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www.nua.nrw.de Nummer 69 21. Jahrgang Juni 2018 Themen Globales Lernen BNE-Regionalzentren im Regierzungsbezirk Münster BNE in NRW Schulimkern Gemeinsam Gärtnern Lebendige Gewässer Naturschutz Netzwerk Finanzkompetenz Global Handeln Globales Lernen: Schülerakademien vermitteln Grundlagenwissen zu kritischem Konsum und globalem Handeln

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169/2018

www.nua.nrw.de

Nummer 6921. Jahrgang

Juni 2018

Themen

Globales Lernen

BNE-Regionalzentren im Regierzungsbezirk Münster

BNE in NRW

Schulimkern

Gemeinsam Gärtnern

Lebendige Gewässer

Naturschutz

Netzwerk Finanzkompetenz

Global Handeln

Globales Lernen: Schülerakademien vermitteln Grundlagenwissen zu kritischem Konsum und globalem Handeln

269/2018

Nachdem im Jahr 2017 der dauerhaf-te Betrieb der Zertifizierungsstelle für das „Zertifikat für Bildung für Nachhal-tige Entwicklung“ (BNE-Zertifizierung NRW), nach zweijähriger Modellpha-se, vom Umweltministerium NRW ge-nehmigt und in der BNE-Agentur NRW bei der NUA NRW angesiedelt wur-de, unterstützt seit dem 1. März 2018 Anja Hilke das Team der BNE-Agentur. Ihre Aufgabe ist die Landeskoordinati-on der BNE-Zertifizierung NRW. Hier kümmert sie sich darum, die Qualitäts-entwicklung in der außerschulischen Bildung im Sinne einer BNE zu fördern und durch die Zertifizierung zu implementieren. Somit steht sie nun allen schon zertifizierten und zertifizierungsinteressier-ten Bildungsaktiven mit Rat und Tat zur Seite.Auf diese vielfältige Aufgabe hat sie ihr Studium der Oecotrophologie im Bachelor, mit dem Schwerpunkt Dienstleistungsmanagement, das sie an der Fachhoch-schule Münster absolvierte, vorbereitet. Dort machte sie auch den Master in „Nachhaltiger Dienstleistungs- und

Aus der NUA

Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) Siemensstr. 5 45659 Recklinghausen Tel. 02361 305-0Fax: 02361 305-3340E-Mail: [email protected] www.nua.nrw.dewww.nuancen.nrw.de

Herausgeber:Landesamt für Natur, Umweltund VerbraucherschutzNordrhein-Westfalen (LANUV)Leibnizstr. 1045659 RecklinghausenE-Mail: [email protected]

Die NUA ist eingerichtet im Landesamt für Natur, Umweltund Verbraucherschutz NRW(LANUV). Sie arbeitet in einem Kooperationsmodell mit den vier anerkannten Naturschutzver-bänden zusammen (BUND, LNU, NABU, SDW).

Redaktion:Marlies Graner (mgr)(verantwortlich)Volker Langguth (vla)

Erscheinungsweise:Die NUAncen erscheinen viermal jährlich. Redaktionsschluss jeweils10.02., 10.05., 10.08., 10.11.

Gestaltung: völcker druck, Goch

Druck:Griebsch & Rochol Druck,HammKlimaneutral gedruckt auf 100%Recycling-Papier, ausgezeichnetmit dem „Blauen Umweltengel“.Druck mit mineralölfreienökologischen Farben.

Impressum

Ausgabe:Nummer 69, 21. Jahrgang 2018

Bezug: kostenlos

ISSN Print: 1615-3057ISSN Internet: 2197-8301

Zum Titelfoto:Sieht gut aus und funktioniert auch in der Klasse, ein Mini-kompost im Einmachglas, eines der Beispiele aus der Schüler-akademie. Foto: S. Horn

Landeskoordination der BNE-Zertifizierung NRW neu besetzt Anja Hilke ist neu in der BNE-Agentur und Ansprechperson für die BNE-Zertifizierung NRW

In naturwissenschaftlich und tech-nisch orientierten Berufen sind Frau-en auch heute noch häufig unterre-präsentiert. Beim Girls’Day, einer jährlich bundesweit organisierten Aktion, geht es für interessierte Mädchen darum, in Berufe hinein zu schnuppern, die nicht dem ty-pisch weiblichen Rollenklischee ent-sprechen.

Am 26. April 2018 gab es im ge-samten LANUV fünf Veranstaltungen zu verschiedenen Berufsfeldern für insgesamt 39 Mäd-chen. Eine Veranstaltung in Bonn (Fachinformatikerin) mit acht Mädchen, zwei Veranstaltungen in Essen mit 14 Mädchen (Fachinformatikerin und Industriemechani-kerin) und in Recklinghausen zwei Veranstaltungen mit 17 Mädchen (Wissenschaftlerin und Fachinformatike-rin). 12 „Girls“ im Alter von 11 bis 14 Jahren waren auch diesmal wieder rund um die NUA aktiv, um mög-liche Arbeitsfelder in den Naturwissenschaften kennen zu lernen. Nach der Begrüßung durch Heike Bonen vom Fachbereich 55, die als Gleichstellungsbeauftrage

Girls’Day im LANUV zeigt die Aufgabenbereiche des HausesMädchen erkunden in Recklinghausen die Fauna und Flora rund um das LANUV und NUA-Gebäude

(GB) im gesamten LANUV die Ak tivitäten für die Mädchen koor-diniert, nahm NUA-Leiter Norbert Blumenroth die neugierigen Teilneh-merinnen mit auf eine kleine Voge-lexkursion rund um die NUA. Die faszinierende Welt des Bodens stand anschließend bei Regina von Oldenburg vom LUMBRICUS-Team auf dem Programm. Wie zieht man eine Bodenprobe und welche Lebe-wesen lassen sich mit dem Binoku-lar in der Humusschicht entdecken?

Der Höhepunkt der Veranstaltung war aber wie immer die Gewässeruntersuchung. Mit Wathosen und Fang-utensilien ausgestattet und angeleitet von Heike Bonen ging es hüfttief in den NUA-Teich – und den Dingen auf den Grund! Wie immer waren sich die Girls einig, die verschiedenen Wissenschaftsfelder sind überaus span-nend – und vielleicht war ja unter den Teilnehmerinnen sogar eine spätere NUA- bzw. LANUV-Kollegin.

(R. v. Oldenburg/mgr)

Allgemeine Infos: www.girls-day.de

Mit dem großen Kunststoffhammer wird der Bohrstock tief in den Boden getrie-ben um Bodenprofil ziehen zu können.

Foto: LUMBRICUS –Team

klimaneutralnatureOffice.com | DE-077-187385

gedruckt

Ernährungswirtschaft“, aus dessen Inhal-ten sie nun bei ihrer Arbeit in der NUA aus dem Vollen schöpfen kann. Schon während des Studiums arbeitete sie für verschiedene Landfrauenverbände in NRW, wo sie die wichtigsten Grundla-gen des Netzwerkens und der Veranstal-tungskonzeption kennenlernte und erste Berührungspunkte mit landwirtschafts-verbundenen BNE- und Nachhaltig-keitsthemen hatte. Danach war sie zwei Jahre lang als Bildungsreferentin bei der Rheinischen Landjugend e.V. in der au-ßerschulischen Jugendbildungsarbeit tä-

tig. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag hier, neben der Mitglie-derbetreuung, in der Konzeption und Durchführung von Bildungsveranstaltungen im agrarischen und persönlich-keitsbildenden Bereich. Für alle interessierten Menschen im Bereich BNE-Zertifizierung NRW steht Anja Hilke als Ansprechperson gerne zur Verfügung. (NUA)

Kontakt: Anja Hilke, Tel. 02361 / 305 3092,[email protected]

Am 14. März unterstützte Anja Hilke die BNE-Agentur NRW am Infostand auf der BNE Tagung in Münster.

Foto: NUA

369/2018

Globales Lernen

Schülerakademie Konsum und GlobalesSchulen der Zukunft waren eingeladen das Grundlagenwissen globalen Handelns zu festigen

Das Thema Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit liegt vielen Menschen am Herzen. Durch bewusstes Konsumverhalten kann jeder etwas für „mehr“ Nachhal-tigkeit tun. Aber wie geht das? Schülerinnen und Schü-ler der Jahrgangsstufen 7 bis 10 aus Schulen, die an der Kampagne Schule der Zukunft teilnehmen, waren am 18. April 2018 zur Teilnahmen an der Schüleraka-demie „Konsum und Globales“ auf das Gelände der AWISTA (Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtrei-nigung mbH) in Düsseldorf eingeladen.

Nach einem gemeinsamen Vormittag, der in das Globa-le Lernen und ein nachhaltige(re)s Konsumverhalten ein-führte, gab es die Möglichkeit in verschiedenen Work-shops Aktionsideen und Tipps mitzunehmen, die dabei helfen sollten das Handeln für eine gerechtere Welt durch bewussterem Konsum auch in ihrer Schule zu thematisieren. Was hat mein Alltagsverhalten mit dem Klimawandel zu tun? Zu dieser Frage hatte Rubinea Korte vom Eine Welt Netz NRW das Weltverteilungs-spiel mitgebracht. Das Spiel, aber auch ein „Bummel“ über den „Eine Welt Klimaparcours“, führten da oft zu Aha-Effekten.

Am Nachmittag ging es dann in vier parallele Work-shops zu praktischen Themenfeldern:• AWISTA – Minikompost im Einmachglas• CO2 und Mode• Mach was draus! Upcycling aus Alltagsdingen • Fairer Handel und „Fairtrade-School“

Im jeweiligen Workshop wurden zunächst Basisinforma-tionen zum Thema vermittelt und im Anschluss konkrete praktische Aktionen ausprobiert, die später an der eige-nen Schule „direkt“ umgesetzt werden können.

Nach den Workshops traf man sich noch einmal in großer Runde um zusammenzutragen, welche Aktivitä-ten für den Einsatz in der Schule infrage kommen und wie die Weiterarbeit an der eigenen Schule aussehen wird. (S. Horn, mgr)

Das Weltverteilungsspiel des Eine Welt Netz NRW macht Spaß und schärft den Blick für Verteilungsgefälle zwischen den Kontinenten.

Ideenschmiede Schülerakademie: In Gruppen wurde intensiv darüber nachgedacht wie etwas mehr Nachhaltigkeit an die Schule ge-bracht werden kann.

Miteinander leben – hier und anderswoBildungsordner bietet Praxismaterialien für das Globale Lernen in Grundschulen

Der bereits 2015 von der NUA und dem Welthaus Bielefeld herausgegebene Bildungsordner „Miteinander leben – hier und anderswo“ gibt zahlreiche Anregun-gen für die fächerübergreifende Behandlung des The-mas Globales Lernen in der Grundschule mit Verzah-nungsmöglichkeiten in den Nachmittagsbereich. So werden in den Praxiskapiteln Anregungen für ein „Fest der Vielfalt“ gegeben. Beim Fairen Frühstück lernen die Kinder unterschiedliche Frühstückgewohnheiten kennen und beschäftigen sich mit den Lebens- und Arbeitsbedin-gungen in den Herkunftsländern von Bananen, Oran-gen und Kakao. Das Thema Klima und Erneuerbare Energien führt die Kinder an das Leben in den verschie-denen Klimazonen der Erde heran und thematisiert Ur-sachen und Auswirkungen des Klimawandels in kindge-rechter Form.

Die Materialien wurden in der Praxis in einer Offenen Ganztagsgrundschule erprobt. Das Projektbeispiel zeigt eindrucksvoll, wie sich bereits Grundschulkinder mit globalen Zusammenhängen auseinandersetzen können.

Einleitende Kapitel beschreiben den Weg die-ser Schule und geben Anregungen für eine Fortbildung für Lehrkräfte sowie Beschäftigte im Offenen Ganztag. Der Anhang enthält zahlrei-che Hinweise auf weitere Ansprechpartnerin-nen und Ansprechpartner, weiterführende Links und eine umfangreiche Liste verfügbarer Mate-rialien aus dem Lernbereich Globale Entwick-lung, die gleichzeitig Inhalte des Lehrplans für die Grundschule für das Fach Sachunterricht behandeln.Der Bildungsordner versteht sich als Materialsammlung, die helfen soll, den Unterricht individuell zu gestalten und Möglichkeiten aufzeigt, um Inhalte und Kompeten-zen kindgerecht zu vermitteln und zum eigenständigen Handeln anzuregen. Der Ordner für Lehrkräfte kann bei der NUA für 20 Euro zzgl. Versandkosten bestellt wer-den und steht in Einzelkapiteln zum Download bereit.

Infos: www.nua.nrw.de/medienshop/bereich/liste/ material-fuer-die-bildungsarbeit/publikationen/

CO2-freundliche Mode: aus alter Kleidung lässt sich manches neues designen.

469/2018

BNE-Regionalzentren

Naturerleben mit dem NABU am Haus Heidhorn.

Foto: A. Hensen

Auf einem ehemaligen Lehrfeld der Realschule Lüdinghausen wurde 1990 das Biologische Zentrum Kreis Coesfeld als Um-weltbildungseinrichtung gegrün-det. Viel Enthusiasmus und Eh-renamt waren nötig, um das Biologische Zentrum zu einer heute über Kreisgrenzen hinaus anerkannten Umweltbildungs-stätte zu entwickeln. Der Auf-bau des Zentrums wurde durch

Projekte des Umweltministeriums NRW und der Spar-kasse Kreis Coesfeld gefördert.

Für die Bildungsarbeit stehen auf dem 2,5 Hektar gro-ßen Außengelände bunte Wiesen, Kräuter-, Gemüse- und Obstgarten, Hühnerhaus, Bienenvölker, ein Fleder-mausstollen und ein See zur Verfügung. Fachreferenten, qualifizierte Umweltpädagoginnen und vom Schulminis-terium freigestellte Lehrkräfte gestalten die Programme. Ziel der Arbeit des Biologischen Zentrums ist es, das Verständnis für Natur und Umwelt sowie für ökologi-sche, ökonomische und soziale Zusammenhänge zu

fördern und zu zukunftsfähigem Handeln anzuregen. Diese Zielsetzung entspricht der modernen Auffassung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Das Biologische Zentrum wird heute von etwa 7000 Schülerinnen und Schülern pro Jahr besucht, zusätzlich werden Fortbildungen, Seminare und Exkursionen für Erwachsene, Familien und Kinder angeboten, ergänzt durch Aktionen in den Ferien und Kindergeburtstage. Einige Angebote werden regelmäßig gemeinsam mit der NUA durchgeführt. Insgesamt werden in ca. 800 Veranstaltungen pro Jahr mit rund 20.000 Besucherin-nen und Besuchern erreicht.

Seit April 2017 wird das Biologische Zentrum als BNE-Regionalzentrum zusätzlich durch das Land NRW ge-fördert und konnte damit sein Angebot erneut erwei-tern. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf Inklu-sion und Integration, aber auch auf regionalen Vernet-zungen und Kooperationen und in der Unterstützung der Landeskampagne „Schule der Zukunft“.

(Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld)

Infos: www.biologisches-zentrum.de

BNE-Regionalzentrum im Kreis Coesfeld Das Biologische Zentrum Kreis Coesfeld hat im Mai den Förderbescheid erhalten

Das Grüne Klassenzimmer gibt Raum zur Naturerfahrung und für Gruppengespräche.

Foto: Biologisches ZentrumKreis Coesfeld

Ganz aktuell startet derzeit das neue BNE-Regionalzen-trum in Münster. Dazu sind die NABU-Münsterland gGmbH und die Stadt Münster (Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit) eine Kooperation einge-gangen. Gemeinsam wollen sie ihre Aktivitäten bündeln und „Bildungs(frei)räume“ für unterschiedliche Zielgrup-pen schaffen und Beteiligte vernetzen.

Das außerschulische Bildungszentrum der NABU-Mün-sterland gGmbH mit Sitz auf Haus Heidhorn liegt idyl-lisch am südlichen Stadtrand in Münster-Hiltrup am Rande der Davert und in der Nähe des Naherholungs-zentrums Hohe Ward mit dem Hiltruper See. Das große Außengelände mit Naturlehrpfad, Wald-Klima-Lehr-pfad, der geplante Obstsortenlehrpfad oder auch die kontinuierliche barrierefreie Weiterentwicklung des Ge-ländes im Rahmen des Projektes „Natur für alle“ mit neuen Erlebnisstationen wie z. B. Moorbeet, Westfäli-scher Bauerngarten oder Barfußpfad, bieten vielfältige Erfahrungsräume für BNE-Programme. Die Angebots-pallette und die Ansprache von definierten Zielgruppen mit den unterschiedlichen Themen sind vielfältig. So gibt es zahlreiche Angebote für Grund- und weiterführenden Schulen sowie für Kitas zu Themen wie: Schulgärten, Gewässer, Wald, Schnitzen, Geocaching, Wildbienen,

BNE-Regionalzentrum Münster NABU-Münsterland gGmbH und Stadt Münster gehen gemeinsam an den Start

Honigbienen, Hornissen, Klimawandel oder den CO2-Fußabdruck.

Das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit der Stadt Münster sorgt für die enge Anbindung der BNE-Aktivitäten an den Nachhaltigkeitsprozess der Stadt Münster. Schwerpunktmäßig will die Stadt im Rahmen dieser Kooperation mit Haus Heidhorn die Netzwerkaktivitäten im Rahmen von „Schule der Zu-kunft“ und als BNE-Netzwerk für weitere Beteiligte aus-bauen. Inhaltlich wird es in der ersten Phase um die Konzeption und Weiterentwicklung von ganzjährigen Pflegekonzepten für Gärten an Schulen und Kitas ge-hen. (J. Höper)

Infos: www.NABU-muensterland.de (im Aufbau);www.stadt-muenster.de/umwelt/nachhaltigkeit.html

Matthias Gerleve vom Berufskol-leg für Technik Ahaus informiert sich auf der BNE-Tagung am ge-meinsamen Stand des NABU und der Stadt Münster bei Annuschka Tecker, Dr. Britta Linnemann, Jutta Luig-Beilmann und Jutta Höper.

Foto: Bezirksregierung Münster

Am 4. Mai 2018 überreichte Christina Schulze Föcking den Förderbescheid an Dr. Rolf Brocksieper und Dr. Irmtraud Papke vom Biologischen Zentrum Kreis Coesfeld.

Foto: G. Lamkowsky

569/2018

BNE-Regionalzentren

In der alten „Energiezentrale“ in Steinfurt laufen die Fäden des Re-gionalzentrums zusammen.

Fotos: BNE-RegionalzentrumKreis Steinfurt

Zwischen Münster und Telgte liegt das Regionalzentrum Emshof – ein Schulbauernhof, der nach den Richtlinien von Bioland ökologisch bewirtschaftet wird.

Entdeckungen bei der gemeinsa-men Gartenarbeit auf dem Ems-hof.

Fotos: Emshof e.V.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben eine lange Ge-schichte im Kreis Steinfurt. Seit der Gründung des „Agenda 21-Büros“ 1998 arbeitet ein zunehmend grö-ßeres Team an den Zielen der Nachhaltigen Entwick-lung nach dem altbekannten Grundsatz „global denken – lokal handeln“. Mittlerweile ist aus dem ehemaligen Agenda 21 Büro das Amt für Klimaschutz und Nachhal-tigkeit geworden, das gemeinsam mit dem 2017 ge-gründeten energieland2050 e.V. diese Arbeit weiter führt. In der „alten Energiezentrale“ in Steinfurt setzen knapp 20 Mitarbeiter vielfältige Projekte und Veranstal-tungen zur Energiewende, regionalen Entwicklung, Konsum, Lebensstilen und vielem mehr um.

Seit Mitte 2017 ist mit dem BNE-Regionalzentrum ein weiterer Schwerpunkt hinzugekommen. Bei allem was das Amt unternimmt stehen stets die Beteiligung der Menschen und deren Vernetzung vorne an. Daher war schnell klar, dass das BNE-Regionalzentrum von mehre-ren Partnern getragen werden muss. Insgesamt fünf Projektpartner erfüllen unterschiedliche Aufgaben mit

unterschiedlichen Schwerpunkten. Das Amt für Klima-schutz und Nachhaltigkeit ist Träger des Zentrums. Es entwickelt Bildungskonzepte und ermöglicht z. B. die Nutzung von Räumlichkeiten des Kreises. Der energie-land2050 e.V. ist für die Koordination und Vernetzung verantwortlich. Beispielsweise entwickelt er einen kreis-weiten Umwelt-Web-Guide und legt mit dem Umwelt-kompass ein kreisweites Bildungsprogramm auf. Mit weiteren Partnern aus dem Kreis bietet der Verein zu-künftig konsumkritische Stadtrundgänge an, führt Schü-lerwerkstätten zur Umfeldgestaltung durch und legt ei-nen Ausleihpool von Bildungsmaterialien an. Die Klima-kommune Saerbeck bringt mit ihren Saerbecker Ener-giewelten einen Lernstandort rund um das Thema erneu-erbare Energien und Klimawandel ins Regionalzentrum ein. Der NABU Kreisverband steuert die klassischen Umweltbildungsthemen bei und führt spannende Projek-te in Schulen oder an ihrem Lernstandort „Lehmdorf“ durch. Die TAT gGmbH aus Rheine rundet das Bildungs-angebot des Regionalzentrums mit seinem Umweltmobil ab. (BNE-Regionalzentrum Kreis Steinfurt)

Das BNE-Regionalzentrum im Kreis Steinfurt Zwei Lernorte, ein Umweltmobil, ein Amt, ein Verein für die Energiewende = ein Netzwerk

Landrat Dr. Effing (r.) im Gespräch mit Jugendlichen auf einer Schüler-werkstatt in Ibbenbüren.

Zwischen Münster und Telgte liegt der Emshof – ein Schulbauernhof, der nach den Richtlinien von Bioland ökologisch bewirtschaftet wird. Träger ist der gemein-nützige Verein Emshof e.V.

Zum Hof gehören rund acht Hektar Fläche: Acker, Obst-wiese, Schafweide, Feld- und Bauerngarten und beson-dere Strukturelemente wie Hecken, Ackerränder, Tüm-pel und ein alter Baumbestand. Auf den Weiden und in den Stallungen leben Bentheimer Landschafe, Angler Sattelschweine mit Nachzucht, Zweinutzungshühner und zwei Esel. Der Hof ist ausgestattet mit einer profes-sionellen Küche, einem Essbereich, einer auch im Win-ter nutzbaren Tenne, einem Raum für Kleingruppen, ei-ner Werkstatt sowie Sanitäranlagen und Lagerräumen. Übernachtungen sind im Heu und in Zelten möglich.

Alle pädagogischen Angebote nutzen die Lernchancen, die der Emshof als landwirtschaftlicher Betrieb bietet. Angemessen begleitet entdecken die Kinder und Ju-gendlichen selbst Dinge, die zu tun sind und entwickeln Lösungen, um Schwierigkeiten gemeinsamen zu über-winden, stellen Fragen und erkunden gesellschaftliche sowie naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Als Schulbauernhof bietet der Emshof zudem einen Lernort, an dem sich Kinder und Jugendliche im geschützten

BNE-Regionalzentrum in Telgte: der Schulbauernhof Emshof Lernen kompetenzorientiert, handelnd und inklusiv

Rahmen den Herausforderungen des (Hof-)Lebens stel-len, Stärken erleben und Grenzen erkennen können. Inklusion ist dabei gelebte Wirklichkeit.

Als BNE-Regionalzentrum entwickelt der Emshof sein pädagogisches Angebot stets weiter, bietet Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie andere pädagogische Fachkräf-te an, unterstützt die Kampagne „Schule der Zukunft“ und ist mit anderen Anbietern und Einrich-tungen in der Region vernetzt. (Emshof)

Infos:www.emshof.de

669/2018

BNE in NRW

Umweltbildungswerkstatt integriert die SDGsDas 21. Treffen in Zusammenarbeit von ANU und NUA fand Ende Februar in Lünen statt

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zeichnet sich durch Vielfalt, Krea-tivität, Diversität und Unabhängigkeit aus und verfügt daher über ein hohes Innovationspotenzial. Das breite Spek-trum an unterschiedlichen Lernorten, Themen und Methoden bietet den Ler-nenden und Lehrenden eine große Viel-falt an Bildungs- und Handlungserfah-rungen im Kontext nachhaltiger Entwick-lung.

Vor diesem Hintergrund arbeiten Pädagoginnen und Pädagogen daran ihre Umweltbildungskonzepte im Sinne von BNE weiter zu entwickeln. Stützen konnten sich die Teilnehmenden der Umweltbildungswerkstatt dabei auf die von den Vereinten Nationen verabschie-deten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), die ihnen Stefan Rostock (Germanwatch) nahe brachte. Die unterschiedlichen Methoden zur Realisierung der SDGs würdigte Viktor Haase, Abteilungsleiter im Umweltministerium, in seiner Rede. Informationen zur Entwicklung der Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW wurden durch die Teilnehmenden rege diskutiert. Gleichzeitig diente die komplett ausgebuchte Umweltbildungswerkstatt dem

Kennenlernen und dem Austausch untereinander. Eben-so gab die Veranstaltung Hilfestellungen und Ideen, wie BNE ganz praktisch umgesetzt werden kann.

Unter dem Titel „Klimabildung to go“ zeigte Dr. Hans-Martin Kochanek (NaturGut Ophoven) Best-Practice Beispiele und gab Anregungen für die Bildungsarbeit an außerschulischen Bildungszentren zum Thema Klima-schutz und nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Dazu gehört z. B., alle Möglichkeiten des Vorlebens der Ein-richtung als authentischen Ort des Klimaschutzes auszu-schöpfen. „Natur für alle“ als barrierefreies Naturerle-bens ist leider immer noch nicht selbstverständlich, wie Dr. Sigrid Arnade (Interessenvertretung Selbstbestimm-tes Leben in Deutschland e.V.) vermittelte. Unter der Leitung von Tuve von Bremen (Wahrsmannshof) und Christine Wosnitza (BAK) wurden verschiedene Handi-caps z. B. mit Simulationsbrillen vorgetäuscht und geeig-nete Möglichkeiten der Teilhabe an Naturerlebnissen für Menschen mit Beeinträchtigungen vermittelt. Apps und digitale Medien in der BNE wurden unter der Leitung von Dr. Markus Dotterweich erprobt. Ergänzt wurde dies durch einen Workshop von Lisa Stöwer und Jonas Rode (Maximilianpark Hamm) zur App „Biparcour“ als digitale Rallye.

(G. Lamkowsky, mgr)

Intensiv beschäftigen sich die Teil-nehmenden mit den SDGs und machten dies auch durch das Gruppenbild als Statement deut-lich.

Die BNE-Zertifizierung in NRW kommt in FahrtAußerschulische Bildungseinrichtungen in NRW können sich für eine Zertifizierung bewerben

Im Jahr 2017 wurde der dauerhafte Betrieb der Zertifi-zierungsstelle für die BNE-Zertifizierung NRW, nach zweijähriger Modellphase, vom Umweltministerium NRW genehmigt und in der BNE-Agentur NRW ange-siedelt. Damit hat nun der reguläre Zertifizierungspro-zess außerschulischer Bildungsanbieter offiziell begon-nen. Im Januar 2018 eröffnete Gisela Lamkowsky die Echtphase mit einer Informationsveranstaltung zum Zer-tifizierungsprozess – ein Pflichttermin für alle Einrichtun-gen, die sich zertifizieren lassen möchten. Die Qualifi-zierungsveranstaltung „BNE als Leitbild für außerschuli-sche Bildungsanbieter“ mit Referentin Irmela Feige folgte kurz danach, dort arbeiteten interessierte Einrich-tungen intensiv an ihrem BNE-Leitbild. Im Februar gab es die Möglichkeit im Rahmen eines Workshops am pädagogischen Konzept der Einrichtungen zu feilen.

Seit dem 1. März ist nun die Stelle der Landeskoordina-tion der BNE-Zertifizierung NRW dauerhaft besetzt. Anja Hilke (s. Seite 2) unterstützt das Team der BNE-Agentur, koordiniert den Zertifizierungsprozess und

Die Umweltbildungswerkstatt fand diesmal in Lünen in der Landes-kleingartenschule statt.

Fotos: H.-M. Kochanek

Die pädagogischen Konzepte in-teressierter Einrichtungen standen am 22. Februar im Mittelpunkt der Workshops.

Anja Hilke zeigt die neuen Haus-schilder der Zertifizierungsphase 2018-2021.

Fotos: NUA

berät die zertifizierten und zertifizierungswilligen Ein-richtungen. Bereits im Herbst können die ersten Einrich-tungen rezertifiziert werden. Da es schon jetzt viele Anfragen für die (Re)Zertifizierung gibt, werden im Herbst/Winter in der NUA wieder eine Infoveran-staltung und zwei Veranstaltungen zum Leitbild und pädagogischen Konzept angeboten:

• Informationsveranstaltung zur BNE-Zertifizierung am 21. September 2018

• Veranstaltung zur BNE als Leitbild für außerschuli-sche Bildungsanbieter am 28. September 2018

• Das pädagogische Konzept – Kennenlernen der BNE-Zertifizierung am 4. Dezember 2018

Zukünftig wird es darüber hinaus auch Veranstaltungen zur nachhaltigen Organisationsentwicklung für die Ein-richtungen geben. (A. Hilke, mgr)

Infos: Anja Hilke, Tel. 02361 / 305 3092,[email protected]

769/2018

BNE in NRW

Dr. Christa Henze (Uni Duisburg-Essen), Christian Eikmeier (BNE-Agentur), Monika Sowa-Dinge-mann (Bez.reg. Münster), Wulf Bödeker (Bildungsministerium), Cathrin Gronenberg (BNE-Agen-tur) (v.l.).

Foto: Bezirksregierung Münster

Dorothee Schlüter (ASGSG Marl) stellte die Bedingungen der Umset-zung des Umweltprojektes aus Sicht der Schulleitung dar.

Fotos: NUA

Gemeinsam für BNE in BildungslandschaftenBNE Tagung im Regierungsbezirk Münster am 14. März 2018

Wie kann Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Regierungsbezirk Münster schulisch und außerschulisch umgesetzt werden? Welche regionalen Akteure wirken mit und wie kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit gestaltet werden? Mit diesen und weiteren Fragen be-schäftigten sich rund 90 Teilnehmende der Tagung „Gemeinsam für BNE in Bildungslandschaften“, die von der BNE-Agentur Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der Bezirksregierung Münster am münsteraner Dom-platz ausgerichtet wurde. Die BNE-Aktivitäten in der Bildungslandschaft des Regierungsbezirkes Münster standen im Mittelpunkt der Tagung. Auf einer Mini-Messe konnten alle Städte und Kreise außerschulische Bildungseinrichtungen präsentieren, die sich mit Frage-stellungen rund um eine Bildung für nachhaltige Ent-wicklung beschäftigen. Biologische Stationen verdeut-lichten dort die ökologischen Aspekte einer BNE, die Verbraucherzentrale befasste sich im Bereich des nach-haltigen Konsums mit der ökonomischen Seite einer BNE und das Eine-Welt-Netz brachte globale Themen ein.

Begrüßt wurden die Gäste am Vormittag durch Wulf Bödeker, Landeskoordinator „Schulprogramm Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Ministerium für Schule und Bildung und Monika Sowa-Dingemann, Bezirkskoordinatorin Regionale Bildungs-netzwerke im Regierungsbezirk Münster. Im Anschluss setzte Dr. Christa Henze, Universität Duisburg-Essen, in ihrem Vortrag wichtige Impulse zur BNE in der schuli-schen und außerschulischen Bildungsarbeit.Am Nachmittag wurden in mehreren Workshops Praxis-beispiele einer BNE vorgestellt. Frau Prof. Schrüfer der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster erklärte, wie Kompetenzen im Umgang mit den komplexen The-men einer BNE erworben werden können.Die Tagung lieferte interessante Einblicke in regionale BNE-Projekte aus Schulen und außerschulischen Bil-dungseinrichtungen und bot genügend Zeit und Raum für Austausch auf regionaler Ebene, was noch am Tag selbst zu ersten neuen Arbeitskontakten führte. Netzwer-ken in regionalen Bildungslandschaften – ein Weg ge-meinsam BNE voranzubringen. (C. Gronenberg)

Reihe BNE trifft MINT zeigt Schulprojekte mit BNE BezugDas Umweltprojekt – ein partizipatives Projekt für die Klasse 9

Am 7. Februar stellten das Albert-Schweitzer- /Geschwi-ster-Scholl Gymnasium (ASGSG) Marl, die BNE-Agentur NRW, das zdi-Netzwerk MINT.REgio und das Regiona-le Bildungsbüro im Kreis Recklinghausen in einer Veran-staltung in der NUA gemeinsam die Umweltprojektwo-che des ASGSG interessierten Lehrerinnen und Lehrern vor. Die Umweltprojektwoche steht für eine gelungene Zusammenarbeit von Schule mit außerschulischen Part-nern und erfüllt viele Kriterien einer Bildung für nachhal-tige Entwicklung (BNE).

„Future first – Gestalten statt Jammern!“, „Prima Klima?!-Schul-Welt-Klassenklima“ – so und ähnlich lauten die Motti der Umweltprojektwoche, die jährlich vor den Sommerferien von den 9. Klassen selbstständig geplant, durchgeführt und ausgewertet wird. In Arbeitsgruppen verfolgen Schülerinnen und Schüler beispielsweise den Flug von Fledermäusen mit selbst gebauten Detektoren und erstellen zum Thema Biodiversität ein Wandgemäl-de, das den Eingang der Schule schmückt. Auch ein Konzept zur Aufstellung von Solaranalgen konnte der Stadt Marl bereits übergeben werden. Es wird aktiv gestaltet! Die Schülerinnen und Schüler sind begeistert von ihrer Projektwoche, die sie zu aktuellen Umweltfra-gen und Problemen lösungsorientiert gestalten.

Die inhaltliche und pädagogische Kon-zeption der Umweltprojektwoche ist ein gelungenes Beispiel für BNE im Schulall-tag. Themen werden interdisziplinär und zukunftsrelevant bearbeitet, die Schüle-rinnen und Schüler partizipativ in den Lernprozess eingebunden und zum Han-deln angeregt. Verständnis und Verant-wortung für Entwicklungen auf lokaler und weltweiter Ebene entstehen. Daneben suchen die Schülerinnen und Schüler lokale Firmen, Behörden und Bildungseinrichtungen auf und lernen auf diesem Weg verschiedenste Berufe kennen. Ein Grund, warum das zdi-Netzwerk MINT.REgio die Projektwoche organisato-risch und finanziell fördert. Zdi-Zentren (zdi = Zukunft durch Innovation) wollen in NRW die Begeisterung für MINT-Fächer durch Praxiserfahrungen steigern. Bei der Suche nach außerschulischen Partnern unterstützen auch die Regionalen Bildungsbüros die Schulen. Fazit der Veranstaltung: die Umweltprojektwoche bereichert das Schulleben, fördert soziale und fachliche Kompe-tenzen der Schülerinnen und Schüler und – statt zu Jammern- werden sie motiviert, die Zukunft zu gestalten. (C. Gronenberg)

Gisela Lamkowsky (BNE-Agentur) moderierte die gut besuchte Veran-staltung. Foto: NUA

Teilnehmende der Veranstaltung BNE trifft MINT.

869/2018

Schulimkern

Dr. Hans-Georg Zwicker von der Bert-Brecht-Gesamtschule Löhne stellte als „best practice Beispiel“ die Gelingenskriterien des Schulimkerns vor.

Bienenquiz in Glücksradform – ei-ne gute Idee auch für die Schule.

Fotos: S. Loesgen

Imkern in der Schule ist auch Bildung für nachhaltige EntwicklungEinfach aber nachhaltig mögliche Herausforderungen bewältigen

Am 2. März trafen sich Bienenfachleute, Lehrkräfte und Erzieher und Erzieherinnen in der NUA in Recklinghau-sen, um gemeinsam einiges rund um das Thema „Im-kern in der Schule“ zu erfahren und sich darüber auszu-tauschen.

Im Vormittagsbereich standen fünf Impulsvorträge zu verschiedenen Themen der Schulimkerei im Mittelpunkt. Den Anfang machte Nicola Fiß mit ihrem Vortrag „Das kleine 1x1 der Schulimkerei.“ Sie ist Hobby-Imkerin am Klosters Saarn in Mülheim/Ruhr. Sie betonte vor allem die Bedeutung der Biene für uns Menschen, die daher auch unseren besonderen Schutz bedürfe. Weiter er-klärte sie den Jahresverlauf im Bienenstock. Darauf folgte ein Vortrag von Thomas Krauß vom „Bienenzucht-verein Grevenbroich und Umgebung 1889 e.V.“. Er ging, unterstützt von seinen Kollegen des Pascal-Gym-nasiums Grevenbroich, auf die gesetzlichen und formel-len Rahmenbedingungen ein, die für die Schulimkerei grundlegend sind. So sei Elternwerbung und Aufklärung wichtig, aber auch juristische Absicherung der Lehrkräf-te. Die Möglichkeit eines Bienenstichs braucht keine Schulklasse vom Staunen am Bienenvolk abhalten.

Die beiden folgenden Vorträge zeigten als „best prac-tice Beispiele“ auf, wie Imkern in der Schule gelingen kann. So empfahl Dr. Hans-Georg Zwicker von der Bert-Brecht-Gesamtschule Löhne alle Fächer mit einzube-ziehen, um zum einen viele Kollegen mit ins Boot zu holen , zum anderen aber auch einen wertvollen Bei-trag zum fächerübergreifenden Lernen zu leisten. Er betonte, dass ein durchdachter Arbeitsplan mit umfas-sender Dokumentation hierbei wichtig sei, jedoch ohne dass man dabei zu verschult und theoretisch werden müsse. Inhaltlich sollte von allem etwas dabei sein und klein anzufangen sei ratsam. Sich im Vorfeld um Spon-soren und Finanzierung zu bemühen und sich mit einem Imkerverein in Verbindung zu setzen ebne den Weg zur erfolgreichen „Imker-AG“. Reinhold Glüsenkamp, der bereits seit 1992 an der Gesamtschule Schlebusch er-folgreich imkert, zeigte in seinem Vortrag Wege zum Aufbau nachhaltiger Schulimkerei auf. Er stellte hierzu ein „vierstufiges Vorgehen“ von der extensiven Schulum-feldgestaltung, einem Bienengarten mit Wildbienen, über die Bienenhaltung und eine Schulimkerei bis hin zur „nachhaltigen Schulimkerei“ vor.

Die Vortragsreihe schloss Judith Schneider von der „Er-

lebnisimkerei Netphen Salchendorf“. Aus der Sicht ei-ner Imkerin und damit Partnerin für Schulen zeigte sie Wege auf, wie Fachleute Partner und Partnerinnen einer Schulimkerei werden könnten und wie Imker und Lehr-kräfte das Projekt gemeinsam angehen könnten.

Angeregt und „gefüttert“ mit vielen Informationen fand

Die Veranstaltung „Imkern in der Schule – einfach aber nachhaltig mögliche Herausforderungen be-wältigen“, stieß auf sehr gute Reso-nanz.

dann in der anschließenden Mittagspause ein reger fachlicher Austausch statt, in der auch viel mitgebrach-tes Anschauungsmaterial der Referierenden begutachtet werden konnte. Am frühen Nachmittag wurden ab-schließend aufgekommene Fragen diskutiert sowie Ver-einbarungen zur Weiterarbeit getroffen. So soll eine Initiierung „regionaler Hotspots“ zum Austausch von imkernden Schulen erfolgen. Außerdem wird die NUA weitere Vernetzungsbestrebungen förden und in den Austausch u.a. mit den Landesverbänden treten. Auch ein weiterer Termin zum Thema soll 2018 noch stattfin-den. Am 15.November geht es in der NUA wieder um das Imkern in der Schule. (S. Loesgen, S. Horn).

Judith Schneider von der „Erlebnisimkerei Netphen Salchen-dorf“ berichtete aus der Sicht einer Imkerin darüber wie Imker und Lehrkräfte das Projekt gemeinsam angehen könnten.

Fotos: S. Loesgen

Einer der positiven Nebeneffekte der Schulimkerei: Schuleigener Ho-nig schmeckt gut und sorgt für Identifikation mit Schule und Pro-jekt.

969/2018

Gemeinsam Gärtnern

NUA-Ausstellung zum gemeinsamen Gärtnern in der Stadt Informative Tafeln zeigen die Vielfalt der Gärten und wollen zu weiteren Gartenprojekten anstiften

Die NUA hat im Auftrag des Umweltministeriums NRW die Wanderausstellung „Urbanes Gärtnern – gemein-sam gärtnern in NRW“ erarbeitet. Interessierte Kommu-nen, Schulen, Initiativen oder Bildungseinrichtungen haben die Möglichkeit, diese Ausstellung auszuleihen. Verfügbarkeit und Termine können bei der NUA erfragt werden.

Viele Menschen wollen sich in kommunales Geschehen einmischen und mitentscheiden, was in ihrem Umfeld geschieht. Gemeinschaftsgärten fördern den Kontakt der Menschen zur Kulturnatur und sind Plattformen für zivilgesellschaftliches Engagement. Unabhängig von sozialer und kultureller Herkunft können die Gärtnerin-nen und Gärtner ihre persönliche Note ins Stadtbild bringen, Nachbarn kennenlernen, Teil einer Gemein-schaft sein, mehr Grün in die Städte bringen und dort auch Nahrungsmittel produzieren. Weltweit bauen et-wa 800 Millionen Stadtbewohnerinnen und -bewohner eigenes Gemüse an. Gärtnern in der Stadt ist dabei kein neues gesellschaftliches Phänomen. Kleingärtnerin-nen und Kleingärtner haben schon vor langer Zeit be-gonnen eine Gartenbewegung anzustoßen. Zuwande-rer, Flüchtlinge und Einheimische gründeten zu Beginn der 1990er Jahre die ersten internationalen Gärten. Menschen aus vielen verschiedenen Ursprungskulturen kann es beim gemeinsamen Gärtnern gelingen Gemein-schaft zu stiften. Dort können z. B. Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten, wieder erste Wurzeln schla-gen und ein Stück neue Heimat finden. Gemeinschafts-gärten sind Lernorte, an denen Menschen mehr als gärtnerisches Know-how erwerben. Obst-, Gemüse- und Kräuteranbau schaffen zudem neue Knotenpunkte für die grünen Infrastrukturen der Stadt. Die urbane Garten-bewegung bringt Nahrungsmittelanbau wieder in die Stadt und fördert die Biodiversität im dicht besiedelten Raum.

In der Regel initiieren die urba-nen Gärtnerinnen und Gärtner ihre Gärten selbst: Sie bereiten die Flächen auf und sorgen für die gemeinschaftliche Organi-sation des Gartenjahres. Kom-munale Akteure, Institutionen und Unternehmen beteiligen sich zunehmend an diesen Pro-zessen und Projekten. Sie ent-decken Synergieeffekte zwi-schen den Garteninitiativen und den Belangen der Stadt und der Freiraumplanung, besonders auch im Hinblick auf eine resili-ente Stadt- und Dorfentwick-lung. Auch Bildungseinrichtun-gen und außerschulische Bil-dungsträger erkennen die Be-deutung urbaner Gärten im Rahmen ihrer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. In NRW gibt es zusätzlich neben den etwa 1.600 Klein-gärten inzwischen mehr als 100 urbane Gärten.

Die Ausstellung zeigt, dass in Nordrhein-Westfalen schon an vielen Orten in der Stadt gegärtnert wird und möchte zu weiteren Gartenprojekten anstiften. Die ver-schiedenen Formen und Möglichkeiten des gemeinsa-men Gärtnerns werden im Überblick vorgestellt. Fünf Bereiche des Gärtnerns in der Stadt stehen dabei im Fokus: Gemeinschaftsgärten, Klein- und Schulgärten, die „essbare Stadt“ sowie das „Guerilla Gardening“. Zu Beispielprojekten stehen sieben Tafeln aus insgesamt 22 Tafeln zur Auswahl. So kann z. B. ein Projekt mit räumlicher Nähe oder inhaltlichem Bezug ausgewählt werden. Vorgestellt werden die urbanen Gemeinschafts-gärten Aachen, die Sieker Gärten Bielefeld, der Alsen-garten Bochum, die internationalen Gärten Bonn, der Gemeinschaftsgarten Schallacker Dortmund, Kants Gar-ten Duisburg, Elisabeths Garten Düsseldorf, die Ge-meinschaftsgärten Essen, der internationale Mädchen-garten Gelsenkirchen, der CARLsGARTEN Köln, der Gartenbahnhof Köln-Ehrenfeld, der NeuLand-Garten Köln, der VHS Biogarten Thurner Köln, die essbare Stadt Minden, der internationale Eppinghofer Bewoh-nergarten Mülheim an der Ruhr, der Campus Garten GrüneBeete e.V. Münster, der Paradeiser Garten Mün-ster, der Interkulturelle Frauengarten ROSE Oberhau-sen, die Scharfe Gärten Solingen, das GartenProjekt Freibad Mirke Wuppertal und die PflanzBAR Wupper-tal. (C. Stienegerd, mgr)

Infos zur Ausstellung und zur Tagung:NUA / Christin Stienegerd, Tel. 02361 / 305 3016,[email protected]

Zu Beispielprojekten stehen sieben Tafeln zur Verfügung um z. B. ein Projekt mit räumlichem oder inhalt-lichem Bezug zu wählen.

Foto: NUA

Gärten in der Stadt sind grüne In-seln. Foto: A. Niemeyer-Lüllwitz

Gemeinsam Gärtnern in NRWFachtagung am 05.09.2018 in Erftstadt

Zusätzlich zum Vortragsprogramm mit Projektvorstel-lungen und Diskussionen, wird es einen Markt der Möglichkeiten geben. Es gibt viel Raum für Aus-tausch, Information und Vernetzung. Verschiedene Initiativen aus NRW stellen ihre Projekte vor und berichten von Ihren Erfahrungen beim Gärtnern in der Stadt. Alle Initiativen, die an der Präsentation Ihres Projektes interessiert sind, können jetzt noch Beiträge bei der NUA anmelden.

Die Veranstaltung richtet sich sowohl an amtlich und ehrenamtlich im Naturschutz Tätige und an alle aus der Szene des urbanen Gärtnerns in NRW (Initiati-ven, Kleingartenvereine, Grundstücksbesitzer, Food-sharing Bewegung).

Titeltafel der Ausstellung, die aus aus bis zu 22 Tafeln von 70 x140 cm bis 140 x140 cm Größe besteht. Foto: NUA

1069/2018

Lebendige Gewässer

Die Lippe ist „Flusslandschaft des Jahres 2018/19“.

Foto: Bezirksregierung Arnsberg

Mit dem Lippeauenprogramm werden Uferabschnitte umge-staltet und renaturiert. Foto: A. Niemeyer-Lüllwitz

Die Lippe ist Flusslandschaft des Jahres 2018/19NaturFreunde Deutschlands und der Deutsche Angelfischerverband stellen Lippe in den Fokus

Die Lippe ist „Fluss land-schaft des Jahres 2018/ 19“. Dies beschloss der ge-meinsame Beirat für Ge-wässerökologie des Deut-schen Angelfischerverban-des (DAFV) und der Natur-Freunde Deutschlands (NFD). Damit heben sie die Besonderheiten und den Schutzbedarf des nord-rhein-westfälischen Flusses hervor. Die offizielle Prokla-mation erfolgte am 24. März 2018.

Die Lippe entspringt am Fu-ße des Teutoburger Wald als Karstquelle, dem soge-

nannten Quelltopf in Bad Lippspringe, durchfließt das nördliche Ruhrgebiet und mündet nach 220 Kilometern als langsam strömender Fluss bei Wesel in den Rhein. Bereits die Römer nutzten die Lippe als wichtigen Trans-portweg. Heute werden die Lippe und ihre angrenzen-de Landschaft als Naherholungsgebiet geschätzt und genutzt.

Die im Zweijahresrhythmus ausgezeichnete „Fluss-landschaft des Jahres“ geht auf eine Vereinbarung zwischen Anglern und NaturFreunden zurück. Der Titel soll auf die ökologische, ökonomische und soziokulturel-le Bedeutung der Flüsse und der sie umgebenden Land-schaft aufmerksam machen, Maßnahmen zur Erhaltung, zum Schutz und zur Renaturierung von Flusslandschaf-ten und ihrer Lebensgemeinschaften initiieren, das Wiedererreichen einer hohen Durchgängigkeit unter-stützen und naturnahe Wander- und Erholungsgebiete fördern. Ausgezeichnet werden jeweils Flüsse, die ent-weder besonders gefährdet sind oder an denen hervor-ragende Renaturierungsmaßnahmen stattfinden. Um die komplexen ökologischen Zusammenhänge des jeweili-gen Fließgewässers mit seiner Umwelt zu erfassen, wird explizit eine Flusslandschaft gewürdigt und nicht allein der Fluss.

Unsere Fließgewässer sind die Adern der Landschaft und die Quellen des Lebens, unterliegen zugleich aber einer immer stärkeren Nutzung und Belastung. Der Deutsche Angelfischerverband e.V. in Kooperation mit den NaturFreunden Deutschlands ruft die für den Schutz und die Pflege der Gewässer Verantwortlichen sowie die unterschiedlichen Nutzergruppen auf, ihre Aktivitä-ten zu koordinieren und sich gemeinsam für die Erhal-tung einer gesunden aquatischen Umwelt einzusetzen.

„Ökologisch intakte Flusslandschaften sind äußerst wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, haben

einen hohen Erholungswert, binden Treibhausgase und bieten einen natürlichen Hochwasserschutz“, so Joach-im Schröder, NaturFreunde-Koordinator der Fluss-landschaft des Jahres. „Doch unsere Gewässer sind noch nicht intakt. 93 Prozent der Fließgewässer in Deutschland verfehlen weiterhin den von der EU-Was-serrahmenrichtlinie geforderten ‚guten ökologischen Zustand‘“, kritisiert der NaturFreund. „Die Bundesregie-rung hat hier noch viel zu tun.“

Die durch den Beirat vorgeschlagene jeweilige Fluss-landschaft wird durch das Bundesumweltministerium in die Liste der „Natur des Jahres“ aufgenommen. Diese soll auf bedrohte Natur aufmerksam machen und ange-strebte Gegenmaßnahmen veranschaulichen, welche stellvertretend auf bestimmt Missstände verweisen. Vor-gängerinnen der Lippe waren Trave (16/17), Argen (14/15), Helme (12/13), Emscher (10/11), Nette (08/09), Schwarza (06/07), Havel (04/05), Ilz (02/03) und Gottleuba (00/01).

Naturschutzgebiet in der Lippenie-derung zwischen Bad Lippspringe und Mastbruch

Foto: A. Niemeyer-Lüllwitz

Der Lippeverband konnte bereits in den 1990er Jahren die Wassergüte der Lippe durch den Ausbau der Klär-anlagen erheblich verbessern. Mit dem Lippeauenpro-gramm werden seit 1995 in vielen kleinen Schritten Uferabschnitte umgestaltet: Steinerne Befestigungen werden durch Uferabbrüche, kleine Aufweitungen und Inseln im Fluss ersetzt. 2005-15 hat der Lippeverband gemeinsam mit der Stadt Hamm das „LIFE-Projekt Lip-peaue“ umgesetzt. Dabei wurden weite Auenbereiche reaktiviert und naturnah gestaltet.

Mit der Patenschaft der „Flusslandschaft der Jahre 2018/19“ ergeben sich für die Region und ihre Men-schen, für den Tourismus und den Naturschutz an den Ufern der Lippe große Möglichkeiten, den Lebensraum Wasser mit seiner vielfältigen Flora und Fauna zu reprä-sentieren und auf die wertvolle und wichtige Betreuung durch seine Nutzer hinzuweisen. (Naturfreunde e.V.)

Infos: www.flusslandschaft.naturfreunde.de,www.dafv.de

1169/2018

Lebendige Gewässer

Bisam und Nutria: „Süße Tierchen“ mit SchadpotenzialWasserwirtschaftliche Strukturen, Vogelnester und Röhricht sind gefährdet

Die im 19. Jahrhundert in Deutschland eingewanderten invasiven Arten Bisam und Nutria sind mittlerweile bei uns etabliert und richten ökologische und wirtschaftliche Schäden an. Um sich über die Ökologie und Verbrei-tung dieser Tiere zu informieren und um Lösungsansätze im Umgang mit diesen Neozoen zu diskutieren, fand am 11. April 2018 eine Tagung statt. NUA-Leiter Nor-bert Blumenroth begrüßte die rund 70 Teilnehmenden zur ersten NUA-Veranstaltung auf Haus Vogelsang in Datteln. Nach der Vorstellung des Hauses durch Ines Mogge von der Landschaftsagentur Plus, leitete Dr. Henning Vierhaus mit einem Vortrag zur Ökologie des Bisam und der Nutria zum thematischen Teil über.

Die Vormittagsvorträge widmeten sich den Schäden, die Bisam und Nutria in der Landschaft hinterlassen. Thomas Schulz (Schwalmverband) stellte die Situation aus land- und wasserwirtschaftlicher Sicht dar. Durch die Aktivitäten vor allem der Nutria kommt es oft zu Schäden an Dämmen oder Gräben, deren Behebung einen sehr hohen personellen und finanziellen Aufwand darstellt. Dr. Ansgar Reichmann (Biologische Station Krickenbecker Seen) lenkte den Blick auf Gefährdungen des Naturhaushaltes. Beispielsweise werden Vogel-nester beschädigt und Röhricht- sowie Wasserpflanzen-bestände zurückgedrängt. Eine Untersuchung zum Schilfrückgang im Kreis Steinfurt aus dem Jahr 2008 sowie eine aktuelle Übersicht stellte Saskia Helm (NUA) vor. Martin Brühne von der Biologischen Station im Kreis Kleve zeigte die eindrucksvollen Ergebnisse einer Studie zum Thema Schilfrückgang durch die Nutria. Wurde der Zaun von zuvor eingezäunten Schilfbestän-den entfernt, konnte durch Videoaufzeichnung nachge-wiesen werden, dass Nutria diese innerhalb weniger Tage abfressen. Das Einzäunungsprojekt soll noch aus-gedehnt werden, um die Schilfbestände am Niederr-hein wieder aufzubauen. Eine Allgemeinlösung für den Schilfschutz kann das Einzäunen jedoch nicht sein, da es für einen großen Umfang zu aufwendig und kosten-intensiv ist.

Mittags gab es die Möglichkeit, ein Nutriavorkommen am Haus Vogelsang und eine Renaturierungsmaßnah-me an der Lippe anzusehen. Nachmittags lag der Schwerpunkt auf der Vorstellung der aktuellen Rechtsla-ge zum Umgang mit Bisam und Nutria. Dr. Stefan Nehring (BfN) stellte die EU-Verordnung 1143/2014 vor und Carla Michels (LANUV) konkretisierte die ent-sprechenden Managementpläne der Verordnung zu beiden Arten. Viele Teilnehmende machten den Wunsch nach einer schärferen Gesetzgebung deutlich. Dazu trug auch das Referat des Niederländers Dolf Moerkens bei, der den Umgang unserer Nachbarn mit den beiden invasiven Arten vorstellte. Das Managementkonzept der Niederlande hat die Ausrottung der beiden Tierarten

zum Ziel. Das macht eine intensive Zusammenarbeit mit Deutschland, vor allem auch mit NRW notwendig, da die Tiere von hier aus in die Niederlande einwan-dern.

Äußerst engagiert und dis-kussionsfreudig tauschten sich die Teilnehmenden aus. Dabei wurde deutlich, wie aktuell und emotionsgela-den das Thema ist. Einstim-miger Wunsch am Ende der Veranstaltung war ein von nun an intensiverer und re-gelmäßiger Austausch zwischen Naturschutz, Gewäs-serschutz, Jagd und Landwirtschaft – über Ländergren-zen hinweg. (E. Pier)

Ein ausführlicher fachlicher Beitrag zur Tagung wird in Kürze in der Zeitschrift Natur in NRW erscheinen.

Die Frühjahresexkursion führte am 22. März in die winterliche Möh-nelandschaft.

Foto: NUA

Mitwirkende der Tagung (von li. nach re.: Eva Pier (NUA), Carla Michels (LANUV), Jürgen Schieren (WVER), Martin Brühne (BS Kleve), Heiko Fritz (LWK Niedersachsen), Dr. Stefan Nehring (BfN), Dr. Ansgar Reichmann (BS Krickenbecker Seen), Dolf Moerkens (Dutch Water Authorities), Saskia Helm (NUA).

Im Mittelpunkt der Tagung standen Nutria (oben) und Bisam.

Fotos: P. Malzbender

Lebendige Möhne im SchneeFrühjahresexkursion „Lebendige Gewässer“

Ausgerechnet am schneereichsten Frühlingstag Ende März fand die Tagesexkursion an die Möhne statt, die Teilnehmenden schien das nicht groß zu stören. Mit dem Bus ging es zu verschiedenen Renaturierungsstand-orten des LIFE-Projektes Möhneaue, die von 2010 bis 2016 umgesetzt wurden. Um naturnahe Strukturen wieder zu etablieren, hat man z. B. Teichanlagen zu-rückgebaut, Sohlschwellen und Wehre beseitigt und die Möhne wieder fischdurchgängig gemacht. Der Bau ei-nes Umgehungsgerinnes wurde ebenso vorgestellt wie an anderer Stelle die Reaktivierung des Altverlaufs der Möhne. Deutlich wurde erneut, dass die Umgestaltung in naturnahe Strukturen individuell zu planende Ansätze erfordert. Der Austausch mit der Exkursionsleitung Ste-phanie Terren und Phillipp Büngeler vom Kreis Soest sowie innerhalb der Exkursionsgruppe war sehr intensiv und förderte die Vernetzung der Teilnehmerschaft.

(E. Pier)

Als nächste Exkursionen der Reihe sind geplant:20.09.2018 Wupper (nur noch wenige Plätze)04.04.2019 Düssel / Garrather Mühlenbach / Urdenbacher Altrhein / Itter26.09.2019 Ems

Infos: NUA / Eva Pier, Tel. 02361 / 305 3316,[email protected]

1269/2018

Auftaktwanderung zu den NaturErlebnisWochen NRW 2018 Bestes Wanderwetter lockte zahlreiche Gäste ins Naturschutzgebiet Emsdettener Venn

Die Auftaktwanderung zu den Na-turErlebnisWochen NRW 2018 startete am 3. Mai 2018 im Natur-schutzgebiet Emsdettener Venn. Um 14 Uhr trafen sich die etwa 50 Teilnehmenden, um bei bestem Wanderwetter zu einer gut vier Ki-lometer langen Wanderung durchs Venn und die angrenzenden Feucht-wiesen zu starten.

Im Verlauf der etwa zweistündigen Wanderung stellten Dr. Peter Schwartze und Robert Tüllinghoff

von der Biologischen Station Kreis Steinfurt das Hoch-moor mit seiner Flora und Fauna vor. Darüber hinaus gab Ludwig Klasing einen Einblick in die ehrenamtliche Arbeit der Vennfüchse, einer Initiative des Seniorennetz-werkes Emsdetten.

Naturschutz

Die NUA koordiniert seit vielen Jahren die „NaturErleb-nisWochen NRW“, die gemeinsam mit vielen Partnern aus allen Regionen des Landes jährlich stattfinden. Dank des Engagements vieler ehrenamtlicher Organisa-toren konnten in diesem Jahr bis zum 29. Mai in NRW mehr als 250 Veranstaltungen stattfinden. Die Aktion ist eingebunden in die bundesweite Initiative „NaturErleb-nisWochen 2018“ des Bundesarbeitskreises staatlicher Umweltakademien (BANU). Eine gute Gelegenheit, um unter sachkundiger Führung neue und vertraute Natur-wunder in Nordrhein-Westfalen zu entdecken.

Die diesjährige Auftaktwanderung führte in das Natur-schutzgebiet Emsdettener Venn. Die Entstehung dieses Hochmoores lässt sich auf die Zeit vor ca. 5.000 Jahre datieren. Der Kernbereich des Hochmoores mit 134 ha wurde als erstes NSG im Kreis Steinfurt bereits 1941 unter Schutz gestellt. Bei einer heutigen Größe von 340 ha umfasst das NSG auch Feucht- und Trockenheideflä-chen, Moorwälder sowie den umgebenden Grünland-gürtel. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Biotopty-pen wie Moore, Moorwälder, Feuchtwiesen und Blän-ken, haben sich über 40 landesweit und im Naturraum gefährdete Pflanzenarten wie Rosmarinheide, Rund-blättriger Sonnentau, Wollgräser, Moosbeere, Sumpf-Hartheu und Sumpf-Veilchen angesiedelt. Das Emsdette-ner Venn hat eine große Bedeutung als Lebensraum für drei in Deutschland vom Aussterben bedrohte Schnep-fenarten: Bekassine, Uferschnepfe und Großer Brachvo-gel. Auch sind hier bedrohte Vogelarten wie Teichrohr-sänger, Wiesenpieper, Rohrweihe, Ziegenmelker, Pirol und Wasserralle regelmäßige Brutvögel. Im Zuge von NATURA 2000 wurde das Emsdettener Venn und die südlich angrenzenden Wiesen als 479 ha großes FFH-Gebiet bei der EU gemeldet. (NUA)

Die Wandergruppe unterwegs im Venn.

Fotos: G. Hein

Auftaktwanderung im Naturschutzgebiet Emsdettener Venn.

Gezielte Naturschutzmaßnahmen helfen der ArtenvielfaltDaten und Fakten zum Zustand der Natur in Nordrhein-Westfalen bietet der LANUV-Fachbericht 83

Der LANUV- Fachbericht 83 „Daten zur Natur in Nord-rhein-Westfalen 2016“ zeigt, wie sich die Natur in NRW und die Bemühungen um ihren Schutz seit dem ersten Bericht 2005 entwickelt haben. In sechs Kapiteln werden unter anderem „Monitoring-Instrumente zur Er-fassung, Analyse und Bewertung“, „Zustand, Entwick-lung und Gefährdung von Lebensräumen und Arten“, „Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz“ sowie „Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft“ be-schrieben.Deutlich wird, dass sich der Zustand der Natur in NRW mit ihrer Arten- und Biotopvielfalt fortwährend wandelt und auf veränderte Rahmenbedingungen reagiert. Es ist zu erkennen, dass der Trend zur Verarmung der Natur-vielfalt weiter anhält.

Probleme machen nach wie vor die hohen Stickstoff-frachten aus der Luft, die zur Verdrängung konkurrenz-schwacher, auf nährstoffarme Böden angewiesener Ar-ten führen. Der anhaltende Zuwachs bei der Flächenver-siegelung führt zu Lebensraumverlusten. Die Zerschnei-dung der Landschaft wurde bisher noch nicht ausrei-chend durch den Bau von verbindenden Grünbrücken kompensiert. Unter dem Einfluss von Klimawandel und Globalisierung nehmen Neobiota wie Riesen-Bären-klau, Waschbär oder Nutria stetig zu. (LANUV)

Download und kostenfreier Bezug:www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/publikationen

1369/2018

Naturschutz

NABU NRW sucht wieder schmetterlingsfreundliche GärtenWettbewerb nicht nur für Schulen und Kitas

Sie legen Blumen- und Kräuterbeete an, beobachten Falter und retten Raupen vor dem Rasenmäher. Für ihre schmetterlingsfreundlichen Taten zeichnet der NABU NRW seit zwei Jahren Schulen und Kitas mit einer Pla-kette aus. Auch 2018 ruft der NABU-Landesverband wieder Bildungseinrichtungen in ganz NRW dazu auf, ihre Gärten schmetterlingsfreundlich zu gestalten und sich um eine Auszeichnung zu bewerben. Im vergange-nen Jahr konnten sich 21 Institutionen über die Plakette und Urkunde für ihren „schmetterlingsfreundlichen Gar-ten“ freuen.Alle interessierten Schulen und Kitas, aber auch Ge-meinden, Vereine oder andere Bildungseinrichtungen

können am Wettbewerb teilnehmen. Ein kostenloses In-formationspaket, das verschiedene Broschüren zum Thema Garten mit praktischen Tipps zum Anlegen von Beeten oder naturnahen Gärten, Vorschläge für schmet-terlingsfreundliche Pflanzen und Saatgut enthält, kann unter [email protected] angefordert wer-den. Bewerbungen können per Mail oder Post bis zum 22. Juli an den NABU NRW, „Zeit der Schmetterlinge“, Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf gesendet wer-den. (NABU NRW)

Infos zum Wettbewerb und zum Projekt unterwww.schmetterlingszeit.de

Grasfrösche bei der Paarung. Das Weibchen trägt das kleinere Männchen Huckepack.

Foto. A. Geiger

Logo der NABU Kampagne

Der Grasfrosch ist Lurch des Jahres 2018DGHT- Broschüre informiert über eine Allerweltsart, deren Bestand an vielen Orten stark rückläufig ist

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrari-enkunde (DGHT) und ihre Partnerorganisationen haben den Grasfrosch (Rana temporaria) zum Lurch des Jahres 2018 ernannt. Der Grasfrosch, als vermeintliche Aller-weltsart, gilt zwar derzeit als ungefährdet, doch wer-den seine Populationen in der Roten Liste Deutschlands mit „mäßig zurückgehend“ eingestuft. So steht die Art in den regionalen Roten Listen der meisten deutschen Bundesländer schon auf der Vorwarnliste, in drei Bun-desländern gilt sie gar als „gefährdet“.

Der Grasfrosch ist besonders durch die Veränderung und Zerstörung seiner Lebensräume gefährdet. Gerade in landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind die einst großen Grasfroschbestände mit Laichplätzen, die im Frühjahr oft hunderte oder tausende von Individuen umfasst haben, stark zurückgegangen.

Die DGHT hat eine 40-seitige Broschüre herausgege-ben, die über die Verbreitung, Fortpflanzung, Gefähr-dung und Schutzmaßnahmnen der Art in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg informiert. Au-ßerdem sind ein Faltblatt und ein Farbposter erschienen in denen die wichtigsten Informationen zum Grasfrosch, dem Lurch des Jahres 2018, zusammenfasst sind. Aus-führliche Informationen gibt es bei der Deutschen Ge-sellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) sowie der AG Feldherpetologie und Artenschutz. Das gesamte Material steht unter www.dght.de/presse/ 2018 zum Download bereit oder kann gegen Versand-kosten bei der DGHT-Geschäftsstelle bestellt werden. (DGHT)

Bezug: DGHT, Tel. 0621 / 8625 6490, [email protected], www.dght.de; www.feldherpetologie.de

Radikalisierungsprävention im NaturschutzGemeinsame Fachstelle der Naturfreunde und der Naturfreundejugend

Die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engage-ment im Naturschutz – kurz FARN – hat im Oktober 2017 ihre Arbeit aufgenommen. FARN untersucht die historischen und aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten und völ-kischen Strömungen. Die Fachstelle identifiziert rechts-extreme und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz und erarbeitet menschenbejahende und demokratiefördernde Gegen-entwürfe. Die Fachstelle bietet Information, Beratung und Qualifikation für Akteure des Natur- und Umwelt-schutzes, der Kinder- und Jugendhilfe sowie für Jugend-liche und junge Erwachsene. Die Veranstaltungen be-schäftigen sich mit natur- und umweltpolitischen Themen

in Publikationen der extrem Rechten, nationalchauvini-stischen Ideologien und Abwehrstrategien dagegen, biodiversitätssensibler Arbeit in Natur- und Umwelt-schutzverbänden, völkischen Traditionen im Natur-schutz, Präventions- und Beratungsarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene sowie der Sensibilisierung von Mitarbeitenden in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für gängige Sprachbilder und deren Anschlussfähigkeit für rechtes Gedankengut. Auch individuell auf die Be-dürfnisse einzelner Organisationen zugeschnittene Se-minare sind möglich. (FARN)

Infos: www.naturfreunde.de/farn

Biosphärenreservatschild mit Anit-Nazi-Aufkleber.

Foto: S. Lehmberg/Naturfreunde Deutschland

1469/2018

Netzwerk Finanzkompetenz

In regem Austausch wurde dar-über gesprochen wie Jugendliche und ältere Menschen für den Um-gang mit Geld fit gemacht werden können.

Foto: S. Loesgen

Ein Workshop widmete sich der filmischen Umsetzung des Themas Rente.

Foto: S. Loesgen

Die Vorträge machten deutlich wie mangelhaft die finanzielle Bildung der Bürgerinnen und Bürger oft ist.

Foto: B. Stracke

Teilen, vernetzen, verbreiten – Finanziell fit in jedem AlterJahrestagung des Netzwerks Finanzkompetenz lenkt den Blick auf die alternde Gesellschaft

Finanzkompetenzen feh-len nicht nur manchen Ju-gendlichen, auch ältere Menschen haben einen verstärkten Beratungsbe-darf im Umgang mit Fi-nanzen. Wie erreicht man Seniorinnen und Se-nioren, die solche Hilfe benötigen und welche Formate und Medien kön-nen eingesetzt werden? Dieser Problematik wid-mete sich die Veranstal-

tung „Teilen, vernetzen, verbreiten – Finanziell fit in je-dem Alter“, die im Zuge der Jahrestagung des Netz-werks Finanzkompetenz Ende Januar stattfand. Die zweitägige Veranstaltung bot einen Mix aus Präsenta-tionen und Workshops, in denen die Teilnehmenden gemeinsam mit Expertinnen und Experten Fragen der Finanz- und Verbraucherbildung erörtern konnten.

Nach der Begrüßung eröffnete Dr. Michael Schuhen vom Zentrum für ökonomische Bildung der Universität Siegen die Vortragsrunde. Schnell wurde deutlich, dass finanzielle Bildung als wichtige Schlüsselkompetenz in Deutschland meist nur informell erlernt wird. Laut einer Ipsos Studie im Auftrag der INGDiba geben 53 Prozent der Deutschen an keine Finanzbildung zu besitzen – damit schneidet Deutschland im europäischen Vergleich am schlechtesten ab. Verschiedene Studien zeigen zu-dem, dass ökonomische Kompetenzen oft mit dem Ein-kommen steigen. Auch die digitalen Stammtische, die Guido Steinke von der Verbraucherinitiative e.V. vor-stellte, greifen Themen der wirtschaftlichen und finanzi-ellen Bildung auf. Mit einem kurzen Film stellte er deren Konzept vor und wies daraufhin, dass das Forum gut angenommen wird. Bei den Online-Veranstaltungen treffen sich Interessierte in einem virtuellen Schulungs-raum. Zu den unterschiedlichen Themen werden Exper-ten live per Video zugeschaltet. Das Besondere: Die Teilnehmenden haben direkt Gelegenheit, Fragen zu stellen, sich untereinander auszutauschen und ihr Wis-sen im Dialog mit den Expertinnen und Experten zu vertiefen. Die Veranstaltungsreihe greift insbesondere Themen auf, die für viele ältere Menschen auf ihrem Weg ins und im Internet von Interesse sind. Die digitalen Stammtische können so einen Beitrag zur besseren Fi-nanzbildung leisten und zudem Berührungsängste mit Medien abbauen.

Warum „einfach nicht simpel ist“ demonstrierte Andreas Ebert von der Explainity GmbH mit Kurzfilmen, die im Legetrickformat komplexe Sachverhalte und Botschaften abstrahiert und leichter verständlich wiedergeben. Mit dieser besonderen Art des „Storytelling“ lassen sich

viele Informationen adressatengerecht und effizient darstellen. Die Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Aa-chen, Roswitha Damen, stellte das Ausstellungsprojekt „Alt, reich und glücklich?“ vor, welches in Zusammenar-beit mit dem Berufskolleg für Gestaltung und Technik der Stadt Aachen entstanden ist. Mit Cartoons, Postern, Kurzfilmen und Kunstobjekten versuchen die Schülerin-nen und Schüler auf das Problem der Altersarmut auf-merksam zu machen und mahnen an, sich rechtzeitig um die eigene Rente zu kümmern. Hier setzte Erwin Knebel vom Förderverein der Verbraucherzentrale NRW e.V. an, indem er das Projekt Verbraucherscouts vorstellte. Die ehrenamtlich arbeitenden Verbrau-cherscouts informieren und unterstützten Menschen bei Verbraucherproblemen im Alltag, die selbst nicht in der Lage sind sich in der Informationsflut zurecht zu finden. Ziel ist es, sie für bestimmte Themen zu sensibilisieren und ihnen so z. B. dabei zu helfen, sich vor Abzock-methoden zu schützen.

Die Förderung von Finanz- und Verbraucherkompetenz von Kindern und Jugendlichen, auch im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, bleibt weiterhin Schwerpunkt des Netzwerks Finanzkompetenz. Claudia Grünbauer, Schuldnerberatung SKM Köln, stellte auf der Jahrestagung das Filmprojekt „Art of Budget“ vor. Bei diesem Kunstprojekt von und für Schülerinnen und Schüler, geht es um Geld, Konsum und Schulden. Unter der Leitung von Kai Nolting, Schillergymnasium Müns-ter, wurden in dem anschließenden Workshop die filmi-sche Darstellung von Projekten mit Hilfe des Smart-phones erarbeitet. Auch die rechtlichen Regelungen zur Veröffentlichung auf Social Media- und anderen Plattfor-men kamen dabei zur Sprache. So inspiriert gingen die Teilnehmenden anschließend selbst ans Werk und drehten eigene Kurzfilme zum Thema Altersvorsorge, die zum Abschluss des Tages vorgeführt wurden.

Den zweiten Tag eröffnete Prof. Dr. Sandra Hofhues von der Universität zu Köln mit dem Thema „Potential digi-taler Bildungsangebote“. Medien könnten weit mehr als nur Informationen bereitstellen, so sollten Medien noch mehr zur Problemlösung eingesetzt werden. Weiter räumte sie mit Alltagsmythen rund um das Thema Medi-ennutzung auf: so seien die sogenannten „digital Na-tives“ tatsächlich nicht grundsätzlich befähigter mit Me-dien zu arbeiten oder sie effektiv zu nutzen, als die „digital immigrants“. Stephanie Heise und Simone Weinke von der Verbraucherzentrale NRW gingen in ihrem Vortrag auf die Altersüberschuldung in NRW ein. Sie stellten Hilfsprojekte vor und zeigten auf, wer Hilfsangebote annimmt. Vertrauensarbeit bzw. Kontinui-tät sei ein maßgeblicher Faktor für diese Arbeit, so Guido Steinke, der zum Abschluss der Veranstaltung das Projekt Verbraucherforum 60 + vorstellte.

(S. Loesgen, mgr)

1569/2018

Global Handeln

Pflanzaktion „Grün statt Grau“.

Foto: WILA Bonn

Fortbildungsreihe Werde Weltbürger*in!Einfach ganz ANDERS – Bildungsangebote zu „Klima & Flucht“ und „Gesellschaft gestalten“

Einfach ganz ANDERS, das Kooperationsprojekt des Eine Welt Netz NRW und der BUNDjugend NRW, bringt Themen der nachhaltigen Entwicklung an Schu-len. Mit aktionsgeladenen Bildungsangeboten sollen dabei junge Menschen für globale Nachhaltigkeits-Themen sensibilisiert und dafür begeistert werden, Ver-antwortung für ihr Handeln zu übernehmen, um die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

In der neuen Fortbildungsreihe Werde Weltbürger*in! liegt der Fokus der Bildungsangebote in den Themenbe-reichen „Klima & Flucht“ und „Gesellschaft gestalten“. Die Teilnehmenden können im Anschluss an die Fortbil-dung in den Multiplikator/innen-Pool aufgenommen und NRW-weit als Honorarkraft für Einsätze an Schulen vermittelt werden. An drei Wochenenden (jeweils von Freitag, 15 Uhr, bis Sonntag, 17 Uhr) werden Grundla-gen zur Rolle und Haltung als Multiplikator*in vermittelt und die Zusammenarbeit mit den Schulen thematisiert. Inhaltlich geht es dabei um die Themenfelder Rassismus, Postkolonialismus, Privilegien und vorurteilssensibler Sprachgebrauch. Im Anschluss lernen die Teilnehmen-

Klimaschutz-Netzwerk erhält Förderung von Land und EUProjekt „Grün statt Grau“ soll Gewerbegebiete nachhaltiger zu machen

Seit fast zwei Jahren arbeitet der Wissenschaftsladen (WILA) Bonn e.V., zusammen mit wissenschaftlichen Partnern, Kommunen und Unternehmen im Projekt „Grün statt Grau“ daran, Gewerbegebiete nachhaltiger zu machen. Dass es sich dabei um ein Erfolgskonzept handelt, zeigt nun die Förderung des Transferprojekts „Starke Partnerschaften für nachhaltige Gewerbegebie-te“ durch das EFRE-Programm „KommunalerKlima-schutz.NRW“. Bis zu 9,1 Millionen Euro erhält das vom WILA Bonn initiierte Netzwerk mit sechs Kommunen, um in den jeweiligen Gewerbegebieten Klimaschutz-maßnahmen umzusetzen.

An dem geplanten Projekt beteiligen sich die Kommu-nen Marl, Remscheid, Rheine, Baesweiler, Ense mit dem Kreis Soest sowie Kürten mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis. Besonders freut sich WILA-Geschäftsführerin Dr. Anke Valentin, dass auch die Unternehmen in den je-weiligen Gewerbegebieten mitmachen: „Ohne die Un-ternehmen könnten wir die kommunalen Klimaschutzzie-le nicht erreichen.“ Vermutlicher Start des dreijährigen Projekts ist Ende 2018 beziehungsweise Anfang 2019. Zurzeit konkretisieren die Projektpartner die Maßnah-men. Geplant ist beispielsweise Fassaden zu begrünen, Radwege auszubauen, Abwärme zu nutzen und E-Lade-säulen zu installieren.

den Methoden und Bildungseinheiten ganz praktisch kennen und probieren sie selbst aus.

Wochenendtermine für den Sommer 2018:1.) 08. – 10. Juni 2018 in Bielefeld2.) 22. – 24. Juni 2018 in Odenthal/Voiswinkel3.) 06. – 08. Juli 2018 in Hagen-Rummenohl

Die Teilnahme an der Fortbildung kostet inkl. Unterkunft und Verpflegung für alle drei Wochenenden 180 € (160 € für Eine Welt Netz Mitglieder sowie BUND-/BUNDjugend-Mitglieder). Für Geflüchtete ist die Teilnah-me kostenlos. In den Seminarhäusern besteht eine Über-nachtungsmöglichkeit, die im Teilnahmebeitrag inbegrif-fen ist. Die vegetarische/vegane Vollverpflegung ist ebenfalls im Preis der Fortbildung enthalten. Das Projekt wird gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen. (Eine Welt Netz NRW e.V.)

Kontakt: www.einfachganzanders.de/anmeldung/,[email protected], Tel. 02921/3193 295, oder: [email protected], Tel. 0251/2846 6925.

Das Besondere an dem Projekt: Jede Kom-mune wird entsprechend ihrer Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte schwer-punktmäßig andere Maßnahmen durchfüh-ren. Durch einen zentral organisierten Er-fahrungsaustausch und interne Bildungs-module zwischen den Kommunen können Vorgehensweisen bei der klimagerechten Umgestaltung von Gewerbegebieten über-nommen und Fehler vermieden werden. Auch weitere Gemeinden und Kommunen aus NRW können sich außerhalb der Förderung am Netzwerk beteiligen und vom Austausch profitieren.In dem neuen Projekt können die Kommunen auf Erfah-rungen des noch laufenden Projekts „Grün statt Grau – Gewerbegebiete im Wandel“, das vom BMBF gefördert wird, zurückgreifen. Das neue Netzwerk hat sich aus diesem Projekt heraus gegründet. Bei „Grün statt Grau“ setzen drei Pilotstädte unter Beteiligung relevanter loka-ler Akteure kleinere und größere Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Gewerbegebietsentwicklung um. Beispielsweise gestalten Firmen ihr Außengelände na-turnah um oder bepflanzen Straßen, und tragen so zu einem besseren Stadtklima bei. (WILA Bonn)

Infos: www.gewerbegebiete-im-wandel.de

Die Zukunft der Welt liegt in den Händen der Kinder.

Foto: Eine Welt Netz NRW e.V

Netzwerk „Grün statt Grau“.

Foto: WILA Bonn

1669/2018

Veröffentlichungen

Global Goals für KinderAgenda 2030 – 17 Ziele für unsere Welt

Was können Menschen tun, damit es gerecht zugeht auf der Welt? Was fehlt, damit alle Menschen – ob arm oder reich, klein oder groß – gut leben können? Wie kann es gelingen, die Umwelt langfristig vor schlimmen Schäden zu schützen? Die Agenda 2030 enthält 17 Ziele, die versuchen, genau darauf Antwort zu geben. Dieses Buch, das zusammen mit Experten entstanden ist, stellt die Ziele vor. Es gibt jeweils Informationen zur aktuellen Situation – in der eigenen Umgebung und in vielen anderen Ländern der Welt. Anhand von Beispie-len zeigt das Buch, was Menschen bereits für eine le-benswerte Welt tun und gibt anschaulich Vorschläge dazu, was man selbst tun kann.

Das farbige, von der Landesregierung herausgegebene Buch zur Agenda 2030 erklärt die 17 Ziele für nachhal-tige Entwicklung für Kinder im Grundschulalter und in der Sekundarstufe 1. Der Text stammt von Petra Klose, die Bilder zeichnete Alexander von Knorre. Auf 48 Seiten werden die SDGs – mit Formulierungen in einfa-cher Sprache – vorgestellt und ihre Verwirklichung/ Nicht-Verwirklichung an Negativ- oder Positiv-Beispie-len („gute Sache“) erläutert. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, was wir selbst zur Verwirklichung der SDGs hier bei uns beitragen können. Wichtige Begriffe wer-den zudem in einem Glossar altersgemäß erläutert. (Portal Globales Lernen)

Bezug: kostenlos für Schulklassen und Privatpersonen bestellbar bei den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss, [email protected]

Gärtnern in der in Schule Urban-Gardening trifft Schule

Gärtnern ist ein Trend in NRW. Auf der einen Seite gründen sich immer mehr Initiativen, von der urbanen Landwirtschaft bis zur Essbaren Stadt, auf der anderen Seite engagieren sich schon seit vielen Jahren Schulen in NRW in ihrem Schulgelände.

Urban-Gardening trifft Schule – Was liegt da näher, als beide Gruppen zusammen zu bringen und mit einander zu vernetzen. Auf Einladung des NRW-Umweltministeri-ums und der NUA trafen sich daher 2017 in Essen Schulen, Kommunen und Initiativen, um sich kennen zu lernen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu erläu-tern.

Der nun vorliegende Kooperations-Leitfaden fasst die wichtigsten Ergebnisse der Tagung zusammen und kommt zu dem Ergebnis: Kooperationen von Schulen

Wild gefärbt Pflanzen sammeln und damit Stoffe färben

Durch Pflanzen Naturstoffe zu färben bietet die Mög-lichkeit, sich intensiv und ganz praktisch mit (heimi-schen) (Wild-)Pflanzen auseinanderzusetzen, natürliche Färbemethoden kennenzulernen und dabei einen Ein-blick zu bekommen, dass die gerade jetzt im Sommer wieder knalligen Klamotten, die wir für wenig Geld in den Läden kaufen, wenig mit Ressourcenschutz, Fair-ness und Gesundheit zu tun haben können. Und das sind nur einige der Aspekte, die durch eine reflektieren-de Auseinandersetzung mit der Pflanzenfärberei thema-tisierbar sind.

Aber auch wenn es, da schließe ich mich ein, noch so nachhaltig ist, selber Stoffe zu färben, richtig „chic“ sind die Stoffstücke nach dem Bad im Pflanzensud oft nicht und bleiben dann einfach ungenutzt liegen. Und genau hier setzt das sehr praxistauglich geschriebene Buch an. Es gibt, neben Informationen zu färbenden Pflanzen (bzw. Küchenresten), Färbemethoden und ge-eigneten Textilien, anschauliche Nähanleitungen, die Lust aufs Nachnähen geben. Warum nicht, als Sommer-projekt, aus selbstgefärbten Stoffstücken eine Färber-schürze oder Sammeltasche für weitere Aktionen her-stellen? Ich jedenfalls will es mal probieren.

„Dieses Buch lädt Sie dazu ein, die schlichte Freude an heimischen Pflanzen und den beglückenden Umgang mit Nadel und Faden kennenzulernen. Es möchte Sie dazu inspirieren, auf Entdeckungsreise zu gehen, in die Welt der Naturfasern einzutauchen und sich der ver-wandelnden Kraft der Natur zu überlassen.“ (S. Horn)

Abigail Booth: Wild gefärbt. Pflanzen sammeln,Stoffe färben, Schönes nähen, Haupt Verlag 2018,ISBN: 978-3-258-60177-9, 160 Seiten, 26 Euro.

Ein Naturgarten der gefällt Es gibt viele Wege zum Garten-Glück

„Mein Naturgarten wie er mir gefällt“ bietet zugleich Inspirationen und professionelles Ratgeber-Wissen, um den Naturgarten zu erschaffen, der zum Leser passt. Die Autorin Natalie Fassmann fordert die Leser dazu auf, sich mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen an einen Garten auseinanderzusetzen. Wer sorgfältig

und Initiativen funktionieren gut, wenn beide Seiten davon profitieren. Erfolgsfaktoren für die Zusammenar-beit werden aufgezeigt, gelungene Beispiele vorgestellt und Anregungen und Tipps für das gemeinschaftliche Gärtnern in NRW gegeben.

Der Kooperationsleitfaden „Urban-Gardening trifft Schule – Gärten wachsen lassen“ steht im Medienbe-reich der NUA zum Download bereit.

Bezug: www.nua.nrw.de/fileadmin/user_upload/NUA/Themen/Urbane_Gaerten/180320_Leitfaden_ Urban_Gardening_trifft_Schule_Internet.pdf

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Veröffentlichungen

HexenkräuterKräuterfrauenwissen neu entdeckt

In dem Buch „Hexenkräuter. Kräuterfrauenwissen neu entdeckt“ stellt die Autorin Claudia Ritter nicht nur in Pflanzenporträts die magischen Kräfte und das Zauber-potenzial ausgewählter einheimischer Kräuter vor, son-dern gibt ebenso botanische Infos und Ratschläge zu deren Eignung für Hausapotheke und Kräuterküche. Gepaart wird dies mit passenden Rezepten, aber auch Hinweisen darauf, welche (früheren) Rezepturen heute bitte nicht mehr anzuwenden sind. Eingestreut sind fer-ner kurze Passagen zu Brauchtum, Pflanzenritualen und Geschichtlichem. Damit macht das Buch deutlich, dass Kräuter mehr sein können als Grünkraft gebende und Gesundheit fördernde Pflanzen. Ein Buch nicht nur für Kräuterhexen, sondern für alle, die mehr zu Hexenkräu-tern wissen möchten. (S. Horn)

Claudia Ritter: Hexenkräuter. Kräuterfrauenwissenneu entdecken, Ulmer Verlag 2018, 160 S.,ISBN 978-3-8186-0366-3, 19,90 Euro.

Mein kleiner StadtgartenEin Plädoyer für Gärtnern in der Stadt

Besonders Garten-Neulinge und Einsteiger finden in dem praktischen Ratgeberbuch „Mein kleiner Stadtgar-ten“ Inspirationen und vielfältige Tipps und Anregun-gen, eigene Gartenprojekte umzusetzen. Nützliche In-

formationen und Basics erleichtern den Einstieg in die Gartenwelt. Silvia Appel beschreibt Möglichkeiten des Gärtnerns direkt am Haus, im öffentlichen Raum und in der Gemeinschaft. Das Gärtnern direkt am Haus bietet demnach vielfältige Möglichkeiten, damit sich Men-schen, Vögel und Insekten am Grün erfreuen können: eine begrünte Fassade mit vertikalen Beeten, ein leben-diger Vorgarten, ein Balkon mit Blumen, ein bepflanzter Innenhof oder ein blumiger Dachgarten. Gärten im öf-fentlichen Raum steigern die Lebensqualität mitten in der Stadt. Die im Buch beschriebenen Beispiele zeigen, dass man nicht im großen Stil gärtnern muss, um grüne Impulse zu setzen. Viele Fotos mit Beispielen und kurze persönliche Tipps der Autorin bieten Inspiration, um selbst draußen tätig zu werden. Ein grober Überblick über unkomplizierte Stadtpflanzen erleichtert die Aus-wahl der passenden Pflanzen. Hilfreiche Tipps und ein-fache Do-it-yourself-Anleitungen bieten außerdem Platz für kreative Gestaltungsideen rund um das grüne Hob-by. Schließlich lebt es sich mit Pflanzen einfach schöner und bunter. Es steigert die eigene Lebensqualität und inspiriert andere, dasselbe zu tun und fördert obendrein die biologische Vielfalt in der Stadt. Die Autorin, vielen als „Garten-Fräulein“ bekannt, lebt und gärtnert in Würzburg, hat einen eigenen Garten und einen Balkon und ist außerdem aktives Mitglied in einer Urban-Gar-dening-Gruppe. Das „Garten-Fräulein“ hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist als Bloggerin, Buchautorin, Speaker und Online-Shop-Betreiberin tätig. (C. Stie-negerd)

Silvia Appel (2018): Mein kleiner Stadtgarten. Grünes für Vorgarten, Hinterhof, Balkon und Handtuchgarten. Ulmer, 144 S., ISBN 978-3-8186-0271-0, 16,90 Euro.

plant, kann den Garten so gestalten, dass man sich lange am persönlichen Traum-Garten erfreuen kann.

Im Hauptteil des Buches werden zahlreiche Themen-Naturgärten anschaulich beschrieben. Im Kapitel „Mein Naturgarten für Tiere“ werden Möglichkeiten vorge-stellt, um Tieren im eigenen Garten ein zu Hause zu bieten. Die Palette ist vielfältig. Sei es ein Wasserbek-ken inklusive flacher Ein- und Ausstiegsstellen, eine Trockensteinmauer, ein Totholzhaufen oder der klassi-sche Kompost. Wichtig ist es Angebote zu machen und die tierischen Freunde einzuladen. Bei entsprechender Gestaltung kann der Garten für seine Besitzer zu einer Oase der Ruhe und Entspannung werden. Mit einigen grundlegenden Pflegetipps lassen sich aufwendige Gar-tenelemente in eine pflegeextensive Idylle verwandeln. Ohne viel Aufwand lässt sich beispielsweise aus einem Rasen eine Blumenwiese anlegen. Wer einen naturna-hen Garten anlegen und sich dort auch selbst versorgen will, ist bei der Permakultur genau richtig, deren Ur-sprung die dauerhafte Landwirtschaft der Aborigines ist. Die auf Selbsterhaltung und Nachhaltigkeit ausge-legte Philosophie ist auf das Erhalten des Alten, Schutz des Gefährdeten Verwendung des Reinen und Vielfalt statt Monotonie bedacht. Ein Garten für Kinder, der zum Verstecken, Bauen, Beobachten und Ausprobieren einlädt, kann dabei genauso vielfältig gestaltet sein. Gemeinsame Bauprojekte, z. B. Basteln von Futterkä-sten, Anlegen von Naschgärten oder Baumhäuser bau-en, schaffen Gemeinschaft und einen Abenteuerspiel-platz für Kinder. Im „Wild- Gesund- und Lecker-Garten“ will man im eigenen Garten Gemüse ernten. Ob Spa-lierobst auf dem Balkon, das Hochbeet auf der Terrasse oder das Gemüsebeet im Garten, für jede Größe finden sich Möglichkeiten. Ein Naturgarten der Achtsamkeit ist der Ort, an dem Kopf und Seele aus dem Gewohnten und Gezwungenen entlassen werden können, um den Blick ganz nach innen zu richten. Ein Platz am Wasser kann hier eine Quelle der Inspiration sein. Eine bunte Blumenwiese mit ihren Düften und Formen lässt Gedan-ken schweifen.

Das Buch bietet Fakten, Hintergründe und wertvolle Tipps um einen wunschgerechten Naturgarten zu er-schaffen. Es ist zudem toll gestaltet. Absolut lesenswert! (C. Stienegerd)

Natalie Fassmann: Mein Naturgarten wie er mir gefällt. Ulmer 2018. 160 S.,ISBN 978-3-8186-0272-7, 24,90 Euro.

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Veranstaltungen

BNE-Zertifizierung Infoveranstaltung am 21.09.2018 in Recklinghausen

Außerschulische Bildungsanbieter können sich bei der Zertifizierungsstelle in der BNE-Agentur bei der NUA einer externen Qualitätsprüfung unterziehen und zertifi-zieren lassen. Im Rahmen dieser Infoveranstaltung er-fahren interessierte Bildungsanbieter Hintergründe und Ziele der BNE-Zertifizierung in NRW. Sie arbeiten zu den Kriterien und Anforderungen der Zertifizierung und können dadurch für sich klären, ob eine Zertifizierung sinnvoll und erstrebenswert ist. Der Workshop bietet für außerschulische Bildungsanbieter eine ideale Gelegen-heit, die Antragsstellung auf ein Zertifikat als „Zertifi-zierte Einrichtung Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vorzubereiten.

Kontakt: NUA / Anja Hilke, Tel. 02361 / 305 3092,[email protected]

FAIR FRIENDS Messe am 06.09.2018 – 09.09.2018 in Dortmund

Auf der Messe FAIR FRIENDS, die seit einigen Jahren im September in den Westfalenhallen in Dortmund stattfin-det, präsentieren zahlreiche Aussteller Dienstleistungen und Produkte, die dazu beitragen, fair, sozial und nachhaltig leben und arbeiten zu können. Die Themen-bereiche Fairer Handel, Gesellschaftliche Verantwor-tung und Neue Lebensmodelle aber auch Good Food, Fashion und Gesundheit, Energie, Umwelt und Design sind Themenbereiche der Messe. Kursangebote vor Ort und Vorträge machen die FAIR FRIENDS zu einem wich-tigen Termin im Kalender für Nachhaltigkeit. Die Kam-pagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltig-keit“ aus der NUA wird mit einem Stand am 07. Sep-tember vertreten sein. Am gleichen Tag findet auch ein Netzwerktreffen der BNE-Regionalzentren statt.

Ernährung ist für uns keine Existenzfrage mehr. Wir haben die Möglichkeit das ganze Jahr über Lebensmit-tel aus der ganzen Welt zu verzehren. Aber viele stellen sich die Frage, ob es im Sinne eines nachhaltigen Le-bens nicht sinnvoller ist Lebensmittel aus der Region oder sogar direkt aus der Natur vor der Haustür zu genießen. In diesem Workshop „Nachhaltige Ernäh-rung im 21. Jahrhundert“ dreht sich alles um die Frage: „Was stellt die Natur uns an diesem Tag zur Verfü-gung?“ Aus den Wildpflanzen und dem Gemüse, wel-ches auf Hof Wessels an diesem Tag erntereif ist, wird gemeinsam ein nachhaltiges Mittagessen zubereitet. Außerdem kann man viel über die Nahrungsmittel, die uns als Wildpflanzen täglich umgeben, erfahren. Einfa-che Grundlagen und Prinzipien, wie sie seit vielen Ge-nerationen angewendet wurden, können helfen, große Themen auf das Wesentliche zu reduzieren und Wege für das eigene Handeln im Sinne der Nachaltigkeit und Vielfalt zu beschreiten. Teilnahmebeitrag: 25 Euro.

Kontakt: NUA / Andra Donth, Tel. 02361 / 305 3526, [email protected]

Nachhaltige Ernährung Veranstaltung am 30.06.2018 in Herten

Köstlichkeiten aus lokalem Ange-bot.

Foto: WildnisschuleTeutoburger Wald

Eine Hand voll Boden.Foto: NUA

Vielfalt bedingt Vielfalt – Honigbie-ne auf Wegwarte.

Foto: G. Hein

Vielfalt bedingt VielfaltSeminar am 09.09.2018 in Wachtberg

Das Zusammenspiel von Wildbestäubern und Honigbie-nen in ihren natürlichen Lebensräumen und ihre Bedeu-tung für eine artenreiche Flora stehen im Mittelpunkt des Seminars „Vielfalt bedingt Vielfalt – von Hummeln, Wespen, Wild- und Honigbienen“. Dabei geht es auch um die Unterschiede, die Merkmale und die Entwick-lung der verschiedenen Arten und einen Einblick in die Imkerei als Kulturgut. Auf einer Bioland-Apfelwiese mit lokalen, alten Apfelbäumen werden die Bedeutung der Sortenvielfalt und die Bestäubungsleistung der Wild- und Honigbienen am Imkerstand dargestellt. Bei einer Verköstigung verschiedener Honige und hofeigener Apfelsorten wird die Vielfalt der Blüten sinnlich erfahr-bar gemacht.Teilnahmebeitrag: 20 Euro inkl. Verpflegung.

Kontakt: NUA / Gertrud Hein, Tel. 02361 / 305 3339, [email protected]

BodenaktionstageAm 8.7. in Marl und am 11.8. in Dortmund

Wie selbstverständlich nutzen wir tagtäglich unseren Erdboden: Wir laufen auf ihm, befahren ihn und versie-geln ihn. Dabei bleibt uns viel verborgen, denn nur selten werfen wir mal einen Blick unter die Oberfläche. Bodenaktionstage wollen auf den Boden als Lebens-grundlage aufmerksam machen. In Marl findet am 8. Juli der jährliche „Markt der Mög-lichkeiten“ des Diakonischen Werkes und des Jugend-amtes der Stadt Marl statt. Diesem haben sich die NUA, der Geologische Dienst, der NABU und weitere Partner mit dem Bodenaktionstag angeschlossen.

Gemeinsam im Workshop ein Leit-bild entwickeln.

Foto: M. Wengelinski

In Dortmund hat die Stadt den Aktionstag am 11. Au-gust organisiert, der gemeinsam mit der NUA sowie weiteren Partnern stattfinden wird.Beide Bodenschutztage warten mit abwechslungsrei-chen Aktionen und spannendem Programm auf große und kleine Besucher und Besucherinnen. An beiden Ta-gen kann u.a. am LUMBRICUS, dem technisch gut aus-gestatteten Umweltbus der NUA, das für das bloße Auge kaum sichtbare Bodenleben erkundet werden.Der Eintritt ist frei!

Kontakt: NUA / Eva Pier, Tel. 02361 / 305 3316,[email protected]

1969/2018

Details zu den NUA-Veranstaltungen, Online-Anmeldemöglichkeit und weitere Termine online unter www.nua.nrw.de

Veranstaltungen

Gärtnern als TherapieVeranstaltung am 13.10.2018 in Münster

Die Zahl der älter werdenden Menschen nimmt stetig zu. Je älter wir werden, desto höher ist die Wahrschein-lichkeit an einer Demenz zu erkranken. Aktuelle Studien belegen, dass Bewegung an der frischen Luft, insbeson-dere auch beim Gärtnern, den Krankheitsverlauf verzö-gern kann. Wie wirkt sich die tägliche Bewegung in der Natur auf die Psyche und Gesundheit von Demenz-Pati-enten aus? Wie können Patienten an der Natur teilha-ben und in ihr aktiv werden? Welche Faktoren sind un-ter bewegungstherapeutischen und sensomotorischen Gesichtspunkten bei der Planung und Gestaltung von Demenzgärten zu beachten? Die Veranstaltung Urban Gardening als „Grüne Therapie-Demenzgärten“, zu der die NUA Interessierte und in das Thema Eingebundene einlädt, will solche Fragen klären.Teilnahmebeitrag: 25 Euro.

Kontakt: NUA / Christin Stienegerd, Tel. 02361 / 305 3016, [email protected]

Kunst im naturnahen GeländeWorkshop am 27.06.2018 in Münster

Die Strukturierung eines Schul- bzw. Kitageländes kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Geländemodel-lierungen, Bepflanzungen, aber auch künstlerische Ele-mente, wie Mosaike, Skulpturen, Land-Art-Elemente oder Wandbemalungen, können dazu dienen, unter-schiedliche Nutzungen zu verdeut lichen und das Gelän-de ansprechend zu gestalten. Bei der Veranstaltung des AK Natur an der Schule – „Kunst im naturnahen Schul-gelände“ steht neben einem Überblick über eine Viel-zahl von künstlerischen Gestaltungselementen das prak-tische Arbeiten im Vordergrund. Gezeigt und auspro-biert werden Techniken, die mit leicht zu beschaffenden Materialien auch von weniger Geübten anwendbar sind und zu wirkungsvollen Ergebnissen führen.Teilnahmebeitrag: 20 Euro. Für Teilnehmende der Kam-pagne „Schule der Zukunft“ ist die Veranstaltung kosten-frei.Kontakt: NUA / Birgit Rafflenbeul, Tel. 02361 / 305 3336; [email protected]

Weitere Veranstaltungen

Kunst im naturnahen Gelände.

Foto: M. Graner

Grün und Gärten regen zur Kom-munikation an.

Foto: G. Hein

04.07.2018 Erftstadt Interkulturelle Kompetenz trifft Umweltbildung NUA / Gisela Lamkowsky, Tel. 02361 / 305-3078, [email protected]

10.07.2018 Recklinghausen Biologische Stationen – Natur und Umwelt schützen durch BNE NUA / Christian Eikmeier, Tel. 02361 / 305-3027, [email protected]

11.08.2018 – Recke Einführung in die Ökologie und Bestimmung heimischer LANUV NRW, Peter Herkenrath, Tel. 02361 / 305-3412, 12.08.2018 Schwebfliegen [email protected]

07.09.2018 Delbrück Pflanzen und Tiere der Senne Biologische Station Kreis Paderborn-Senne, Birkenallee 2, 33129 Delbrück, Tel. 05250 / 708410, [email protected]

11.09.2018 Oberhausen Forstwirtschaft im Ballungsraum? SDW-Landesverband NRW SDW-Landesverband NRW, Tel. 0208 / 88 31881, [email protected], www.sdw-nrw.de

15.09.2018 Bad Lippspringe Tag der Bienenweide Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker, Tel. 02381 / 51095, [email protected]

20.09.2018 Wuppertal Lebendige Gewässer im Herbst – Die Wupper NUA / Eva Pier, Tel. 02361 / 305-3316, [email protected]

21.09.2018 – landesweit Tag der Regionen 2018 Bundeskoordinationsbüro Tag der Regionen Nord, Tel. 05643/ 949271, 07.10.2018 [email protected], www.tag-der-regionen.de

26.09.2018 Hürth „Weltacker“ und „Regional Acker“ NUA / Christin Stienegerd, Tel. 02361 / 305-3016, [email protected]

26.09.2018 Recklinghausen BNE Modul: Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit in Schulen NUA / Stefanie Horn, Tel. 02361 / 305-3025, [email protected] und Netzwerken

27.09.2018 Arnsberg AK Umweltbildung: Naturerlebnis zwischen Wald, Mensch NUA / Gisela Lamkowsky, Tel. 02361 / 305-3078, [email protected] und Tier für eine nachhaltige Region

27.09.2018 Düsseldorf Forum Netzwerktreffen Finanzkompetenz NRW NUA / Hazar Masmoudi, Tel. 02361 / 305-3120, [email protected]

27.09.2018 Recklinghausen Von der autogerechten zur menschengerechten Stadt NUA / Bernd Stracke, Tel. 02361 / 305-3246, [email protected]

28.09.2018 Recklinghausen BNE als Leitbild für außerschulische Bildungsanbieter NUA / Anja Hilke, Tel. 02361 / 305-3092, [email protected]

06.10.2018 Düsseldorf NRW Naturschutztag NABU NRW, Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf, [email protected], www.nabu-nrw.de

09.10.2018 Münster Natur für alle – Fortbildung für Exkursionsleitungen NUA / Dr. Gertrud Hein, Tel. 02361 / 305-3339, [email protected]

11.10.2018 Recklinghausen Regiosaatgut – Chancen, Risiken und Rahmenbedingungen NUA / Saskia Helm, Tel. 02361 / 305-3318, [email protected] für die Ausbringung

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Unterwegs für Nachhaltige Entwicklung in EuropaKonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Umweltmobile (AGUM) in Ungarn

Tagungsort des diesjährigen Treffens der Umweltmobil-Projekte war das Naturschutzzentrum in Dunasziget, in den zum Nationalpark erklärten Donau-Auen, westlich von Budapest. Hier wird z. B. im „Nationalpark Duna-Ipoly“ intensiv Natur- und Umweltbildung betrieben, wovon sich die Teilneh-menden im Rahmen der Exkursionen selbst überzeugen konnten. Im Mittelpunkt des theoretischen Teils der Tagung stand die verstärkte Ausrichtung der Mobile-Arbeit an den 17 globalen Nachhal-tigkeitszielen der UN, den „Sustainable Development Goals“ (SDGs).Das Ziel der AGUM-Treffen ist der Austausch und die Vernetzung zur Förderung der guten wissen-schaftlich-didaktischen Fachpraxis sowie der Unterstützung neuer Mobil-Projekte. In dem Zusammen-hang wird dieser Expertenkreis mehr und mehr zum Ansprechpartner für Stiftungen, staatliche Ein-richtungen und Projektgesellschaften. So fördert der DBU Mobil-Projekte in Ungarn und Polen und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit nutzt, über die Gesellschaft für interna-tionale Zusammenarbeit, das AGUM-Netzwerk zur „Erhöhung des Umweltbewusstseins in Albani-en“. Vier angehende Kolleginnen konnten in diesen Tagen zu einer Hospitation im LUMBRICUS begrüßt werden, an die sich im Sommer auf dem Balkan ein Coaching durch eine mobile Wald-pädagogin anschließt. (Text und Fotos: AGUM)