gesundheit für alle – seminar an der ph kärnten andreas exner
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„Gesundheit für Alle“ – Seminar an der PH Kärnten
Andreas Exnerwww.solidarischgsund.org
Ist Krankheit individuell?
Hält Geld gesund?
USA
Afghanistan
Österreich
Kuba
Einkommen pro Kopf (US-Dollar)
Lebe
nser
war
tung
(Jah
re)
Was hält gesund?
Einkommen pro Kopf (US-Dollar)
Quelle: http://www.equalitytrust.org.uk
Lebe
nser
war
tung
(Jah
re)
Reiche Länder:Lebenserwartunghängt nicht vomDurchschnitts-Volkseinkommen ab
Ungleichheit tötet
Quelle: http://www.equalitytrust.org.uk
Lebe
nser
war
tung
(Jah
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70
71
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80
Local Neighbourhoods(in England & Wales)
Life
exp
ecta
ncy
(yea
rs)
ArmReich
Ungleichheit variiert
Quelle: http://www.equalitytrust.org.uk
UngleicherGleicher
3.7 3.94.3 4.6 4.8
5.2 5.3 5.6 5.6 5.6 5.76.1 6.2
6.7 6.8 6.87.2
8.5
9.7
4.0
8.0
7.0
3.4
Japa
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Maßzahl der Ungleichheit: Um wieviel sind die reichsten 20 % in einem Land reicher als die ärmsten 20 %?
Ungleichheit macht fettleibig%
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USA
Österreich
Japan
Einkommens-Ungleichheit
Gleichheit hält gesund
USA
Österreich
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Einkommens-Ungleichheit
Lebe
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tung
(Jah
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Ungleichheit verstört
USA
Deutschland
Japan
Einkommens-Ungleichheit
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Ungleichheit erhöht Kindersterblichkeit
USA
Österreich
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Einkommens-Ungleichheit
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Gleichheit erhöht Wohlstand
Einkommens-Ungleichheit
Sozi
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dex
Index aus: • Lebenserwartung• Mathe- und
Sprachkenntnisse• Kindersterblichkeit• Morde• Inhaftierungsquote• Teenage-Geburten• Vertrauen• Fettleibigkeit• Geistige Erkrankung
– inkl. Drogen- & Alkoholsucht
• Soziale Mobilität
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Durchschnitts-Einkommen für Wohlstand ohne Belang
Sozi
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tsin
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Index aus: • Lebenserwartung• Mathe- und
Sprachkenntnisse• Kindersterblichkeit• Morde• Inhaftierungsquote• Teenage-Geburten• Vertrauen• Fettleibigkeit• Geistige Erkrankung
– inkl. Drogen- & Alkoholsucht
• Soziale Mobilität
Einkommen pro Kopf (US-Dollar)
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Gleichheit ist für alle gutKi
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Schicht- bzw. Klassenzugehörigkeit
0
5
10
15
Singlemothers
Low HighFather's occupational class
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0
England & Wales
Sweden
Ungleichheit stresst
Mehr Ungleichheit
• Mehr Über- und Unterprivilegierte• Mehr Statuskonkurrenz und Konsumismus• Mehr Statusunsicherheit
• Mehr Angst vor Beurteilung und Bewertung• Mehr Angst vor Verlust von Selbstwertgefühl und Status
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Stress Nr. 1: „Statusangst“
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1 Dickerson SS, Kemeny ME. Acute stressors and cortisol responses. Psychological Bulletin 2004; 130(3): 355-91.
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Welche Aufgabe stresst am meisten?
Corti
sol-R
espo
nse
Mit Angst vor der Bewertung des sozialen Status (unkontrollierbar)
Andere Aufgabenohne solche Angst
Begriff: “Social evaluation anxiety”
Erste Folgerungen
• Gesundheit in reichen Ländern hängt v.a. von Gleichheit ab• Mehr Gleichheit erhöht den allgemeinen Wohlstand• …auch für die reicheren Schichten• Erhöhung der Gleichheit bringt substanzielle Verbesserungen• Erhöhung der Gleichheit wirkt in vielen Lebensbereichen zugleich
PAUSE
„Gesundheit für Alle“ – Seminar an der PH Kärnten
Trends der Ungleichheit
Quelle: Peter Fleissner, 2010
Lohnquote in Österreich: %-Anteil Löhne am Volkseinkommen
Neoliberale „Konterrevolution“
Trends der Ungleichheit
Quelle: Peter Fleissner, 2010
Österreich: Einkommensungleichheit nimmt zu
Entwicklung der Verteilung der lohnsteuerpflichtigen Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (unselbstständig Beschäftigte inkl. pragmatisierte Beamte)
Trends der Ungleichheit
International: Einkommensungleichheit nimmt zu
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Neoliberale „Konterrevolution“
Neoliberalismus & Profitrate
Quelle: Michel Husson, 2009
Neoliberale „Konterrevolution“
„1968“
Profit = unbezahlteMehrarbeit
Profitrate = Profit proinvestiertem Kapital
Die Logik der Ungleichheit: Stress
Mehr unbezahlte Arbeit aneignen:
• Stagnation / Absenkung der Löhne• Verdichtung der Arbeit• Intensivierung des Konkurrenzkampfes• Reduktion von „Reichensteuern“• Anstieg der Arbeitslosigkeit / „Reservearmee“
Die Folgen:
• mehr „Statusangst“• mehr Leistungsdruck• mehr Unsicherheit
Sozialen Widerstand aushebeln:
• Angriff gegen kollektive Solidar- einrichtungen (Gewerkschaften)• Individualisierung der Gesundheits- vorsorge / Entsolidarisierung - Schwächung der Sozialversicherung - Stärkung der Privatversicherungen - „Eigenverantwortung“ einmahnen
Die Folgen:
• mehr „Statusangst“• mehr Leistungsdruck• mehr Unsicherheit
Die Logik der Ungleichheit: Stress
Neue Profitmöglichkeiten:
• Privatisierung des Gesundheitssystems: - Selbstbehalte, Privatversicherungen - kommerzielle Pflegedienste - individualisierte Psychotherapie• Intensivierung von Medizinalisierung („Krankheiten nach Maß“, „Risikodenken“)• Verteuerung von Medikamenten (Patentrecht, Reduktion öff. Forschung)• Verteuerung durch private Gerätehersteller
Die Folgen:
• mehr „Statusangst“• mehr Leistungsdruck• mehr Unsicherheit• Abbau eines öffentlichen Gesundheitswesens
Die Logik der Ungleichheit: Stress
Diskussion
„Gesundheit für Alle“ – Seminar an der PH Kärnten
Was ist Kapitalismus?
Ein umfassendes System der Ungleichheit zwischen:- Kapitalisten und Lohnabhängigen- Besitzenden und Nicht-Besitzenden- „Produktion“ (Markt) und „Reproduktion“ (Haushalt)- Männern und Frauen- In- und Ausländer*innen- „Fitten“ und „Behinderten“- Jungen und Alten- etc.
Alternativen: Gleichheit!
Der Kern der Ungleichheit:
…die Beziehung zwischen Kapitalisten und Lohnabhängigen
Alternativen: Gleichheit!
Lösungsschritte:
- Betriebe in Selbstverwaltung überführen- Selbstverwaltung im Gesundheitswesen + Bürger*innen- Selbstverwaltung der zentralen Vorleister (Medikamente, Geräte)- Kooperation statt Markt- Ungleichheiten im Zugang zu Gütern / Diensten auflösen- Bedingungslose Grundversorgung / Grundeinkommen
Die Logik der Solidarischen Ökonomie
• Selbstverwaltung kein Management, kein Staat• Bedürfnisorientierung keine Profitorientierung• Gleichheit 1 Person = 1 Stimme• Solidarische Beziehung zur Gesellschaft wenig / kein Markt
Alternativen: Gleichheit!
Die Kooperation vieler solidarökonomischer Projekte / Firmen ergibt eine Solidarische Ökonomie Selbstverwaltung ist der Kern von Gegenmacht, Gleichheit, Kooperation und „gutem Leben“
Brasilien, Kartierungsstand 2007
Beispiele solidarischer Ökonomien
Je dunkler die Farbe, desto mehr Solidarökonomie
52% der Landesfläche waren kartiert
In diesem Jahr waren knapp 22.000 solidarökonomische Zusammenhänge (Betriebe, kooperative Gruppen) erfasst
Rund 1,6 Millionen Beteiligte
Mega-Kooperative Mondragon
Beispiele solidarischer Ökonomien
komplexe Kooperative im spanischen Baskenland
existiert seit den 1950er Jahren
besteht aus 256 Firmen, die unter anderem in Hochtechnologie und Handel aktiv sind und in weltweiten Niederlassungen mehr als 83.000 Personen beschäftigt.
Österreichische Sozialversicherung
Beispiele solidarischer Ökonomien
- verwaltet das zweitgrößte Budget nach dem Staatshaushalt. Jahr 2000: Ausgabenvolumen 33,5 Mrd. EUR, vgl. Ausgaben des Bundes von 56,8 Mrd. EUR
- als Rückfluss in den gesellschaftlichen Konsum stellten diese Ausgaben 16% des BIP
- zentral: Solidarprinzip (Umlageverfahren)
- Verwaltungsaufwand z.B. bei der WGKK nur 3% des Budgets
- Prinzip der Selbstverwaltung seit der 58. Novelle des ASVG (2001) jedoch stark parteipolitisch überprägt und instrumentalisiert
- Selbstverwaltung war auch schon früherunzureichend und in der Hand desGewerkschaftsapparats
Sinn und Grenzen von Steuer-Reformen
Als eine Forderung sinnvoll, aber nur ein Puzzlestein
Zentrale Fragen bleiben:
Wo entsteht Gegenmacht?Wie wird das Herrschaftsverhältnis „Lohnarbeit“ aufgelöst?Wie würde eine erneute „Konterrevolution“ verhindert?Wie ist die Abhängigkeit vom Kapitalwachstum zu überwinden?
„Reform durch Revolution“
Macht Geld glücklich?
USA
Bulgarien
Österreich
Tansania
Einkommen pro Kopf (US-Dollar)
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Quelle: Wilkinson/Pickett, „The Spirit Level“
IndonesienEl Salvador
Gut Leben – Vivir Bien
CO2-Emissionen pro Kopf
Lebe
nser
war
tung
(Jah
re) Kuba
Weltdurchschnitts-CO2-Emission pro Kopf
Gut und gesund leben heißt nichtviel verbrauchen
Gut Leben – Vivir Bien
UN-Index der menschlichen Entwicklung (2003)
Öko
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sche
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abdr
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pro
Kopf
Kuba
Schwelle zum hohen menschlichenEntwicklungsniveau
Welt-Biokapazitätpro Person
Gut und gesund leben heißt nichtviel verbrauchen
Gleich, gesund, solidarisch
Selbstorganisierter Aufbau gemeinschaftlicher Landwirtschaft:- Städtische Landwirtschaft- Kooperativen- Staat unterstützte Selbstorganisation- Staat sicherte Gesundheitswesen
„The Power of Community“: Kubas sozio-ökonomische Anpassungan das „künstliche Peak Oil“ nach 1989 – Vermeidung einer Hungersnot
Gleichheit & Solidaritätsind die beste Vorsorgegegen Krisen und fürdie Gesundheit!