georg friedrich händel messias - start · don, wo er bis zu seinem lebensende bleiben wird. dort...

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Samstag, 05. November 2016, 19:30 Uhr St. Martinus, Hattersheim Sonntag, 06. November 2016, 19:00 Uhr Frauenfriedenskirche, Frankfurt Leitung: Jens-Uwe Schunk MESSIAS Wolfgang Amadeus Mozart Georg Friedrich Händel

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Samstag, 05. November 2016, 19:30 UhrSt. Martinus, Hattersheim

Sonntag, 06. November 2016, 19:00 UhrFrauenfriedenskirche, Frankfurt

Leitung: Jens-Uwe Schunk

MESSIASWolfgang Amadeus

Mozart

Georg Friedrich

Händel

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Solisten:

Laurie Reviol • Inga Jäger

Ralf Petrausch • Christoph Kögel

Chor und Orchester:

Frankfurter SingGemeinschaft

Kirchenchor St. Martinus Hattersheim

Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt

Leitung:

Jens-Uwe Schunk

die Ausführenden

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das Werk

Der Messias

das Programm

Georg Friedrich Händel (*1685 in Halle/ Saale; †1759 in London)

Der Messias Bearbeitung von W. A. Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart (*1756 in Salzburg; †1791 in Wien)

---- Pause zwischen erstem und zweitem Teil ca. 20 Minuten ----

Wie Carmina Burana. Nur schöner. So lockt das Festspielhaus Baden-Baden die geneigten Zuhörer dieses Jahr zu seiner Aufführung des Messias. Wen wundert’s, denn seit seiner Urauffüh-rung im April 1742 in Dublin begeis-tert Händels berühmtestes Oratorium die Menschen. Schon vor der ersten Aufführung war man sich sicher, dass der Andrang zum Konzert groß wer-den würde. Daher bat man die feine Dubliner Gesellschaft, ohne Reifrock und ohne Degen zu erscheinen, damit mehr Menschen in der Music Hall in der Fishamble Street Platz fänden.

Das dreiteilige Meisterwerk, das Hän-del nach seinem ersten Schlaganfall in nur drei Wochen im Spätsommer 1741 schrieb, hat – anders als die meisten Oratorien – keinen Erzählstrang. Das Libretto von Charles Jenner ist eher kontemplativer Natur. Jenner sinniert über den Messias, indem er Texte aus dem altem und dem neuen Testament geschickt zu einem neuen Ganzen ver-bindet.

Jedem der drei Teile des Oratoriums liegt ein zentraler Gedanke zugrunde: Im ersten Teil ist es die Ankündigung

des Messias, seine Geburt und die Er-füllung der Weissagungen, der zweite Teil handelt von seinem Leiden, sei-ner Himmelfahrt und dem Sieg über die Heiden und der dritte Teil vom Jüngsten Gericht und der Erlösung der Menschheit durch den Auferstande-nen.

In der englischsprachigen Welt war der Messias bald ein dauerhafter Erfolg, der besonders in der Weihnachtszeit zur Aufführung kam und kommt. Doch es dauerte bald dreißig Jahre, bis das Werk zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt wurde.

Mozart erhielt 1789 von Baron Gott-fried van Swieten den Auftrag, Händels Messias zu bearbeiten. Er verlangte von Mozart, das Stück zu „moderni-sieren“. Dieser Anspruch war durch-aus üblich – der Barock-Liebhaber van Swieten schätzte zwar das ursprüng-liche Werk und dessen Komponisten, dies war aber kein Hinderungsgrund, vermeintlich Veraltetes dem Zeitgeist anzupassen.

Mozart griff bei seiner Bearbeitung zurück auf die Erstausgabe von Hän-

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die Komponistendas Werk

dels Partitur. Zwei Kopisten fertigten eine Arbeitspartitur. Anstelle des eng-lischen Textes und der Bläserstimmen setzten sie leere Zeilen, in die Mozart seine eigene Begleitung einfügte so-wie die deutsche Übersetzung von Friedrich Gottlieb Klopstock und Chris-toph Daniel Ebeling.

Mozarts Ziel war es nicht nur, das Stück zu modernisieren, sondern auch das Geschehen zu verdichten und zu straf-fen. So verkürzt sich die Aufführungs-dauer um circa eine halbe Stunde auf 2 ½ Stunden. Friedrich Rochlitz, ein bekannter Musikkritiker des frühen 19. Jahrhunderts, merkte wohlwollend an, das Oratorium sei dadurch „für jedes Publikum höchst genießbar“.

Die größte Veränderung erfuhren die Arien, sie schienen dem damaligen Musikgeschmack am wenigsten zu entsprechen. Mozart setzt die Holz-bläser in den Arien zur Ausdeutung der Grundstimmung ein. Um den mu-sikalischen Fluss der Arie zu wahren, stellte er in Kadenzen dem Sänger In-strumente zur Seite, anstatt ihm die Freiheit zum Improvisieren zu lassen. Mozart änderte teilweise das harmoni-sche Gefüge, nahm Kürzungen vor, va-riierte Tempi, transponierte die Arien

oder ordnete sie anderen Stimmen zu. Die Chorsätze blieben fast unverän-dert. Allerdings hat Mozart sie auf Har-monie gesetzt. Zu den Füllstimmen der Hörner und Trompeten kommen Holzbläser, die vor allem im Unisono die Oberstimme des Chores begleiten. Die Posaunen doppeln optional Alt, Tenor oder Bass. Bei den Tempi der Chorsätze setzte Mozart eigene Akzen-te. Meist wählt er langsamere als Hän-del. Zudem nimmt Mozart dem Chor einige Passagen: Vor allem virtuose Stellen in den Anfangschören ordnet er den Solisten zu. Neben den Richtli-nien, die der Geschmack der Zeit auf-stellte, hatte sich Mozart auch nach äu-ßeren Umständen zu richten. So strich er die Orgel – es gab in dem Wiener Palais Esterhazy, wo die privaten Auf-führungen stattfanden, schlicht keine Orgeln.

Der Dirigent Felix Mottl notierte 1891: „Mozart ist der kühnste Neuerer, den es je gegeben hat; er war der fortschritt-lichste Musiker, der je gelebt hat, denn er hat wirklich etwas ganz Neues, Unerhör-tes in die musikalische Kunst gebracht: Er hat die einzelnen Instrumente des Or-chesters sprechen gelehrt, er hat ihnen Seele gegeben – mit einem Worte, durch Mozart ist die Musik in einem gewissen

Georg Friedrich Händels Talent wur-de früh entdeckt: Als 17-jähriger übernimmt er schon den Organisten-posten im Dom seiner Geburtsstadt Halle. Nach Stationen in Hamburg, einer Reise nach Italien, wird er Ka-pellmeister in Hannover beim Kur-fürsten, dem späteren König Georg I. Aber auch dort bleibt Händel nicht lange, sondern reist 1710 nach Lon-don, wo er bis zu seinem Lebensende bleiben wird. Dort stürzt er sich fast ausschließlich in die Oper, wird musi-kalischer Direktor an der Königlichen Opernakademie, erlebt Erfolge und finanzielle Niederlagen bis zum Bank-rott 1733. 1741 komponiert er schließ-lich seine letzte Oper.

Nun tritt die Komposition von Oratori-en in den Vordergrund. Zwischen den Jahren 1743 und 1752 komponiert

Georg Friedrich Händel

Händel ein bis zwei Oratorien pro Jahr und schafft eine neue Kunstform: Er verbindet Elemente des englischen Plays, des klassischen französischen Dramas, der deutschen Kirchenkantate und der italienischen Oper und schafft eine neue Form des musikalischen Dramas, losgelöst von Kostümen und Kulissen, mit schnellen Szenen- und Affektwechseln und der Aufwertung des Chors als wesentlicher Bestandteil und Träger der Handlung. Thematisch wählt er Geschichten aus der Bibel, der Legenden und des antiken Mythos.

Entstehung des MessiasHilfe für Strafgefangene und Unter-stützung der Armenkrankenhäuser – zu diesem Anlass war Händel auf Einladung des Vizekönigs von Irland 1742 nach Dublin gekommen, um das Oratorium „The Messiah“ in einem

*1685 †1759

Sinne erst entdeckt worden.“Doch trotz der genialen Bearbeitung

durch Mozart bleibt der Messias das Werk Händels. Mozart hat nicht neu komponiert, sondern eine Vorlage be-arbeitet, sie praktisch arrangiert und

modernisiert. Ihm gelang eine Aktu-alisierung und neue Beleuchtung der Komposition Händels, eine Synthese von barocker Kontrapunktik und klas-sischem Stil.

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die Komponisten die Komponisten

Benefizkonzer t uraufzuführen. In gerade 24 Ta-gen, vom 24. Au- gust bis zum 12. September

1741 hatte Hän-del die Partitur

– zum Teil un-ter Verwen-

dung frühe-rer Stücke – nieder-geschrie-ben und beendete damit die langjäh-rige und von vie-len Tief-schlägen gezeich-n e t e A r b e i t

im Opern-fach. Der Er-folg war groß, auch wenn

die Londoner Ge-sellschaft das Orato-

rium zuerst zögerlich aufnahm und sogar

Mozart war einer der produktivsten und einflussreichsten Komponisten der Klassik. Er komponierte über 600 Werke, darunter viele berühmte Sym-phonien, Konzerte, Kammerstücke, Klavierstücke, Opern und Chormusik.

Mozart zeigte schon in seiner frühes-ten Kindheit erstaunliche musikalische Fähigkeiten. Bereits im Alter von fünf Jahren konnte er mit Piano und Violi-ne umgehen, komponierte und spielte vor europäischen Königshäusern. Für seinen Vater (1719-1787), selbst Kom-ponist und erfahrener Lehrer, waren Mozarts erste eigene Kompositionen eine große Überraschung und führ-ten dazu, dass er das Komponieren schließlich aufgab, als sich das musika-lische Talent des Sohnes zeigte.

Während Mozarts Jugend machte sei-ne Familie mehrere Reisen durch Eu-ropa, in denen er und seine Schwester Nannerl als „Wunderkinder“ auftraten. Während dieser Reisen traf Mozart eine große Anzahl von Musikern und machte sich mit den Werken anderer Komponisten bekannt.

Nachdem Mozart endlich 1773 wie-der mit seinem Vater aus Italien zu-

Wolfgang Amadeus Mozart *1756 †1791als blasphemisch verurteilte: Bibelzi-tate als Abendunterhaltung und noch dazu Messias als Titel? Unmöglich, und so wurde die erste Londoner Auffüh-rung lediglich mit dem Titel „A New Sacred Oratorio“ angekündigt.

Bis zu seinem Tod 1759 hat Händel den Messias oft dirigiert und je nach aktuellem Anlass geändert. So wurde das Oratorium immer in der Oster-zeit aufgeführt, in Dublin auch in der Adventszeit, wo nur der erste Teil und das Halleluja als Abschluss gespielt wurden.

Am 15. April 1772 fand die deutsche Erstaufführung in Hamburg statt – in englischer Sprache und mit einem englischen Dirigenten. Drei Jahre später dirigierte Carl Philipp Emanuel Bach – wiederum in Hamburg – die erste deutschsprachige Fassung von Klopstock und Ebeling. Ein Zuhörer, der Dichter Johann Heinrich Voß be-richtet davon: „… o Himmel! welche Musik. Es sind lauter biblische Sprüche vom Messias, die Händel nach der Folge der Geschichte geordnet und in Musik gesetzt hat ... nichts kam an die Chöre ... ich hätte durch die Wolken fliegen mö-gen.“

rückkehrte, wurde er mit 17 Jahren als Hofmusi-ker von Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo be-schäftigt. Mozart hat-te eine große Zahl Freunde und Be- wunderer in Salz- burg und hatte die Gelegen-heit, in vielen verschiedenen Genres zu ar-beiten.Trotz dieser künst-l e r i s c h e n E r f o l g e w u c h s Mozarts U n z u -fr ieden-heit mit Salzburg. Er verdoppelte sei-ne Anstrengungen eine Position an einem anderen Ort zu finden. Ein Grund dafür war sein nied-riges Gehalt von 150 Gulden im Jahr.

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das Oratoriumdie Komponisten

Als er im Jahre 1781 Wien besuchte, wurde er aus seiner Salzburger Stelle entlassen. Mozart beschloss daraufhin, sich als freischaffender Komponist in Wien zu versuchen. Seine neue Karri-ere in Wien sollte gut beginnen: Nach kurzer Zeit konnte er sich den Ruf als bester Pianist in Wien erarbeiten und schrieb im Jahr 1782 die Oper „Die Ent-führung aus dem Serail“. Auch privat ging es voran: Im August 1782 heirate-te er Constanze Weber in St. Stephan in Wien.

In dieser Zeit setzte er sich auch intensiv mit den Arbeiten von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel auseinander. Dies wurde mög-lich, weil Baron Gottfried van Swieten im Besitz vieler Handschriften der ba-rocken Komponisten war und diese zur Verfügung stellte.

Gegen Ende des Jahrzehnts ver-schlechterte sich Mozarts finanziel-le Lebenslage. Diese Zeit war für alle Wiener Musiker eine Leidenszeit, weil Österreich sich im Krieg befand und weder das einfache Volk noch die Adelshäuser Geld für musikalische Darbietungen ausgaben. So zeigen die Jahre 1788-89 auch in den Haushalts-büchern der Eheleute Mozart eine prekäre Finanzlage. Umso willkom-

mener scheint der Auftrag Gottfried van Swietens gewesen zu sein, Ge-org Friedrich Händels „Acis and Gala-tea“ und den allenthalben bekannten „Messiah“ für den zeitgenössischen Musikgeschmack neu zu bearbeiten.

Van Swieten, der auch als Kompo-nist mit einigen Sinfonien hervortrat, machte während eines Aufenthalts in London 1769 nähere Bekanntschaft mit den nach wie vor sehr populären Werken Händels und wollte diesen in Wien zu einer Renaissance verhelfen. Mozart machte seine Bekanntschaft 1782 und war seither fester Bestandteil van Swietens sonntäglicher Konzerte in der Wiener Hofbibliothek. Mozart kommentierte das Programm dieser Matineen in einem Brief an seinen Va-ter: „Ich gehe alle Sonntage um 12 Uhr zum Baron von Suiten – und da wird nichts gespielt als Händel und Bach“.

Mozarts „Messiah“ wurde unter der Leitung des Komponisten selbst im Frühjahr 1789 im Palast der Esterházys aufgeführt.

Im Dezember 1791 starb Mozart mit nicht einmal 37 Jahren in Wien, ohne seine finanzielle Schieflage wirklich in den Griff bekommen zu haben.

Erster Teil

Nr. 1 OuvertüreNr. 2 Recitativ (Tenor)Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet freundlich mit Jerusalem, und predi-get ihr, dass ihre Ritterschaft ein Ende hat; denn ihre Missetat ist vergeben. Es rufet die Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, und macht auf dem Gefilde eine eb‘ne Bahn unserm Gott. Nr. 3 Arie (Tenor)Alle Thale erhöhet, und alle Berge und Hügel erniedriget! Was ungleich ist, macht eben, was höckrig ist, macht schlecht.

Nr. 4 (Chor)Denn die Ehre, die Ehre des Herrn wird offenbaret. Alles Fleisch miteinander wird sehen, dass Jehovas Mund geredet hat.Nr. 5 Recitativ (Bass)So spricht der Herr, Gott Zebaoth: Es ist noch um ein Kleines, und ich bewege den Him-mel und die Erde, das Meer und das Trockne, ja, ich bewege alle Heiden, spricht Gott: Wenn nun der Trost aller Völker erscheint, und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, und der Engel des Bundes, dess ihr begehret. Seht, er kommt, spricht der Herr Zebaoth.Nr. 6 Arie (Bass)Wer mag den Tag seiner Zukunft erleiden, und wer kann besteh‘n, wenn er wird erschei-nen? Denn wie das Feuer scheidet Schlacken vom reinem Golde, also sein Auge das Verborgne.

Nr. 7 (Chor, Sopran, Alt, Tenor, Bass)Er wird sie reinigen, die Kinder Levi, dass sie dem Herren Opfer darbringen, Opfer in Gerechtigkeit. Recitativ (Alt) Denn siehe eine Jungfrau ist schwanger und gebiert einen Sohn, dess Name heißt: Immanuel, Gott mit uns.Nr. 8 Arie (Alt)O du, der Gutes predigt zu Zion und Gutes in Jerusalem, steig‘ empor zu der Höhe der Berge. O du, der Gutes predigt in Jerusalem, erheb‘ die Stimme mit Macht, dein Gesang

Der Messias Oratorium für Soli, Chor und Orchester G. F. Händel (HWV 56), bearbeitet von W. A. Mozart (KV 572)

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das Oratorium das Oratorium

schalle getrost; verkünde den Städten Juda: er kommt, euer Gott. O du, der Gutes pre-digt zu Zion, wohlan, strahle freudig umher, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.

Nr. 9 ChorO du, der Gutes predigt zu Zion und Gutes in Jerusalem, erhebe die Stimme mit Macht, verkünde den Städten Juda: Seht euren Gott. Wohlan! Die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.Nr. 10 Recitativ (Bass)Denn siehe Nacht bedecket das Erdreich, dunkle Nacht die Völker, doch über dir gehet auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheinet über dir und die Heiden wandeln in dei-nem Licht, und die Könige im Glanze deines Aufgangs.Nr. 11 Arie (Bass)Das Volk, so im Dunkeln wandelt, sieht nun ein großes Licht. Und die da wohnen in Fins-ternis und im Schatten des Todes, es scheinet helle über sie.

Nr. 12 (Chor Sopran, Tenor, Alt, Bass)Denn es ist uns ein Kind geboren und ein Sohn ist uns gegeben, welches Herrschaft ist auf seiner Schulter und sein Name wird heißen: Wunderbar, Herrlichkeit, der starke Held, der Ewigkeiten Vater, der Friedefürst.Nr. 13 Sinfonie PastoraleNr. 14 Recitativ (Sopran)Es waren Hirten daselbst auf dem Felde, die hüteten ihre Herden des Nachts. Und siehe, der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, ich verkündige euch Freude, große Freude, die allem Volk widerfahren wird: denn euch ist heute der Heiland geboren, dort in Davids Stadt, der Heiland, Christus der Herr. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Nr. 15 (Chor)Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.Nr. 16 Arie (Tenor) Erwach‘! Erwach‘ zu Liedern der Wonne, frohlocke, du Tochter Zion! Und jauchze, du Tochter Jerusalem! Blick auf! Dein König kommt zu dir. Er ist ein Gerechter und ein Helfer und bringet Heil allen Völkern. Recitativ (Tenor) Dann tut das Auge des Blinden sich auf, und das Ohr des Tauben wird hören; dann hüpfet der Lahme wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen singt Lobgesang.Nr. 17 Arie (Sopran)Er weidet seine Herde, ein guter Hirte, und sammelt seine Lämmer in seinem Arm. Er

nimmt sie mit Erbarmen in seinen Schoß. und leitet sanft, die gebären soll. Kommt her zu ihm, die ihr mühselig seid, kommt her zu ihm mit Traurigkeit Beladene, denn er verleiht euch Ruh‘. Nehmt auf euch sein Joch und lernet von ihm, denn er ist sanft und demuts-voll, dann findet ihr Ruh‘ für euer Herz.

Nr. 18 (Chor, Sopran Alt, Tenor, Bass)Sein Joch ist sanft, leicht seine Last.

Zweiter Teil

Nr. 19 (Chor)Sieh, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt.Nr. 20 Arie (Alt)Er ward verschmähet und verachtet, von allen verschmäht, ein Mann der Schmerzen und voll Krankheit. Gern hielt er still seinen Peinigern, gab seinen Rücken, die ihn geißelten und seine Wange der bittern Feinde Wut; verbarg nicht sein Antlitz vor Schmach und Speichel.

Nr. 21 (Chor)Wahrlich, er trug unsre Qual und litt unsre Schmerzen; ward verwundet um unsre Sünde, ward zerschlagen um unsre Missetat; unsre Strafe liegt auf ihm zu unserm Frieden. Nr. 22 (Chor)Durch seine Wunden sind wir geheilet. Nr. 23 (Chor)Wie Schafe gehen, flohn wir zerstreut, denn wir wallten jeder seinen eignen Weg. Und der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.Nr. 24 Rezitativ (Sopran)Und alle, die ihn sehn, verspotten ihn, verzerren die Lippen und schütteln das Haupt und sagen:

Nr. 25 (Chor)Er trauete Gott, der helfe ihm nun aus und der errette ihn, hat er Gefall‘n an ihm.Nr. 26 Rezitativ (Sopran)Die Schmach bricht ihm sein Herz; er ist voll von Schwermut. Er sah umher, ob‘s jemand jammerte; aber da war niemand, und es fand sich keiner, der ihn tröstete.Nr. 27 Arioso (Sopran)Schau hin und seht, ist wo ein Schmerz zu finden, der seinem Schmerze gleicht?Nr. 28 Rezitativ (Sopran)Er ist dahin aus dem Lande der Lebendigen, und um die Missetat des Volkes ward er geplaget.

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das Oratorium das Oratorium

Nr. 29 Arie (Sopran)Doch du ließest ihn im Grabe nicht; du ließest nicht zu, dass dein Heiliger Verwesung sah. Nr. 30 (Chor)Hoch tut euch auf, und öffnet euch weit, ihr Tore der Welt, dass der König der Ehren ein-ziehe! Wer ist der König der Ehren? Der Herr, stark und mächtig im Streite. Gott Zebaoth. Er ist der König der Ehren. Recitativ (Tenor) Zu welchem von den Engeln hat er je gesagt: Du bist mein Sohn, heut‘ hab‘ ich dich gezeuget?Nr. 31 (Chor)Der Herr gab das Wort. Groß war die Menge der Boten Gottes.Nr. 32 Arie (Sopran)Wie lieblich ist der Boten Schritt, sie kündigen Frieden uns an! Sie bringen Botschaft Zion: dass sein Gott König ist.

Nr. 33 (Chor)Ihr Schall gehet aus in jedes Land, und ihr Wort an alle Enden der Welt. Nr. 34 Arie (Bass)Warum toben die Heiden? Und warum halten die Völker stolzen Rat? Die Könige lehnen sich auf und die Fürsten ersinnen Empörung. Die Fürsten steh‘n auf zur Empörung wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.

Nr. 35 (Chor)Auf, zerreißet ihre Bande, auf, zerreißt! Und schüttelt ab dies Joch von euch. Recitativ (Tenor) Aber der im Himmel wohnet verlachet ihre Wut, der Herr, er spottet ihrer.Nr. 36 Arie (Tenor)Du zerschlägst sie mit dem eisernen Zepter, du zerbrichst sie zu Scherben gleich dem ird‘nen Gefäße.

Nr. 37 (Chor)Halleluja, denn Gott der Herr regieret allmächtig. Der Herr wird König sein, das Reich der Welt ist nun des Herrn, des Herrn und seines Christ. Und er regiert von nun an auf ewig. Herr der Herrn, der Götter Gott. Halleluja!

Dritter Teil

Nr. 38 Arie (Sopran)Ich weiß, dass mein Erlöser lebet. Er wird mich am letzten Tage aus der Erden auferwe-cken. Ich weiß, dass mein Erlöser lebet, und obgleich mein Leib verweset, wird dies mein

Auge Gott doch sehn. Denn Christ ist erstanden von dem Tod, der Erstling derer, die schlafen.

Nr. 39 (Chor)Durch Einen kam der Tod.Nr. 40 (Chor)Durch Einen kömmt auch der Toten Auferstehung.Nr. 41 (Chor)Denn wie durch Adam alle sterben:Nr. 42 (Chor)Also werden durch Christum auch alle wieder leben.

Nr. 43 Rezitativ (Bass)Merkt auf! Ich sag‘ ein geheimes Wort: Wir schlafen nicht alle, doch werden wir alle ver-wandelt, und das plötzlich, wenn die letzte Posaune erschallen wird.Nr. 44 Arie (Bass)Sie schallt, die Posaun, und die Toten ersteh‘n unverweslich. Wir aber werden verwandelt. Nr. 45 Rezitativ (Alt)Dann wird erfüllt das Wort des Wahrhaft‘gen: Der Tod ist nun verschlungen vom Siegenden.Nr. 46 Duett (Alt, Tenor)Der Tod ist verschlungen durch den Sieg. O Grab! Wo ist dein Sieg? O Tod, wo ist dein Stachel?

Nr. 47 (Chor)Drum Dank, drum Dank dir, drum Dank dir Gott! Dank sei dir Gott, der uns den Sieg gegeben hat, gegeben hat durch Jesum Christ.Nr. 48 Arie (Sopran)Ist Gott für uns, wer kann uns schaden? Wer führt Klage wider Gottes Auserwählte? Hier ist Gott, der sie gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja viel mehr, der auch auferstanden ist. Welcher sitzt zur Rechten Gottes und ist Für-sprecher für uns.

Nr. 49 (Chor)Würdig ist das Lamm, das da starb und hat versöhnet uns mit Gott durch sein Blut, zu nehmen Stärke und Reichtum und Weisheit und Macht und Ehre und Hoheit und Segen. Alle Gewalt, Lob, Ehr und Preis gebühret ihm, der auf dem Stuhle thronet, gebühret auch dem Lamm. Von nun an auf ewig. Nr. 50 (Chor)Amen.

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die Solisten die Solisten

Inga JägerInga Jäger, in Magdeburg geboren, studierte von 2000 bis 2006 in Leipzig Gesang.

2004 stand sie im Finale des „Lortzing-Wettbewerbs”. Von 2006 bis 2009 war Inga Jäger am Hessischen Staats-theater Wiesbaden engagiert, wo sie alle großen Parti-en ihres Fachs sang, darunter Sesto in Händels „Giulio Cesare”, Angelina in „La Cenerentola” von Rossini, Orfeo in Glucks „Orfeo ed Euridice”, Mercédès in Bizets “Car-men”, Muse in Offenbachs “Les Contes d’Hoffmann”, Maddalena in Verdis “Rigoletto” und Hänsel in “Hänsel und Gretel” von Humperdinck.

Erfolgreiche Gastengagements führten sie an das Thea-ter Chemnitz und die Opern Leipzig, Frankfurt („Zauberflöte“), Stuttgart („Pinoc-chios Abenteuer“) und Bern. In der Spielzeit 2010/2011 war sie im Rahmen der Potsdamer Winteroper als Tisbe in „La Cenerentola“ auf der Bühne zu erleben.

Eine rege Konzerttätigkeit im Bereich Oratorium und Lied führte sie in zahlreiche Städte Deutschlands, ins europäische Ausland und die USA. Inga Jäger arbei-tete mit zahlreichen namhaften Orchestern zusammen, darunter das Hessische Staatsorchester Wiesbaden, die Jenaer Philharmonie, das Mendelssohn-Kam-merorchester Leipzig und das Gewandhausorchester Leipzig mit dem Thoma-nerchor Leipzig unter der Leitung von Thomaskantor a.D. Prof. Georg Christoph Biller.

Laurie ReviolDie in Kanada geborene Sopranistin Laurie Reviol arbei-tet als Konzert- und Opernsängerin in ganz Europa und Nordamerika. Mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Richard Egarr, Frieder Bernius, Wolfgang Katschner, Michael Schneider, Stephen Stubbs und Paul O‘Dette konnte sie sich einen ausgezeichneten Ruf als Interpre-tin der Musik vor 1800 aneignen.

Gastiert hat Laurie Reviol in Opern von u.a. Purcell, Mon-teverdi, Stradella und Telemann, mehrfach am Festspiel-haus Baden-Baden, an der Komischen Oper Berlin, bei den Feldkirch Festspielen (Österreich), am Kurtheater Bad Kissingen, am Palais des Beaux Arts, Brüssel, beim Festival Oude Muziek (Utrecht), beim Boston Early Mu-

sic Festival und beim Tanglewood Festival (USA).

Ihre Konzerttätigkeit umfasst alle wichtigen Werke des Oratorienfachs und der Kammermusik. Laurie Reviol sang an der Philharmonie Köln, im Konzerthaus Wien, bei den Internationalen Händel Festspielen in Göttingen, beim Carinthi-schen Sommer in Ossiach, Österreich und bei Festspielen in Deutschland, Kana-da, Italien, Holland, England, den U.S.A., Polen, Litauen, Marokko und Frankreich.

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die Solisten die Solisten

Ralf PetrauschRalf Petrausch wurde in Dresden geboren und erhielt bereits im Alter von 8 Jahren im Dresdner Kreuzchor Gesangsunterricht. Seine ersten solistischen Aufgaben konnte er im Rahmen der Konzerte des Kreuzchores wahrnehmen. Die fundierte musikalische Ausbildung während seiner Zeit als Kruzianer setzte er dann mit seinem Gesangsstudium, zunächst als Bariton, bei Peter Tschaplik und Dr. Friedrich Eckardt an der Berliner Mu-sikhochschule fort. Besonders erfolgreich nahm er an Meisterkursen bei Prof. Lore Fischer und Prof. Herbert Kaliga teil.

Bereits während des Studiums zeichnete er sich durch eine hell timbrierte und außerordentlich hohe und ge-schmeidige Stimme aus. Ralf Petrausch ist einer der we-

nigen Sänger, der unmittelbar nach dem Studium in das Tenorfach wechselte und kurz danach bereits seine ersten Erfolge feiern konnte.

Außerdem ist Ralf Petrausch Gründungsmitglied des aus 8 Solisten bestehen-den Ensembles „frankfurt a cappella“. Die vier Sängerinnen und Sänger aus dem Rhein-Main-Gebiet teilen seit der Gründung des Ensembles im Jahre 1994 mehr als nur die Leidenschaft für Musik. Unter anderem ist es dieses harmonische Zu-sammenwachsen, welches auch ohne Dirigenten eine genaue Abstimmung un-tereinander erlaubt. Die in der Regel solistische Besetzung lässt selbst bekannte doppelchörige Werke in immer neuen und überraschenden Nuancen erklingen. Natürlich gehören auch Arrangements für reinen Männer- oder Frauenchor zum Repertoire, sowie Werke mit instrumentaler Begleitung. Die Fülle dieser ver-schiedenen Konstellationen verleiht dem Ensemble frankfurt a cappella ein gro-ße Ausdruckskraft und Flexibilität.

Seit vielen Jahren ist Ralf Petrausch ein gefragter Tenor, der sich besonders durch seine Interpretationen als Evangelist der Bach’schen Werke einen Namen machte. Tourneen führten ihn in den Westen Kanadas und nach St. Petersburg, wo er u.a. mit dem Orchester der Eremitage die Schöpfung von Joseph Haydn im Thronsaal der Eremitage aufführte.

Christoph KögelChristoph Kögel begann mit privatem Gesangsunter-richt bei Janet Hardy in Augsburg. Als Hospitant war er Mitglied der Opernschule des Leopold-Mozart-Konser-vatoriums, Augsburg und später, von 1984-86, Chorist im Opernchor der Städtischen Bühnen Augsburg.

1986-92 studierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main im Fach Opern-Gesang bei Prof. Martin Gründler und in der Liedklasse bei Prof. Charles Spencer. Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender und Sena Jurinac schlossen sich an.

Von 1993-2004 war er teils fest, teils als Gast engagiert an den Städtischen Bühnen Osnabrück, Kaiserslautern (Pfalztheater), Städt. Büh-nen Lübeck, Staatstheater Mainz, Staatstheater Darmstadt und Zeitgenössische Oper Berlin/Komische Oper Berlin. Parallel war er immer auch als Lied- und Ora-toriensänger und in freien Kammeroperproduktionen beschäftigt („Vokalsolis-ten Frankfurt“ und „Kammeroper Frankfurt“).

Zu seinem Repertoire gehören Oratorien von Telemann, Bach und Händel und Opernpartien wie Graf Almaviva (Figaros Hochzeit), Valentin (Margarete), Guglielmo (Cosi fan tutte), Silvio (Bajazzo).

Konzertreisen führten ihn nach Belgien, Ungarn, Estland, Lettland, Österreich, Israel, Frankreich und in die Schweiz.

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die Ensemblesder Dirigent

Jens-Uwe SchunkJens-Uwe Schunk stu dierte Kirchenmu-sik an der Hochschule für Musik und Dar-stellende Kunst in Frankfurt am Main bei D. Roth (Orgel), B. Possemey er (Gesang) und W. Toll (Dirigieren). Neben dem Stu-dium sammelte er wichtige Erfahrungen als Dirigent und Chorleiter. Zu seinem Repertoire gehören Messen für Chor und Orchester, u. a. von Mozart, Haydn,

Bruckner, Gounod, aber auch Werke von Bernstein, Rutter, Near und Barber.Jens-Uwe Schunk setzte seine Studien mit einem Kapellmeisterstudium bei

W.-D. Hauschild und P. Eötvös an der Hochschule für Musik in Karlsruhe und ei-nem Aufbaustudium im Fach Dirigieren, Schwerpunkt Opernrepertoire, an der Musikhochschule des Saarlandes in Saarbrücken bei T. Kamioka fort. Im Mit-telpunkt der Ausbildung in der international besetzten Dirigentenklasse von P. Eötvös standen Konzertprojekte im In- und Ausland, an denen der internatio-nal gefragte Komponist und Dirigent seine Studenten teilnehmen ließ. Diese in Deutschland einzigartige Ausbildungsmethode führte zu musikalischer Arbeit mit renommierten Orchestern wie den Berliner und den Münchner Philharmo-nikern, der Neuen Phil harmonie Frankfurt, dem Radio Philharmonie Orchestra Hilversum und London BBC.

Seit 1999 leitet Jens-Uwe Schunk das Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt und den Kirchenchor St. Martinus Hattersheim. In Zusammenarbeit dieser beiden Ensembles mit dem Verein „beaux arts“, der seit 1998 die musika-lischen Vorhaben Jens-Uwe Schunks unterstützt, konnten bisher große Konzert-programme mit herausragendem Erfolg aufgeführt werden: Elias, Lobgesang und 2. Sinfonie von Mendelssohn Bartholdy, Händels Messias, Ein Deutsches Re-quiem von Brahms sowie die Große Messe in c-Moll von Mozart.

2005 übernahm Jens-Uwe Schunk zusätzlich die Leitung der Frankfurter SingGe meinschaft. Seine drei Ensembles konzertieren seitdem oft gemeinsam – beispielsweise mit dem Requiem und dem Magnificat von John Rutter, Dvořáks Te Deum und Paulus von Mendelssohn Bartholdy.

Die Frankfurter SingGemeinschaft hat sich im Lauf ihres über 65-jährigen Bestehens im Frankfurter Raum einen Na-men als leistungsfähiger Laienchor mit anspruchsvollen Konzertprojekten ge-macht. Im Oktober 2005 hat Jens-Uwe Schunk die musikalische Arbeit mit dem Chor aufgenommen. Zweimal im Jahr gestaltet die Frankfurter SingGemeinschaft Programme aus den verschiedensten musikalischen Epochen und Stilrichtungen – a capella oder mit großer Orchesterbegleitung. Das Werkspektrum reicht von Purcell, Händel und Vivaldi über Bach, Bartók, Dvořák und Mendelssohn Bartholdy bis Bernstein, Rutter, Gershwin und Nystedt. Auch geistliche Literatur oder interna-tionale Chormusik in der Weihnachtszeit gehört zum Repertoire.

Mit dem Kirchenchor St. Martinus Hattersheim und dem Kammerorchester Col-legium Musicum Frankfurt arbeitet der Chor seit 2006 eng zusammen und kann so regelmäßig große Chorwerke aufführen. Dadurch erweiterte sich sein Reper-toire um Haydns Schöpfung, die Chichester Psalms von Bernstein, das Requiem und das Magnificat von Rutter, Dvořáks Te Deum, Bachs Weihnachtsoratorium, Orffs Carmina Burana, Die erste Walpurgisnacht, Paulus und Elias von Mendels-sohn Bartholdy, Ein deutsches Requiem von Brahms, das Requiem von Cherubi-ni sowie Vivaldis Gloria.

Derzeit hat der Chor rund 70 aktive Mitglieder, die sich wöchentlich zu Proben, Stimmbildung und einmal jährlich zu einem Probenwochenende treffen.

Das Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurtgehört zu den profiliertesten Amateurorchestern Hessens und wurde 1967 im Rahmen eines Kurses der Volkshochschule Frankfurt von Horst Langkamm als Sinfonieorchester gegründet. 1995 übernahm Roland Böer das Orchester und formte es zu einem reinen Streicherapparat um, der je nach Bedarf die notwen-digen Bläser engagiert.

In den ersten Jahren seines Bestehens wurden u. a. Stücke zeitgenössischer Komponisten, wie Frank Michael (z. B. Maithuna 1973) und Gerhard Müller-Horn-

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die Ensemblesdie Ensembles

Kirchenchor St. Martinus Hattersheim1912 gegründet, feierte der Kirchenchor St. Martinus Hattersheim 2012 sein 100-jähriges Bestehen. Den Höhepunkt im Jubiläumsjahr bildete die Auffüh-rung von Mendelssohn Bartholdys Oratorium Elias.

Die Hauptaufgabe des Chors liegt in der Mitgestaltung der Liturgie bei den großen Festen während des Kirchenjahrs. Zudem richtet er Kirchenkonzerte in der Pfarrkirche St. Martinus aus und nimmt an Konzerten in und außerhalb von Hattersheim teil.

Zum Repertoire des Chors gehören Werke der alten Meister ebenso wie Chor-literatur zeitgenössischer Komponisten. Neben Messen und Motetten werden in den Gottesdiensten auch Lieder und Psalmen im Wechsel mit der Gemeinde gesungen.

Seit dem Jahr 2000 arbeitet der Chor mit dem Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt zusammen. Konzerthöhepunkte in dieser Zeit waren bei-spielsweise Mendelssohn Bartholdys Elias und Lobgesang und Mozarts Große Messe in c-Moll.

2006 begann die Kooperation mit der Frankfurter SingGemeinschaft mit der Aufführung des Psalm 42 von Mendelssohn Bartholdy und des Te Deum von Dvořák. Hinzu kamen in den folgenden Jahren unter anderem Mozarts Requi-em, Die Schöpfung von Haydn, Bachs Weihnachtsoratorium sowie das Deutsche Requiem von Brahms.

Höhepunkte im Chorleben sind Konzertreisen und Chorfahrten, die unter an-derem schon nach Rom, Südtirol, Ungarn, Augsburg, Regensburg, Münster und Magdeburg führten.

Der Chor hat zurzeit 52 aktive und mehr als 100 passive Mitglieder und freut sich über jedes neue Mitglied. Auch passive Mitglieder sind herzlich willkommen, denn der Chor ist für die Bewältigung seiner vielfältigen Aufgaben auf fördernde Mitglieder angewiesen.

bach extra für dieses Orchester geschrieben (Phasen 1975 und 3 Nachtstücke 1987) und uraufgeführt.

Seit 1999 steht Jens-Uwe Schunk als dritter Dirigent in der Geschichte des Or-chesters diesem als künstlerischer Leiter vor. Unter seiner Leitung fanden zusam-men mit dem Kirchenchor St. Martinus Hattersheim und der Frankfurter Sing- Gemeinschaft mehrere viel beachtete Aufführungen in Frankfurt und Hatters-heim statt; so wurden u. a. die c-Moll-Messe von Mozart, Ein deutsches Requiem von Brahms, Händels Messias und von Mendelssohn Bartholdy der Elias zu Ge-hör gebracht.

Auch sinfonisch wurden größere Werke wie das Violinkonzert von Brahms, die 7. Sinfonie von Beethoven oder die 9. Sinfonie von Dvořák aufgeführt. Die 5. Sinfonie von Beethoven stand schon zweimal auf dem Programm: zum 25. als auch zum 40. Jahrestag des Kammerorchesters Collegium Musicum.

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Danksagung | Impressum Kontakte

Vorsitzende: Annette Hochstrahs [email protected] Adresse: Raimundstr. 111, 60320 Frankfurt Telefon: 0171/ 539 60 74www.frankfurter-singgemeinschaft.de

Kontakt: Michael und Christamaria Poßner [email protected] Adresse: Walter-Kolb-St. 4, 60594 FrankfurtTelefon: 069/ 62 19 54www.collegium-musicum-frankfurt.de

Frankfurter SingGemeinschaft

Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt

Vorsitzender: Dr. Ulrich Gö[email protected] Adresse: Rathausstr. 14, 65795 Hattersheim Tel: 06190/ 734 00 www.chor-hattersheim.de

Kirchenchor St. Martinus Hattersheim

Die beteiligten Ensembles bedanken sich bei all jenen, die durch ihre Sachspende und

finanzielle Zuwendung, ihre ehrenamtliche Arbeit und Anzeigenfinanzierung die beiden Veranstaltungen

unterstützt und möglich gemacht haben.

Impressum:Redaktion: Annette Hochstrahs | Ingrid WendlandSatz und grafische Gestaltung: Maria Obermaier

Fotografien: S.3, Udo Hielscher | S.8, Händel-Denkmal in Halle von Hermann Heidel 1859

S.9, Mozartplatz in Salzburg, Yairhaklai | S.16, Alexandra Vosding S.17, Carmen Jasmyn Hoffman | S.20, Maria Obermaier | S.23, Martin Schütte

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Wenn’s um Geld geht.

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