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Peter Seifert
19.10.2017, WIEN
GEOTHERMIE AN DER
GEOLOGISCHEN BUNDESANSTALT
www.geologie.ac.at
Folie 1
Aktuelle Fragestellungen in Österreich zum Thema GeothermieGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 2
Dr. Peter Seifert
Geothermie
Bislang fehlen in Österreich flächendeckende geothermische Basisdaten (Wärmestrom, Temperaturen). Insbesondere ist das thermische Regime im Alpenraum nur näherungsweise bekannt.
Bedarf an flächendeckender Potenzial- und Ressourcenerhebung als Grundlage energiepolitischer Strategien (Einspeisetarife Strom, sonstige Fördermaßnahmen).
Effizienzsteigerungen und Synergien: Saisonale Wärmespeicherung (insbesondere von Gebäudekühlung oder sonstiger Abwärme) in Niedertemperatur Wärme- und Kältenetzen (Anergienetze).
Gesetzliche Rahmenbedingungen (Genehmigungen) und Risikoabsicherungen: Heterogene Betrachtung in den Bundesländern und teilweise zersplitterte Rechtslage (Tiefe Geothermie, Oberflächennahe Geothermie).
Web basierte Informationssysteme für BürgerInnen und PlanerInnen.
Themenübergreifende Fragestellungen
3D Untergrundplanung: Konkurrierende Nutzungen durch Geothermie, Kohlenwasserstoff-Gewinnung, Methangas-Speicherung, Wasserversorgung und unterirdischen Einbauten.
Geothermie & Geologisches ProfilGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 3
Dr. Peter Seifert
Marktsituation GeothermieGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 4
Dr. Peter Seifert
Quelle: Abbildung: GeoEnergie 2050, Könighofer et al. 2014
• Anteil der Geothermie an erneuerbarenEnergieträgern : 0,1 %
• Entwicklung 2014/15:
Rückgang bei Strom Zunahme bei Wärme
Bereits konservative Schätzungen des technischenPotentials, sowohl der Oberflächennahen als auch der Tiefen Geothermie zeigen die enorme Ausbaufähigkeitdieser Energiesysteme.
• Rund 33% der Energie in Österreich werden durcherneuerbare Energieträger bereitgestellt.
Quelle: Erneuerbare Energie in Zahlen 2016, bmlfuw
Marktsituation GeothermieGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 5
Dr. Peter Seifert
Mission GBA:
Bereitstellen des notwendigen
geowissenschaftlichen Basiswissens zur Beurteilung
gegenwärtiger und zukünftiger Möglichkeiten und
Einschränkungen der Anwendung geothermischer
Methoden.
Susann Piesnack, BVG
Verändert nach AIT 2013 in Technologieleitfaden Wärmepumpen, MA 20, Wien
Verändert nach AIT 2013 in Technologieleitfaden Wärmepumpen, MA 20, Wien
Strategische Positionierung der GBA, Arbeitsgruppe GeothermieGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 6
Dr. Peter Seifert
Leitbild
GBA tritt als Intermediär zwischen der Staatsverwaltung, der Forschung, der Privatwirtschaft und der Öffentlichkeit auf Potenziale, Konflikte und innovative Systeme.
Geowissenschaftliche Beratung für die öffentliche Verwaltung.
Erhebung, Aufbereitung und Verbreitung von Basisdaten zur Geothermie.
Europäische Vernetzung und länderübergreifende Potenziale bzw. Konflikte.
Mission
Möglichst flächendeckende Erhebung und Interpretation relevanter geowissenschaftlicher Basisdaten auf Grundlage neuester Methoden.
Aufzeigen von Nutzungspotenzialen sowie potenziellen Gefährdungsmomenten und Risiken (regional, national sowie länderübergreifend in Grenzregionen).
Unterstützung zum Aufbau einer unabhängigen ExpertInnen Plattform für Anwendungen der Geothermie in Österreich.
Verbreitung des aufgebauten Wissens in modernen Medien.
Forschungsfelder der Arbeitsgruppe GeothermieGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 7
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Oberflächennahe Geothermie Tiefe Geothermie
SC-27, WC-31, WC-33, GEO-PotSpezialsimulationen und TRTs
WC-34
Geothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 8
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WC 33 - Potentialanalyse für Grundwasserwärmepumpen in Wien
• Ziel:Bewirtschaftungskonzept als Planungshilfe für eine integrative thermische Nutzung des Grundwassers in einem Stadterweiterungsgebiet
• Methodik:Analytische Berechnung des jährlichen Energieinhalts [MWh/a] bei ausgeglichener und einseitiger Nutzung pro Strassenblock
• Validierung:Numerische Modellierung undVergleich des berechneten undsimulierten Potentials
Ergebnis der Validierung:Gewinnungsfaktor ~80%
Ausbreitung der Temperaturfahnen bei voller Ausschöpfung der berechneten Potentiale
SC 27 – Erstellung von Potenzialkarten zur oberflächennahen Geothermie in Salzburg
Geothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 9
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Betrachtungsgebieto Dauersiedlungsraum (DSR) des
Bundeslandes Salzburg
Potenzial Erdwärmesondeno Modellierung Lockersediment Füllungo Kombiniertes
Wärmeleitfähigkeitsmodello Vereinfachtes Temperatur
Prognosemodell
Potenzial Grundwasser Wärmepumpeno Thermisches Teilpotenzialo Legistischer Bestando Hydraulisches Teilpotenzial
Potenzialkarte mittels Standortabfrage seit Mai 2017 unter https://www.salzburg.gv.at/sagisonline/
GRETA – Near surface Geothermal Resources in the Territory of the Alpine Space
Geothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 10
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The GRETA project is co-financed by the EuropeanRegional Development Fund through the Interreg Alpine Space programme.
12 Partner aus 6 Ländern DE, FR, IT, CH, AT, SI
Dauer 12/2015 – 12/2018,
Förderung 2,3 Mio €
Potential an oberflächennaher Geothermie im Alpenraum in seiner räumlichen Verteilung aufzeigen
Integration der oberflächennahen Geothermie in Energiepläne diverser Institutionen / Behörden
Erstellung länderübergreifender Potentialkarten sowie Detailkarten in den Fokusregionen
AT
Fokus: Bewertung Einsatzmöglichkeit von oberflächennaher Geothermie in touristischer Infrastruktur (z.B. Hotels, Alpine Hütten)
Fragestellung: Welchen Einfluss hat die Bodenbeschaffenheit, Höhenlage, Hangneigung, Hangausrichtung und das Relief auf die geothermische Nutzbarkeit des seichten Untergrundes?
Transnationaler Austausch von Wissen
Aufbau von Messstationen zur Erhebung von Jahrestemperaturdaten.
GeoPLASMA-CE – Shallow Geothermal Energy Planning, Assessment and Mapping Strategies in Central Europe
Geothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 11
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Unterstützende Maßnahmen zur Anwendung der Oberflächennahen Geothermie (OG) in Zentraleuropa
6 urbane und ländliche Pilotgebiete mit unterschiedlichen Herausforderungen
Erstellung von Potenzial- und Konfliktkarten
Integration der OG in Energieversorgungsstrategien in den 6 Pilotgebieten
Vernetzung und Verbreitung der Projektergebnisse in einer zentraleuropäischen Internet Plattform
www.geoplasma-ce.eu
Harmonisierung von Methoden und Workflows zur Bewertung von Potenzialen und Konflikten
GeoTief BASE (2D)Geothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 12
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Laufzeit: 01/2017 – 09-2018(www.geotiefwien.at)
Projektpartner: - Wien Energie (Projektleitung)- Geo5 GmbH- Geologische Bundesanstalt
Arbeitsplan:- Aufnahme von zwei 2D-Seismiklinien zur
Erkundung der geothermischen Reservoire im kalkalpinen Untergrund des Wiener Beckens
- Sammlung & Auswertung aller Bestands- und Neudaten im Projektgebiet zur Erstellung einer Datenplattform für Tiefe Geothermie in Wien
Seismik-Impulsfahrzeuge im Frühjahr 2017
2D Seismiklinien im Osten Wiens
Neue Forschungsansätze zur Erweiterung der Wissensbasis über die Exploration der Tiefen Geothermie im Großraum Wien
Geologische 3D ModellierungGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 13
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• Seit 2004: Mehrere nationale & international Forschungsprojekteauf EU-Ebene zu den ThemenGeothermie & 3D Modellierung(Geomol, Transenergy, Thermtecetc.)
Web 3D Viewer der Geologischen Bundesanstalt 3D Modell der Molassezone im Rahmen von Geomol
Geologische Modellierung an der GBA zur Bearbeitung angewandter Fragestellungen imBereich Geothermie
• Seit 2014: Initiativen zurVerbreitung geologischer 3D Modelle an die Öffentlichkeit(Web 3D Viewer, 3D Druck, Glas-Lasergravurmodelle)
Kompetenzinitiative GeothermieGeothermie an der Geologischen Bundesanstalt Folie 14
Dr. Peter Seifert
Workshop: „Aktuelle Herausforderungen und Chancen der Geothermie in Österreichaus Sicht der Forschung, Wirtschaft und Verwaltung“
• 26 Teilnehmer aus 5 Ländern• 7 Vortragende aus 5 Institutionen
Die Geologische Bundesanstalt beteiligte sich durch die Organisation einesÖsterreich Workshops und stellte 3 Beiträge aus aktuellen und vergangenenProjekten sowie einen Überblick über die Markt- und Forschungssituation derGeothermie in Österreich vor.
Plan: Testfeld und Lehrpfad Geothermie und Geophysik amGelände der GBA in 1030 Wien
• 1 Erdwärmesonde (ca. 80m) für Referenzmessungen von Thermal Response Tests
• 1 Beobachtungspegel für tiefe Grundwasserleiter (ca. 80m)
• 1 Beobachtungspegel für seichte Grundwasserleiter (ca. 15m)