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5/11/2018 Fp 0109 Spritzige Fotos Hauke - slidepdf.com
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des Reflektors kann auf die Größe deskleinsten Gegenstandes, der die Licht-schranke noch auslöst, Einfluss genom-men werden. Obwohl der Lichtstrahlunsichtbar ist – die „Jokie“ arbeitet mitgepulstem Infrarot-Licht – ist die Aus-richtung denkbar einfach. Sobald die„Jokie“ mit der Stromversorgung ver-bunden wird, leuchtet eine Leuchtdiode
auf. Jetzt wird die Lichtschranke auf den Reflektor ausgerichtet und sobalddie Diode erlischt, ist das System bereit.Im Lieferumfang sind zwei Reflektorenmit einem Durchmesser von 40 bzw.80 mm enthalten. Sowohl die Reflek -toren als auch die Lichtschranke besit-zen Standard-1/4-Zoll-Stativgewinde,sodass sie auf jedem kleinen Kugelkopf oder Tischstativ befestigt werden kön-nen. Die Stromversorgung ist unproble-matisch. Die Lichtschranke kann mit je-der externen Spannungsquelle betrie-ben werden, deren Ausgangsspannung
zwischen 4,5 und 15 V Gleichspannungbeträgt – beispielsweise mit dem beilie-genden Batteriepack für vier Mignons.
Mit diesen Zellen beträgt die Betriebs-dauer bis zu einer Woche! Um die Emp-
In der Fotografie gibt es immer wieder Situationen, in denen es praktischwäre, wenn die Kamera „im richtigen Augenblick“ selbst auslösen würde.Eines der Hilfsmittel, das zu erreichen, sind Lichtschranken (Jörg Hauke/mn)
Kamera automatisch auslösen
Spritzige Fotos
Technisch gesehen sind Lichtschran-ken elektronisch-optische Systeme,
die aus einer Lichtquelle (Sender) undeinem Sensor (Empfänger) für dieseStrahlung bestehen. Sobald dieser
Lichtstrahl unterbrochen wird, wird einSignal ausgelöst, das z. B. die Kameraauslöst. So einfach dieses funktionale
Testlabor: Lichtschranke „Jokie“
Auslöseverzögerung im Blick
Lässt man z. B. eine kleine Kugel unmittelbar über derLichtschranke fallen, gibt die folgende Tabelle einenungefähren Überblick über die Verzögerung:
Zurückgelegter Weg Verzögerung im Sekunden 5 cm 0,10 Sek.
10 cm 0,14 Sek.15 cm 0,17 Sek.20 cm 0,20 Sek.25 cm 0,23 Sek.30 cm 0,25 Sek.
35 cm 0,27 Sek.40 cm 0,29 Sek.45 cm 0,30 Sek.50 cm 0,32 Sek.
Prinzip ist, so schwierig war es, dieses Prinzip in der Praxis umzusetzen. Meis-tens mussten sowohl Sender als auch
Empfänger selbst konstruiert und zu-sammengebaut werden, da fertige
Bausätze nicht auf die Belange der Fo-tografie abgestimmt waren. Zudemmussten sowohl der Sender als auchder Empfänger mit Strom versorgt und
aufeinander abgestimmt werden. Spä-testens bei dem Gedanken an eine
Flugreise hat man dann davon Abstandgenommen, diese Lichtschranke mit-zunehmen.
Problem gelöst Mit dem Erscheinen der „Jokie“, einer Lichtschranke von eltima electronic, ha-ben sich viele dieser Probleme in Luftaufgelöst. Die „Jokie“ ist eine so ge-nannte Reflexlichtschranke. Bei diesem
Lichtschrankentyp sind sowohl Senderals auch Empfänger in demselben Ge-
häuse integriert. Das Gegenstück ist ein Reflektor, den Speichenreflektoren bei Fahrrädern nicht unähnlich, der einenTeil des von der „Jokie“ gesendeten
Lichtes zurückwirft. Durch die Größe
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geschaltet, beträgt die Verzögerung we-niger als 0,1 Sekunden. Mit einer Schale
Wasser bzw. Joghurt, einigen Erdbeerenund der Jokie lässt sich erstens schönzeigen, wie gut die Lichtschranke funk-tioniert, und zweitens dokumentieren,
was genau beim „Einschlag“ der Frucht
in die Flüssigkeit geschieht. Aber Ach-tung: Joghurt kann erstaunlich weitspritzen, wenn eine Erdbeere aus 15 cm
Höhe hineinfällt. Sollen solche Ge-schehnisse, die in Millisekunden ablau-fen, dokumentiert werden, sollte die
Verschlusszeit entsprechend kurz sein. Wir haben uns daher für den Einsatz ei-nes Blitzes entschieden, auf ein 128stelseiner Leistung gestellt und durch Pro-bebelichtungen die Blende ermittelt. Eskönnen faszinierende Aufnahmen ent-stehen und der Fantasie sind kaumGrenzen gesetzt. Dem Experimentieren
mit weiteren Flüssigkeiten und Gegen-ständen sind keine Grenzen gesetzt.
Eine Lichtschranke wie die Jokie ist einetolle Sache: winzig klein und leicht, ein-fach zu bedienen und aufzustellen, da-zu noch robust (bis auf die Wasser-festigkeit) und bezahlbar – ein empfeh-lenswertes und gelungenes Produkt. ■
findlichkeit besser steuern zu können,hat die Jokie zwei Modi: „distance“ und„sensitive“. Im Modus „distance“ kanndie Entfernung zwischen der Licht-schranke und dem Reflektor bis zu acht
Meter betragen. Selbst in dieser Ent-fernung reagiert sie noch auf Objekte
von einem Durchmesser von 25 mm. Inder Einstellung „sensitive“ kann sie so-gar auf Gegenstände mit einem Durch-messer von 0,5 mm reagieren! Das istausreichend, um sich an Flugaufnah-men von Insekten zu versuchen. DieAuslöseverzögerung der Lichtschrankeist mit einer 130 millionstel Sekundepraktisch Null. Die Jokie ist mit jeder
Kamera kompatibel, die elektrisch aus-
gelöst werden kann. Für die Spezial-stecker, z. B. von den Nikon Spiegelre-flexkameras, können Adapterkabel be-zogen werden. Soll die Jokie beischlechtem Wetter eingesetzt werden,ist darauf zu achten, sie vor Wasser zuschützen, da sie leider nicht über ein
wasserfestes Gehäuse verfügt.
Praxis Fotografische Anwendungen für solche
Lichtschranken gibt es viele: Immer, wenn es nicht möglich ist, die Kameraper Hand rechtzeitig auszulösen, ist der
Einsatz einer Lichtschranke eine Alter-native. Möchte man z. B. fotografieren,
was passiert, wenn ein Gegenstand ins Wasser fällt, ist es in der Praxis nichtmöglich, genau den Augenblick zu tref-fen, in dem das Wasser berührt wird.Auch das Ausfliegen von Vögeln ausdem Meisenkasten ist per Hand ausge-sprochen schwierig zu fotografieren.
Ein anderer Einsatzzweck ist die „kon-trollierte Aufnahme“. Die Möglichkeitensind vielfältig und nicht nur auf Natur-aufnahmen beschränkt. Wird z. B. eineGrillparty gefeiert, könnte die Licht-schranke am Eingang montiert werdenund alle Gäste fotografieren. Weiß manz. B., dass ein Fuchs einen bestimmten
Weg entlang geht, kann eine Licht-schranke die Kamera im richtigen Au-
genblick auslösen und ihnaufs Bild bannen. All dasist mit der Jokie leicht zubewerkstelligen. Um zu
reproduzierbaren Ergeb-nissen zu kommen, solltezuerst die Auslöseverzö-gerung – d. h. die Zeit, diedie Kamera braucht, umnach der Auslösung den
Verschluss zu öffnen – er-mittelt werden. Zu diesemZweck kann man z. B. die
Lichtschranke in einem Meter Höhe aufbauenund einen Gegenstand,den man durch sie fallenlässt, fotografieren. Ist im
Hintergrund ein Zollstock zu sehen,kann man ablesen, um wie viel Zenti-meter sich das Objekt bis zur Aufnahmebewegt hat. Mit ein bisschen Physikkann jetzt ausgerechnet werden, wiegroß die Verzögerung der benutzten
Kamera ist. Lässt man z. B. eine kleine Kugel unmittelbar über der Licht-schranke fallen, gibt die Tabelle „Aus-löseverzögerung im Blick“ einen unge-fähren Überblick über die Verzögerung.
Je schneller die Kamera auslöst, destobesser lassen sich die Ergebnisse steu-ern. Aus diesem Grund sollte der Auto-
fokus und alles, was die Kamera ver-langsamt, ausgeschaltet werden. DieTest-Nikon D3 z. B. hat eine Auslösever-zögerung von ca. 0,17 Sekunden. Wirdallerdings die Spiegelvorauslösung ein-
Testlabor: Lichtschranke „Jokie“
Bewertung: Jokie
Hersteller eltima electronic
Internet www.eltima-electronic.de
Abmessungen (L x B x H) 64 x 36 x 20 mmGewicht (g) 30
Preis € 140,–
Preis/Leistung■ sehr gut
Qualität■ sehr gut (1,3)
Eine Erdbeere fällt in
Joghurt: Per Hand ist der
genaue Zeitpunkt, zu dem
die Frucht in die Flüssigkeit
fällt, kaum exakt zu treffen
Lichtschranke und zwei Reflektoren – mehr
braucht es nicht für interessante Bilder von
Früchten, Wildtieren oder Freunden
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