granadosgarcia de integración
TRANSCRIPT
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7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin
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ie Integrationvon Schlern mit Migrationshintergrund im
Spiegel der spanischen Presseberichte
ntolin Granados Martine F Javier Garcia Castao
Die Jahre um den Jahrhundcrtwechsel, die l
etzten
15 Jahre brachten nderungen in
der
Bevolkerungsstruktur Spaniens mit sich, die schwer erkHirbar und verstandlich
sind, wcrm
man
die Rolle der Immigration
aus dem Ausland
auBer Acht Hisst.
Mit
40 06 Millionen
Einwohnem
im Januar 2008
1
und einer
der geringsten Geburtenraten
der Industrielander,
ist
Spanien in dieser Zeit um 5 Million
en
Einwanderer gewach-
sen. Diese Bevolkerungsgruppe stellt somit in der spanischen Volkszahlung bereits
einen Anteil von
3
dar. Gerade in diesen abren einschneidender Veranderungen
-
e i n s c h l i e l i c ~
der
Krise,
in
der
sich die
Weltwirtschaft derzeit befindet -
hat si
eh
die
allgemeinc
Wahmehmung der Zuwanderung
nicht nur
nicht
zu
einem
positiven und
integrativen Bild hin gewandelt, sondem es wird
im
Gegenteil nach wie vor ein simp
lizistischcs Stereotyp bedient, bei dem bestenfalls zwar die Diversitat der Immigration
dargestellt, dabei jedoch
zur
unauftosbaren Andersartigkeit transformiert wird. Man
konnte behaupten, dass die spanische
Ge
sellschaft sich
we
igert, die Realitat
der lmmi-
gration als eine den
Dynamiken des
Wandels globalisierter, multiethnischer und multi
kultureller Gesellsc
haf
ten immanente
Realitat anzuerk
e
nnen. Die Medien
, allen
voran
die Presse, s
ind neben
anderen
gesellschaftlichen Instan
ze
n - Schule,
Familie
oder
politische Parteien - zum groBen Teil fiir diese Wahmehmung mitverantwortlich.
Zur
Annaherung
an das Konzept von Integration, das diesem Artikel
zugrunde
liegt - und wn eine episte
mologische Diskussion
zu
vcrmciden
die im Rahmen die
ser Arbeit nicht er
schopfend gefhrt werden
kann -
machen
wir
uns die
berlegun
gen Juliette Granges zu eigen, f\ir die Integration nicht nur ein Mittelweg zwischen
Einglied
erung und
Assimilation ist,
da
dieser den
Neuankommling
mit einschleBen
wrde,
ohne
ihn grundlegend zu transformieren. Laut Grange erfordert die Integration
eine komplexere
und
differenziertere Reflexion
ber
das Wesen
der
Gesellschaft:
Sie bedarf einer Betrachtung jeder Gesellschaft als eincr Form von ldentitt, die besteht, wah
rcnd sie sich durch die Vitalitat ncucr Einfissc und sukzessiver Neudefinitionen verandert. Der
Beitrag dcr Generationen, die das Erwachsenenalter erreichen - ein Einftuss, der weder auto
matisch noch natrlich ist - , abcr ebenso die Immigration, sind kon
st
ituierende Elemcnte einer
dynamischen ldentitt. Diese Beitrage stellen gleichermaf3en eine Bereicherung wie auch ein
Problem
dar
(Grange 2005: 43).
Fr die
folgenden Ausfiihrungen bemehmen wir
nicht nur
i
hre
Definition
des Kon-
zepts, sondem wir teilen auch ihre Ansicht zu seiner Verbreitung in
der
Gesellschaft.
1
IN
Daten des Padrn Municipal vom
l l.
2008, Stand der Mitteilung 13.1.2009.
2 bersctzung aus dem Franzosischcn.
73
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Die Ankunft von Einwanderern an spanischen Schulen - mit ihren daraus resultie
renden Beitragen - wird in der Presse - und darber hinaus in allen Medien - mehr
als Problem denn als Bereichenmg dargestellt, da sie unserer Ansicht nach einen ge
sellschaftlichen Diskurs zur dynamischen Reflexion ber diese B
ei
trage vorwiegend
vermeidet.
l
Spanien
zu
Beginn des Jahrhunderts Exkurs zur Situation der lmmigration von
Ausliindern und ihrer
lnt
egration
Es ist bereits ein Gemeinplatz festzustellen, dass die Immigration nach Spanien inner
halb weniger Jahre zu einem der bestimmendsten Phanomene innerhalb der Gemein
den, autonomen Regionen und des Nationalstaats geworden ist. Die Auswirkungen der
Zuwanderung aufWirtschaft, Arbeitsmarkt, Konswn, Ausbildung, stadtisches Zusam
menleben, Gesundheitswesen sowie die Lokalpolitik und nationale wie supranationale
Politk - die gemeinsame Politik der Europaischen Union - sind und werden Gegen
stand besonderer Aufmerksamkeit fr das Staatswesen und die Brger im Allgemei
nen bleiben. Zunachst scheint es wichtig, einen Wandel festzustellen, der trotz seiner
empirischen Evidenz durch die verantwortlichen Politiker und die Mediendiskurse, die
ihnen als Echo dienen, verheimlicht oder ignoriert wurde, wodurch eine Be
st
immung
der sozialen und kulturellen Tragweite des
Phanomens erschwert wird: Es handelt sieh
weder um ein konjunkturelles Phanomen noch um eines, das nach streng technischen
oder administrativen Kriterien beurteilt werden kann; vielmehr bandelt es sich um
einen As
pek
t der Lebenswirklichkeit mit strukturellen Auswirkungen
auf
politischer,
okonomischer, demografischer und soziokultureller Ebene, die es zu erkennen und in
das soziale, politische und kulturelle Gefge des Landes einzubinden gilt.
Wir erleben somit ein Phanomen, das relativ einfach wahmehmbar
ist-
eine grund
legende Beobachtungsgabe und der gesunde Menschenverstand reichen in der Regel
aus - aber nur vergleichsweise zogerlicb akzeptiert wird. Wenn es eine Gewissheit
im Hinblick auf die nahe Zuklmft der spanischen Gesellschaft gibt, so ist es die ihrer
multiethnischen Zusammensetzung. Sie wird eine Gesellschaft sein, in der die ein
heimische Bevolkenmg - spanische
St
aatsbrge
r
die
auf
dem Gebiet des spanischen
Na
tionalstaats geboren wurden, sowie Kinder und Enkel von Spaniem inklusive de
rer, die eine andere Identitat innerhalb des spanischen Staats fiir sich beanspruchen)
- mit unterschiedlichen Gruppen von Immi
gr
anten zusammenleben wird. Durch ihren
Auslanderstatus wie auch durch Schwierigkeiten bei der Anpassung an lokale Sitten
und Gebrauche der nativen Mehrheit, sind diese im Verhaltnis zu den Einh
ei
mischen
in ihren Rechten eingeschrankt, da sie Trager eincr Kultu
r sind, in der sie bis in fort
geschrittene Altersstufen primar sozialisiert wurden. Eine dritte Kategorie, in
je
dem
Fall Spanier - de Jacto odcr de
ju
re - besteht aus Menschen, die in Spanien gebo
ren wurden, deren Eltem oder
GroJ3el
tem j
ed
och Immgranten sind, und die sich im
Aussehen bz
w.
kulturell deutlich von der Mehrheitsbevolkerung unterscheiden, mit
74
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der sie zwar zusammenleben und Beziehungcn unterhalten, dabei jedoch selbst zwn
berwicgcnden Teil in bikulturellen, multikulturcllen oder nterkulturellen Umgebun
gen des Zusammenlebens sozialisiert wurden (in Stadtviertel, Schule, Nachbarschaft,
peer group
.
Diese Situation ist natrlich nicht aufSpanien beschrankt. Sie findet sich
grundsatzlich in nahezu allen Gesellschaften dieses beginnenden Jahrhunderts, vor
allem aber in den so genannten ,westlichen Gesellschaften bzw. der ,Ersten Welt ,
in dencn ein so hoher Lebensstandard herrscht, dass davon Menschen aus der ,Dritten
Welt angezogen werden, die jegliche Hoffnung auf ein Entkommen aus der Annut
und Misere innerhalb ihrer Herkunftslander verloren haben.
Ein gutes Beispiel fr den Richtungswechsel, der sich im Hinblick auf die Situ
ation der Immigration in Spanien vollzogcn hat, ist dcr
Plan Estratgico de Ciuda-
dana e Integracin 2007 2010
(Strategischer Plan fr Brgerschaft und Integration
2007-2010) des spanischen Ministeriums lir Arbeit und Soziales der ersten Regie
rung Zapatero 2004-2008. Darin werden ausdrcklich die Bedeutung der Integrati
on der Einwanderer hervorgehoben sowie als Grundvoraussetzung integrative und
transversale Konzepte dcfiniert, die Brgerschaft und Gleichheit, Intcrkulturalitat,
Bidirektionalitat, gegenseitige Anpassung und den Dialog umfassen. Explizit wird
die Notwendigkeit formuliert,
glcichcrmaBen den sozialen Zusammenhalt aufder Grundlage gemeinsamer Verfassungsprinzi
pien sowie den Respekt und die Wertschtzung der DiversitlH zu gcwahrleisten (MTAS 2007,
184).
Daher wird nicht weniger nachdrcklich
die
Moglichkeit einer bloBen Assimilation
an die innerhalb der spanischen Bevolkerung dominierenden kulturellen Normen
vemeint, darber hinaus jedoch auch betont, dass
die Diverstat weder zu einer Entstehung in sich isolierter Gruppcn noch zu cincm ahistorischen
oder unkritischen VersHindnis der Kulturen fhren darf(MTAS 2007, 182f.).
2
Die Immigration von Ausliindern in den spanischen Medien
Die Migrationsstrome der Menschen waren seit jeher Gegcnstand besonderen Me
dieninteresses.
Der
Fremde und
der
Auslander dicntcn den Medien dabei stets
vielfltigen Zielen meist politischcr und ideologischer Natur. Dies lasst sich vor al
lem fr Lander mit starker nter- und intraterritorialer Migration wie den Vereinigten
Staaten von Amerika und Kanada sowie ab der Mitte des 20. Jahrhunderts fr die
entwickclten europaischen Lander feststcllen.
Die mediale Repdisentation der Wirklichkeit wurde dabei zum Schaufenster, in
dem alles dargestellt wird, was die Medien fiir den Konsum ihrer Klientel geeignet
halten. Die eigentliche Qualitat der Migration- vielfltig, pluralistisch und dvers und
aus sozialwissenschaftlicher Perspektive daher komplcx- wurde in der Vennittlung
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der Medien - der Interpretatoren -
durch
Reduktion auf
ein
ahistorisches, karikatures
kes, stereotypisiertes
und
anekdotisches
Phanomen
zu
einer
konsumierbaren
und
frag
wrdigen Lebenswirklichkeit transformiert. Diese Betrachtung trifft gleichcrmaf3en
auf edes beliebige europaische Land zu.
Im Fall Spaniens liefem die Parteispitzen mit ihren Wahlprogrammen, kurz- und lang
fristigen Parteiprogrammen
und
den regelmaBigen Meinungsumfragen zur Erstellung von
Brgerbarometem ein gutes Bild der Wahmehmung des Migrationsphanomens,
auf
die
sie vorwiegend analog zum vorherrschenden Medienecho reagieren (Zapata-BarreroNan
Dijk 2007). Tatsachlich ist die Zuwanderung jenseits der soziodemografischen Daten vor
allem ein Medienphanomen ersten Ranges. Als solches Medienphanomen fiihrt scine
bersetzung in die offentliche Meinung
zu
durchschlagenden Resultaten: Die Anzahl
an Nachrichten in Presse, Radio
und
Fernsehen, die Erscheinungsfrequenz und vor
allem die Aufbereitung, der sie in jedem dieser Medien untcrzogen werden, wirken
sich auf die Meinung der Leser, Radiohorer und Fernsehzuschauer in der Erzeugung
von Besorgnis, Vorsicht, Neid, Vorurteilen, Misstrauen und Ablehnung aus; alles an
dere al
so
als eine Haltung, die Annaherung, Kontakt, Vertrauen sowie eine natrliche
Ncugierde auf diejenigen, die ihr Leben
in
Spanien teilen, ermoglichen konnte.
In den Umfragen, die in den letzten Jahren durch das Centro de Investigaciones
Sociolgicas
CIS (Zentrum
iir
Sozialforschung)
3
in Spanien durchgefhrt wurden,
zahlt die soziale, okonomische und kulturelle Diversitat infolge der Zuwanderung
zu den groBtcn Problemen des Landes. Diese Mcinung (Cea D Ancona 2004, 2005a,
2005b, 2007; Colectivo lO 2005; Prez Yruela Desrues 2005, 2007) hat sich als ab
hangig vom Strom migrationsassoziierter Ereignisse sowie von ihrer Erwahnung
oder
Nichterwahnung in
den
Medien erwiesen,
von
denen
sie
entweder berbetont
oder
aber auf einen minimalcn Ausdruck reduziert oder ignoriert werden, und zwar nach
den Gesetzen eines kommerzialisierten Nachrichtenwesens, in dem am allerwenigsten
die eigentlichen Folgen zahlen: Desinformation und Realitatsverzerrung. In dcr For
schung zeigt sieh zum Beispiel, dass die orm der Medienreprasentation einer dcr am
haufigsten genannten Erklarungsansatze dafiir ist, dass die Spanier die Immigration
als problcmatisches Phanomen betrachten (Ban 2002, 2007; Casero 2004, 2005a,
2005b, 2007; Granados 1998, 2002, 2006, 2007; lgarta u.a. 2004, 2005, 2007; Lario
2006; Lorite 2004; Retis 2004, 2006; Santamara 2002, u.v.a.). Daher bieten die o.g.
Parteiprogramme
und
Meinungsumfragen
ein
trcffcndes Abbild
der
Wahrnehmung
des Phanomens. In den meisten
der
obcn angefiihrten U ntersuchungen wird nachge
wiesen, dass die Medien allgemcin, insbesondere aber die Presse, eine fundamentale
Rolle bei der Wiedergabe des Diskurses ber die Wirtschaftsimmigration spielen, ci
nes Diskurses, der auf eine Betonung der Probleme, die die Zuwanderer in den Gast
geberlandern verursachen, oder die Schwierigkeiten, mit dencn sie in ihrem Bemhen
um Akzeptanz ihrer Diversitat konfrontiert werden, abziclt. Parallel zur Arbeit der
Forscher entwickelten sich
im
Verlauf
der 90cr
Jahre des letzten Jahrhunderts allmah-
3 CIS: Barmetros. Centro de Investigaciones Sociolgicas. Madrid. Online unter http://www.cis.es/
76
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lich Moralkodizes, Redaktionsstatute, Tarifvertrage oder Stilbcher die besondere
Sensibilitat
im
Umgang mit Informationen und Meinungen diskriminierenden Inhalts
beZglich Rasse, Geschlecht, Sexualverhalten, Sprache, Religion oder nationaler oder
sozialer Herkunft vorschreiben.
3
Die lmmigration von Auslindern
in
der spanischen Presse
Zur Annaherung an den Einfluss, den die in der spanischen Presse publizierten Be
richtc
auf
die Wahmehmung und Beurteilung von Einwanderem sowie die daraus
resultiercnde Akzeptanz oderAblehnung ausben, stellen wir im Folgenden vier Fall
studien vor, die den Prozess der Integration beleuchten werden.
3.1. Fallstudie 1
Die erste Studie fhrten wir anhand von Daten durch, die durch das
Centro de Estu-
dios
y
Documentacin sobre
el
Racismo Mugak,
Zentrum fr Studien und Doku
mentation ber den Rassismus), online bereitgestellt werden
4
Aus den Berichten, die
zwischen l. Juni und 30. Scptcmber 2006 in vier dcr 22 Zeitungen erschienen, aus
denen sich der Pressespiegcl von Mugak (unterteilt in Leitartikel, Artikel/Kolumne,
Bericht, Interview, Leserbrief und ,Andere )
zusammensetzt El
Pas, El Mundo,
BC
und
La Vanguardia
- lassen sich folgende Schlsse ziehen:
Berichte ber Bootsftchtlinge nehmen mit
ei
nem Anteil von 37,8%
anden
Ge
samtnachrichten den crsten Platz ein, wodurch der Eindruck erweckt wird, dass
die Zahl der Immigranten, die ber den Seeweg ins Land kommt, sehr hoch
ist. Der ,lnvasionseffekt (Bootsflchtlingc, Todesflle und Verhaftungen)
und seine Auswirkungen auf die Kontroll- und Abwehrpolitik (Abkommen
mit
DrittUindem, Regulicrung der Migration und Schaffung von Haftanstal
ten) stechen deutlich a
us
dcr Menge der Nachrichten hervor. Somit erzeugt die
entsprechende Aufbereitung von Daten und Quellen den Wahmehmungseffekt
eines Massenphanomens. Vor diesem Hintergrund kann bezweifelt werden,
dass der Leser solcher Berichte lctztlich eine genaue Vorstellung davon hat,
wie viele M enseben aus Afrika kommcn. Sicher ist jedoch, dass die gelesenen
Infonnationen dazu beitragen, Verstandnis fur Grenzkontrollcn, Verhaftungcn
und Abschiebung zu generieren. Was der Lcser der Schlagzeilen abcr wohl nie
crfahren wrd, ist, dass der Grol3teil der illegalen Einwanderer nicht
in
Boo
tcn oder Kajaks, sondern ber Flughafen und Binnengrenzen ins Land gelangt.
Tatsachlich stellten die gemeldeten Personen aus dem gesamten afrikanischcn
Kontinent im von uns untersuchten Zeitraum (zur Erinnerung: l. Juni bis
4 http;//medios.mugak.eu/
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30. September 2006) nach den Angaben des Instituto Nacional de Estadstica,
INE (Nationales Institut
r
Statistik)
5
vom
l.
Januar 2005 gerade einmall9,2%
der ausHi.ndischen Bevolkerung, wahrend der Anteil dcr gerneldeten Personen
aus Sd- und Mittelamerika sowie der Karibik mit 38,3% genau das Doppel
te betrug.
Au
s den vorHiufigen Auslanderzahlen des INE zum l. Januar 2006
ergab sich wiederum folgende Verteilung: 16,6%
der
auslandischen Bevolke
rung stammte aus europaischen Land
em
auBerhalb
der
EU-25 gegenber 13,8%
aus Marokko und
5
aus den brigen afrikanischen Landem (INE 2006, 4f.).
Einwanderer aus europaischen Landem sind in den Medien demnach ,unsicht
bar ; sie stellen kein , Medienspektakel dar, ben keinen Einfiuss auf fremden
feindliche Impulse aus (in diesem Fall gehort der
,A
ndere zum weiBen und
christlichen , Wir ), sie
kommen
weder,
um
Verbrechen zu begehen, noch
um
,unser''
Territorium
zu
besetzen oder
von ,unserem
Sozialstaat
zu
leben. Die
statistischen Daten decken
sich weder
mit den Presseberichten noch mit dem
Meinungsbild der spanischen Bevolkerung ber die Herkunft der Immigranten.
Umgekehrt scheint die bereinstimmung zwischen veroffentlichten Berichten
und Umfrageergebnissen alles andere als ein Zufallsprodukt zu sein.
Ebenfalls ganz oben in der zahlenmaBigen Reihenfolge stehen Berichte ber
Meinungsau13erungen zur Regulierung der Migraton. Die Steuerung der Ein
wanderung ist laut Meinungsumfragen eines der grol3ten Probleme der spani
schen Gesellschaft und hat sich daher zu einem Thema der gesellschaftlichen
und vor allem politischen Debatten entwickelt. Als ergiebiges Wahlthema wurde
die Immigration in den letzten Wahlen, sowohl in den Kommunal- wie auch
Regional- und Nationalwahlen,
zu
einer politischen Angelegenheit hochster Re
levanz. Die
,Angst
vor
dem
Auslander setztc sich als Gegenstand des offentli
chen Interesses durch und fhrte auf staatlicher Ebene
zu
eranderungen in den
politischen und institutionellen Programmen der letzten Regierungen, indem als
PraventionsmaBnahmen Abkonunen mit den Herkunftslandem der Bootsflcht
linge geschlossen wurden (u.a. Marokko, Mauretanien, Senegal, Gambia und
Guinea-Bissau) . Der Richtungswechsel der Einwanderungspolitik in den Dis
kursen und Handlungen der Regierung ist besonders im Hinblick aufPositionen
zur Verscharfung der Kontrollen und Eindammung der Zuwanderungsstrome
wahrzunehmen.
Berchte ber Einwanderer als Strafrater lOsen, obwohl quantitativ weniger re
levant, einen Effekt aus, aus
dem
alle
nur
erdenklichen SicherheitsmaBnahmen
und demagogischen Wahlversprechen gespeist und rechtfertigt werden. Durch
die Wiedergabe von Originalaussagcn zustandiger Politiker und Polizeiorgane -
Hauptquellen fr Belege journalistischer Berichte -, die jedoch haufig aus dem
5 http://www.ine.es
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Kontext gerissen werden, spiegeln entsprechende Berichte cine informationelle
ServiliUit bzw. beunruhigende Komplizenschaft wider, wenn beispielsweise die
Gleichsetzung illegaler Einwanderer mit Terroristen, Verbrechem und Drogen
dealem bernommen wird. Die
Prasenz der Immigranten in den Schlagzeilen,
unabhangig ob als Tater oder Opfer eines Vcrbrechens, sichert ihnen durch
Nennung ihres Immigrationsstatus (Nationalitat, geografische Herkunft etc.)
einen wichtigen Platz in den kognitiven Kategorien und Modellen der Leser
dieser Schlagzeilen, iir die die Immigranten letztlich mit Ereignissen assoziiert
werden, die als problemhaft, konfliktgeladen oder kriminell gelten.
Wegen ihres Neuigkeitscharakters, aber auch wegen ihres Anteils von 5,6% an
allen Nachrichten der vier untersuchten Zeitungen, seien auch solche Berich
te erwahnt, die Konfiikte zwischen den verschiedenen Staatsbehorden bei der
Vcrwaltung der Migranten, vor allem derer afrikanischer Herkunft, offenlegen;
insbcsondere Konfiikte zwischen der Zentralregierung und den autonomen Re
gionen, die die Hauptempfnger der Bootsfl.chtlinge sind. Als ein direkt von der
Zentralregierung verwalteter Bereich, dcr kcine umfasscndcn Kompetenzen
:fr
die regionalen Regierungen vorsieht, wurde die Zuwanderung von Auslandern,
insbesondere die illegale, zu einem der heftigsten politischen Konfliktthemen,
vor allem wenn von den Oppositionsparteien gefhrte regionale Regierungen
sie als Waffe zur Unterrninierung der Zentralregierung instrumentalisieren.
An letzter Stelle stehen mit cinem Anteil von 4,8% der in den vier Zeitun
gen veroffentlichten Berichte die sozialen Raume fr Beziehung, Koexistenz
und Akzeptanz der Integration - Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit.
Sie stellen einen Informationsscrvice dar, wenn in Zeitungsberichten von
den unmenschlichcn Bedingungen die Rede ist, unter denen die Einwanderer
im Allgemeinen lcben: Sie wohnen in Elendsvierteln und Randbezirken der
GroBsUidte
eingepfercht in engen Raumen bar
je er
hygienischen Mindest
anforderungen, lcben unter prekaren Arbeitsverhaltnissen in der informellen
Wirtschaft odcr in Produktionsbereichen, die von der spanischen Bevolke
rung nicht besetzt werden, und unter sklavereiahnlichen Arbeitsbedingungen
mit Niedriglohnen, mangelhaftem bis fehlendem Arbeitsschutz und VerstoBen
gegen ihre Arbeitnehmerrechte. Dies wird vermutlich dadurch bedingt, dass
die Einwanderer in diesen beiden Aspekten ihrcr Beziehung zur angestammten
Bevolkerung am sichtbarsten und damit ,problematisch sind: Ihre spanischen
Mitbrger ertragen kaum ihre Anwesenheit, ihre Arbeitskollegen betrachten si e
als Konkurrenten in einem Land, in dem Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise
die Schwachsten treffen. Nachrichten, die die Einwanderer mit Bildung oder
Gesundheit in Verbindung bringcn, sind in den vier Zeitungen im Untersu
chungszeitraum auBerst scltcn. Daten zur Einschulung von Kindem mit Mig
rationshintergrund, Kursc und Tagungen zu interkulturellen Bildungsthemen,
Schwierigkeitcn dcr Kinder auslandischer Eltem bei der Eingliederung in das
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Bildungssystem sowie B
er
ichte ber , Ghettoschulen sind die wenigen Schlag
zeilen des Jahres 2006 ber den nach wie vor eher geringfgigen Anteil dieser
Gruppe an den spanischen Schulen. Da es sich bei den Immigranten um eine
vorwiegend erwachsene Bevolkerungsgruppe handelt, hatten die Nachrichten
vor allem SchulungsmaBnahmen innerhalb des nicht-fonnalen Bildungssystems
zurn Thema; meist Spanischkurse fiir Immigranten, die von nichtstaatlichen Or
ganisationen und/oder regionalen oder lokalen Behorden organisiert wurden.
3.2. Fallstudie 2
Um das Gewicht dcr formalen Bildung im Prozess der Integration der auslandischen
evolkerung zu verdeutlichen, haben wir auch diesmal
auf
die Mediendatenbank des
Centro de Estudios y Documentacin sobre el Racismo (Mugak)6 zurckgegriffen.
Hierfiir untersuchten wir Berichte aus dem Pressespiegel von Mugak vom l . Januar
2006 bis 31. Dezember 2007 aus den vier Zeitungen El Pas, El Mundo, El Peridico
de Catalua und La Vanguardia. Anh
an
d der thematischen Klassifizierung von Mugak
erstellten wir fiir
jede
Zeitung ein Diagramm der Kategorien zur Verdeutlichung des
Raums, den die Informationen zuro Thema Bildung - als Ort der Aufnahme, Bezie
hungspflege und Integration - und Zuwanderung einnehmen. In absoluten Zahlcn be
laufen sich die Berichte zur Migration in den vier Zeitungen a
uf
insgesamt 8.743, was
fiir den untersuchten Zeitraum von zwei Jahren einem Durchschnitt von 3 Nachricbten
pro Tag und Zeitung
ent
spricht. Infonnationen
der
K.ategorie ,Bildung' betragen in
den vier Zeitungen insgesamt 223, was
iir
den untersuchten Zeitraum von zwei Jab
ren einem Durchschnitt von 1 Nachricht in 3 Tagen pro ZeitWlg entspricht. Prozentual
betragt der An te il an Bildungsinformationen lediglich 2,6% aller Kategorien.
3.3. Fallstudie 3
Obwohl die Migrationsstrome nach Spanien durch eine dauerhafte Aufentbaltsabsicht
gekennzeichnet sind, entsprach die Politik
der
wechselnden spanischen Regierungen
bis heute der in den 70er Jahren in Europa vorherrschenden Einwanderungspolitik,
d.h einer Politik, die mehr aufdie Verwaltung als a
uf
die
In
tegration der Immigranten
ausgerichtet ist. Genau diese Politik und ihre Auswirkungen auf Bildung und Integ
ration pragen das Programm der Medien und ihrer Inhalte. Die Presse nimmt in ihre
Berichte eine sehr begrenzte Anzahl von Nachrichten auf, die Fragen der sozialen,
rechtlichen, politischen und kulturellen Anerkennung sowic der Koexistenz der Ein
wanderer behandeln.
6 h tp://medios.mugak.eu/
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Zur Feststellung der ,Anwesenheit/Abwesenheit von Bcrichten dieser Art in
dcr spanischen Presse haben wir
emeut
auf die Datenbank von Mugak zugegriffen,
um aus den dort vorgegebenen Kategorien ihre Haufigkeit quantitativ zu ennitteln.
Aus den 30 wichtigsten Kategorien, die Mugak anbietet (s. Zusammenstellung in An
hang 1 , wahlten wir diejenigen zehn aus, die innerhalb ihrer Themenbereiche ber
Ereignisse bcrichten, anhand derer sich die Medienrealitat der auslandischen Bevol
kerungsgruppen entwickelt und in denen die Beziehungs-
und
Integrationsraume der
Einwanderer aufgezeigt werden.
Untersucht wurdcn die folgendcn Kategorien: (1) Mcinungen zur Regulierung der
Migration; (2) Verordnungen zur Regulierung der Migration; (3) Regionale
und
lokalc
Initiativen
zur
Immigration; Meinungen; (4) Soziale Konflikte im offentlichen Raum;
(5) Institutionelle MaJ3nahmen; (6) Soziale, politische und okonomische Teilhabe; (7)
Fremdenfeindlichkeit - Diskriminierung - Rassismus; (8) Bildung; (9) Gesundheit;
( 1O Wohnen.
Der untersuchte Zeitraum liegt zwischen dem l. Januar und dem 31. Dezember
2008, als Stichprobe di
en
en alle Berichte, die in der ersten Woche der ungeraden Mo
nate veroffentlich wurden, a1so jewei1s
vom
crstcn bis siebtcn Tag der Monate Januar,
Marz, Mai, Juli, September und Novembcr. Die Bcrichte wurden fnf Zeitungen cnt
nommen: ABC
l
Pas
l
Mundo l Peridico de Catalunya und
La
Vanguardia.
Tabelle 1
Anzahl
der
veri)ffentlicbten
Berichte
Zeitung
proZeitung
1124 46
1129 2 39
l876
92
560
24
Aus den Daten in Tabelle 1 lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen, die unsere
Argumentationslinie sttzen: (a) Die Summe der Berichte ber die Migration in den
fnfZeitungen bclauft sich auf5.325 fr das gesamte Jahr 2008 (Januar bis Dezember),
was durchschnittlich 3 Nachrichten pro Tag und Zeitung entspricht; (b) die 228 Be
richte der zchn Kategorien, die innerhalb
dcr
scchs untcrsuchten Wochen analysicrt
wurdcn, weisen eine Haufigkeit von 1 Nachricht pro Tag und Zeitung auf ein Drittel
8
-
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der veroffentlichten Berichte innerhalb der 30 Kategorien); (e) die 22 Berichte der
Kategorie 8 (Bildung) entsprechen 1 Nachricht in 5 Tagen pro Zeitung bzw. nur einer
von 1OBerichten
der
fnfZeitungen zuro Thema Integration ausHindischer Zuwande
rer betrifft die K.ategorie ,Bildung ; (d) die beiden Kategorien 9 (Gesundheit) und 1
(Wohnen), die zusammen mit der Kategorie ,Bildung als signifikante Indikatoren fiir
die Integration einer Gruppe gelten,
err
eichen im Vergleich zur Bildung lediglich ein
Vierte} der Aufm
er
ksam.keit der Presse.
Als Beispiel fur die Anmerkungen in Absatz
,e
zur Kategorie ,Bildung ziehen
wir die Politik der
Junta de ndaluca
(Autonome Regierung von Andalusien) bei
der Forderung von Schlem mit Migrationshintergrund heran, um die durchgefiihr
ten MaBnahmen mit ihrem geringen Presseecho zu kontrastieren. Im Jahr 2001 fhrte
die Abteilung zur Forderung von Schlem mit Migrationshintergrund der
Direccin
General de Participacin y Solidaridad en la Educacin
(Amt fur Partizipation und
SolidariHit in der Bildung) Ziele und konkrete MaBnahmen ein, die sich in groben Z
gen in vier Bereiche zusammenfassen lassen (Consejera de Educacin y Ciencia de la
Junta de Andaluca 2001): a) Angleichung der Ausbildung auslandischer Kinder an die
Bedingungen der einheimischen Schl
er
(durch Informationen ber Schulverlaufund
verfgbare Mittel, Sensibilisierungskampagnen, Bereitstellung zusatzlicher Mittel und
Personal fiir S chuten mit einem hohen Anteil von Schlem mit Migrationshintergrund,
Zugang zur Schulspeisung, Einsetzung interkultureller Mediatoren etc.); b) Forderung
der Schulen bei der Entwicklung interkultureller Schulprojekte sowie der Anregung
von kulturellen Austauschprozessen (z.B. durch interkulturelle Weiterbildungs- und
SchulungsmaBnahmen fiir Lehrer und die Entwicklung interkultureller Unterrichts
materialien); e) Ausbau von Sprachfrderprograrrunen fr Spanisch (z.B. durch
di
e
Schaffimg temporarer Klassenzimmer fiir die Sprachfrderung und Vereinbarungen
mit gemeinntzigen Organisationen zur Untersttzung des Spracherwerbs); und d)
Sprachfrderung in der Muttersprache, damit die Schler die Kultur ihres Herkunfts
landes nicht vertieren (durch Fordermittel fr Sprachunterricht in den Muttersprachen
etc.). BekanntermaBen sind gute politische Absichten zwar eine Sache, die Umsetzung
jedoch eine andere. Tatsachlich zeigen Untersuchungen, dass zwar Sprachfrderpro
gramme
fiir ausHindische Schler und Initiativen zum Spracherwerb von Spanisch als
Zweitsprache mit hohem Aufwand betrieben, die Untersttzung interkultureller Bil
dung sowie die Verankerung entsprechender Inhalte in
der
Lehrerausbildung dagegen
auf
den zweiten Platz verwiesen wurden (Fernndez Surez 2008, Garca Castao u.a.
2007). Dennoch finden, wie sich in der folgenden Analyse der Presseberichte zum
Thema
zeigen wird, weder die politischen Bemhilllgen zur Forderung auslandischer
Schler noch die Untersuchungen
zum
Erfolg dieser Ma13nahmen ein angemessenes
Presseecho - weder im Hinblick auf die Anzahl entsprechender Berichte noch in Be
zug
auf
den Inhalt der Berichterstattung aus der Perspektive der Integration.
8
-
7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin
11/28
3.4. Fallstudie 4
Angesichts der vorangegangenen Darlegungcn wird das gcringc
Ausmaf3
dcutlich, in
dem die Presseberichtc das Verhaltnis der ausHindischen Bevolkerung zum formalen
Bildungssystcm widerspiegeln.
Um
bcr eine statistische Erfassung des Phanomens
hinaus zu ergrnden, worin der Gcgenstand des Informationsinteresses der spanischen
Presse im Bereich Bildung von Einwandcrcrn licgt, legen wir eine vierte Fallstudic
vor. Km-pus unserer Analyse sind Presseberichte aus den elektronischen Ausgaben
von v
ier
Tageszeitungen: El Pas (in den Ausgaben ,Nacional , ,Andaluca , ,Cata
lu a , ,,Pas Valenciano , ,,Pas Vasco und ,Madrid ),El Peridico de Catalua,
El
Mundo und La Vanguardia. Der ursprngli
ch
gewahlte Untersuchungszeitraum um
fasste die kompletten Jahre 2005, 2006 und 2007, Untersuchungsgegenstand waren
die Themen ,Einwanderer' und ,Bildung' in allen joumalistischen Genres und allen
Zeitungsrubriken mit Ausnahme der Rubrik Sport. Nach Zusammenstellung der Arti
kel, die unter beiden Kategorien erfasst wurden, wurde die Analyse
auf
Berichte der
jeweils zweiten Jahreshalften, d.h.
l
Juni bis 31. Dezember, eingegrenzt. In metho
discher Hinsicht war die statstische Reprasentativitat, wie bereits angedeutet, zweit
rangig gegenber den thematischen Kategoricn, die lnterpretationsansatze fr die Art
der medialen Darstellung von Kindern mit Migrationshintergrund an Schulcn liefern
konnen: Anzahl, geografische Herkunft bzw. die der Eltem, geografische Verteilung,
Verteilung nach Art der Einrichtung, Einreise- und Aufenthaltsbestimmungcn, insti
tutionelle MaBnahmen zur Fordcrung der
Integration (durch Behorden, Organisation
von Schulen und Lehrplanen), AuBerungen und Meinungen ber ihre Anwesenheit
an den Schulen, Aktionen bzw. Demonstrationen der Untersttzung oder Ablehnung
ihrer Gegenwart cte. Und nicht nur der Schler, sondern ebenso der Familien, des
schulischen Umfelds, der Beziehungen in Nachbarschaft, Gemeinde, Vierte} oder
Wolmort.
SchlieBlich konzentrierten wir uns iir
den
vorliegenden Artkel auf cines der ge
brauchlichstenjournalistischen Stilmittel, aufdie Schlagzeile des Nachrichtenbeitrags
in ihren verschiedenen Varianten: Dachzeile-Titel Titel Titel-Untertitel Dachzeile
Titel-Untertitel Dachzeile-Titel-Untertitel-Vorspann Titel-Vorspann. Fr diese Vor
gehensweise entschieden
wir
uns aus drei Grnden: (1), weil die Schlagzeilen
in
der
Regel thcmatisch sind, d.h. sie geben die Oberbegriffe
fiir die im Text behandelten
Themen an; (2) hat die Schlagzeile
die
primare Funktion, die im Nachrichtentext
dargestellte Ereigniskerte so zusammenzufassen, dass der Leser im Prinzip nicht den
gesamten Text lesen muss, um den Inhalt
zu
erfassen; (3) bieten Lexik, Syntax, Stil,
Rhetorik und Semantik der Schlagzeilen zusammen mit dem System symbolischer
und kulturellcr Verweise, auf die das Thema des Nachrichtenbeitrags Bezug nimmt,
hochst aufschlussreiche Elemente zur Analyse, um die Jntentionalitat der Einflussnah
me auf die Wahrnehmung des Lesers
zu
erfassen.
Unserc Auswahl an insgesamt 134 Ber
ic
hten wird in Tabelle 2 nach Zeitungen
aufgeschlsselt:
83
-
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Tabelle 1
El Pas (Nacional)
6
El
Pas (Andaluca)
19
El Pas (Catalua)
8
El Pas (Pas Valenciano) 4
El Pas (Madrid)
2
El Pas (Pas Vasco)
Aus der Analyse der Schlagzeilen der 134 Berichte Hisst sich mit hoher Wahrschein-
lichkeit
auf
die groben Zge schlieBen, die die Medien bei der Berichterstattung ber
in
Spanien lehende Einwanderer in ihrem Prozess der Eingliederung und Ausbildung,
sowohl innerhalb der obligatorischen als auch der freiwilligen Bereiche des Bildungs-
systems, entwerfen. Inhalt wie auch Stil, Wortschatz, Rbetorik und Stilistik solcher
Berichte ben einen enormen Einfluss auf das Verstiindnis des Integrationsmodells
aus, das sich in Spanien aus dem Bildungssystem heraus entwickelt.
3.5. Pressedarstellung von Schlern mit Migrationshintergrund als Problem
Der erste auffllige Aspekt, der allen Bemhungen zur Anerkennung der Immigranten
diametral entgegensteht, ist die H ufigkei
t
mit der auslandisc
he
Schler mit Problem-
begriffen belegtwerden, wahlweise durch expliziteAusdriicke oderdurch Wendungen,
die Vorsicht, Misstrauen, Argwohn, Wamung etc. implizieren. Das folgende Beispiel
stammt aus einer Qualitatszeitung, die fr ene seriase lnfonnationsvermittlung und
eine besonders strenge Ethik im Umgang mit der lmrnig
rat
ion bekannt ist:
84
[TitularNoticia]
Explosin del alumnado inmigrante
[Primer prrafo/Cuerpo noticia) Catalua vive una de las oleadas migratorias ms importantes en
los ltimos afios, fenmeno que las escuelas han notado sobremanera. .. ) [El
Pa
s (Catalua):
17/06/2005]
[Titel Nachricht] Explosionsartiger Anstieg ausliindischer Schler
[Erster Absatz NachrichtenkiJrper
Katalonien crlebt
einc
der groBten Migrationsftuten der
letz-
ten Jahre, cin Phanomen, das vor allern die Schulen zu spren bekornmen haben. (... )
-
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Dcr Begriff
,Explosion
in
der
berschrift
der
Nachricht fhrt den Leser dazu, den
gcstiegenen Anteil auslandischer Schler als unkontrollierbares und unerwartetcs
Phanomen
zu
bewerten, dessen Folgen nicht absehbar sind. Seine Wirksamkeit in dcr
Definition des beschriebenen Ereignisses wird zusatzlich durch die Verwendung rhe-
torischer Stilmittel
zu
Beginn des Nachrichtenkorpers verstarkt, die gleichennaf3en
auf eine undefinierte und unbestimmte wie auch bedrohliche
und
unvorhersehbare
Menge
(,oleada''.
,Flut')
und
darber hinaus
auf
den Ursprung der Migration (Mcer/
Boot/Afrika) verweisen.
Nicht weniger ,,problematisch klingt die Schlagzeile des folgenden Beispiels,
die einen Begriff enthalt, der ,Konflikt' und ,Konfrontation' innerhalb einer sozialen
Einrichtung suggericrt, deren ldentiti:itsmerkmale, ,katalanische Dorfschulen , kon-
kret genannt
und
legitimicrt werden, im Gegensatz zu einem
so
vagen und dennoch
bedrohlichen Phanomen wie der ,Immigration .
{Trtular Noticiaj La
escuela
rural
catalana
reclama ms personal
para
hacer frente a
la
inmigracin
[Primer prrafo Cuerpo noticia] La
escuela rural catalana necesita ms recursos humanos para
afrontar la diversidad cultural, una realidad que se ha incorporado desde hace poco tiempo a la
ya de por s especfica de la escuela rural. (... )
[La Vanguardia: 02/07/2005]
{Tzte Nachricht}
Die katalanischen Dorfschulen fordern
mehr
Personal zur Bewaltigung
der Immigration
[Erster Absatz Nachrichtenkorper]
Die katalanischen Dorfschulen benotigen mehr Personal,
um
die kulturelle Viclfalt zu bewaltigen, eine Situation, die innerhalb kurzer Zeit zur ohnehin spczi-
cllen Lage der katalanischen Dorfschulen hinzugekommcn ist. (
...
)
Die Intention des Autors scheint nicht den geringsten Verglech zwischen etwas so Ei-
gentmlichem und tief im katalanischen Wesen Verwurzelten wie den katalanischen
Dorfschulen und etwas
so
Fremdem und Entwurzeltem wie dcr lmmigration zuzulas-
sen. Obwohl
im
ersten Absatz des Nachrichtenkorpers nach
dem
Titel die Begriffe
der Konfrontation abgemildert werden, betont das Verb ,afrontar (,bewaltgen') cr-
neut die
,Gefahr ,
die die Immigration darstellt.
Mit
keiner Silbe werden die Kinder,
Jungen und Madchen mit Gesichtern und Namen erwahnt, die die Schulen bcsuchen.
Die Immigration wiederum wird lediglich mit einem unscharfen, mehrdeutigen
lUld
problembehafteten Bild belegt, das bestenfalls
mit
Armut und Bootsflchtlingen ver-
hunden wird, schlimmstenfalls jedoch durch Assoziation mit Kriminalitat, religiosem
Fundamentalismus oder Terrorismus verscharft wird.
Eine dritte Art von Berichten, die zu einer Problemwahrnehmung fhrt, sind die-
jenigen, die die Prasenz
von
Immigrantcn wiederholt mit
der
berlastung der schuli-
schen Infrastrukturen in Verbindung bringen:
8
-
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{Titular/Noticia]
21.000 alumnos comenzarn el
curso
en
barracones
[ltimo prrafo/Cuerpo noticia] Reagrupacin de inmigrantes. Claro que este curso empieza
con una incertidumbre clave. Nadie sabe exactamente cuntos nios inmigrantes llegarn en ene
ro a l
as
escue
la
s catalanas por reagrupacin familiar, consecuencia del ltimo proceso de regulari
zacin. Ni cmo esto afectar a la demanda de aulas. Durante
el
curso 2004-2005, se matricularon
en las escuelas catalanas 38.000 nuevos estudiantes, 22.000 de ellos de origen forneo.
[El Peridico de Catalua: 06/09/2005]
{Titel/Nachrichtj 21.000
Schler
beginnen das Schuljahr
in
Baracken
{Letzter A bsatz NachrichtenkiJrper Nachzug ausliindischer F amilienangehoriger.
N atrlich be
ginnt dieses Schuljahr mit einer groBen Ungewissheit. Niemand
weil
genau, wie viele Immig
rantenk.inder im Januar an katalanischen Schulen durch Familiennachzug infolge des jngsten
Legalisierungsprozesses eintreffen werden. Ebenso wenig ist abschbar, wie sich des
auf
den
Bedarfan Klassenraumen auswirken wird. Im Schuljahr 2004/2005 wurdcn an den katalanischen
Schulen 38.000 neue Schler cngcschult, davon 22.000 auslandischer Herkunft.
Die Nachrichtenschlagzeile enthalt keinen Hinweis darauf, dass die Ursache fiir die
Notunterbringung von 21.000 Schlem in der Prasenz ausHindischer Schler liegt. Der
Leser solcher Berichte ist jedoch bereits daraufkonditioniert, Negativmeldungen ber
UnzuHinglichkeiten der Infrastruktur oder organisatorische Defizite zu Beginn jedes
Schuljahres auf der Grundlage von Kategorien und Erklarungsmodellen zu nterpre
tieren, die si eh
jah
rlich wiederholen. Daher muss
er
lediglicb den Text berfliegen, um
im letzten Absatz die Erklarung
fiir
dieses Problem zu finden, namlich den Nacbzug
ausUindischer Familienangehoriger
und
den Anteil ausUindischer Kinder von 22.000
der insgesamt 38.000 Schler.
En weiteres Beispiel aus einer anderen katalanischen Zeitung weist dieselbe Pra
gung auf:
{Titulo/Noticia]
La escuela y es multicultural
[Subttulo] a presencia
de
133.000 alumnos inmigrantes agrava los dficits escolares
[La Vanguardia:
09/09/2007]
[Titel/Nachricht]
Die Schule ist schon multikultureU
{Untertitelj Der Antei/ von 133.000 auslandischen Schlem verschiirfl die schulischen Defizite
Der Problemcharakter wird mit neuem Elan reproduziert, wenn die Presseschlag
zeilen
in
der Statistik eine treue Verbndete und willige Gehilfin finden. Unter dem
Deckmantel der Objektivitat und im Schutz von Daten aus legitimen und legitimierten
Quellen werden wiederholt und bedenkenlos statistischc Angaben zitiert. Ebenso wie
das Phanomcn der Migration in seiner Gesamtheit als Massenphanomen und darnit als
problematisch fur die spanische Gesellschaft dargestellt wird, nehmen Hinwcisc
auf
86
-
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die Prasenz auslandischer
Schler an
den
Schulen
dasselbe praventive
Schema
an,
indem sie die sozialen, politischen, arbeitsbezogencn oder
kulturellen
Probleme
aus
andcren Bereichen dcr Gesellschaft durch die Angabe von Statistiken und Kennzah
len imitieren.
Der
standige Gebrauch
von
Begriffen wie ,,Immigranten
oder
Aus
lander
zur
Beschreibung einer
vorwiegend
minderjahrigen Bevolkerungsgruppe,
die
zudem
mehrheitlich in Spanien geboren wurde,
sagt vie
l
ber
die
Betonung
aus,
mit
der der
Rechtsstatus ihrer
Eltem-
und
damit wiederum
der
Kinder
-
mit
den
sozialen
Kontexten der Eingliederung, Beziehungsaufnahme und Integration verknpft wird
von denen dcr schulische Bereich einer dcr offensichtlichsten ist.
[Titulo] Andaluca acoge a
un 250 o
ms de alumnos extranjeros
que
en 2000
[ l
Pas-Andaluca: 17/01/2005]
[Tite ] Andalusien schult 250o o mehr ausUindische Schler ein als
im
Jahr
2000
Beachtlich
an der
folgenden
Nachricht
ist
der
Ton, mit
dem in der
Dachzeile
der
Inhalt
angckndigt wird:
Die Bildung steht vor einer
Herausforderung, die
ber den
Plural
hinausgeht, in
dem
ihre Probleme prasentiert werden, die j edoch aus nichts anderem
besteht als der Prasenz ,ausHindischer Schler, die zu Tausenden berraschend an
kommen, d.h. ohne
Vmwamung
,
unerwartet
und, natrlich, als Eindringlinge,
gegen
die das Bildungswesen allenfalls
seine
hochsten Diplomatieknste auffahren
kann
, da
es
sieh ja
um
eine
Herausforderu
ng handelt:
[Antettulo] LOS RETOS DE
LA
EDUCACIN
[Titulo} Cinco mil alumnos
por
sorpresa
[Subtitulo} El 80% de los estudiantes que
se
matriculan a
mit d
de curso son inmigrantes
[ a Vanguardia: 13/06/2006]
[Dachzeile} HERAUSFORDERUNGEN FR DIE BILDUNG
[Ttel}
5.000 berraschend eingetroffene Schler
[Untertitel} 80% der Schler, die in der Mitte des Schuljahres eingeschult werden,
sind
lmmi
granten
Im brigen zeigt die Nachricht eines der bestimmenden Merkmale der Migration,
namlich
die
Mobilitiit - die der
Familicn
der Schulkinder - ftir die das Schulsystem
mit
seinen Organisationsstrukturen,
Lehrcm
und LehrpUinen nicht gerstct ist.
Ein
Mangel an
Voraussicht
anhand der mchr
oder
minder bewussten
-
in jedem
Fall
un
haltbaren -
Annahme
dass
es
sieh
bei der Migration um
ein vorbergehendes
Phano
men
handclt, das die
bestehenden
Strukturen
unseres
Schulsystems
nicht
verandcrn
darf. Das Ergebnis 1st, dass eine konjunkturcllc Vcranderung durch den unkontrollier-
87
-
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ten Zustrom unezwartet
er
Schler zu einem strukturellen Problem des Aufuahmesys
tems wird, weil dieses System die Lebenswirklichkeit der a
usHindischen Einwande
rer nicht bercksichtigt. Durch ihre Verkennung wird diese Lebenswirklichkeit dann
regelma.Big zum Problem, wenn sie in Erscheinung tritt und
i r
verfassungsmafiiges
Recht
auf
Anerkennung geltend macht.
Einer ahnlichen diskursiven Linie folgt auch der nachste Bericht, der wie der vor
herige in der Tageszeitung
La Vanguardia
aus Barcelona erschienen ist:
[Antettulo]
LA
VUELTAALCOLE
[Titulo]
La nueva Catalunya inicia el curso
[Subtitulo} Uno de cada ocho
al
umnos
de
los colegios e institutos catalanes es extranjero
[Entradil a] El alumnado de origen extranjero se ha
mu
ltiplicado por cinco en seis afias y suma
ms de 12
0.000 nios, c
omo
reflejo del aumento de la creciente inmigr
ac
in.
[La Vanguardia:
71 912 61
[ achzei e] ZURCK IN DER SCHULE
[Tite ]
Schulbeginn
im
neuen Katalonien
[Untertitelj Jeder achte Schler an
de
n katalanischen Schulen ist Ausliinder
[Vor
spann]
Der Anteil von Schlern auslandischer Herkun
ft
ist
in
sechs Ja
hr
cn
auf
das Fnffacbe
gesticgen und betragt nun rnehr als 120.000 Knder,
ei
ne Folge des zunchrnendcn Ansti
eg
s der
Inunigraton.
Obwohl der Begriff ,auslandisch zur (identifizierenden) Bezeichnung der nicht-spa
nischen Schler juristisch korrekt sein mag - jedenfalls solange der Junge oder das
Madchen tatsach
lich
dieser Egenschaft entspricht, ein Aspekt, bei dem der Journalist
sich mit der Verwendung des Ausdrucks , Schler auslandischer Herkunft vorsichtig
am Rand der zu ezwartenden Korrektheit bewegt
- ,
und auch wenn von Kindem die
Rede ist, ist dennoch eine deutliche Absicht
zur
Markierung und Hervorhebung durch
Begriffe vorhanden, die berraschende Proportionen zeichnen: wegen der Schwierig
keit, sie auf verstandliche Weise fr den Durchschnittsbrger zu bersetzen;
,jeder
achte Schler - sind das viele
oder
wenige? In Bezug worauf? Alannierende Zahlen
spiele ( ... . . ist in sechs Jahren a
uf
das Fnffache gestiegen .. .
sowie
eine Redundanz
( oder ein Pleonasmus?), die den Effekt der Multiplikation verstarkt
( , ..
zunelunenden
Anstiegs der Immigration ) sind weitere Beispiel
e.
Zusammenfassend lasst sich feststellen, dass in den bcrschriften d
es
Nacbrich
tengenres, das innerhalb d
er
fi.ir
diesen Abschnitt gesammelten Berichte absolut ber
wiegt, nicht die bestehenden Schulstrukturen problematisiert werden. Sie scheitem
88
-
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an der Tatsache, dass der Zugang dcr auslandischen Bevolkerung zu jedwedem of-
fentlichen Dienst wcscntlichc Vcrandcrungcn in seiner Organisation mit sich bringt.
Solche Verandcrungen sind haufig cinc Quellc von Kon:flikten und Spannungen, die
ausschlieBiich der Ankunft von Auslandem zugeschrieben werden, wahrend sie in
Wirklichkeit jedoch das Resultat von Mangeln sind, die bereits vor dieser Ankunft
vorliegen und die sie lediglich
zu
Tage frdert. Eine Erklarung dafiir, dass die Ein-
schulung von Kindem mit Migrationshintergrund so
grol e
Probleme darstellt, liefem
zum Beispiel Schulnetzwerke, die aus soziookonomischen Grnden strikt segregiert
sind, sowie schlecht ausgestattete Schulen, die nicht ber die erforderlichen Mittel
verfgen, um erfolgreich den Anforderungen der verschiedenen Formen der Diversi-
tat in Gestalt von Auslandem, aber auch anderen) zu begegnen
Wegen der bereinstimmung mit den Ausfiihrungen in diesem Kapitel stellen wir
zur wciteren Veranschaulichung des Themas eine vollstandige Meldung aus der anda-
lusischen Ausgabe von
l
Pas vor:
[Antettulo]
SUSPENSO
[Ttulo]lnmigracin
[Cuerpo/Noticia]
Un
estudio desarrollado por investigadores de Universidad de Granada revela
que ni la escuela, ni el profesorado, ni los currculos acadmicos terminan de estar preparados
para afrontar el fenmeno de la inmigracin,
debido
a la persistencia
de
conductas segregacio-
nistas, as como de prejuicios y estereotipos que fomentan incomunicacin e incomprensin y
generan discriminacin.
[El Pas Andaluca:
20/12/2005]
[Dachzei/e]
SPANNUNG
[Titcl] Immigration
[Nachrichtenkorper] Laut einer Studie von Forschern der Universitiit Granada sind wcder die
Schulen ooch die Lehrer lUld Lehrplane wirklich darauf vorbereitet,
das
Phanomen der Einwan-
derung
zu
bewaltigeo. ies liege an
immer noch
ausgrenzenden Verhaltensmustem
sowie
an
Vorurteilcn und Stereotypen,
die
durch Kommunikationsmangel uod Verstaodnislosigkeit
zur
Diskriminierung fuhrcn.
Angesichts dieser Realitaten bleibt jede lntegrationspolitik eben
bloB
dies, namlich
Politik.
Die Problcmatik der Prasenz der Kinder mit Migrationshintergrund an den Schu-
len erhalt einc neue Dimension, wenn diese Priisenz aus der Perspektive des schuli-
schen Misserfolgs, den sie angeblich verursacht, evaluiert wird. Eine Variante dieser
Dimension ist die Beeintrlichtigung des gesamten Systems:
[Ttulo] Tras las causas del fracaso escolar
[Subttulo] La media de xito acadmico desciende con la llegada masiva de inmigrantes
[La Vanguardia:
15/11/2005
[Tite/]
Der Hintergrund des Schulversagens
[Unterzeile] Die durchschnittliche schulische Leistung sinkt unter dem massiven Zustrom von
Einwanderern
9
-
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Eine andere Variante ist die Stigmatisierung von Schulen mit hohem AusHinderanteil
als Schulen, die zum Scheitem ihrer Schler verurteilt sind.
[Antetitulo} EL RETO
DE
LA INMIGRACIN 1 Las consecuencias en el sistema educativo
[Titulo) Cuando en las clases no queda ningn alumno espaol
[Subtitulo] En las aulas de algunos centros
pbli
cos todos
los
estudiantes son
ex
tranjeros
[El Mundo: 08/ 10/2007]
[Dachzeile] DIE HERAUSFO
RDER
UNG DER IMMI
GRA
TJON
Die
Folgen.fiir das Bildungs-
wesen
[Tite/} Wenn es in der Klasse kein einziges spanisches ] jnd mehr gibt
[Untertitel] In
den Klas
senzimmern
mancher
offentlich
er
Sc
hul
en
sind
al/e Schii/er Ausliinder
Eine Folge dieser Stigmatisierung ist die Konzentration au
sHi
ndischer Schler anden
offentlichen Schulen und in der Folge die Flucht spanischstammiger Schler an
Pri-
vatschulen centros privados concertados, prvate Schulen mit offentlicher Finanzic-
rung):
[Ttulo}
Desbandada en
la
escuela pblica
[S
ubttulo} Los centros de la Comunidad han perdido 20 000 alumnos en favor de la privada y la
concertada en una legislatura
[El Pafs-Madrid: 25/06/2007]
[Tite/} Fluchtwclle aus den ijffentlichen Schulen
{U
nterti
tel} Die offe
ntlichen
Schulen in Madrid hab
en
innerhalb
einer
Legislaturperiode
20 000
Schler zugunst en
der privaten Schulen
ver/oren
So zeigen die angefhrten Beispiele, wie die Presse eine Realitat widerspiegelt, die
sich allmahlich in der offentlichen Meinung u r h und zwar wird dem traditio-
nellen Unterschied zwischen den offentlichen und den privaten (staatlich geforderten)
Schulen in Spanien (die sich durch die Vorstellung des ,Zentrums und durch ihre
traditionelle Klientel unterscheiden) ein weiterer Unterschied hinzugefgt, der die
offentlichen Schulen nach und nach in Ghettos verwandelt, wo diejenigen Zuftucht
suchen, die von den privaten Schulen abgelehnt werden . Daher nehmen Nachrichten
zu diesem Aspekt zu:
90
[Ttulo]
E173o/e de los alumnos inmigrantes va a un centro pblico
[La Vanguardia:
23
/ 11 2006]
[Tite
} 73 o
der
Schler mit Migrationshintergund besuchen eine Offentliche Schule
[Antetftulo} A FONDO LA SEGREGACION ESCOLAR
[Ttulo] El reto de frenar la proliferacin de escuelas gueto
[El Mundo:
10/06/2007]
[Dachzeile}
HINTERGRUND
1
DIE
SCHULISCHE SEGR.EGATION
[Titel) Die Herausforderung der Eindammung von Ghettoschulen
-
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Angesichts der Lage ist die Verwaltung dabei, Mai3nahmen zur ausgewogeneren
Ver-
teilung dcr Schler mit Migrationshintergrund zwischen den beiden Schulsystemen
zu crgreifen, wie etwa die Gewahrung von Fioanzhi
lf
en
fi.ir
die konzertierten Schulen
je eingeschultem auslandischem Schler oder erhhten Kontrollmal3nahmen zur Um
setzung der gesetzlichen Bestimmungen wie z.B. der bedingungslosen Aufnahme von
Schlem, kostenlosem Schulbesuch und der Unabhangigkeit der Schler von dem
jewe
iligen Schulleitbild.
[Ttulo] El Govern dar ayudas para escolarizar extranjeros
[El Mundo:
29/06/2006]
[Tite/]
Katalanische Regierung
gewahrt
Finanzhilfen
zur
Einschulung
vo
n Auslindern
[Ttulo} Maragall
propone concertar ms colegios si acogen inmigrantes
[Subttulo}
El
conse
ll
er
de Educaci pide centros
priv
ados
en
barrios con extranjeros. Las
polticas
para
reequilibrar la situacin no dan ms de s, asegura.
[ l
Peridico de Catalua:
19/10/2007)
[Tite/} Maragall
schUigt die offentliche Finanzierung von
privaten
Schulen vor, die Immi
granten aufnehmen
[Untertitel) Der katalanische Bildungsminister fordert die Schaffung von Privatschulen in Stadt
vierteln mit Auslandem. Die politischen Moglichkeiten, um die Lage wieder ausgeglichcn zu
gesta1ten, seicn noch nicht ausgereizt , versichert er.
3.6. Positive Pressedarstellung von Schlern mit Migrationshintergrund
Im Gegensatz zu der problematischen und problematisierenden Perspektive, die bis
her dargestellt wurde und die nach Anzahl der Berichte
W1d
Art der Darstellung der
Ausbildung von Schl
em
mit Migrationshintergrund berwiegt, gibt es ebenfalls
Berichte, Standpunkte und Perspektiven, die die lmmigration positiv im Sinne einer
Bereicherung der spanischen Gesellschaft behandcln:
[Ttulo] Los escolares ms pequeos y los inmigrantes nutren el aumento del alumnado
[La Vanguardia:
12/09/2006]
[Titelj
ABC-Schtzen
und Immigranten starken
den Anstieg der Schlerzahlen
[ Antettulo]
Educacin. De los 1.102.257 alumnos que comenzarn las clases la prxima semana
el 11% son extranjeros. Uno de cada cinco colegios ser bilinge
[Ttulo} Los inmigrantes sostienen las aulas
[ l Mundo:
07/09/2007]
[Dachzeilej
Bildung. Von den 1. 02.257 Schlem , die nachste Woche das Schuljahr beginnen,
sind 1
1
Auslander. Jede finfte Schule ist bilingual
9
-
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20/28
[Tite\] Die Inunigranten erhalten die Schulklassen
[Titulo] La mitad de
los
inmigrantes que tienen entre
6
25 aiios contina estudiando
[La
Vanguardia:
071
07
12006]
[Tite ]
Die Hi.lfte der lmmigranten zwischen 6 und 25
Jahren
lernt weiter
[Ttulo]
El repunte de la natalidad llega a
primaria
[Subtitulo] El alumnado aumenta por quinto ao consecutivo, habr 21.000 nuevos profesores
[ l
Pas: 11109/2006]
[Titel] Die geburtenstarken Jahrglnge kommen an die Grundschule
[Untertitel] Die Scblerzahlen sind im fnften Jahr in Folge gestiegen, 21.000 neue Lehrer wer-
den eingestellt
Trotz der Begeisterung, die Schlagzeilen dieser Art bei Gutmenschen auslosen mogen,
die der Ansicht sind, dass sich durch die Feststellung der demografischen Bedeutung
der
Immigration die Geburtenrate
steigem Hisst-
die unabhangig davon
in
einem Land
mit fortschreitender beralterung nach wie vor kritisch ist - und dass dadurch die
Gleichheit aller Menschen anerkannt
wird
,
ba
siert dieser Aspekt dennoch
auffalschen
Pramissen, die sich im Wesentlichen auf drei Saulen sttzen: 1) Die spanischen Ge-
sellschaft hat sich innerhalb krzester Zeit in eine multikulturelle Gesellschaft ver-
wandelt es wird angenommen, dass ni e zuvor unterschiedliche Bevolkerungsgruppen
und Kulturen auf spanischem Territorium koexistiert haben); 2) sind es die Kulturen
der
nach Spanien eingewanderten auslandischen Bevolkerungsgruppen, die den Wan-
del ausgelst haben; 3) liegt alledem die Vorstellung zugrunde, dass die ausHindi-
schen Zuwanderer eine andere Kultur als die der Spanier besitzen und auch pflegen,
die ebenso wie ihre Trager zweifelsfrei erkannt, identifiziert und benannt werden kann.
Diese falschen Pramissen werten die Bedeutung der Integration auf der Grundlage
eines Gutmenschentums ab, das die Immigration lediglich aus instrumentellen Ge-
sichtspunkten positiv sieht. Vorrangig ist dabei die Vorstellung, dass die Prasenz
der
ausHndischen Bevolkerung prinzipiell deshalb positiv ist, weil sie demografische u.a.
Missstande der spanischen Gesellschaft ausgleicht; praktisch keine Erwahnung finden
dagegen der Beitrag und die potenzielle Dynamik der Integration nicht Assimilation),
die sich daraus fr die gesamte Gesellschaft
und
besonders fr das Bildungswesen
ableiten lassen.
4
Fazit
In Spanien zeichnet sich derzeit eine neue Dimension
der
Divcrsitat ab, die immer
sichtbarer
und
medienprasenter wird: Sie manifestiert sich in den Bedingungen
der
Aufnahme, Unterbringung und Integration der Zuwanderer aus dem Ausland sowie
in der
darauf
ausgerichteten Politik in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Arbeit und
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Wohnen. Bei dieser Dimension handclt es um die Organisation der Diversitiit der Ein
wanderer - einer Diversitiit, die direkt proportional zu jeder einzelnen einreisenden
Bevolkerungsgruppe mit ihren Traditionen, ihrcr Rcligion, ihrer Sprache und ihren
Regeln des Zusammenlebens ist. Die Herausforderung fr die spanische Gesellschaft
besteht nun darin, Mechanismen des Zusammenlebens und der Unterbringung zu
schaffen, die dieser Diversitiit gerecht werden - und zwar Mechansmen, die ver
hindem, dass die Diversi
ti:i t
zur ungleichen Vcrteilung von Rechten und Pflichten der
Brger, unabhangig von ethnischer oder geografischer Herk:unft, fhrt.
Die spanische Gesellschaft und insbesondere die Medien stehen dabei vor eincr
vielschichtigen Herausforderung: Entweder die Schicksale derer, die
ihr
Leben beim
Versuch nach Spanien einzuwandem verlieren,
zur
Zerstreuung zu benutzen und die
pro
blematischen Aspekte der Immigration zu bctonen - Invasion unseres Landes,
Angst und Kriminalitiit (Banden, Drogenhande
l
Prostitution, Marginalisierung),
Konkurrenz
auf dem Arbeitsmarkt, Konflikte im Zusammenleben, berlastung und
Zusammenbruch offentlicher Dienste wie Gesundheits- oder Bildungswesen, ber
nahme offentlicher Raume wic StraBen,
PHi
tze, Stadtviertel etc. - , oder urngekehrt
die Vorteile der Einwanderung aus demografischer, okonomischer und kultureller
Sicht zu prasentieren und anzuerkennen, dass wir eine multikulturelle Gesellschaft
sind und schon immer waren, und die Prasenz von Einwanderem nichts weiter als
eine Verstarkung der Diversitat darstellt.
Bis vor kurzem war die Prasenz ausUindischer Kinder mit Migrationshintergrund
- als Vertreter ciner durch Assimilation einfach zu handhabenden Diversitat - so un
problematisch, dass die Gelegenheiten, in den Medien Schlagzelen zu machen, bis
lang sehr begrenzt waren. Obwohl es sich immer noch
um
einen verhaltnis
maf3ig
geringen Anteil an Berichten handelt, nimmt ihre Zahl derzeit jedoch linear zu. Es
scheint daher angebracht, diesen Anstieg, vielmehr jedoch das mediale Echo an sich
sowie dessen Auswirkungen
auf
die offentliche Meinung zu untersuchen.
Da sich die spanische Einwanderungspolitik gezwungenermaBen und innerhalb
relativ kurzer Zeit andem musste, und zwar von ciner strikten Kontrolle und Ein
dammung der Migrationsstrme hin zu Ansatzen zurAufuahme und Integration die
ser Strome, sollte die Presse die Anderung dieser Ansatze wiedergeben. Die Schule
und der Verfassungsauftrag zur Schulbildung von Jungen und Madchen aus anderen
Landem und Kulturen zu den gJeichen Bedingungen we jene mit Eltern spanischer
Staatsangehrigkeit ist zweifellos ein privilegierter Raum, in dem sich die Fortschrit
te der besagten Aufnahme- und Integratonspolitik beobachten und bewerten lassen.
Folgenden Forschungsbedarfmochten wir mit der vorliegenden Arbeit festhalten:
Analyse des Mediendiskurses in der spanischen Presse
im
Hinblick a
uf
den proble
matischen oder unproblematischen Charakter, mit dem in Zeitungsberichten die Ein
glicderung - Ankunft, Aufnahme, Betreuung - von Kindern und Jugendlichen
in
das
Bildungswesen behandelt wird, deren Eltem AusHinder sind oder waren, die sich aus
wirtschaftlichen Grnden in Spanien niedergelassen haben.
Anstelle eigentlicher Schlussfolgerungen mochten wir an dieser Stelle folgcnde
berlegungen prasentieren, die fr uns einen wichtigen Beitrag zu den Theorien zur
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schulischen Integration und ihres Echos in den Medien darstellen: (a) Auch wenn die
Anwesenheit von Schlern mit Migrationshintergrund n den Schulen bisher keine
gravierenden Probleme verursacht hat (nicht einmal in den Fallen, in denen es Kon
flikte ber das Tragen von Kopftchem gab), kann sie dennoch bereits vorhandene
Schulprobleme
verscharft haben, was aber nicht in den Kategorien der Schlagzeilen
vorzukommen scheint, weil di es entweder nicht wahrgenommen wird oder weil ein In
teresse an der Perpetuierung einer konflikt- und problemgeladenen Stirnmung besteht;
(b) ist es notig, dass si eh sowohl AusHinder (Einwanderer) als auch ihre Gemeinschaf
ten wie Schulen, aber auch Gemeinderate, Nachbarschafts- und Eltemvereinigungen
etc., in gemeinsamen Projekten engagieren, aus denen wechselseitige Beziehungen
auf der Basis grundlegender Gleichheit entstehen, dass sie daraus kreative kulturelle
Synthesen,
Dritt-Kulturen,
schaffen und dass sie Strategien gegenseitiger Anpassung
und Umstellung formulieren und dartiber hinaus auch die lokalen, regionalen und na
tionalen Medien mit einbeziehen, damit sie nicht fortwahrend die Realitat an ihre Ds
kurse anpassen.
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Frank Baasner Hrsg.)
Migration und lntegration
in
uropa
)
Nomos
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26/28
layout: Silvia Wientzek
Waltraut Kruse
Die Deutsche Nationalbibl iothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet ber
http:/
dnb d-nb.de abrufbar.
1
Auflage 2010
Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden
2010
Printed in Germany. Alfe Rechte
auch die des Nachdrucks von Auszgen der fotomechanischen Wiedergabe und der
bersetzung vorbehalt
. Gedruckt auf
al t
erungsbestandigem Papier.
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nhaltsverzeichnis
FRANK BAASNER
Einleitung ....................................................................................................... 7
MURIELLE MAFFESSOLI
Zuwanderung und Integrationspolitik in Frankreich ................................... 3
WoLFRAM
VoGEL
Die Migration
im
Hintergrund
Strukturen
der
Integrationspolitik in Deutschland ...................................... 43
CHRISTOPHE BERTOSSI
GroBbritannien ............................................................................................. 57
ANTOLIN GRAl'. ADOS MARTNEZ F JAVIER GARCA CASTAO
MARTA RA.'IADOS
LERMA
Die Integration von Schlem mit Migrationshintergrund im Spiegel
der spanischen Presseberichte ...................................................................... 73
BER. 'l'HARD PERCHINlG
Immigration nach sterreich - Geschichte, Demographie und Politik ....... 97
FRANK BAASNERILuCIA CANTINI
Einwanderung - Integration: Traditionen und Brche im
italienischen Diskurs ................................................................................... 117
LAURE MICHON
Immigration und Integration in den Niederlanden .................................... 137
MARIA Jos
CAsA NovA
Einwanderungspolitik in Portugal:
Von Assimilation zu aktiver Integration ....................................................
5
FLEMMING MJKKELSEN
Integration und Integrationspolitik in Danemark 1965 bis 2009 ............... 167
PIETER BEVELANDER SOFIA RNNQVIST
Migration und Integration in Schweden .................................................... 187
5
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ALEKSANDRA GRZYMALA-KAZLOWSKA
Die Europttisierung der Einwandererdiskurse in Polen:
Bilder und Identitaten ......................... ... . ..... ....................... ................. . 199
J AKOB VON
W
EI
ZS
CKER
Die enge PfortePrioritaten fiir die europaische Migrationspolitik ..... ... .
225
I N
ES
M I
CHALOWSKI
lntegratonstests oder Assimilationstests? Ene deutsche Inhaltsanalyse 241
JOAQUN RODRGUEZ ALVAREZ
Sprache Nation Integration: der Fall Kataloni
en
......... ..... .. .................. 263
MARIA
JOS
CASA NOVA
TERESA
SEABRA
Integrationspolitiken
ftir
Einwanderer und ihre Nach.kommen
im offentlichen Schulsystem Portugals ............... ............... .............. ...
..... 283
MAXIMIUA
N M LLER-
HARLIN
Die lntegrationsgipfel der Bundeskanzlerin und
der N ationale Integrationsplan. Genese Funktion Kritik ........................ 299
CHRI
STOPHE B ERTOSSI
Ethnizitat in den franzosischen Berufsarmeen .........................
...........
313
FRAN
CESCO CARCHEDI G.
MTTURA
M. RlNALDINI
Arbeitseinwanderung in Italien
Nachdenken ber
15
konfiiktreiche Jahre ................................................. 323
Abkrzungsverzeichnis ............................................ ..................... ............. 34 5
Zu den Autoren .............
....................... ....
................................. ...... .... 349