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Spieler-Gewerkschaft willTransfersystem revolutionieren75 Millionen Euro für einen Spieler: Wenn es nach der FIFProgeht, werden Ablösesummen wie im Fall Kevin De Bruyne baldder Vergangenheit angehören.VON | 18. September 2015 - 10:23 Uhr
© Tim Ireland/EPA/dpa
Spielt jetzt für Manchester City: Kevin De Bruyne
Die Spielergewerkschaft FIFPro will mithilfe der EU-Kommission das Transfersystem im
Fußball radikal reformieren. Die Interessengemeinschaft der Fußballprofis werde in Brüssel
eine entsprechende Beschwerde einreichen und damit die Abschaffung von Ablösesummen
erzwingen, wie Frankfurter Allgemeine Zeitung und Guardian berichten.
Nach Ansicht der FIFPro, die nach eigenen Angaben 65.000 Profis vertritt, verstoßen die
Transferregeln gegen das europäische Wettbewerbsrecht. Clubs und Verbände würden
ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchen. "Wir sind überzeugt, dass unsere Zahlen
belegen, dass es keine Stabilität in diesem System gibt – weder für Clubs noch für die
Spieler, die nicht bezahlt werden", sagte FIFPro-Generalsekretär Theo van Seggelen.
Es wird erwartet, dass die EU-Wettbewerbshüter innerhalb von zwölf Monaten zu einer
Entscheidung kommen werden. Sollte die EU-Kommission dem FIFPro-Antrag folgen,
werde aber noch ein oder zwei Jahre über ein neues Regelwerk verhandelt werden müssen,
schreibt der Guardian unter Berufung auf die Anwälte der Spielervereinigung.
Die Gewerkschaft erwartet durch ihre Aktion eine ähnliche Revolution im internationalen
Fußball wie nach dem Bosman-Urteil 1995. Damals hatte der Europäische Gerichtshof
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entschieden, dass Fußballprofis nach Ablauf ihres Vertrags ablösefrei den Verein wechseln
können.
Die FIFPro will Spielern ermöglichen, auch viel leichter aus dem laufenden Vertrag
heraus zu wechseln. Zudem sollen Ausleihen abgeschafft, Kadergrößen limitiert und
Zahlungen an Spielerberater begrenzt werden. Auch das weitreichende Problem verspäteter
Gehaltszahlungen an Spieler solle mit dem Vorstoß bekämpft werden. "Was immer auch
passiert, dies ist ein historischer Moment nicht nur für die FIFPro, sondern für den Profi-
Fußball", sagte van Seggelen.
Zuletzt hatte der Wechsel von Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg zu Manchester City
für Aufsehen und viel Kritik in der Bundesliga gesorgt: Die Engländer zahlten für den
Belgier 75 Millionen Euro plus Bonuszahlungen.
Die Beschwerde der FIFPro richte sich keineswegs gegen Spitzenclubs, die im Milliarden-
Geschäft Fußball den Markt mit Ablösesummen von bis zu 100 Millionen Euro
dominieren. "Wir wollen die Topclubs nicht abschaffen, wir wollen den Fußball nicht
töten", sagte van Seggelen. Vielmehr solle ein gerechteres und stabileres System geschaffen
werden.
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