gemeinsam nr. 2/2014

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DEUTSCHE MULTIPLE SKLEROSE GESELLSCHAFT LANDESVERBAND HAMBURG e .V. DMSG INHALTSVERZEICHNIS Zeitschrift der DMSG | Landesverband Hamburg 2 TITELTHEMA Regelmäßig ............................. 2 Editorial .................................. 3 TITELTHEMA: Sommer Barrierefrei und unbeschwert Kühlwesten .............................. 4 Getrommelte Inklusion ............ 6 Hilfsmittel: Betroffene als Ansprechpartner gesucht! ....... 7 Schnupperklettern in der Nordwandhalle ........................ 8 Together – Kunst verbindet! .... 10 Inklusion - was hat das mit mir zu tun? .... 12 „Mar y Sol“ auf Teneriffa ......... 13 Aufruf „Stationäre Pflege und alternative Wohnformen”........ 13 Interview Dr. Harry Aßmann .................... 14 DMSG in Hamburg ................ 16 Aktivitäten, bei denen Behinderungen und Barrieren keine Rolle spielen, barrierefreie Orte in Hamburg und anderswo sowie ein ausführlicher Kühlwesten-Test: Lesen Sie mehr in diesem Heft. | Seite 4 Barrierefrei und unbeschwert Sommer: Zeitschrift der DMSG | Landesverband Hamburg 2 Sommer 2014

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Mitgliederzeitschrift der DMSG Hamburg, Nr. 2/2014

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Page 1: GEMEINSAM Nr. 2/2014

DEUTSCHE MULTIPLE SKLEROSE GESELLSCHAFT

LANDESVERBAND HAMBURG e .V.

DMSG

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

Zeitschrift der DMSG | Landesverband Hamburg

:

2

T I T E L T H E M AT I T E L T H E M A

Regelmäßig............................. 2

Editorial .................................. 3

TITELTHEMA: SommerBarrierefrei und unbeschwertKühlwesten .............................. 4Getrommelte Inklusion ............ 6Hilfsmittel: Betroffene als Ansprechpartner gesucht! ....... 7Schnupperklettern in der Nordwandhalle ........................ 8Together – Kunst verbindet! .... 10Inklusion - was hat das mit mir zu tun? .... 12„Mar y Sol“ auf Teneriffa ......... 13

Aufruf„Stationäre Pflege und alternative Wohnformen”........ 13

InterviewDr. Harry Aßmann .................... 14

DMSG in Hamburg ................ 16

Aktivitäten, bei denen Behinderungen und Barrieren keine Rolle spielen, barrierefreie Orte in Hamburg und anderswo sowie ein ausführlicher Kühlwesten-Test: Lesen Sie mehr in diesem Heft. | Seite 4

Barrierefrei und unbeschwertSommer:

Zeitschrift der DMSG | Landesverband Hamburg

2Sommer 2014

Page 2: GEMEINSAM Nr. 2/2014

..�

..��

Regelmäßige Aktivitäten

MS-Sportgruppe

Freitags, 16.30 bis 17.30 Uhr und 17.30 bis 18.30 UhrOrt: Sportzentrum Grün-Weiss Eimsbüttel, Lutterothstraße 43Kontakt: Tel. 040 - 560 12 45 [email protected]

Bewegungsschwimmen

Mittwochs, 18.45 -19.30 Uhr(nicht in den Hamburger Schulferien)Ort: Schule ElfenwieseHamburg-Harburg

Fahrradgruppe

Ansprechpartnerin: Gabi DrectorTel. 040 - 46 09 33 65E-Mail: [email protected]

Rollstuhlsportgruppe

Freitags, 17 - 18.30 Uhr(nicht in den Hamburger Schulferien)Ort: Gewerbeschule 8, Sorbenstr. 13 -15Kontakt: Dieter Schwarz, Tel. 04152 - 888 48 99 oder 0157 - 770 912 46

Vergünstigte Theaterkarten

für das Ernst Deutsch Theater erhalten Sie über Angela Bensow Tel. 040 - 5 40 23 95

Peer Counseling

(Betroffene für Betroffene)

Einzelberatung ohne Anmeldung,an jedem 3. Dienstag im Monat 14 - 16 UhrOrt: UKE, Räume der MS-Sprechstunde,Martinistraße 52, Haus W 34 Ansprechpartnerin: Gisela Gerlach, Tel. 040 - 511 54 70

Gemeinsam Nr. / 20142

MS Netz Hamburg

Plenum 3 / 2014: Mittwoch, . 14, 18 - 20 Uhr www.ms-netz-hamburg.de

Gesangsgruppe

– Atem und Stimme

Freitags, 17 - 18 Uhr, 14-tägig Ansprechpartnerin: Lydia BootheTel. 0176 - 70 77 05 41 E-Mail: [email protected]

Malgruppe

An jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat von 17 - 18.30 UhrKursleiterin: Katrin NaumannTel. 040 - 35 96 33 41

Offener Treff für junge Betroffene

An jedem letzten Dienstag im Monat von 18 – 20 UhrModeration: Tabea Fiebig/Johannes Wiggers im Wechsel

Qi Gong

Freitags, 18 - 20 Uhr, 2 x im Monat Ansprechpartnerin: Dietlind ZimmermannTel. 040 - 20 51 29 www.tai-chi-lebenskunst.de

Pilates

Sitz-Pilates: Dienstags, 15.45 - 16.45 UhrMatten-Pilates: Dienstags, 17 - 18 Uhr Bitte vorher Rücksprache mit Inga Steinmüller: 0172 - 453 75 22 [email protected]

Diese Kurse fi nden in unserer Geschäftsstelle statt.Nähere Informationen, auch über unsere Selbsthilfegruppen, erhalten Sie unter Telefon: 040 - 4 22 44 33

27 August

22 Gemeinsam Nr. 2/2014

Die GEMEINSAM3/2014 erscheint Ende September:Redaktionsschluss ist Freitag, der 18. Juli 2014.

Welt MS Tag 2014dieses Jahr mit dem Inselatelier e.V.und "Kleine graue Wolke" in unserer Geschäftsstelle.

Besuchen Sie uns auf Facebook/Twitter

Page 3: GEMEINSAM Nr. 2/2014

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

Wahrscheinlich ist Ihnen aufgefallen, dass die

GEMEINSAM etwas anders aussieht als sonst. Dies

liegt daran, dass unsere Grafikerin Susanne Adamek

aufgrund eines Unfalls für diese Ausgabe ausgefal-

len ist und unsere Druckerei SCHOTTdruck kurzfristig

für das Layout eingesprungen ist.

Am 26. April hat unsere Mitgliederversammlung

stattgefunden. Eine wichtige Neuerung wurde be-

schlossen: Die Mitgliedsbeiträge werden angepasst,

und zwar ab 2015 auf 40 Euro und ab 2017 auf 50

Euro im Jahr. Nach wie vor führen wir davon 8 Euro

pro Mitglied an den Bundesverband ab. In Härte-

fällen können Sie sich – wie in der Vergangenheit

auch – vom Mitgliedsbeitrag befreien lassen.

Bitte wenden Sie sich vertrauensvoll an

uns.

Eine weitere Neuigkeit gab es von Sei-

ten des Selbsthilfebeirats: Der Selbst-

hilfebeirat nennt sich ab sofort MS-

Gruppen-Forum (MSGF). Damit soll die

aktive, lebendige Rolle dieses Organs

der DMSG besser zum Ausdruck kom-

men und damit hoffentlich auch mehr

Menschen dazu motiviert werden, sich

dort zu engagieren.

Ab Juli beginnen wir mit der Seminarorganisation

für 2015. Gerne beziehen wir auch Ihre Wünsche

und Vorschläge in unsere Überlegungen mit ein.

Senden Sie Ihre Ideen bis spätestens Ende Juli an

[email protected].

Ich hoffe, dass dieses Heft Sie dazu inspiriert, einmal

etwas Neues in Ihrer Freizeit auszuprobieren und

wünsche Ihnen einen schönen, unbeschwerten

Sommer!

Viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst, Ihre

Andrea Holz, Geschäftsfüherin

3Gemeinsam Nr. 2/2014

Auf der Mitgliederversammlunghat uns unser VorstandsmitgliedHolger Eschholz einen symboli-schen Scheck überreicht. DerDirektor der Haspa hatte sich anlässlich seines 40-jährigenDienstjubiläums gewünscht, dass Firmenkunden und Kollegen andie DMSG spenden. Rund 10.000 Euro sind dabei zusammenge-kommen. Wir bedanken uns sehr herzlich dafür!

Holger Eschholz mit Andrea Holz

und Dr. Dierk Mattik

Page 4: GEMEINSAM Nr. 2/2014

Viele MS-Betroffene leiden unterhohen Temperaturen und so stelltsich für manchen im Frühjahr dieFrage: „Wie wird der Sommer, legeich mir dieses Jahr eine Kühlwestezu?“. Eine solche Anschaffung istnicht billig und kann nur online be-stellt werden. Testen ist nicht mög-lich. Dies alles erschwert dieEntscheidung und häufig wird sievertagt mit der Folge, dass man imSommer bei hohen Temperaturenmal wieder sehr eingeschränkt ist.

Um dem Abhilfe zu schaffen, haben wirverschiedene Firmen angeschrieben,mit der Bitte, uns Teile ihrer Kollektionzum Testen zur Verfügung zu stellen.Leider waren nur zwei Firmen dazu be-reit, E-COOLINE und HEATPACK. DieProdukte wurden von drei MS-Betrof-fenen detailliert getestet, wobei schnellklar wurde, dass die Kühlung der klei-nen Produkte wie Stirnband, Armbandu.a. nicht sehr effektiv ist. So haben wiruns bei der Auswertung ausschließlichauf die Kühlwesten bezogen.

Die unterschiedlichen Kühlsysteme un-serer getesteten sowie zwei weitererModelle können Sie der Tabelle ent-nehmen. Das Ergebnis der Testungfasse ich hier kurz zusammen:Die Weste von E-COOLINE ist schnel-ler einsatzbereit und wurde von denTestpersonen in diesem Bereich mitden Noten 2-2-3 bewertet. (1= sehrgut, 2= gut, 3= befriedigend, 4= aus-reichend, 5= mangelhaft, 6= ungenü-gend) Nach kurzem Einweichen inWasser (10-15 Min.) und anschließen-dem Auswringen bzw. Einwickeln in einHandtuch kann sie getragen werden.Die Weste von HEATPACK muss zwarnur 2-5 Minuten gewässert werden,aber danach noch 30 Minuten oderlänger zum Abtropfen auf einen Bügelgehängt werden und bekam so dieNoten 4-3-3. Ein erneutes Auffrischendes Kühleffektes durch Wässern bzwLagern im Kühlschrank ist beim E-Coo-line-Modell in ca. 15-30 Minuten undbeim Heatpack-Modell in ca. 30-60Minuten möglich.Das An- und Ausziehen der Weste

wurde zugunsten der Heatpack-Westeentschieden und zwar mit den Noten1-2-2. Demgegenüber wurde die E-Cooline-Weste mit einer Bewertungvon 4-2-4 deutlich weniger komforta-bel empfunden (schwierig für feinmo-torisch Beeinträchtigte), allerdingsauch uneinheitlich bewertet.Beim Tragekomfort lag die E-CoolineWeste klar vorne mit einer Einheitsbe-wertung von 2. Bei der Heatpack-Weste führten das hohe Gewicht unddas Übertragen der Feuchtigkeit aufandere Kleidungsstücke zur Abwer-tung. Allerdings waren die Einschät-zungen der Testpersonen hier mit denNoten 2-3-5 sehr unterschiedlich.Bei der Bewertung der Kühleffizienzund -dauer war man sich dagegeneinig. Beide Westen erreichten ein“Gut“ bzw. eine Kühldauer von mehre-ren Tagen.Rein optisch gesehen ist keine der bei-den Westen ein Highlight, wobei diesesbei den Testpersonen als unterschied-lich wichtig empfunden wurde.Zum Schluss haben wir noch Reini-gung und Pflegeaufwand bewertet.Bei dem Heatpack-Modell bildeten sichnach der Bewässerung Kristalle auf derWeste, die abgebürstet werden müs-sen, um sie zu entfernen. Außerdemwurde von einer Testperson ein muffi-ger Geruch bemängelt. Bei der Westevon E-Cooline bildeten sich hingegennach dem Trocknen weiße Ränder, diesich mit Handwäsche nicht entfernenließen. Außerdem lässt sich dasWaschmittel nur schwer ausspülen. Die Preise beider Anbieter variierensehr stark. Die Weste von Heatpackkostet 49,95 Euro, die von E-Coolinehingegen 189 Euro.Unterm Strich bleibt festzuhalten,dass die Vorlieben der Testpersonen

Titel

4 Gemeinsam Nr. 2/2014

Barrierefrei und unbeschwertSommer:

DMSG-Mitglieder und weitere engagierte Menschen

erzählen in diesem Heft davon, wie man beim

Taiko-Trommeln, Indoor-Klettern und Malen vergisst,

dass es überhaupt Barrieren gibt. Außerdem finden Sie

einen Bericht über ein barrierefreies Hotel auf Teneriffa

und - hilfreich für den Sommer - einen ausführlichen

Kühlwesten-Test.

Kühlwesten

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Titel

5Gemeinsam Nr. 2/2014

sehr unterschiedlich sind. Über Kühlung,Handling bis zum Outfit gab es unterschied-liche Einschätzungen. Das erleichtert jetztnicht unbedingt Ihre Entscheidung.

Es gibt aber die Möglichkeit, sich hier in derGeschäftsstelle die Westen von E-Coolineund Heatpack anzusehen und sich mit an-deren Betroffenen über die Erfahrungen mitKühlwesten auszutauschen. Schön wäre es,wenn bereits vorhandene Kühlwesten ande-rer Anbieter mitgebracht würden.

Dazu laden wir am 5. Juli von 16 bis 18Uhr in die Geschäftsstelle der DMSG imEppendorfer Weg ein.

Außerdem können Sie Telefonnummern vonMitgliedern, die Auskunft über ihre Erfah-rungen geben, in der Geschäftsstelle erhal-ten.

Michaela Beier

Erfahrungsbericht: Kühlweste von arcticheatMeine erste Kühlweste war eineTiefkühl-Weste von arcticheat(Preis: 155 Euro) und sie hat einengroßartigen Vorteil: Sofort nachdem Anziehen (ich trage sie überdem T-Shirt) kehrt die Kraft undEnergie zurück! Als wäre ich Asterixund tränke einen Schluck Zauber-trank, es ist total belebend! Sie istauch leicht und nimmt im Tiefkühl-fach wenig Platz weg. Nachteile:Nach ca. zwei Stunden ist die ge-speicherte Kälte abgegeben undverbraucht. Außerdem ist die Hand-habung umständlicher als bei ande-ren Westen. Erst wenn sie absoluttrocken ist, kann man sie ins Tief-kühlfach legen, am besten langekühlen (über Nacht). Und im Kofferbesteht im feuchten Zustand die

Gefahr, dass sie schimmelt. Trotz-dem: Für die ersten eineinhalbStunden ist sie fantastisch!

Roswitha Kiers

Übersichtstabelle KühlprodukteKühleffekt durchVerdunstungskälte von Wasser(Spezialfasern bzw. Kristalle im Inneren der Weste nehmen

das Wasser auf, durch Verdunstung wird Kühlung erzeugt)

Vorherige Kühlung(Kristalle im Inneren der Weste nehmen das Wasser auf, die

Weste wird anschließend gekühlt)

Absorption von Körperwärme durch 16 oder 20 Ele-mente mit Salzkristall-Mischung im Innenfutter derWeste

Handhabung• Kurz ins Wasser legen• überschüssiges Wasser ausdrücken• Weste auf Bügel 45 min. oder über Nacht

antrocknen lassen➞ Weste einsatzbereit• Kühldauer variiert je nach Temperatur

von Stunden bis zu Tagen• Kühleffekt durch erneutes Anfeuchten

reaktivierbar

• 10-15 Minuten ins Wasser• Weste trocknen (Luft oder Wäschetrockner)• Weste zum Kühlen in Kühlschrank

oder Gefrierschrank oder Kühlbox➞ Weste einsatzbereit• Kühldauer wenige Stunden

(Hauttemperatur bis zu 17° Celsius reduziert)Nach erneutem Kühlen in Kühl- oder Gefrierschrank,im Reißverschluss-Beutel in kaltem Wasser oder Eis-wasser wieder einsatzbereit

• Überprüfung ob Elemente flache Form haben +Salzkristall-Mischung im festen Aggregatzustand➞ Weste einsatzbereit• Ab 28° C Hauttemperatur absorbieren die Ele-mente die Körperwärme und werden allmählich Gelartig. Kühldauer je nach Temperatur bis zu 4 Stun-den Hauttemperatur um 3-4° C gesenkt• Bei einer horizontalen Lagerung von unter 22° Cwerden die Elemente wieder fest – je kälter destoschneller: 20° C ca. 2 Std., 8° C ca. 30 Minuten

Pflege• Mit der Hand zu waschen (milde Seife)

• Produkt bis zur vollständigen Trocknung bei guter Lüftung aufhängen

• Handwäsche empfohlen (normales Waschmittel in warmem Wasser)

• Bei 40° C waschen (Elemente vorher herausnehmen)

• bei guter Lüftung trocknen (nicht im Trockner)

www.heatpack.deHeatPaxx OHGDorfstrasse 18d18574 Garz Tel. 038304-829 102

www.arcticheat.euLaguna Health Deutschland Von-Kluck-Str. 14-1648151 MünsterTel. 0251-87 14 98 47

www.protectionware.deAxel Fink IngenieurbüroAm Güterbahnhof 1321035 HamburgTel. 040-77 181 750

www.e-cooline.depervormance international GmbHMühlsteige 13 | 89075 UlmTelefon: 0731-140 71-0

Förderkreis der DMSG Hamburg

bezuschusst Kauf von Kühlwesten

Wenn Sie gerne eine Kühlwestehaben möchten, aber nur über eingeringes Einkommen verfügen,wenden Sie sich gerne an uns. DerFörderkreis der DMSG in Hamburge.V. hat zugesagt, den Erwerb vonKühlwesten initial in einem gewis-sen Rahmen zu bezuschussen.

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6 Gemeinsam Nr. 2/2014

Das Kion Dojo ist eine Schule für mo-dernes japanisches Trommeln in Ham-burg. Die japanischen Trommeln(„Taikos“) werden im Stehen gespielt,wobei sich das Kion Dojo (übersetzt:„Freude durch Ton“- Schule) dadurchauszeichnet, dass beim Trom-meln körperfreundliche, flie-ßende Bewegungen gemachtwerden und der Rhythmus mitdem ganzen Körper erlebtwird.

Seit einigen Jahren organisiertdie Koordinationsrunde Er-wachsenenbildung Hamburgmehrmals jährlich Taiko-Work-shops für behinderte undnicht-behinderte Menschen.Unter der Leitung unseres Leh-rers, Ingmar Kikat, und ge-meinsam mit einer Gruppe vonerfahrenen Trommlern aus

dem Kion Dojo wird ein Stück erarbei-tet, das zum „Lernfest“ an der VHSFarmsen gemeinsam aufgeführt wird.Während der Übungen wird deutlich,was über das Trommeln gefördert wer-den kann: Rhythmusgefühl, Körperko-

ordination, Aufmerksamkeit, Erinne-rungs- und Kooperationsvermögen,Ausdruckskraft und Lebensfreude. Esgeht um das aufeinander Hören unddas gemeinsame Erleben.

Getrommelte InklusionNach ca. 15 Jahren MS war ich 2009 auf derSuche nach einem Ersatz für „mein“ Karate undhabe das Kion Dojo entdeckt. Hier erlebe ichmeine persönliche Inklusion: Die Rhythmengehen im wahrsten Sinne des Wortes durch denganzen Körper, tragen mich durch die mitunteranstrengenden Proben und machen mir den Kopffrei. Wenn es mir mal nicht so gut geht, bewegeich mich weniger – und durch die Freiheit des„nichts muss, aber alles geht“ bin ich an derTrommel technisch aber auch körperlich erstaun-lich weit gekommen.

Nach einer Probe des Taiko-Inklusionsworkshops (Foto: Jana Schmidt)

Titel

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Weitere Informationen: www.kion-dojo.de und

www.erwachsenenbildung-hamburg.de

Titel

7Gemeinsam Nr. 2/2014

Hilfsmittel: Betroffene als Ansprechpartner gesucht!

Die besten Auskünfte über Hilfsmittel könnennatürlich die Menschen geben, die sie selbstnutzen. Haben Sie Lust, Ansprechpartner fürandere Mitglieder zu sein, die sich gerade einHilfsmittel anschaffen wollen oder Problememit einem Hilfsmittel haben? Dann schreiben Sie an Roswitha Kiers, [email protected]. Es werden Menschen gesucht, die mit folgenden Hilfsmitteln Erfahrung haben:

• Unterarmgehstützen• Unterschenkelführungsorthese

( Fußheber)• Gehwagen / Rollator• Haltegriffe• Dusch-/Badewannensitz• Badewannenlifter• Toilettenerhöhung• Inkontinenzeinlagen• Katheter• Krankenbetten• Kühlweste• Aktiv-/Leichtgewicht-Rollstuhl• Rollstuhl, faltbar• E-Rollstuhl• Rollstuhl mit E.-Fix• Rollstuhl mit E.-Zug• Stehrollstuhl• E-Mobil• Motomed Beintrainer• Dreirad• Umbauten im Haus

Rollstuhlgerechte KücheTreppenliftUmbauten Eingang

• Auto mit Handgas• Verreisen mit Hilfsmitteln• Greifhilfen

(Besteck, Tassen, Teller)

Das Motto lautet „jeder, wie er kann“: Ja, man kann auch im Rollstuhl Taiko spielen und ja, auchMenschen mit einer geistigen Behinderung können mit unsein Stück erarbeiten!

Völlig fasziniert bin ich von zwei Entwicklungen:Während ich häufig höre und erlebe, dass gelungene Inklu-sion schwierig ist, erfahre ich hier gelebte Inklusion: Immermehr Trommler aus dem Kion Dojo und Menschen mit undohne Einschränkungen nehmen an den Workshops teil. DieInklusionsgruppe entwickelt eine völlig eigene Dynamik undzeigt Stärken, von denen wir uns im „normalen“ Unterrichteine Scheibe abschneiden könnten: Während die rhythmi-sche Sicherheit manchmal nicht so groß ist, herrscht in derInklusionsgruppe eine ganz besondere Stimmung und dieFreude springt einem regelrecht entgegen. Das Handicap desEinzelnen tritt völlig in den Hintergrund. Müssen wir im„normalen“ Unterricht oft üben, wie man zum Trommelnfreudig schreit (ja, das gehört dazu), ist das hier eine abso-lute Selbstverständlichkeit und entsteht wie von selbst.

Festzuhalten bleibt:Nie hätte ich gedacht, dass ich mit dem Trommeln selbst soweit komme. Durch die Inklusionsworkshops können auchandere erleben, wie viel Freude Taiko macht und was ein ge-meinsames Erleben möglich macht.Inklusion kann ganz einfach und selbstverständlich sein!

Beatrix Eg lau

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8 Gemeinsam Nr. 2/2014

Schnupperklettern in der Nordwandhalle: Teilnehmer berichten

Titel

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Die DMSG Hamburg wird auch 2015 wiedereinen Kletterkursanbieten.

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Was macht das Inselatelier genau?

Maren Fiebig: Das Inselatelier bietetErwachsenen sowie Kindern mit undohne Handicaps in Kirchdorf Süd dieMöglichkeit, gemeinsam kreativ zuwerden und der eigenen SichtweiseAusdruck zu verleihen.

Das Kursangebot des Inselateliers istseit Beginn kostenfrei, inklusiv und ge-nerationsübergreifend strukturiert. Esgibt ein offenes, für jeden nutzbaresund gleichzeitig sehr qualifiziertes An-gebot.

So wird Selbstbestimmung und Teil-habe gefördert, der Blick füreinandergeöffnet und Wege zu einem respekt-vollen und gleichberechtigten Mitei-nander geebnet.

Warum bieten Sie Kurse kostenfrei an?

Maren Fiebig: Wir organisieren die re-gelmäßig mehrmals wöchentlich statt-findenden Kunstkurse kostenfrei,damit dieses Bildungsangebot auchvon sozial benachteiligten Menschen

wahrgenommen werden kann. Dies istgerade in Kirchdorf Süd notwendig, daetliche der Anwohner erwerbslos sindoder ein geringes Einkommen haben.Auch Menschen mit Handicaps haben

Together

Künstler des Inselatelier e.V. von links nach rechts: Peter Rucker, Ursi Töllner, Maren Fiebig, Temurschaa Faroq, Tatjana Kähler

Das Inselatelier präsentierte anlässlich des Welt MS Tages 2014 vom 15. Mai bis zum 15. Juli aktuelle Arbeiten in den Räumen der DMSG Hamburg. Inselatelier e.V. ist als inklusiver und generationsübergreifender Kunstverein vor allem in Kirchdorf Süd tätig. Mit Unterstützung der BHH Sozialkontor gGmbH wurde der Verein 2011 gegründet.

Interview mit Maren Fiebig, Gründerin und Vorsitzende des Inselatelier e.V.

– Kunst verbindet!

TitelTitel

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durch ihre Beeinträchtigungen oftmalsein erheblich geringeres Einkommenund müssen gegen soziale Benachteili-gung kämpfen. Insofern sind kostenfreieBildungsangebote unerlässlich.

Inklusive Kunstkurse - was bedeutet dies für Sie?

Maren Fiebig: Unsere Kurse werden vonprofessionellen Künstlern mit und ohneHandicaps durchgeführt. Ein wichtigesZiel des Inselateliers ist es auch, Künst-lern mit Handicaps Arbeitsaufträge zuvermitteln. Zudem werden durch dieKooperation mit der BHH SozialkontorgGmbH und der Inklusionsschule An derBurgweide gezielt Menschen mit Han-dicaps in das Kursangebot integriert.

Wie kann man sich inklusive Bil-dungsarbeit generationsübergrei-fend vorstellen?

Maren Fiebig: An dieser Stelle möchteich die Kinder zu Wort kommen lassen:Rozerin, 11 Jahre: „Das Inselatelier istcool, das macht Spaß ... man kann daKunst machen, zeichnen und malen.Zum Inselatelier gehen auch behinderteLeute, die im Rollstuhl sitzen. Die kön-nen richtig gut zeichnen, weil Frau Fie-big sie unterstützt. … Es ist toll, was fürDinge passieren können!“

Zehra, 12 Jahre: „Wir machen einenKunstkurs. Der heißt „Kunst und Gebär-densprache“. Wir haben da Frau Fiebigals unsere Lehrerin. … Frau Fiebig hatFrau Kähler und Herrn Faroq mitge-bracht. Frau Kähler ist eine ganz, ganznette Erzieherin und auch ein ganz,ganz netter Mensch und kann auch tollKunst machen.

Herr Faroq kommt aus Kabul und ist einsehr netter Mensch. Er ist auch ein sehrguter Künstler. Er kann leider nichthören, aber wir können trotzdem mitihm reden, nämlich mit Gebärdenspra-che. Das geht mit den Händen. Ich liebeEuren Kunstkurs, Frau Fiebig!“

Können Sie etwas über die aktuelle Ausstellung sagen?

Maren Fiebig: Unter dem Titel „Toget-her – Kunst verbindet!“ werden expres-sive und vielschichtige Arbeiten sowohlvon Kindern als auch von Erwachsenenmit oder ohne Handicaps präsentiert. Inden Bildern wird sinnlich erfahrbar dar-gestellt, wie das Leben aus der Sicht vonMenschen mit Behinderungen und Kin-dern aussieht.

Kontakt:Inselatelier e.V., Dahlgrünring 3, 21109 HamburgLeitung: Maren FiebigTel. 040-3792887E-Mail: [email protected]

Peter Rucker: Es geht auch anders!

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Juli 2014 in den Räumen unserer Geschäftsstelle zu sehen.

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12 Gemeinsam Nr. 2/2014

Inklusion - was hat das mit mir zu tun?Das Wort Inklusion ist in aller Munde.Es geht irgendwie um die Rechte vonBehinderten, und als MSlerin, die imRollstuhl sitzt, frage ich mich:

Was hat die Inklusion mitmir zu tun?Mein Rollstuhl macht mir deutlich:Selbst fühle ich mich nicht zwingendbehindert, werde jedoch durch sicht-bare und nicht sichtbare Barrieren zueiner Behinderten gemacht. Hier setzt die BRK (Behindertenrechts-konvention) an, das Übereinkommender Vereinten Nationen über die Rechtevon Menschen mit Behinderungen. DieBRK dient zur Umsetzung und demSchutz von Menschenwürde und Men-schenrechten behinderter Menschen.

Wer aber gilt als behindert?Laut BRK alle Menschen, die langfris-tige körperliche, seelische, geistigeoder Sinnesbeeinträchtigungen haben,welche sie in Wechselwirkung mit ver-schiedenen Barrieren an der gleichbe-rechtigten Teilhabe an der Gesellschafthindern können. Damit ist klar: Als MS-Erkrankte mit körperlichen Einschrän-kungen geht mich Inklusion zunächstals selbst Betroffene etwas an.

Was aber bedeutet Inklusion? Die BRK benennt als zentrales Men-schenrecht das Recht auf Teilhabe vonMenschen mit Behinderung am sozia-len Leben einer Gesellschaft. Leitbild istdie Inklusion mit ihrer Forderung, dassnicht länger der Mensch mit Behinde-rung sich an die Gesellschaft anpassen,sondern die Gesellschaft sich den Be-dürfnissen des Behinderten anpassenund öffnen muss.Diese Definition verdeutlicht: Behin-dernd wirken sich insbesondere gesell-schaftliche Ausformungen aus, nichtzwingend nur die Behinderung selbst.Damit wird Inklusion ein Umstand, derjedes Mitglied unserer Gesellschaftetwas angeht, egal ob behindert odernicht.

Was ist von der Inklusion zuerwarten? Laut BRK entwickelt sich das Verständ-nis von Behinderung ständig weiter,wobei Behinderung aus der Wechsel-wirkung zwischen Menschen mit Be-einträchtigungen und einstellungs-und umweltbedingten Barrieren ent-

steht. Letztlich bedeutet dies, dass dieBRK ihre Wirkkraft nur dann entfaltenkann, wenn eine Gesellschaft bereitund fähig ist, sich weiterzuentwickeln.

Wie stelle ich mir eine

solche Entwicklung vor? Als Rollstuhlfahrerin wünsche ich mirnatürlich das Verschwinden baulicherBarrieren. Darüber hinaus habe ich diebeglückende Vorstellung, Inklusionkönnte eine Chance sein, die Rollen derMitwirkenden einer Gesellschaft neuzu definieren. Nicht mehr der „Ge-sunde“, der „Bescheid weiß“ und der„Behinderte“, der „bedürftig ist“, son-dern die Entstehung eines „Erfahrungs-raums“, in dem beide Seiten ihreStärken und Ressourcen zum gegensei-tigen Vorteil einbringen können. Nichtnur ein „Öffnen“ und „Fordern“ istwichtig, sondern ein Geben und Neh-men um gleichberechtigte Teilhabe füralle und damit gesellschaftlichesWachstum zu erzielen.

Barbara Reind lwww.barbara-reind l-kunst.de

Blog: www.behindernisse.de

dinatorin des Multiple Sklerose NetzHamburg. Sie berichtet darauf übernachahmenswerte Lösungen, die dasLeben für Rollstuhlfahrer erleichtern,aber auch über unsinnige Versuche,Orte barrierefrei zu gestalten – zum

Beispiel das rollstuhlgerechte WC einerEinrichtung, das nur über eine Treppezu erreichen ist.Sowohl nach den vorbildlichen, weg-weisenden als auch nach den miss-glückten Versuchen zur Barrierefreiheitist Birgit Brink immer auf der Sucheund freut sich über Ihre Mithilfe. Ken-nen Sie Beispiele, die es wert sind, ko-piert zu werden? Oder solche, die Ihr

Leben erschweren?Außerdem sammelt Birgit Brink in derKategorie „Locations in Hamburg“Tipps für stufenlos erreichbare Restau-rants, Cafés oder Kneipen.Wenn Sie Lust haben, mitzumachen,dann schicken Sie eine Mail, gerneauch mit Fotos des Orts, der Lösungoder des schlechten Beispiels an: [email protected].

Titel

Page 13: GEMEINSAM Nr. 2/2014

Aufruf

13Gemeinsam Nr. 2/2014

Aufruf zum nächstenSchwerpunkt:

Stationare Pflege

und alternative

Wohnformen

..

Für die Gemeinsam Nr. 3/2014 istder Schwerpunkt „Stationäre Pflegeund alternative Wohnformen“ vor-gesehen.

Leben Sie in einer WG?

In einem Wohnprojekt?

Auf einem Stiftungsgelände?

Wir freuen uns, wenn Sie uns darüber berichten.

Servicewohnen und Pflegeheime sind gerade bei jüngerenBetroffenen sehr mit Vorurtei-len behaftet. Leben Sie in einersolchen Einrichtung und sinddort glücklich und zufrieden?

Dann teilen Sie Ihre Erfahrungen mituns und unseren Lesern.

Schreiben Sie bitte bis zum 18. Juli 2014 anMultiple Sklerose GesellschaftLandesverband Hamburg e.V.Stefanie Bethge Eppendorfer Weg 154-15620253 Hamburgpder per Mail:[email protected]

„Mar y Sol“ auf Teneriffa

Wie im letzten Jahr auch, haben wiruns entschlossen, im Februar zwei Wo-chen im Hotel Mar y Sol auf Teneriffazu verbringen. Einzigartig ist das Restaurant, wo manmorgens und abends mit leckeren Spei-sen verwöhnt wird. Es gibt abwechs-lungsreiche Buffets, an denen manrichtig schlemmen kann. Wir habenuns morgens mit belegten Brötchenversorgt, die uns als Mittagessen dien-ten.Wir haben täglich Ausflüge in die Um-gebung mit dem gemieteten Scooterunternommen, im 32°C warmen Poolgebadet oder an der Hotelbar Eis ge-gessen.

Das Hotel, über das man sich im Inter-net unter www.marysol.org informierenkann, ist für Rollifahrer wirklich gut ge-eignet. So trifft man dort auch viele,und alles wirkt familiär, weil es vielegibt, die ihre Urlaube schon seit Jahrendort verbringen. Wir waren mit unserenzwei Wochen eher die „Kurzurlauber“,weil einige, die es sich zeitlich (und fi-nanziell) leisten können, den ganzenWinter dort verleben. So haben wirauch Menschen wieder getroffen, diewir schon vom ersten Aufenthalt oderaus Hamburg kannten.

Jürgen KrügerVorstandsmitglied

der DMSG Hamburg

Links:www.wheelmap.org: Eine Online-Karte zum Suchen, Finden und Markierenrollstuhlgerechter Orte. www.natko.de: Die „Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle“ ist diezentrale Anlaufstelle bei Fragen rund um das Thema "Barrierefreies Reisen". www.barrierefreie-urlaubswelt.de: Barrierefreie Unterkünfte in Deutschlandfinden und buchen.www.barrierefreie-reiseziele.de: Barrierefreie Reiseziele und Sehenswürdig-keiten in Deutschland sowie barrierefreie Angebote wie Segeln, Tandem- undQuadtouren.

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Interview

14 Gemeinsam Nr. 2/2014

Alter | 72Letzte Tätigkeit | Chirurgim KrankenhausEinsatzgebiet | FahrdienstDauer | 15. November 2013 bis 15. Mai 2014

Warum hast Du Dich für den Fahrdienst bei der DMSGentschieden?

In den Wintermonaten habe ich immerviel Zeit. Daher habe ich mir eine Be-schäftigung gesucht. Ich bin durch Zu-fall im Internet auf die DMSG gestoßenund habe mich dort für einen Bundes-freiwilligendienst beworben.

Wie sieht ein typischer Tag bei der DMSG für Dich aus?

Ich komme morgens um 9 Uhr zumDienst. Ich kenne meistens schon denPlan für den Tag, also für die anstehen-den Fahrten und mache mich dann aufden Weg. Bei Leerzeiten beschäftigeich mich mit verschiedenen Aufgabeninnerhalb der Geschäftsstelle.

Was wird Dir von dieser Zeit vor allem in Erinnerung bleiben?

Die Klienten, die ich hier kennengelernthabe, waren zum großen Teil viel stär-ker durch ihre Behinderung beeinträch-tigt als ich das von meinen früherenPatienten gekannt habe und ich warbeeindruckt, wie diese Menschen trotzihrer Behinderung, mit ihrenProblemen zurechtkamen.

Was hat Dir am meisten Spaß gemacht?

Es hat mir vor allem Spaß gemacht,diesen Menschen bei der Alltagsbewäl-tigung helfen zu können.

Worauf hättest Du lieber verzichtet?

Ich habe eigentlich nichts Negativeserlebt.

Hat sich Dein Bild von behinder-ten Menschen und Menschen mit MS verändert?

Nein, da ich ja vorher schon viel mitkranken Menschen zu tun hatte.

Was kommt als nächstes?Im Sommer werde ich ausgiebig se-gelnd unterwegs sein, hauptsächlichmit einem Freund und dessen Boot vonder Ostsee nach Portugal. Und danachkomme ich für ein halbes Jahr als Bun-desfreiwilliger zurück zur DMSG!

Warum sollten auch andere Menschen einen BFD machen?

Die Menschen, die durch Behinderun-gen beeinträchtigt sind, bedürfen Hil-festellungen, die unser Sozialsystem inerheblichem Umfang nicht leistenkann. An dieser Stelle können sich Frei-willige einbringen, um die bestehendenLücken wenigstens in gewissen Berei-chen etwas aufzufüllen.

Warum ist der BFD auch für ältere Menschen und Rentner interessant?

Es gibt viele Ältere, die noch fit sind,und für die ist es sicherlich eine sinn-volle Aufgabe, sich auf diesem Feld zubetätigen.

Herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Das Interview führte Stefanie Bethge

Dr. Harry Aßmann | Bundesfreiwilliger bei der DMSG Hamburg

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SpendenkontoDMSG Landesverband Hamburg e.V.Bank für SozialwirtschaftKonto: 946 69 00BLZ: 251 205 10IBAN: DE41 2512 0510 0009 4669 00BIC: BFSWDE33HAN

LeserbriefeBitte schreiben Sie uns Ihre Meinung, Anregungen, Kommentare:Deutsche Multiple Sklerose GesellschaftLandesverband Hamburg e.V.Stefanie Bethge Eppendorfer Weg 154 - 156 20253 Hamburg oder per Mail: [email protected]( Veröffentlichung und Kürzung der Briefe behalten wir uns vor.)

Die Gemeinsam liegt der AKTIV bei.Namentlich gekennzeichnete Bei-träge sind von den Autoren selbstzu verantworten. Die Redaktion be-hält sich vor, Beiträge zu kürzen.

Die Gemeinsam ist auch im Inter-net als PDF-Datei abrufbar. Perso-nen, die ihren Namen bzw. andereAngaben hier nicht veröffentlichtsehen wollen, wenden sich bitte an die Redaktion.

Info/Leserbriefe

15Gemeinsam Nr. 2/2014

Unsichtbar betroffen:

Wie kommuniziere ich meine Grenzen?Zur MS gehören häufig sichtbare Be-hinderungen, aber es gibt auch zahl-reiche unsichtbare Symptome, dieeinen sehr einschränken können.Hinzu kommt, dass man von seinenMitmenschen als gesund eingestuftwird und häufig auf Unverständnisstößt, wenn man nicht so funktio-niert, wie es von einem erwartet wird.

Wie kommuniziere ich meine Grenzen,ohne als Drückeberger oder Faulenzergesehen zu werden? Wie kann ich zumeinen Grenzen stehen ohne viel er-klären zu müssen? Wie stelle ich michnach außen dar, welches Bild habe ichselber von mir? Wie finde ich meineneigenen Weg? Um meinen Mitmen-schen meine Bedürfnisse klar zu signa-lisieren, muss ich mir zunächst inmeinem Inneren meiner unterschiedli-chen Gefühle bewusst werden. Dem

wollen wir mit Hilfe des "InnerenTeams" und unter Anleitung der Dipl.-Psychologin Karen Knipping auf dieSpur kommen. Aufgrund des Themasrichtet sich dieses Seminar an MS-Be-troffene mit ausschließlich nicht sicht-baren Einschränkungen.

Leitung: Dipl.-Psychologin Karen Knipping, Schulz von Thun Institut für KommunikationTermin: 4. Oktober 2014, 11-15 Uhr (inklusive Pause, bitte bringen Sie sichVerpflegung mit)Ort: Geschäftsstelle der DMSG in Hamburg, Eppendorfer Weg 154-156Teilnehmerbeitrag: 20 EuroTeilnehmerzahl: 6-16Anmeldeschluss: 31. Juli 2014

Wir danken dem Förderkreis der DMSGin Hamburg e.V. für die freundliche Un-terstützung dieses Seminarangebotes.

Yoga für Menschen mit MSSeit April 2014 bieten wir einen Yoga-kurs für Menschen mit Multipler Skle-rose an. Kursleiterin ist Felicia Groh,ausgebildete Körpertherapeutin und alsPflegerin für MS-Betroffene in der Zin-nendorf-Stiftung tätig.

Ort: Geschäftsstelle der DMSG Ham-burg, Eppendorfer Weg 154-156Zeit: Jeden Montag, für Rollstuhlfahrer 16-17:15 Uhr, für Fußgänger 17:45-19 Uhr

Teilnehmerbeitrag: 40 Euro Monats-beitrag bei 1-4 Teilnehmern. Bei mehrals 4 Teilnehmern wird der Beitrag ent-sprechend gesenkt.

Falls Sie nur über ein geringes Einkom-men verfügen, kann Ihr Beitrag durcheine Stiftung bezuschusst werden.Bitte wenden Sie sich vertrauensvoll andie DMSG Hamburg.

Anmeldung: Felicia Groh, Mobil: 0176-72282060 oder per Mail: [email protected]

IMPRESSUMHerausgeber Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Hamburg e.V. Eppendorfer Weg 154 - 156 | 20253 Hamburg | Tel 040 - 422 44 33 | Fax 040 - 422 44 40www.dmsg-hamburg.de | [email protected] | V.i.S.d.P. Andrea Holz M. A., Geschäfts-führerin | Redaktion Stefanie Bethge M. A. | Gestaltung und Layout Susanne Adamek/SCHOTTdruck | Bildnachweis Titel: kasto – Fotolia.com, S. 3: Heike Günther, S. 6: ChristianSeidel, S. 10, S. 14: Stefanie Bethge, sonstige Bilder: privat | Erscheinungsweise Viertel-jährlich Auflage 1.700 Stück | Druck SCHOTTdruck, Kiel

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DEUTSCHE MULTIPLE SKLEROSE GESELLSCHAFT

LANDESVERBAND HAMBURG e .V.

DMSG

DMSG in Hamburg Kontakt

Mit freundlicher Unterstützung von:

GESCHÄFTSSTELLE

Eppendorfer Weg 154 - 156 20253 Hamburg Telefon 040 – 4 22 44 33 Telefax 040 – 4 22 44 40 [email protected] www.dmsg-hamburg.de

B E R AT U N G

Telefonische Beratung Montag 9 - 12 UhrKerstin Knapwerth, Heilpädagogin und Pfl egeberaterin

Dienstag 14 - 17 UhrJohannes Wiggers, Dipl.-Sozialpädagoge

Donnerstag 9 - 12 UhrTabea Fiebig, Sozialpädagogin B. A. (FH)

Freitag 9 - 12 UhrBetroffene beraten BetroffeneMichaela Beier und Helmut Neubacher im wöchentlichen Wechsel

Freitag 13 - 16 UhrTabea Fiebig und Johannes Wiggersim wöchentlichen Wechsel

Persönliche Beratung und Hausbesuche nach vorheriger Terminabsprache

Ärztlicher BeiratHaben Sie Fragen an den Ärztlichen Beirat der DMSG Hamburg? Dann stellen Sie diese per Mail an:[email protected]

� Arbeitsrechtliche Beratung (telefonisch)Minou Hansen, Rechtsanwältin Nur für Mitglieder! Termine erfahren Sie in unserer Sprechstunde oder auf www.dmsg-hamburg.de

Selbsthilfegruppen Die Kontaktdaten unserer Gruppen können in der Geschäftsstelle erfragt oder auf www.dmsg-hamburg.de eingesehen werden.

Fahrdienst Terminvereinbarung Dienstag 9 - 12 UhrHartmut Dignas(Bundesfreiwilliger)

Psychologische Beratungsstelle Universitätsklinikum Eppendorf MS-Sprechstunde Gebäude W 34 Martinistr. 52, 20246 Hamburg Mittwoch 18 - 20 Uhr Anmeldung über unsere Geschäftsstelle erforderlich!

MS Netz Hamburg Eppendorfer Weg 154 - 156, 20253 Hamburg Koordination: Birgit Brink [email protected]

Schirmherrschaft Prof. Dr. h. c. Jürgen Flimm Vorstand Dr. Dierk Mattik (Vorsitzender), Dr. Ludwig Linder (stellv. Vorsitzender), Michaela Beier (stellv. Vorsitzende), Uwe Bär (Schatzmeister), Siegfried Bahr, Dr. Wolfgang-G. Elias, Holger Eschholz, Gisela Gerlach, Minou Hansen, Prof. Dr. Christoph Heesen, Jürgen Krüger, Markus van de Loo Ärztlicher Beirat Prof. Dr. Christoph Heesen (Vorsitzender)MS-Gruppen-Forum Gisela Gerlach (Vorsitzende) Geschäftsführung Andrea Holz M. A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stefanie Bethge M. A.