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Ganzheitliche Theorie der Physik www.kbraeuer.de Tübingen, den 15.11.2011 In den folgenden Ausführungen werden Grundkenntnisse in Mathematik und Theoretischer Physik auf dem Niveau der Integrierten Kurse Physik I bis III vorausgesetzt. 1. Überblick Grundlage der Theoretischen Physik ist die räumliche, zeitliche und materielle Struktur der Welt. Sie befasst sich mit Bewegung. In der klassischen Physik bewegen sich Punktteilchen oder Mas- severteilungen auf Bahnkurven, in der Quantenphysik breiten sich Wahrscheinlichkeiten für Wir- kungen aus. Zum Verständnis der Bewegung gehört es auch, die Änderung eines Bewegungszustandes auf- grund von Wechselwirkung oder Raum-Zeit-Krümmung zu erfassen. Die Struktur der Raumzeit Die Struktur des Raumes ergibt sich aus der Invarianz der Lichtgeschwindigkeit in gleichförmig bewegten Bezugssystemen. Die Beschreibung raum-zeitlicher Zusammenhänge wird so konstru- iert, dass die Lichtgeschwindigkeit in jedem Bezugssystem denselben Wert c hat. Das führt zu Vierervektoren für Ort und Geschwindigkeit. Man sagt, alle physikalischen Gesetze müssen Lo- rentz-Invariant sein, sie müssen in jedem gleichförmig bewegten Bezugssystem gleich sein und die Lichtgeschwindigkeit muss in jedem denselben Wert c haben. Aus der Lorentz-Invarianz folgen ganz allgemeine Aussagen über Bewegung. Bewegung wird als Impulsfeld quantifiziert. Für die Lorentz-invariante Behandlung eignet sich das Wirkungsfeld. Es ist ein skalares Feld, also unabhängig vom Bezugssystem, und kann als Potential des Impulsfeldes aufgefasst werden. Das Impulsfeld ergibt sich als Gradient des Wirkungsfeldes. Die Betrachtung des Wirkungsfeldes führt zum Viererimpuls, zum Energiebegriff und zur Ener- gieerhaltung. Klassische Mechanik Es kommt nun zur Frage, was sich bewegt. Auf den ersten Blick scheint das offensichtlich, näm- lich Materie auf Bahnkurven. Das ist das Bild der klassischen Mechanik. Bahnkurven werden so in den Raum gelegt, dass die Geschwindigkeit an jedem Punkt der Bahnkurve proportional zum Impulsfeld ist. Die Proportionalitätskonstante ist die Masse. Mit diesem Verständnis von Bewe- gung führt die Energieerhaltung unmittelbar auf die Bewegungsgleichungen der klassischen Me- chanik. Quantenmechanik Man kann sich leicht klar machen, dass Bahnkurven eine gewaltige Abstraktion der Wirklichkeit darstellen. Punktteilchen mit exakten Positionen und Geschwindigkeiten, die sich in unendlich kleinen Schritten von einem Punkt zum anderen fortbewegen, werden nirgends beobachten. Wie genau die Position einer Körpers festliegt, hängt vom verwendeten Maßstab ab und für die Ge- schwindigkeitsmessung braucht man immer zwei Messpunkte und kommt grundsätzlich zu einer mittleren Geschwindigkeit.

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Page 1: Ganzheitliche Theorie der Physik 1. Überblick...Ganzheitliche Theorie der Physik Tübingen, den 15.11.2011 In den folgenden Ausführungen werden Grundkenntnisse in Mathematik und

Ganzheitliche Theorie der Physik

www.kbraeuer.de Tübingen, den 15.11.2011

In den folgenden Ausführungen werden Grundkenntnisse in Mathematik und Theoretischer Physik auf dem Niveau der Integrierten Kurse Physik I bis III vorausgesetzt.

1. Überblick Grundlage der Theoretischen Physik ist die räumliche, zeitliche und materielle Struktur der Welt. Sie befasst sich mit Bewegung. In der klassischen Physik bewegen sich Punktteilchen oder Mas-severteilungen auf Bahnkurven, in der Quantenphysik breiten sich Wahrscheinlichkeiten für Wir-kungen aus.

Zum Verständnis der Bewegung gehört es auch, die Änderung eines Bewegungszustandes auf-grund von Wechselwirkung oder Raum-Zeit-Krümmung zu erfassen.

Die Struktur der Raumzeit

Die Struktur des Raumes ergibt sich aus der Invarianz der Lichtgeschwindigkeit in gleichförmig bewegten Bezugssystemen. Die Beschreibung raum-zeitlicher Zusammenhänge wird so konstru-iert, dass die Lichtgeschwindigkeit in jedem Bezugssystem denselben Wert c hat. Das führt zu Vierervektoren für Ort und Geschwindigkeit. Man sagt, alle physikalischen Gesetze müssen Lo-rentz-Invariant sein, sie müssen in jedem gleichförmig bewegten Bezugssystem gleich sein und die Lichtgeschwindigkeit muss in jedem denselben Wert c haben.

Aus der Lorentz-Invarianz folgen ganz allgemeine Aussagen über Bewegung. Bewegung wird als Impulsfeld quantifiziert. Für die Lorentz-invariante Behandlung eignet sich das Wirkungsfeld. Es ist ein skalares Feld, also unabhängig vom Bezugssystem, und kann als Potential des Impulsfeldes aufgefasst werden. Das Impulsfeld ergibt sich als Gradient des Wirkungsfeldes.

Die Betrachtung des Wirkungsfeldes führt zum Viererimpuls, zum Energiebegriff und zur Ener-gieerhaltung.

Klassische Mechanik

Es kommt nun zur Frage, was sich bewegt. Auf den ersten Blick scheint das offensichtlich, näm-lich Materie auf Bahnkurven. Das ist das Bild der klassischen Mechanik. Bahnkurven werden so in den Raum gelegt, dass die Geschwindigkeit an jedem Punkt der Bahnkurve proportional zum Impulsfeld ist. Die Proportionalitätskonstante ist die Masse. Mit diesem Verständnis von Bewe-gung führt die Energieerhaltung unmittelbar auf die Bewegungsgleichungen der klassischen Me-chanik.

Quantenmechanik

Man kann sich leicht klar machen, dass Bahnkurven eine gewaltige Abstraktion der Wirklichkeit darstellen. Punktteilchen mit exakten Positionen und Geschwindigkeiten, die sich in unendlich kleinen Schritten von einem Punkt zum anderen fortbewegen, werden nirgends beobachten. Wie genau die Position einer Körpers festliegt, hängt vom verwendeten Maßstab ab und für die Ge-schwindigkeitsmessung braucht man immer zwei Messpunkte und kommt grundsätzlich zu einer mittleren Geschwindigkeit.

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2 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

Die jeder physikalischen Beobachtung zugrundeliegende Unschärfe lässt sich nur statistisch erfas-sen. Anstatt Bahnkurven betrachtet man Wahrscheinlichkeitsströme. Die Wahrscheinlichkeit für das Ansprechen eines Detektors ist dabei erhalten und unterliegt einer Kontinuitätsgleichung. Die Stromausbreitung unterliegt der Energieerhaltung.

Zur quantenmechanischen Schrödinger-Gleichung ist es nun nur noch ein kleiner Schritt. Neben der kinetischen Energie des Massepunktes wird ein weiterer Energiebeitrag berücksichtigt, der von der Dichte der Messwahrscheinlichkeit abhängt. Das geschieht, indem das Impuls- und Energiefeld ersetzt wird durch Impuls- und Energieoperatoren. Bei einer statistischen Auswer-tung sorgt dieser zweite Energiebeitrag dafür, dass nicht nur die mittlere Energie, sondern die Energie jeder Möglichkeit des Wahrscheinlichkeitsstromes erfasst wird.

• Diese sogenannte Quantisierung sorgt dafür, dass die Beschreibung jeder Messung eine prin-zipielle Unschärfe berücksichtigt, was vor allem im Planckschen Wirkungsquantum h und in der Heisenbergschen Unschärferelation zum Ausdruck kommt.

• Sie setzt das Liouville-Theorem außer Kraft und erlaubt somit das Zerfließen der Wahr-scheinlichkeitsverteilung.

• Sie führt zur Kompelmentarität von Ort und Impuls oder Welle und Teilchen, • und zur Nichtlokalität, bei der eine Messung an einem Raumpunkt die Wahrscheinlichkeits-

verteilung an einem ganz anderen Ort instantan beeinflusst. Damit wird auch die Rolle des Beobachters herausgestellt.

Wechselwirkung

Lorentz-Invarianz erlaubt zunächst nur eine gleichförmige Bewegung, der Betrag des Viereimpulses ist konstant. Beobachtet wird aber ein Impulsgradient. Da dieser keiner Willkür unterliegen darf, um beobachtbar zu sein, muss er einer Kontinuitätsgleichung genügen.

Die Kontinuitätsgleichung des Impulsgradienten erweist sich als Potentialgleichung, die in der Elektrodynamik den Maxwell-Gleichungen mathematisch äquivalent ist und auch zum Gravitati-ons-Potential führt.

Raumkrümmung

Alternativ zur Einführung eines in der Beobachtung nicht existenten Vektorpotentials kann ein Impulsgradient durch Fliehkräfte in einem gekrümmten Raum bewirkt werden. Zwar ist der Raum auch nicht beobachtbar, er ist aber von vornherein Grundlage der formalen Weltbeschrei-bung. Erhaltene Impulsgradienten führen im einfachsten Fall auf die Schwarzschild-Metrik und auf die Struktur Schwarze Löcher.

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www.kbraeuer.de Tübingen, den 15.11.2011

2. Koordinatensysteme Koordinatentripel

Um einen Punkt im Raum zu lokalisieren, braucht man drei Zahlen für seine Entfernung vom Ur-sprung in x, y und z-Richtung. Diese Zahlen fasst man in einem Zahlentripel zusammen.

�Zahlentripel

Raumpunkt:

x

r y

z

(2-1)

Man kann diese Tripel auch als 3 1× –Matrix ansehen, sie transponieren oder die Matrizenmultiplika-tion darauf anwenden, etwa um Raumpunkte zu drehen.

Vektoren

Das Zahlentripel in (2-1) enthält die Koordinaten x, y und z eines Raumpunktes. Zu einer vollständi-gen mathematischen Beschreibung des Punktes gehört auch noch die Angabe der Richtungenˆ ˆ ˆ, ,x y ze e e , auf die sich die Koordinaten beziehen. So wird aus einem Koordinatentripel ein Vektor.

Ein vollständiges Koordinatensystem (KS) besteht aus Ursprung, Basis und Koordinaten. Die Koor-dinaten geben an, wie oft der jeweilige Basisvektor ie in der entsprechenden Richtung angelegt wer-den muss, um vom Ursprung zum Raumpunkt zu kommen.

Man wählt zunächst ein kartesisches Koordinatensystem. Dabei haben die Basisvektoren die Länge 1 und stehen rechtwinklig auf einander, sie sind orthonormal.

( )� �

( )

33

1 Koordi- Basisnaten

44

4 41

ˆBasisvektoren:

ˆ ˆOrthonormalität:

ˆ ˆ ˆ ˆVektoren 3D:

ˆ ˆ ˆ ˆ ˆVektoren 4D:

i

i j ij

n n x y zn

x y z

e

e e

r r x e xe ye ze

r x e xe ye ze x eµ µµ

δ

=

=

⋅ =

≡ ≡ = + +

≡ = + + +

� �

(2-2)

Die Beziehung zwischen Ursprung und Raumpunkt ist unabhängig vom KS, die Koordinaten nicht. Sie hängen von der willkürlich gewählten Basis ab. Diese Willkür ist jedoch zur Quantifizierung der Beziehung zwischen Ursprung und Raumpunkt unumgänglich.

Transformation der Basis

Wenn mit verschiedenen Basen derselbe Raumpunkt beschrieben wird, muss es eine Beziehung oder Transformation T zwischen den Koordinaten im einen KS mit denen im anderen geben. Man be-zeichnet dann r

als Vektor

und 4 4ˆ ˆ ˆ ˆx y zxe ye ze x e+ + + als Darstellung des Vektors. Der Vektor ist

koordinatenunabhängig, die Darstellung nicht.

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4 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

3 3

Vektor 1 1( -unabhängig)

Darstellung im Darstellung imˆ ˆ

3

1

ˆ ˆ

Vektoren:ˆ ˆ

Basistransformation :ˆ ˆ

Bedingung:ˆ ˆ ˆ ˆ

km l n m n km l m km

n n n nn n

KS

KS e KS e

n nm mm

kl k l km m l n n

T T e e T T T

r x e x e

Te T e

e e T e T eδ

= =

=

⋅ = =

′ ′= =

′ =

′ ′= ⋅ = ⋅

∑ ∑

��� ���

( )

3 3

, 1 1

3 31

1 1

1Matrixschreibweise: , ,

ml

km lmm n m

T

tkm ml km ml

m m

t tkm

T T

T T T T

T T TT T T

= =′

= =

=

= =

≡ = =

∑ ∑

∑ ∑

1

�����

(2-3)

Transformation der Koordinaten 3 3 3

1 , 1 1

3

1

ˆ ˆ ˆVergleich der Darstellungen:

Koeffizientenvergleich:

Matrixschreibweise: ,

n n n nk k k kn n k n

k n nkn

t

x e x T e x e

x x T

x T x x T x

= = =

=

′ ′ ′= =

′=

′ ′= =

∑ ∑ ∑

(2-4)

Invarianten

Für eine mathematische Modellierung physikalischer Zusammenhänge sind Größen wichtig, die nicht vom willkürlich gewählten Koordinatensystem abhängen. Solche Größen sind in erster Linie der Abstand eines Raumpunktes vom Ursprung bzw. die Länge eines Vektors, der Winkel zwischen zwei Vektoren und das Volumen des Spatkristalls, der von drei Vektoren aufgespannt wird.

( )

( )

3 32 2

, 1 1

31

1

ˆ ˆLängenquadrat eines Vektors:

Winkel zwischen zwei Vektoren: cos

Spatprodukt: det , ,

ij

i i j j ii j i

i ii

a a a a e e a a

a bab a b

ab

V a b c

δ

α α

= =

=

≡ ⋅ = ⋅ =

⋅= =

=

∑ ∑

� �

� �

(2-5)

Die Interpretation von a als Vektorlänge ergibt sich aus dem Satz des Pythagoras. Die Interpretation

vonα als Vektorwinkel ergibt sich einfach bei Betrachtung eines speziellen KSs mit ˆ jb be=�

. Da

· cosa b ab α=�

eine koordinatenunabhängige Zahl oder eine Skalar ist, gilt die Aussage dann ganz allgemein.

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2. Koordinatensysteme 5

www.kbraeuer.de Tübingen, den 15.11.2011

( )3

1

, 1

cos des Winkels zwischenˆ und der -Achse

ˆSpezieller Vektor:

ˆ ˆWinkel zwischen zwei Vektoren: cos

j

j

ji i j

i j

a e

b be

aa a e e

aα α −

=

=

= ⋅ =∑

�������

(2-6)

Die Interpretation von V als Spatvolumen findet man z.B. in Referenz [1].

Generalisierte Koordinaten und Grundvektoren

Physikalische Berechnungen werden stark vereinfacht oder gar gelöst durch die Wahl geeigneter Ko-

ordinaten ( )1: ,...,i Ni iq x x q q→ . An die Stelle der Basisvektoren ˆie treten dann Grundvektoren ig

als partielle Ableitungen des Ortsvektors nach den generalisierten Koordinaten iq . Der Vektor ig�

liegt tangential an der durch konst.

( )j i

i i

qq r q

≠→ �

definierte Raumkurve an. Die Grundvektoren sind im

Allgemeinen nicht orthogonal.

( )2

Grundvektor:

für karthesische Koordinaten

Metrik: für orthogonale K. Zylinderk., Kugelk.,...

0 im Allgemeinen

i i

ij

ij i j i ij

ij

rg

q

g g g g

g

δδ

∂≡∂

≡ ⋅ = ≠

� �

(2-7)

Kontravariante Grundvektoren

Als zu ig�

orthogonale Vektoren dienen die kontravarianten Grundvektoren ig�

. In den meisten Fäl-

len braucht man sie nicht explizit zu berechnen, man kann sie jedoch als Gradient des 'Koordinaten-feldes' 1 2 3( , , )iq x x x bestimmen.

( )( ) ( )

( ) ( )

1 2 3

131 2 3

1 1

131 2 3

1

Kontravarianter

Grundvektor: , ,

Orthonornormalität: , ,, ,ˆ ˆ

, ,, ,

i i

Ni Nli i

j k lj jk lk

Ni ik i

jj jk k

g q x x x

x q qq x x xrg g q e e

q x q

x q qq x x x q

x q qδ

= =

=

≡ ∇

∂ ∂∂ ⋅ = ∇ ⋅ = ⋅ ∂ ∂ ∂

∂∂ ∂= = =∂ ∂ ∂

∑ ∑

…�

� �

(2-8)

Einsteinsche Summenkonvention

Um Gleichungen übersichtlicher zu machen, lässt man das Summensymbol weg, wenn über einen oberen und unteren Index summiert wird.

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6 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

3 3

1 1

Beispiel: ,k k i ik k i i

k k

g g g g a g a g= =

⋅ ≡ ⋅ ≡∑ ∑� � � � � �

(2-9)

Entwicklungsbasen

Beide Grundvektorsysteme ig�

und ig�

dienen als Entwicklungsbasen. Vorausgesetzt ist dabei die linea-

re Unabhängigkeit der Grundvektoren.

( ) ( )

( )( )

Summenkonvention!

Entwicklung:

Koeffizentenvergleich in :

entsprechend:

i k i k ik k

i k kk k

k kk k

a g a g a g g g

g a a g g a g

a a g g a g

δ⋅ = ⋅ = ⋅ ⋅

= ⋅ =

= ⋅ =

� � � � � � � �

�����

� � � � � �

� � � � �

(2-10)

Metrik und Skalarprodukt

( )1

2

Metrik:

also:

Skalarprodukt:

Längenquadrat eines Vektors:

j j j k iki i i k ik

ikik

i j i j ii j ij i

i jij

g g g g g g g g

g g

a b g a g b g a b a b

a g a a

δ−

= ⋅ = ⋅ ⋅ =

=⋅ = ⋅ = =

=

� � � � � �

� � �

(2-11)

Hoch- und runterziehen von Indizes

� �

( )�

(Koeffizienten-vergleich in )

Hoch- und runterziehen von

Indizes:

also: ,

i

i

r r

i j j k jii j j k j i

a

g

i ij jj i ij

a g a g a g g g a g g

a g a a g a

=

= = ⋅ =

= =

� �

� � � � � �

(2-12)

Totales Differential und Gradient

Differential des Ortsvektors:

Differentials eines Feldes:

Gradient in generalisierten

Koordinaten:j

i iii

i j i j ii ii j j

j jjj

p

rdr dq g dq

q

d dq dq g g dq drq q q

g p gq

φ

φ φ φφ δ φ

φφ

≡∇

∂≡ =∂∂ ∂ ∂= = = ⋅ = ∇ ⋅∂ ∂ ∂

∂∇ = =∂

� �

�� � �

���

�� �

(2-13)

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7

www.kbraeuer.de Tübingen, den 15.11.2011

3. Lorentz-Invarianz Grundlage zur Beschreibung raum-zeitlicher Zusammenhänge ist die Unabhängigkeit der Lichtge-schwindigkeit vom Bezugssystem. Im Gegensatz zur Ausbreitung von Signalen in Luft oder Wasser breitet sich Licht nicht in einem wahrnehmbaren Medium aus. Wahrnehmbar ist hier nur der Zu-sammenhang zwischen Ursache (Lichtquelle) und Wirkung (beleuchteter Gegenstand). Dieser Zu-sammenhang bezieht sich immer auf den Beobachter. Philosophische und psychologische Betrach-tungen legen nahe, dass dieser Zusammenhang erst 'im Kopf des Beobachters' entsteht.

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Lichtsignalen kann sich nur auf das jeweilige Bezugssysteme beziehen. Daher ist physikalisch die Ausbreitungsgeschwindigkeit c von Lichtsignalen in allen Be-zugssystemen gleich.

Ausbreitung von Lichtsignalen

Bei der mathematischen Beschreibung raum-zeitlicher Bezüge wird der Invarianz von c Rechnung getragen, indem sie in Form eines Skalarprodukts von Vierervektoren formuliert werden.

( )

2 2 2 2 2

in zurück-Abstandsquadrat von gelegter Wegder Lichtquelle

2 2 2 2 2

Ausbreitung von Lichtsignalen: 0

in einem anderen Koordinatensystem: 0, !

Invariante Formulierung

als Vekto

t

x y z c t

x y z c t c c

+ + − =

′ ′ ′ ′ ′+ + − = =

�����

( )( )( )

( )

24

4

4

rlänge: 0

mit Viererort: ˆ ˆ ˆ ˆ

oder:

x y z t

r

r xe ye ze icte

rr

ict

=

= + + +

=

(3-1)

Minkowski-Metrik

Es gibt einige formale Möglichkeiten, mit Vierervektoren umzugehen. Zu relativ übersichtlichen Formeln kommt man, wenn man als vierte Komponente des Viererortes eine generalisierte Koordi-

nate 4x ct= einführt.

( ) ( )�

( ) { }( ) ( )

( )

( ) ( )

( )

4

4 4 44

44 4

4 4

4 44

Ortsdifferential: , 1..3

ˆ ˆGrundvektoren: ,

ˆ ˆKontravariant: ,

Minkowski-Metrik: 1,1,1, 1

q

ii

i i

i ii

dr dq g d ct g i

rg e g ie

ct

g e g ie

g g diagµνµν

= + ∈

∂= = =∂

= = −= = −

� � �

� �

� �

(3-2)

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8 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

Lorentz-Transformation (LT)

Zwei Bezugssysteme haben zueinander die konstante Relativgeschwindigkeit v. Die LT LT verknüpft

die Darstellungen eines Raum-Zeit-Punktes in einem mit dem im anderen. Die Relativbewegung erfolgt zur formalen Vereinfachung in x-Richtung. Damit können wir uns auf die Transformation der x und ct Koordinaten beschränken.

Lorentz-Transformation: , ,L

x xT y y z z

ct ct

′ ′ ′= = = ′

(3-3)

Die Matrix LT enthält vier Elemente, die jeweils von der Relativgeschwindigkeit v der beiden Koordi-

natensysteme abhängen. Drei davon werden durch die Invarianzbedingung der Lichtsignalgeschwin-

digkeit durch Koeffizientenvergleich in ( )22, und x xct ct festgelegt, das vierte folgt aus der Definiti-

on der Relativgeschwindigkeit als Geschwindigkeit des Ursprungs der Koordinatensysteme zueinan-der.

( )( ) ( )

( )

( ) ( )( )( ) ( )

2 2,11 ,12 ,21 ,22

2 22 2

2 22 2

00 0

,11 ,12

Invarianzbedingung:

Vergleich der Koeffizienten: 0

Relativbewegung der Systme: 0

L L L LT x T ct T x T ct

L L

x ct x ct

Koef x x Koef ct ct Koef xct xct

x T x T ct

+ − +

== =

′ ′− = −

+ + =

′= = +

�����

���������� �������

2 2

und

1 / 1Lösung der vier Gleichungen : , mit

/ 1 1 /L

xv

t

v cT

v c v cγ γ

=

→ = = −

(3-4)

Invariante Zeit oder Eigenzeit eines Raum-Zeit-Punktes

Die Eigenzeit τ beschreibt den Zeitablauf im Ruhesystem. Sie ist die einzige Zeitskale, auf die sich alle Beobachter gemeinsam beziehen können. Der Zusammenhang zwischen der Eigenzeit τ und der Zeit t eines Beobachters in einem anderen System folgt aus der LT.

2

2 2

2

0 1 /: , mit

/ 1

also: 1

1Eigenzeit Beobachterzeit:

v c xLT x vt

c v c ct

xv v t vc ct ct ct

c c c

t

γ

γτ

τ γ γ γ

τγ

= = −

= + = − + = − +

=

�����

(3-5)

Vierergeschwindigkeit eines Raum-Zeit-Punktes

Die Vierergeschwindigkeit ist die Ableitung des Viererortes nach der invarianten Zeitτ .

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3. Lorentz-Invarianz 9

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( )( ) ( )

( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( ) ( )2 2

4 44 4

4 2 2 2 2 2 2 244

/

Vierergeschwindigkeit: , , ,

Länge Invariante : i jij

c

dx dx dv v x ct v c

d dt dt

v g v v g c v c c

γ

γ γ γτ

γ γ−

≡ = = =

= + = − = −

� �

�����

(3-6)

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4. Bewegung und Wirkungsfeld Bewegung

Die Welt unterliegt einer ständigen Veränderung. Die objektiven oder kontextunabhängigen Aspekte dieser Bewegung werden physikalisch als Impuls quantitativ erfasst. Das verstehen wir an dieser Stel-le noch sehr allgemein. Erst in der Klassischen Mechanik wird dieser Impuls mit der Geschwindig-keit von Massepunkten auf Bahnkurven in Verbindung gebracht.

Bewegung hat eine Richtung und wird daher durch einen Vektor beschrieben. Der Umgang mit Im-puls erfordert daher die Wahl eines Koordinatensystems mit einer willkürlichen Basis. Die grundle-gende Formulierung der physikalischen Grundgesetze darf diese Willkür aber nicht enthalten.

Wirkungsfeld

Als invariante Größe zur Begründung physikalischen Grundgesetze eignet sich das Impulspotential, aus dem sich der Impuls dann als Gradient ergibt. Es wird als Wirkung S bezeichnet und spielt in den folgenden Kapiteln die zentrale Rolle.

��

Wirkungsfeld als Potential des Impulsfeld:

Impuls:

Differential:

Energie:

i

ii

Ep

S

p S

S SdS dq dt

q t

SE

t

≡−≡

= ∇∂ ∂= +∂ ∂

∂ ≡ −∂

(4-1)

Die zeitliche Änderung des Wirkungsfeldes wird hier relativ willkürlich als Energie bezeichnet. Gleich folgt aus der Hamilton-Jacobi-Gleichung, dass sie unter Umständen eine Erhaltungsgröße ist.

Viererimpuls

Die Lorentz-Invarianz der physikalischen Gesetze erfordert den Umgang mit Vierervektoren, auch für den Impuls.

( ) ( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( )

( )

4 4 4 4 44

4 4 4 4

4

Wirkungsdifferential:

Viererimpuls:

Koordinaten-Tupel:

i ji j

ii

kontravariant

S EdS dq p g g dq g g dct

q c

Ep p g g

cp

p E

c

µµ

∂= = ⋅ − ⋅∂

= −

= −

� � � �

� � �

(4-2)

/E c− ist die vierte Komponente des kontravarianten Vierervektors. Das muss im Folgenden immer beachtet werden.

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12 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

Energiefunktion und nichtrelativistischer Grenzfall

Die Länge des Viererimpulses ist wieder eine Invariante, ein Lorentz-Skalar. Wir bezeichnen ihn hier erst einmal alsα und identifizieren ihn in der klassischen Mechanik als Masse m. Der Energieaus-druck vor allem für kleine Dreierimpulse wird ebenfalls in der klassischen Mechanik wichtig.

( ) ( )( )22

4 2 2 22

22 2 2 2

2 2

2 4 22 2

2 2 4 4

Länge Impulsvektor Invariante :

Energie: 1

1kleine Impulse: 1

2 2

KonstLorentz Skalar

Ep g p p p c

c

pE c c p c

c

p p pE c O c

c c

µνµ ν α

α αα

α αα α α

= = − = −

= + = +

= + + +

� �

���

��

� � �

(4-3)

Hamilton-Jacobi-Gleichung (HJG) und Hamilton-Funktion

Drückt man die Energiefunktion (4-3) durch das Wirkungsfeld aus, kommt man zur

( ) ( )( ) ( )

( )( ) ( )

2

2

2

2

, 1: , 0

2

oder:

1mit Hamilton-Funktion ,

2

E p

S r tHJG S r t V r

t

E H

H S r t V r

α

α

α

∂+ ∇ + =

=

≡ ∇ +

�� �

����� �������

�� �

(4-4)

Der Term 2cα wird dabei als in der nichtrelativistischen Physik irrelevant weggelassen und es wird ein ortsabhängiges Potential ( )V r

berücksichtigt. Wie es dazu kommt, wird im Kapitel über Wech-selwirkung behandelt.

Energieerhaltung

Hängt das Potential V in (4-4) nicht von der Zeit ab, kann die Hamilton-Jacobi-Gleichung durch 'Trennung der Variablen' gelöst werden.

( ) ( ) ( )( ) ( )( ) ( )

( )( ) ( ) ( )

2

2

zeitunabhängig ortsunabhängig

Lösungsansatz: ,

1: 0

2

1Trennung der Variablen:

2

also: konstant

r t

tr

tr

S r t W r S t

S tHJG W r V r

tS t

W r V r Et

E

α

α

= +∂

+ ∇ + =∂

∂+ = − =

=

� �

�� �

� �

��������� �����

(4-5)

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4. Bewegung und Wirkungsfeld 13

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Konstanten der Bewegung

Wie die Energie E können auch andere Größen durch Trennung der Variablen als konstant identifi-ziert werden. Darin und vor allem in der Wahl der richtigen Koordinaten besteht ein wesentlicher Schritt zur Lösung physikalischer Probleme.

( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( ) ( )( ) ( ) ( )

( ) ( )

1

, 1

1 111 11

22..

, 2

1 21 2..

Hamilton-Funktion: 1,...

2

spezielles Beispiel: 1

2

1,...

2

Seperationsansatz: ,.

Nr r N

ij i ji j

r r

j

Nr r N

ij Ni ji j

r N

W r W rH g V q q

m q q

W r W rH g q V q

m q q

W r W rg V q q E

m q q

W r W q W q

=

=

∂ ∂= +

∂ ∂

∂ ∂= +

∂ ∂∂ ∂

+ + =∂ ∂

= +

� �

� �

� �

� �

� �

� �

� ( )

( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( )

21

11 111 11

2 22.. 2.. 2

2.., 2

..,

damit:

1

2

,... ,...1,...

2

N

N NNN N N

ij Ni ji j

q

W qg q V q

m q

W q q W q qE g V q q

m q q

const

=

∂ + = ∂

∂ ∂− +

∂ ∂=

(4-6)

Ist etwa ( )( )V r V z=�

, folgt sofort die Impulserhaltung in x- und y-Richtung ,x yp const p const= = .

Für ein Zentralpotential ( )( )V r V r=�

folgt mit ˆ ˆcos sinx yr r e r eϕ ϕ= +�

sofort die Erhaltung des

Drehimpulses p constϕ = .

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15

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5. Klassische Mechanik Bahnkurven

Den Kern der Klassischen Mechanik bilden Bahnkurven, auf denen sich Punktmassen bewegen. Im Rahmen dieses mathematischen Modells sind Punktmassen zu einem exakt gegebenen Zeitpunkt an einem exakt gegebenen Raumpunkt und haben eine exakte Geschwindigkeit. Das entspricht natür-lich in keiner Weise den beobachtbaren Gegebenheiten, stellt aber eine geniale Abstraktion derselben dar. Ortsmessungen sind so genau wie der verwendete Maßstab, Geschwindigkeitsmessung sind im-mer mittlere Geschwindigkeiten zwischen zwei Ortsmessungen und das Produkt aus Ortsunschärfe und Impulsunschärfe ist prinzipiell größer als das halbe Plancksche Wirkungsquantum h. Trotzdem ist die Abstraktion der Wirklichkeit zu Punktmassen auf Bahnkurven extrem mächtig.

Bewegung kann nun mit der zeitlichen Ortsänderung der Punktmasse, also mit ihrer Geschwindig-keit in Zusammenhang gebracht werden. Die Geschwindigkeit ist proportional zum Impuls am ent-sprechenden Ort. Die Proportionalitätskonstante ist bekannt als Massem : Ein Kraft ändert den Be-wegungszustand des Teilchens. Je leichter die Punktmasse ist, desto mehr ändert sich die Geschwin-digkeit bei gleicher Impulsänderung.

Damit haben wir die Aufgabe, eine Bahnkurve so über das Impulsfeld zu legen, dass der Geschwin-digkeitsvektor an jedem Raum-Zeit-Punkt proportional zum Impulsvektor ist.

( )( ) ( )( ) ( )

( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( )( )0

0

Punktteilchen:

Impuls: , ,

1Geschwindigkeit:

1Bahnkurve: ,

i i

i ik k k

i i ikk

ti i ik i

k

t

q q t

p q t p q t t p t

v t q t g p tm

q t q t g p q t t dtm

→ →

≡ =

′ ′ ′= + ∫

ɺ

(5-1)

Das Impulsfeld kann grundsätzlich durch Lösung der HJG bestimmt und in (5-1) verwendet werden. Die Bahnkurve wird so jedoch durch eine kaum lösbare Integralgleichung definiert. Es ist auch um-ständlich, die HJG zu lösen und das Wirkungsfeld selber wird in der Regel nicht benötigt, sonder nur seine Ableitungen. Daher betrachten wir alternative Wege zum Bestimmen der Bahnkurven.

Integration des Impulses

Ein mechanisches Problem ist überhaupt nur dann integrierbar, wenn es durch Wahl geeigneter Ko-ordinaten in die einzelnen Freiheitsgrade separiert werden kann. Die Separation der Variablen erlaubt es dann, die Impulse durch die entsprechenden konstanten Energien auszudrücken und zur Bahn-kurve aufzuintegrieren.

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16 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

( )

( )( )�

( )( )( )

( )

( ) ( )

/1

0 0 0

11 2 11

, 2

11 /1

1

1

011

/1

1

1 1Energie:

2 2

Impuls: 2

Zeitablauf:2

Bahnkurve: durch Auflösen des Zeitablaufs

i

i

Nij

i ji j

T

ii

q tt ti

iiii

t t q t

E g p p g p V qm m

p mg E T V q

mq mt t dt dt dq

g p mg E T V q

q t

=

=

= + +

= ± − −

′ ′ ′− = = = ±′− −

∫ ∫ ∫

�������

ɺ

(5-2)

Dazu muss die Hamilton-Jacobi-Gleichung nicht gelöst werden. Es reicht, gemäß (4-5) die Energie E als Konstante der Bewegung zu betrachten.

Hamiltonsche Bewegungsgleichung (HG)

Auf der Grundlage der Hamilton-Jacobi-Gleichung in (4-4) kann die Dynamik von Ort und Impuls eines Punktteilchens ganz allgemein bestimmt werden. Wir führen zunächst die Hamilton-Funktion

( ),H q p� �

ein und bringen diese in Zusammenhang mit den Zeitableitungen der Freiheitsgrade ,q p� �

.

( ) ( )( )1Hamilton-Funktion: ,

2Impuls-Ort:

1also:

iji j

i ijj

i

H q p g p p V q tm

p mq

Hq g p

m p

≡ +

=∂= =∂

� � �

� �ɺ

ɺ

(5-3)

Damit folgt auch die Impulsdynamik:

2 2 2

0

also:

j

k k

ji i i i j i i j i i

jH

p d S dH

tdq dq

i i

d S S S S S H H Hp q

dt q q t q q q t q q p q q

Hp

q

∂∂ ∂ = + = ∂

∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂= = + = + + −∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂

∂= −∂

ɺ ɺ

�����������

ɺ

(5-4)

Dies ist die bekannte Formulierung der klassischen Mechanik in Form der HG .

:

i

i

i i

Hq

pHG

Hp

q

∂ = ∂ ∂ = − ∂

ɺ

ɺ

(5-5)

Zyklische Variablen

Hängt die Energiefunktion von einer Koordinate iq nicht ab, dann ist der konjugierte Impuls eine Erhaltungsgröße oder eine Konstante der Bewegung.

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5. Klassische Mechanik 17

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( ) zyklisch:

: 0

also Impulserhaltung: konstant

i i

i i

i

q H F q

HHG p

q

p

∂= − =∂

=

ɺ

(5-6)

Holonome Zwangsbedingungen

Zwangsbedingungen, wie etwa die konstante Länge eines Pendels, erlauben, den konjugierten Impuls aus der Energiefunktion zu eliminieren. Damit ergibt sich dann die Dynamik der restlichen Freiheits-grade.

Zwangsbedingung: 0

: 0

Auflösen nach :

Energiefunktion:

Neue : ,

iki ii k

k ì

i

i

i

iki i ii k

k ì

i p g g p

k i

k

ik k

q

HHG q

p

p p g g p

H H

Hq

pHG k i

Hp

q

=−

=∂= =∂

= −

≡∑

∂ = ∂ ≠ ∂ = − ∂

ɺ

ɺ

ɺ

ɺ

(5-7)

Rheonome Zwangsbedingungen

( ) ( )�

gegeben

Rhenome ZB.:

1Ableitung:

Auflösen nach Impuls:

Wirkungsdifferential:

:

i

G

i

i ijj

i

iji ii j

j ì

jj p f

j ìE

j G

j

j Gj

q t g t

Hq g p g

p m

f p g mg g p

dS p q fg H dt

Hq

pHG j

Hp

q

=≠

≡−

=

∂= = =∂

≡ = −

= + −

∂ = ∂ ≠∂ = −

ɺ ɺ

ɺ

ɺ ɺ�����

ɺ

ɺ

i

(5-8)

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18 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

Vielteilchensysteme und kontinuierliche Massenverteilungen

Durch Wahl geeigneter Koordinaten lassen sich auch komplexere Probleme mit den Hamiltonschen Bewegungsgleichungen behandeln. Sie sind nicht auf Einteilchenprobleme beschränkt (siehe Beispie-le)

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19

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6. Quantenmechanik Die Hamilton-Jacobi-Gleichung (4-4) beschreibt die Dynamik der Bewegung auf ganz allgemeiner Grundlage. Wie ändert sich ein Bewegungszustand mit der Zeit bei einer vorgegebenen Ortsabhän-gigkeit. Dies beruht allein auf der Lorentz-Invarianz. Diese Dynamik muss aber noch mit einem phy-sikalischem Inhalt versehen werden. Was ist es, das sich bewegt?

In der Klassischen Mechanik bewegen sich Massenpunkte auf Bahnkurven, was auf den ersten Blick sehr wirklichkeitsnah erscheint, auf den zweiten jedoch nicht. Die genaue Position eines Teilchens zu einem genauen Zeitpunkt gibt es nicht wirklich, nur als Mittelwert. Und punktgenaue Geschwindig-keit gibt es auch nicht, nur mittlere Geschwindigkeiten. Und die Unschärfe von Ort und Geschwin-digkeit eines Teilchens hat ein Mindestmaß, das mit dem Planckschen Wirkungsquantum zusam-menhängt.

Untersucht man die Bewegung eines Elektrons etwa in einer Braunschen Röhre, so hat man von dem Untersuchten überhaupt keine Wahrnehmung. So gesehen ist es schon verwunderlich anzu-nehmen, dass ein Teilchen von der Quelle zum Detektor fliegt, womöglich auf einer Bahnkurve. Es werden offensichtlich klassische Bilder in die Röhre hineinprojiziert.

Abbildung 6-1: Braunsche Röher mit Glühdraht, Beschleunigunggitter, Lochblende und Bildschirm. Am Glühdraht werden Impuls und Energie emittiert, am Bildschirm treten diese wieder in Erscheinung. Von einem Elektron-Teilchen ist nichts zu sehen. Am Bildschirm zeigen sich einzelne Einschläge wie von Teilchen. Viele unabhängige Ereignisse bilden mit der Zeit auf dem Bildschirm ein Interferenzmuster. Dies ist ein typisches Wellenphänomen und mit der klassischen Vorstellung von Elektronen-Teilchen nicht vereinbar

Offensichtlich ist in der Braunschen Röhre eine Quelle, die Energie und Impuls abstrahlt, und ein Detektor, bei dem diese wieder in Erscheinung treten. Dazwischen besteht ein Kausalzusammen-

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20 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

hang, der objektiv oder kontextunabhängig ist; dasselbe Experiment kann immer und überall und von jedem mit demselben statistischen Ergebnis durchgeführt werden.

Zur Beschreibung lassen wir einen Wahrscheinlichkeitsstrom von der Quelle zum Detektor fließen, der den abstrakten Bewegungsregeln der Hamilton-Jacobi-Gleichung unterliegt.

( )�

2

2

PotentielleZustands-EnergieGesamt- Energie

energieKintetische Energie

1Hamilton-Jacobi-Gleichung 0

2

Kontinuität des Wahr-0

scheinlichkeitsstromes:

p

pv

m

SS Q V

t m

S

t m

ρ ρ

= =

∂ + ∇ + + =∂

∂ ∇+ ∇ ⋅ =∂

���

�����

(6-1)

Neben der Potentiellen Energie V enthält die Hamilton-Jacobi-Gleichung eine Zustandsenergie Q , die wir gleich noch näher betrachten. Sie macht den Unterschied zwischen klassischer statistischer Mechanik und Quantenmechanik aus.

ρ ist die Wahrscheinlichkeitsdichte für das Ansprechen eines Detektors. Die Kontinuitätsgleichung drückt die Erhaltung der Wahrscheinlichkeit aus: die Ausbreitung der Messwahrscheinlichkeit darf keinerlei Willkür unterliegen, sie darf ohne Grund nicht einfach größer oder kleiner werden. Sonst wäre das Phänomen nicht bewusstseinsfähig.

(6-1) besteht aus zwei nichtlinearen, gekoppelten Differentialgleichungen. Diese sind sehr schwer zu lösen. Durch einen mathematischen Trick können diese in eine lineare, komplexe Gleichung umge-schrieben werden.

( ) ( )( )

( ), /

,Wahrscheinlich-keitsamplitude

Quantenfeld oder Wellenfunktion: , , iS r t

R r t

r t r t eψ ρ≡

=�

� �

�����

(6-2)

ℏ ist das Planksche Wirkungsquantum. Es ist sozusagen der Maßstab, mit dem die WirkungSgemes-sen wird. In der Heisenbergschen Unschärferelation sieht man, dass es sich um die maximal mögli-che Messgenauigkeit handelt. In der Unschärfe jenseits von ℏ existieren etwa die Atome.

Im nächsten Schritt bringen wir die Energie und den Impuls in Zusammenhang mit Differentialope-ratoren, der auf das Quantenfeld ψ wirken. Dazu betrachten wir Mittelwerte.

��

/ /

3

3 * 3 * 3

* 3 3

ˆ Energie- 1Operator 0

2

Mittlere Energie:iS iSSRe Re

t

Ed r

t

RE E d r E d r d r

i t iR t

Rd r R d r

i t i t

ρ

ρ ψ ψ ψ ψ

ψ ψ

− ∂ − ∂

≡ ∂= =∂

∂ ∂ ≡ = = − + ∂ ∂

∂ ∂ = − + ∂ ∂

∫ ∫ ∫

∫ ∫

ℏ ℏ

ℏ ℏ

ℏ ℏ

����� �����

(6-3)

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6. Quantenmechanik 21

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( )�

( )

3 2

3 * 3 * 3

* 3 3

ˆ Impuls-1 1Operator 02 2

Mittlerer Impuls:S

p

d r d f

p p d r p d r R d ri iR

Rd r R d r

i i t

ρ ρ

ρ ψ ψ ψ ψ

ψ ψ

≡= ∇ = =

≡ = = ∇ − ∇

∂= ∇ −∂

∫ ∫

∫ ∫ ∫

∫ ∫

��

� �ℏ ℏ� � �

�ℏ ℏ

�����

(6-4)

Soweit führen wir also eine Transformation von den reellen Größen Wirkungsfeld und Wahrschein-lichkeitsdichte zum komplexen Quantenfeld oder Wellenfeld aus und ersetzen die Energie- und Im-pulsfelder durch Operatoren auf das Quantenfeld. Dabei bleiben die Mittelwerte gleich.

/

Wirkungsfeld, Quantenfeld,Wahrscheinlich- Wellenfunktion

keitsdichte

* 3

Mittelwert,Erwartungswert

Mittelw

Transformation: ,

ˆ ˆ ˆEnergieoperator: ,

ˆ ˆImpulsoperator: ,

iSS Re

E E E E d r Ei t

p p pi

ρ ψ

ψ ψ

→ =

∂→ ≡ ≡ =∂

→ ≡ ∇

�����

�ℏ� � �

* 3

ert,Erwartungswert

p d r pψ ψ≡ =∫� �

(6-5)

Für andere Größen bleiben die Mittelwerte oder auch Erwartungswerte nicht gleich, etwa wenn wir das Impulsquadrat durch das Quadrat des Impulsoperators ersetzen.

( )( )

( )2 3 3 * 3

2 * 2 3 2 * 3 2 * 3

2 * 3

2 2

2 3

2

2 3

ˆ ˆMittleres

Impulsquadrat:

RR d r R Rd r d r

R

p p d r d r d r

R i S R i Sd r

R R

R Sd r

R

Rd r

R

ψ ψ

ψ ψ ψ ψ ψ ψ

ψ ψ

ρ

ρ

∆= ∇ =− ∆ =−

= = − ∆ = ∇ ∇

∇ ∇ ∇ ∇= − +

∇ ∇ = −

∇=

∫ ∫ ∫

∫ ∫ ∫

� �� �ℏ ℏ

� � � �

ℏℏ ℏ

� �

ℏℏ

���� �

( )2

2 3

2 2 2

Zustandsenergie,Bohmsches Quantenpotential

ˆMittlere kine-, mit

tische Energie: 2 2 2

p

S d r

p p RQ Q

m m m R

ρ+ ∇

∆= + = −

∫�

���������

� �ℏ

�������

(6-6)

Wir sehen: ersetzt man in der kinetischen Energie den Impulsvektor durch den Impulsoperator, ge-neriert man im Mittel einen zusätzlichen Energieterm, der explizit von der Wahrscheinlichkeitsampli-

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22 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

tude abhängt. So etwas gibt es in der klassischen Physik nicht. Hier erscheint auch das Plansche Wir-kungsquantum.

Quantisierung

Ohne die Zustandsenergie Q beschreiben die Gleichungen in (6-1) eine klassische statistische Me-chanik. Durch das Ersetzen von Energie- und Impulsfeld durch Operatoren auf das Quantenfeld führt man indirekt das Zustandspotential Q ein. Dieses Potential führt zu allen Phänomenen, die für die Quantenmechanik spezifisch sind, also Wellen-Teilchendualismus, Nichtlokalität, Heisenbergsche Unschärferelationen, Zerfließen von Wahrscheinlichkeitsverteilungen (Wellenpaketen) und so weiter.

Abbildung 6-2: Beitrag der Wahrscheinlichkeitsamplitude zum Impuls bei einer Gaußverteilung und einer Überlagerung zweier Gaußverteilungen mit Interferenz. Die Kreise sind Höhenlinien der Verteilungen und die Pfeile sind Impulsvektoren. Klassisch sind diese Impulse nicht vorhanden. Sie sind Folge der Quantisierung und führen zum Zerfließen der Verteilung. Diese Impulse sind nicht proportional zum Gradienten, da in (6-4) ja durch die Amplitude geteilt wird.

Die Zustandsenergie Q berücksichtigt die Bewegungsenergie von etwas nichtmateriellem, von etwas, das die Bewegungsmöglichkeiten statistisch umfasst. Dies ist sehr merkwürdig. In einem biologi-schen Gewebe etwa muss diese Wahrscheinlichkeitsamplitude sehr komplex und für die Funktions-möglichkeiten sehr wichtig sein.

Die Gleichungen (6-1) mit Zustandsenergie sind mathematisch äquivalent zur Schrödinger-Gleichung und stellen damit die Grundgleichungen der Quantenmechanik dar. Das zeigen wir nun. Die Gleichungen in (6-1) sind viel schwerer zu lösen als die Schrödinger-Gleichung, aber sie haben eine klare Interpretation und sind daher von unschätzbarem Wert.

Umschreiben der Kontinuitätsgleichung

2

2

Kontinuitätsgleichung:0 2 2

12

2

S R S SR R R R

t m t m m

R R S SR

R t R m m

ρ ρ ∂ ∇ ∂ ∇ ∆= + ∇ ⋅ = + ∇ + ∂ ∂

∂ ∇ ∇ ∆= + + ∂

� �

� �

� �

(6-7)

Page 23: Ganzheitliche Theorie der Physik 1. Überblick...Ganzheitliche Theorie der Physik Tübingen, den 15.11.2011 In den folgenden Ausführungen werden Grundkenntnisse in Mathematik und

6. Quantenmechanik 23

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Nebenrechnung:

( ) ( )

/

/

2

2

Gradient:

Laplace:

12

iS

iS

ie R R S

i i i ie R R S R S S R R S

R SR i iS S

R R

ψ

ψ

ψ

∇ = ∇ + ∇

∆ = ∆ + ∇ ∇ + ∆ + ∇ ∇ + ∇

∇ ∇∆ = + − ∇ + ∆

� � �

� � � � �

ℏ ℏ ℏ ℏ

� ��

ℏ ℏℏ

(6-8)

Zusammenfassung von Hamilton-Jacobi-Gleichung und Kontinuitätsgleichung

( )

( )( )

22

00 Kontinuitätsgleichung

Hamilton-Jacobi-Gleichung

Komplexe Addition:

10

2 2 2

1also:

i t

SS R R R S SV

t m m R i R t R m m

R i S

i R t t

ψ

ψ ψ

ψ

==

∂∂

∇ ∂ ∆ ∂ ∇ ∇ ∆ + − + + + + = ∂ ∂

∂ ∂ + ∂ ∂ ℏ

� � �ℏ ℏ

��������������������������

ℏ���������

( ) ( )22

22 0

2

R S SR i iS V

m R R

ψ

ψ ψ

−∆

∇ ∇ ∇∆ + − − + − ∆ + =

� � �ℏ

ℏ ℏ ℏ

�����������������

(6-9)

Das ist die

2

Schrödinger-Gleichung:2

Vi t m

ψ ψ ψ∂− = − ∆ +∂

ℏ ℏ

(6-10)

Damit ist gezeigt, dass Quantenmechanik auf der HJG mit Zustandspotential und der Kontinuität des Wahrscheinlichkeitsstromes beruht. Damit hat die Schrödinger-Gleichung eine klare Bedeutung.

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25

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7. Wechselwirkung Wechselwirkung wurde in der HJG in (4-4) als Potential eingeführt. Damit wurde die Lorentz-Invarianz verletzt und das soll hier überdacht werden.

Das Impulsfeld oder das Wirkungsfeld als Impulspotential beschreibt Bewegung. Und diese kann sich ändern. Um das zu sehen, muss man einfach einen Gegenstand los lassen. Aus dem Ruheszustand heraus nimmt er Bewegung auf und fällt zu Boden. Mehr ist nicht zu beobachten. Und diese Beobachtung kann mathematisch formuliert werden auf der Grundlage von Kontextunabhän-gigkeit bzw. Objektivität bzw. Lorentz-Invarianz.

Wenn sich der Impuls ändert, dann hat die entsprechende Impulskomponente einen Gradienten. Dieser Impulsgradient darf keinerlei Willkür unterliegen, er muss erhalten sein, also einer Kontinui-tätsgleichung unterliegen.

Invariante Formulierung der Kontinuitätsgleichung

( )�� �

( )�

( ) ( )( )( )( )

40 0

1..3

1 1

4 40

10 0 2 2

Kontinutätsgleichung:0

,

1mit invarianter Dichte: ,

1 /

v v

div v c div vt ct

div j j v

dV dV dVv c

µµ

ρ ρ

µ µ

ρ ρ ργ γ ργ γ

ρ

ρ ργ γ ρ γ

=

− −

≡ ≡=

∂ ∂ = + = + ∂ ∂

= ≡

= = =

� �

(7-1)

Änderung des Bewegungszustandes ( ) ( )

( ) ( ) ( ) ( )

4

4 4

Impuls ist i.A. nicht konstant: 0

Kontinuität des0 außer an Quellpunkten

Impulsgradienten:

also:

p

Quelle

grad p

div grad p

p jµ

µ

µ

µ µ

=

=□

���������

(7-2)

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26 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

Beispiel: Stationär mit ruhender Punktquelle

( ) ( )( ) ( ) ( )

( )

( )

( )

2 24 4

4

3 34 4

14

mit Rotationssymmetrie

Potential-Gleichung:

stationär:, 0,

ruhende Punktladung: , : Ladung

also : ,

Quelle

Quelle

p d f r p

p j

p p

j v c c

j r j r q r q

p e r p d r q r d r

µ µ

µ µ

µ

µ

π

ρ ρ

δ

δ δ

= ∇ ⋅ = ∇

=→ ∆

= →

→ →

∆ = ∆ =

∫ ∫�� �

��

� � �

� �

����� �����

�4 42

Coulomb-Potential, 1,

Gravitations-Potential: 4E

c

q qp p

r rπ π=

∇ = = −4

(7-3)

Wir bekommen so bekannte physikalische Zusammenhänge.

Der Viererimpuls ist allerdings nicht frei manipulierbar, er ist von vornherein festgelegt durch die Lorentz-Invarianz und hat die konstante Länge 0m c. Um den Impulsgradienten in (7-2) zu ermögli-

chen, führt man üblicherweise ein neues Vektorpotential (4)A�

ein. Dem kann man den Gradienten zuordnen und so indirekt das richtige Verhalten des beobachteten Impulses erreichen. Das ganze bezeichnet man als 'Minimale Substitution'. Im nächsten Abschnitt über 'Raumkrümmung' betrach-

ten wir dann ein Verfahren, dass ohne dieses zusätzliche Feld (4)A�

auskommt.

Elektrodynamik, Gravitation

Die 'Minimale Substitution' und die Kontinuität des Gradienten führen zur bekannten Potentialglei-chung, also zur Lorentz-Invarianten Darstellung der Maxwell-Gleichungen. Die Maxwell-Gleichungen ergeben sich daraus durch die geeignete Definition der elektrischen und magnetischen Felder.

( ) ( )( )

( ) ( )

( ) ( )

24 4 2 20

Ladung

4

Erhaltener Loretz-Skalar ist nun

4 40

'Minimale Substitution': , , /

Potential-Gleichungen: , ,

ElektrischemÄquivalent zu den mit

Maxwell-Gleichungen:

p A m c

Sp p q A A A c

q

A j j v c v

µ µ µµ

µ µ

φ

ρ ρ

+ =

∂ = → + =∂

= = =

�������

Feld:

Magnetischem Feld:

E Act

B A

φ ∂ ≡ −∇ − ∂ ≡ ∇ ×

�� �

�� �

(7-4)

Der Zusammenhang zwischen Maxwell-Gleichungen und Potentialgleichungen wird in jedem ED-Lehrbuch beschrieben.

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7. Wechselwirkung 27

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Allgemeine Lösung für das stationäre Problem

( ) ( )

( ) ( )

( )

( ) ( )

( )

( )

3

3

4

Stationär:

Vektorpotential:

1 1Allgemeine Lösung:

Beweis:

1 mit: 4

1 1ist:

r r

A j A j

A r j r

A r j r d rr r

r rr r

A r j r d r j rr r

µ µ µ µ

πδ

π

πδ

π′− −

= → ∆ =

∆ =

′= −′4 −

′∆ = − −′−

′∆ = − ∆ =′4 −

∫� �

□� �� �

� �� �� �

� �� �

� � �� � �� �

�����

(7-5)

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29

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8. Raumkrümmung Im letzten Abschnitt wurde die Impulsänderung durch ein Vektorpotential beschrieben, das in unse-rer Wahrnehmung nicht existiert. Es beruht eigentlich auf einem mathematischen Trick, mit dem die Konstanz des Impulses aufgrund der Lorentz-Invarianz aufgeteilt wird auf einen Feldanteil und ei-nen Teilchenanteil. Ihre Summe bleibt erhalten

Es geht auch ohne diesen Trick und ohne die Einführung zusätzlicher Felder, die in der Natur nicht gefunden werden.

Die Grundlage unserer bewussten Welterfahrung ist der Raum. Auch der Raum existiert nicht objek-tiv, also unabhängig vom Beobachter. Er wird vielmehr von uns unbewusst geschaffen, um die Welt bewusst erleben zu können. Der Raum ist die Grundlage aller physikalischen Welterfahrung- und Beschreibung und wird als mathematische Struktur hier in den ersten Kapiteln beschrieben. Es scheint nun sehr natürlich, die Impulsgradienten auf die Struktur des Raumes zurückzuführen. Die-ser wird von uns unbewusst so geschaffen, dass Impulsgradienten existieren, auch im Rahmen der Lorentz-Invarianz.

Eine Raumkrümmung bewirkt Fliehkräfte, die Äquivalent sind zu den aus dem Vektorpotential A resultierenden Kräften.

Freie Bewegung im Riemannschen Raum ( ) ( )

( )�

( )

( )

( )

( )( )

( )( )

44 4

44

4 4 4 42 2 2

2

44

Christoffel-Symbole

Änderung des Ortes: 0

also:

Beschleunigung:

BG:

gg g

q

gg

q

d r d r r rq q q q

d d q q q q

gg q q q

q

v v v

dp

d

µµ µν

µλν

µ µ ν µµ ν µ µ

µµ µ νµ ν

λ λ µ νµν

µ

τ τ

τ

∂⋅ ≡

∂ ∂ ∂= = = +∂ ∂ ∂ ∂

∂= −

= − Γ

= −

��

� � � �

ɺ ɺ ɺ ɺɺ

�����

��

ɺɺ ɺ ɺ

ɺ�����

0m g v vλ κ νµλ κνΓ

(8-1)

Äquivalenzprinzip

Ob eine Beschleunigung auf einem Vektorpotential Aoder auf Zentrifugalkräften eines gekrümmten Raums beruhen, lässt sich experimentell nicht entscheiden, sie sind äquivalent.

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30 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

( ) ( )( )4

Ladung

0

Gekrümmter Raum ohne FeldEbener Raum mit Gravitationsfeld

0

0

Bewegungsgleichung:

Äquivalenz:

oder:

dA r

d

Adp q v m g v v

d q

Aq v m g v v

q

Aq m g v

q

µ τ

τ

µ ν λ κ νµ µλ κνν

µ ν λ κ νµλ κνν

µ λ κµλ κνν

τ

− =

∂= − = − Γ

∂= Γ

∂∂

= Γ∂

���

�������

�������

(8-2)

Gekrümmte Raumzeit und Schwarzschild-Metrik

Für die sogenannten 'Normalform' einer durch eine Punktladung gekrümmten Raumzeit benutzt man Kugelkoordinaten, wobei sich die Krümmung nur auf die Radialrichtung und die Zeit bezieht. Zum Ortsvektor senkrechte Koordinaten bleiben in ihrer ursprünglichen Form. Für große Abstände zur Quelle des Impulsgradienten soll der Raum eben werden.

( ) ( )( ) ( )( )�

( ) ( ) ( ) (

( ) ( )

,

22 2 2 2 24 2 2 2

Normalform

Ansatz für Quadrat sin

des Linienelements:

mit: lim lim 1

rr ct ct

M M

g gg g

M M

r r

ds dr A r dr r d r d B r dct

A r B r

ϑϑ ϕϕ

ϑ ϑ ϕ≡ ≡≡ ≡

→∞ →∞

≡ = + + −

= =

�������� �����

�������������������������

(8-3)

Wir betrachten den Impulsgradienten aufgrund einer ruhenden Punktquelle:

� �

4

12

40 4

Ladung

440 4

11

2

Impulsgradient:M

M

M

rr

B

M

Bq

rBc r

pq m g v

q

pq m B v

r

λ

κ

λ κλ κ

δ

κκ

δ

∂∂

∂ = − Γ∂

∂ = Γ∂

(8-4)

Daraus ergibt sich die

2

2 20

2

20

2 1Bestimmungsgleichung:

2Schwarzschild-Radius :

also: 1 1

s

M

r

s

M s s

r

B e

r m c r

er

m c

r r rB

r r →∞

∂ =∂

−= − = →

(8-5)

Die räumliche Komponente der Schwarzschild-Metrik bekommt man aus der Invarianz des Volu-menelements bezüglich Raumkrümmungen.

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8. RaumKrümmung 31

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( ) 4 2 4 2 4

Invarianz

Invariantesdet sin sinVolumenelement:

1also:

M M

MM

s

dV g d q iA B r d q ir d q

rA

B r r

µν ϑ ϑ= = =

= =−

���������������

(8-6)

Ruhende Uhr im Gravitationsfeld

Aus der Ruhebedingung für eine Uhr im gekrümmten Raum bekommt man die Beziehung des inva-rianten Zeitdifferentialsdτ zum globalen Zeitdifferentialdt .

( )22 2 244

Ruhebedingung: 0

Invariantes Linienelement:

also:

MB

s

dr d d

ds c d g d ct

r rd dt

r

ϑ ϕ

τ

τ

= = =

= − =

−=

(8-7)

Abbildung 8-1 Ruhende Uhr im gekrümmten Raum. Auf dem Schwarzschildradius bzw. Ereignishorizont (r=1) geht die Uhr im Vergleich mit der globalen Zeit unendlich langsam.

Schwarzschild-Wurmloch

Die Schwarzschild-Längendehnung kann durch Wölbung des Raumes in eine zusätzliche Raumdi-mension H dargestellt werden. Das Maß der Auswölbung in H-Richtung wird durch den Satz des Pythagoras so bestimmt, dass das Linienelement dsin der Figur die richtige Länge hat.

( )( )

( )

( )

2 2 2 2Bedingung für :

also: 1

Höhe: 2

s

s

rr

srr

sr

r r

H r

s s

H r

H ds dr dH g dr

rdH g dr dr

r r

H r dH r r r

= + = −

= ± − − =−

= ± = −∫

(8-8)

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Abbildung 8-2: Darstellung der Raumkrümmung durch Wölbung in eine zusätzliche Dimension. Das Linienelement

hat für jedes r die richtige Länge. Auf dem Schwarzschildradius bzw. Ereignishorizont werden die Radialwege beliebig

Abbildung 8-3: Darstellung der Raumkrümmung wie in

Warum 'Schwarzes Loch'?

Lichtquellen in einem Gravitationsfeld haben für ten einen ruhenden Lichtdetektor im Punkt Lichtquelle im Punkt P

B in der Nähe des Ereignishorizontes. Im Punkt

der Frequenz νB erzeugt und im Punkt

von der Metrik ab.

Verhältnis der Eigenzeiten:

Periodenzeit:

Periode und Frequenz:dτ ν

K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

: Darstellung der Raumkrümmung durch Wölbung in eine zusätzliche Dimension. Das Linienelement

Länge. Auf dem Schwarzschildradius bzw. Ereignishorizont werden die Radialwege beliebig

: Darstellung der Raumkrümmung wie in Abbildung 8-2, jedoch rotationssymmetrisch.

Lichtquellen in einem Gravitationsfeld haben für Außenstehende kleinere Frequenzen. Wir Betracten einen ruhenden Lichtdetektor im Punkt P

A in großer Entfernung der Quelle und eine ruhende

in der Nähe des Ereignishorizontes. Im Punkt PB wird ein Lichtsignal mit

eugt und im Punkt PA wird es mit ν

A registriert. Diese registrierte Frequenz hängt

( )( )

( )( )

44

44

Verhältnis der Eigenzeiten:

Periodenzeit:

1Periode und Frequenz:

A A A AA

B B B B B

A B

g r dt B r dtd

d g r dt B r dt

dt dt

d

ττ

τ ντ

= =

=

=

K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

: Darstellung der Raumkrümmung durch Wölbung in eine zusätzliche Dimension. Das Linienelement ds der Kurve

Länge. Auf dem Schwarzschildradius bzw. Ereignishorizont werden die Radialwege beliebig lange.

Außenstehende kleinere Frequenzen. Wir Betrach-in großer Entfernung der Quelle und eine ruhende

wird ein Lichtsignal mit

registriert. Diese registrierte Frequenz hängt

A A A A

B B B B

g r dt B r dt

g r dt B r dt

(8-9)

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8. RaumKrümmung 33

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( )( )

( )( )

44

44

Rotverschiebung

Registrierte Frequenz:

Lichtquelle auf0

Ereignishorizont:

A

B s A s

B A

B s

B B B B sA B B B

rBA A A

r r r r

r r

B sA B

r rB

g r dt B r r r

rg r dt B r

r r

r

ν ν ν ν

ν ν

→∞

− −

−= = →

−= →

�����

�����

(8-10)

Eine Lichtquelle auf dem Ereignishorizont kann in weiter Entfernung nicht registriert werden. Der Ereignishorizont erscheint als Schwarzes Loch.

Hinweis:

Die Schwarzschild-Metrik und die Verhältnisse auf dem Ereignishorizont haben sich hier allein aus der Lorentz-Invarianz und der Annahme eines erhaltenen Impulsgradienten ergeben. Üblicherweise gewinnt man diese Ergebnisse aus den Einstein-Gleichungen der ART. Dort wird vor allem auch die Energie des Gravitationsfeldes berücksichtigt und führt zu einer komplizierten Nichtlinearität.

Hier wirft sich die Frage auf, ob diese Energie überhaupt zu berücksichtigen ist. Es sieht doch so aus, als wären Gravitationsfeld und Raumzeitkrümmung zwei äquivalente Konzepte, wobei jedoch das eine oder das andere gewählt wird. In den Einstein-Gleichungen der ART werden die Konzepte jedoch vermischt, sie werden gleichzeitig angewendet.

Die Einstein-Gleichungen liefern Aussagen für den Innenraum der Schwarzen Löcher, die jedoch nicht überprüfbar sind. Alle bisherigen Beobachtungen zur ART werden durch die Schwarzschild-Metrik richtig erklärt, und diese ergibt sich auch ohne die Einstein-Gleichungen.

Anhang: Christoffel-Symbole aus Metrik

Die Christoffel-Symbole sind in (8-1) über die Grundvektoren und deren Ableitungen definiert. Zur Beschreibung eines gekrümmten Raumes geht man in der Regel von der Metrik aus, nicht von Ko-ordinatentransformationen und Grundvektoren. Daher drücken wir die Christoffel-Symbole durch die Metrik aus.

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34 K.Bräuer: Ganzheitliche Theorie der Physik

( )( )

( )( )

( ) ( ) ( ) ( )

( ) ( )4 42

4 4 4 4 4 42 24 4mit:

ist:

r r

q q q

g g g r r r rg g

q q q q q q q q q

g

q

κ ν µ

κµ µ κκ µν ν ν ν µ κ κ ν µ

µκν

∂ ∂⋅∂ ∂ ∂

∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂= ⋅ + ⋅ = ⋅ + ⋅∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂ ∂

∂∂� �

�� � � � �

� �

( ) ( )

( ) ( )4 42

4 42

r r

q q q

r r

q q q

g

q

κ µ ν

µ ν κ

κνµ

∂ ∂⋅∂ ∂ ∂

∂ ∂+ ⋅∂ ∂ ∂

∂+∂� �

� � ( ) ( )

( ) ( )4 42

4 42

r r

q q q

r r

q q q

g

q

κ ν µ

µ ν κ

µνκ

∂ ∂⋅∂ ∂ ∂

∂ ∂+ ⋅∂ ∂ ∂

∂−

∂� �

� � ( ) ( )4 42r r

q q qκ µ ν∂ ∂+ ⋅

∂ ∂ ∂

� �

( ) ( ) ( )( )

( )( )

44 424

44

2 2

2 2

1also:

2

gr rg

q q q q

gg g g

q

g ggg

q q q

µκµ µ κ ν

λµ λλκ κλ µνν

κµ µνλ λκ κνµν ν µ κ

∂∂ ∂= ⋅ = ⋅∂ ∂ ∂ ∂

∂= ⋅ = Γ

∂∂ ∂ ∂Γ = + − ∂ ∂ ∂

�� �

(8-11)

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35

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9. Referenzen

[1] Kurt Bräuer: 'Mathematischer Vorbereitungskurs für das Physikstudium', www.kbraeuer.de – Lehre - Mathematischer Vorbereitungskurs …