gosixt 007/2007

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G O ENTSPANNEN & ENTDECKEN ENTSPANNEN & ENTDECKEN GO sixt NR. 007 WINTER 2007 VERBIER n PATRICIA RIEKEL n HAWAII n MUMBAI n KEMPINSKI-HOTELS n RIEDEL-DYNASTIE NR. 007 WINTER 2007 EUR 4,80 MÜNCHEN PEOPLE-QUEEN: WARUM DIE GLAMOURWELT OHNE „BUNTE“-CHEFIN PATRICIA RIEKEL ARM DRAN WÄRE. HAWAII WELLEN-REITER: WIE SICH DIE TRAUMINSEL ZUM NEUEN HOTSPOT DER YOUNG ECONOMY MAUSERT. VERBIER PISTEN-TEUFEL: WO SICH DIE BESTEN FREERIDER DER WELT ZUM FLIEGEN UND SPRINGEN TREFFEN. LEADING HOTEL COMPANIES (1) DIE KEMPINSKI- GRUPPE serie G O se

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Gosixt Kundenmagazin

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GOentspannen & entdecken

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Nr. 007 WINTEr 2007 EUr 4,80

MÜncHenpeople-queen: warum die glamourwelt ohne „bunte“-chefin patricia riekel arm dran wäre.

HaWaIIwellen-reiter: wie sich die trauminsel zum neuen hotspot der Young economY mausert.

VeRBIeRpisten-teufel: wo sich die besten freerider der welt zum fliegen und springen treffen.

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welcomeGO Liebe Freunde von Sixt,

ein bewegendes Jahr mit vielen aufregen­den Erlebnissen geht jetzt in die schöne be­sinnliche Jahreszeit über. „Die wahre Groß­zügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben“, hat Albert Camus geschrieben. Es sind die Vi­sionen für das Neue, die uns immer wieder dazu inspirieren, Sixt im Dienste unserer Kunden weiterzuentwickeln. So sind wir dieses Jahr mit unseren VW­Touran­Fahr­zeugen, der ersten erdgasbetriebenen und verbrauchsarmen Umweltflotte eines Auto­vermieters, einen weiteren großen Schritt zu einer ökologisch verantwortungsvollen Mobilität gegangen. Wir haben darüber hi­naus auch weiter in die attraktiven Wachs­tumsmärkte in Südamerika, China oder In­dien investiert.

Doch bei aller Leidenschaft für den Erfolg denken wir auch an die Schwachen. Mit der Regine Sixt Kinderhilfe e. V. unterstützen wir die Kleinen in aller Welt, die dringend unsere Zuneigung und Hilfe brauchen. Mit der Aktion „One from the heart“ im Rahmen unseres Programms „Tränchen trocknen“ haben wir auch dieses Jahr wieder vielen Kindern in Not geholfen und ihnen Chan­cen zu besserer Bildung ermöglicht.

Natürlich haben wir uns in diesem Jahr auch darüber gefreut, dass die Konjunktur weiter dynamisch angezogen hat, dass die Arbeitslosenzahlen weiter kräftig gesunken und alle Wirtschafts­ und Gesellschaftsbe­reiche von einem Klima des Aufbruchs und

unternehmerischer Risikofreude angesteckt worden sind. Schauen Sie doch mal in unse­re GoSixt­Reportage aus Mumbai und lassen Sie sich überraschen vom Wagemut der Menschen in Indiens Wirtschaft und Gesell­schaft. Ein Highlight dieser Ausgabe ist für mich auch das Porträt über die „Bunte“­Chefredakteurin Patricia Riekel, der wir bei der Wahl ihres neuen Autos über die Schul­ter blicken konnten. Oder lassen Sie sich einfach vom aufregenden, den Himmel er­stürmenden Architekturstil der neu eröffne­ten, futuristischen BMW­Welt in München begeistern.

Das Motto der diesjährigen IAA in Frank­furt, „Driving the Future“, nehmen wir ger­ne als Ansporn für unsere Mitarbeiter in über 85 Ländern rund um den Globus. Wir sehen für das Jahr 2008 mit Vorfreude den sportlichen Großereignissen wie der Fuß­ball­Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz und den Olympischen Som­merspielen in Peking entgegen. Die Welt trifft sich, und Sixt ist schon vor Ort. Wir hal­ten Menschen in Bewegung, ruhen uns nicht auf Erfolgen aus. Der Kunde steht im Mittelpunkt, er ist unser Chef. Damit halten wir unseren spirit of mobility lebendig.

Lassen Sie uns zum Jahresausklang ge­meinsam anstoßen und mit Freude nach vorne schauen. Ich wünsche uns allen ein wunderbares und erfolgreiches, gesundes und friedliches neues Jahr!

HerzlichstIhre Regine Sixt

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EDITORIAL go sixt 3

Regine Sixt Ein erfolgreiches und friedliches 2008!

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Herausgeberin regine sixt (V.i.s.d.P.)sixt gmbH & Co. autovermietung Kg, Zugspitzstr. 1, 82049 Pullach · Telefon: +49 (0) 89 7 44 44-0 · Telefax: +49 (0) 89 7 44 44-8 43 55 · www.sixt.com

Verlag büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Zippelhaus 3, 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0) 40 37 50-11 13Telefax: +49 (0) 12 12 515 614 026 · www.bfhh.de

CHeFredaKTeur Wolfgang Timpe · CreaTiVe direCTor uwe C. beyer · layouT sibylle Trenck, Friederike sattler

MiTarbeiTer dieser ausgabe: Carsten anhalt, daniela baetz, gerda Harda brandt, daniela erdmann, daniela Fois (schlussredaktion), Frank Paschen, Michael link, andreas lueg, Pascal Morché, angela oelckers, Colette e. richartz, Johannes schweikle, angelika Zanggl

FoTograFen: erol gurian (München), www.gurian.de

anZeigen: soundbay Communications ltd. · Wittenbergerstr. 17, 04129 leipzig · Telefon: +49 (0) 341 33 77-600 · Telefax:+49 (0) 341 33 77-112 · www.soundbay.co.uk

druCK + Versand: neef + stumme gmbH & Co. Kg · druck und Verlag · schillerstraße 2, 29378 Wittingen · Telefon: +49 (0) 58 31 23-0 · Telefax: +49 (0) 58 31 23 100 · www.neef-stumme.de

rePro: 4mat Media · arvato · Kleine reichenstraße 1 · 20457 Hamburg · Telefon: +49 (0) 40 76 79 36-22 ·Telefax: +49 (0) 40 76 79 36-28 · e-Mail: [email protected] · www.mohnmedia.de

© GoSixt erscheint in der Büro Freihafen Verlagsgesellschaft mbH, Geschäftsführer: Wolfgang Timpe und Uwe C. Beyer; Zippelhaus 3, 20457 Hamburg.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Alle im Magazin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind rechtlich geschützt. Eine Verbreitung oder Verwertung ohne Einwilligung

des Verlags ist nicht zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und/oder Bilder wird nicht gehaftet.

T i T e l F o T o s : e r o l g u r i a n , V e r b i e r / b a g n e s T o u r i s M e

GO

Erleuchtete Chill-out-Kolonie Keana-Beach: Tagträumer, Banker, Weltverbesserer auf Hawaii. Irgendwann ist der Spuk vorbei, der Strand wieder wie leergefegt. Wie schwarzer Samt fällt die Nacht über die Szene.

4 go sixt inhalt

Foto: erol gurian

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3 W e l C o M e Herausgeberin regine sixt über Mut und Mobilität im Jahr 2008

8 l o u n g e sixt-news: freundliche erdgas-Flotte, flotte Tiguan-Karawane, pfiffige Piper-Tour

1 4 l i F e s T y l e i Zukunft auto: der neue eventtempel bMW-Welt

2 0 T r a V e l i Wie die skiverrückten von Verbier sich im Xtreme Freeride Contest in senkrechte Hänge stürzen

2 6 M y W a y „bunte“-Chefin Patricia riekel: Kann denn Mini sünde sein?

3 4 s T y l e M e n dezentes grau und kuscheliger Flausch prägen den modernen Winter-Mann

3 6 s T y l e W o M e n sonnige Farben und luxuskuscheleien verhüllen die dame

4 0 T r a V e l i i aloha Hawaii: außer blauen Traumwellen bietet der surfer-archipel sattes Tropengrün und schwarze lavahölle

5 4 H i - e n d Vom aigner-aMg-Mercedes bis zum baldessarini-backgammon-spiel

5 8 T r a V e l i i i businessmetropole Mumbai: boomtown trifft Traumstrand, Wasserbüffel auf biotech

7 4 T r a V e l i i i sixt indien: Chauffeurservice vom kleinen Tata bis zur e-Klasse

7 6 r e l a X Neue Serie: exzellente Hotel-oasen – die Kempinski-gruppe in Tansania, st. Moritz und berlin

8 2 g a s T r o spreewald-Wellness: die gourmetscheune „Zur bleiche“ mit landhausluxus

8 4 l i F e s T y l e i i gläser-dynastie: georg und Maximilian riedel erzählen geheimnisse und erfolgsrezepte

9 4 l i F e s T y l e i i gläser-Hitparade: die besten riedel-Weingläser der Welt

9 6 a r T s Feinste Fotografie, klangvolles Kunstjahr 2007, beste bücher, hervorragende Hörstücke

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Lounge

8 go sixt news

GOLoGrünes Erdgaszeichen: „Wir unterstützen technische Innovationen rund ums Autofahren.“

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news go sixt 9

Je mehr umwelt,desto sixt.

Deutschlands größter Autovermieter tickt innovativ: Die neue Erdgasflotte von 1000 Touran Ecofuel

setzt auf grüne Mobilität.

Liebe Schadstoffe, hier werdet ihr nicht ausgestoßen“, lacht die Botschaft vom Werbeplakat. Erdgas kann gesund sein – im Auto. Mit 1000 neuen VW Touran Ecofuel, die Sixt an bundesweit 28 Stationen (inkl. elf Flug-

häfen) anbietet, setzt Deutschlands größter Autovermieter und weltweiter An-bieter hochwertiger Mobilitätsdienstleistungen ein grünes Zeichen. Detlev Pätsch, Vorstand Operations der Sixt AG: „Bei Sixt ist es Tradition, technische Innovationen rund ums Autofahren zu unterstützen. Deshalb haben wir erneut die Initiative ergriffen und stellen erdgasbetriebene Vermietfahrzeuge zu Top-konditionen bereit.“ Heraus kommt ein ökofreundlicher Dreisprung: geringerer Schadstoffausstoß, günstiger Mietpreis wie in der Golf-Klasse und niedrige Kraftstoffpreise (bis zu 50 Prozent!). Für die neue Erdgasflotte vom Markt führer aus Pullach gilt: je mehr Umwelt, desto Sixt. Eben the spirit of mobility.

FOTO: AnDrEW PEnnEr/ISTOcKPHOTO.cOM

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10 go sixt news

GOLounge

Der Popfaktor ist messbar – im Internet. So auch beim Schlagersänger Matthias reim, der mit „Verdammt, ich lieb dich“ seinen Superhit hatte und 1999 eine veritable Pleite hinlegte. Mit dem frechen, selbstironischen

„Verdammt, ich hab nix“ eroberte der klamme Popkünstler die Internethitparaden. Über 100 Blogs zieren zum Sixt-Kultvideo von Matthias reim das Web, 1,9 Millionen Besucher schauten auf youtube.com, myvideo.de oder google.de sein exklusives Sixt-Video „Verdammt, ich hab nix“, und der Schlagerpoet belegte Platz zwei der deutschen Download-charts. Arm kann auch mal sexy sein.

matthias reim verdammt, ich klick dichZahlen schwindeln nicht: über 1,9 Millionen Besucher sehen auf Youtube & co. das Sixt-reim-Video

Eine neue Werbekampagne der Sixt Leasing AG setzt auf runde Formen: „Ach,

wenn sich doch die Liese auch so einfach leasen ließe“, schluchzt sehnsüchtig der Männerclaim von der LKW-Flotte. Tja, einen 7,5-Tonner von Sixt kann man eben schneller erobern als attraktive Dirndlherzen. Das exklusive Liese-Motiv strahlt von Trucks in München, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, Berlin und Frankfurt. Die Botschaft richtet sich an Privatkun-den, Selbstständige und kleine Firmen: Sixt vermietet eben nicht nur Autos, sondern verfügt mit der Sixt Leasing AG über innovative Mobilitätsangebote. Trau dich, lease mich – the spirit of mobility.

leasinG mit liese

Wir sind sehr glücklich, denn Shell und Sixt

sind ein perfektes Mobilitätstandem“,

bekennen sich beide Topunter-nehmen zu ihrer erfolgreichen Partnerschaft. Seit über einem halben Jahr nutzen schon Tausen-de von Shellkunden die 50- und 100-Euro-Voucher aus dem Bonusprogramm Shell clubsmart an allen Shellstationen in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz. neu: Jetzt bekommen Karteninha-ber, die einen Sixt-Wagen mieten, 500 clubsmart-Punkte gutge-schrie ben – bei Sixt rent a car, Sixt rent a truck oder Sixt holiday cars. Erfolg liebt eben neuen Erfolg.

punkte sammeln mit shellMögen Sie’s knapp? „ExklusiVW“! Knackig, kompakt, Sixt. So wird das

neue Kult-SUV VW Tiguan aus Wolfsburg beworben, das Sixt als einziger deutscher Autovermieter exklusiv für 99 Euro pro Tag (inkl.

500 km) anbietet. Vorm Mietstart zieht eine VW-Tiguan-Karawane auf Werbe-touer durch deutsche Großstädte. Auch ein Kraftpaket braucht Zuwendung!

tiGuan-karawane live!

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Mittwoch früh, Flughafen Paderborn-Lippstadt. Die Ma-schinen der Lufthansa nach Frankfurt und München sowie viele Air-Berlin-Boeings gen Mallorca und co.

warten aufs Abheben. Im Sektor Allgemeine Luftfahrt wird die viersitzige Piper P28A aus dem Hangar gezogen und aufge-tankt. checkliste für Flugvorbereitungen abarbeiten, konzen-trieren und ab an den rollhalteort von Startbahn 06. Der Pilot: Helge Wonka. Der 49-jährige Marketingmitarbeiter eines gro-ßen Paderborner Bankautomatenherstellers liebt das Freizeit-fliegen in der Einmotorigen.

Mit seiner Frau Susanne freut sich der Hobbyflieger auf eine ungewöhnliche Urlaubstour: erst mit der Piper nach Dänemark

fliegen, mit den Falträdern die Inseln erstrampeln und dann von Flensburg zurück nach Paderborn mit einem Sixt-Mietwa-gen. Fliegen, strampeln, cruisen. Auf 7500 Fuß (2286 Meter) geht es in einer Linkskurve richtung Hannover und dann an Hamburg vorbei richtung Dänemark. Wir überfliegen Eckern-förde und erreichen die Insel Ærø in der dänischen See, die Wiege Dänemarks. So stolz, so schön geben die Inseln der See charakter. Kein Zufall, dass man die Inseln im Südfüni-schen Meer auch Südseeinseln nennt – Ærø hat die meisten Sonnenstunden im Jahr. Gelandet wird auf dem Flugplatz Sydfyn/Tasinge. Aus der Luft haben wir die Fahrradziele aus-gekundschaftet. Wo sind die Ortschaften, wo die schönsten Küstenabschnitte, wo legen die Fährschiffe an und ab? Übri-gens sind wir erst vor 2:07 Stunden gestartet.

Falträder auspacken, Gepäck aufladen, der copilot fliegt die Piper zurück nach Paderborn. Per rad am nächsten Tag nach Valdemars Schloss – immer am Meer lang. Abends sind 38 Kilometer geschafft. Wir genießen schlichte Gasthöfe und tol-le Bäckereien von ruedköbing bis Sonderborg. In Flensburg übernehmen wir den Sixt-Golf und lassen uns um alle Staus bei Hamburg und Hannover herumleiten. Dank navi können wir ruhe bewahren. Unser Traumurlaub der etwas anderen Mobilität geht entspannt zu Ende. Helge Wonka

mobilität mal andersWie Helge Wonka mit Kleinflugzeug und Faltrad von Paderborn nach

Dänemark tourte – und mit Sixt rent a car zurück

Traumflug mit Piper P28A über die dänischen Südsee inseln: Malerisch schmiegt sich der Yachthafen von Marstal auf der Insel Ærø an die Ostseeküste, Familie Wonka am Landeplatz Sydfyn/Tasinge; stolzes Gartenhaus von Valdemars auf der Insel Tasinge.

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helge wonka samt Falträdern und miet-golf vor der sixt-station in Flensburg: navi hilft, die ruhe zu bewahren.

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LifestyleGO Life

Am Olympiapark1, Kreuzung Petuelring/Lerchenauer Straße: poetische PS-Patina auf dem Asphalt.

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München hat ein neues Wahrzeichen: die BMW-Welt. Das Abholzentrum

für Autokäufer, Modellschaufenster und Eventpalast für Mobilitätsdebatten

trägt futuristisches Design. Willkommen in der Carchitecture-Kathedrale

Das BMWunder.

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GO Lifestyle Dämmerung legt sich über den Münchner Osten, hüllt das Olympiagelände mit seinen markanten Polygo-nen, den majestätischen Fernsehturm und die BMW-

Verwaltungssäulen, den „Vierzylinder“, in melancholische Abendstimmung. Auf dem Petuelring und der Lerchenauer Straße ziehen die Mobilitätslemminge zur Rush-hour heim in die Vorstadt oder rein ins Münchner Nachtleben. Die weißen Schweinwerfer und roten Rücklichter ziehen ihre langen Licht-bänder und tanzen durch das Wirklichkeitsgemälde Feier-abendverkehr. Poetische PS-Patina auf dem Asphalt.

Plötzlich dreht sich wie von elfenleichter Hand ein giganti-scher Kegel in den Abendhimmel und setzt die Sinne mit seiner Dynamik und Transparenz in Bewegung: Ihr Auftritt, BMW-

Feierabendgemälde Rushhour: München leuchtet, die BMW-Welt glüht.

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GO RubrikWelt. Adresse: Am Olympiapark 1. Der neue Mobilitätstempel der bayerischen Autoerfinder beschert der Marke BMW sowie Kunden und Besuchern ein magisches BMWunder. Mit Verve dreht sich die wie eine leichte Papyrusrolle wirkende Waben-haut aus Stahl und Glas des Entréekegels in den Himmel und geht über in eine schwungvolle Dachwolke. München leuch-tet, die BMW-Welt glüht.

Was so spielerisch leicht und dynamisch daherkommt, wird von gewichtigen Fakten getragen: Stolze 180 Meter lang, 130 Meter breit und über 30 Meter hoch ist dieser transparent wir-kende BMW-Welt-Körper aus Stahl und Glas mit seinen kräfti-gen Betonbizeps aus Brücken, Rampen und Pendelstützen des Daches – auf imposanten 73 000 Quadratmetern. Fest veran-

kert schwebt die BMW-Welt dem Betrachter entgegen. Knapp 500 Millionen Euro haben sich die Autobauer, die mit dem Dau-erbrenner „aus Spaß am Fahren“ die PS-Freude an Technik werbebefeuern, ihre neue Markenwelt kosten lassen. Welcome home, BMW-Ufo.

Im dreizehn Meter hohen Doppelkegel kann man über die „Straße der Mobilität“ flanieren, vorbei an aktuellen PKW- und Motorrad-Modellen, bekommt flatscreenig Shows zu For-schung, Design und Technik geboten und kann sich mit der Öko-Wasserstoffflotte vertraut machen – oder holt wie ein Kai-ser mit großem persönlichen Marketingfeuerwerk sein Auto-mobil ab. Der Kunde ist König und BMW der Hofmarschall. Kommen, staunen, informieren. Die BMW-Welt führt einen

Aus Spaß am Staunen: kommen, träumen, informieren. Der Kunde ist der

König und BMW der Hofmarschall.

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GO Rubrik

vielfältigen Dialog mit Besuchern und Themen rund um Mo-bilität, zu der es regelmäßig Foren gibt. Eventwelt BMW.

Die hinreißende Dynamik des Prachtbaus, den die Kultarchi-tekten der Wiener Coop Himmelb(l)au (siehe Kasten oben) er-funden haben, ist bei aller futuristischen Modernität auch eine romantische Erinnerung daran, als das Auto in seinen windka-nallosen Zeiten noch unverwechselbare, nun ja, weibliche For-men hatte. Wie die ins Unendliche geschwungenen Kotflügel-formen früher Jahre versprüht der BMW-Welt-Doppelkegel einen kosmischen Schwung ins All. Da haben die Coop-Himmelb(l)au-Macher ihrem Namen Ehre gemacht und sich selbst ein einzigartiges Denkmal gesetzt. Die BMW-Welt schickt die weiß-blaue Motorenmarke auf eine ästhetisch fantastische Image- und Erlebnisreise. Die BMW-Welt zelebriert die mobile Zukunft als kosmischen Lebensraum.

Doch die BMW-Welt will nicht nur Abholzentrum oder au-tomobile Shopping-Eventmall sein, sie ist eine moderne Car-chitecture-Kathedrale. Es ist wie bei Kult-Gotteshäusern, etwa der Sixtinischen Kapelle: Man ist begeistert und in den Bann geschlagen, ja, auch kühle Ehrfurcht kann einen erfassen. Dem steht die BMW-Welt nicht nach. Noch betäubt vom kosmischen Trip landet man beim Verlassen auf der schnöden Erdenstraße,

dem Petuelring. Macht nichts. Aufgeladen mit dem Genuss von Formen, Licht und Leichtigkeit schwebt man seiner Edel-stahlkarosse entgegen und denkt unwillkürlich an die Maxime des Philosophen Descartes: „Ich denke, also bin ich.“ Denn die Architekturwelten der Avantgardisten Coop Himmelb(l)au ha-ben ihn in futuristische Mobilität übersetzt: Ich fahre, also bin ich. BMW – aus Freude an der Zukunft. Wolfgang Timpe

BMW Welt, Am Olympiapark 1, 80809 München; Infos: 0 18 02/11 88 22, www.bmw-welt.com; Öffnungszeiten: täglich 9 bis 20 Uhr

Die erFiNDer Der bMw-welt: coop hiMMelb(l)au

Für den Mitbegründer der Edelarchitektenschmiede Coop Himmelb(l)au aus Wien geht nichts ohne Begeisterung und Emotion: „Architektur muss brennen.“ Und für den jüngsten Coup der BMW- Welt passt auch ein weiteres Bekenntnis der inhaber: „Häuser müssen sich wie Rock ’n’ Roll anhören. Kein Zufall, meint man, dass die beiden Architekten Wolf D. Prix (Foto) und Helmut swicinsky, die ihr Büro 1968 in Wien eröffneten, sich einen so leuchtenden, hymnischen Namen für ihre Arbeit ausdachten. Fast 40 Jahre mussten die Avantgar-disten warten, bis sie ihrer Coop Himmelblau mit der dynamischen BMW-Welt, die sich dem Kosmos entgegenschraubt, ein eigenes Denkmal setzen konn ten. www.coop-himmelblau.at

Ufo trifft Vierzylinder: Nach kosmischem Abflug landet man auf schnöder Erdenstraße. Ich fahre, also bin ich.

13 Meter hoher showkegel: Präsentation von Autokunststücken. foto

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TravelGO TraDie Show ist lebensgefährlich, die Teilnehmer sind handverlesen: Wir schweben über der Welt.

S P I T Z E NR E I T E RIn Verbier tragen die besten Freerider

der Welt ihren härtesten Wettkampf aus. Hier beim Xtreme Freeride Contest im Schweizer

Wallis finden auch sportliche Skifahrer Traumabfahrten

V O N J O H a N N E S S C H W E I k l E

V E R B I E R

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verbier go sixt 21

am Samstagnachmittag ist die Stimmung ausgelassen wie auf einer Klassenreise. Und der Lehrer gibt sich Mühe, den Spaß nicht zu verderben.

Er will nicht autoritär zu sein, doch er macht sich unüberhörbar Sorgen: „Ihr seid große Jungs und Mädels. Aber jeder braucht Inte-gralhelm und Lawinenpiepser“, schärft Ni-colas Hale-Woods ein. „Und wer morgen früh keinen Rückenprotektor trägt, darf nicht an den Start. Wir werden das beinhart kontrollieren!“

Nicolas Hale-Woods trägt eine braune Strickmütze und einen grünen Anorak. Der smarte Jungunternehmer mit englischem und Schweizer Pass organisiert in Verbier in der Westschweiz den härtesten Wettkampf für die Freerider dieser Welt, den „Xtreme Verbier“. Sie müssen die Nordwand des 3 222 Meter hohen Bec des Rosses bezwin-gen. Diese öffnet sich wie in einem gewalti-gen Amphitheater zum flachen Col des Gentianes, mitten im Skigebiet von Verbier. Dort sitzen die Zuschauer, gut versorgt mit Raclette und Walliser Weißwein. Logenplät-ze und Bühne sind perfekt aufeinander ab-gestimmt: „Hier können wir eine Show bie-ten, die alle berührt“, sagt Hale-Woods.

Die Show ist halt lebensgefährlich. Des-halb sind die aufgekratzten Teilnehmer der Klassenreise handverlesen: die 35 besten Freerider dieses Planeten, 19 Skifahrer und 16 Snowboarder. Sie werden morgen das Fahren im wilden Gelände abseits der ge-walzten Pisten im wahrsten Sinn des Wor-tes auf die Spitze treiben. Sie werden sich diese 500 Meter hohe Nordwand herunter-stürzen, die aussieht wie eine Pyramide aus Stracciatella-Eis. Nur dass die dunklen Sprengsel im Weiß halt keine Schokostück-chen sind, sondern Felsen aus solidem Gra-nit. Wer sich von diesen bis zu 15 Meter ho-hen Klippen die coolsten Sprünge traut und nach der Landung auch noch eine flüs-sige Linie fährt, der gewinnt.

„Dieser Berg ist mein Partner“, sagt Ian McIntosh, „er spornt mich an, mein Bestes zu zeigen, und das mag ich.“ Der Kanadier ist 26 Jahre alt, hat schon die amerikanische Freeskiing-Tour gewonnen und fährt am liebsten in Verbier. „Hier ist es richtig steil, da landest du nicht nach dem Sprung über einen Felsen schon wieder im Flachen.“ Er sagt das bedächtig und überlegt, sein breit-schultriger Körper strahlt Ruhe aus. Er ver-dient sein Geld als Profi-Freerider, doch ihm behagt das Gruppenerlebnis der Klas-senreise. Mit den Konkurrenten sitzt er stundenlang am Fuß der Wand und studiert durchs Fernglas den Berg. Man gibt sich ge-genseitig Tipps, welche Linie man in wel-chem Couloir nehmen muss. Und das

Halsbrecher: Freerider stürzen sich die 500 Meter hohe Nordwand hinab.

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Gleißendes licht fällt auf weiße Gipfel.

Wir schweben über der Welt.

Schullandheim ist auch in Ordnung, findet Ian: „Der Organisator kümmert sich um Un-terkunft und Verpflegung. Und Verbier ist wirklich ein hübscher Ort.“

Zwischen Juweliergeschäften und Après-Ski-Bars ist an der Dorfstraße eine Großlein-wand aufgebaut. Am Abend werden hier Free ride-Filme gezeigt: Snowboarder fahren über paradiesisch unberührte Flanken, gestal-ten den Tiefschnee mit ihren Linien wie ein Maler die Leinwand. Bei jedem Schwung legt sich ein weißer Schleier zwischen Berg und Himmel. Die letzten Strahlen der Sonne fallen schräg auf das geschlossene Ortsbild von Ver-bier. Alle Häuser müssen hier im Chalet-Stil gebaut werden. Höchstens fünf Stockwerke hoch, die Fassaden müssen mit Holz verklei-det sein, Flachdächer sind tabu. Der Ort hat von der kurzen Hausse des Neuen Marktes profitiert, junge Anleger haben von ihren Bör-sengewinnen Häuser in Verbier gekauft. Von denen ist keines unter einer Million Schwei-zer Franken zu haben.

Für sportliche Skifahrer bietet Verbier einen der besten Tummelplätze der ganzen Alpen. 410 Kilometer markierte Pisten erstrecken sich über vier Täler. Wer herausfordernde Abfahr-ten mag, kommt hier auf seine Kosten. Zum Beispiel auf der Skiroute Chassoure, die nie präpariert wird. Die Buckelpiste ist endlos lang und steil, wem das noch nicht reicht, der kann am Schluss noch zwischen den Bäumen

durchschwingen. Wie viele Cracks dieses Ge-biet anzieht, zeigt sich bei einem Drink an der „Powder Spirit Bar“. Aus dem Liegestuhl auf der Aussichtsterrasse, 2 730 Meter über dem Meer, verfolgen wir großes Kino: Arme zeigen nach links oben, wo auf dem Grat am Mont-Gelé zwei Skifahrer stehen. Der erste schwingt ab in eine schmale Rinne, traversiert ein Fels-band und zieht ein Zopfmuster eleganter Schwünge in die steile Wand. Weiter hinten sieht man drei Snowboarder aufsteigen, auch sie suchen eine Abfahrt im unberührten Tief-schnee. Die Sonne wirft gleißendes Licht auf die weißen Gipfel, die aus einem Nebelmeer ragen. Wir schweben über der Welt. Wer bei diesem Blick nicht besoffen wird vor Glück, oder wenigstens angeschickert, der darf kei-nen Urlaub mehr in den Bergen verbringen.

am Sonntagmorgen knattert ein Hubschrauber vor der Nordwand des Bec des Rosses. Der Kamera-mann an Bord liefert Bilder auf die

Großleinwand vor der Hütte am Col des Gen-tianes. Sie zeigen, was mit bloßem Auge für die Zuschauer nicht zu erkennen ist: Nur die Stahlkanten der Ski von Ian McIntosh halten Kontakt zum Schnee, unter den Laufflächen gähnt das Nichts. Ein Arm pendelt wie eine Balancierstange um Gleichgewicht. Der Kana-

Xtreme Freeride verbier: für sport-skifahrer der beste tummelplatz der ganzen Alpen.

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GO Traveldier steht aufrecht, trotzdem berührt sein anderer Arm die Wand, so steil ist sie. Die Hand gleitet am Schnee entlang, in den der Wind Muster wie Riesenschuppen gefräst hat. Die Ski lösen Schneestaub aus, den die Freerider „Fluff“ nennen, und der wie ein Wasserfall über den dunklen Felsen fließt. Nach einem Linksschwung muss McIntosh stoppen, um nicht von seiner eigenen Miniatur-Lawine aus der Wand geschleudert zu werden.

In den ersten Jahren traten ausschließlich Snowboarder zum Xtreme Freeride Contest an. „Aber seit dem Ende der 90er-Jah-re ist das Niveau der Skifahrer im Freeriden so dramatisch ge-stiegen, dass wir sie seit 2004 auch einladen“, sagt der Organi-sator Nicolas Hale-Woods. Dabei zeigte sich, dass die genüsslich gepflegten Animositäten zwischen Snowboardern und Skifah-rern unter den Cracks kein Thema mehr sind. „Die beiden Stämme haben sich zu einem vereinigt. Die gehen ja auch sonst gemeinsam zum Fahren an den Berg.“

Die Skifahrer sind schneller und dynamischer un-terwegs, die Snowboarder bauen in ihre Sprünge Drehungen um alle möglichen Achsen ein. Ian McIntosh hat Pech: Bei der Landung nach einem

hohen Sprung erwischt er einen Felsen und bricht beide Ski. Sie schlabbern wie Nudeln an seinen Beinen, der Rest seiner Fahrt sieht aus wie im Slapstick.

Die flüssige Show am Berg, unterlegt von Musik aus Riesen-lautsprechern, garniert von aufblasbaren Sponsoren-Logos, lässt bei den Zuschauern das Gefühl für die halsbrecherischen Gefahren in dieser Nordwand abstumpfen. Als Letzte geht die Schwedin Jennifer Farde am Gipfel an den Start. Wolken haben den Himmel zugezogen, die Sicht ist diesig geworden, die Schwedin findet die Orientierungspunkte nicht mehr, die sie sich gestern beim Studium durchs Fernglas gemerkt hat. Sie verfährt sich, klettert quälend langsam durch eine Felspartie, aus der sie sich nach einer unendlich langen Minute mit einem Sprung befreien will. Bei der Landung stürzt sie, rotiert wie ein Propeller um die Körperachse, verliert erst einen Ski, dann den zweiten, fällt ungebremst über eine Klippe und rutscht wie ein Stein mehrere hundert Meter in der Falllinie den Berg hinun-ter. Künstlerpech.

Am Abend sitzen alle 35 Freerider vor der Großleinwand an der Dorfstraße von Verbier. Jennifer Farde hat inzwischen ihr dunkelblondes Haar frisch gewaschen und die Krücken neben

sich auf den Boden gelegt. Alle Abfahrten werden noch einmal gezeigt, jeder Fahrer kommentiert seinen Lauf. „Der Sprung hätte auch gutgehen können“, sagt die Schwedin trocken, und als die Bilder noch einmal zeigen, wie ihr Körper unkontrolliert über den Felsen geschleudert wird, erklärt sie unaufgeregt: „Etwa hier habe ich mir das Bein gebrochen.“

Nach dem letzten Video ziehen sich die Freerider zur Bera-tung zurück. Sie küren denjenigen zum Sieger, der die an-spruchsvollste Fahrt auf der schönsten Linie gezeigt hat. Ihre Wahl fällt auf den Franzosen Olivier Meynet. Der ist 26 Jahre alt, sein Gesicht trägt kindlich weiche Züge, und als er unter johlendem Beifall auf die Bühne klettert, lächelt er verlegen. Der Sponsor überreicht ihm den Hauptgewinn, den Schlüssel zu einem schwarzen Nissan-Pick-up, der majestätisch vor der Leinwand parkt. „Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen wer-de“, sagt der Sieger des weltweit härtesten Freeride-Wettbe-werbs. „Ich habe noch keinen Führerschein.“

verbier liegt auf 1500 Meter Meereshöhe im französischsprachigen teil des Wallis. Das skigebiet „4 Vallées“ reicht bis auf den 3330 Meter hohen Mont-Fort (fantastisches Hoch gebirgs-panorama!) und bietet 410 Kilometer Pisten in allen schwierigkeitsgraden. Darüber hinaus finden gute skifahrer und snowboarder grandiose Hänge zum Free riden, teilweise auf von der Pisten-

wacht kontrollierten Routen. Jenseits dieser Reviere sollte sich niemand ohne Führer im Hochgebirge bewegen.informationen: Verbier tourisme, Place Centrale, CH-1936 Verbier; tel.: +41 27 775 38 88; Fax: +41 27 775 38 89; www.verbier.ch

Der nächste Xtreme Freeride Contest findet vom 14.–16. März 2008 in Verbier statt. informationen: www.xtremeverbier.com

VERBiER iNFO

Free Skiride: rotiert wie ein Propeller um die Körperachse.

Lagerfeuer Dorfstraße, verbier: Abends flimmern alle Freeride-Abfahrten des Tages über die Großbildleinwand.fo

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26 go sixt Porträt

MyWay

Die Chefin des People-Magazins „Bunte“ ist Deutschlands Dirigentin der Herzen. Sie druckt, wer sich verliebt oder trennt, wer heiratet oder wichtig ist. Eine First Lady der Emotionen

GO My

Driving Mr. Bruno – „Bunte“-Chefredakteurin

Patricia Riekel chauffiert ihren

schokobraunen Labrador im Mini Clubman:

„Der Wagen ist immer auch ein

Statement, das Sie über sich selbst treffen.“

Von Wolfgang Timpe und Erol Gurian (Fotos)

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Verträumt blicken uns dunkelbraune Labra-doraugen in die Seele, stolz strahlen die blauen Augen der Fahrerin dem Betrachter entgegen. Driving Mr. Bruno. Patricia Rie-kel, Chefredakteurin von Deutschlands einflussreichem Leuteblatt „Bunte“, ist auf den Hund gekommen. Bruno, schokobrau-ner Labrador, drei Jahre alt, thront wie Graf Koks auf dem Beifahrersitz und ist ihr Ein

und Alles. Na klar, man kann auch ohne Hund leben, „aber es lohnt nicht“, zitiert sie Loriot. Nicht ohne meinen Hund. Das war bei ihr schon immer so. Patricia Riekel tickt tierisch. Hun-deliebe ja, doch Gehorchen kommt vor Genuss.

Denn ehe Bruno das von den Reportern als aktive Beste-chung mitgebrachte Schweinsohr wegknabbern darf, muss er „toten Mann“ machen, sich auf den Rücken legen. Das lustvol-le Spiel ums Naschen macht allen Spaß. Hund gut, alles gut. Tja, so ist sie. Patricia Riekel weiß, was sie will. Starke Frauen haben klare Vorstellungen. Wenn’s wichtig wird, müssen (Hun-de-)Männer eben spuren. Und die KollegInnen in den Redak-tionen von „Bunte“, „Instyle“ oder „Amica“ auch.

Denn Blattmacherin Riekel ist nicht einfach nur Chefredak-teurin von „Bunte“, sie ist eine geschätzte und respektierte In-stitution. Woche für Woche druckt „Bunte“, wer sich verliebt oder getrennt hat, wer wen geheiratet oder gerade betrogen

Porträt go sixt 27

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GO Rubrik

hat, wer sich scheiden lässt oder im Beruf ausgemustert wird. Nicht immer mit Zustimmung der Betroffenen. Doch das ficht die gelernte Journalistin Riekel (siehe Biografie oben) nicht an: „Wir achten Persönlichkeitsrechte und Privat sphäre. Wer es nicht möchte, dem schauen wir auch nicht ins Wohnzimmer oder in den Garten.“

Das gelte für Showgrößen und Wirtschaftskapitäne genauso wie für Prinzen, Fürsten und Könige. Und warum gibt es dann immer wieder Ärger zum Beispiel mit Monaco oder liebesent-hüllten Prominenten? Weil Promis oftmals falsch gewickelt sind. „Die können nicht bestimmen, was wir, die Journalisten wollen oder nicht wollen. Prominente müssen es sich als Teil dieser Medienlandschaft gefallen lassen, dass ihr Verhalten be-urteilt wird.“ Punkt. Dabei gibt es einen Dauerbrenner: die Lie-be. Ob ZDF-Moderatorin Maybrit Illner und Telekomboss René

Obermann sich zueinander bekennen („Und plötzlich war es Liebe!“), RTL-Dschungelhexe Caroline Beil sich in einen Seri-enstar verknallt („Verliebt! Er ist 16 Jahre jünger ...“) oder ARD-Talkstar Anne Will ihre Zuneigung zur Medienprofessorin Mi-riam Meckel nicht mehr verdeckt lebt („Ihre große Liebe ist eine Frau“): Die „Bunte“-Titelschlagzeilen geben den Takt für die wichtigste Sache der Welt vor. Hat denn die Lebensexpertin Tipps, warum die Liebe so oft zur Katastrophe führt? „Weil oft ein respektvoller Abstand zwischen zwei Menschen fehlt. Lie-be muss jemanden gehen lassen können – seinen Weg, seine Entschlüsse. Zur Liebe gehören auch Geheimnisse. Ich bin da-gegen, dass man sich alles erzählt.“

Blattmacherin Patricia Riekel ist Deutschlands Dirigentin der Herzen. Sie orchestriert das Medien-Ballyhoo großer Gefühle aus Lust und Frust. Als Chronistin von Glück oder Unglück

RiEkEl übER rESPEkt:

„Zur Liebe gehören Geheimnisse. Ich bin dagegen, dass man sich alles erzählt.“

Blattmacherin und Labrador

Bruno in futuristischer BMW-Welt

mit Showroom und weiß-blauer

Ökoflotte: „Von einem Menschen

kann man sich trennen,

aber nicht von einem Tier.“

Patricia riekel ist seit Sommer 2007 Redaktionsdirektorin der burda People Group. Als Chefredakteurin der Zeitschrift „Bunte“, des Starmagazins „instyle“ und der Modezeitschrift „Amica“ verantwortet sie alle journalistischen Formate – Print und Online. Die 58-jährige gelernte Journalistin (Volontariat 1968, „Münchner Merkur“) wächst in bernried am Starn-berger See auf. Sie sammelt Zeitungs- und Zeitschriften-Erfahrungen („Augsburger Allgemeine“, „Quick“, „freundin“, „Gong“), ehe sie 1995 erst Chefredakteurin von „die aktuelle“ und dann zwei Jahre später von „bunte“ wird.

28 go sixt Porträt

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GO Rubrik

Patricia Riekel, Redaktionsdirektorin der Bur-da People group, mag „knuffige und bullige Autos“. Und: „Der Mini Clubman sieht wie eine kompakte stretch limousine aus.“ Das styling passt zur „Bunte“-Managerin (1), die im schiefergrauen stella-McCartney-Kleid, langen stulpenstiefeln („ich mag keine strumpfhosen“) und Coco-Chanel-Brosche (8) zum Mini-Clubman-Check kommt. Lab-rador Bruno (2 + 9) und Riekel verlieben sich in die trendfarbe Hot Chocolate (6,7), in feinste Lederqualität (10) und schätzen das „schicke“ Design (3, 4 + 5). Apropos: „Die geteilte Hecktür kommt uns Frauen entge-gen, ist wie ein Kleiderschrank.“

1 2 3

4 5

78 109

Porträt go sixt 29

6

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GO Rubrik

profiliert sich die „Bunte“-Frontfrau und Verantwortliche für den wichtigsten deutschen Medienpreis „Bambi“ seit elf Jahren immer erfolgreicher in einem hohen Amt: Patricia Riekel ist die First Lady der Emotionen.

Das war der heute 58-jährigen Schriftsteller- und Professo-rentochter (Philosophie und Psychologie) als mittleres von drei Kindern nicht direkt in die Wiege gelegt. Eher schon der Jour-nalismus. „Ich wollte schon mein ganzes Leben lang schrei-ben“, erinnert sie sich. Kein Wunder bei dem Vater, der neben Büchern unter anderem als Drehbuchautor Harald Bratt (ein Pseudonym, das er sich in der Nazizeit zulegte, um weiter ar-beiten zu können) über zwanzig Filmvorlagen verfasste. Patri-cia bekommt früh eine rote Kinderschreibmaschine. Außerdem verbringt sie als Kind „jeden Nachmittag in der Volksbibliothek Tutzing“ am Starnberger See, wo sie aufwächst.

Patricia Riekel liest und liest und liest. Das prägt später den Berufswunsch als Journalistin („während meine Freundinnen 1968 demonstrierten, habe ich ein Volontariat beim ,Münchner Merkur’ gemacht“) und erfüllt zufälligerweise auch eine wich-tige Teilvoraussetzung ihres langjährigen Lebens- und Liebes-gefährten Helmut Markwort, Gründer und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Focus“. Der habe ziemlich klare Bezie-hungsprinzipien, zitiert sie ihn lachend: „Ich möchte nie neben einer Frau aufwachen, die Carl Zuckmayer nicht kennt und ein japanisches Auto fährt.“

Da sei im Haushalt Riekel-Markwort BMW vor. Der oberste Journalist des Verlags Burda fährt standesgemäß eine 7er-Li-

mousine und sie einen BMW X3 („mit dem komme ich bei je-dem Wetter jeden Berg hoch“). Patricia Riekel über benzinge-triebene Statussymbole: „Männer in meiner Position fahren dicke große Autos, sie brauchen Blech und PS. Für Frauen ist ein Auto zum Liebhaben.“ Na, ist die Leute-Enthüllungsqueen denn eine Weichei-Driverin? Nix da. Sie habe mit 18 Jahren ihren Führerschein gemacht, sich für 200 Mark einen Käfer mit geteilter Scheibe gekauft und sei losgebraust. „Die Freiheit, ein-fach zu fahren, anzuhalten, wann und wo man will, das ist total wichtig. Autofahren macht mich glücklich.“

Strahlend erinnert sie sich ans erste neue Auto, einen silber-grauen Mini: „Der ist für Frauen mit konzentrierter Körpergrö-ße sehr schön.“ Und war schick und transportierte das Lebens-gefühl weiblicher Ungebundenheit. Mit 26 Jahren bekommt ihr „Lebensmodell höhere Tochter“ Risse. Sie besorgt sich ein Ti-cket nach Bali vom grauen Markt, lässt mal locker. Riekel arbei-tet zu der Zeit bei der „jungen frechen“ Burda-Zeitschrift „freundin“. Arbeiten und Schreiben machen nur Spaß. „Frauen waren im Aufbruch, es war wie im Rausch“, erinnert sie sich an die „grausam verklemmten“ Twen-Zeiten. Und plötzlich trug man auch keinen BH mehr („der Busen durfte in jede Rich-tung!“), man nahm die Pille, war jeden Abend in Schwabing unterwegs, und Patricia Riekel mochte nur Maler und Künstler. Na, die Liebe fiel damals nicht weit vom Vater.

Dass die Leseratte Patricia Riekel mit Helmut Markwort („ei-nem Büchermann“) zusammenlebt, fügt sich also glücklich. Und dass die Tochter aus bestem Hause wöchentlich gehobe-nen Klatsch in „Bunte“ veröffentlicht, stört sie selbst nicht? „Nein. Wir bieten Unterhaltung und Information. ,Bunte’ ist ein Seismograf unserer Gesellschaft, und ohne ,Bunte’ wäre die

Patricia Riekel und ihr

Labrador fahren künftig

Mini Clubman: „Gell,

Bruno, wir kaufen uns

ein braunes Auto mit

Bentley-Schnauze.“

PATRiCiA RiEkEl übER StatuSSyMBoLE:

„Männer brauchen Blech und PS. Für Frauen ist ein auto zum Liebhaben.“

30 go sixt Porträt

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Bestes

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Netz1

Beste

Mobilfunk-

Hotline2

Page 32: GoSixt 007/2007

GO Rubrik

Welt ärmer.“ Hugh, großes Indianerehrenwort. Und, hat sie ein Blattmacherrezept? „Ich verlasse mich auf mich, meine Art, Ge-schichten zu erzählen.“ Mit Erfolg. Seit Sommer ist sie Redak-tionsdirektorin der Burda People Group. Die Journalistin als Topmanagerin: „Frauen sollen auf Karriere nicht verzichten. Sie bedeutet eine Herausforderung, die jeder braucht.“

Und einen Dienstwagen. Patricia Riekel zieht mit den Repor-tern zum Mini-Händler neben der neu eröffneten BMW-Welt am Petuelring in München (siehe S. 14). Mini? Ja, Mini. Sie hat den neuen Clubman schon Probe gefahren und war „total be-geistert“. Die „direkte Lenkung wie beim Gokartfahren gibt mir ein sicheres, sportliches Gefühl“, und die „geteilte Hecktür ist genial, kommt uns Frauen entgegen, funktioniert wie ein Klei-derschrank“. Der Mini Clubman besteht auch den zweiten Dienstwagen-Check. Die hippe Hot-Chocolate-Farbe, die fünf-te Fondtür zum bequemen Einsteigen (für Labrador Bruno), und die „knuffige und bullige Kühlerfront“ des Mini Cooper S Clubman begeistern sie. „Die Schnauze ist wie beim Bentley und hinten sitzt man wie in einer Lounge.“

Ja und: Kann denn für die Redaktionsdirektorin der Burda People Group ein Mini Statussünde sein? Da gibt Riekel als im Zwilling geborenes Weib („wir sind schneller im Kopf als ande-re“) klare Kante: „Frauen definieren nicht Macht übers Auto.“ Schließlich sei ein Wagen „immer auch ein Statement, das Sie über sich selbst treffen“. Personality statt Protz. So einfach kann man Geschichten erzählen.

Cut. Bitte noch einmal in die Kamera schauen. Ein letzter Blick. In der BMW-Welt strahlt der Showroom mit weiß-blauer Ökoflotte. „Patricia, geben Sie alles“, ruft der Fotograf. Profes-sionelles Posing kann sie. Und das heißt: authentisch. Klick, Klappe zu, Shooting erfolgreich. Wir verlassen das BMW-Ufo, treten ins Freie. Frische Luft. Es regnet feine Bindfäden.

Patricia Riekels Blicke zeigen entspannte Zufriedenheit. „Gell, Bruno, wir kaufen uns ein braunes Auto mit Bentley-Schnau-ze“, lacht sie über sich und ihre Zwiesprache mit dem Labrador-Lebensgefährten. Den interessiert kein Mini Clubman in Hot Chocolate, sondern nur noch Gassigehen. Tschüss und auf Wie-dersehen, Patricia Riekel und ihr Labrador treten in die Licht-kegel der Autos auf dem Petuelring. Sie verschwinden langsam im Dunstnebel des Regens, Bruno tänzelt freudig um sie herum. Es ist der Beginn eines wunderbaren Spaziergangs. Ciao bella, ciao bello. Bis zur nächsten Schlagzeile.

SATZANFÄNGE

HEIratEn FInDE ICH ... nett, aber nicht unbedingt notwendig.

MEIn PErSönLICHEr Gott ... heißt H. M. (Helmut Markwort, ihr lebensgefährte und „Focus“-Chef)

FrauEn SoLLEn ... auf karriere nicht verzichten. Sie bedeutet eine Herausforderung, und die braucht jeder.,EntSPannunG ErLEBE ICH ... auf dem Steg meines Hauses*, buch im Schoß, Zugspitze im Augenwinkel.

EIn DEutSCHES rEH ISt ... für mich „bambi“ und ich würde niemals Rehbraten essen.

trEnnunGEn HaBEn ... etwas Entspannendes, weil man sich auf einen neuen Anfang konzentrieren kann.

LIEBLInGSLIED ... von mir und meinem lieblingsmenschen ist Stevie Wonders „i just call to say i love you“.

aLtErn kann ... sehr befreiend sein, wenn man es als Weiterentwicklung der Persönlichkeit begreift.

EInE Frau oHnE SCHMuCk ... ist schöner als eine Frau mit Schmuck.

koCHEn ISt ... ein großes Vergnügen, weil ich es nicht täglich machen muss.

DEr BEStEn FrEunDIn ... vertraut man sich mehr an als dem männlichen lieblingsmenschen.

auF StIL ... lege ich Wert und mit Stil funktioniert die Gesellschaft besser.

LIEBE ISt ... so wichtig wie das Atmen. Ohne liebe würden wir wie in einem keller ohne licht leben.

EIn DInnEr oHnE FEInkoSt-käFEr ... hat es in unserem Haus in München noch nie gegeben.

EIn PEoPLE-JournaLISt ... sollte nicht zu eng mit denen befreundet sein, über die er schreibt.

IM ZwILLInG GEBorEnE FrauEn ... sind schneller im kopf als andere.

ProMInEntE MüSSEn ... es sich als Teil der Medienland-schaft gefallen lassen, dass ihr Verhalten beurteilt wird.

JunG SEIn HEISSt Für MICH ... neugierig zu sein und keinen Stillstand zuzulassen.

Patricia Riekel ist Lebensgefährtin von „Focus“-

Chef Helmut Markwort. Sein Lebensmotto:

„Ich möchte nie neben einer Frau aufwachen,

die Carl Zuckmayer nicht kennt und ein

japanisches Autos fährt.“

32 go sixt Porträt

* in Ambach, Starnberger See

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Page 34: GoSixt 007/2007

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Page 35: GoSixt 007/2007

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nen Stadt in den italienischen Alpen. Heute ist das Un-ternehmen mit mehreren Sublabels der weltweit führen-de Herrenausstatter, der auch zahlreiche Prominente einkleidet, unter anderem den Schauspieler Adrien Bro-dy und die Rennfahrer von Maserati. Chefdesigner ist Alessandro Sartori. Über die Linie „Zegna Z“ sagt er: „Wir schneidern für den urbanen Mann, der seinen eige-nen persönlichen Stil sucht. Entscheidend sind Design, Qualität, Exklusivität – und vor allem die italienische See-le.“ Was gab die Inspiration für die Winterkollektion?

„Das waren die späten 40er Jahre, damals hatte man wunderbare Stoffe und fantastische Schnitte. Wir

geben dem einen neuen ‚fashion vibe’, kombi-nieren Schnittkunst und Couture-Sports-

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SOnnIGeS GeMÜT Wenn der Winter so wird wie der letzte Sommer, dann ist er bewölkt, sonnenarm, kalt. Wir werden also unbedingt warme, leuchtende Farben brauche, die zumindest die Seele wärmen. Glücklicherweise hat die Modewelt das geahnt und eine Fülle von Produkten in Orange, Rot, Rosa, Gelb und Violett entworfen.

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Leggins. Damit ist Sie dann ganz weit vorn.

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COLOR ME Die ganze Palette ist gerade genug: „Rouge Appeal“-Stifte halten die Lippen geschmeidig und leuchten in acht warmen Tönen. WWW.CLARINs.COM

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CAUGHT REDHANDED

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schuhe stehen hier nicht unter Tatverdacht, nur unter Trendverdacht.

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36 GO SIxT sTYLE WOMAN

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sTYLE WOMAN GO SIxT 51

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38 GO SIxT sTYLE WOMAN

TROSTPULLI Weiche Wolle, kuschelige Pelz-kapuze: Mit Jacke „Sery“ für urbane Entdecker ist das Leben gleich viel angenehmer. WWW.NAPAPIJRI.DE

FELL ÜBER DIE OHREN Mit dieser Ohrenklappen-Mütze aus Canvas und Racoon-Fell von Bogner Sport können Sie sich mit großem Vergnügen das Fell über die Ohren ziehen lassen. WWW.BOGNER.DE

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LUXUSWÄrMeIn dieser Saison ist die Masche wieder en vogue: lässig und citytauglich, lang und üppig. Achtung, kleine Frauen versinken leicht in den neuen voluminösen Strickteilen – lieber etwas Knappe-res suchen. Das luxuriöseste aller Materialien ist Pelz, gern auch für Accessoires. Keine Fashio -n ista kommt daher in dieser Wintersaison ohne ein felliges Item aus, an Fuß, Kopf oder Arm.

HAND-SCHMEICHLERFür Fröstler und Haptiker: Von diesem Muff will man nie wieder die Finger lassen. Und für Einsame: Sagen Sie ja zur Frage: „Darf ich mal fühlen?“ WWW.BOGNER.DE

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Page 40: GoSixt 007/2007

54 go sixt Style

EndGO High

raSSe trifft klaSSe Mode kann klasssich auftreten, raffiniert Neues bieten oder fauchend Rasse und Klasse zeigen. Letzteres zaubern jetzt das Premiumlabel Aigner und die Veredelungs-schmiede Carlsson auf die Straße. Ihr Carlsson Aigner CK65 „Eau Rouge“ (Kurve in Spa Francorchamps!) kombiniert meisterliches Tunerhandwerk mit edelsten Interieur-duftnoten von Aigner. 700 pralle PS, abgebremste 320 km/h und flüchtige 3,9 Sekun den auf 100 km/h zieren das Designerstück. Die exklusive Kleinserie umfasst zehn Modelle (je 365 000 Euro). Diamonds are the cars’ best friends. www.carlSSon.de

brennender cube Winterzeit, Kuschelzeit. Verrückte Form trifft

funkelndes Feuer. Die Kaminprofis von Ecosmart haben mit ihren grünen, roten und gelben Cube-Brennöfen „Retro“ mal wieder

den Zeitgeist getroffen. Nein, geprägt. Die schicken Kleinteile heizen nicht nur ein,

sondern schmücken private Lebenslounges. www.ecoSmartfire.com, www.moonich.de

FEINSTE FoRMJa, ja, man kann das Geschenkerad nicht jedes Weihnachten neu erfin -den. Schon klar. Aber man kann ein Fest feinster Formen feiern. Mit dem Retro-Kamin-Cube von Ecosmart, dem Edelst-Backgammon von Baldessarini oder zarten Kuschel-träumen von Steiner-Plaids und -Wärmflaschen. Geht doch: Kaschmir meets Kunststyle – zum Wohlfühlen.

göttliche feder Sie lebt als deutsche Ewigkeitslegende fort: Marlene Dietrich. Die Schauspielerin und Entertainerin führt, kurz und knapp, das Alias: Göttin. Die Luxuserfinder von Montblanc haben ihr mit der Marlene-Dietrich-Special-Edition (Füll federhalter und Kugelschreiber) ein Schreibdenkmal gesetzt. 925er Sterlingsilber ummantelt das Kritzelkultstück, Tintengeber ist die handgefertigte platinierte 18-Karat-Goldfeder, und die Kappe brilliert mit 22 Diamanten und einem tiefblauen Saphir. Ein Mythos namens Montblanc. Lässige Eleganz spielt mit glänzen-dem Understatement. www.montblanc.de

rote tiefe Entdeckungen von toughen Tropfen gibt es immer wieder. Zum Beispiel bei Rebsorten aus dem Sonoma County. E. & J. Gallo Winery bringen mit ihrem 2005er Sonoma-County-Zinfandel ein Glanzstück an den Gaumen. Die Traube ist durch die kühlen Meeresbrisen, anhaltenden Küstenne-bel und warmen Sonnenstrahlen an Kaliforniens Goldküste geprägt. Rote Tiefe, feiner Abgang.www.gallo.com/ger

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kuSchel-kult Wer friert, bekommt schlechte Laune. Da sei der Plaids- und Deckenfabrikant steiner aus Österreich vor. seine pfiffigen, witzigen und hochwertigen stoffschmuck-stücke heizen ein und wärmen die seele. Denn wer sich vom ziegelroten Modell „susanna“ auf der Chaiselongue

umschmeicheln oder die steinfarbene Wärmflasche „Luise“ am Kuschelfak-

tor des kalten Rückens arbeiten lässt, übersteht gut gepampert

jede Frostperiode. steiners kleine Kunststücke kennen keinen Wollmuff, sondern kreieren junge Kaschmir- und Merinomode. www.Steiner1888.at

GO High End

pureS perlen Premieren werden gefeiert. In

Hamburgs Nobelmall Alsterhaus am Jungfernstieg ging jetzt der Vorhang

für die weltweit erste „Veuve-Clicquot-Boutique“ nach oben. In der

Clicquot-Lounge kann man beim Chillen das gelbe Prickel wasser

genießen und sich im Clicquot- Shop mit Champagnerkühlern oder Flûtes

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56 go sixt Style

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TravelGO Tr

Indien bewegt sich – und wie. Eine Fahrt von Mumbai nach Goa zeigt ein Land der Gegensätze: Boomtown trifft Traumstrand, Hochfinanz auf HandarbeitVon johannEs schwEIkLE und EroL GurIan (Fotos)

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himmels-stürmer

metropole mumbai

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Werbepyramide im Herzen des früheren Bombay:

„Die Wirtschaft des Westens wird von Indien abhängen.“

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aufbruch: Mehr als 1,1 Milliarden Menschen drängen auf dem subkontinent Indien in richtung Zukunft.

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die Inder“, sagt Mister Dilip und schüttelt den Kopf, „haben keine Disziplin. Ständig fahren sie zickzack.“ Seit einer halben Stunde quält sich der Fahrer mit seinem frisch gewaschenen wei-ßen Toyota durch die Mahatma Gandhi Road in Mumbai, vormals Bombay. Geregelte Fahrbah-

nen sind nicht zu erkennen. Ein überladener Omnibus zieht hupend nach rechts, ein Van mit verchromtem Bullenfänger nimmt sich die Vorfahrt, Motorrad-Rikschas stoßen knatternd in jede noch so kleine Lücke. Zwei Männer schieben eine höl-zerne Karre, bepackt mit Kisten und Schachteln, quer über die Kreuzung, und es gehört zu den Wundern Indiens, dass sie in dieser Orgie des ungeregelten Bewegungsdrangs nicht unter die Räder kommen.

Hinter uns liegt das Wahrzeichen der Stadt, das Gateway of India. Als der englische König George V. im Jahre 1911 seine Kolonie besuchte, errichtete man im Hafen von Bombay zu seiner Begrüßung einen Gipspavillon. 1925 vergrößerte man ihn zu einem kolossalen Triumphbogen. In gelbem Basalt, überragt von vier Türmchen, demonstriert er Macht und Reich-tum der Kolonialherren. Heute posieren Inder vor dieser Ku-lisse fürs Familienfoto, die Kinder bekommen ein Eis. Und wir beginnen unsere Reise entlang der Westküste des Subkonti-nents. Sie soll bis Goa führen. Da ist es beruhigend zu wissen, dass Dilip Joglekar, 47 Jahre alt, seit 20 Jahren unfallfrei den Beruf des Fahrers ausübt.

Bombays Baumwollplantagen versorgten das empire.Die Metropole Bombay hat 13 Millionen Einwohner. In einem Akt der Emanzipation von den Kolonialherren wurde die Stadt 1995 offiziell umbenannt und erhielt wieder ihren ursprüngli-chen Namen Mumbai. Im 19. Jahrhundert nahm die Hafen-stadt, die auf einer langgestreckten Halbinsel am Arabischen Meer liegt, einen dramatischen Aufschwung, bedingt durch eine Krise der Weltpolitik: Als Folge des Sezessionskriegs konn-ten die Briten ihren Bedarf an Baumwolle nicht mehr aus Nord-amerika decken. So bekamen die Plantagen im Hinterland von Bombay Bedeutung für das ganze Empire. Sie wurden mit Schienen erschlossen, und ab 1878 baute man in der Stadt den

indien Go sIxt 61

Mumbai-Mall Atria und Taxis, Taxis, Taxis:

„Egal, was die Welt produziert: Indien wird der größte Markt sein.“

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GO Travel

Bahnhof Victoria Terminus. Er wurde das größte Gebäude in ganz Britisch-Indien, gekrönt von Kuppeln, Erkern, Türmchen. Arabesken zieren die Fassade, unzählige Bögen ahmen die eu-ropäische Gotik nach. Rote Doppeldeckerbusse fahren vorbei, man kann sich in London wähnen, wenn man das quirlige Le-ben ausblendet, das rund um diesen Bahnhof tobt. Das Grund-prinzip dieses Landes heißt Bewegung. Auf der historischen Zeitachse haben sich Völker und Herrscher abgewechselt, im Heute drängen mehr als 1,1 Milliarden Menschen auf dem Subkontinent in Richtung Zukunft.

Auf den Bahnsteigen wimmelt es vor Menschen, die Züge quellen über, bei mehr als 30 Grad Hitze bleiben die Türen auch während der Fahrt offen. Die Menge schiebt sich mit erstaun-lich wenig Aggression an Verkaufsständen vorbei, und obwohl Tausende von Indern zwischen den gusseisernen Säulen die-ses Kolossalbahnhofs unterwegs sind, geht es nicht hektisch zu. Im Schatten der großen Halle hocken Wartende auf dem Boden, andere haben sich langgelegt, halten ein Schläfchen.

Captain nair näht für Wal-Mart und Calvin Klein.„Die Wirtschaft des Westens wird von Indien abhängen“, sagt Captain C. P. Krishnan Nair. „Egal, was sie produziert: In Indien wird der größte Markt sein.“ Captain Nair macht diese Progno-se zwei Autostunden weiter nördlich, in der Nähe des Flugha-fens von Mumbai. Der Unternehmer sitzt in der „Chairman’s Suite“ im obersten Stock seines Hotels, in einer Oase des Luxus und der Ruhe, getäfelt mit Mahagoni, ausgestattet mit extragro-ßem Flachbildschirm und einer goldenen Figur des Elefanten-gottes Ganesha, der für ein erfolgreiches Leben sorgen soll, in-dem er die Widerstände aus dem Weg räumt. Aus dem achten Stock fällt der Blick hinunter auf den Swimmingpool, dem ein Banyan-Baum mit seinen weit ausladenden Zweigen Schatten spendet. Zwischen der Bar und den Liegestühlen wachsen Pal-men, und der Captain sagt: „Diese Bäume habe alle ich ge-pflanzt. Vorher war hier ein Sumpf.“ Krishnan Nair ist 83 Jahre

alt. Die runde Hornbrille passt zu seinem vollen Gesicht, das fast keine Falten hat und eine würdevolle Ruhe ausstrahlt. Nair stammt aus Kerala im Süden Indiens.

Als junger Mann schloss er sich der indischen Unabhängig-keitsbewegung an. Er verbrachte eine Woche im Ashram von Mahatma Gandhi. „Dort musste man alles selber machen, das Zimmer putzen und das Geschirr abwaschen“, erinnert er sich. Als Indien 1947 unabhängig wurde, diente er seinem Land in der Armee – seither führt er stolz den Titel „Captain“. 1957 be-suchte er mit der ersten indischen Handelsdelegation die Bun-desrepublik Deutschland. „Durch das Handelsabkommen wuchs mein Unternehmen fast von allein“, sagt der Mann, der ganz klein in der Textilindustrie angefangen hat. Heute be-schäftigt er in dieser Branche 25 000 Mitarbeiter, sie nähen für den US-Markt, von Wal-Mart bis Calvin Klein.

Ein nachhaltiges Erlebnis für Captain Nair waren die Luxus-hotels, die er in Deutschland kennen lernte, etwa das Atlantic in Hamburg. „Damals habe ich gedacht: Wenn Indien Hotels hat, die so sauber sind und so gut, dann kann es im weltweiten Wettbewerb bestehen.“ Im Alter von 63 Jahren begann er seine zweite Karriere als Hotelier: 1986 eröffnete er in Bombay das Fünfsternehotel Leela, benannt nach seiner Frau. Es hat 390 Zimmer, in der großzügigen Lobby aus hellem Marmor plät-schert ein Wasserfall, in einem indischer Tradition nachemp-fundenen Pavillon spielen zwei Musiker dezent auf Tabla und Sitar. Orchideen verleihen dem Café eine schwebende Anmut, die Blumenarrangements in der Halle sind verschwenderisch,

Koloniales Hallo!für König George V. anno 1911: heute posieren die Inder vorm triumphbogen für das Familienalbum.

Kolossalbahnhof als Kathedrale: das quirlige Leben tobt um den „Victoria terminus“ in Mumbai, das größte Gebäude von Britisch-Indien.

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GO My Way

ein Butler mit goldgelbem Turban hält am Eingang die Tür auf. Für den Reisenden, dessen Organismus durch mitteleuropäi-sche Hygiene verwöhnt ist, tut sich hier eine Oase auf: Er kann bedenkenlos alles essen. Zum Dosa-Brot, das die Köche am ausufernden Frühstücksbuffet frisch zubereiten, gibt es drei verschiedene Chutneys und Kartoffel-Masala. Huhn wird in cremig-milder Muglai-Sauce serviert, Lamm als feurig-scharfes Rogan Josh. Das Reisgericht Pulao gibt es als grüne Gemüse-Variante für Vegetarier oder rot mit Meeresfrüchten. Die indi-sche Küche feiert eine Orgie an Gewürzen und Gerüchen, die Vielfalt der Gerichte aus Nord und Süd ist kaum zu überschau-en, und wer den Überblick verliert, kann auf Käse und Schin-ken aus Europa zurückgreifen, auf dieses exotische Angebot ist der Oberkellner besonders stolz.

Mittlerweile betreibt die Leela-Gruppe in Indien vier Hotels und Resorts, sechs weitere sind in Planung. Sie kooperiert mit Kempinski, und sie hat sich in der indischen Luxusklasse ne-ben den traditionsreichen Oberoi- und Taj-Hotels etabliert. Zwar können die neu erbauten Leela-Hotels nicht mit dem Flair der kolonialen Architektur aufwarten, aber das ficht Cap-tain Nair nicht an. Für sein Hotel in der boomenden IT-Haupt-stadt Bangalore nahm er den gewaltigen Maharadscha-Palast von Mysore zum Vorbild, den ausschweifenden Stil mit Kup-peln und sarazenischen Bögen setzte sein Architekt in den funktionalen Luxus für die Geschäftsreisenden des 21. Jahr-

hunderts um. „Die Hotels sind fürs Ego“, urteilt Peter Leitgeb. „Mit der Textilindustrie hat der ,Captain’ sein Geld verdient. Aber die gesellschaftliche Reputation hat er mit seinen Hotels erlangt.“ Leitgeb stammt aus Salzburg, hat Erfahrung in der weltweiten Hotellerie und war als Präsident der Leela-Gruppe bis vor kurzem ein enger Mitarbeiter von Krish nan Nair. Das Geschäftsklima in Indien erinnert ihn an die Goldgräberstim-mung, die er in den 80er-Jahren in Hongkong erlebt hat. „Von April bis September war in der indischen Hotellerie traditionell Nebensaison – die gibt’s nicht mehr. Da haben wir mittlerwei-le Nächte, in denen wir zu 95 Prozent ausgebucht sind.“

„2025 wird unsere Wirtschaft China überholen.“Leitgeb kennt freilich auch die Kratzer in diesem Hochglanz-bild. „Die Inder sind schwierige Geschäftspartner. Und die Konkurrenz untereinander ist bösartig.“ Analysten machen kritische Anmerkungen zum indischen Wirtschaftswachstum, unter anderem weisen sie auf die verbreitete Korruption hin. Der Chairman Krishnan ist über solche Nörgeleien erhaben. „Wir profitieren vom englischen Bildungssystem“, sagt er sou-verän. Diesem verdankt Indien hochqualifizierte Fachleute, die sich problemlos mit der Welt verständigen können. „Die Welt braucht Indien, nicht nur in der IT-Branche. In der Biotechno-logie werden wir weltweit die Nummer eins werden, und 2025 wird unsere Wirtschaft China überholen“, sagt er so souverän,

LEELa-GründEr C. P. Krishnan nair:

Der 83-jährige Textilunternehmer, der heute 25 000 Mitarbeiter beschäftigt, startete mit seinem ersten Leela-Hotel 1986 in Bombay. Livrierte Butler mit goldgelbem Turban beschützen den Eingang der Nobelherberge mit 390 Zimmern. „Die Bäume rund um den Swimmingpool habe ich alle selber gepflanzt. Vorher war hier Sumpf.“

„wenn Indien saubere hotels hat, kann es bestehen.“

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Die Gegensätze sind in diesem Land so schroff, dass einem schwindlig werden kann. Neu prallt auf alt, arm auf reich.

LEELa-GründEr C. P. Krishnan nair:

Der 83-jährige Textilunternehmer, der heute 25 000 Mitarbeiter beschäftigt, startete mit seinem ersten Leela-Hotel 1986 in Bombay. Livrierte Butler mit goldgelbem Turban beschützen den Eingang der Nobelherberge mit 390 Zimmern. „Die Bäume rund um den Swimmingpool habe ich alle selber gepflanzt. Vorher war hier Sumpf.“

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GO Travel

dass es nicht einmal angeberisch klingt. „Wir werden autark sein, auch dank eigener Atomkraft.“ Und in der Hotellerie sieht er nicht nur großen Zuwachs im Tourismus, sondern auch im so genannten Medizintourismus. Schon heute steigen im Schnitt jeden Monat fünf westliche Manager im Leela ab. Sie lassen ihren jährlichen Gesundheitscheck in Indien machen, Ärzte und Ausstattung in den Fünfsternekliniken stehen den westlichen Krankenhäusern in nichts nach. Während der Un-tersuchungen wohnt der Patient im Hotel, wo die Butler weiße Glacé-Handschuhe tragen und der Limousinenservice im Sie-bener-BMW den Aufenthalt polstert.

Auf der Fahrt durch Mumbai ergibt sich ein paradoxes Bild der Boomtown. Die neu eröffnete Shopping-Mall Atria glänzt mit den Luxuspassagen in Nordamerika um die Wette. Die Preise für Mode und Parfum, Schmuck und Unterhaltungs-elektronik sind so hoch wie in London, aber hinter der aufwän-digen Glasfassade stehen viele Ladenlokale leer. Die „Hin dustan Times“ meldet auf Seite eins, dass die Preise für Spitzenimmo-bilien in Indien weltweit mit am schnellsten wachsen. Stolz zitiert die Zeitung aus dem „Wohlstandsreport 2007“ der Citi Private Bank: In Indien explodierten die Preise in den Toplagen

um 40 bis 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in London waren es nur schlappe 30 Prozent.

In der Nähe des Mahalakshmi-Bahnhofs wachsen Hoch haus-neubauten in den Himmel. Neben der Baustelle des 21. Jahr-hunderts ist ein Stück des traditionellen Indien zu besichtigen. Unter freiem Himmel stehen Hunderte von grauen Trögen, an denen Wäscher ihrer Arbeit nachgehen. Das Waschen ist hier eindeutig Männersache: Jungs weichen Arbeitskittel im Dut-zend ein, Männer klatschen nasse Hemden gegen die Wände, Jugendliche hängen Hosen zum Trocknen auf, zwischen slum -artigen Hütten und Wellblechdächern, auf denen sich der Dreck von Jahrzehnten abgelagert hat. Schwarze Krähen pi-cken nach Brocken.

Die Gegensätze sind in diesem Land so schroff, dass einem schwindlig werden kann. Neu prallt auf Alt, Arm auf Reich. Ein paar Kilometer weiter trumpft wieder die Moderne auf. Mumbai ist die Finanz- und Wirtschaftshauptstadt Indiens, und im BKC-Komplex hat sie ihr Zentrum. Die Hochhäuser spielen mit den Formen postmoderner Architektur. Die Fassa-den sind aus verspiegeltem Glas, die Satellitenschüsseln haben NASA-Format. Vor der Bank of India kontrollieren Wachmän-

driver dilip Joglekar, 47: Grundausrüstung mit wasserflaschen und wichtigsten Zeitungen im Fond. „Good Morning, sixt India.“

Hotellobby im Leela, Goa: „2025 wird unsere Wirtschaft China überholen.“

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GO My Wayner, vor der Börse ebenso. Auf dem Gehweg, im Schatten eines Baums, hat ein Barbier seinen Stuhl aufgestellt. Der Kunde, der sich gerade rasieren lässt, muss den Spiegel selbst halten. Auf dem abgeräumten Neubaugrundstück nebenan spielen Jungs Kricket, dass die rotbraune Erde staubt. Mag schon sein, dass Geld nicht stinkt. Aber am Fuß der Finanztürme von Mumbai riecht es an jeder Ecke penetrant nach Urin.

Hindu dilip geht regelmäßig in christliche Kirchen. Wer die Dynamik verstehen will, mit der sich Indien bewegt, muss die Inder ansehen. Nicht nur die Spezialisten, die bei den Weltfirmen gefragt sind, sondern auch die kleinen Leute. Dilip Joglekar, unser Fahrer, redet wenig. Seine dunklen Augen bli-cken melancholisch, den Schnurrbart stutzt er penibel. Bei der Arbeit trägt er eine schwarze Schirmmütze, dazu ein weißes Uniformhemd mit blitzenden Messingknöpfen und orangero-ten Schulterklappen. Beim Aussteigen öffnet er die Wagentür, und jeden Morgen legt er die Grundausrüstung für den Tag auf den Rücksitz: zwei Flaschen Wasser und eine Mappe mit den wichtigsten Zeitungen, versehen mit dem Stempel „Good Morning, Sixt India“. Wenn er uns um sieben Uhr im Hotel abholt, hat er bereits eineinhalb Stunden Fahrt hinter sich, mit dem Vorortzug von seiner Wohnung zum Sixt-Parkplatz. Wenn wir ihn am Abend bis 23 Uhr brauchen, ist kein Murren von ihm zu hören. „Mein Leben besteht aus Arbeit und Familie“, sagt der hagere Mann, „kein Kricket und keine Filme.“ Die ein-zige Extravaganz, die Mr. Dilip sich leistet, ist das Beten. Ob-wohl er Hindu ist, geht er regelmäßig in christliche Kirchen. Als er sich Kinder wünschte, betete er zu Maria. „Jetzt haben wir Zwillinge“, sagt er.

In Indien vermietet Sixt Autos mit Chauffeur. Das ist gut so. Denn der Straßenverkehr funktioniert hier nach den Regeln der Tierwelt: Wenn die Großen kommen, machen die Kleinen Platz. Dem Europäer fehlen die Instinkte fürs Überleben in diesem Stoßstangen-Dschungel, weil sie ihm in der Fahrschu-le systematisch aberzogen worden sind. Nie könnte er sich so geschmeidig in der Anarchie bewegen wie Mr. Dilip, der recht-zeitig Gefahren wittert und ihnen ausweicht. Doch bei aller Umsicht ist sein Fahrstil gleichzeitig als flüssig zu bezeichnen. Das zeigt sich vor allem auf dem Highway 17, der 600 Kilome-ter durch die Konkan-Küstenebene nach Goa führt. Mr. Dilip überholt beherzt und hupt sich den Weg frei.

Die Straße wurde vor einem Jahr frisch asphaltiert, kaum ein Schlagloch hemmt die Fahrt durch die sanft gewellte Land-schaft. Die Wegzeiger sind selten in Englisch beschriftet, meist auf Marathi. Statt Leitplanken hat man rot-weiße Streifen an die Banyan-Bäume am Straßenrand gemalt, mit Schildern ver-sucht das Land, seine Autofahrer zu erziehen: „Control your nerves on curves“. Doch nicht alle haben ihre Nerven in den vielen Kurven unter Kontrolle. Hier liegt ein umgekippter Lastwagen im Straßengraben, dort prallte ein Bus mit der Windschutzscheibe gegen einen Baum mit riesigen Duriam-Früchten. „Der Fahrer ist wohl eingeschlafen“, sagt Mr. Dilip lakonisch und überholt einen Dreirad-Lieferwagen, auf dessen Ladefläche sich eine Mutter mit zwei Kindern neben einen Berg Mangos quetscht.

Der Highway 17 zeigt das ländliche Indien jenseits des Wirt-schaftsbooms. Zwischen Feldern rauchen Ziegeleien, in denen wie vor Jahrhunderten Backsteine gebrannt werden. Ein Bauer kratzt mit bloßen Händen die rotbraune Humuserde zusam-men und füllt sie in Säcke. Hirten treiben Schafe oder Ziegen vor sich her, an einer Abzweigung steht ein kleiner Laden. Er

LEELa-hotELs

Man kann nach Indien reisen, um Geschäfte zu ma-chen. Man kann aber auch in den Urlaub auf den Subkontinent fliegen. Für beide Fälle bietet die Lee-

la-Gruppe Luxushotels in der Fünfsterne-Kategorie: für das Business in Mumbai und Bangalore, für die Freizeit in Goa und Kovalam (Kerala). Weitere Hotels sind geplant in Gurgaon (bei Delhi), Udaipur, Pune, Chennai und Hyderabad. Leela ko-operiert mit Kempinski. Der Service ist überaus freundlich und kompetent, manchmal etwas langsamer als in Europa.

Ausstattung und Komfort brau-chen keinen Vergleich mit west-lichen Spitzenhäusern zu scheu-en. Die Preise sind stark von der Jahreszeit abhängig: Im Winter mit seinem angenehmen Klima sind sie höher als in Deutsch-land; billiger wird’s im heißen Sommer, noch günstiger in der Monsun-Zeit.

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europäischer Luxusstil: im milden winter höhere Zimmerpreise.

Fünfsternehalle in Goa: freundlicher, kompetenter Service.

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GO My Way

70 Go sIxt indien

führt Zwiebeln, Eier und Kartoffeln. Ein großes rotes Münzte-lefon ist auf der Theke angekettet, Plastikfolie schützt das wert-volle Gerät gegen Staub.

Arabische Scheichs fliegen für Herzoperationen nach Indien, aber die medizinische Versorgung ist in diesem Land offen-sichtlich nicht flächendeckend. An einer Kreuzung sitzt ein le-prakranker Bettler, der Rücken einer alten Frau ist so gekrümmt, dass ihr Oberkörper sich parallel zum Boden bewegt. Ein alter Mann mit einem langen Bambusstab wandert die viel befahre-ne Straße entlang. In der sengenden Hitze trägt er eine halbof-fene Kutte und ist so dürr wie Gandhi.

Im Schatten eines Banyan-Baums findet sich eine Raststätte. Auf den Bänken vor der Baracke sitzen Fernfahrer und trinken Cola. Ihre Lastwagen haben sie hingebungsvoll gestaltet: Die hölzernen Seitenwände der Führerhäuser sind mit Schnitze-reien verziert, hinter dem Fahrersitz hängt ein gemalter Ben-galtiger. Und über der hinteren Stoßstange grüßt die Lebens-weisheit des Truckers: „Love is sweet poison.“

Links erheben sich die Westghats. Dieser Gebirgszug steigt im Süden in den Kardamombergen bis auf 2 695 Meter an. In der Höhe ist das tropische Klima erträglicher, entsprechend beliebt waren die „Hill Stations“ bei den Engländern. Vorbei am Ausflugslokal „Cold Spot Garden“ windet sich die Straße hinauf zur Burg Pratabgarh. Von hier haben die Marathen im

18. Jahrhundert erfolgreich gegen die Mogulherrscher ge-kämpft, die Ruine ist ein beliebtes Ausflugsziel für indische Fa-milien. Eine angenehme Brise bauscht die bunten Saris, im die-sigen Licht erheben sich Tafelberg und jähe Felswände. Affen klettern durch Bäume, Paare lassen sich fotografieren, ein Jun-ge sitzt auf einer alten Kanone. Eine betagte Maschine raucht und knattert, presst Saft aus Zuckerrohrstängeln, ein beliebtes Erfrischungsgetränk. Vom Parkplatz bis zur orangeroten Fahne auf dem Turm sind es fünf Minuten Fußweg, eine alte Inderin lässt sich von vier Trägern in einer Sänfte hinauftragen.

Goa hat um 1600 gebrummt wie heute schanghai.Goa beginnt mit einer Enttäuschung. Die legendären Strände Calangute und Baga, an denen die Hippies bei Vollmond ge-tanzt und getrommelt haben, sind zu einem tropischen Baller-mann verkommen. In den Strandbuden tanken russische Tou-risten. „Hier gibt es nur noch ein paar Hippies aus Israel“, erklärt Santosh Malkerneker. Er führt seit 25 Jahren Touristen durch seine Heimat. In den 70er-Jahren kamen die Aussteiger aus Europa mit Chartermaschinen von Condor. Das Leben in Goa war billig, für 500 Rupien (keine zehn Euro) bekam man ein Zimmer für einen ganzen Monat. „Und die Polizei hat die Hippies in Ruhe gelassen“, erzählt Mr. Santosh, „denen war es egal, wenn die am Strand geraucht haben.“

Wer den Zauber von Goa entdecken will, muss ins Hinter-land. Zum Beispiel zu dem Triumphbogen, den die Portugiesen Ende des 16. Jahrhunderts in Alt-Goa errichtet haben. Er ist wesentlich bescheidener als das englische Pendant in Mumbai, eine Statue des Entdeckers Vasco da Gama krönt das Monu-ment. Durch dieses Tor führte die Prachtstraße vom Hafen in die Hauptstadt der portugiesischen Kolonie. Diese hatte um

Vom heck eines truckers grüßt die Lebensweisheit:

„Love is sweet poison.“

Männer-Arbeit i, Mahalakshmi-Bahnhof: jungs weichen kittel im dutzend ein, Männer hängen hosen zum trocknen auf.

Männer-Arbeit ii, BKC-Komplex: Mumbai ist wirtschafts- und Finanzhauptstadt. wachmänner kontrollieren Banken und Börse.

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das Jahr 1600 mehrere hunderttausend Einwohner, war größer als die Hauptstadt Lissabon. Angeblich gab es hier mehr Kir-chen als in Rom. Goa war ein Zentrum der Weltwirtschaft, die Stadt muss gebrummt haben wie heute Schanghai.

Heute gibt es hier nur noch Chips und Cola in Bretterbuden. Die Prachtstraße von einst liegt im Schatten alter Bäume und führt in die morbide Herrlichkeit einer Geisterstadt: Velha Goa ist ausgestorben. Um einen großen Park steht ein Dutzend Kir-chen und Kapellen. St. Cajetan ist ein Nachbau des Petersdoms in Rom, ein Bauer treibt seine Wasserbüffel an der schneewei-ßen Fassade vorbei. Die Sé-Kathedrale hat nur noch einen Turm, der andere ist in einem Monsungewitter eingestürzt. Wind-schiefe Baugerüste aus Bambusrohr deuten auf zaghafte Versu-che hin, die einst größte Kirche Asiens zu erhalten. Man könnte glauben, Gott selbst habe in Alt-Goa eingegriffen. Und die Pries-ter und Mönche, Jesuiten und Franziskaner und wie sie alle heißen dafür bestraft, dass sie den Indern den katholischen Glauben aufgezwungen, die Inquisition betrieben haben.

das speisezimmer der de Braganças ist ein Ballsaal.In der Basilika Bom Jesus wird immerhin noch die Messe gefei-ert. Der vergoldete Hochaltar reicht bis unter die hohe Decke. Aber das kleine Jesuskind hat keine Chance, es wird überragt von einem überlebensgroßen Ignatius, dem Gründers der Je-suiten. 1759 verlegten die Portugiesen ihren Regierungssitz in das zehn Kilometer weiter westlich gelegene Panaji. Diese Viel-schichtigkeit macht Goa so interessant: Hier lässt sich besichti-gen, wie sich Geschichte in Sedimenten abgelagert hat.

„Viele Hindus sind von der Küste in die Berge geflohen“, sagt der Fremdenführer Santosh. „Dort war der Druck der Portu-giesen zur Zwangsbekehrung nicht so groß.“ Wer dagegen ka-tholisch wurde, der durfte auf Wohlstand hoffen. Das lässt sich im Hinterland von Goa besichtigen. In Chandor steht die Villa der Familie de Meñezes Bragança. Die weiße Fassade des lang -gezogenen Baus ist mit Balkonen geschmückt, der First des ro-ten Ziegeldachs beschreibt eine gefährliche Achterbahn. Eine alte Dienerin öffnet, und dann führt Aida de Meñezes Bragan-ça durch die Räume.

Sie ist 96 Jahre alt, trägt schlohweißes Haar. Das Energische, das dieses Gesicht einmal geprägt haben muss, ist in sich zu-sammengefallen. In Schlappen schlurft sie über Intarsien, knipst resolut die Schalter für die Lüster im Ballsaal an, echtes Mura-noglas. Der Raum ist 50 Meter lang und dem Spiegelsaal von Versailles nachempfunden. Die Vorfahren der alten Dame wa-ren Hindus, die zum katholischen Glauben konvertierten. Sie wurden vom portugiesischen König geadelt und waren als Großgrundbesitzer die Herren im Ort, das Familienmausoleum neben der Kirche zeugt davon. Als Goa 1961 unabhängig wur-de, enteignete man die Familie de Meñezes Bragança. „Wir ha-ben unser Land verloren, aber uns ist nichts passiert“, sagt die

72 Go sIxt indien

indische Verkehrserziehung:

Europäern fehlen die Instinkte fürs überleben

im anarchischen stoßstangen-dschungel.

Zum katholischen Glauben konvertierte hindus

adelte der portugiesische könig, machte sie

zu Großgrundbesitzern.

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Herrin. „Da habe ich mich entschlossen, das Haus für Besichti-gungen zu öffnen. Es ist ja so teuer in der Unterhaltung.“

Das Speisezimmer ist fast so groß wie der Ballsaal, in der Bi-bliothek stehen 5 000 Bände, an den Wänden hängen chinesi-sche Hinterglasmalereien. Ein Teil der Fenster besteht aus ge-schliffenen Austernschalen, die handbemalten Vasen stammen aus Japan. Die alte Dame lebt allein in diesem morbiden Traum, umsorgt von zwei Dienerinnen. Und als ob das nicht bizarr genug wäre, ist das Anwesen spiegelsymmetrisch als Doppel-villa angelegt. Die linke Haushälfte lässt sich ebenfalls besich-tigen, dort wohnt die Verwandtschaft, neun Personen. Auch Familie de Bragança Pereira hat einen Spiegelsaal gleicher Grö-ße, auch bei ihnen liegt englisches Tafelsilber in den Glasvitri-nen, das Empfangszimmer mit den Rosenholz-Stühlen ist al-lerdings in blau gehalten, im anderen Flügel war es grün.

die Lichter gehen an. Mumbai wird zu Manhattan.Am Abend wird das Licht über dem Meer mangofarben. Wir haben doch noch einen Traumstrand gefunden. Er ist 30 Kilo-meter lang, der Sand so fein wie Puderzucker. Hier, im Süden Goas, liegt das Leela-Resort. Zimtfarbene Bungalows gruppie-ren sich um eine Lagune, die Tropen entfalten ihre Üppigkeit mit Palmen und Papyrus, weißen Frangipani-Blüten und feu-erroten Flammenbäumen. Die Anlage hat amerikanischen Zu-schnitt, das Personal kutschiert die Gäste mit Golfwägelchen zum Haupthaus, vorbei an Gewässern mit violetten Seerosen. Wem der Luxus des Resorts nicht ausreicht, der kann eine Sui-te im Club buchen. Das ist ein Hotel im Hotel, dort bekommt der Gast einen persönlichen Butler.

Das Arabische Meer schickt respektable Brecher gegen den Strand. Im Restaurant Susegado legt sich eine feine Salzschicht auf die weichen Polster. Die Wände sind offen, das Dach ist mit Palmwedeln gedeckt. Im Tandoori-Ofen backen die Köche fri-sches Brot, auf dem Grill liegen Hummer und Langusten. Fi-scherboote laufen aus, um in der Nacht zu fangen. Kleine Krebse huschen über den Sand. Eine angenehme Brise weht durch die hohen Palmen, deren Stämme nie gerade wachsen. Auch in dieser Szene steckt Bewegung. Aber so zurückhaltend dosiert, dass sie den Genuss verfeinert. Ab und zu ist ein dumpfes Geräusch zu hören. Dann ist wieder eine Kokosnuss auf den Rasen geplumpst.

Zurück in Mumbai. Dort herrscht wieder das Tempo des heu-tigen Indien. Von der Uferpromenade Marine Drive fällt der Blick über die Bucht auf Malabar Hill. Hinterm Hügel versinkt die Sonne im Arabischen Meer, und in der kurzen Dämmerung verliert das Bild seine irritierende Mehrdeutigkeit. Die tropi-sche Anarchie verschwindet, die Baukräne und das Halbfertige an der Skyline sind nicht mehr zu sehen. Als in den Hochhäu-sern die Lichter angehen, wird Mumbai zu Manhattan.

In der nächsten ausgabe von „Gosixt“ lesen sie eine kultur- reportage über die Metropole kalkutta.

sIxt IndIEn VoM KLeinen TATA Bis zur e-KLAsse

Autofahren in Indien ist wie russisches Roulette“, sagt Hormazd Mistry. Er ist als Vizepräsident zu-ständig für die Sixt-Stationen im Süden und Westen

Indiens. In Mumbai verfügt er derzeit über 60 Autos, in Ban-galore ebenfalls. Dazu kommt eine Flotte von gut 90 Fahr-zeugen in Delhi und 15 in Pune (Poona). Der letztgenannte Standort ist in Deutschland vor allem bekannt für den Ashram des Gurus Bhagwan. In Pune haben sich jedoch Weltfirmen aus dem Westen niedergelassen. Das Klima ist in dieser 750 Meter hoch gelegenen Stadt erträglicher als im 170 Kilometer entfernten Mumbai, und die Preise sind deutlich günstiger.

Der Sixt-Fuhrpark reicht vom kleinen indischen Tata bis zum großen Toyota Innova und der Mercedes-E-Klasse. Der Kunde kann wählen zwischen Flughafen-Transfer (mit Chauf-feur) und dem Limousinen-Service, bei dem der Fahrer den ganzen Tag zur Verfügung steht.

Zu Sixt-Stammkunden gehören in Indien die Deutsche Bank, AOL und Siemens. In allen Stationen werden nur Autos mit Chauffeur vermietet. „Selbst zu fahren wäre ein Alptraum“, sagt Mistry. Nicht nur für Ausländer. Er selbst besitzt einen Cadillac-Oldtimer und einen MG, Baujahr 1964. Diese Liebhaberstücke hat er auf einem Bauernhof untergestellt – 100 Kilometer außerhalb von Mumbai.

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74 Go sIxt indien

elefantenparade mit regine sixt:

Zu den stammkun-den zählen deutsche

Bank und siemens.

HormazdMistry: „Autofahren ist russisches Roulette.“

LuFTHAnsA der carrier fliegt täglich in die Businessmetropole Mumbai (ab 961 Euro Euro für hin- und rückflug in der Economy-klasse, inkl. steuern und Gebühren). Lufthansa bietet jede woche 45 Flüge mit sechs Zielen in Indien: delhi, Mumbai, chennai, Bangalore, hyderabad, kolkotta.tel.: +49 (0)1805 83 84 26www.lufthansa.comFo

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RelaxGO Re

Sechs Grad südlich vom Äquator, 37 Kilometer vor der Küs-te Tansanias, 96 Kilometer lang, 32 Kilometer breit: Sansi-bar. Bitte noch einmal langsam lesen: Saansiibaar. Der ostafrikanische Archipel im Indischen Ozean ist der gespro-

chene Traum von exotischen Gewürzen, weißen Sandstränden, das Meer küssenden Bountypalmen und relaxten Rhythmen. Diesen Traumbildern haben die Kempinski-Kreativen mit ihrem Zama-ni Zanzibar Resort eine hinreißende, arabisch-sinnliche Form gegeben. Zamani meets Luxus-Sansibar.

Mit seinen 110 Zimmern, sieben Privatvillen, exklusivem Ba-debeach und höchstwertigen Bar-, Restaurant- und Poolspots bietet das Zamani feinste Erholung. Kein Zufall, dass das Zama-

ni auf der UNESCO-geschützten Weltkulturerbeinsel Sansibar den World Travel Award 2007 fürs weltweit beste Villaresort er-halten hat. Und falls Sie sich zum Beispiel die superprivate „Zanzibar-Villa“ mit Privatpool, am Kliff liegend mit Blick über den Indischen Ozean, nicht leisten wollen, haben wir einen Vorschlag zum Wegträumen: Gönnen Sie sich den spritzig-lau-nigen „Sansibar-Drink“, gemixt aus Prosecco und Kombucha. Salute, Zamani Sansibar.

Fazit: Ein Luxustraum im indischen Ozean. Unique! So ist das zauberhafte Sansibar. Die Natur bietet Romantik pur, und das zamani Kempinski gestaltet sie unaufdringlich elegant.

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Infos: Zamani Zanzibar Kempinski Resort, P.O. Box 3140, Kiwengwa, Sansibar, Tansania;Tel.: +2 55 7744444-77, Fax: +2 55 7744444-88, E-Mail: [email protected]; Buchen: www.kempinski.com

zamanI zanzIbar KempInsKI resort, sansibar, tansania www.kempinski-zanzibar.com

neue serIe (1) ExZELLEntE HotEL-oasEn

DIe KempInsKI-Gruppe

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ob das Wellnessjuwel Zamani in tansania, die barockperle grand Hotel des bains in st. Moritz

oder das Klassikdomizil adlon in berlin: Kempinski-Paläste verströmen individuelle Klasse

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coole KlIffparty: großzügige Luxussuiten bieten mit Privatpools atemberaubende Blicke auf den Ozean.

relaxte resIDenz: moderne, ebenerdige Garten-zimmer im maurischen Stil, exklusive Interieurs.

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GO Relax

N ein, so viel individuelle exklu-sive Geschichte kann es nicht geben. Eigentlich. Doch das Kempinski Grand Hotel des

Bains in St. Moritz hat’s halt. Denn welches Luxushaus kann in seinem Spa einen Brun-nen der Mauritius-Quelle von vor über 3000 Jahren bieten, die der Arzt Paracelsus vor 500 Jahren zum Heilwasser machte, und wo 1864 eben jenes Grand Hotel für die europäische Haute Volée errichtet wur-de? Ganz einfach: keins. Der Palazzo ist eine einzigartige majestätische Pracht.

Die intime Des-Bains-Atmosphäre beher-bergt immerhin 184 Zimmer und Suiten von 25 Quadratmetern bis zu den Tower-Suiten mit 120 Quadratmetern. Herzstück

neben den liebevoll restaurierten, vergolde-ten Stuckrosetten oder den Lüstern im Re-staurant „Les Saisons“ und den Antiquitä-ten des traditionsreichen Kurhauses ist der topmoderne Spa-Bereich.

Wenn man nach Langläufen – über 180 Kilometer präparierte Loipen – oder vom hippen Curling auf Natureis im „Al Parc“ heimkehrt ins Grand Hotel, kann man sich entspannt dem „High Alpine Spa“ im des Bains hingeben. Schwimmen Sie ruhig mal im 31 Grad warmen Pool in moderner römi-scher Halle. Einfach nur Genuss.

Fazit: Das Grand Hotel ist die Erfindung von Stil und tradition plus Moderne. Cool relaxen in klassischer Grandezza.

römIsche moDerne: Einfach nur Genuss bietet der

31°C warme Indoor-Pool.

KempInsKI GranD hotel Des baIns, st. MoritZ, scHWEiZ www.kempinski-stmoritz.ch

Infos: Kempinski Grand Hotel des Bains, Via Mezdi 27, 7500 St. Moritz, Schweiz; E-Mail: [email protected];

Tel.: +41 81 8383838, Fax: +41 81 8383000; www.kempinski.com

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DIe KempInsKI-Gruppe

majestätische pracht im engadin.Das Grand Hotel des Bains bietet alpinen Weihnachtsglanz in über 1700 Meter Höhe.

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Tja, nicht Adel, sondern Adlon ver-pflichtet! Das historische Luxus-hotel feiert 100-jährigen Geburts-tag, das Hotel Adlon Kempinski

schon sein 10-Jähriges. Fürstliche Tradition und Jubitour des First-Class-Hauses verbin-den sich neben luxuriöser stilvoller Ausstat-tung mit einem einzigartigen Berlin-Vorteil: Lage, Lage, Lage. Wer über ein Entrée Unter den Linden verfügt, Restauranttische mit Blick auf den Pariser Platz bieten kann und von der mythischen Quadriga auf dem Bran-den burger Tor behütet wird, der spielt in der Premiumliga der Edelherbergen.

Die königlich-preußische Herberge ver-fügt über 304 Zimmer mit Luxusausstattung

und 78 Suiten, die jeweils von Weitläufigkeit, edlen Materialien und viel Liebe zum Luxus-detail gestaltet sind. Wer nicht einfach nur fürstlich wohnen und speisen will – etwa im Michelin-Sternerestaurant Lorenz Adlon (Hotelgründer von 1907) –, kann im Adlon Day Spa Fünfsternewellness genießen. Auch als Business-Gast, von frühmorgens 06:30 bis 22 Uhr. Keine Selbstverständlichkeit in Top-häusern. Der Elf-Meter-Pool überzeugt eben-so wie die Bade- und Saunalandschaften und die Beauty-Trickkisten der Profis.

Fazit: Beobachten Sie mal das Who is who in der Lobbybar. Genießen Sie adlon-Stil – aber bitte prickelnd, mit Champagner.

laGe, laGe, laGe: Das Adlon thront am Brandenburger Tor, am

Pariser Platz, Unter den Linden.

hotel aDlon KempInsKI, bErLin, DEutscHLanD www.hotel-adlon.de

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Königlich-preußisches ruhekissen.Weltstadt-Wohnen. Eine ruhige und warme Atmosphäre prägt die Zimmer und Suiten im Adlon.

Infos: Hotel adlon Kempinski, Unter den Linden 77, 10117 Berlin;Tel.: +49 (0) 30 2261-0, Fax: +49 (0) 30 2261-22 22, E-Mail: [email protected];

Buchen: www.hotel-adlon.de

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Tausendsassa im SpreewaldDas Gourmetrestaurant „17fuffzich“ überzeugt mit Frische und Fantasie

Heimat ist da, wo ich bin.“ Bei dem kosmopolitischen Geständnis lacht der hochdekorierte Spitzenkoch Oli-ver Heilmeyer gewinnend. Der 43-Jährige führt stolze 17 Punkte der Oberkritiker vom Gault Millau und ei-

nen Michelin-Stern an seinem Revers. Der Kochaholic managt mit seinen 30 Mitarbeitern und neun Auszubildenden die kom-plette Gastronomie des Wellnessresorts „Zur Bleiche“; und er hat das Gourmetrestaurant „17fuffzich“ (Friedrich der Große legte 1750 den Grundstein des Hauses) zur ersten Adresse im wilden Kochosten gemacht. „Heilmeyer ist der Beste in Brandenburg“, urteilen die Gault-Millau-Tester knapp und präzise.

Und warum? „Unsere Basis hier ist Qualität und nicht Enter-tainment“, sagt Heilmeyer zur Frage nach persönlicher Reputa-tion („meine Produkte prägt: Frische, Frische, Frische“) und mit Blick auf die TV-Köche Lafer & Co. Hier, das ist hundert Kilome-ter südlich von Berlin, mitten im grünen UNESCO-geschützten

Biosphärenreservat Spreewald mit seinen unendlichen Wäldern aus Erlen und Eschen sowie der Spree mit ihren 1350 Kilometer verzweigten Flussarmen. Ja, hier bestimmt nicht der schöne Fernsehschein das Kochsein, sondern die Fantasie Heilmeyers. Gebeizter heimischer Stör-Fisch, regionales Lamm von Hagen’s Insel oder Hohenloher Spanferkel: Der spitzengeschulte Heil-meyer („ich war immer Primus in der Kochausbildung“), der ein wackerer Rumtreiber war („jedes Jahr ein anderes Haus, immer Neues ausprobieren“), hat mit dem inhabergeführten Hotel „Zur Bleiche“ der Familie Clausing seine „Mitte“ entdeckt.

Tja, Familienmensch Heilmeyer (drei Kinder von 7 bis 16 Jah-ren) schafft mit seinem saisonalen Frischedogma und der kreati-ven Kombination regionaler Spezialitäten mit kosmopolitischen Farbtupfern wie dem wildlebenden iberischen Pata- Negra -Schwein Gourmeterlebnisse („das frisst ab November erst Kork-, dann Steineicheln; die mästen sich selbst!“). Klar, einen Miche-lin-Stern hätte er „furchtbar gern“. Aber die Tester „kommen im Osten einfach nicht vorbei“. Für Heilmeyer ist jedoch das reale Sternegefühl das Maß der Dinge („meine Küche ist vollkommen gastorientiert“). Dafür sorgt auch ein legerer Service.

Nur ein paar Schritte vom „17fuffzich“ entfernt: große Pano-ramatür der Workoutvilla im Badehaus aufschieben, ab aufs Outdoor-Laufband auf grüner Wiese und mitten in klarster Spreewaldluft Körper und Seele austrudeln lassen. Vergessen Sie das Quälixschlagwort Fitness. Im Wellfithaus des Resort & Spa „Zur Bleiche“ atmen Sie naturnahe Freiheit statt schweißge-schwängerte Fitnessstudioluft. Und danach kann man gerne wieder die leichte Sterneküche von Tausendsassa Oliver Heil-meyer genießen. Auf, zur Sonne, zur Bleiche! Wolfgang Timpe

á la CarteGOá la

Blaue Sichtküche: „Pata-Negra-Schweine mästen sich selbst.“

Hotel Zur Bleiche Bleichestr. 1603096 Burg/Spreewald

Tel. +49 (0) 35603 620Fax: +49 (0) 35603 60292Mi.–So. ab 18 Uhrwww.hotel-zur-bleiche.com

Feinste Kochkunst von Patron Oliver Heilmeyer (kl. Foto) im Gourmet -

tempel „17fuffzich“: „Meine Küche ist vollkommen gastorientiert.“

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LifestyleGO Lif

gloriaOb Bordeaux oder Burgund, Chianti oder Riesling: Ohne Riedel-Gläser macht man heute keinen Lifestyle-Staat und pflegt keinen Weingenuss. Das Glas macht den Geschmack. Das ist die Erfindung der Riedel-Dynastie. Ein Besuch bei HofVOn paSCaL mORCHé unD EROL GuRian (FOtOS)

glas und

Vater Georg Riedel, Sohn Maximilian: „Wir surfen die Weinwelle und freuen uns über wachsendes Genussbewusstsein und verfeinerte Lebensart.“

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Firmenchef Georg Riedel: „Vor nichts zeigt sich die Form eines Glases so perfekt wie

vor einem schwarzen Hintergrund.“

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Degustation im Hause Riedel: „Gläser sind filigrane Trinkinstrumente,

die in ihrer Form keiner Mode, sondern immer nur ihrer Funktion folgen.“

Keine magie, kein Hokuspokus: aus verschieden geformten Weingläsern schmeckt

derselbe Wein immer wieder anders.

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Für Wunder bin ich nicht zuständig, aber in diesem Fall für die Gesetze der Physik“, sagt Georg Riedel und lächelt so, wie es nur ein von seiner Arbeit wirklich Besessener tun kann: „Wichtig ist das Molekulargewicht des Duftes.“ Dabei hält der 57-jährige Riedel das Weinglas „Burgunder Grand Cru“, das nicht weniger als 67 Euro kostet und die S-Klasse unter den Weingläsern darstellt, gegen das Licht. Wem das nun zu

physikalisch oder einfach zu spanisch vorkommt, dem sei erklärt: In diesem Weinglas entfalten sich die Aromen eines schweren Burgunders deshalb am allerbesten, weil in seinem opulenten Kelch die Moleküle des Weines opti-mal zur Geltung und zum Duften kommen. Denn eins gilt unverrückbar: Die Nase trinkt beim Wein mit.

Matt und fahl fällt das Licht von draußen durch das Bürofenster der Tiro-ler Glashütte Riedel in Kufstein. Hier, wo Auto- und Eisenbahn dicht an dicht über Innsbruck zum Brenner führen, ist das Inntal eng und dunkel. Kufstein, die kleine österreichische Grenzstadt zu Deutschland, ist ein Ort des Durchgangsverkehrs, in dem noch immer die Landwirtschaft blüht, weshalb es heute draußen auf den Feldern vor der Riedel’schen Glashütte recht streng und ländlich riecht. Die Bauern odeln, wie man im süddeut-schen Raum zum Düngen der Wiesen sagt. Hier drinnen aber, im modernen Bürobau der Tiroler Glashütte, ist alles steril und clean. Es dominiert als Wand-, Regal- und Schreibtischfarbe: Schwarz. Georg Riedel liebt Schwarz, und dass sein Ferrari Maranello 550, der unweit in der Garage seines Hauses parkt, ebenfalls pechschwarz ist, verwundert da nicht. Doch die Liebe zur Farbe der Nacht hat auch handwerkliche Gründe: „Vor nichts zeigt sich die Form eines Glases so perfekt wie vor einem schwarzen Hintergrund“, er-klärt Georg Riedel. Um nichts als um Form und Formen geht es ihm. Keine Magie, kein Hokuspokus: Aus verschieden geformten Gläsern schmeckt derselbe Wein immer wieder anders. Im bauchigen Glas entfaltet er sich eben anders als im zylindrisch geformten.

Nun entspringen große Erfindungen ja oftmals ganz ein-fachen Überlegungen. Und so hätte jeder Weinkenner darauf kommen können, aus der geradezu logi-

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schen Allianz von Wein und Glas einen Welterfolg zu machen. Jeder hatte die Chance, das Zusammenspiel von Rebsaft und Trinkgefäß zu erschnuppern und zu schmecken. Aber niemand nutzte sie. Bis auf einen. Sein Name: Claus Riedel. Das war der Vater des dynamischen Georg. Er war die neunte Generation eines Unternehmens, das vergangenes Jahr auf eine Tradition von 250 Jahren Glasherstellung zurückblicken konnte. Ein Un-ternehmen, das heute 250 Millionen Euro Umsatz macht, 1.400 Mitarbeiter an sechs Standorten in Bayern und Österreich be-schäftigt und pro Tag etwa 150.000 Gläser herstellt. Die edelsten davon sind jene mundgeblasenen Weingläser der Serie „Som-meliers“, die hier in Kufstein von Glasbläsern an den glühen-den Öfen geformt werden. Weil Weinkenner und Feinschme-cker darauf bestehen, sehr gute Weine nur aus sehr guten Gläsern zu trinken, stehen diese Riedel-Gläser heute weltweit in über 30 Ländern auf den Tischen der allerersten Restaurants und der kultiviertesten Privatwohnungen. Nur passend, dass Riedel als globale Marke weiter ausgebaut wird: „Jetzt wird auch China für uns interessant“, sagt Georg Riedel, „aber nicht, um dort zu produzieren, sondern, um dort Gläser zu verkau-fen. Wo der Mittelstand einer Gesellschaft prosperiert, dort ha-ben wir unsere besten Absatzchancen.“

nEuE EpOCHE VOn WEinGEnuSSSeit vergangenem Jahr wird der große Innenhof der Kufsteiner Manufaktur von einer imposanten gläsernen Pyramide ge-krönt. Es ist durchaus nicht falsch, dabei an den Eingang zum Pariser Louvre zu denken. Doch im Gegensatz zur Glaspyrami-de von Paris besteht diese hier in Kufstein aus exakt 250 Glas-platten. Jede davon trägt eine eigene Jahreszahl, die symbolisch für die 250-jährige Familien- und Unternehmensgeschichte steht, welche ursprünglich alter böhmischer Handwerkstradi-tion entsprang. Nun zählt Kufstein aber bekanntlich nicht zu Böhmen, sondern zu Tirol. Deshalb erzählt Georg Riedel gerne, wie es seine Familie eher zufällig hierher ins enge Inntal ver-schlug: Kurz nach dem Krieg war es, dass sein Vater Claus aus einem Güterzug sprang, der Gefangene transportierte. Das war am Brenner und der Mann landete wohlbehalten in einer Schneewehe. Glasbläser, der er war, fand er ein Unterkommen in einer damals wirtschaftlich recht desolaten Glashütte in Kuf-stein, die er bald übernahm. Claus Riedel hatte kein Geld, aber ein Konzept: Klasse statt Masse wollte er produzieren und vor allem seine fixe Idee verwirklichen, dass jeder Wein eines spe-ziellen Glases bedürfe, um seinen Geschmack optimal zu ent-falten. Claus Riedel, man nannte ihn bald „Glasprofessor“, do-zierte gerne, dass es das Entscheidende beim Weingenuss sei, welche Geschmackszonen der Zunge in welcher Reihenfolge angesprochen würden, was wiederum abhängig von Form und Rand des Glases sei. Aus diesen Überlegungen entstanden 1973 die ersten mundgeblasenen und handgeformten Gläser der „Sommeliers“-Serie. Heute umfasst sie mehr als 30 Modelle und es finden sich darunter Gläser speziell für Bordeaux-, für Bur-gunder-, Rosé-, Chardonnay- oder Rieslingweine. Damit leite-ten die Riedels eine neue Epoche von Weingenuss ein.

1973 stieg auch Georg Riedel, der Ferrari-Fan und passionier-te Marathonläufer, ins Unternehmen ein. Georg – er ist die zehnte Generation Riedel – übertraf seinen Vater Claus nicht nur in Sachen Wein- und Glasphilosophie, sondern auch auf dem Gebiet des Marketings. Er erkannte den Zeitgeist und nutzte den Lifestyle-Aufschwung der vergangenen 30 Jahre. „Wir surfen die Weinwelle“, sagt Georg Riedel heute, lacht dabei und freut sich, dass „Genussbe-

Maximilian Riedel mit seinem 1989er Ferrari F40: „In Amerika lebt man nicht so sehr in einer

Neidgesellschaft wie bei uns und Familientraditionen wird dort ein enorm großer Respekt entgegengebracht.“

ZUR PERSONMaXiMiLiaN rieDeL

Maximilian Riedel (geb. 1977) stieg vor zehn Jahren in das Unternehmen ein. Nach Sportinternat und Auslandsaufenthal-ten in Paris, einem Glasbläserpraktikum in Murano sowie Assistentenjahren in der Zentrale von Tiffany in New York ist Maximilian seit sechs Jahren CEO der 1979 gegründeten Riedel-Firma Crystal of America. In den USA gelang es ihm, den Umsatz mit Riedel-Gläsern zu verfünffachen. Unter ihm wurden die USA Riedels wichtigster Markt. Maximilian Riedel ist die 11. Generation der Glasdynastie und hat auch als Designer einen Markstein gesetzt: Er ist Initiator der 2004 vorgestellten Glasserie „O“ – Weingläser ohne Stiel in bester Riedel-Qualität. Diese Glasserie wurde zum Überraschungs-erfolg, vor allem amerikanische und japanische Weintrinker kaufen sie begeistert. Maximilian lebt seit sechs Jahren in New York und ist mit einer Grazerin und ehemaligen Ballerina der Wiener Staatsoper liiert.

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wusstsein und verfeinerte Lebensart gerade bei den über 30-jährigen Konsumenten“ extrem gewachsen sind. „Gute Weine sind heute teurer und ihr Genuss selbstverständlicher. Außer-dem ist die Vielfalt der Rebsorten enorm, weshalb immer neue, faszinierende Weine den Markt erobern.“ Für diese hohen ku-linarischen Ansprüche fertigt Riedel. Das Wort Glas scheint profan, deshalb betont der Unternehmer gerne: „Es sind filig-rane Trinkinstrumente, die in ihrer Form keiner Mode, sondern immer nur ihrer Funktion folgen.“

Riedels Design für Wein wurde oft belohnt. Manchmal mit seltsam klingenden Prädikaten wie „definitives Trinkwerk-zeug“; öfters aber noch mit der Aufnahme in die Designabtei-lungen der international bedeutendsten Museen, wie zum Bei-spiel des New Yorker Museum of Modern Art. Aber ach, denkt da der Gast: so viele Weine, so viele Gläser! Welches Glas denn wohl das perfekte Einstiegsmodell sei, um Lifestyle und Wein-genuss perfekt miteinander zu verbinden? Georg Riedel ant-wortet darauf sibyllinisch: „Ich frage dann immer: Wie viel ge-ben Sie denn für Wein aus?“ Wer nämlich um die 15 Euro pro Flasche investiere, sei mit einem Glas aus der maschinell her-gestellten „Vinum“-Serie des Kufsteiner Unternehmens hervor-ragend bedient. „Aber wer sich heute“, und jetzt schüttelt Georg Riedel vehement den Kopf, „einen Cheval Blanc 2006 Imprimeur für 550 Euro leisten kann und diesen Wein im Jahr 2040 nicht aus einem feinen ,Sommeliers’-Glas trinkt, der muss geistesgestört sein.“

Man muss nicht lange fahren, um von der Glashütte zum Privathaus der Riedels zu gelangen. Früher meisterte Georg die Strecke joggend oder auch mit dem Rennrad. Längst ist er auf den größten Audi umgestiegen: „Meine Begeisterung für schnelle Autos ist nahezu erloschen“, sagt Riedel, „ich hole nur noch selten den schwarzen Ferrari aus der Garage.“ Grund sei die buchstäbliche Kriminalisierung, die einem heute wider-fährt, wenn man sich dazu bekennt, gerne schnell zu fahren, was dank so vieler Tempolimits ohnehin kaum mehr möglich sei. „Mein Sohn Maximilian ist jetzt für die Autoleidenschaft zuständig“, sagt Georg Riedel und lädt zu sich nach Hause ein.

„Maximilian ist gestern aus den USA gekommen. Er hat aus Amerika zwei für ihn sehr wichtige Dinge mitgebracht: seinen schwarzen Porsche 997 Turbo und ein iPhone-Handy von App-le.“ Der Vater rühmt das organisatorische Talent seines 29-jäh-rigen Sohnes: „Es gibt nichts, was nicht schwierig zu bekom-men wäre und was Max nicht schon lange hätte.“

55 miLLiOnEn WEinGLäSER FüR DiE WELtDas Privathaus des Ehepaars Eva und Georg Riedel ist ein Statement modernster Architektur. Ein einzigartiger Wohnsitz in einem Turm, maßgeschneidert für zwei Menschen, die das Besondere lieben. Nicht nur der Swimmingpool aus Edelstahl ist spektakulär. Den ganzen viergeschossigen puristischen Rundbau, der so majestätisch über dem Inntal thront, dominie-ren hauptsächlich die Materialien Edelstahl, Kalksandstein aus dem Elsass und Zedernholz. Der architektonische Clou jedoch: Das runde Haus erhebt sich über einem zweistöckigen, runden Weinkeller. Er ist das eigentliche Gravitationszentrum dieses Kufsteiner Domizils, und er ist stets präsent: Durch eine Pan-zerglasscheibe unter dem Esstisch im Diningroom bleibt er so-gar beim Abendessen immer im Blick.

Erstklassige Weine sind es, die dort unten lagern. Verständ-lich, dass in dieser Familie auch ein Spitzenbordeaux, ein Pe-trus von 1964, als reines Betriebskapital daherkommt. Wer wie Georg Riedel Glaswaren für den Tisch produziert und dafür berühmt ist, für jede Traubensorte das passende Glas im Ange-bot zu haben, braucht auch die passenden Weine, um seine Premiumgläser den zahlreichen Geschäftsfreunden aus aller Welt in ihrer Perfek tion vorzuführen. Seit dem Zukauf der deutschen Konkurrenten Nachtmann und Spiegelau produ-ziert Riedel jetzt jährlich über 55 Millionen Weingläser unter fast einem Dutzend Marken. Und da stehen sie nun auf dem festlich gedeckten Esstisch: die „Instrumente des Weingenus-ses“. Die ebenso sinnliche wie intellektuell-moderne Kunst von Anselm Kiefer und Hermann Nitsch an den Wänden erzählt indes vom Geschmack der Hausherrin und Unternehmersgat-tin Eva. Wenn der Gläserkönig Georg Riedel hier zu Gast bittet,

ZUR PERSONgeorg rieDeL

Sein Vater Claus Riedel (1925–2004) war bereits die neunte Generation einer inzwischen 250-jährigen Glasbläser-Dynastie. Er erfand die Riedel-„Sommeliers“- Gläser, die den Anspruch erfüllen, dass jeder Wein sein eigenes Glas braucht, um seinen vollkommenen Geschmack zu entfalten. 1973 stieg Georg Riedel (geb. 1949) in 10. Generation in das Unternehmen ein. Mit unternehmerischem Weitblick und Gespür für Marketing führte Georg Riedel das Unternehmen zu heutiger Stabili tät. 2004 kaufte Georg Riedel aus Eigenkapital (!) das bayerische Glasunternehmen F. X. Nachtmann AG hinzu. Riedel fertigt mit 1.400 Mitarbeitern ausschließlich in Europa. Der Umsatz liegt bei 250 Mio. Euro. Der größte Markt neben Europa sind die USA. Jeden Tag werden rund 150.000 Gläser produziert. Mit seiner Frau Eva, die sich um die Flagship-Stores in Kufstein, Mün-chen und Wien kümmert, hat Georg Riedel zwei Kinder: Sohn Maximilian ist für den amerikanischen Markt zu- ständig. Tochter Laetizia lebt und arbeitet als Anwältin in Zürich und berät Firma Riedel in Rechtsfragen.

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Rundes Privathaus der Familie Riedel: Der

zweistöckige Weinkeller ist das eigentliche

Gravitationszentrum des Domizils in Kufstein.

Durch eine Panzerglas - scheibe unter dem

großen Esstisch sind die wohl temperierten

Weine immer im Blick.

Maxililian Riedel: „Die ,O‘-Serie sind Gläser mit Stil, aber ohne Stiel. Und man kann sie für Salate oder Sushi nutzen.“

SatZaNFÄNge

ihr Vater war ...georg riedel: ... ein Ge -nie, Visionär, total verrückt.Sohn Maximilian: ... der wichtigste Mensch in meinem Leben und ein Marketinggenie.

ein „Sommeliers“-glas ist ...... das Beste, woraus man Wein trinkt.... das Schönste, was man an die Lippen bringen kann.

ich würde niemals ...... lügen.... aus einem Plastik becher trinken.

erfolgreiche unternehmen gehen ...

... einer gesicherten Zukunft entgegen.... Richtung China, nicht, um dort zu produzieren, sondern, um dort zu verkaufen.

angst habe ich ...... vor Ungerechtigkeit.... wie jeder Mensch um die Existenz.

in zehn Jahren steht riedel ...... besser da denn heute.... mit Sicherheit in den schönsten Weingütern der Welt.

Vorbilder sind ...... Menschen, die ihren Weg unbeirrt und zielgerecht gehen.... mein Vater und mein Onkel.

Leben ohne Stil ist ...... traurig.... entspannend.

Lifestyle macht Menschen ......zum Menschen.... unglücklich.

Mode bedeutet mir ...... nichts.... sehr viel, denn Mode prägt Menschen – leider.

so auch, um bei guten Gesprächen und erlesener Kochkunst die richtige Handha-bung der besten Weingläser der Welt zu erklären. Tja, Kleider machen Leute, Gläser machen Getränke. Wer es nicht glauben will, muss schmecken. Man versuche einen 1994er Cabernet von Mondavi aus drei verschiedenen Riedel-Gläsern: Mal schmeckt die Frucht eingebunden, mal steht sie für sich. Mal ist die Bitternis fast aggressiv und dann wieder nicht. Tatsächlich, hier bei Tisch schließt man die Augen, schmeckt, schluckt und wundert sich.

Nur über eines darf man sich nicht wundern: Georg und Sohn Maximilian Riedel haben auf ihren vielen Reisen immer einen speziell angefertigten Lederkoffer mit vier Gläsern dabei. Damit wurden sie schon in manchem amerikanischen und ja-panischen Nobelrestaurant gesichtet. „In vielen Restaurants gibt es zwar gute Wei-ne, aber keine guten Gläser. So habe ich meine eigenen immer dabei“, sagt Georg Riedel und Sohn Maximilian ergänzt: „In New York fand man das sogar hygieni-scher.“ New York ist Maximilian Riedels Schlüssel zum Erfolg. Als Chef von 70 Mit-arbeitern in New Jersey hat der junge Sohnemann in den vergangenen sechs Jah-ren den Riedel’schen Glasumsatz auf dem amerikanischen Markt verfünffacht. Maximilian wird in elfter Generation das Unternehmen Riedel übernehmen.

aLLES iSt CaSuaL, EaSy GOinG unD mOBiLMaximilian Riedel liebt Amerika. „Die leichte, lockere Lebensform dort liegt mir. Alles ist casual, easy going, muss schnell gehen und mobil sein.“ Aus diesem Geist des amerikanischen Way of Life entwickelte Maximilian vor fünf Jahren das be-rühmte „O“-Glas. Damit erwies er sich nicht nur als Unternehmer, sondern auch würdig als Desig n er für das Erbe des Glasimperiums. „Das ,O’-Glas ist ein Glas mit Stil, aber ohne Stiel“, sagt der Sohn. Der Becher eigne sich hervorragend für Steh-partys, man könne daraus mit Stäbchen Salate oder Sushi essen, und „als Cocktail-glas erobert es inzwischen die Barszene“. Der junge, dynamische Thronfolger des Unternehmens denkt deutlich über den Wein hinaus. Maximilian verbindet gerne Good Old Europe und Amerika. An Amerika liebt er, „dass man dort nicht in einer Neidgesellschaft wie bei uns lebt und einem dort enorm großer Respekt für alte Famil ientraditionen entgegengebracht wird.“

Jetzt ist er für ein paar Tage in Kufstein, um sich von seinem Schneider neue An-züge machen zu lassen und um seinem Hobby nachzugehen: den schnellen Autos. Einen ganzen Fuhrpark nennt der Jungunternehmer inzwischen sein Eigen, seit

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sein erstes motorisiertes Gefährt ein Puch Maxi Mofa war. „Damals war ich sechzehn und habe das 45 km/h schnelle Moped bei Bauern vor meinen Eltern versteckt“, sagt Maximilian Riedel. Zwei Jahre später gab es schon eine Vespa 50 Special scooter. Dann stieg der junge PS-Fan auf vier Räder um: „Mein erstes Auto war bereits ein Kultauto, ein Klassiker“, berichtet er stolz von seinem Mazda Miata im klassischen British Racing Green. Ei-nem Audi 2.5 Quattro – „innen, außen, alles in Weiß“ – folgte 2002 ein BMW X5. Mit 27 Jahren tritt er in die Fußstapfen seiner Familie („Mein Onkel besitzt mehr als 20 Ferraris“) und kauft sich 2004 während einer Auktion bei Christie’s in Paris einen Maserati Ghibli von 1969. In diesem Frühjahr hat Maximilian Riedel wieder bei Christie’s zugeschlagen: „Ein 1989er Ferrari F40, ein Traumauto.“ Wie er so von den Autos erzählt, hält ihn nun nichts mehr am Tisch – kein Wein, keine Gläser, kein Essen. „Ich muss ihnen meinen neuen F40 zeigen.“

Das Garagentor geöffnet, und da steht er: majestätisch. Maximilian Rie-del setzt sich hinein, startet den Wagen, der Motor heult auf. Kufstein er-zittert. „Nun ja“, sagt der Jungunternehmer, während seine Augen liebe-voll das Geschoss mit seiner 2,9-Litermaschine streifen, „an die Amalfi-Küste werde ich die nächsten Tage doch den Porsche 997 Turbo mitnehmen. Denn“, schmunzelt Riedel junior, „in dessen Cupholder pas-sen meine ,O’-Gläser.“ Ja, wenn das so ist: Das Nummernschild des Por-sche ist schließlich auch gelebte Riedel-Corporate-Identity: „New Jersey VINUM“. Fast bescheiden mutet es da an, dass Sohnemann Riedel in Ame-rika seine tägliche einstündige Fahrt von Manhattan nach New Jersey im Mercedes S65 AMG, dem stärksten Auto aus Serienproduktion, oder mit seinem Porsche Cayenne Turbo antritt. „In den kann ich besser Kisten mit Gläsern unterbringen“, sagt die elfte Generation Riedel und schließt vor dem neugierigen Besucher das Garagentor.

Auf dem Weg zurück zu dem runden, silbern glänzenden Architektur-monument der Eltern, bleibt Maximilian Riedel plötzlich stehen und holt kurz Luft: „Wissen Sie, jetzt werde ich bald dreißig und die Verantwortung für die Zukunft des Unternehmens und der Respekt vor der Vergangen-heit sind inzwischen so groß, dass ich kaum mehr dazu komme, mit diesen herrlichen Spielzeugen zu spielen.“

Ja, irgendwann ist man eben kein Kind mehr, sondern Unternehmer. Europäischer Unternehmer in einer globalen Welt. Wie sein Vater Georg wird auch Maximilian Riedel für Wunder nicht zuständig sein. Aber eben

für „die Gesetze der Physik“. Und zwar für jene Gesetze, an deren Grenzen ein Ferrari ebenso leicht stoßen kann wie ein Riedel-„Sommeliers“-Glas in der Spülmaschine. Manchmal macht es dann einfach: knack.

Maximilian Riedel im elterlichen Weinkeller: „Im Porsche Cayenne

kann ich besser Kisten mit Gläsern

unterbringen.“

Porsche 997 Turbo: Corporate-Identity-Pflege mit Nummernschild „Vinum“ plus Cupholder (u. l.) fürs „O“-Glas von Maximilian Riedel.

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Das prunkstückDie beiden teuersten Riedel-„Sommeliers“-Gläser sind das Bordeaux Grand Cru und das Burgunder Grand Cru für jeweils 67 Euro. „Sommeliers“ heißt von Hand gemacht bzw. mit dem Mund geblasen.

Das Designerstück2004 erobert die von Georg Riedels Sohn Maximilian

kreierte Weinglasserie „Riedel 0“ vor allem den amerikanischen Markt. Der weinfreundliche Becher

wird ein Welterfolg. Das „Riedel O Riesling“ kostet 7,90 Euro, das „Riedel O Cabernet“ 8,90 Euro.

Der Renner„Vinum“ ist mit 60

Millionen verkauften Gläsern die erfolg reichste

Weinglas serie der Welt. Das Vinum Chianti

Classico für 15,90 Euro ist das beliebteste Glas

dieser Serie.

GO Rubrik

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Arts

fotokunst und kunstweltmeister

schwarz auf weissMünchens Haus der Kunst gibt mit Robin Rhodes „Walk off“-Fotos den Rhythmus vor: Humor und Dynamik. Diesen Geist spürten auch die Weltkunstschauen in Kassel, Münster und Düsseldorf auf

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GO Arrobin rhode Untitled (Street Light), 2006; Fotoserie mit 24 Gelatin-Silber-

Drucken, Format: jeweils 45 x 30 cm; Schau: Haus der Kunst, München

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gerhard richter 4900 Farben, 2007; Lacktafelarbeit, 650 x 650 cm; entstanden

anlässlich der Arbeit von Richter für das auf 72 Farbtönen aufbauende

Glasmosaik im südlichen Querhaus des Kölner Doms; Schau: Gerhard Richter –

Zufall. 4900 Farben und Entwürfe zum Kölner Domfenster, Museum Ludwig, Köln

culture go sixt 97

flüchtige Momente wollen gestaltet sein, um die Sinne und Emotionen des Men-schen, des Betrachters anzusprechen. Kommen auch noch Witz und Verve hin-

zu, begegnen wir den großartigen Zeichnungen, Fotoserien, Performances und Skulpturen des südafrikanischen Künstlers Robin Rhode. Das Münchner Haus der Kunst gibt mit der ersten monografischen Werkschau des 31-Jährigen aus Kapstadt, der seit 2002 in Berlin lebt, einen fas-zinierenden Einblick in die schwarzweiße wie auch bunte Kunstwelt von Robin Rhode.

Charakteristisch für Rhode ist das Kombinie-ren von Zeichnungen und Performances, bei de-nen er sich zugleich filmt oder fotografiert wie in der 24-teiligen Bilderserie „Untitled“ (l.). Die fron-tale Dynamik, die aus seinen Arbeiten springt, ist urban. Sein Atelier ist die Straße. Robin Rhodes Gegenwartskunst gibt dem Kunsttrend 2008 ei-nen Sound: Humor und Rhythmus.

Eine Atmosphäre, die auch Peter Friedls Giraf-fe („The Zoo Story“) in Kassel oder Tue Green-forts ironischer Öko-Güllewagen („Diffuse Einträ-ge“) in Münster verströmen. Objekte, Fotos, Malerei folgen einer geheimen Partitur. Kunst ist Musik, atmet Bewegung! Dabei kann sie sich auch im klassisch-lebendigen Gewand zeigen wie inWassily Kandinskys anarchischer „Kompo-sition VII“ in „Bonjour Russland“ oder in der ge-bändigten Farbmathematik von Gerhard Richters Lacktafelarbeit „4900 Farben“.

Was für Eindrücke hinterlassen die großen Ge-genwartskunstschauen und Ausstellungen von Kassel, Münster, Köln bis Düsseldorf? Was ver-sprechen sie für 2008? Gesellschaftspolitische Würze und rhythmische Leichtigkeit! Einfach eine freche, lockere Beschwingtheit. Das hilft der Hoffnung beim Laufen. Gerda Harda Brandt

________________________________________________________Robin Rhode. Walk Off; bis 06.01.2008; Haus der Kunst, Prinzregenten-str. 1, 80538 München; Tel.: (089) 21127-115, www.hausderkunst.deBonjour Russland; bis 06.01.2008; Museum Kunst Palast, Ehrenhof 4–5, 40479 Düsseldorf; Tel.: (0211) 8992460, www.bonjour-russland.deGerhard Richter – Zufall. 4900 Farben und Entwürfe zum Kölner Domfenster; bis 13.01.2008; Museum Ludwig, Bischofsgarten 1, 50667 Köln; Tel.: (0221) 22126165, www.museum-ludwig.de

peter friedl „The Zoo Story“, 2007; ausgestopfte Giraffe aus Qalqiliya im

Westjordanland; ursprünglich war die lebende Giraffe „Brownie“ ein Geschenk

Südafrikas an Israel, die während der Nahostkonflikte getötet und von einem

Tierpfleger ausgestopft wurde; Schau: documenta 12, Kassel

tue greenfort

Diffuse Einträge,

2007; Güllewagen,

4 x 10 x 3 m; der

umfunktionierte

Wagen sprüht Eisen-

III-Chlorid-Wasser

in den Aasee; Schau:

skulptur projekte

münster 07, Münster

wassily

kandinsky

„Komposition VII“,

1913; Öl auf Lein-

wand, 200 x 300 cm;

Tret’yakov-Galerie;

Schau: Bonjour

Russland, Museum

Kunstpalast,

Düsseldorf

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was für Charaktere, was für Neurotiker. Münch-

ner Großbürgerleben zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts: Die Familie von Thomas Mann und – eine wunderba-re Entdeckung! – die Familie von Katia Mann, die Prings-

heims. Mit zum Teil dokumentarischen Aufnahmen (In-terviews, Briefen, Memoiren) und den sonoren Stimmen von Axel Milberg (Thomas Mann) und Ilse Neubauer (Katia Mann) entsteht vor unseren Ohren ein Kosmos großbürgerlichen Lebens in München. Eine herrliche verfeindete Familienbande! Hinhörenswert. WT

Gabriele Förg, Hiltrud Häntzschel, Ulrike Voswinckel: „Die Manns. Die Pringsheims“; Sprecher: Axel Milberg, Doris Schade, Ilse Neubauer u. a.; Produktion: Bayerischer Rundfunk; der hörverlag; 4 CDs, 240 Min., 29,95 Euro

hörbuChfasziniert hinhören

GO Culture

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pariser spaziergänge Ein Fotoband mit über 700 Abbildungen führt zu neuesten ausgefallenen Leuchttürmen des Designs aus der Seine-Metropole.

„Form follows function“. An diesen Leit-satz des US-Industriedesigners Ray-mond Loewy, Erfinder des Shell-Logos und Canada-Dry-Signets, fühlt man sich erinnert – weil keins der über 700 Objekte im teNeues-Fotoband „Ultima-te Paris Design“ sich daran hält. Heine-ken-Flasche hin, Esstisch mit Lüster im Maison Baccarat her. Wie es sich für Paris ziemt, sind die Monumente herr-lich ausschweifend: très chic! PE

„Ultimate Paris Design“, Hrsg. Aitana Lleonart; teNeues Verlag; ISBN 978-3-8327-9139-1; Texte: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch; 528 Seiten, 730 Abbildungen, Hardcover; 39,90 Euro

wussten Sie schon, dass Sie sich mit nur fünf Euro für den Merian-

Guide „Nobelmarken zu Schnäppchen-preisen“ durch die Edeloutletszene in Deutschland und Europa navigieren können? Mit der Jubiläumsausgabe fei-ert Merian-Guide fünf Jahre gedruckte Vorteilstouren. Ob Bree-Outlet bei Han-nover, Lacoste bei Paris, Timberland in

Baierbrunn bei München oder Gucci in Reggello bei Flo-renz: Bis zu 60 Prozent Nachlass winken als Lohn fürs Fahren. Schnäppchen können edel. HB

Merian-Guide „Nobelmarken zu Schnäppchenpreisen“, Travel House Media 2007; ISBN 978-3-8342-0255-0; 258 Seiten, 6 Karten; Softcover-Schutzumschlag; 5,00 Euro

outletführergezielt einkaufen

das Wunder beginnt mit einem Wackelbild. Billardkugelgleich

flimmern Augenpupillen über den Buchdeckel, und drinnen findet man herrlichen Unsinn aus Deutschland, Europa und der Welt. Ein Verrückter lässt sich von drei Kubikmetern Kino-klebemasse lebendig im „Popcorn-

Sarkophag“ begraben; ein „Couch-Potato“-Sessel darf im britischen Straßenverkehr mit 140 km/h fahren, oder Alfred West spaltet ein Haar 18-mal von einem Punkt aus. Der Wahnsinn hat eine Form: das (Comic-)Buch „Ripley’s“. Es geht einem wie dem Cover. Man kullert mit den Augen. Echt unglaublich. GA

„Ripley’s Einfach unglaublich! 2008“; Hoffmann und Campe 2007; ISBN 978-3-455-80001-2; 259 Seiten; 19,99 Euro

buChVerrücktes lesen

designführer

trÈs chic!

Formschön: frühjahrskollektion von

Junk shimada (o.), 2006; design­

kuben der ateliers Jean nouvel.

Flaschen-Hals: roter stern,

markengrünes outfit. eine

bierboddel als designrakete.

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