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1Kapitel 1
Das digitale Unternehmens-gedächtnis SAP S/4HANA
Was sind SAP S/4HANA, SAP S/4HANA Utilities und die SAP S/4HANA
Cloud? Welche Möglichkeiten und Vorteile bringen die Lösungen mit
sich? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Kapitel.
In diesem Kapitel vermitteln wir Ihnen das Basiswissen zur neuen Produktlinie SAP
S/4HANA und damit auch zu SAP S/4HANA Utilities. Dabei beschreiben wir die
Grundlagen und Konzepte sowie das technische Fundament der Lösung. Anschlie-
ßend geben wir Ihnen einen ersten Überblick über SAP S/4HANA Utilities und stellen
Ihnen die neue Public-Cloud-Lösung SAP S/4HANA Cloud vor.
1.1 Grundlagen von SAP S/4HANA
Für SAP ist SAP S/4HANA kein direkter Nachfolger der SAP Business Suite, vielmehr
stellt SAP S/4HANA eine neue Produktlinie mit umfangreichen architektonischen
und konzeptionellen Änderungen dar.
In diesem Abschnitt geben wir Ihnen einen Überblick über die Prinzipien, die grund-
legenden Merkmale der Architektur und die Technologie von SAP S/4HANA.
1.1.1 Redesign
Bei der Entwicklung von SAP S/4HANA hat SAP ein umfangreiches Redesign seines
Kernprodukts durchgeführt. Dabei wurde ein Großteil der Systemarchitektur mit
dem Ziel überarbeitet, die Unternehmenssoftware in vielen Bereichen wesentlich zu
vereinfachen und zu verbessern.
Wurden in der SAP Business Suite einzelne Anforderungen durch unterschiedliche
Lösungsansätze abgedeckt, so versucht SAP diese Redundanz mit SAP S/4HANA zu
beseitigen. Mit SAP S/4HANA soll es nach dem Principle of One nur noch einen
Lösungsansatz für eine Anforderung geben. Ähnliches gilt für den Einsatz von Tech-
nologien und die Benutzeroberfläche. Dies soll die Systemarchitektur und die War-
tung enorm vereinfachen, Innovationszyklen beschleunigen und dem System mehr
Flexibilität verleihen.
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
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Die Umsetzung des Principle of One führte zu einer signifikanten Reduzierung von
Anwendungen und Transaktionen. Aufgrund dieser Änderungen sind bislang ver-
wendete Funktionen möglicherweise nicht mehr verfügbar. Dies führt dazu, dass
Geschäftsprozesse angepasst und andere Funktionen genutzt werden müssen. Ande-
rerseits gibt dies Unternehmen die Chance, ihre mit der Zeit gewachsenen Prozesse
zu überdenken und deutlich zu vereinfachen. SAP unterstützt seine Kunden bei der
Identifikation dieser Änderungen mit der im späteren Verlauf des Abschnitts
beschriebenen Simplification List. Abbildung 1.1 stellt die grundlegenden Folgen des
Principle of One dar.
Abbildung 1.1 Folgen des Principle of One
Mit dem Principle of One geht eine wesentliche Verschlankung des Datenmodells
einher. Dies führt zu einer Reduzierung der Tabellenanzahl und einer Anpassung der
Tabellen an die neue Datenbanktechnologie (siehe Abschnitt 1.1.2, »Die SAP-HANA-
Datenbank«). Besonders deutlich wird dies am Wegfall von Summen- und Indextabel-
len, die für den optimalen Betrieb mit zeilenorientierten Datenbanksystemen not-
wendig waren, nicht jedoch für den spaltenorientierten Ansatz der neuen SAP-
HANA-Datenbank.
Damit die Eigenentwicklungen und Erweiterungen der SAP-Kunden trotz der Neuge-
staltung des Datenmodells weiterhin nutzbar bleiben, hat SAP sogenannte Compati-
bility Views eingeführt.
Unter SAP S/4HANA werden keine Datensätze mehr in alle bisher verwendeten
Tabellen geschrieben, sondern nur noch in unbedingt erforderliche oder neue, zen-
trale Tabellen. Damit auch Zugriffe auf alte Tabellen genutzt werden können, sind
Compatibility Views – vereinfacht ausgedrückt – Verweise von alten auf andere (neue
oder bereits bekannte) Tabellen. Technisch gesehen haben die Compatibility Views
die gleichen Namen und enthalten auch die gleichen Spalten wie die ersetzten Tabel-
len. Abfragen im ABAP-Code können aus diesem Grund in der bisher gewohnten
Wegfall von Lösungsszenarien
Wegfall von Transaktionen
Optimierung der Datenbankstrukturen
Vereinheitlichung der technischen Plattform
ein Lösungsansatz zur Abbildung einer Anforderung
Principle of One
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1Form erfolgen, im Hintergrund werden sie in der Datenbankschicht auf die jeweils
fortgeschriebenen Datenbanktabellen umgeleitet.
Daneben hat SAP mit SAP S/4HANA die neue, rollenbasierte, intuitive und einfache
Benutzeroberfläche SAP Fiori eingeführt (siehe Abschnitt 1.1.4), die das Principle of
One auch auf der Oberflächenebene umsetzt.
Um Kunden den Wechsel auf SAP S/4HANA zu erleichtern, stellt SAP die Simplifica-
tion List zur Verfügung. In der Simplification List sind alle Änderungen und Vereinfa-
chungen beschrieben und bewertet, die SAP vorgenommen hat. Außerdem enthält
die Liste Empfehlungen, wie Sie bei der Implementierung von SAP S/4HANA vorge-
hen sollten. Für die einzelnen Komponenten der SAP Business Suite enthält sie
zudem Hinweise darauf, welches Abbildungsszenario mit SAP S/4HANA künftig wie
unterstützt werden kann. Ausgewählte Lösungen der SAP Business Suite können
auch künftig mit der neuen Plattform zusammen betrieben werden. Entsprechend
dem Principle of One gilt das aber nicht für alle Lösungen.
1.1.2 Die SAP-HANA-Datenbank
Eine der wesentlichen Neuerungen unter SAP S/4HANA ist die Nutzung der SAP-
HANA-Datenbank. Diese basiert im Gegensatz zu früher genutzten Datenbanken auf
der In-Memory-Technologie. Dabei werden Daten im Arbeitsspeicher des Systems
gespeichert und verarbeitet. Im Vergleich zur herkömmlichen Speicherung auf der
Festplatte ermöglicht dies eine enorme Steigerung der Zugriffsgeschwindigkeit auf
die Daten.
Ein Nachteil der In-Memory-Technologie sind insbesondere die bedeutend höheren
Kosten für den Arbeitsspeicher. Prinzipiell birgt die Datenhaltung im Hauptspeicher
die Gefahr, dass die Daten bei Systemabstürzen verloren gehen. Dies kann auch bei
Stromausfällen der Fall sein. Um die dauerhafte Speicherung der Daten und abge-
schlossenen Transaktionen zu gewährleisten und bei Fehlern des Systems Daten wie-
derherstellen zu können, arbeitet die SAP-HANA-Datenbank mit regelmäßigen
Sicherungspunkten. Beim Erreichen eines Sicherungspunktes werden die Daten pa-
rallel zum operativen Systembetrieb auf andere Speichersysteme, wie beispielsweise
Festplatten, übertragen. Zwischen den Sicherungspunkten wird zusätzlich ein Trans-
aktionslog geführt, in dem alle Datenbankoperationen protokolliert werden. Diese
Kombination garantiert die Konsistenz und Dauerhaftigkeit der Daten und ermög-
licht die Wiederherstellung eines Systemzustandes. Durch die Neugestaltung von
SAP S/4HANA wurde auch der Speicherbedarf des Systems signifikant reduziert, was
den höheren Kosten für den Arbeitsspeicher entgegenwirkt.
Eine weitere mit der SAP-HANA-Datenbank einhergehende Neuerung ist die spalten-
orientierte Arbeitsweise. Daten in Datenbanken werden meistens zweidimensional
in Form von Tabellen mit Zeilen und Spalten dargestellt. Die physikalische Speiche-
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rung auf Datenträgern erfolgt jedoch in eindimensionaler Form. Bei der SAP-HANA-
Datenbank werden Daten spaltenweise und nicht, wie bei herkömmlichen Daten-
bankarchitekturen üblich, zeilenweise abgespeichert. Abbildung 1.2 verdeutlich die-
sen Zusammenhang.
Abbildung 1.2 Zeilen- und spaltenorientierte Datenspeicherung
Die spaltenorientierte Arbeitsweise beschleunigt besonders den Zugriff auf Teile
eines Datensatzes (z. B. auf den Saldo eines Sachkontos der FI-Einzelposten), während
bei der zeilenorientierten Arbeitsweise der Zugriff auf ganze Datensätze beschleu-
nigt wird.
Sollen bei der zeilenorientierten Arbeitsweise nur Teile eines Datensatzes geladen
werden, muss meistens trotzdem der ganze Datensatz geladen und anschließend
zerlegt werden. Dies führt zu einem erhöhten Datenvolumen und Ressourcenbedarf.
Außerdem kommt es viel seltener vor, dass ganze Datensätze geladen werden müs-
sen, daher bringt der spaltenorientierte Ansatz zumeist wesentliche Geschwindig-
keitsvorteile mit sich.
Die Nutzung der SAP-HANA-Datenbank verspricht völlig neue Möglichkeiten für die
Entwicklung sowie die Erweiterung von Anwendungen, erfordert dabei jedoch auch
neue Vorgehensweisen. Aufgrund der kontinuierlich wachsenden Datenmengen ist
das bei Entwicklern beliebte Lesen großer Datenmengen und Verarbeiten auf Appli-
kationsebene nicht mehr zeitgemäß. Es ist aufgrund des Datenvolumens schlicht-
weg zu zeitintensiv, die Daten vom Datenbankserver in den Applikationsserver zu
übertragen und dort zu verarbeiten. Mit der SAP-HANA-Datenbank ist es nun mög-
lich, rechenintensive Prozesse direkt in die Datenbank zu verlagern und damit die
Übertragung in den Applikationsserver zu vermeiden. Diese Verlagerung rechenin-
tensiver Kalkulationen wird als Code Pushdown bezeichnet und führt zu signifikan-
ten Geschwindigkeitsvorteilen.
zeilenorientiert spaltenorientiert
logische Speicherung
physikalische Speicherung
A B C A B C A B C A A A B B B C C C
Spalte 1Zeile 1 Zeile 2 Zeile 3 Spalte 2 Spalte 3
Spalte 2 Spalte 3Zeile 1 A B C
Zeile 2 A B C
Zeile 3 A B C
Spalte 1
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1Entwicklungen für SAP S/4HANA erfolgen künftig also sowohl auf Datenbankebene
als auch weiterhin mit der SAP-Programmiersprache ABAP.
SAP HANA Studio
Im Zusammenhang mit der SAP-HANA-Datenbank wird heute vor allem das SAP
HANA Studio als Entwicklungsumgebung eingesetzt. Es basiert auf der Open-Source-
Entwicklungsumgebung Eclipse, kann mit Plug-ins beliebig erweitert werden und
wird lokal auf dem Rechner des Anwenders installiert. Abbildung 1.3 zeigt die Eclipse-
Oberfläche des SAP HANA Studios.
Abbildung 1.3 SAP HANA Studio
Hier können Sie Objekte sowohl grafisch als auch textuell modellieren. Das bedeutet,
dass Sie Objekte z. B. in ABAP sowohl mithilfe der Oberfläche per Texteingabe (klassi-
sche Implementierung) als auch mithilfe eines grafischen Werkzeugs erstellen kön-
nen. Mit dem grafischen Werkzeug können Sie Objekte erzeugen, ohne selbst
Quelltext schreiben zu müssen, dieser wird durch das Programm erzeugt.
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Die beiden wesentlichen Menüeinträge in SAP HANA Studio sind der Catalog und der
Content. Die wesentliche Neuerung unter SAP S/4HANA stellen allerdings die Funkti-
onen des Contents dar: Hier ist es möglich, mit den SAP-HANA-Datenbankmodellen
zu arbeiten. Das Ziel dieser Datenmodellierungen ist der Code Pushdown aus Logi-
ken der Datenverarbeitung in Richtung der Datenbank.
ABAP-Entwicklung
Das Backend eines SAP-S/4HANA-Systems ist weiterhin in ABAP entwickelt. Um die
Potenziale von SAP S/4HANA optimal nutzen zu können, ist es notwendig, sich mit
einigen Neuerungen auseinanderzusetzen, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen:
� Eine der bedeutendsten Neuerungen ist eine beachtliche Erweiterung von Open
SQL. Hier wurde eine veränderte Syntax eingeführt, jedoch ist für eine Abwärts-
kompatibilität auch die alte Syntax weiterhin gültig.
� Eine weitere wesentliche Neuerung sind die Core Data Services (kurz CDS). Für CDS
gibt es zwei verschiedene Implementierungen (ABAP und HANA), die sich sehr
ähnlich sind. Beide Implementierungen verwenden den Code-Pushdown und ver-
lagern damit die Programmlogik in die Datenbankschicht. CDS Views können auf
die Tabellen der eigentlichen Datenbank aufsetzen und eine Vielzahl von Funktio-
nen auf die Datenbanktabellen anwenden. Die so entstandenen Daten werden
über die CDS Views zur Verfügung gestellt.
� Auch für die ABAP-Entwicklung in der Open-Source-Plattform Eclipse werden
Plug-ins, die sogenannten ABAP Development Tools, angeboten.
� Selbstverständlich ist für die ABAP-Entwicklung auch die ABAP Workbench weiter-
hin nutzbar. Diese unterstützt jedoch keine neuen Funktionen, wie beispielsweise
die Implementierung von Fiori-Apps.
Erweiterbarkeit von SAP S/4HANA
Auch unter SAP S/4HANA ist die umfangreiche Erweiterung der Lösung weiterhin
möglich. Dabei werden zwei Typen von Erweiterungen unterschieden:
� In-App-Erweiterungen
Erweiterungen innerhalb des Systems. Diese werden noch einmal in drei Unter-
gruppen unterteilt:
– Key-User-Erweiterungen: Mit Key-User-Erweiterungen sind Erweiterbarkeits-
funktionen gemeint, die von Anwendungsexperten und Entwicklern über
Erweiterbarkeits-Apps realisiert werden können.
– Klassische Erweiterungen: Klassische Erweiterungen sind ein Sammelbegriff für
alle bereits aus den SAP Business Suites bekannten Erweiterungstechniken. Bei
den klassischen Erweiterungen haben Sie den vollen Zugriff auf ABAP und die
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1SAP-HANA-Datenbank. Für die Umsetzung von diesen Erweiterungen ist ein
hohes Maß an technischem Know-how notwendig. Deshalb sind die klassi-
schen Erweiterungen eher Entwicklern vorbehalten.
– Side-by-Side-Erweiterungen: Side-by-Side-Erweiterungen erfolgen über die SAP
Cloud Platform (siehe Abschnitt 1.1.5). Mit dieser Erweiterungsplattform haben
Sie als Entwickler volle Flexibilität im Umfeld von Java, HTML5 und nativen SAP-
HANA-Services. Sie können z. B. neue Anwendungen auf dieser Basis entwickeln
und auf der SAP HANA Cloud Platform als Laufzeitumgebung betreiben.
Neben individuellen Anwendungen des Kunden können aber auch Cloud-Lösungen
von SAP (z. B. SAP SuccessFactors oder SAP Ariba) oder von Drittanbietern integriert
werden. Mit dem SAP-Kernsystem sind diese Erweiterungen lose über öffentliche
Schnittstellen verknüpft.
1.1.3 Analysewerkzeuge von SAP S/4HANA
Mit SAP S/4HANA stellt SAP diverse Analysewerkzeuge zur Verfügung, die für die
SAP-HANA-Datenbank optimiert sind. Viele der Analysen und Berichte, die früher in
SAP Business Warehouse (SAP BW) ausgelagert wurden, sind nun in SAP S/4HANA
integriert und ermöglichen damit verschiedene Echtzeitanalysen. Das in SAP
S/4HANA eingebettete SAP BW profitiert dabei besonders von der In-Memory-Tech-
nologie der SAP-HANA-Datenbank.
Einige der von SAP für den Aufbau des Berichtswesens unter SAP S/4HANA bereitge-
stellten Werkzeuge stellen wir Ihnen nachfolgend vor.
SAP Lumira Discovery
Mit SAP Lumira Discovery ist es möglich, eine Ad-hoc-Analyse von Daten aus SAP
S/4HANA und weiteren Quellen, wie beispielsweise SAP BW oder Microsoft Excel,
durchzuführen. Damit können Fachanwender relativ schnell und einfach Analysen,
Schaubilder und Übersichten erstellen und unterschiedliche Quellen kombinieren.
Außerdem können die Daten durch verschiedene Funktionen, wie die Definition von
Kennzahlen, die Modifikation von Merkmalen oder die Bildung von Datengruppen
und Hierarchien, aufbereitet werden.
Die Visualisierungen und Analysen können einfach per Drag & Drop erstellt werden.
Im Arbeitsbereich von SAP Lumira Discovery kann flexibel eine beliebige Anzahl von
Visualisierungen, KPIs, Tabellen, Filtern und erklärenden Texten arrangiert werden,
um die erzielten Ergebnisse der Ad-hoc-Analysen für andere Nutzer verständlich dar-
zustellen. Der Preview-Modus des Werkzeugs ermöglicht es, jederzeit die Darstel-
lungsweise und die Anwenderführung der Analyse zu überprüfen. Abbildung 1.4
zeigt die Oberfläche zum Erstellen von Ad-hoc-Analysen in SAP Lumira Discovery.
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Abbildung 1.4 Ad-hoc-Analysen mit SAP Lumira Discovery
Die fertigen Ad-hoc-Analysen können anschließend mit den SAP-BusinessObjects-
Werkzeugen verteilt oder an den im folgenden Abschnitt beschriebenen SAP Lumira
Designer weitergeleitet werden.
SAP Lumira Designer
Mit dem SAP Lumira Designer können dank JavaScript und HTML5 interaktive und
browserbasierte Anwendungen erstellt werden. Dazu zählen die adressatengerechte
Visualisierung von Kennzahlen sowie interaktive OLAP-Analysen. Außerdem kön-
nen Planungsanwendungen, wie beispielsweise SAP Business Planning and Consoli-
dation (SAP BPC), in den SAP Lumira Designer eingebettet werden.
Die im vorherigen Abschnitt mit dem SAP Lumira Designer erstellten Ad-hoc-Analy-
sen können unmittelbar in die Standardberichte aus dem SAP Lumira Designer inte-
griert werden. Als Datengrundlage können auch SAP BW, SAP HANA und mittels SAP-
BusinessObjects-Universen auch OLAP-Datenbanken von Drittanbietern an den SAP
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1Lumira Designer angebunden werden. Abbildung 1.5 zeigt die Oberfläche und die
Erstellung von Cockpits mit dem SAP Lumira Designer.
Abbildung 1.5 Erstellung von Cockpits mit dem SAP Lumira Designer
Dank seiner umfangreichen Funktionalität und der hohen Kompatibilität mit ande-
ren SAP-Reporting-Werkzeugen bietet SAP Lumira Designer die optimalen Voraus-
setzungen für Sie, einen webbasierten zentralen Einstiegspunkt in ein operatives
Standardberichtswesen zu schaffen.
SAP Analysis
Mit SAP Analysis steht Ihnen ein Analysewerkzeug zur Verfügung, das zusammen
mit SAP BW oder mit SAP S/4HANA genutzt werden kann. Das Werkzeug liegt webba-
siert und auch als Add-in für Microsoft Excel und PowerPoint vor. SAP Analysis
ermöglicht die Ad-hoc-Analyse von Daten und lässt sich ebenfalls intuitiv per Drag &
Drop bedienen.
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Sie können mehrere Berichtsquellen in Arbeitsmappen miteinander kombinieren
und mit den bekannten Formatierungswerkzeugen von Microsoft Excel bearbeiten.
Zusätzlich können die SAP-Daten mit dem Excel-Formeleditor und Excel-Diagram-
men verarbeitet werden.
Während der Fokus bei SAP Lumira auf der Erstellung von Diagrammen liegt, können
mit SAP Analysis wiederverwendbare Excel-Arbeitsmappen und Analysen in Tabel-
lenform erzeugt werden. Dort können Sie flexible Drill- und Dice-Operationen durch-
führen, Hierarchien (z. B. Sachkonten) darstellen und Reporting Cockpits anlegen. Die
Handhabung des Werkzeugs ähnelt der Arbeitsweise mit Excel-Pivot-Tabellen.
Abbildung 1.6 zeigt eine Cashflow-Struktur in hierarchischer Darstellung in SAP Ana-
lysis for Office.
Abbildung 1.6 Cashflow-Struktur in SAP Analysis
1.1.4 SAP Fiori
Das klassische SAP GUI der SAP Business Suite ist komplex und nicht intuitiv bedien-
bar. Vor allem die Bündelung unterschiedlicher Funktionen für unterschiedliche
Benutzerrollen auf einer Bildschirmmaske macht es unübersichtlich. Für die Erledi-
gung ihrer Aufgaben nutzen die meisten Anwender nur einen kleinen Teil der vorlie-
genden Funktionen.
Um die Akzeptanz der SAP-Software zu steigern und die Bedienung bedeutend zu
vereinfachen, hat SAP die Benutzeroberfläche von einer transaktionsorientierten hin
zu einer benutzerrollenorientierten gewandelt. Außerdem hat auch der Trend zu
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1einem orts- und geräteunabhängigen Zugriff auf die Systeme dazu beigetragen, dass
SAP sein Konzept der Benutzeroberflächen komplett überarbeitet und SAP Fiori ent-
wickelt hat.
Die zentrale Idee von SAP Fiori ist es, den Anwender und seine Anforderungen in den
Mittelpunkt zu stellen. Um dies zu bewerkstelligen, werden bei der Gestaltung der
Oberflächen zunächst die vorhandenen Benutzerrollen identifiziert. Anschließend
werden für jede Rolle Anwendungsfälle ausgemacht, die der jeweilige Benutzer benö-
tigt. Letztendlich wird jeder Anwendungsfall für die jeweiligen Rollen in eine eigen-
ständige Fiori-App umgesetzt.
Dies führt zu einfachen und optimierten Applikationen mit geringeren Einarbei-
tungszeiten der Anwender, zur Erhöhung der Produktivität sowie zur Kostenreduk-
tion und zu mehr Akzeptanz der Lösung durch den Anwender.
Fiori-Apps
SAP bietet mittlerweile eine große Zahl verschiedener Fiori-Apps für unterschiedli-
che Benutzerrollen im Unternehmen an. Dabei werden mehrere Typen von Fiori-
Apps unterschieden, über deren wesentlichste wir Ihnen nachfolgend einen Über-
blick geben:
� Analytische Apps
Analytische Apps ermöglichen unterschiedliche Echtzeitanalysen und benötigen
SAP HANA als Datenbank.
� Fact-Sheet-Apps
Fact-Sheet-Apps ermöglichen dem Anwender einen 360-Grad-Blick auf betriebs-
wirtschaftliche Objekte. Auch hier wird SAP HANA als Datenbank benötigt.
� Transaktionale Apps
Transaktionale Apps bieten klassische transaktionale Funktionen an, wie bei-
spielsweise das Anlegen einer Bestellung. Sie können zum Teil auch ohne die SAP-
HANA-Datenbank genutzt werden.
� Übersichtsseiten
Mit Übersichtsseiten werden dem Anwender Dashboards mit wichtigen Kennzah-
len und Fakten bereitgestellt. Auch für Übersichtsseiten wird SAP HANA als Daten-
bank benötigt.
� List-Reports
In List Reports werden große Mengen gleichartiger Datensätze ausgegeben. Die
Listen können beispielsweise gefiltert werden, um konkrete Auswertungen durch-
zuführen.
Abbildung 1.7 zeigt als Beispiel den Zugriff auf eine Anlage über die Fiori-App für die
Anlagenstammdaten.
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Abbildung 1.7 Fiori-App für die Anlagenstammdaten
Technische Architektur von SAP Fiori
Die technische Architektur von SAP Fiori basiert auf dem JavaScript-Framework
SAPUI5, einer Weiterentwicklung verschiedener Open-Source-Frameworks durch
SAP. Mit SAPUI5 sollen vor allem einfache und wiedererkennbare Benutzeroberflä-
chen geschaffen werden.
Dafür stellt SAP unterschiedliche UI-Elemente zur Verfügung und legt Designstan-
dards fest, damit sich Benutzer schnell und intuitiv in SAPUI5-Anwendungen
zurechtfinden. Die Geräteunabhängigkeit wird durch Responsive Webdesign erreicht,
dabei passt sich die Darstellung an das Endgerät, beispielsweise einen Laptop oder
ein Smartphone, und seine jeweilige Größe an.
Der Zugriff auf und das Verändern von Daten aus dem SAP-Backend erfolgt bei
SAPUI5-Anwendungen über OData-Services. OData steht für Open Data Protocol und
ist ein von Microsoft entwickeltes HTTP-basiertes Protokoll.
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1SAP Fiori Launchpad
Der zentrale Einstieg in die Fiori-Apps erfolgt über das sogenannte SAP Fiori Launch-
pad. Hier werden dem Benutzer alle seiner Rolle zur Verfügung stehenden Apps
übersichtlich angezeigt und können direkt gestartet werden. Das ebenfalls SAPUI5-
basierte SAP Fiori Launchpad können Sie individuell konfigurieren. Der Benutzer hat
die Möglichkeit, nicht benötigte Anwendungen aus seinem Launchpad zu entfernen
oder die vorhandenen Anwendungen frei anzuordnen und zu gruppieren. Außer-
dem können Sie über den Theme Designer das Design des SAP Fiori Launchpads indi-
viduell konfigurieren. Abbildung 1.8 zeigt ein Beispiel für ein SAP Fiori Launchpad.
Abbildung 1.8 SAP Fiori Launchpad
1.1.5 SAP Cloud Platform
Die SAP Cloud Platform ist eine von SAP S/4HANA unabhängige Platform-as-a-Ser-
vice-(PaaS-)Lösung. Sie nutzt ebenfalls die SAP-HANA-Datenbank und ermöglicht die
Entwicklung, Erweiterung und Bereitstellung von Anwendungen in einer sicheren
und von SAP gemanagten Cloud-Umgebung.
Neben Laufzeitumgebungen für unterschiedliche Anwendungen bietet die SAP
Cloud Platform diverse Services, beispielsweise für das Internet of Things oder Pre-
dictive Analytics und vieles mehr, an. Außerdem ermöglicht die SAP Cloud Platform
die Integration zwischen SAP-On-Premise- und SAP-Cloud-Lösungen sowie die Inte-
gration von Anwendungen von Drittanbietern. Abbildung 1.9 zeigt das SAP Cloud
Platform Cockpit und einige der angebotenen Services.
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Abbildung 1.9 SAP Cloud Platform Cockpit
Für die Entwicklung von Anwendungen stellt die SAP Cloud Platform zwei Umgebun-
den zur Verfügung. Die Cloud Foundry unterstützt unterschiedliche Programmier-
sprachen, unter anderem Java und Node.js, und zielt vor allem auf Microservice-
Architekturen ab. Die Neo-Umgebung unterstützt Java, HTML5 und SAP HANA XS
und ist vor allem für die Entwicklung von HTML5-basierten Webanwendungen geeig-
net. Abhängig von der Umgebung können unterschiedliche Services genutzt werden.
Eine Beschreibung der relevanten Services können Sie dem Buch SAP für Energiever-
sorger von Utecht und Zierau entnehmen (SAP PRESS Bonn 2018).
Für die Entwicklung von SAPUI5-Anwendungen, wie beispielsweise Fiori-Apps, ste-
hen in der SAP Cloud Platform insbesondere zwei nachfolgend vorgestellte Werk-
zeuge zur Verfügung: SAP Build und SAP Web IDE.
SAP Build
SAP Build unterstützt Entwickler in der Konzeptionsphase. Dabei wird auch hier der
in diesem Fall fiktive Anwender in Form sogenannter Personas in den Mittelpunkt
gestellt. Die Personas bilden damit ein Profil der fiktiven Anwender mit diversen
Informationen von Verantwortlichkeiten über Kompetenzen bis hin zu Zielen bezo-
gen auf die geplante Anwendung und helfen damit bei der Anforderungsaufnahme.
Abbildung 1.10 zeigt ein Beispiel einer Persona.
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Abbildung 1.10 Persona im SAP Build
Anschließend können per Drag & Drop klickbare und mit Daten angereicherte Proto-
typen in Form von Mock-ups erstellt werden. Diese können aus der Anwenderper-
spektive bedient und dank Fragebögen und Kommentaren schon vor der Entwick-
lung bewertet werden.
Abbildung 1.11 zeigt einen Prototyp in SAP Build, wie er auf einem Tablet dargestellt
werden würde.
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Abbildung 1.11 SAP Build – Prototyp
Aus dem Prototyp kann Quellcode generiert werden, der in der Entwicklungsphase
um Funktionalität erweitert wird.
SAP Web IDE
SAP Web IDE ist eine Entwicklungsumgebung in der Cloud, die über einen Browser
bedient wird und Teil der SAP Cloud Platform ist. Sie ist speziell auf die Entwicklung
von SAPUI5-Anwendungen zugeschnitten und wird von SAP kontinuierlich weiter-
entwickelt und um neue Funktionen ergänzt. Die hier entwickelten Anwendungen
können einfach in einer Laufzeitumgebung der SAP Cloud Platform veröffentlicht
und direkt im Browser getestet werden. SAP Web IDE unterstützt Entwickler mit vie-
len nützlichen Funktionen wie GIT-Repositories, Simulationsmöglichkeiten und
Vorlagen und beschleunigt damit wesentlich die Entwicklung von Anwendungen.
Abbildung 1.12 zeigt die Entwicklung mit SAP Web IDE im Webbrowser.
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1.2 SAP S/4HANA in der Versorgungswirtschaft
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1
Abbildung 1.12 SAP Web IDE im Browser
1.2 SAP S/4HANA in der Versorgungswirtschaft
Um den branchenspezifischen Anforderungen seiner Kunden gerecht zu werden,
bietet SAP neben dem branchenübergreifenden SAP S/4HANA die Branchenlösung
SAP for Utilities (SAP IS-U) sowie die Nachfolgelösung SAP S/4HANA Utilities für die
Versorgungswirtschaft an. Damit setzt SAP mit Erfolg die besonderen Anforderun-
gen der Versorgungswirtschaft an ihre IT-Systeme um.
In diesem Buch geben wir Ihnen einen Überblick über die für die Versorgungswirt-
schaft wesentlichen Funktionen der branchenübergreifenden SAP-Module in Ver-
bindung mit SAP IS-U bzw. SAP S/4HANA Utilities. Auch wenn SAP S/4HANA Utilities
die aktuelle Produktlinie von SAP darstellt, basieren viele der Funktionen auf dem
Vorläuferprodukt SAP IS-U. Dementsprechend steht eine Vielzahl der mit SAP IS-U
etablierten Komponenten und Funktionen in der neuen Lösung weiterhin zur Verfü-
gung.
Diese Komponenten und Funktionen wurden von SAP für den Betrieb unter SAP
S/4HANA, On-Premise-Version freigegeben (siehe Abbildung 1.13) und bilden damit
den Kern eines SAP-S/4HANA-Utilities-Systems. Im weiteren Verlauf des Buches wer-
den die Komponenten mit ihren Stammdaten und Prozessen detailliert beschrieben.
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Abbildung 1.13 Lösungs-Portfolio von SAP S/4HANA Utilities
Der in Abschnitt 1.1, »Grundlagen von SAP S/4HANA«, beschriebene Paradigmen-
wechsel von der SAP Business Suite auf SAP S/4HANA ist auch im Bereich der Versor-
gungswirtschaft spürbar. Die Komponenten aus SAP IS-U wurden durch Neuerungen
in unterschiedlichen Bereichen unter SAP S/4HANA optimiert. In Kapitel 4, »Die
Branchenlösung für die Versorgungswirtschaft«, erläutern wir diese Neuerungen
ausführlich.
Auch SAP S/4HANA Utilities profitiert von der Nutzung der SAP-HANA-Plattform.
Neben Performancevorteilen spiegelt sich das in der Anwendung verschiedener
Plattformdienste wider, die auf der Datenbank ausgeführt werden können.
Eine weitere wesentliche Neuerung ist die Integration diverser CRM-Funktionen als
Add-on in SAP S/4HANA Utilities. Dadurch entfallen die Nutzung von Middleware
und die Replikation von Stammdaten, da die CRM-Funktionen direkt in SAP
S/4HANA Utilities genutzt werden können. Um welche Funktionen es sich dabei han-
delt, wird in Kapitel 8, »Kundenorientierung mit CRM-Lösungen verbessern«, detail-
lierter beschrieben.
Neben den bewährten und optimierten On-Premise-Komponenten sieht SAP ver-
schiedene Cloud-Lösungen vor, die über die SAP Cloud Platform an das System ange-
bunden werden können. Im weiteren Verlauf unseres Buches geben wir einen
Überblick über die für die Versorgungswirtschaft wichtigsten Cloud-Lösungen. Eine
umfassende Beschreibung relevanter Cloud-Lösungen können Sie dem Buch SAP für
Energieversorger von Utecht und Zierau entnehmen (SAP PRESS Bonn 2018).
1.3 SAP S/4HANA Cloud
Nicht nur im Privatbereich werden in den letzten Jahren vermehrt Cloud-Dienste
adaptiert, auch in der Geschäftswelt hat die Cloud längst Einzug gehalten. Unterneh-
men investieren immer mehr in Cloud-Dienste, verlagern dabei auch ihre IT in die
Cloud und realisieren Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteile.
SAP for Utilities, On-Premise-Portfolio
CRM (Sales, Customer Service, Marketing)
IS-U Customer ServiceMeter Reading
Device Management
Energy Data Mgmt.
Billing
Intercompany Data Exchange – SAP CD (IDEX) Add-Ons required for dedicated markets
Invoicing
SAP S/4HANA
Contract Accounting (FI-CA)
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1.3 SAP S/4HANA Cloud
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1Auch SAP bietet unterschiedliche Cloud-Lösungen an, wie die bereits genannte SAP
Cloud Platform oder SAP-Hybris-Produkte, die bei SAP-Kunden immer mehr an Rele-
vanz gewinnen und eingesetzt werden. Hierzu gehört auch die neue Business Suite
SAP S/4HANA Cloud. Sie basiert auf gleichem Code wie SAP S/4HANA, deckt alle ERP-
Kernfunktionen ab und nutzt dabei umfassend die Vorteile der Cloud.
Um das Verständnis für die damit einhergehenden Vorteile zu erleichtern, werden
nachfolgend einige allgemeine Grundlagen zum Thema Cloud vermittelt.
1.3.1 Cloud-Grundlagen
Die Cloud stellt IT-Infrastrukturen, wie beispielsweise Rechenkapazität, Datenspei-
cher, Netzwerkkapazitäten oder auch fertige Software, dynamisch an den Bedarf
angepasst über ein Netzwerk, meist das Internet, zur Verfügung. Durch die Auslage-
rung der IT in die Cloud können sich Unternehmen trotz Reduzierung der IT-Kosten
voll und ganz auf ihre Unternehmensziele konzentrieren.
Die Cloud-Dienste können grundsätzlich in drei Ebenen eingeteilt werden (siehe
Abbildung 1.14):
� Infrastructure as a Service (IaaS)
Cloud-Dienstleister bieten den Zugang zu Rechenkapazitäten, Netzwerken und
Speicherplatz an. Der Vorteil liegt in der Skalierbarkeit und der damit einherge-
henden Anpassung des Bedarfs an die Kundenbedürfnisse.
� Platform as a Service (PaaS)
Cloud-Dienstleister bieten den Zugang zu Anwendungsfunktionalität, wie z. B.
Laufzeit- und Entwicklungsumgebungen zur Erstellung von Anwendungssoft-
ware, Datenbanken oder Webservices, an. Die Nutzer müssen sich dabei nicht um
die Verwaltung von Servern etc. kümmern.
� Software as a Service (SaaS)
Cloud-Dienstleister bieten Zugang zu Software an, die auf ihrer IT-Infrastruktur
läuft und vom Kunden als Dienstleistung genutzt wird, dabei läuft der Zugriff
meist ortsunabhängig über den Webbrowser. Die Installation, Wartung und Aktu-
alisierung der Software übernimmt der Anbieter.
Weiterhin können unter anderem folgende Cloud-Typen unterschieden werden:
� Private Cloud
Die Cloud erlaubt nur autorisierten Teilnehmern Zugriff, meist Firmenmitarbei-
tern eines festgelegten Unternehmens. Für hohe Ansprüche an Sicherheits- und
Datenschutzaspekte ist sie die erste Wahl. Aufgrund der kleineren Nutzergruppe
ist die Arbeitslastverteilung jedoch weniger effizient als bei der Public Cloud.
6264.book Seite 49 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
50
Die Private Cloud lässt sich in weitere Typen unterscheiden:
– Internal Private Cloud: Das Unternehmen betreibt die notwendige IT-Infra-
struktur selbst und behält dadurch die volle Kontrolle über die gespeicherten
Daten. Es entstehen Investitionskosten für die IT-Infrastruktur.
– Managed Private Cloud: Wie die Internal Private Cloud, jedoch wird diese durch
einen externen Anbieter gemanagt bzw. gewartet. Durch die Spezialisierung
des externen Anbieters kann von seinem Know-how profitiert und können
Kosten gespart werden.
� Public Cloud
Die Public Cloud ist öffentlich zugänglich. Hier können besonders gut Skalenef-
fekte ausgenutzt werden, da die Arbeitslast aufgrund der hohen Anzahl unter-
schiedlichster Nutzer sehr gut verteilt werden kann, was zu niedrigeren Kosten
führt. Allerdings gibt man die Kontrolle über die Unternehmensdaten ab, oft
haben Cloud-Dienstleister jedoch bessere Sicherheitsstandards als die unterneh-
menseigene IT-Infrastruktur.
Abbildung 1.14 Vergleich zwischen IaaS, PaaS und SaaS
Cloud-Lösungen werden oft zu On-Premise-Lösungen abgegrenzt. On-Premise-
Lösungen werden auf einer eigenen oder gemieteten IT-Infrastruktur betrieben, und
das einsetzende Unternehmen ist meistens für die Wartung, für Updates und Anpas-
sungen zuständig.
Zusammengefasst sind die Vorteile der Cloud vor allem Kosteneinsparungen bezo-
gen auf die IT-Infrastruktur und ihre Wartung durch IT-Fachleute, Flexibilität und
Skalierbarkeit sowie die höhere Ausfallsicherheit. Auch die schnellere Einführung
von Cloud-Lösungen ist ein Erfolgsfaktor. Nachteil ist vor allem die Abhängigkeit von
Leistungsfähigkeit, Sicherheitsstandards und Kompetenz des Cloud-Dienstleisters.
Außerdem muss man bedenken, dass die reibungslose Funktion der Cloud-Dienste
IaaS PaaS SaaS
Anwendung
Server
Anwendung Anwendung
Server Server
Middleware/Betriebssystem
Middleware/Betriebssystem
Middleware/Betriebssystem
6264.book Seite 50 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1.3 SAP S/4HANA Cloud
51
1von der eigenen Internetanbindung abhängt und gerade bei einem Zugriff von
unterwegs oder von ländlichen Gebieten aus Dienste nicht ordnungsgemäß funktio-
nieren könnten.
1.3.2 Eigenschaften der SAP S/4HANA Cloud
Neben der On-Premise-Lösung von SAP S/4HANA bietet SAP auch eine Public-Cloud-
Lösung von SAP S/4HANA mit der Bezeichnung SAP S/4HANA Cloud (ehemals SAP
S/4HANA Enterprise Management Cloud) für mittlere und große Unternehmen
sowie deren Tochtergesellschaften an.
Als SaaS-Produkt in der Public Cloud wird SAP S/4HANA Cloud komplett von SAP
gemanagt und vierteljährlich mit Updates und somit Innovationen und Verbesse-
rungen versorgt, ohne dass Ihr Geschäftsbetrieb wesentlich beeinträchtigt wird. Kos-
ten für das Einrichten einer Infrastruktur und Wartung entfallen somit vollkommen.
Der Zugang zum Produkt erfolgt über den Webbrowser und somit unabhängig vom
Standort des Nutzers und dank responsiven Webdesigns und SAP Fiori auch unab-
hängig vom Endgerät. Die Lösung basiert auf SAP HANA und bietet somit alle Vor-
teile der In-Memory-Datenbank und damit auch einen direkten Zugriff auf detail-
lierte Echtzeitinformationen.
Die Cloud-first-Strategie von SAP führt dazu, dass Innovationen vor allem zuerst bei
der Cloud-Lösung erscheinen. So ist man als Unternehmen bestens auf zukünftige
Entwicklungen und Technologien vorbereitet und kann nach einer Auslieferung
durch ein Update sofort von diesen profitieren.
Ein großer Vorteil der Lösung ist die schnelle Einsatzbereitschaft, die nur noch
Wochen oder Monate statt Monate oder Jahre beträgt. Als Unternehmen hat man
dadurch geringe Investitionskosten und verkürzt die Übergangszeit auf die neue
Lösung enorm.
Die SAP S/4HANA Cloud setzt vor allem auf Einfachheit. Dies betrifft besonders das
Datenmodell, die Benutzererfahrung, die Entscheidungsfindung sowie die Ge-
schäftsprozesse. Die Lösung konzentriert sich auf standardisierte Businessprozesse
und deckt in der aktuellen Version die Kern-ERP-Funktionalitäten ab. Diese können
daher branchenunabhängig genutzt werden. Branchenspezifische Prozesse werden
momentan durch die Lösung nicht abgedeckt und müssen durch hybride Einsatzsze-
narien und Erweiterungen realisiert werden. Andere SAP-Cloud-Lösungen wie SAP
SuccessFactors, SAP Ariba, SAP C/4HANA, SAP Hybris und SAP Fieldglass können an
die SAP S/4HANA Cloud angebunden werden. So können auch bestehende Lösungen
weiterhin genutzt werden.
6264.book Seite 51 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
52
Die hier beschriebene Version 1711 der SAP S/4HANA Cloud bietet die Schlüsselfunk-
tionen Finance, Sourcing and Procurement, Sales, Professional Services, Manufactu-
ring und Human Resources an. Die dazugehörigen Kernprozesse werden vorkonfigu-
riert ausgeliefert und basieren auf jahrzehntelanger Erfahrung von SAP auf diesen
Gebieten. Sie führen zu effektiveren und effizienteren Prozessen. Dies steht im
Gegensatz zur Komplexität und der notwendigen umfangreichen Anpassung der
On-Premise-Lösungen. Diese Prozesse werden unter SAP Best Practices zusammen-
gefasst und können im SAP Best Practices Explorer erkundet werden.
Die Cloud-Lösung soll möglichst viele Unternehmen erreichen, daher verfolgt SAP
hier eine Strategie der Standardisierung. Die Software soll nicht mehr, wie von On-
Premise-Lösungen her gewohnt, umfangreich an die unternehmenseigenen Pro-
zesse angepasst werden. Vielmehr sollen die Unternehmen ihre Prozesse an die hoch
standardisierten und optimierten Prozesse der SAP S/4HANA Cloud anpassen und
damit von der Erfahrung von SAP profitieren. Selbstverständlich können diese über
Erweiterungen und Schnittstellen nach wie vor den Bedürfnissen der Unternehmen
angepasst werden. Die Vielfalt an Prozessausprägungen soll jedoch kontinuierlich
sinken. Dies bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre oft komplizierten, ineffizien-
ten und mit der Zeit gewachsenen Prozesse zu überdenken oder komplett zu erneu-
ern. Für einen ersten praktischen Eindruck der Lösung empfehlen wir das Ausprobie-
ren des kostenlosen SAP S/4HANA Cloud Trials.
1.3.3 Zielgruppen
Die SAP S/4HANA Cloud richtet sich vor allem an mittelgroße und große Unterneh-
men. Mit der Cloud-Lösung sparen Sie an der notwendigen Infrastruktur, internen
und externen Personalkosten für Anpassung, Wartung und Support und können
anfallende Kosten besser planen. So können sich auch Unternehmen mit einem
niedrigen IT-Budget die neue Lösung leisten.
Eine weitere Zielgruppe wären örtlich verteilte Unternehmen mit vielen Geschäfts-
bereichen und Außenstellen. Bei früheren SAP-Lösungen musste SAP ERP an allen
Standorten eingesetzt, durch andere Software ersetzt oder über Behelfslösungen wie
einen Excel-Upload genutzt werden. Im Gegensatz dazu kann die SAP S/4HANA
Cloud von allen Standorten aus genutzt werden und muss nicht an jedem Standort
zuerst aufwendig eingeführt werden. Außerdem kann der Umstieg auf die SAP
S/4HANA Cloud genutzt werden, um an verschiedenen Standorten unterschiedlich
ausgeprägte Prozessabläufe zu standardisieren und somit eine unternehmensweit
einheitliche Ausprägung zu ermöglichen.
Besonders jungen Unternehmen bietet die SAP S/4HANA Cloud die Möglichkeit,
bewährte und lang erprobte Prozessabläufe zu nutzen und somit von SAPs Erfahrung
6264.book Seite 52 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1.3 SAP S/4HANA Cloud
53
1zu profitieren. Aber auch die Nutzung hybrider Modelle, wie beispielsweise der On-
Premise-Lösung am Firmenhauptsitz und der Cloud-Lösung an anderen Standorten,
ist denkbar und dank der nahtlosen Integration beider Lösungen einfach umsetzbar.
Bei Unternehmen mit stark modifizierten Prozessen sollte der Umstieg von SAP on
premise auf SAP S/4HANA Cloud mit Zwischenschritten über eine Managed Private
Cloud erfolgen. So können modifizierte Prozesse nach und nach an den Standard
herangeführt und Erweiterungen der Systeme reduziert werden.
1.3.4 Sicherheitsaspekte
Im Gegensatz zu On-Premise-Lösungen, bei denen man die Kontrolle über die Infra-
struktur und die Sicherheitsstandards behält, gibt man diese Kontrolle bei der SAP
S/4HANA Cloud gänzlich an SAP ab. SAP stellt unterschiedliche zertifizierte Rechen-
zentren, unter anderem auch in Deutschland, bereit. Modernste Brandschutzsys-
teme sichern die empfindliche Elektronik im Brandfall und redundante Stromver-
sorgung und Notstromgeneratoren versorgen das Rechenzentrum im Fall eines
Stromausfalls. Der Zutritt zu den rund um die Uhr bewachten Rechenzentren ist
streng reguliert und nur für ausdrücklich befugte Mitarbeiter möglich. Bei einem
Hardwareausfall wird die Last durch Virtualisierung auf andere Komponenten
umverteilt.
Der Datenaustausch zwischen Kunden und Cloud erfolgt verschlüsselt. Bei Anmel-
dung eines Kunden wird hierzu ein kryptografischer Schlüssel erzeugt und die Über-
tragung mittels HTTPS schützt die Daten vor Zugriff von Unbefugten. Der
Datenzugriff wird kontinuierlich überwacht und durch mehrere Firewalls geschützt.
Die Daten sind an klar vereinbarten Orten abgelegt, außerdem sorgt SAP für die Ein-
haltung gesetzlich vorgeschriebener Datenschutzbestimmungen. Support-Mitarbei-
ter erhalten nur mit Zustimmung des Kunden anlassbezogenen Zugriff.
Tägliche Voll-Backups und mehrmals täglich stattfindende inkrementelle Backups
sowie das Speichern dieser an einem zweiten Ort reduzieren die Wahrscheinlichkeit
eines Datenverlusts auf ein absolutes Minimum. Solche Sicherheitsstandards sind
aufgrund der immensen Investitionskosten nur im seltensten Fall bei der unterneh-
menseigenen Infrastruktur möglich. Daher kann der Einsatz der SAP S/4HANA Cloud
in Bezug auf die Sicherheit bedenkenlos empfohlen werden.
1.3.5 Two-Tier-Ansatz
Der Two-Tier-Ansatz sieht den Einsatz unterschiedlicher ERP-Systeme in der Mutter-
gesellschaft und Tochtergesellschaften vor. Besonders bei unterschiedlichen Ausprä-
gungen der Geschäftsmodelle der Schwesterunternehmen und global agierenden
Unternehmen ist dieser Ansatz aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
54
sinnvoll. Ein Beispiel hierfür wäre die Mercedes-Benz Energy GmbH, die als Tochter-
gesellschaft der Daimler AG die Entwicklung und den Vertrieb von Energiespeichern
übernimmt.
Es bietet sich an, in der Muttergesellschaft SAP S/4HANA in der On-Premise-Version
und in den Tochtergesellschaften die SAP S/4HANA Cloud einzusetzen. Abbildung 1.15
zeigt eine schematische Darstellung dieser Struktur. So können Tochtergesellschaften
flexibel bleiben, sich schnell an Marktveränderungen anpassen und dennoch optimal
in die On-Premise-Lösung der Muttergesellschaft integriert sein. Außerdem erlaubt
diese Konstellation eine Variation des Autonomiegrades einzelner Tochtergesell-
schaften, und auch die IT-Kosten der Tochtergesellschaften können reduziert werden.
Unternehmen können auf diese Weise die SAP S/4HANA Cloud schrittweise einfüh-
ren, ohne gleich das komplette Unternehmen auf SAP S/4HANA Cloud umzustellen,
und können sich damit auf eine zukünftige unternehmensweite Einführung vor-
bereiten.
Abbildung 1.15 Two-Tier-Ansatz mit SAP S/4HANA, On-Premise-Version
und SAP S/4HANA Cloud
Durch den Two-Tier-Ansatz können Tochtergesellschaften beispielsweise als unab-
hängige Vertriebsstelle agieren und damit den kompletten Order-to-Cash-Prozess
abwickeln. Die Muttergesellschaft hat dank der exzellenten Integration von SAP
S/4HANA Cloud kontinuierlichen Zugriff auf die Verkaufszahlen, den Status von
Kundenaufträgen, den Lagerbestand sowie weitere Informationen zur Überwachung
und Analyse der Verkaufsaktivitäten. Doch auch andere Szenarien, bei denen eine
engere Kooperation mit der Muttergesellschaft nötig ist, können mit dem Two-Tier-
Ansatz abwickelt werden. Ein Beispiel hierfür wäre die Bestellung und Abrechnung
über eine Tochtergesellschaft, während der Warenversand durch die Muttergesell-
schaft abgewickelt wird. Dank der nahtlosen Prozessintegration der Lösungen sind
Tier 1
Muttergesellschaft
SAP S/4HANA on Premise
Tier 2
SAP S/4HANA Cloud SAP S/4HANA Cloud SAP S/4HANA Cloud
Tochtergesellschaften
6264.book Seite 54 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1.3 SAP S/4HANA Cloud
55
1dieser und weitere Vorgänge wie Streckengeschäfte beim Two-Tier-Ansatz und der
SAP S/4HANA Cloud reibungslos realisierbar. Finanzdaten können zwischen Tochter-
und Muttergesellschaften mühelos ausgetauscht werden, eine zentrale Zahlungsab-
wicklung kann erfolgen, und Planungsdaten der Muttergesellschaft können mit
Tochtergesellschaften geteilt werden. So kann auf einen unternehmensweiten Single
Point of Truth zugegriffen werden.
Um konkurrenzfähig zu bleiben, erwerben Unternehmen oft kleine Produktionsstät-
ten als Tochterunternehmen, damit sie schneller Waren für regionsabhängige Kun-
denanforderungen fertigen können. Das Anbinden der Produktionsstätten an das
ERP-System des Unternehmens gestaltet sich meist schwierig und kostenintensiv.
Durch den Einsatz der SAP S/4HANA Cloud in den Produktionsstätten können diese
kostengünstig angebunden werden und dabei trotzdem flexibel bleiben. Die Lösung
deckt alle notwendigen Produktionsprozesse in einer standardisierten und optima-
len Form ab. Die Muttergesellschaft behält dabei durch die nahtlose Integration in
ihre Systeme den Überblick über die Performance und alle wichtigen Daten der Pro-
duktionsstätte, wie die Produktionsplanung, Fertigungsaufträge oder das Inventar,
und kann auf eine aufwendige Anbindung des alten ERP-Systems der neuen Tochter-
gesellschaft verzichten.
Auch die Beschaffung kann mit dem Two-Tier-Ansatz optimiert werden. In einer
Tochtergesellschaft kann komplett unabhängig von der Muttergesellschaft eine effi-
ziente Beschaffung mit eigenem Lieferanten- und Vertragsmanagement erfolgen,
während die Muttergesellschaft den Erfolg überwachen kann. Andererseits kann das
Vertragsmanagement auf die Muttergesellschaft verlagert und somit von besseren
Vertragskonditionen profitiert werden.
Dies sind nur einige Beispiele, die verdeutlichen, dass der Two-Tier-Ansatz nicht nur
theoretisch möglich ist, sondern bedeutende Vorteile mit sich bringen kann und
daher sehr praxisrelevant ist. Abschließend sollte angemerkt werden, dass natürlich
auch eine Kombination der SAP S/4HANA Cloud mit Nicht-SAP-Systemen denkbar
und unter vielen Umständen vorteilhaft sein kann.
1.3.6 Integration
Nicht nur für die Umsetzung des Two-Tier-Ansatzes ist eine nahtlose Integration
unterschiedlicher Systeme und Lösungen die Grundvoraussetzung für den Erfolg
eines Unternehmens.
Die SAP S/4HANA Cloud bietet neben der klassischen EDI-basierten zusätzliche
Ansätze der Integration. Am einfachsten gelingt die Integration über die sogenannte
native Integration. SAP stellt ausführliche Dokumentationen und Schritt-für-Schritt-
Anleitungen für die erfolgreiche native Integration im SAP API Business Hub zur Ver-
fügung, ganz ohne technisches Fachwissen kommt man jedoch auch hier nicht aus.
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
56
Folgende Systeme lassen sich aktuell durch die native Integration in die SAP
S/4HANA Cloud integrieren:
� SAP Ariba
� SAP Concur
� SAP ERP
� SAP Fieldglass
� SAP Cloud for Customer
� SAP SuccessFactors Employee Central
Eine weitere Form der Integration erfolgt über Programmierschnittstellen (APIs). Die
APIs lassen sich in zwei grundsätzliche Typen einteilen: Zum einen gibt es die HTTP(S)-
basierten APIs OData, REST und SOAP, die für die Integration der SAP Cloud Platform
und damit auch eine Fülle auf ihr entwickelter und bereitgestellter Applikationen
sowie Drittsysteme eingesetzt werden. Zum anderen gibt es die die traditionellen
SAP-APIs IDoc und BAPI, die meist für die Kommunikation mit SAP-On-Premise-
Lösungen eingesetzt werden.
Durch den Einsatz der nativen und der API-Integration, kann die Funktionalität der
SAP S/4HANA Cloud bedeutend erweitert werden, weitere Informationen sowie aus-
führliche Dokumentationen hierzu können Sie dem SAP API Business Hub entneh-
men.
1.3.7 Erweiterbarkeit
SAP verfolgt mit der SAP S/4HANA Cloud eine Strategie der Standardisierung. Die
Lösung soll die oft komplizierten und stark angepassten Prozesse von Unternehmen
durch einfache und auf Grundlage jahrelanger SAP-Erfahrung optimierte Prozesse
ersetzen. Außerdem soll gewährleistet werden, dass nach einem Update alle Funktio-
nalitäten, trotz vorhandener Erweiterungen, erhalten bleiben und damit auch Kos-
ten für Anpassungen erheblich reduziert werden. Bei den SAP-On-Premise-Lösungen
sind teilweise umfangreiche Anpassungen, teils auch im SAP-Code, möglich. Dies
führt dazu, dass einige Funktionalitäten nach einem Update der Lösung auf eine
neue Version nicht funktionsfähig sind und für den weiteren Einsatz aufwendig und
kostspielig überarbeitet werden müssen.
Um trotzdem zu gewährleisten, dass Unternehmen flexibel bleiben und die Lösung
an das Unternehmen und an Marktveränderungen anpassen können, während die
vierteljährlichen Updates ohne wesentliche Beeinträchtigung ihres Geschäftsbe-
triebs durchgeführt werden können, sind bei der SAP S/4HANA Cloud In-App-Exten-
sions und Side-by-Side-Extensions möglich.
Bei In-App-Extensions können Felder einfach an die Bedürfnisse von Unternehmen
angepasst werden. Ihre Bezeichnung kann geändert und sie können verschoben, hin-
6264.book Seite 56 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1.3 SAP S/4HANA Cloud
57
1zugefügt oder entfernt werden. Dementsprechend kann auch das Layout von Appli-
kationen, Formularen und Berichten verändert werden. Auch die Logik einer Applika-
tion, wie beispielsweise die Validierung von Eingabedaten, die Berechnung von
Vorschlagswerten oder die Abbildung von Datenfeldern aufeinander, kann erweitert
werden. Hierfür stellt die SAP S/4HANA Cloud einen Logikeditor zur Verfügung, mit
dem eingeschränkt ABAP-Code geschrieben, getestet und veröffentlicht werden kann.
Bei Side-by-Side-Extensions werden Erweiterungen auf der SAP Cloud Platform ausge-
führt und in die SAP S/4HANA Cloud integriert. Die Erweiterungen sind dadurch von
der SAP S/4HANA Cloud getrennt. Damit kann umfangreiche Geschäftslogik hinzuge-
fügt und trotzdem eine reibungslose Aktualisierung der Lösung gewährleistet werden.
1.3.8 Benutzeroberfläche
Das klassische SAP GUI der On-Premise-Lösung ist komplex, unübersichtlich und
nicht unbedingt intuitiv bedienbar. Wie SAP S/4HANA setzt auch die SAP S/4HANA
Cloud auf die neue und intuitive Benutzeroberfläche SAP Fiori (siehe Abschnitt 1.1.4).
Der zentrale Einstieg in die Lösung findet über ein Launchpad statt. Außerdem bietet
die SAP S/4HANA Cloud verschiedenste Möglichkeiten zur Darstellung und Filterung
von Daten, wie beispielsweise in unterschiedlichen Diagrammen oder durch frei
konfigurierbare multidimensionale Ausgaben. Abbildung 1.16 zeigt exemplarisch das
SAP S/4HANA Cloud Launchpad.
Abbildung 1.16 SAP S/4HANA Cloud Launchpad
6264.book Seite 57 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
58
1.3.9 Funktionsumfang
Die SAP S/4HANA Cloud ist eine voll funktionsfähige ERP-Lösung. Neben den für
einen reibungslosen Geschäftsablauf notwendigen Funktionen bietet die Lösung
auch unterstützende Funktionalität, wie beispielsweise den SAP CoPilot an. Dieser
fungiert als digitaler Assistent im SAP-System, der ähnlich bekannten Systemen im
Verbraucherbereich den Anwender unterstützt und zielgerichtet Informationen
anhand der spezifischen Rolle des Anwenders liefert.
Eine Beschreibung aller Funktionen der Lösung würde den Umfang dieses Buches bei
Weitem überschreiten, daher geben die nachfolgenden Abschnitte nur einen groben
Überblick über den grundlegenden Funktionsumfang der SAP S/4HANA Cloud.
Finanzen
Die SAP S/4HANA Cloud deckt die wichtigsten Prozesse und Kernfunktionen rund
um das Finanzwesen ab. Die Lösung bietet mehrere Möglichkeiten zur Verwaltung
offener Lieferantenrechnungen, die automatisch im Laufe des im folgenden
Abschnitt beschriebenen Procure-to-Pay-Prozesses erstellt oder manuell angelegt
wurden. Als Vorbereitung zur Zahlung einer Rechnung kann ein Kreditorenbuchhal-
ter offene Kreditorenpositionen einsehen und auf Wunsch Zahlungsbedingungen
oder Fälligkeitsdaten einer Rechnung anpassen. Lieferantenrechnungen können ent-
weder automatisch im Rahmen eines Zahllaufs, halb automatisch als Einmalzahlung
oder manuell beglichen werden. Bei automatisierten Zahlungen beginnt der Prozess
mit dem Einrichten der Kontrollinformationen und dem Einplanen und anschlie-
ßendem Freigeben des Zahlungsvorschlags. Außerdem kann hier ein zweistufiger
Genehmigungsprozess eingerichtet werden. Manuelle Zahlungen erfolgen außer-
halb des Systems, z. B. direkt über eine Online-Überweisung.
Die SAP S/4HANA Cloud unterstützt die Integration des SAP Financial Services Net-
works und vereinfacht damit die Anbindung von Banken für Zahlungen und Konto-
auszüge. Der Kreditorenprozess kann mit unterschiedlichen Analysetools überwacht
und gesteuert werden. Eine detaillierte Übersicht über die Kreditorenbuchhaltung
liefert das Launchpad. Hier können ausstehende Verbindlichkeiten, in Anspruch
genommene Skonti und weitere Kennzahlen überblickt werden. Außerdem können
die Daten für eine Tabellenkalkulation und die weitere Analyse exportiert werden.
Um die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls zu reduzieren, bietet die SAP
S/4HANA Cloud ein umfangreiches Kreditmanagement. Für Kunden können Boni-
tätsdaten gepflegt und diese zur Ermittlung eines Kreditlimits verwendet werden.
Sollte ein Kundenauftrag das Kreditlimit eines Kunden überschreiten, wird der Auf-
trag gesperrt und kann nur von autorisiertem Personal aufgehoben werden. Natürlich
können auch kundenspezifisch offene Posten, Mahnstufen und Zahlungseingänge
eingesehen werden.
6264.book Seite 58 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1.3 SAP S/4HANA Cloud
59
1Auch für die Debitorenbuchhaltung sind in der SAP S/4HANA Cloud umfassende
Funktionalitäten implementiert. Offene Rechnungen können überwacht und Zah-
lungen sowie Anzahlungen manuell oder automatisch durch das Einlesen von Kon-
toauszügen verbucht werden. Für säumige Kunden können Kontoauszüge und
Mahnschreiben mit einer entsprechenden Historie erstellt und die Kundenkommu-
nikation dokumentiert werden. Zudem sind umfangreiche Überwachungs- und Ana-
lysemöglichkeiten implementiert. Auf dem Launchpad sind Kacheln mit offenen
und überfälligen Forderungen, Zahlungsversprechen und weiteren Kennzahlen dar-
gestellt, die bei Unter- bzw. Überschreiten einstellbarer Toleranzen auf sich aufmerk-
sam machen. Durch einen Klick auf die entsprechende Kachel gelangt man zur
Detailansicht mit Daten in grafischer sowie tabellarischer Form. Zusätzlich hierzu
lassen sich Bankenstammdaten pflegen und Bankkonten verwalten. Damit erhalten
Sie stets einen Gesamtüberblick über die Liquidität des Unternehmens.
In der Anlagenbuchhaltung der SAP S/4HANA Cloud können Anlagen transparent
verwaltet, bewertet und Anlagenbewegungen wie Zugänge, Abgänge oder Transfers
dokumentiert werden. Dazu können diverse Stammdaten hinterlegt und Abschrei-
bungen, Monatsabschlüsse sowie Jahresabschlüsse und auch die Bilanzierung von
Anlagen im Bau durchgeführt werden. Außerdem sind eine grafische Darstellung des
Lebenszyklus von Anlagen sowie die Darstellung verschiedener Kennzahlen wie
Anschaffungs- und Herstellungskosten, kumulierte Abschreibung und Restbuchwert
möglich.
Ebenso lässt sich mithilfe der SAP S/4HANA Cloud das Controlling erheblich verbes-
sern. Dank der integrierten Marktanalyse können Finanzdaten abhängig von Markt-
segmenten dargestellt werden. Diese können unter anderem abhängig von Ge-
schäftsperioden betrachtet werden, um potenzielle saisonale Probleme zu identifi-
zieren, sie können durch zusätzliche Filter eingeschränkt oder für die Tabellenkal-
kulation exportiert werden. Gleiches gilt für die Analyse der Produktrentabilität.
Auch sie kann intuitiv und einfach abhängig von unterschiedlichsten Dimensionen,
wie beispielsweise der Produktlinie und Verkaufsniederlassung, betrachtet werden,
um gezielter Entscheidungen treffen zu können.
Dies war nur ein kurzer Auszug der Funktionalität, die SAP S/4HANA Cloud für das
Finanzwesen bietet. Die Funktionalität deckt aktuell alle notwendigen Prozesse für
ein erfolgreiches Finanzmanagement ab und wird mit den vierteljährlichen Updates
kontinuierlich erweitert.
Procure-to-Pay
Die SAP S/4HANA Cloud bildet den kompletten Procure-to-Pay-Prozess ab. Dabei wird
die gesamte Prozesskette von der Bestellung von Materialien oder Dienstleistungen
bis zur Bezahlung der Rechnungen abgewickelt.
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
60
Procure-to-Pay stellt die Grundlage für eine spätere Fertigung von Produkten dar.
Dabei müssen die richtigen Materialien zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, um
den Fertigungsprozess nicht zu verzögern und somit die Kosten zu minimieren.
Außerdem kann ein optimaler Procure-to-Pay-Prozess auch die Beschaffungskosten
senken und somit die Profitabilität eines Unternehmens steigern.
Grundlage für die Beschaffung ist das Stammdatenkonzept der SAP S/4HANA Cloud.
Hier müssen zunächst die Materialien und Lieferanten eingegeben werden. Für ein-
zelne Materialien können wiederum mehrere Lieferanten angegeben werden. Beim
Ausführen einer Bestellung werden die Lieferantendaten daraufhin automatisch
vom System übernommen.
Der Procure-to-Pay-Prozess beginnt mit der Suche nach den richtigen Lieferanten
und dem Management dieser. Die SAP S/4HANA Cloud unterstützt den Prozess
durch eine Lieferantenbewertung, Leistungsüberwachung sowie eine Lieferanten-
klassifizierung und -segmentierung. Es können unterschiedliche Einkaufskatego-
rien, wie beispielsweise Bürobedarf oder Hardware, erstellt und verwaltet werden.
Lieferanten können beispielsweise nach geografischer Lage oder Größe kategorisiert
werden. Dabei können Lieferanten auch in mehreren Kategorien enthalten sein, und
den Kategorien können Mitarbeiter und Materialien zugeordnet werden. Dank der
Kategorien können Lieferanten besser verglichen und somit der Beschaffungspro-
zess optimiert und Kosten reduziert werden. Die Vergleiche finden über Leistungs-
daten, interne oder externe Fragebögen und für bestimmte Kategorien erstellte
Qualifizierungsvorlagen statt.
Auf Basis von anpassbaren und durch Mitarbeiter der Beschaffung ausgefüllten Fra-
gebögen können für Lieferanten Scorecards erstellt werden. Mit deren Hilfe können
die Stärken und Schwächen eines Lieferanten bewertet, Verbesserungsmaßnahmen
eingeleitet und Lieferanten verglichen werden.
Kern des Procure-to-Pay-Prozesses sind Bestellungen. Obwohl Bestellanforderungen
wahrscheinlich am häufigsten automatisch über den Prozess der Materialbedarfspla-
nung erzeugt werden, können sie auch manuell erstellt werden. Ein Mitarbeiter kann
nach Materialien in einem Katalog suchen und diese in einen Warenkorb legen, der
zur Bestellanforderung wird. Sobald die Bestellanforderung erstellt wurde, muss sie
durch das Management genehmigt werden. Es können jedoch auch Genehmigungs-
schwellen festgelegt werden, so dass erst bei Überschreitung dieser eine Genehmi-
gung notwendig ist. Der Genehmigende kann regelbasiert eingestellt werden,
beispielsweise der Vorgesetzte des anfordernden Mitarbeiters. Alternativ kann auch
ein einzelner, spezifischer Genehmigender festgelegt werden. Nach der Prüfung und
Genehmigung wandelt der Einkäufer die Bestellanforderung in eine formale Bestel-
lung um. Sobald die Lieferung bei dem Mitarbeiter eingegangen ist, wird er den Emp-
fang bestätigen, und die Buchhaltung wird benachrichtigt. Genehmigte Bestellungen
6264.book Seite 60 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1.3 SAP S/4HANA Cloud
61
1müssen mit der Fertigung und dem Bestandsmanagement koordiniert werden.
Dabei müssen nicht nur der Beschaffungspreis, sondern auch die Lagerkosten
gesenkt werden und die Materialien zum richtigen Zeitpunkt bereitstehen.
In der SAP S/4HANA Cloud kann auch eine große einzelne Bestellung erstellt werden,
die über mehrere Termine geliefert wird. So kann ein Mengenrabatt in Anspruch
genommen werden, während die Lagerkosten minimiert werden. Außerdem sinken
dabei die für das Anlegen und Verwalten von Bestellungen anfallenden Kosten. Bei
der Bestellung können unterschiedliche Liefermengen zu unterschiedlichen Zeit-
punkten und somit saisonale Unterschiede, geplante Anlagenstillstände und andere
Anforderungen berücksichtigt werden. Ein Unternehmen kann so seine Kosten sen-
ken und die Produktivität steigern. Auch eine Konsignation lässt sich mit SAP
S/4HANA Cloud abwickeln.
Die Beschaffung von Direktmaterialien erfolgt ohne Terminierung über einen Stan-
dard-Workflow, der von der Bestellanforderung über die Bestellgenerierung, die
Bestellung beim Lieferanten bis hin zur Wareneingangs- und Rechnungsbearbeitung
reicht. Die SAP S/4HANA Cloud bietet mehrere Varianten dieses Standardablaufs.
Darüber hinaus erzeugt ein automatisierter Prozess unter Berücksichtigung der
Materialbedarfsplanung entsprechende Bestellanforderungen für die Produktion.
Bestellungen können außerdem manuell gedruckt und versendet, manuell oder
automatisch per E-Mail versendet oder als XML- oder PDF-Datei erstellt werden.
Nach dem Wareneingang können der Bestand und die Materialbelege periodisch
analysiert, der Bestand verwaltet und der bewertete Bestand geprüft werden. Auch
eine Serialnummern- und Chargenverwaltung ist möglich.
Rechnungen können bei Bedarf hochgeladen und mithilfe von OCR automatisch ein-
gelesen und Lieferantenrechnungen im System erstellt werden. Daraufhin kann eine
automatische Buchung oder ein Buchungsentwurf zur Prüfung durch die Buchhal-
tung bereitgestellt werden. Ferner kann mit der SAP S/4HANA Cloud auch das Ver-
tragsmanagement abgewickelt werden. Zu Kaufverträgen besteht die Möglichkeit,
Vertragsdetails zu erfassen und zu pflegen. Diese können unter anderem an einen
Fertigungsablauf gekoppelt werden, womit die Kostenverfolgung unterstützt wird.
Zu einem optimalen Procure-to-Pay-Prozess gehört auch ein erfolgreiches Bestands-
management. Bevor Materialien in den Bestand aufgenommen werden, sollten sie
auf ihre Qualität hin geprüft werden. Da nicht alle Waren geprüft werden können,
kann hierfür ein Prüflos genutzt werden. Das Qualitätsmanagement in der SAP
S/4HANA Cloud sieht diese Prüfung vor. Nachdem der Wareneingang zu einer Bestel-
lung gebucht wurde, können Prüflose eingerichtet und Prüfungen durchgeführt
werden.
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
62
Nach dem optionalen Prüfprozess gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Dazu
gehören unter anderem die Übernahme der Materialien in den frei verwendbaren
Bestand oder die Ablehnung der Materialien und eine Rückgabe an den Lieferanten.
Der Umfang der Qualitätsprüfung der Waren einzelner Lieferanten kann außerdem
abhängig von früheren Testergebnissen dynamisch angepasst werden. Die Bestands-
führung umfasst die Inventur und alle Lagerbewegungen, von der Verschrottung bis
zur Sperrung und Entsperrung von Beständen aus verschiedenen Gründen inklusive
der Anpassung der Produktrentabilität und der entsprechenden Buchungen.
Abgerundet wird der Procure-to-Pay-Prozess durch umfangreiche Reporting- und
Analysemöglichkeiten. Die SAP S/4HANA Cloud bietet Echtzeit-Reporting und -Über-
wachung sowie eine Bestandsanalyse. Mit den interaktiven SAP-Fiori-Kacheln auf
dem Dashboard erhält der Nutzer eine Übersicht über die wichtigsten Informationen
zum Procure-to-Pay-Prozess. Für einen besseren Überblick können die Kacheln so
weit angepasst werden, dass bei Unter- bzw. Überschreiten bestimmter Werte eine
farbliche Kennzeichnung erfolgt. Durch einen Klick auf die Kacheln gelangt man zur
Detailansicht. Hier kann zwischen einer tabellarischen und einer grafischen Ansicht
gewechselt werden, es können ein Export nach Excel erfolgen sowie weitere Optio-
nen ausgewählt werden.
Plan-to-Product
Eine effektive Produktionsplanung reduziert den Einsatz von Produktionsressour-
cen, seien es Materialien, Maschinen oder Personal. Dabei müssen Materialien recht-
zeitig für die Produktion verfügbar sein, während Lagerbestände minimiert werden
sollten. Außerdem muss sichergestellt werden, dass Produkte für Kunden verfügbar
sind, wenn sie gebraucht werden. Unterschieden wird zwischen Lagerfertigung und
Kundeneinzelfertigung sowie zwischen der diskreten, der Prozess- und der Serienfer-
tigung.
Da die Bedarfsplanung einem Unternehmen mitteilt, welche Materialien für einen
Produktionslauf beschafft werden müssen, werden zwei grundlegende Inputs benö-
tigt: eine Bedarfsprognose, d. h. die Menge der zu produzierenden Produkte und die
Rohstoffe, die für die Herstellung notwendig sind. Bevor die Materialbedarfsplanung
angestoßen wird, kann ein Materialbedarfsplaner die Materialdeckung durch vor-
handene Bestände einsehen. Anhand von übersichtlichen Grafiken kann der Planer
leicht erkennen, ob und wie lange die aktuellen Bestände den Bedarf decken können.
Anschließend können die Ergebnisse der Bedarfsplanung als Bestellanforderungen
angezeigt und ein Produktionsplan erstellt werden. Dieser kann von Produktionspla-
nern analysiert und bei Bedarf manuell angepasst werden. So kann man drei Unter-
scheidungen aufgrund der Fertigung vornehmen:
� Bei einer diskreten Lagerfertigung werden Planaufträge der Materialbedarfspla-
nung in Fertigungsaufträge umgesetzt, um den Produktionsprozess anzustoßen.
6264.book Seite 62 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
1.3 SAP S/4HANA Cloud
63
1Es gibt mehrere Schritte im Ablauf des Produktionsprozesses. Der erste Schritt ist
die Kommissionierung und Bereitstellung von Materialien für die Produktion.
Dieser Schritt führt dazu, dass die benötigten Materialien aus dem Lager in die Fer-
tigung für den Produktionslauf gebracht werden. Sobald die Materialien bereitge-
stellt sind, wird der Fertigungsauftrag freigegeben. Die Vorgänge des Produktions-
laufs können dabei einschließlich der Arbeitsschritte überwacht werden. Wenn
der Produktionslauf abgeschlossen ist, werden die Erzeugnisse an das Lager
gebucht. Es können außerdem Seriennummern hinzugefügt und der Produkti-
onsausschuss überprüft werden. Ähnlich erfolgt die Prozessfertigung, wobei die
SAP S/4HANA Cloud hier eine chargen- und rezeptorientierte Herstellung unter-
stützt.
� Bei einer Lager-Serienfertigung ist der Produktionslauf an einen Produktionsplan
mit Terminen und Mengen statt an einen Kundenauftrag gebunden. Die Produkte
werden in Stückzahlen über die Zeit produziert und nicht in diskreten Losen. Die
Produkte folgen einer identischen Abfolge auf der Fertigungsebene, der Fokus
liegt auf Homogenität, um die Effizienz zu steigern.
� Eine Einzelfertigung beginnt mit einem Angebot, das zu einem Kundenauftrag
führt. Sobald der Produktionsplaner den Kundenauftrag erhält, beginnt der Ferti-
gungsprozess analog zur diskreten Lagerfertigung.
Die SAP S/4HANA Cloud enthält zwei Prozesse zur Nachbearbeitung: einen für
Defekte, die während eines Produktionslaufs auftreten, und einen für Defekte nach
einem Produktionslauf. Diese ermöglichen es, entstandene Kosten entsprechend
zuzuordnen. Zur Vermeidung von Ausschuss und Verbesserung der Fertigung stellt
die SAP S/4HANA Cloud außerdem ein umfassendes Qualitätsmanagement zur Ver-
fügung.
Außerdem werden derzeit drei Arten der Instandsetzung unterstützt:
� Die korrektive Instandhaltung wird über einen Serviceauftrag geplant und folgt
einem Prozess, der die Bestellung von Teilen und die Kalkulation der Reparatur
ermöglicht. Dabei kann jeder Mitarbeiter eine Instandhaltungsanfrage erstellen.
� Bei einer Notfallinstandhaltung ist ein Fehler aufgetreten oder bestimmte Werte
liegen außerhalb von Toleranzen. Hier bleibt keine Zeit, eine Serviceanfrage zu
erstellen, daher kann das Problem zuerst bearbeitet und erst im Anschluss Infor-
mationen zu verbrauchten Materialien und Zeit eingetragen werden.
� Bei der planmäßigen Instandhaltung soll ein möglicher Ausfall verhindert werden.
Hier können Umfang und Zeit der Instandhaltungsarbeiten im Voraus geplant
sowie die Arbeiten und Kosten verfolgt werden. Auf höchster Ebene wird die vor-
beugende Instandhaltung durch eine Instandhaltungsstrategie geregelt, die eine
Regel für die Reihenfolge der geplanten Instandhaltungs- und Inspektionsaufga-
ben darstellt. Verschiedene Werke können dieselben Wartungsstrategien verwen-
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
64
den oder separate Wartungsstrategien pflegen. Auf einer niedrigeren Ebene
können spezifische Instandhaltungsmaßnahmen für verschiedene Arten der
Instandhaltung festgelegt werden. Diese Maßnahmen werden mit einer War-
tungsstrategie gekoppelt, um einen Wartungsplan zu erstellen der terminiert und
ausgeführt werden soll.
Order-to-Cash
Die SAP S/4HANA Cloud bietet einen umfassenden und flexiblen Order-to-Cash-Pro-
zess und stellt dabei besonders den Kunden in den Mittelpunkt.
Üblicherweise beginnt der Verkaufsprozess mit einer Kundenanfrage. Ein Vertriebs-
mitarbeiter kann daraufhin Informationen wie Verfügbarkeit und Preis der Produkte
abrufen oder nach Produkten suchen. Die Kundenanfrage wird im System gespei-
chert und kann bei Bedarf geändert oder storniert werden. Nach einer Anfrage kann
ein Kunde ein Angebot anfordern oder einen Artikel direkt kaufen. Vor einem Kun-
denauftrag kann die Kreditwürdigkeit des Kunden geprüft und ein individuelles Kre-
ditlimit festgelegt werden. Anschließend wird der Prozess in der Versandabteilung
fortgesetzt und damit der Kommissionier-, Verpackungs- und Versandprozess ange-
stoßen. Es können außerdem genaue Frachtkosten ermittelt und hinzugefügt wer-
den, da durch die Kommissionierung Gewicht und Maße bekannt sind. Der Prozess
endet mit der Erstellung einer Rechnung.
Zu diesem Prozess gibt es verschiedene Variationen, wie die unentgeltliche Abgabe
von Waren beispielsweise für Muster, die Nutzung einer Sammelfakturierung, der
Auftrag für einen Einmalkunden oder der Verkauf mit Anzahlung. Sollte eine Anzah-
lung erforderlich sein, ist die Weiterverarbeitung des Auftrags erst nach Eingang der
Anzahlung möglich. Lieferungen können anschließend analysiert und überwacht
werden.
Sollte der Bestand für einen Auftrag nicht ausreichen, kann der Kundenauftrag eine
Bestellanforderung auslösen, um den Bestand speziell für diesen Auftrag aufzufül-
len. Andererseits ist auch eine direkte Lieferung vom Lieferanten an einen Kunden
möglich. Dabei kann der Kundenauftrag automatisch eine Bestellung an den Liefe-
ranten mit direkter Lieferung an den Kunden auslösen.
Die SAP S/4HANA Cloud unterstützt auch die Konsignation. Dabei werden Produkte
an einen Kunden geliefert und bei ihm gelagert. Erst durch Entnahme der Produkte
aus dem Lager realisiert der Kunde den Kauf. So können Lagerkosten gespart und
nicht verkaufter Konsignationsbestand zurückgegeben werden.
Die Naturalrabattabwicklung in der SAP S/4HANA Cloud ermöglicht es einem Unter-
nehmen, einen Mengenrabatt in Form von Gratisprodukten zu gewähren, wobei die
Menge sich nach dem Kaufvolumen richtet. Dies erzeugt einen zusätzlichen Anreiz
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1.3 SAP S/4HANA Cloud
65
1für Einkäufe oder Mengeneinkäufe. Selbstverständlich bietet die Lösung auch unter-
schiedlichste Möglichkeiten, um gewöhnlich Rabatte abzuwickeln.
Natürlich kann es beim Bestellprozess zu unterschiedlichsten Problemen kommen.
Um sie zu beheben, kann der zuständige Mitarbeiter nach Kundenaufträgen suchen
oder Probleme nach Kriterien und Auftragsstadien filtern und die Daten in tabellari-
scher oder grafischer Form ausgeben lassen. Die SAP S/4HANA Cloud unterstützt den
Mitarbeiter bei der Problemlösung und lenkt ihn durch eine angepasste Menüstruk-
tur zu den richtigen Transaktionen, um die Probleme schnellstmöglich zu beheben.
Die SAP S/4HANA Cloud stellt eine reibungslose Retourenbearbeitung und Rück-
erstattung zur Verfügung und sorgt damit unter anderem für zufriedenere Kunden.
Die Retoure kann während des gesamten Prozesses verfolgt werden. Dadurch wird
sichergestellt, dass das Produkt zurückgegeben, in den entsprechenden Bestand
gebucht und eine Rückerstattung veranlasst wird. Auch eine grafische Darstellung
des Prozesses ist möglich und unterstützt den zuständigen Mitarbeiter bei einer
eventuellen Problemlösung.
Der gesamte Order-to-Cash-Prozess lässt sich durch intelligente Grafiken überwa-
chen und analysieren. Dabei können die Daten nach verschiedenen Kriterien, wie
beispielsweise Kunde, Verkaufsorganisation, Zeitraum, Material etc., gefiltert wer-
den. Dadurch werden der Prozess gemanagt, die einzelnen Abläufe optimiert und so
auch die Effizienz des Unternehmens gesteigert.
Projektmanagement
Ein effektives Projektmanagement ist unabdingbar für den Erfolg eines Unterneh-
mens. Mit der SAP S/4HANA Cloud können Sie interne und Kundenprojekte erfolg-
reich managen. Bevor ein Kundenprojekt angelegt werden kann, müssen die
Kundenstammdaten bereits im System eingerichtet sein. Anschließend können
Start- und Endtermine sowie projektspezifische Daten wie Projektname und -num-
mer festgelegt und Arbeitspakete für das Projekt definiert werden. Die Arbeitspakete
werden in Aufgaben unterteilt. Den einzelnen Aufgaben können Rollen mit den erfor-
derlichen Fähigkeiten sowie dem Aufwand zugewiesen und somit auch die daraus fol-
genden Kosten und Erlöse ermittelt werden. In der SAP S/4HANA Cloud können Sie
den Rollen Projektbeteiligte zuordnen. Dabei werden diese anhand ihrer Verfügbar-
keit und der Übereinstimmung ihrer Fähigkeiten bewertet und so eine optimale Aus-
wahl unterstützt. Der Ressourcenmanager kann diese anschließend überprüfen und
bestätigen. Die Zeiterfassung erfolgt über eine einfache Fiori-App und Arbeitszeitblät-
ter, die an Projektaufgaben gebunden sind. Dadurch, dass der Zugriff von jedem End-
gerät aus möglich ist, wird die Wahrscheinlichkeit einer zeitnahen und somit genauen
Zeiterfassung erhöht. Die Kostenerfassung erfolgt über die native integrierte SAP Con-
cur Mobile App. Hier können Ausgaben zusammen mit Bildern der zugehörigen
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
66
Belege erfasst werden. Selbstverständlich ist mit dem Einsatz der SAP S/4HANA Cloud
eine umfassende Abrechnung der Projekte gewährleistet.
Der Projektfortschritt lässt sich dank der SAP-HANA-Technologie in Echtzeit anzei-
gen, und Projektrisiken können schnell und sicher identifiziert werden. Außerdem
kann die Margen-Performance von Kundenprojekten anhand unterschiedlicher
Dimensionen überwacht und Margen-, Umsatz-, Kosten- und Arbeitsanalysen kön-
nen durchgeführt werden. Die Rentabilität eines Projekts kann nach Projekt, Kunde,
geplanter oder abgerechneter Arbeit für ein Projekt und weiteren Parametern darge-
stellt werden. Die SAP S/4HANA Cloud unterstützt auch das Outsourcing von Dienst-
leistungen für ein Projekt, wobei ein Dritter einen Teil der Arbeiten für das Projekt
ausführt. Ebenso können Materialien, die zur Fertigstellung eines Projekts benötigt
werden, angefordert, bestellt, empfangen und fakturiert bzw. bezahlt werden. Bei
Bedarf können die Projektdaten für eine Weiterverarbeitung exportiert werden.
Interne Projekte haben einen ähnlichen Ablauf, jedoch ist hier keine Abrechnung
erforderlich. Dank der SAP S/4HANA Cloud behalten Sie stets die Kontrolle über lau-
fende Projekte, können diese effizient und rentabel durchführen und haben durch
einen integrierten Plan-Ist-Vergleich die Projektrentabilität immer im Blick.
1.3.10 SAP S/4HANA Cloud in der Versorgungswirtschaft
Mit der SAP S/4HANA Cloud will SAP vor allem branchenübergreifende Prozesse
abdecken. Branchenspezifische Prozesse, wie die der Versorgungswirtschaft, werden
in der Lösung dementsprechend nicht berücksichtigt. Diese Prozesse können jedoch
nach wie vor in SAP IS-U abgewickelt und in die SAP S/4HANA Cloud integriert wer-
den. So können Sie weiterhin von den hoch standardisierten und optimierten Pro-
zessen, der Standort- und Geräteunabhängigkeit und den kontinuierlichen
Innovationen der SAP S/4HANA Cloud profitieren.
Die SAP S/4HANA Cloud spielt besonders bei Unternehmen und Unternehmensbe-
reichen der Versorger eine Rolle, bei denen keine energiewirtschaftliche Verbrauch-
sabrechnung und Energielogistik benötigt wird. Dies können insbesondere Dienst-
leistungsunternehmen sein oder Unternehmen, die nur die neuen Kernfunktionen
benötigen.
Im Verbund der Cloud-Strategie in der Versorgungsindustrie spielt die SAP S/4HANA
Cloud als zentrale kaufmännische Komponente eine wesentliche Rolle. Auch das Ver-
tragskontokorrent (FI-CA) wird schrittweise in die SAP S/4HANA Cloud integriert und
bietet damit eine zentrale Integrationsmöglichkeit für verschiedene Abrechnungslö-
sungen und Abrechnungsmodelle in der Cloud (Revenue Management). Aktuell kön-
nen hier Stammdaten für Geschäftspartner und Vertragskonten angelegt, verwaltet
und analysiert werden. Außerdem können abrechenbare Positionen gemäß vorkon-
figurierten und anpassbaren Regeln abgerechnet, fakturiert und entsprechende
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1.3 SAP S/4HANA Cloud
67
1Belege angezeigt werden. Bereits bezahlte Rechnungen werden so gebucht und Rück-
läufer sowie Ausgangszahlungen verarbeitet. Darüber hinaus können Tages- und
Monatsabschlüsse und damit die Abstimmung zwischen dem Vertragskontokorrent
und dem Hauptbuch durchgeführt werden. Für den Vertragskontokorrent-Manager
stehen in der SAP S/4HANA Cloud außerdem verschiedene analytische Apps zur Ver-
fügung.
SAP plant, künftig weitere Funktionen des Vertragskontokorrents in die SAP S/4HANA
Cloud zu integrieren und somit den Umfang des Vertragskontokorrents kontinuier-
lich zu erweitern.
1.3.11 SAP Activate
Mit SAP Activate wird eine umfassende Vorgehensweise zur Einführung und Nut-
zung der SAP S/4HANA Cloud zur Verfügung gestellt. Dies erfolgt in den sechs nach-
folgend beschriebenen und aufeinander aufbauenden Phasen (siehe Abbildung 1.17).
Abbildung 1.17 Die sechs Phasen von SAP Activate
Discover
Die Phase Discover dient dazu, die Möglichkeiten sowie den Mehrwert der neuen
Lösung zu erfassen. SAP bietet hierfür eine Demoversion der SAP S/4HANA Cloud an,
mit der interessierte Kunden 14 Tage lang unterschiedliche Rollen und vordefinierte
Szenarien testen können. Das Testsystem ist komplett vorkonfiguriert und enthält
Beispieldaten aus der Praxis. Nach Ablauf der 14-tägigen Testzeit kann die Demover-
sion erneut gestartet werden, alle während der vorherigen Testphase vorgenomme-
nen Änderungen werden dabei gelöscht, und der Ausgangszustand wird wiederher-
gestellt. Zusätzlich sollte eine Beratung hinzugezogen werden, um am Ende der Phase
ein Grobkonzept für die Implementierung sowie eine Projektzeitplanung zu erstellen.
Prepare
In der Phase Prepare wird das Projekt initiiert, werden Planungen abgeschlossen, das
Projektteam gebildet und ein SAP-S/4HANA-Cloud-Startsystem bereitgestellt. Dabei
wird die Projektplanung durch das Projektteam iterativ verfeinert, der Umfang und
die Projektziele werden festgelegt sowie mögliche Risiken erkannt, bewertet und
analysiert. Die Benutzer sollen in dieser Phase bereits Zugriff auf Lernressourcen, wie
beispielsweise den SAP Learning Hub, erhalten.
Discover Prepare Explore Realize Deploy Run
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1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA
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Explore
In der Phase Explore soll bestätigt werden, dass mit den in der SAP S/4HANA Cloud
ausgelieferten Standardprozessen die jeweiligen Geschäftsanforderungen erfüllt
werden können. Dies wird mit der sogenannten Fit-to-Standard-Analyse erreicht.
Dabei werden auch über die Standardprozesse hinausgehende und notwendige
Erweiterungen erfasst, und es wird festgelegt, wie bestehende Prozesse in den Stan-
dard überführt werden können. Die Projektmitglieder müssen sich dafür ausführlich
mit dem SAP Best Practice Explorer auseinandersetzen, der die Dokumentation der
Standardprozesse enthält. Im Laufe der Analyse finden Workshops statt, die den
zukünftigen Benutzern den Ablauf der Prozesse näherbringen und offene Fragen
beantworten. Anschließend werden in die SAP S/4HANA Cloud zu integrierende Sys-
teme vorbereitet, und ein umfangreiches Testkonzept wird erarbeitet.
Realize
In der Realisierungsphase wird die SAP S/4HANA Cloud schrittweise konfiguriert,
erweitert und getestet. Außerdem werden die Prozesse zusammen mit dem Kunden
durchlaufen, um endgültig zu bestätigen, dass diese die Kundenanforderungen
abdecken. Auch die Datenmigration und die Integration weiterer Systeme werden in
dieser Phase durchgeführt.
Deploy
In der Phase Deploy wird das Produktivsystem eingerichtet und initialisiert, es wer-
den Endbenutzerschulungen durchgeführt, und es wird sichergestellt, dass die
Benutzer die SAP S/4HANA Cloud produktiv nutzen können, sobald der Geschäftsbe-
trieb auf die neue Lösung umgestellt wurde.
Run
Ziel der letzten Phase Run ist es, die Einführung der implementierten Lösung im
gesamten Unternehmen fortzusetzen. Der Kunde kann dabei neue Benutzer hinzu-
fügen, Key-User können ihr Wissen an weitere Endbenutzer weitergeben und diese
betreuen. SAP stellt für seine vierteljährlichen Updates der SAP S/4HANA Cloud
einen Releasezeitplan zur Verfügung. Kunden können das neue Release zwei Wochen
lang im Qualitätssicherungssystem testen, bevor es in das Produktivsystem über-
geht. Dementsprechend wird in dieser Phase die SAP S/4HANA Cloud durch die
Updates regelmäßig um Funktionen erweitert.
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1.4 Zusammenfassung
69
11.4 Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben wir Ihnen die Grundlagen und Konzepte von SAP S/4HANA
vorgestellt und gezeigt, dass mit der neuen Produktlinie in vielerlei Hinsicht ein Para-
digmenwechsel bei SAP erfolgt ist. Außerdem haben wir Ihnen die technischen Säulen
von SAP S/4HANA detailliert beschrieben. Dabei sind wir auf die SAP-HANA-Plattform
und die damit einhergehenden Neuerungen für die Entwicklung und Analyse sowie
die SAP Cloud Platform eingegangen. Weiterhin haben wir Ihnen aufgezeigt, in wel-
chen funktionalen Bereichen und Komponenten sich der Paradigmenwechsel mit
dem Umstieg auf SAP S/4HANA in der Versorgungswirtschaft niederschlägt. Abschlie-
ßend haben wir die unserer Meinung nach wichtigsten Prozesse und Funktionen der
SAP S/4HANA Cloud beschrieben und Ihnen einen allgemeinen Überblick über die
Lösung und ihre Einsatzmöglichkeiten verschafft.
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23
1Einleitung
Als die Diskussion rund um die Digitalisierung begann, sind viele IT-Abteilungen von
ihren Geschäftsführungen aufgefordert worden, eine gleichlautende Strategie und
Roadmap für das Unternehmen vorzulegen. Digitalisierung, so die Begründung, sei
schließlich ein IT-Thema und müsse von der zuständigen Fachabteilung gelöst wer-
den. Die Diskussionen hierzu sind in der Energiewirtschaft in den letzten zwei Jahren
sehr ernsthaft geführt worden. Einzelne Initiativen wurden identifiziert und sollten
mit einem kurz- bzw. mittelfristigen Business Case unterlegt werden. Eine langfristige
und strategische Sichtweise fehlte oftmals. Hinzu kamen und kommen eine Reihe
gesetzlicher Anforderungen, die es umzusetzen gilt. Die Bindung von Investitions-
mitteln und Ressourcen ist die Folge. Gleichzeitig sahen sich die Fachabteilungen mit
einem dynamischen Marktumfeld und erheblichen Anforderungen an alte und
potenziell neue Geschäftsmodelle konfrontiert. Fachbereichsentscheidungen wur-
den an der IT vorbei getroffen, um schnell die kurzfristigen Anforderungen umzuset-
zen. Es wurden neue Vorgehensmodelle eingeführt, um die Schwächen der Organisa-
tion zu nivellieren. Die Stichwörter Agilität und Flexibilität wurden überstrapaziert.
Neue Lösungen und Technologien in der Informationsverarbeitung unterstützten die
Wahrnehmung scheinbar einfacher Lösungen.
Diese Beschreibung markiert die Eckpunkte einer Situation, in der sich viele Unter-
nehmen der deutschen Energiewirtschaft befinden – tiefgreifende Veränderungen in
den Unternehmen der Versorgungsindustrie, rasanter Fortschritt in der IT-Technolo-
gie und umfangreiche regulatorische Änderungen und Eingriffe in die Leitplanken
des Marktes. Abbildung 1 zeigt die betrieblichen Herausforderungen der Digitalisie-
rung, Abbildung 2 die sich ändernden Rahmenbedingungen.
Abbildung 1 Auswirkungen der Digitalisierung (Quelle: SAP)
Digital Economy
Betriebsinterne Herausforderungen
Nutzer-erwartungen
LOBs/Business Partner
Executive Board
Workforce
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Einleitung
24
Abbildung 2 Digitalisierung in der Versorgungswirtschaft (Quelle: SAP)
Und so bewegen sich die Versorger in einer Zieltrias unternehmerischen Handelns
(siehe Abbildung 3). Diese Entscheidungen müssen sich drei wesentlichen Fragestel-
lungen unterwerfen: der Umsetzung der regulatorischen Anforderungen, der Kos-
tenoptimierung innerhalb aller Unternehmensbereiche und dem Erschließen neuer
Geschäftsfelder. Das Ganze findet vor dem Hintergrund eines bereits deutlich ange-
spannten Finanzrahmens statt. Die Veränderungen der letzten Jahre haben ihre Spu-
ren hinterlassen.
Technologie-Trends
3D-Druck AugmentedReality
Blockchain MachineLearning
IoT & Sensoren
Kundenerwartungen
volle Mobilität
Spracherkennung
personalisiertesAngebot
End-to-End-Prozess
Neue disruptive Geschäftsmodelle
60 % der gesamten DAX-Marktkapitalisierung
NetflixFacebookTeslaAlibaba
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Einleitung
25
Abbildung 3 Zieltrias der Versorger für unternehmerisches Handeln
Die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen ist hierbei unstrittig. Werden die
geforderten Marktregeln nach Verordnungslage sowie die gesetzlichen Anforderun-
gen, zu denen auch Sicherheit und Datenschutz gehören, nicht erfüllt, können die
Unternehmen kurz- bis mittelfristig schlicht nicht am Marktgeschehen teilnehmen
oder gehen ein hohes finanzielles Risiko ein.
Durch den gesteigerten Wettbewerbsdruck, das Wegbrechen traditioneller Teile der
Wertschöpfungskette, aber auch gesetzliche Eingriffe sind die Unternehmen gefor-
dert, jegliche Prozesse auf Einsparungen hin zu durchleuchten. Investitionen werden
sich an den gestiegenen Anforderungen an die Effizienz messen lassen müssen.
Zudem hat die Suche nach neuen Geschäftsfeldern längst begonnen, die die wegbre-
chenden Umsätze und Gewinnbeiträge aus gewohnten Unternehmensbereichen
kompensieren sollen. Um neue Dinge mit überschaubaren Aufwand auszuprobie-
ren, werden Modelle gesucht, die Flexibilität bieten, aber bestehende und gut etab-
lierte Unternehmensprozesse nicht gefährden (siehe Abbildung 4).
In der Umsetzung ihrer Entscheidungen sind die Unternehmen jedoch nicht ganz
frei von äußeren Einflüssen. Rechtliche Rahmenbedingen, der Wandel in der Infor-
mationstechnologie wie auch in der Versorgungsindustrie bzw. bei versorgungsrele-
vanten Technologien sowie der Wettbewerb aus fremden Branchen sind zu beach-
tende Einflussgrößen.
Zieltrias der Versorger für
unternehmerischesHandeln
Innovation/Agilität(neue Geschäftsfelder)
Kosten(Optimierungen/
TCO)
regulatorischeAnforderungen
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Einleitung
26
Abbildung 4 Umdenken bei Geschäftsmodellen und Geschäftsprozessen (Quelle: SAP)
Schaut man sich demgegenüber einschlägige Begriffsdefinitionen der Digitalisie-
rung an, kommen diese im 21. Jahrhundert zu dem Schluss, dass sie von disruptiven
Technologien, innovativen Geschäftsmodellen sowie Automatisierung, Flexibilisie-
rung oder auch Individualisierung geprägt sind. Diese Epoche der IT-Entwicklung
folgt der Automatisierung von Unternehmensprozessen durch Bürokommunika-
tion und ERP-Systeme in den letzten Jahrzehnten.
SAP stellt sich dieser Herausforderung auch in der Versorgungsbranche und verfolgt
die Vision für ein modernes, zukunftssicheres Unternehmen (siehe Abbildung 5) mit
ganzheitlichen Lösungen, kombiniert mit höherer Flexibilität.
Abbildung 5 Verbindung vom Transaktionssystem und Innovationssystem im modernen
Unternehmen (Quelle: SAP)
Vertrieb
Netz
Messstellen-betrieb
Erzeugung
Speicherdienstleistungen
Breitbandnetzausbau
alle Vertriebskanäle
neue Partnerschaften
integrierte Produktlösungen
SmarthomeElektromobilität
Shared Service Center
Energieeffizienzberatung
Ladestationen
Prosumer
Smart Grid
virtuelles Kraftwerk
Intelligentes UnternehmenEchtzeitsteuerungvereinfachtes Kundenerlebnis
Kundeintelligente Nutzung von
Massendatenneu definierte und vereinfachte
Geschäftsprozesse
Weiterentwicklung von Geschäftsprozessen und Unternehmenslandschaft
Mode 1: digitaler KernSAP S/4HANA
SAP HybrisSAP SuccessFactors
SAP ConcurSAP Fieldglass
SAP Ariba
Mode 2: digitale Innovation
SAP LeonardoIoT
Machine LearningBig Data
Modern AnalyticsBlockchain
Data intelligence
SAP HANA SAP Cloud Platform
Transaktion Analyse
SAP S/4HANA: »Live«-Verbindung
zwischen allenElementen des Unternehmens
individuelle und innovative
Erweiterungen und Anpassungen auf
der SAP CloudPlatform
6264.book Seite 26 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Einleitung
27
Mit der Skizzierung eines bimodalen IT-Modells unterstützt SAP die Transformation
der Unternehmen in ein datengetriebenes, digitales und serviceorientiertes Wirt-
schaftsumfeld.
Genau den hier skizzierten Spannungsbogen sollen die beiden Bücher SAP für Ener-
gieversorger – Herausforderungen, Lösungsarchitekturen, Werkzeuge und das hier
vorliegende SAP S/4HANA Utilities. Das Handbuch für Energieversorger aufgreifen.
Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Modus 1. Der digitale Kern umfasst SAP-
Lösungskomponenten für hochgradig automatisierte und standardisierte Kernpro-
zesse mit langen Innovationszyklen. Hier stellt SAP mit SAP S/4HANA Utilities ein
neues, modernes ERP-System inklusive Industriekomponente zur Verfügung. SAP
S/4HANA verknüpft jegliche Geschäftsprozesse, die in einem Unternehmen anfallen,
und nutzt Echtzeitinformationen (Realtime Analytics) zur gezielten Prozessoptimie-
rung und -automatisierung.
Ausgehend von den derzeitigen Landschaften rund um ein SAP ERP mit SAP for Uti-
lities für die wichtigsten kaufmännischen Prozesse werden neue und bekannte Funk-
tionalitäten des zukünftigen digitalen Unternehmensgedächtnisses beschrieben.
Getätigten Investitionen der Vergangenheit wird Rechnung getragen, indem ein kla-
rer Pfad aufgezeigt wird. Zudem wird mit neuen Funktionalitäten auf die heutigen
Anforderungen reagiert. Mit SAP S/4HANA Utilities existiert ein wesentlicher Grund-
stein für die Digitalisierung und wird ein erster großer Schritt in der Transformation
gegangen.
Das Buch SAP für Energieversorger greift den Modus 2, die digitale Innovationsplatt-
form, auf. Erweiterungen für neue, differenzierende Geschäftsmodelle und schnell
anpassbare Prozesse werden in der Digital Innovation Platform umgesetzt. Auf Basis
der SAP Cloud Platform stellt SAP eine Vielzahl von Software-as-a-Service-(SaaS-)
Anwendungen bereit, die die schnelle Einführung sowie den kosteneffizienten
Betrieb neuer Geschäftsprozesse ermöglichen und in bestehende Prozesse integriert
sind. Darüber hinaus bietet die SAP Cloud Platform eine ideale Basis für strategische,
kundenspezifische oder partnergetriebene Softwareerweiterungen. Beispiele und
Anregungen finden Sie hier ebenso.
Die Digitalisierung geht mit disruptiven Technologien einher, der Erweiterung von
Geschäftsmodellen und einer flexiblen Unternehmensarchitektur. In unterschied-
licher Detailtiefe wird beschrieben, wie die einzelnen Stufen der Wertschöpfungs-
kette sukzessive durch Ergänzung Ihrer Landschaft auf die Veränderungen reagieren
können.
Beide Bücher bilden eine Einheit. Sie stellen die Komplexität, die Herausforderun-
gen, aber auch Wege zur schrittweisen Umsetzung dar. Sie nehmen die individuellen
Anforderungen der Kunden auf, berücksichtigen deren individuelle Geschwindigkei-
ten und zeigen Optionen zur Umsetzung. Sie sind zugleich Einladung zur Diskussion,
6264.book Seite 27 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Einleitung
28
um diesen Wandel gemeinsam zu gestalten. Gerade wenn wir gemeinsam den Weg
in die Digitalisierung beschreiten, sind links und rechts des Weges noch viele neue,
unbekannte Herausforderungen zu erwarten. Eine klare Vision hilft jedoch, den
inneren Kompass nicht zu verlieren.
Aufbau des Buches
Kapitel 1, »Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA«, beschreibt die
Grundlagen und Konzepte der neuen Produktlinie SAP S/4HANA sowie die Neuerun-
gen im Vergleich zur SAP Business Suite. Außerdem gibt das Kapitel einen Überblick
über die Cloud-Version der neuen Produktlinie, die SAP S/4HANA Cloud.
In Kapitel 2, »Kaufmännische SAP-Komponenten in der Versorgungswirtschaft«,
wird gezeigt, welche Lösungen und Funktionen SAP für das interne und externe
Rechnungswesen zur Verfügung stellt und wie diese in der Versorgungswirtschaft
genutzt werden können. Außerdem wird gezeigt, welche Änderungen sich hier durch
die Einführung von SAP S/4HANA ergeben.
Die logistischen Lösungen und Funktionen von SAP werden in Kapitel 3, »Logistische
SAP-Komponenten in der Versorgungswirtschaft«, aufgegriffen. Hier wird insbeson-
dere der versorgerspezifische Einsatz bei der Materialwirtschaft, dem Vertrieb, dem
Kundenservice sowie bei der Instandhaltung beschrieben. Außerdem wird auch hier
gezeigt, welche Änderungen sich in diesem Bereich durch die Einführung von SAP
S/4HANA ergeben.
Mit SAP IS-U bzw. SAP S/4HANA Utilities stellt SAP eine umfassende Branchenlösung
mit speziellen Funktionen und Komponenten für die Versorgungswirtschaft zur Ver-
fügung. In Kapitel 4, »Die Branchenlösung für die Versorgungswirtschaft«, werden
die Grundlagen für den Einstieg in die Branchenlösung sowie für die folgenden Kapi-
tel gelegt.
In Kapitel 5, »Prozesse in der Versorgungswirtschaft«, werden die vielfältigen Pro-
zesse in der Versorgungswirtschaft und ihre zahlreichen Abbildungsmöglichkeiten
in den zur Verfügung stehenden SAP-Lösungen gezeigt.
Kapitel 6, »Marktkommunikation in der Versorgungswirtschaft«, vermittelt als
Grundlage die gesetzlichen Vorgaben für die Marktkommunikation im deutschen
Energiemarkt. Anschließend werden hier die aktuelle Prozesslösung sowie die
zukünftige Cloud-Lösung von SAP für die Marktkommunikation vorgestellt.
Der Herausforderung, immer mehr Daten in immer kürzeren Zeiträumen zu ermit-
teln und zu verarbeiten, begegnet man in der Versorgungswirtschaft mit einem opti-
malen Energiemanagement. Kapitel 7, »Energiemanagement«, zeigt, wie diese
Herausforderung mit der von SAP zur Verfügung gestellten Lösung gemeistert wer-
den kann.
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Einleitung
29
Durch den erhöhten Wettbewerbsdruck setzen Versorgungsunternehmen auf eine
immer stärkere Fokussierung auf Kunden. Um diese für sich zu gewinnen, sind opti-
male Vertriebs- und Kundenserviceprozesse eine grundlegende Voraussetzung.
Kapitel 8, »Kundenorientierung mit CRM-Lösungen verbessern«, beschreibt SAP-
Lösungen, die Sie bei dieser Herausforderung unterstützen.
In Kapitel 9, »Unbundling-konformes Data Warehousing mit SAP«, werden Repor-
ting-relevante Komponenten und Werkzeuge der SAP-Lösungen vorgestellt. Im
Anschluss daran werden Herausforderungen im Berichtswesen aufgezeigt, die durch
die Deregulierung aufkommen, und verschiedene Auswertungsszenarien diskutiert.
Kapitel 10, »SAP Multichannel Foundation for Utilities«, beschreibt eine Lösung, mit
deren Hilfe Versorgungsunternehmen über eine zentrale Plattform mit ihren Kun-
den in Kontakt treten und Customer Self-Services bereitstellen können.
Für eine Umstellung auf die neue Produktlinie SAP S/4HANA müssen verschiedene
Voraussetzungen erfüllt und eine Reihe festgelegter Schritte durchgeführt werden.
In Kapitel 11, »Der Weg hin zu SAP S/4HANA Utilities – technische Migration«, wer-
den diese beschrieben und bei der Umstellung unterstützende Werkzeuge vorge-
stellt.
Abschließend wird in Kapitel 12, »Ausblick«, ein kurzer Überblick über die Entwick-
lung der Versorgungswirtschaft sowie deren künftige Systemlandschaft gegeben.
Die verschiedenen SAP-Lösungen, die Versorgungsunternehmen bei der Erfüllung
regulatorischer Anforderungen und bei ihrer Wertschöpfung unterstützen, werden
in diesem Buch strukturiert und anschaulich beschrieben. Es liefert Ihnen hoffent-
lich eine gute Grundlage für den Einstieg, zur Weiterbildung und zur Bewertung
zukünftiger Themen und bildet somit eine solide Basis für ihre operativen und stra-
tegischen Entscheidungen.
Um die Themen bestmöglich zu vermitteln, verwenden wir nicht nur viele Abbildun-
gen, sondern auch Kästen mit weiteren Informationen. Diese sind mit verschiedenen
Icons markiert:
� Tipp
Kästen mit diesem Icon geben Ihnen Empfehlungen zu Einstellungen oder Tipps
aus der Berufspraxis.
� Hinweis
Dieses Icon weist Sie auf zusätzliche Informationen hin.
� Beispiel
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6264.book Seite 29 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Auf einen Blick
1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA ............................ 31
2 Kaufmännische SAP-Komponenten in der Versorgungswirtschaft .... 71
3 Logistische SAP-Komponenten in der Versorgungswirtschaft .............. 97
4 Die Branchenlösung für die Versorgungswirtschaft ................................. 117
5 Prozesse in der Versorgungswirtschaft ......................................................... 205
6 Marktkommunikation in der Versorgungswirtschaft .............................. 315
7 Energiemanagement ............................................................................................ 341
8 Kundenorientierung mit CRM-Lösungen verbessern ............................... 379
9 Unbundling-konformes Data Warehousing mit SAP ................................ 437
10 SAP Multichannel Foundation for Utilities ................................................... 525
11 Der Weg hin zu SAP S/4HANA Utilities – technische Migration ........... 557
12 Ausblick ..................................................................................................................... 569
6264.book Seite 5 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
7
Inhalt
Geleitwort von Dr. Frank Schmidt ................................................................................................. 15
Geleitwort von Bernd Leukert ......................................................................................................... 17
Vorwort und Danksagung ................................................................................................................ 19
Einleitung ............................................................................................................................................... 23
1 Das digitale Unternehmensgedächtnis SAP S/4HANA 31
1.1 Grundlagen von SAP S/4HANA ..................................................................................... 31
1.1.1 Redesign .................................................................................................................. 31
1.1.2 Die SAP-HANA-Datenbank ................................................................................ 33
1.1.3 Analysewerkzeuge von SAP S/4HANA .......................................................... 37
1.1.4 SAP Fiori ................................................................................................................... 40
1.1.5 SAP Cloud Platform .............................................................................................. 43
1.2 SAP S/4HANA in der Versorgungswirtschaft .......................................................... 47
1.3 SAP S/4HANA Cloud ........................................................................................................... 48
1.3.1 Cloud-Grundlagen ............................................................................................... 49
1.3.2 Eigenschaften der SAP S/4HANA Cloud ....................................................... 51
1.3.3 Zielgruppen ............................................................................................................ 52
1.3.4 Sicherheitsaspekte ............................................................................................... 53
1.3.5 Two-Tier-Ansatz .................................................................................................... 53
1.3.6 Integration .............................................................................................................. 55
1.3.7 Erweiterbarkeit ..................................................................................................... 56
1.3.8 Benutzeroberfläche ............................................................................................. 57
1.3.9 Funktionsumfang ................................................................................................. 58
1.3.10 SAP S/4HANA Cloud in der Versorgungswirtschaft ................................. 66
1.3.11 SAP Activate ........................................................................................................... 67
1.4 Zusammenfassung ............................................................................................................. 69
6264.book Seite 7 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Inhalt
8
2 Kaufmännische SAP-Komponenten in der Versorgungswirtschaft 71
2.1 Rechnungswesen ................................................................................................................. 71
2.2 Externes Rechnungswesen/Finanzbuchhaltung ................................................... 75
2.2.1 Strukturen in FI ...................................................................................................... 75
2.2.2 Belegprinzip ........................................................................................................... 78
2.2.3 Stammdaten in FI ................................................................................................. 79
2.3 Internes Rechnungswesen/Controlling .................................................................... 81
2.3.1 Strukturen in CO ................................................................................................... 81
2.3.2 Kostenartenrechnung ......................................................................................... 82
2.3.3 Kostenstellenrechnung ...................................................................................... 83
2.3.4 Kostenträgerrechnung ....................................................................................... 84
2.4 Integration und Werteflüsse im Rechnungswesen .............................................. 85
2.5 Was ist neu mit SAP S/4HANA? .................................................................................... 86
2.5.1 Konzeptionelle Änderungen ............................................................................. 87
2.5.2 Neue Funktionen im Finanzwesen ................................................................. 90
2.5.3 Geänderte Funktionen im Finanzwesen ...................................................... 92
2.5.4 SAP-Fiori-Apps und das Rollenkonzept ......................................................... 93
3 Logistische SAP-Komponenten in der Versorgungswirtschaft 97
3.1 Überblick über die Integration der Logistikmodule ............................................. 97
3.2 Materialwirtschaft .............................................................................................................. 98
3.2.1 Beschaffung ........................................................................................................... 98
3.2.2 Bestandsführung .................................................................................................. 100
3.2.3 Logistik-Rechnungsprüfung ............................................................................. 101
3.3 Vertrieb und Kundenservice ........................................................................................... 101
3.4 Instandhaltung und Neubau .......................................................................................... 103
3.5 Was ändert sich mit SAP S/4HANA? ........................................................................... 106
3.5.1 Änderungen in der Architektur ........................................................................ 106
3.5.2 Neue Funktionen für die Logistik .................................................................... 109
3.5.3 Geänderte Funktionen in der Logistik ........................................................... 111
3.5.4 Wegfallende Funktionen in der Logistik ....................................................... 114
3.5.5 SAP-Fiori-Apps und das Rollenkonzept ......................................................... 114
6264.book Seite 8 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Inhalt
9
4 Die Branchenlösung für die Versorgungswirtschaft 117
4.1 Der Kunde im versorgungswirtschaftlichen Kontext ......................................... 117
4.2 Einsatz von SAP IS-U bzw. SAP S/4HANA Utilities
in der Versorgungsindustrie ........................................................................................... 119
4.3 Einzelfallbezogene Stammdaten ................................................................................. 123
4.3.1 Geschäftspartner .................................................................................................. 124
4.3.2 Vertragskonto ........................................................................................................ 127
4.3.3 Vertrag ..................................................................................................................... 128
4.3.4 Anschlussobjekt .................................................................................................... 129
4.3.5 Verbrauchsstelle ................................................................................................... 130
4.3.6 Anschluss ................................................................................................................ 132
4.3.7 Zählpunkt ................................................................................................................ 133
4.3.8 Service ...................................................................................................................... 137
4.3.9 Gerät und Zählwerk ............................................................................................. 139
4.3.10 Geräteplatz ............................................................................................................. 144
4.3.11 Technische Installation ...................................................................................... 145
4.3.12 Geräteinfosatz ....................................................................................................... 145
4.3.13 Anlage ...................................................................................................................... 147
4.3.14 Übersicht ................................................................................................................. 150
4.4 Einzelfallunabhängige Stammdaten und Strukturen ......................................... 152
4.4.1 Netz ........................................................................................................................... 152
4.4.2 Ablesestammdaten ............................................................................................. 154
4.4.3 Abrechnungsstammdaten ................................................................................ 159
4.5 SAP S/4HANA Utilities ...................................................................................................... 168
4.5.1 Funktionale Veränderungen ............................................................................. 168
4.5.2 Architektonische Änderungen ......................................................................... 186
4.5.3 Roadmap für SAP S/4HANA Utilities ............................................................. 189
4.5.4 Umstellung auf SAP S/4HANA Utilities ........................................................ 190
5 Prozesse in der Versorgungswirtschaft 205
5.1 Klassischer Lieferbeginn und klassisches Lieferende .......................................... 207
5.1.1 Klassischer Lieferbeginn .................................................................................... 207
5.1.2 Klassisches Lieferende ........................................................................................ 213
5.1.3 Lieferbeginnprozess mit Stammdatenvorlagen realisieren .................. 216
5.1.4 Schnellerfassung .................................................................................................. 220
6264.book Seite 9 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Inhalt
10
5.2 Gerätewesen ......................................................................................................................... 222
5.2.1 Installation: Einbau, Ausbau, Wechsel .......................................................... 222
5.2.2 Ablesung .................................................................................................................. 226
5.2.3 Geräteprüfung und Beglaubigung ................................................................. 238
5.3 Tarifierung, Abrechnung und Fakturierung ............................................................ 241
5.3.1 Abrechnung ............................................................................................................ 241
5.3.2 Fakturierung ........................................................................................................... 254
5.3.3 Abschläge ................................................................................................................ 260
5.3.4 Tarifierung mit SAP Billing and Revenue Innovation
Management, charging/bpc best billing ...................................................... 262
5.3.5 SAP Subscription Billing ..................................................................................... 266
5.4 Prozesse im Kundenservice ............................................................................................. 270
5.4.1 Customer Interaction Center (CIC) ................................................................. 271
5.4.2 Standardprozesse ................................................................................................. 283
5.4.3 Kundeneigene Funktionen zur CIC-Anbindung definieren .................... 289
5.4.4 SAP Customer Engagement Center ................................................................ 291
5.5 Vertragskontokorrent (FI-CA) ........................................................................................ 293
5.5.1 Belege und Integration ...................................................................................... 295
5.5.2 Zahllauf .................................................................................................................... 297
5.5.3 Kontoauszugsverarbeitung .............................................................................. 298
5.5.4 Kontenpflege ......................................................................................................... 299
5.5.5 Zahlungsverfolgung ............................................................................................ 300
5.5.6 Netznutzungsrechnungen ................................................................................ 302
5.5.7 Abrechnung und Fakturierung im Vertragskontokorrent ...................... 304
5.6 Finanzbuchhaltung ............................................................................................................. 306
5.6.1 Debitorenbuchhaltung ....................................................................................... 306
5.6.2 Kreditorenbuchhaltung ..................................................................................... 308
5.6.3 Bankbuchhaltung ................................................................................................. 309
5.6.4 Anlagenbuchhaltung .......................................................................................... 309
5.6.5 Hauptbuchhaltung .............................................................................................. 309
5.7 Controlling .............................................................................................................................. 310
5.7.1 Übernahme von Primärkosten aus der Finanzbuchhaltung ................. 310
5.7.2 Kosten- und Leistungsverrechnung ............................................................... 311
5.7.3 Kosten- und Leistungsplanung ........................................................................ 312
5.7.4 Auswertungen im Controlling ......................................................................... 312
6264.book Seite 10 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Inhalt
11
6 Marktkommunikation in der Versorgungswirtschaft 315
6.1 Gesetzliche Vorgaben der Marktkommunikation
im deutschen Energiemarkt ........................................................................................... 315
6.2 MPM als aktuelle Prozesslösung für die Marktkommunikation ................... 318
6.2.1 Entwicklung der Marktkommunikationsprozesse .................................... 318
6.2.2 SAP-Komponenten ............................................................................................... 320
6.2.3 Technische Einstellungen vom MPM ............................................................ 320
6.2.4 MPM aus Anwendersicht ................................................................................... 326
6.3 Marktrollen Messstellenbetreiber und Gateway-Administrator .................. 327
6.3.1 Gesetzlicher Hintergrund .................................................................................. 328
6.3.2 Der Gateway-Administrator in Deutschland .............................................. 329
6.3.3 Neue Prozesse und Messwerteaustausch ................................................... 330
6.3.4 Überblick zu SAP IM4G ....................................................................................... 331
6.4 Zukünftige Marktkommunikation mit
SAP Market Communication for Utilities ................................................................. 335
6.4.1 Möglicher Umfang der Lösung ........................................................................ 335
6.4.2 Lösungsansatz zur Vereinfachung der Marktkommunikation ............. 336
6.4.3 Ausblick zu Planungen und SAP-Roadmap ................................................. 338
6.4.4 Gesamtbetrachtung und Mehrwerte einer Cloud
für die Marktkommunikation .......................................................................... 339
7 Energiemanagement 341
7.1 Energiedatenmanagement ............................................................................................. 341
7.1.1 Profilverwaltung ................................................................................................... 342
7.1.2 Verteilnetzbilanzierung ..................................................................................... 348
7.1.3 Bilanzkreisabrechnung ....................................................................................... 356
7.1.4 Mehr- und Mindermengenabrechnung ....................................................... 362
7.1.5 RTP-Abrechnung ................................................................................................... 365
7.2 Energie-Portfolio-Management ................................................................................... 371
7.2.1 Portfolio-Cockpit ................................................................................................... 372
7.2.2 Portfolio anlegen .................................................................................................. 372
7.2.3 Portfolio-Referenz anlegen ............................................................................... 373
7.2.4 Portfolios aktualisieren ...................................................................................... 375
7.2.5 Planobjekt ............................................................................................................... 375
7.2.6 Preisanfrage ........................................................................................................... 375
7.2.7 Offene Positionen und Beschaffung .............................................................. 376
6264.book Seite 11 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Inhalt
12
7.2.8 Beschaffungskalender ........................................................................................ 376
7.2.9 Deals ......................................................................................................................... 376
8 Kundenorientierung mit CRM-Lösungen verbessern 379
8.1 Einführung in CRM .............................................................................................................. 379
8.2 SAP CRM .................................................................................................................................. 381
8.2.1 Releaseüberblick zu SAP CRM .......................................................................... 381
8.2.2 Oberflächen des SAP-CRM-Systems .............................................................. 381
8.2.3 Entwicklung und Customizing in SAP CRM ................................................. 386
8.2.4 Replikation und Synchronisation von Stammdaten
(Datenmodell) ....................................................................................................... 395
8.2.5 Allgemeine und versorgungsbranchenspezifische
SAP-CRM-Prozesse ............................................................................................... 404
8.2.6 Geschäftsvorgänge in SAP CRM nutzen ....................................................... 421
8.2.7 Mehrwert von SAP CRM ..................................................................................... 427
8.3 SAP S/4HANA Utilities for Customer Management ............................................ 428
8.3.1 Grundlagen ............................................................................................................. 429
8.3.2 Ausblick .................................................................................................................... 433
8.3.3 Mehrwert ................................................................................................................ 434
8.4 SAP C/4HANA ........................................................................................................................ 434
9 Unbundling-konformes Data Warehousing mit SAP 437
9.1 SAP BW und SAP BusinessObjects ............................................................................... 437
9.1.1 Reporting mit SAP BW und SAP BusinessObjects ...................................... 438
9.1.2 Auswertungsszenarien bei Energieversorgern .......................................... 463
9.2 SAP BW on HANA und SAP BW/4HANA .................................................................... 503
9.2.1 SAP BW on HANA ................................................................................................. 504
9.2.2 SAP BW/4HANA .................................................................................................... 504
9.2.3 Neuerungen und Veränderungen .................................................................. 505
9.2.4 Verkaufsstatistik und bilanzielle Abgrenzung ........................................... 510
9.2.5 Auswertungsszenarien ....................................................................................... 511
9.3 Ausblick .................................................................................................................................... 523
6264.book Seite 12 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Inhalt
13
10 SAP Multichannel Foundation for Utilities 525
10.1 Einführung .............................................................................................................................. 525
10.1.1 Vorteile für Versorgungsunternehmen ........................................................ 526
10.1.2 Vorteile für Kunden von Versorgungsunternehmen ............................... 527
10.2 Service-Portfolio von SAP Multichannel Foundation for Utilities ................. 527
10.2.1 Dashboard/Startseite im offenen Bereich (nicht eingeloggt)
und Online-Account-Services ........................................................................... 528
10.2.2 Dashboard/Startseite im geschlossenen Bereich (eingeloggt) ............ 532
10.2.3 Produktübersicht und Produktanmeldung .................................................. 533
10.2.4 Kundendaten ......................................................................................................... 534
10.2.5 Zahlungsdaten ...................................................................................................... 535
10.2.6 Vertragsverwaltung ............................................................................................ 536
10.2.7 Zählerstand und Verbrauch .............................................................................. 537
10.2.8 Rechnungen ........................................................................................................... 540
10.2.9 Zahlungen ............................................................................................................... 541
10.2.10 Abschlagsplan und Ratenzahlungen ............................................................. 542
10.2.11 Umzug ...................................................................................................................... 543
10.2.12 Kundeninteraktionen .......................................................................................... 545
10.2.13 Co-Browsing für Sachbearbeiter ..................................................................... 547
10.3 Architektur und Aufbau von SAP Multichannel Foundation for Utilities 548
10.3.1 Überblick ................................................................................................................. 549
10.3.2 Frontend .................................................................................................................. 552
10.3.3 Backend ................................................................................................................... 553
10.4 Ausblick zu SAP Multichannel Foundation for Utilities ..................................... 556
11 Der Weg hin zu SAP S/4HANA Utilities – technische Migration 557
11.1 Prüfen der Systemvoraussetzungen ........................................................................... 558
11.2 Vorbereitung des Systems auf SAP HANA ............................................................... 559
11.3 Durchführung der Migration .......................................................................................... 561
11.3.1 Technische Aufgaben .......................................................................................... 561
11.3.2 Fachliche Aufgaben ............................................................................................. 561
11.4 Konfiguration von SAP Fiori ........................................................................................... 564
11.5 Zusammenfassung ............................................................................................................. 566
6264.book Seite 13 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11
Inhalt
14
12 Ausblick 569
12.1 Geänderte Rahmenbedingungen ................................................................................. 570
12.2 SAP S/4HANA Utilities – Roadmap .............................................................................. 570
12.3 Fazit ........................................................................................................................................... 572
Anhang 573
A Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................... 575
B Literaturverzeichnis und hilfreiche Webseiten ..................................................... 583
C Die Autoren ............................................................................................................................ 587
Index ........................................................................................................................................................ 593
6264.book Seite 14 Dienstag, 7. August 2018 11:23 11