. Flick 2010: S. 519f.).

Der Studienplan ermöglicht eine Analyse sowohl derStrukturparameter als auch derjenigen Parameter, die in derPerson der/des Studierenden liegen (individuelle Parame-

3.2 DAS untERSucHungSDESign

Hochschulforschung an der DHBW Studienverlaufspanel 2015-2019

ter). Im Vergleich wird herausgearbeitet, welche Gemein-samkeiten, aber auch welche Unterschiede bei den Studie-renden der unterschiedlichen Fachrichtungen bestehen, wiesie selbst den Studienverlauf bewerten und mit welchenStrategien sie sich behaupten. Zudem werden die Einflüsseder objektiven, strukturellen Faktoren gemessen. Am Ende dieses triangulativen Prozesses stehen Typologien der Erfolgsfaktoren ebenso wie der Abbrüche und es könnenPrädiktoren für ein „Frühwarnsystem“ herausdestilliert werden.

Im Rahmen der quantitativen Primärdatenerhebungenwerden – auf der Grundlage von Hypothesen – zunächstmittels probabilistischer Analyse jene Parameter identi -fiziert, die einen Einfluss auf den Erfolg (bzw. Misserfolg)im Studienverlauf haben (können). Diese umfassen bei-spielsweise Alter, Geschlecht, familiäre Situation, Wohn -situation, ökonomische Situation, Studienrichtung, Zu-gangsvoraussetzungen, Standort, Ausbildungsstelle, Motivefür ein duales Studium, Zeitpunkt der Befragung (Semester),Curriculum, Organisation usw. Soweit als möglich werdenFragebatterien aus standardisierten Erhebungsinstrumen-ten verwendet, um eine Vergleichbarkeit mit anderen Bildungsstudien herzustellen; allerdings stehen immer dieSpezifika des dualen Studiums im Fokus und die Fragenwerden entsprechend angepasst.

Der qualitative Studienteil hat zur Aufgabe, den aktuellenStand der Forschung aufzubereiten und mit Blick auf denGegenstand der Panelstudie die folgenden Schlüsselbegriffezu operationalisieren: Studienmotive, kritische Phasen imStudienverlauf, Abbruchgründe und Studienerfolg. Abgebil-det werden somit die mehrdimensionalen Facetten des Gegenstandes „duales Studium an der DHBW“ auf der in-dividuellen und auf der strukturellen Ebene. Datenauf -bereitung und Datenauswertung hinsichtlich der Studien-verläufe erfolgt im qualitativen Studienteil in Anlehnung andie grounded theory (vgl. Glaser/Strauss 1967, Strauss1994). Dementsprechend werden die Ergebnisse der Panel-studie nicht nur theoretisch begründet, sondern in denDaten „verankert“ sein (vgl. Krüger/Meyer 2007) und somitverallgemeinerbare Aussagen zulassen.

Eine besondere Bedeutung kommt der zeitnahen Identi-fikation von Studienabbrecher*innen zu. In leitfadengestütz-ten Tiefeninterviews sollen neue Erkenntnisse dahingehendgeneriert werden, wie es zum Studienabbruch kam und wiedieser evtl. hätte verhindert werden können. Die quantita-tiven Daten geben hier nur eingeschränkte Antworten.

Zeitgleich zur Entwicklung der Erhebungsinstrumentewird (insbesondere für das Studierendenpanel) ein Daten-schutzkonzept erstellt und fortlaufend weiterentwickelt. Für die strengen datenschutzrechtlichen Anforderungen andas Studierendenpanel wurde daher bereits ein Tool zurAnonymisierung der Daten und zum anonymisierten Ver-sand der Umfragelinks an die Studierenden entwickelt undgetestet.

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Abbildung 4: Forschungsstrategien innerhalb des Projekts

Hochschulforschung an der DHBW Studienverlaufspanel 2015-2019

triangulation

Im Mittelpunkt der Studie stehen die Studierenden an

der DHBW. Die Datenerhebung des Studierendenpanelsgliedert sich in mehrere Untersuchungswellen (grüne Felderin Abbildung 5). Die erste Erhebungswelle startete im Som-mersemester 2016 mit einer Vollerhebung aller immatriku-lierten Bachelorstudierenden der DHBW (~34.000 aktuell/Stand: Mai 2016) der Anfangskohorten 2013, 2014 und2015. Die darauffolgende zweite Erhebungswelle ist fürFrühjahr 2017 terminiert. In den sich daran anschließenden,mindestens jährlichen Erhebungswellen sollen entspre-chend alle immatrikulierten Studierenden der DHBW be-fragt werden. Basierend auf dem dreijährigen Konzept derBachelorstudiengänge werden folglich zu jeder Erhebungs-welle drei Jahrgangskohorten befragt. Die abschließendeWelle ist 2019 angedacht.

Die Perspektive der hautpamtlichen Professorenschaft

kann als weiterer wichtiger Aspekt für die Aufarbeitung deraufgeworfenen Forschungsstränge angesehen werden. DasBildungskonzept der Dualen Hochschule sieht eine enge

Betreuung der Studierenden durch die Studiengangsleitun-gen vor: in Krisensituationen am Lernort Hochschule ebensowie bei Problemen in der Praxis sind diese erste Ansprech-partner*innen. Professor*innen entwickeln das Curriculumund gewährleisten über die Modulverantwortung und dieBetreuung der nebenamtlichen Dozierenden eine adäquateLehre. Professor*innen planen und erstellen das Curriculummit. Sie versuchen kulturelle Prioritäten sowohl zu charak-terisieren als auch zu vermitteln. Des Weiteren können siekurzlebige „Modetrends“ von langfristigen Entwicklungenseparieren. Bei Beratungsgesprächen erhalten sie fernerhäufig Rückmeldung über Probleme und Schwächen desSystems. Vielfältige Forschungsaktivitäten ebenso wie dasaktive Engagement in hochschulinternen und -externen Gremien machen das Bildungspotenzial der DHBW in denunterschiedlichen Fachdisziplinen sichtbar.

Im Rahmen des Studienverlaufspanels wird die haupt -amtliche Professorenschaft zweimal befragt. Eine erste Untersuchung konnte bereits im Wintersemester 2015/16

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Abbildung 5: Feldphasen im Überblick

4 DAtEnERHEBungEn unD FELDPHASEn

Hochschulforschung an der DHBW Studienverlaufspanel 2015-2019

realisiert werden (ockerfarbige Felder in Abbildung 5), einezweite Datenerhebung ist im Wintersemester 2018/19 vorgesehen.

Eine zentrale Stellung im dualen Studium nehmen dieAusbildungsstätten (Unternehmen, Betriebe, soziale Ein-richtungen) ein. Sie haben die Aufgabe, den StudierendenKenntnisse, Fertigkeiten und berufliche Erfahrungen imRahmen des Studienplans zu vermitteln (DHBW 2011). Hierbei achten entsprechend abgestellte Ausbildungs -verantwortliche bzw. Praxisanleitungen darauf, dass bei-spielsweise den Studierenden angemessene Tätigkeiten fürihre Ausbildungszwecke und ihren Ausbildungsstand über-tragen werden (Brugger/Frech/Melzer-Ridinger 2015). Folg-lich können diese Bezugsgruppen im Rahmen des Studien-verlaufspanels wichtige Impulse liefern: über „typische“ Bildungsverläufe während der Praxisphasen, Erfolge undSchwierigkeiten der betrieblichen Ausbildung, Theorie-Praxis-Transfer und die Kommunikation zwischen Ausbil-dungsstätte und Hochschule. Auch der Umgang mit krisen-haften Situationen während der Praxisphasen wird thema-tisiert (rote Felder in Abbildung 5).

Exmatrikulierte Studierende bilden zur Aufarbeitungder aufgeworfenen Fragestellung eine nicht zu übergehendeUntersuchungspopulation. Erklären sich Betroffene zueinem Interview bereit, können ausschlaggebende Gründefür einen Studienabbruch eruiert, übersehene „Warnsig-nale“ und fehlende Unterstützung thematisiert und, daraufaufbauend, Verbesserungsmöglichkeiten abgeleitet werden.Geplant ist, kurz nach einer außerplanmäßigen Exmatriku-lation Tiefeninterviews mit ehemaligen Studierenden zuführen. Die Feldphase für den Beginn dieser Untersuchun-gen ist für das zweite Halbjahr 2016 angesetzt. Die Inter-views werden über die gesamte Projektlaufzeit fortgesetzt(blaue Felder in Abbildung 5).

Im Rahmen der Auswertung werden die gewonnenenDaten des qualitativen und des quantitativen Studienarmszusammengeführt und entlang der forschungsleitenden Hypothesen und Kategorien mehrfach trianguliert. Die Ergebnisse fließen in den Qualitätsentwicklungsprozess der DHBW ein.

Der Qualität der Studie kommt zugute, wenn es ge-lingt, eine möglichst große und regelmäßige Beteiligungder unterschiedlichen Gruppen zu erreichen. Über dasStudienverlaufspanel wird regelmäßig in einem eigenenBereich auf der Homepage der DHBW (www.dhbw.de/studie) berichtet. Für Datenerhebungen wird auf unter-schiedlichen Kanälen geworben. Des Weiteren ist ein regelmäßiges Reporting in einem Steuerungsgremiumsowie in den Hochschulgremien vorgesehen.

In Schriftenreihen werden regelmäßig Themen desStudienverlaufspanels behandelt. Mit dieser Publikationliegt der erste Band der Schriftenreihe „Forschungs -berichte“ vor. Geplant sind außerdem Publikationen in Fachmedien bzw. eine Vernetzung in der ScientificCommunity.

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5 tRAnSPAREnZ unD WiSSEnScHAFt LicHE VERoRtung

Hochschulforschung an der DHBW Studienverlaufspanel 2015-2019

Bisher ist nur wenig über Bildungsprozesse bekannt, dieeinander wechselseitig bedingen und die in verschiedenenLernumwelten innerhalb des dualen Studiums stattfinden.Diese Studie untersucht anhand einer empirischen Daten-basis diese und die in Kapitel 3 aufgeworfenen Fragen. Hierbei können individuelle Längsschnittinformationen zu Bildungsverläufen, -entwicklungen und Lebenswelten verknüpft werden.

Die Daten enthalten ein reichhaltiges Analysepotenzial.Damit lassen sich disziplinäre Theorien prüfen und inte -grative Ansätze für die Formulierung disziplinübergreifen -der bildungswissenschaftlicher Theorien entwickeln. DieseStudie kann nicht nur innovative Impulse für die Grundla-genforschung geben, sondern sie versetzt auch Entschei-dungsträger in die Lage, zentrale Informationen für hoch-schulpolitische Maßnahmen zu generieren. Insgesamt ist zuerwarten, dass diese Studie die Rahmenbedingungen fürdas duale Studium entscheidend verbessern und die Sicht-barkeit der Forschung an der DHBW deutlich erhöhen kann.

Das vorgesehene Studienverlaufspanel besitzt einerseitsdie Möglichkeit einer Analyse der Strukturparameter sowie

auch derjenigen Parameter, die in der Person der Studieren-den liegen (individuelle Parameter). Somit wird vergleichendherausgearbeitet, welche Gemeinsamkeiten, aber auch wel-che Differenzen bei den Studierenden der unterschiedlichenFächer bestehen, wie sie selbst den Studienverlauf einschät-zen und mit welchen Elaborationsstrategien sie sich be-haupten. Des Weiteren werden die Einflüsse der objektivenund strukturellen Faktoren gemessen. Am Ende dieses triangulativen Prozesses wird eine Typologie der Erfolgs -karrieren und Abbrüche generiert sein, die wichtige Impulsefür die Weiterentwicklung des dualen Studiums bietet undaufgrund ihrer Evidenzbasierung die Ableitung von Prädik-toren für ein „Frühwarnsystem“ ermöglicht. Somit könnenam Ende des Prozesses ausformulierte Eckpunkte einesstandortübergreifenden Unterstützungskonzeptes für dasduale Studium vorgelegt werden. In diesem Rahmen ist weniger ein Benchmarking im betriebswirtschaftlichenSinne angestrebt, welches normativ geprägt ist und eine am(überlegenen) Mitbewerber orientierte, zu erreichende oderzu übertreffende Zielmarke vorgibt. Es geht vielmehrdarum, basierend auf einer Deskription erstrebenswerterMaßnahmen und Zielgrößen, Verbesserungen und Fort-schritte zu ermöglichen (Deuer 2016).

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Abbildung 6: Rahmenbedingungen, Erfolgsfaktoren und potenzielle Handlungsfelder im Kontext von Studienverlauf und Studienerfolg

6 PotEnZiAL DER StuDiE

Hochschulforschung an der DHBW Studienverlaufspanel 2015-2019

Konkret ist angedacht, dass sich diese Studie zwischendem Schnittfeld von Grundlagenforschung, angewandterForschung und Evaluationsforschung positioniert. Basierendauf diesen Zielsetzungen hat dieses Forschungsvorhabenu.a. die Intention, einen praktisch verwertbaren Nutzen ausder Studie hervorzubringen. Hierbei sollen speziell Ansätzeund intervenierende Maßnahmen erarbeitet werden, umbeispielsweise explizit Studienabbrüchen entgegenwirkenzu können. Darüber hinaus geht es auch um Unterstüt-zungskonzepte bei ggf. erforderlichen Neuorientierungen(siehe Abbildung 6).

Die Literatur schlägt in diesem Kontext vor, auf ein zuadaptierendes Präventionssystem in der Berufsausbildungzurückzugreifen, das auch auf das duale Studium über -tragen werden könnte (Deuer 2015: S. 109ff.). Dabei wirdunterschieden zwischen primären, sekundären und tertiä-ren Präventionsformen (Abbildung 7). Diese drei Präventi-onsformen verzeichnen unterschiedliche Intentionen. Diesogenannte primäre Präventionsmaßnahme setzt bereitssehr frühzeitig an. Hier wird bereits versucht zu intervenie-

ren, wenn noch gar keine Studienabbruchneigung zu erkennen ist. Die sekundäre Prävention kommt zum Tragen, wenn sogenannte markante Abbruchssymptomeauftreten. Im Kontext der tertiären Prävention wird versucht, dass man der Person nach einem Studien -abbruch Alternativen und Neuorientierungen aufzeigt. Außerdem ist hier das Ziel, im Sinne von „Lessons Learned“ Maßnahmen aufzugreifen, die weitere Ab - brüche vermeiden bzw. reduzieren. Nachstehend wer-den die potenziellen Maßnahmen genauer ausgeführt.

Die primären Präventionsmaßnahmen gründen sichauf dem Ansatz, dass schon vor einer feststellbaren Abbruchneigung angesetzt wird. Darunter fallen bei-spielsweise Maßnahmen, die bei dem Übergang zueinem Studium oder der Einmündung zum Studium ansetzen können. Als Exempel kann hier das sogenannteSchnupperstudium genannt werden (Universität Mann-heim 2016). Auf dieser Basis können umfassende undzielgerichtete Informationen generiert werden, um Ein-blicke ins Studium und in das Berufsfeld zu vermitteln,

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Abbildung 7: Präventionsformen im Hochschulkontext (angelehnt an Deuer 2015)

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damit adäquate Entscheidungen für oder gegen eine (bestimmte) Ausbildung bzw. ein Studium gefällt werdenkönnen. Die DHBW bietet beispielsweise im Informatik -studiengang ein entsprechendes Programm an (DualeHochschule Baden-Württemberg 2015b: S. 22), und dieRWTH besitzt in Kooperation der FH Aachen ein Konzeptdes „nullten“-Semesters (Gallenkämper/Richert 2015). In eine ähnliche Richtung gehen Pflichtpraktika bei der künftigen Ausbildungsstätte vor Aufnahme des dualen Studiums, um die Eignung der potentiellen Studierendenfestzustellen.

Sekundäre Präventionsmaßnahmen setzen im Kontexteines bereits erkennbaren „Studienabbruchprozesses“ an.Hierbei ist das Ziel, dass aus einem drohenden Studien -abbruch kein manifestierter Abbruch wird und die Studie-renden in die Hochschule besser integriert werden (vgl.Tinto 1993). Somit sollen mögliche „Studienabbrecher*in -nen“ erreicht werden, damit diesen Personen professionelleHilfestellungen für den Hochschulalltag gewährt werdenkönnen. Dies kann u.a. in Form von Beratung oder Zusatz-veranstaltungsangeboten bewerkstelligt werden. Beispiels-weise können an dieser Stelle die Projekte „BEST-FIT“ (Sau-eressig/Wollenschläger 2015), „optes“ (DHBW Karlsruhe2016) oder das Programm der „Studienmodelle individuellerGeschwindigkeit“ (Mergner/Ortenburger/Vöttiner 2015) ge-nannt werden. Auch das Mentorenprogramm oder das LearningCenter der Hochschule Osnabrück haben eine entsprechende Ausrichtung.

Die sogenannten tertiären Präventionshandlungen kom-men zum Tragen, wenn der Abbruch bereits erfolgt ist. Hierist der Kerngedanke, dass das Potenzial von Studienabbre-cher*innen optimal genutzt und ausgeschöpft werdenmuss, wie etwa das Anerkennen von bereits erworbenenECTS-Punkten. Das Ziel ist es, den Studienabbrecher*inneneine neue zweite Chance zu eröffnen, um wieder (beruflich)Fuß zu fassen. Dies kann bspw. anhand eines qualifiziertenAusbildungsabschlusses erreicht werden. Das Projekt„SWITCH“ (Gronostaj 2015) oder „PrevDrop“ (Hochschuleder Bundesagentur für Arbeit 2016) können in diesem Rahmen genannt werden. Außerdem haben Teile der Wirt-schaft (und hier insbesondere die Handwerkskammern) dieStudienabbrecher bereits als Zielgruppe für die Nachwuchs-rekrutierung entdeckt (vgl. Weyer 2015).

Basierend auf diesen Vorgehensweisen sollen die Studi-enstrukturen im dualen Studium verbessert werden. Hierbeisind die ausgearbeiteten Praxiselemente effizient einzuset-zen und möglichst zu verstetigen. Auf diesem Weg soll dieNachhaltigkeit des Projekts gewährleistet und sichergestelltwerden.

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