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Gewerkschaft NGG Referat Frauenpolitik, Birgit Pitsch 1
Private Hauswirtschaft in der Bundesrepublik DeutschlandRechtliche und soziale RahmenbedingungenKonferenz Domestic Workers, Brüssel, 14.-15.04.2005
Der Tarifvertrag• Manteltarifvertrag: regelt Arbeitsbedingungen wie
Arbeitszeit, Urlaub, Kündigungsfristen und• Entgelttarifvertrag: Entlohnung und Sondervergütungen
wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld
Vertragspartner• Gewerkschaft NGG und• Deutscher Hausfrauenbund
(kein „normaler Arbeitgeberverband“, vom Bundesarbeitsminister zur Tarifvertragspartei erklärt)
• 1. Tarifvertrag (Manteltarifvertrag) in 1955
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Private Hauswirtschaft in der Bundesrepublik DeutschlandRechtliche und soziale RahmenbedingungenKonferenz Domestic Workers, Brüssel, 14.-15.04.2005
Der Tarifvertrag• Gilt nur für Mitglieder der Vertragsparteien, aber
• Insbesondere Entlohnung auch „Richtlinie“ für staatliche Stellen wie Arbeitsagentur, Rentenversicherung, Familienkassen
• Orientierung für die Feststellung von „Lohndumping“- Grundsatz: Tariflohn = ortsüblicher Lohn- Lohndumping = deutliche Unterschreitung des ortsüblichen Lohnes
Der Tarifvertrag• Gilt für alle Beschäftigten, d. h.
auch für Auszubildende, Stundenhilfen, Mini-JobberInnen
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Private Hauswirtschaft in der Bundesrepublik DeutschlandRechtliche und soziale RahmenbedingungenKonferenz Domestic Workers, Brüssel, 14.-15.04.2005
Gesetzliche Regelungen• Kündigungsschutz
Gilt nur für Betriebe mit mehr als 10 Beschäftigte- d.h. in der Regel nicht für Privathaushalt- aber: Kündigungsfristen sind einzuhalten!
• ArbeitszeitgesetzAusnahmeregelungen für Haushalte
- Sonn- und Feiertagsarbeit
• MutterschutzgesetzAusnahmeregelungen für Haushalte
- Kündigungsmöglichkeit
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Soziale Regelungen
• Grundsatz
Beschäftigte sind wie alle versichert in der Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung sowie unfallversichert
- mit Ausnahme der Unfallversicherung zahlen Arbeitnehmerin und Arbeitgeber jeweils die Hälfte der Beiträge
- Unfallversicherung zahlt der Arbeitgeber allein
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Soziale Regelungen
• AusnahmeMini-Jobber (Regelung seit 1.4.2003)
- das sind Beschäftigte, die maximal 400 Euro im Monat verdienen
Beiträge nur für Kranken- und Rentenversicherung- Pauschal 25 %,
davon 12% Rentenversicherung, 11% Krankenversicherung, 2% Steuern
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Soziale Regelungen
Mini-JobAusnahme Haushalt:
- Pauschal 12%,
davon jeweils 5% für Renten- und Krankenversicherung und 2% Steuern
- vereinfachtes Meldeverfahren (Haushaltsscheck)
Die Beiträge zahlt nur der Arbeitgeber an die neue
Minijob-Zentrale
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Mini-JobEntwicklung
von März 2003 bis März 2004 um 523.100 oder 12,6%
auf 4.658.000 gestiegen
im Juni 2004 bereits 6.704.923 Mini-Jobber!
davon 67.401 Mini-Jobber im Haushalt( Stand Juni 2003: 27.817)
überproportionaler Zuwachs, aber deutlich weniger als tatsächlich im Haushalt Beschäftigte!!
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Mini-Job im HaushaltStatistische Zahlen, Stand 30.6.2004
Anteil Frauen: 93,5%
Ausländische Beschäftigte: 13,3%
Altersstruktur:
unter 35 Jahren 12,1%35 - unter 45 Jahre 25,6%45- unter 55 Jahre 28,9%
55- unter 65 Jahre 22,8%über 65 Jahre 10,6%
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Mini-Job im Haushalt
Illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit
lt. Statistik aus 1999 (ISG/Kienbaum) ca. 1,4 Mio. Mini-Jobber in Haushalten
lt. Sozio - Ökonomisches Panel aus 2002 haben ca. 3,8 Mio. Haushalte eine Putz- oder Haushaltshilfe
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Schlussfolgerung:
Die neue Minijob-Regelung hat in der privaten Hauswirtschaft weder zur Umwandlung von Schwarzarbeit in legale Beschäftigung noch zur sozialen Absicherung der Beschäftigten geführt.