geht ortsbildschutz vor Ökostrom?
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Am Rande der Kernzone von Herznach sollte auf dem Dach eines Hauses eine kleine, unauffälligePhotovoltaikanlage entstehen. Der Gemeinderat hat das Baugesuch abgelehnt. Zu recht?TRANSCRIPT
Heute mit
AZ 4310 Rheinfelden, Nr. 83 – CHF 2.– FREITAG, 24.7.2009
www.nfz.ch
Wenn sie auftischt, räumt
sie ab
Restaurationsfachfrau
Eliane Mahrer aus Zei -
ningen erhält in Kanada
die Chance, sich in die
junge Weltelite zu
servieren. Seite 2
Typisch Rheinfelden
Was die Zähringerstadt so
besonders macht. 5
JÜRG MAHRER HOLT BERGFESTKRANZ! – SEITE 7
SALZIGES
Alles nur Theater
Das Leben ist ernst. Zum Glück
gibt es das Theater. Davon haben
wir im Fricktal eine ganze Menge:
Es gibt zum Beispiel das Dorfthea-
ter, da ist Theater im Dorf; oder das
Laientheater, die sind besonders
häufig, denn da machen Laien ein
grosses Theater und dann gibt es
ganz neu ein Freilichttheater. Da
findet ein geschichtliches Theater
um einen Baum im Freien statt.
Wenn das nur gut geht bei soviel
Futterneid wegen dem hohen
Theaterbudget. Wissen Sie übri-
gens, was ein Vollmondtheater ist?
Das ist, wenn die Rheinfelder
Stadträte offiziell beschliessen,
dass wegen den Elfen keine Voll-
mondnacht stattfindet. Im Fricktal
heisst das dann einfach ein Zäh-
ringertheater!
Unterwegs zum fröhlichen Fu-
sionstheater im Oberen Fricktal er-
fahren wir das unendliche Stras-
sentheater, das Stück heisst «Frick-
taler A3-Schikane». Dabei findet
das Bautheater eigentlich gar nicht
statt. Die Kulissen in Form von
Schutzwänden sind zwar bereits
aufgebaut, doch auf der Theater-
bühne spielt niemand. Es ist wie
ein Geistertheater. Man kann noch
so langsam vorbeifahren, sich
durch die Spuren zwängen und
schauen und schauen: Doch kein
Schauspieler ist in Sicht. Seltsam.
Wer darob enttäuscht davon-
braust, erlebt dafür das im Fricktal
«beliebte» Radartheater. Leider
häufig erst (zu) spät sichtbar, weil
die Statisten für einmal gut getarnt
sind. Die haben darin eben viel
Übung, und kassieren happig.
Aktuell teilnehmen dürfen wir
am Wahltheater. Im Bundesthea-
ter zwar nur als Statisten, dafür auf
der Gemeindebühne in der Rolle
des Wählers. Mal sehen, wie gut
die Hauptdarsteller sind.
Es lebe das Theater!
DER SALZSTREUER
Sommeraktion füralle Abonnenten
Gutschein für Fr. 10.–Beim Besuch des Freilicht -theaters «dr Elfebaum» vom 21. August bis 12. Septemberim Rheinfelder Stadtpark.Buchung Tel. 061 835 52 00oder www.freilichttheater-rheinfelden.ch jeweils mitVermerk «Abo NFZ».
Gutschein für Fr. 9.—,resp. Fr. 12.–Beim Besuch des Jazz Festivals in Laufenburg am 7. August (Fr. 9.–) oder 8. August (Fr. 12.–). Buchungüber www.jazzlaufenburg.ch,Vermerk «Abo NFZ».
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Wir sind gerne für Sieim Druck
Albrechtsplatz 3 · 4310 RheinfeldenTel 061 835 00 00
Die Ära Openair Freaktalgeht zu Ende. Der VereinFreaks wird das Festge län-de nochmals so richtigzum Rocken bringen.
GIPF-OBERFRICK. Nach zehn erfolg-reichen Openairs verabschieden sichdie Freaks mit einem letzten fulmi-nanten Openair. Der Verein Freaksbietet seinen treuen Fans nochmalsvier unvergessliche Tage mit 30Bands und einem umfangreichenRahmenprogramm. Ob Fussball-Grümpeli, Legozelt, Waterslide-Con-test, Jamesession oder Gummitwist-Contest, neben den vielen Music-Actswird es den Besuchern am letztenOpenair bestimmt nicht langweilig.Das OK hat festgestellt, dass solcheAktivitäten bei den Besuchern beson-ders gut ankommen. «Unsere Besu-cher wollen nicht nur essen und Mu-
sik hören sondern sich aktiv amFreaktal einbringen könnnen», soEsther Studer vom OK. Auf dem Ge-
lände steht neu «Moe’s Taverne», alsdritte Bühne. Die 30 Bands kommenaus dem In- und Ausland. Aber auch
fünf Fricktaler Bands werden dieBühne am letzten Openair in Gipf-Oberfrick rocken. Bericht Seite 3
Openair Freaktal geht in die letzte Runde10. und letztes Openair vom 6. bis 9. August in Gipf-Oberfrick
Sie haben das Openair Freaktal mit ihrem unermüdlichen Einsatz geprägt: Der Verein Freaks mit rund 120 Mitgliedern. Foto: zVg
Martin Binkert
Am Rande der Kernzonevon Herznach sollte aufdem Dach eines Hauseseine kleine, unauffälligePhotovoltaikanlage ent -stehen. Der Gemeinderathat das Baugesuchabgelehnt. Zu recht?
HERZNACH. Eigentlich wollte TorstenMädel an der Landstrasse 4 in Herz-nach mit einer Photovoltaikanlage aufseinem Dach nur etwas für die Umwelttun. Der Lokführer und Psychothera-peut, der am Rande der Dorfkernzoneein Haus besitzt, glaubte, dies müsseeinfach sein, denn überall wirbt derKanton Aargau für diese umwelt-freundliche Energiegewinnung. Dochder Neuzuzüger hatte die Rechnungohne die Bestimmungen des Kantonsund die Sicht der Gemeinde Herznachgemacht. Normalerweise braucht dieInstallation einer kleinen Photovoltai-kanlage auf dem Dach keine Baube-willigung, es sei denn, das Haus liegtin einer Kernzone. Und genau dies isthier der Fall. Daher musste Mädel einvereinfachtes Baugesuch einreichen.Der Hauseigentümer holte auch dieEinwilligung aller Nachbarn ein –«dies ging ganz problemlos» – wie ersagt. Da sein Hausdach fast nur vomknapp zehn Meter entfernten Nach-barhaus eingesehen werden kann,glaubte er, dieses Baugesuch geheschlank über die Bühne.
Abgelehnt
Umso mehr war er überrascht, als ervon der Gemeinde Herznach einenabschlägigen Bescheid erhielt. Laut
Adrian Weber, Ammann von Herz-nach, habe sich die Gemeinde bei derBeurteilung dieses Gesuches auf dieOrtsbildpflege des Kantons gestützt,die eine Ablehnung empfahl. Warumgenau die Ablehnung erfolgte, konn-te der Hauseigentümer jedoch ausder Begründung nicht entnehmen.Torsten Mädel ist verärgert undspricht von einem Behördendschun-gel und veralteten Gesetzen, die sinn-vollen Neuerungen entgegen stün-den. In seinem Fall kommt noch da-zu, dass sein, keine zehn Meter ent-fernter Nachbar ebenfalls eine Pho-tovoltaikanlage auf seinem Dachplant. Diese wird er problemlos ohneBewilligung bauen können, denn die-ses Haus gehört nicht mehr zur Kern-zone.
Laut Aussagen aus der Photovol-taik-Branche sei Mädel mit diesemProblem nicht der Einzige. Auch an-dere in Kernzonen gelegene Hausei-gentümer hätten mit Bewilligungenzu kämpfen.
Regula Bachmann, Leiterin derEnergieberatungsstelle Fricktal undGrossrätin, sind solle Bewilligungs-probleme in Kernzonen bekannt.«Der Kanton will dies mit einem Ge-setz regeln, doch wir warten nochdarauf», sagt sie. In der Schweiz wer-den nicht in allen Gemeinden undKantonen die gleichen Richtlinien an-gewendet. So konnten sogar in derbesonders geschützten Ortschaft Gu-arda im Engadin Solarstromelemen-te installiert werden.
Fortsetzung Seite 11
Geht Ortsbildschutz vor Ökostrom?
Kontroverse in Herznach um Photovoltaikanlage
Auf dem kaum einsehbaren Dach an der Landstrasse in Herznach möchte Haus -
eigentümer Torsten Mädel eine Photovoltaikanlage installieren. Foto: Martin Binkert
HEUTE IN DER NFZ