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Grundlagen der Programmarbeit

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Das Jahr im Rückblick

I 129

1. JanuarDie ZDFmediathek war im Jahr 2010 so erfolg-reich wie nie. Im Vergleich zum Vorjahr verzeich-nete sie eine Nutzungssteigerung von 70 Prozent. Das Videoangebot erzielte im vergangenen Jahr durchschnittlich 23,35 Millionen Sichtungen pro Monat. Die ZDFmediathek wurde 2010 außerdem mehrfach ausgezeichnet, und zwar mit dem De- signpreis der Bundesrepublik Deutschland, mit dem Preis des Deutschen Design Clubs und mit dem Red Dot Award. Auch die tivi-Mediathek für Kinder bekam einen Red Dot Award.

2. Januar»Inspector Barnaby« ermittelt wieder. Auch in den drei neuen Folgen der britischen Krimireihe klärt der Ermittler mit charmanter Selbstironie und fei-nem Humor Mordfälle in der fiktiven Grafschaft Midsomer. Die Filme basieren auf Motiven der preisgekrönten Romane Midsomer Murders von Caroline Graham.

4./6. JanuarDie zweiteilige Reportage »Chinas Grenzen: Abenteuer vom Ussuri bis zum Hindukusch« zeigt das Reich der Mitte aus neuen Blickwinkeln. Asi en-Korrespondent Johannes Hano war Zehn-

tausende von Kilometern in China unterwegs und hat dabei Meere, Dschungel, Hochgebirge, Kultu-ren und politische Systeme erforscht, wie sie un-terschiedlicher nicht sein könnten.

7./14. JanuarZum zehnjährigen Jubiläum gibt es gleich eine Doppelfolge von »SOKO Leipzig«. In zwei Mal 90 Minuten muss das Team um Kriminalhauptkom-missar Hajo Trautschke (Andreas Schmidt-Schal-ler) einen Mord im Escort-Gewerbe aufklären. »SOKO Leipzig« gehört zu den erfolgreichsten Krimireihen im ZDF.

8. JanuarMaite Kelly und Theo West widmen sich in der neuen Dokutainment-Reihe »Da wird mir übel« der Frage nach den Tricks der Lebensmittelindustrie. Dabei gehen sie immer wieder an ihre Grenzen und entlarven schonungslos, was dem Verbrau-cher vorenthalten werden soll.

9. JanuarDie »ZDF SPORTreportage« feiert Jubiläum: Seit mehr als vier Jahrzehnten informiert das Magazin die Zuschauer jeden Sonntag mit Reportagen, Nachrichten und Interviews über das aktuelle

ZDF­Chronik 2011

Nomaden in der Inneren Mongolei

Theo West und Maite Kelly

Das Jahr im Rückblick

2011.Jahrbuch130 I

Sportgeschehen. Zahlreiche namhafte Sportjour-nalisten haben die frühere »Sportreportage« im Laufe der Jahre moderiert: Klaus Angermann, Michael Antwerpes, Arnim Basche, Jochen Bouhs, Sissy de Mas, Wolfram Esser, Christa Gerke, Bernd Heller, Rolf Kramer, Dieter Kürten, Magdale-na Müller, Hermann Ohletz, Günter-Peter Ploog, Wolf-Dieter Poschmann, Oskar Wark und Thomas Wark. Zum aktuellen Moderatorenteam gehören Rudi Cerne, Norbert König und Kristin Otto.

11. JanuarDie Doku-Fiction »2030 – Aufstand der Jungen« knüpft an den erfolgreichen Dreiteiler »2030 – Auf-stand der Alten« vom Januar 2007 an, indem er das gesellschaftlich brisante Thema des demo-grafischen Wandels fortführt. Der Film basiert auf wissenschaftlichen Studien und zeigt junge Men-schen als Opfer eines Staates, der keine Vorsorge

betrieben hat und im Jahr 2030 der jungen Gene-ration durch die hohen Kosten für Renten, Alters- und Gesundheitsversorgung die Luft zum Atmen nimmt. Neben Lavinia Wilson, Bettina Zimmer-mann und Barnaby Metschurat in den Hauptrollen spielen unter anderen Kathrin von Steinburg und Ralph Herforth. Autor und Regisseur ist wieder Jörg Lühdorff.

13. Januar»Der Bergdoktor« öffnet wieder seine Praxistüren und löst knifflige medizinische Fälle vor der spek-takulären Landschaft der Tiroler Bergwelt. Mit einer 90-minütigen Auftaktfolge beginnt die neue Staffel, in der neben Hans Sigl in der Titelrolle er-neut Heiko Ruprecht, Monika Baumgartner, Ronja Forcher, Siegfried Rauch, Natalie O’Hara und viele andere mitspielen. 13 weitere Episoden schließen sich an den Auftaktfilm an.

14. JanuarDie Spezialeinheit der Wiener Wasserschutzpoli-zei »SOKO Wien« wird zu neuen Einsätzen geru-fen. 13 neue Folgen mit Stefan Jürgens, Gregor Seberg, Lilian Klebow, Dietrich Siegl und Maria Happel in den Hauptrollen versprechen spannen-de Unterhaltung. In der ersten Folge »In bester Gesellschaft« lässt sich Revierinspektor Penny Lanz (Lilian Klebow) undercover als Dozentin in ein Eliteinternat einschleusen, um dort diskret zu ermitteln.

»Der Bergdoktor« mit Hans Sigl und Pia Baresch

Dieter Kürten

Bettina Zimmermann in »2030 – Aufstand der Jungen«

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18. bis 21. JanuarZum 90. Geburtstag der »Dichterin der unbe-stimmbaren Beklemmung« (Graham Greene), Pa-tricia Highsmith, zeigt 3sat vier Filme, die nach den Büchern der berühmten Schriftstellerin aus Texas entstanden sind. Den Auftakt macht »Der Schrei der Eule« von Claude Chabrol.

23. JanuarIn einer sechsteiligen Reihe präsentiert das ZDF die »Millenium«-Trilogie des schwedischen Best-sellerautors Stieg Larsson. Die Verfilmungen der Romane Verblendung, Verdammnis und Verge-bung werden jeweils in zwei 90-minütigen Teilen ausgestrahlt. Das Bindeglied der drei Filme bildet die Persönlichkeitsentwicklung der unterschiedli-chen Charaktere der beiden Hauptdarsteller, Mi-kael Blomkvist, gespielt von Michael Nyquist, und Lisbeth Salander (Noomi Rapace).

25./26. JanuarMarkus Schächter kündigt in Mainz an, dass seine Amtszeit als Intendant des ZDF am 14. März 2012 endet. Er strebe keine weitere Amtszeit an. Zu der Mitteilung des Intendanten, nicht mehr für eine dritte Amtszeit zur Verfügung zu stehen, sagt der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Kurt Beck: »Mar-kus Schächter ist ein hervorragender Intendant für das ZDF. Er hat den Sender finanziell auf eine so-lide Basis gestellt, das Haus programmlich für die Zukunft fit gemacht und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die erforderliche Motivation gegeben. Deshalb bedaure ich, dass er im kommenden Jahr ausscheiden möchte (…). Der Nachfolger oder die Nachfolgerin übernimmt in jedem Fall ein gut bestelltes Haus und wird von der erfolgreichen Arbeit von Markus Schächter profitieren.« Rup-recht Polenz, Vorsitzender des Fernsehrats, wür-digt ebenfalls die Leistungen des Intendanten: »Schächter ist ein wichtiger Vordenker für den öf-fentlich-rechtlichen Rundfunk, ein erfolgreicher Medienmanager und leidenschaftlicher Pro-gramm-Macher. Er hat das ZDF in seiner Amtszeit programmlich, technisch und wirtschaftlich nach vorne gebracht und so die Weichen für die digita-le Zukunft des Unternehmens gestellt.«

26. JanuarDas ZDF stellt zwei Untersuchungen zum tragi-schen Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch in der »Wetten, dass ..?«-Sendung vom 4. Dezember 2010 vor. Intendant Markus Schächter unter-streicht, dass das wissenschaftliche Gutachten von Professor Brüggemann wie auch die interne Untersuchung der Wette gezeigt hätten, »dass der Unfall auf eine Verkettung unglücklicher Umstän-de zurückzuführen ist. Alle Beteiligten auf Seiten des ZDF wie auch des Teams von Samuel Koch haben die Wette verantwortungsbewusst, gründ-lich und gemeinschaftlich vorbereitet. Die notwen-digen Sicherheitsmaßnahmen waren eingehalten. Das Ergebnis realtiviert nicht unsere Verantwor-tung, aber es zeigt, dass kein schuldhaftes Verhal-

Noomi Rapace und Michael Nyqvist als ungewöhnli-ches Ermittlerpaar

Jacques Penot in »Der Schrei der Eule«

2011.Jahrbuch132 I

ten zu dem Unfall geführt hat. Trotzdem müssen wir im Nachhinein die Einschätzung des Risikos kritisch bewerten und daraus Konsequenzen für die Zukunft ziehen. Die Auswahl der Wetten wird künftig nach strengeren Kriterien als bisher erfol-gen.«

Die »Küstenwache« bekommt in der derzeit lau-fenden Staffel Verstärkung. Der Hamburger Musi-

ker und Theaterschauspieler Andreas Dobberkau alias Marten Feddersen löst in der Folge »Der Neue« Elmar Gehlen ab, der in der Rolle des Lei-tenden Maschinisten und Polizeioberkommissars Wolfgang Unterbaur in den vorzeitigen Ruhestand geht.

28. Januar Rainer Hunold ist in vier neuen Folgen der Krimi-reihe »Der Staatsanwalt« zu sehen. Zum familiären Ermittlerteam gehören wieder Marcus Mittermayer als Hauptkommissar Thomas Reuther und Fiona Coors als dessen Lebensgefährtin Kommissarin Kerstin Klar. In Episodenrollen sind unter anderen Oliver Stokowski, Max Riemelt, Rosemarie Fendel, Udo Wachtveitl, Nadeshda Brennicke, Alexander Beyer und Simon Licht zu sehen.

Krimiserienschöpfer Dick Wolf, Vater der erfolgrei-chen Serie »Law & Order« und der beiden Ableger »Criminal Intent« und »Law & Order New York«, hat

seine Fühler nach Europa ausgestreckt. 20 Fol-gen der neuen Krimiserie »Law & Order Paris« sind nun im ZDF zu sehen. Ganz im Stil ihrer amerikanischen Vorbilder und mit einem Schuss französischem Charme müssen die beiden Profi-ler Revel (Vincent Perez) und Savigny (Sandrine Rigaux) ihre Fälle lösen. Da die Chemie zwischen beiden stimmt, ist diese Kombination ein Erfolgs-rezept.

1. FebruarDer langjährige Auslandskorrespondent Dietmar Barsig ist tot. Er war bei seinem Eintritt ins ZDF im Jahr 1979 zunächst in der »heute«-Redaktion tätig und wurde zwei Jahre später Redakteur im Lan-desstudio Baden-Württemberg. Von 1990 bis 1995 war er Redakteur im Landesstudio Schles-wig-Holstein und dort auch für Skandinavien und das Baltikum zuständig. Die Zuständigkeit für die baltischen Staaten behielt er auch, als er 2002 die Leitung des Studios Warschau übernahm. 1992 erhielt Barsig den litauischen Verdienstorden.

1./8. Februar In der zweiteiligen Dokumentation »Reise ins Ver-gessen – Leben mit Alzheimer« beschäftigen sich die Autoren Uta Claus und Bodo Witzke mit einer der größten menschlichen und finanziellen Her-ausforderungen für unsere Gesellschaft, dem Thema Alzheimer. Länger als ein Jahr haben die beiden Autoren Menschen in den unterschiedli-

Dietmar Barsig

»Küstenwache« mit Rüdiger Joswig, Denis Petkovic und

Andreas Dobberkau

»Law & Order Paris« mit Ermittler-duo Vincent Perez und Sandrine

Rigaux

I 133Das Jahr im Rückblick

chen Stadien der Demenz und deren Angehörige begleitet.

7. FebruarDas »ZDF-Morgenmagazin« bekommt ein neues Moderatorenpaar für die Frühschiene: Anja Heyde – bereits bekannt im »ZDF-Morgenmagazin« sowie im »blickpunkt« – und Mitri Sirin, Moderator des »ZDFwochen-journals« und der »heute«-Nachrichten im »ZDF-Morgenmagazin«. Auch die Sendung »heute nacht« bekommt eine neue Mo-deratorin. Ina Bergmann moderiert im wöchentli-chen Wechsel mit Normen Odenthal die späte Nachrichtensendung. Ihre Aufgaben in den Nach-mittagssendungen der »heute« übernimmt die bisherige »heute nacht«-Moderatorin Kay-Sölve Richter.

7. bis 20. FebruarDie Alpinen Skiweltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen sind das herausragende Ereignis des Sportwinters. In bewährter Form teilen sich ZDF und ARD die Liveberichterstattung in den beiden WM-Wochen und erstellen darüber hinaus als Hostbroadcaster das Internationale Signal für mehr als 40 TV-Sender und Radiostationen in aller Welt. Dabei hat ein optimales Bild- und Informati-onsangebot oberste Priorität. Mit bis zu 36 Kame-ras werden die Rennen auf der Kandahar-Strecke produziert. Darüber hinaus stehen Open-Air-Stu-dios und zahlreiche Mixed-Zonen-Positionen für Moderation und Liveinterviews zur Verfügung. Alle Rennen und Siegerehrungen werden live und – inzwischen Standard bei ZDF und ARD – in brillan-ter HD-Qualität produziert.

10. bis 20. FebruarDas wichtigste internationale Filmfest in Deutsch-land, die Berlinale, steht auch in diesem Jahr beim ZDF als Hauptmedienpartner der Filmfestspiele wieder im Mittelpunkt zahlreicher Sondersendun-gen. Neben der täglichen Berichterstattung in den aktuellen Nachrichten- und Informationssendun-

gen werden die Eröffnung und die Verleihung der »Bären« in 3sat live und im Hauptprogramm in der Wiederholung gezeigt. Das Kulturmagazin »as-pekte« widmet sich in zwei Regelsendungen und in einer Sondersendung ausführlich dem Gesche-hen in Berlin. Auch das 3sat-Magazin »Kulturzeit« berichtet werktäglich über Stars, Filme und High-lights. Begleitend zur Berlinale zeigt 3sat Filme mit Jurypräsidentin Isabella Rosselini und zur Berlina-le-Sektion »Kulinarisches Kino« die Filmreihe »film, food and taste«.

13. Februar3sat startet das neue wöchentliche Magazin »über:morgen«. Jede Woche widmet sich »über:morgen« einem Thema, das von besonde-rer Relevanz für die Zukunft ist. Die Themenpalette ist dabei weit gefasst: Es geht um Fragen der Energieversorung und des Umweltschutzes, um Veränderungen in unseren Alters- und Sozialstruk-turen, um Migration und den Umgang mit Armut. Moderator der Sendung ist Hubert Nowak.

13./14. FebruarDer fiktionale Event-Zweiteiler »Schicksalsjahre« erzählt eine bewegende Lebensgeschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, frei nach den Er-innerungen Vom Glück nur ein Schatten von Uwe-Karsten Heye. Maria Furtwängler verkörpert in der Hauptrolle Heyes Mutter Ursula, die ihre Familie mit Standhaftigkeit durch schwere Zeiten bringt.

Maria Furtwängler als Urusla Heye

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15. FebruarMit dem Dokumentarfilm »Das Drama von Dres-den« erinnert das ZDF zum Jahrestag des Bom-bardements der Elbmetropole an die düsteren Tage im Februar 1945. Der Film zeichnet den Un-tergang Dresdens im Feuersturm vom 13. auf den 14. Februar 1945 nach. Anhand ausgewählter Schicksale erleben die Zuschauer, wie die Ein-wohner Dresdens von dem Angriff überrascht wurden und in Todesangst die Nacht im Bomben-keller verbrachten.

Nach seinem Einzug in die Kabarettsendung »Neues aus der Anstalt« geht Frank-Markus Bar-wasser alias Erwin Pelzig mit seiner Talkshow »Pelzig hält sich« auf Sendung. Bewaffnet mit einer enthemmenden Bowle, lädt der Unruhestif-ter im Karohemd Politiker, Wissenschaftler und interessante Menschen nach München ein. Weil Pelzig die Welt immer etwas anders betrachtet, sind auch seine Fragen anders. Das führt zu geist- und humorvollen Gesprächen: Bei »Pelzig hält sich« regiert das Kabarett in Gesprächsform.

17. Februar»Jüngere Zuschauer mit öffentlich-rechtlichen An-geboten zu erreichen, ist eine wesentliche Zu-kunftsfrage, nicht nur für das ZDF«, so Ruprecht Polenz, Vorsitzender des Fernsehrats. Dabei ver-lange aber der öffentlich-rechtliche Auftrag, mit vielfältigen Inhalten zum Meinungsbildungspro-

zess – auch der Jüngeren – beizutragen. Im Rah-men eines internen Workshops des Fernsehrats diskutieren Fernsehratsmitglieder mit nationalen und internationalen Experten sowie den Pro-grammverantwortlichen die Erreichbarkeit von jüngeren Zuschauern. »Mit den Digitalkanälen sowie den Onlineangeboten sind die Strukturen geschaffen worden, um Jüngere gezielt anzuspre-chen. Diese Chance muss das ZDF nutzen und neue Gefäße mit jungen Inhalten füllen«, so Rup-recht Polenz.

18. FebruarNoch nie haben Fernsehzuschauer in Deutsch-land so lange ferngesehen wie im Jahr 2010. Mit 223 Minuten stieg die durchschnittliche tägliche Sehdauer auf Rekordhöhe. Die bisherigen Höchst-werte aus den Jahren 2006 und 2009 mit jeweils 212 Minuten wurden damit deutlich übertroffen, teilt Intendant Markus Schächter dem Fernsehrat in Mainz mit. Die ZDF-Medienforschung sieht für den überraschend deutlichen Anstieg der Seh-dauer mehrere Gründe. Zum einen steigt der An-teil der Haushalte, die vom bisherigen analogen zum digitalen Fernsehempfang wechseln, konti-nuierlich an (um 41 Prozent gegenüber 2009). Zum anderen haben die beiden großen Sporter-eignisse des Jahres 2010 – die Olympischen Winterspiele in Vancouver und die Fußball-Welt-meisterschaft in Südafrika – zum Anstieg der Sehdauer beigetragen. Darüber hinaus hielt die kalte Witterung im Januar und Februar sowie im Dezember 2010 die Menschen mehr als sonst vor dem Fernseher in den eigenen vier Wänden fest.

Die Produktion der Auslandstudios ist in den ver-gangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Dies teilt Intendant Markus Schächter während der Sit-zung des Fernsehrats mit. 29 985 Programm-Mi-nuten wurden im Jahr 2010 insgesamt von den 18 Auslandstudios produziert. Der Stellenwert der Auslandsberichterstattung im ZDF werde sich »angesichts der sich immer wieder ändernden

Frank-Markus Barwasser

I 135Das Jahr im Rückblick

weltpolitischen Verhältnisse und der wirtschaftli-chen Globalisierung weiter erhöhen«, kündigt der Intendant an.

Intendant Markus Schächter kündigt den Start der mobilen Applikationen für die ZDFmediathek an. »Wir werden unsere Internetportale schrittweise auch als Apps für die derzeit größten Plattformen, also für Smartphones und Tablets, Apple und An-droid, bereitstellen.« Die neuen digitalen Endgerä-te und die Verbreitung des mobilen Internets hät-ten in den vergangenen Jahren zu ganz neuen Möglichkeiten geführt, erläutert Schächter in einem Schreiben an den Fernsehrat. Ziel sei, be-stehende ZDF-Angebote auf wichtige Plattformen zu bringen – und zwar in einer Form, die die Vor-züge der jeweiligen Plattform für Nutzer vollstän-dig zur Geltung bringt.

Die sieben Landtagswahlen, der Deutschlandbe-such des Papstes im September sowie der G20-Gipfel anfang Juni in Cannes gehören zu den politischen Großereignissen, über die der Ereig-nis- und Dokumentationskanal PHOENIX 2011 umfangreich berichten wird. Der von ZDF und ARD gemeinsam betriebene Sender setze in die-sem Jahr außerdem einen wichtigen Programm-akzent beim Thema Frauen, kündigt Markus Schächter vor dem Fernsehrat an. Zur Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen im Sommer würden soziale und politische Hintergründe beleuchtet. Programmlich werde sich PHOENIX rund um den zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. Sep-tember 2001 in den USA außerdem ausführlich mit den nationalen und internationalen Folgen beschäftigen.

Der Fernsehrat nimmt die Programmbeschwerde von Herrn H. L. vom 26. April 2010 zur Sendung »Frontal 21« vom 20. April 2010 zum Anlass, um Folgendes festzustellen: Der Fernsehrat ist der Auffassung, dass »Frontal 21« in seinem am 20. April 2010 ausgestrahlten Beitrag »Kampf ums

Gymnasium« ein kontroverses Thema aufgegrif-fen und beleuchtet hat. Der Fernsehrat erinnert in diesem Zusammenhang an die Selbstverpflich-tungserklärung des ZDF 2009 bis 2010: »›Frontal 21‹ wird weiterhin den politischen und gesell-schaftlichen Prozess in der Bundesrepublik Deutschland auf allen Ebenen analytisch und in-vestigativ aufarbeiten sowie nach dem Konzept der News Analysis, ergänzt durch eine bewusst zurückgenommene und distanzierende Haltung des Moderators kritisch begleiten.« Zum wissen-schaftlichen Streitstand wurde ein einseitiger Ein-druck erweckt. Die Vorgabe der Selbstverpflich-tung zur Moderation ist nicht eingehalten worden.

Fast 40 Jahre nach der deutschen Erstausstrah-lung gibt es in ZDFneo ein Wiedersehen mit Kirk, Spock, Pille, Uhura, Sulu und Scotty. Die von 1966 bis 1969 produzierte Serie »Raumschiff Enterpri-se« läuft erstmals in einer komplett digital rema-sterten Fassung, die so im Free-TV noch nie zu sehen war.

19. FebruarDas »heute-journal« verändert sein Sendungsde-sign. Statt der bisherigen Weltkarte bilden künftig fünf Globen den virtuellen Bildhintergrund. Damit können die Moderatoren in unterschiedlichen Ka-merapositionen präsenter und häufiger in Nahein-stellungen gezeigt werden. Außerdem wird die Darstellung von Erklärgrafiken durch großformati-

Marietta Slomka und Heinz Wolf präsentieren das »heute-journal« in neuem Design

2011.Jahrbuch136 I

ge Bildillustrationen für die Zuschauer noch an-schaulicher gemacht. »Im weiterentwickelten De-sign kommen die Moderatoren – unser wichtig-stes Bindeglied zu den Zuschauern – intensiv zur Geltung. Die Persönlichkeit der Moderatorinnen und Moderatoren wird stärker in den Vordergrund gerückt. Marietta Slomka und Claus Kleber haben an Bewegungsfreiheit gewonnen«, meint Chefre-dakteur Peter Frey.

20. FebruarAndrea Ballschuh moderiert erstmals die Sen-dung »sonntags – TV fürs Leben«. Die gebürtige Dresdnerin wird das Magazin künftig im Wechsel mit Gert Scobel moderieren. »sonntags – TV fürs Leben« greift Themen aus dem Spektrum von Religion und Gesellschaft auf. Das Magazin will zur gesellschaftlichen Diskussion beitragen und gibt Impulse zur eigenen Lebensführung.

Deutschlands erfolgreichster Krimiproduzent, Hel-mut Ringelmann, ist tot. Der Produzent berühmter Krimiserien wie »Derrick«, »Der Alte« und »Der Kommissar« stirbt im Alter von 84 Jahren in sei-nem Haus in Grünwald. Intendant Markus Schäch-ter bezeichnet Ringelmann als einen der wichtig-sten Produzenten aus der Gründerzeit des deut-schen Fernsehens und als »Vater des deutschen TV-Krimis«. »Helmut Ringelmann hat mit seinen Ermittlern Fernsehlegenden erschaffen; seine Fi-guren Oberinspektor Derrick, Kommissar Keller

und Kriminalhauptkommissar Köster haben auch ihn zur Legende gemacht.«

21. FebruarIn 35 neuen Folgen der vielfach ausgezeichneten Serie »In Treatment – Der Therapeut« muss Psy-chotherapeut Dr. Paul Weston (Gabriel Byrne) in

3sat neben den Problemen seiner Patienten auch noch seine eigenen Schwierigkeiten in den Griff bekommen.

23. FebruarDas ZDF und die Fachhochschule Mainz haben einen neuen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Darin werden die Rahmenbedingungen für ge-meinsame Projekte, unter anderem auch Weiter-bildungsangebote und Aufbauqualifizierungen, definiert. Die Partner vertiefen mit dem Vertrag ihre

Helmut Ringelmann und »Der Alte«, Rolf Schimpf

Andrea Ballschuh

»In Treatment – Der Therapeut«: Gabriel Byrne und Michelle Forbes

I 137Das Jahr im Rückblick

Zusammenarbeit im Rahmen des Medienkonsor-tiums »CME – Consortium Media Education«, das im April 2009 von der Fachhochschule Mainz und dem ZDF ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser Initiative ist es, die Attraktivität des Hochschul-raums Rheinland-Pfalz für exzellenten Medien-nachwuchs zu steigern.

23. Februar bis 6. MärzMit der Nordischen Ski-WM steht in der norwegi-schen Hauptstadt Oslo ein weiterer Höhepunkt der Wintersportsaison auf dem Programm. Wie bei anderen Sportgroßereignissen teilen sich ZDF und ARD die WM-Berichterstattung. Für das ZDF moderiert Sven Voss die Wettbewerbe im Ski-springen. Für die Analyse der Wettbewerbe steht Skisprunglegende Jens Weißflog bereit. Im Lang-laufstadion führt Moderator Yorck Polus durchs Programm. Mit den Kommentatoren Stefan Bier (Skispringen), Volker Grube (Nordische Kombina-tion) und Peter Leissl (Langlauf) setzt das ZDF auch am Reportermikrofon auf seine bewährten Kräfte.

25. FebruarHauptkommissar Bruno Schumann (Christian Berkel) vom Berliner Landeskriminalamt ermittelt wieder. In vier neuen Folgen der Krimireihe »Der Kriminalist« ist das bewährte Team um den Krimi-nalhauptkommissar, bestehend aus Kommissarin Alex Keller (Maya Bothe) und Inge Tschernay

(Antonia Holfelder), sowie in den ersten beiden Folgen Schumanns langjähriger Vertrauter Kom-missar Henry Weber (Frank Giering) erneut im Einsatz. Nach dem plötzlichen Tod des Schau-spielers im Sommer 2010 wurde dieser ab der dritten Folge durch den Kriminalbeamten Max Winter (Janek Rieke) ersetzt.

4. MärzWirtschaft in 3sat hat einen neuen Namen: »makro«. Jeden Freitagabend berichtet das neue Format aus dem globalen Wirtschaftsdschungel. »makro« versteht sich im Sinne einer Großaufnah-me, geht nah ran an die Menschen, die mit ihren Entscheidungen und Fähigkeiten Wirtschaft ma-chen und informiert im wöchentlichen Wechsel als aktuelles, von Eva Schmidt moderiertes Livema-gazin oder als vertiefende Wirtschaftsdokumenta-tion.

6. März»Inspector Barnaby« ermittelt wieder. Wie ge-wohnt, klärt der britische Ermittler, gespielt von John Nettles, auch in den fünf neuen Folgen der

Krimireihe bedächtig und mit feinem Humor Mord-fälle unter den eigenwilligen Bewohnern der fikti-ven Grafschaft Midsomer auf. In der ersten Folge »Leben und Morden in Midsomer« finden Off-Road-Sporttouristen eine halb verweste Leiche im Wald.

Kommissar Winter (Janek Rieke) ist der Neue im Team von Bruno Schumann (Christian Berkel)

Sergeant Jones (Jason Hughes), Inspektor Barnaby (John Nettles) und Guy Sandis (Simon Williams)

2011.Jahrbuch138 I

8. MärzIn der fünfteiligen Abenteuerreportage »Der Wett-lauf zum Südpol: Deutschland gegen Österreich« erleben die Zuschauer, wie sich ein deutsches und ein österreichisches Team auf den Spuren von Robert Falcon Scott und Roald Amundsen ein Rennen zum Südpol liefern. Jedes Teammitglied muss einen 70 Kilogramm schweren Schlitten auf Skiern durch das ewige Eis ziehen, täglich 40 Ki-lometer weit. Außerdem muss das Zelt aufgebaut und Wasser zum Schmelzen gebracht werden. In der letzten Folge, »Die Entscheidung«, wird schließlich das Rätsel gelöst, welches der beiden Teams die letzten Reserven mobilisieren und das Rennen gewinnen konnte.

10. MärzDer Berliner Schriftsteller Ingo Schulze ist als dies-jähriger Träger des Mainzer Stadtschreiber-Litera-

turpreises feierlich in sein Amt eingeführt worden. Wie seine Vorgänger wird der 27. Mainzer Stadt-schreiber mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadt-schreiberwohnung im Mainzer Gutenbergmuse-um beziehen. Der mit 12 500 Euro dotierte renom-mierte Literaturpreis wird seit 1984 jedes Jahr von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergeben.

12. MärzDie fünfte Staffel der Familienkrimiserie »Da kommt Kalle« startet mit einem Neuen im Ermitt-lerteam. Oberkommissar Lukas Hoffmann von der Kieler Kripo, dargestellt von Max Woelky, ermittelt

in der Folge »Freunde für immer« zum ersten Mal gemeinsam mit den Flensburger Kollegen Olli Kottke (Marek Erhardt) und Oskar Neuhaus (Mike Hoffmann) unter der Leitung von Pia Andresen (Sabine Kaack). »Da kommt Kalle« wird seit 2006 im ZDF ausgestrahlt.

17. MärzDas Hamburger PK 21 bekommt Verstärkung: In 30 spannenden Folgen gehen erstmals Polizei-hauptmeisterin Claudia Fischer (Janette Rauch) und Polizeimeister Tarik Coban (Serhat Cokgezen) in der Polizeiserie »Notruf Hafenkante« auf Streife. Sie sind das dritte Ermittlerteam im Polizeikom-missariat. Zusammen mit ihren Kollegen ermitteln sie in 30 spannenden Folgen.

Claudia Beitsch auf dem Weg zum Südpol

Kalle und die Kommissare Kottke (Marek Erhardt) und Hoffmann

(Max Woelky)

Stadtschreiber Ingo Schulze

I 139Das Jahr im Rückblick

17. bis 20. MärzWie in jedem Jahr ist 3sat auch diesmal wieder vor Ort in der Glashalle der Leipziger Buchmesse. Zu Gast bei den über 30 Veranstaltungen am 3sat-Stand sind namhafte Schriftsteller, unter anderen Arno Geiger, Peter Stamm, Clemens J. Setz und Patrick Bahners sowie Michael Degen, Alfred Grosser und Uwe Timm. Die Gespräche und Dis-kussionen mit ihnen zeichnet 3sat auf und stellt sie unter anderem in »Kulturzeit« und in der »3sat-buchzeit« vor. Außerdem sind alle Veranstaltungen am Messestand auch live unter www.3sat.de ab-rufbar.

18. MärzAuch in der zweiten Staffel des Freitagskrimis »Flemming« ist Samuel Finzi als Kriminalpsycholo-ge Dr. Vincent Flemming zu sehen. An seiner Seite spielt Claudia Michelsen die Leiterin der Mord-

kommission und Flemmings geschiedene Ehe-frau. Neben Anna Thalbach als Gerichtsmedizine-rin Dr. Alissa Markus und Oliver Bröcker als Krimi-nalhauptkommissar Henner Blum spielen Maren Kroymann als Kriminaldirektorin Walli Hoven und Nadja Petri als deren Sekretärin Mette Jumarow-ski. Flemming hat auch einen Twitter-Account.

20. MärzAuch in der 50. Folge von »Leschs Kosmos« wid-met sich das Wissenschaftsmagazin auf unter-haltsame Weise physikalischen und philosophi-schen Fragen des Lebens. Mit den Worten »Da-rüber würde ich zu gerne mal was erzählen …«, begann Professor Harald Lesch am 17. Januar 2010 die erste Folge des Magazins. Kaum einer schafft es, wissenschaftliche Zusammenhänge mit ähnlicher Begeisterung und stets unterhalt-sam zu vermitteln wie Harald Lesch. Naturwissen-schaften, Religion und Philosophie begegnen sich in »Leschs Kosmos« jede Woche aufs Neue.

21./22. MärzDas Wissen wird nach Ansicht von Intendant Mar-kus Schächter ein Gewinner der digitalen Medien-revolution sein. Die Frage sei, wie aus der Fülle an Information das Wissen werde, das die Menschen tatsächlich emanzipiere, so der Intendant bei der Eröffnung der 44. Mainzer Tage der Fernsehkritik im ZDF-Sendezentrum. »Wissen, was zählt – Wenn Fernsehen und Internet verschmelzen«, lautet der Titel der zweitägigen Veranstaltung, zu der wie immer zahlreiche Medienschaffende und -experten eingeladen waren. Unter anderen sprach Margot Käßmann, Gastprofessorin für Ökumene und Sozialethik an der Ruhr-Universität Bochum, zum Thema »Das Bedürfnis nach Ver-lässlichkeit in unübersichtlichen Zeiten«.

25. MärzMit fünf neuen Fällen meldet sich »Der Alte« zu-rück. Neben Walter Kreye alias Hauptkommissar Rolf Herzog ist sein bewährtes Team – Michael

»Flemming« (Samuel Finzi) und seine Exfrau (Claudia Michelsen)

»Notruf Hafenkante« mit Fabian Harloff, Mike Hoffmann, Janette Rauch, Serhat Cokgezen und Stephanie Stumph

2011.Jahrbuch140 I

Ande als Gerd Heymann, Pierre Sanoussi-Bliss als Axel Richter und Markus Böttcher als Werner Riedmann – sowie viele bekannte Schauspieler in Episodenrollen zu sehen.

29. MärzZDF und ARD setzen ihre langjährige Medienpart-nerschaft mit 33 Spitzensportverbänden des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) fort. Der Vertrag wurde durch die SportA, die ge-meinsame Sportrechteagentur von ZDF und ARD, bis Ende 2013 verlängert. In allen Programmange-boten von ZDF und ARD kann damit wie bisher das facettenreiche Sportangebot dieses Vertrags, das nationale und internationale Veranstaltungen umfasst, genutzt werden.

4. AprilDer Leiter des Studios Peking, Johannes Hano, erhält den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2011 für Fernsehjournalismus. In ihrer Begründung lobt die Jury die präzisen und aufklärenden Analysen und Berichte Hanos über die Natur- und Nuklear-katastrophe in Japan. Trotz der unübersichtlichen und sich ständig verändernden Informationslage vermochte er die politischen, wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen überlegt einzuordnen, ohne zu verharmlosen und ohne zu dramatisieren. Die Jury würdigt mit dem Preis auch die engagier-ten und mutigen Mitarbeiter des Auslandsstudios Peking, die unter schwierigen politischen Bedin-

gungen eine wahrheitsgetreue Berichterstattung erst ermöglichen.

Deutschlands erste Medical Daily, »Herzflim-mern – Die Klinik am See«, startet im Nachmit-tagsprogramm. Mittelpunkt der Serie ist ein Kran-kenhaus im bayerischen Voralpenland, in dem ein Team aus kompetenten Ärzten, engagierten Kran-kenschwestern und professionellen Pflegern um das Wohl und das Leben der Patienten kämpft.

Witta Pohl, eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen, die in den 80er und 90er Jah-ren als Vera Drombusch in der Serie »Diese Drom-

buschs« die halbe Nation vor den Bildschirm lockte, stirbt im Alter von 73 Jahren. Die ausgebil-dete Theaterschauspielerin erlangte 1983 im ZDF ihren Durchbruch in der Rolle der Familienmutter Vera Drombusch. Nach den »Drombuschs« stand sie in zahlreichen Fernsehfilmen und 2001 noch einmal für das ZDF in der Vorabendserie »Jenny & Co.« vor der Kamera.

10. bis 15. AprilIn der Themenwoche »Im Fokus: Europa« wirft 3sat in knapp 20 Dokumentationen, Reportagen und Filmen einige Schlaglichter auf das Europa des 21. Jahrhunderts. Beispielhaft stellen sie aktu-elle Themen aus Europa vor, das einerseits von neugegründeten unabhängigen Nationalstaaten

Hans-Peter Korff und Witta Pohl als Ehepaar in

»Diese Drombuschs«

Johannes Hano

I 141Das Jahr im Rückblick

und andererseits durch den Willen nach gemein-samem, schlagkräftigem politischen Handeln ge-prägt ist.

12. AprilEsther Schweins verabschiedet sich von den 3sat-Zuschauern. Die Schauspielerin und Moderatorin führte seit dem Jahr 2000 durch die Welt des

Theaters. Das vom ZDFtheaterkanal für 3sat pro-duzierte Theatermagazin »Foyer« erhält einen Re-launch und wird ab Mai als »zdf.kulturpalast« zu sehen sein. Die neue Sendung wird moderiert von Pegah Ferydoni.

20. AprilMit »Wer rettet Dina Foxx?« beginnt zum ersten Mal im ZDF ein Cross-Media-Projekt in Form eines Krimis im Fernsehen, dessen anschließende Tä-

tersuche komplett im Netz stattfindet. Nach Ab-bruch der Geschichte rund um die Datenschütze-rin Dina Foxx im TV können Zuschauer und User auf im Internet die Suche nach dem Mörder auf-nehmen.

25. AprilZDF tivi zeigt am Ostermontag gleich zwei Buch-verfilmungen als TV-Premieren für die ganze Fami-lie. Bei »Die wilden Hühner und das Leben« kön-nen die Zuschauer wieder mitfiebern, wenn die Mädchenbande um ihre Freundschaft kämpft und sich den Irrungen und Wirrungen des Erwachsen-werdens stellen muss. Direkt im Anschluss startet mit den »Teufelskickern« rasante Fußball-Action. Der Film basiert auf den gleichnamigen Büchern von Frauke Nahrgang.

28. AprilDas Team der »Küstenwache« bekommt mitten in der 15. Staffel Zuwachs: Pia Cornelius (Lara-Isa-belle Rentnick) folgt auf Leonie Stern (Annekathrin Bach), die als Bootsfrau knapp drei Jahre im Ein-satz war.

29. AprilMit einer umfangreichen Berichterstattung greift das ZDF die Hochzeit im britischen Königshaus auf: Von neun Uhr an moderiert das bewährte ZDF Royal-Team Karen Webb und Norbert Lehmann. Ihnen zur Seite stehen die Londoner Society-Lady Maya von Schönburg, die Historikerin Karina Ur-bach von der Universität London, der Adelsjour-nalist Norbert Loh und Susanne Gelhard, Leiterin des Studios London. Die Korrespondentin Patricia Schäfer und Moderatorin Andrea Kiewel fangen als Reporterinnen auf den Straßen Londons Stim-men und Stimmungen ein.

1. MaiDas ZDF überträgt die Seligsprechung von Jo-hannes Paul II. live aus Rom. Es moderieren An-dreas Klinner und Michaela Pilters von der Dach-

Esther Schweins

Datagrrl Dina (Jessica Richter)

2011.Jahrbuch142 I

terrasse der Salvatorianer ganz in der Nähe des Petersdoms. Auf dem Petersplatz selbst fängt Jürgen Erbacher Stimmen und Reaktionen der Gläubigen ein. Den liturgischen Teil kommentieren Dominikanerpater Max Cappabianca und Michae-la Pilters.

7. MaiDie ZDF-Familie wächst: Aus dem ZDFtheaterka-nal wird der neue Digitalkanal ZDFkultur mit neuem Namen, neuem Logo und neuem Design. ZDFkultur versteht sich als das Spiegelbild eines veränderten Lebensgefühls und Kulturverständ-nisses, das Hochkultur und Popkultur miteinander verbindet. Tragende Programmsäulen des neuen digitalen Kanals sind Popkultur und alle Formen des Spiels – vom Theaterspiel bis zur Netz- und Computerspielkultur. Popmusik ist ein wesentli-ches Element. ZDFkultur betrachtet Kultur weniger feuilletonistisch und möchte sie auf spielerische Weise lieber selbst inszenieren. Der neue Kanal startet mit Popkonzerten in den Tag. Abends geben die vier Sendermoderatoren Rainer Maria Jilg, Lukas Koch, Jo Schück und Nina Sonnen-berg ihren Einstand.

Das Magazin »ML Mona Lisa« geht neue Wege. Der Sendeplatz wechselt auf samstags nach dem »Länderspiegel«, und auch die thematische Aus-richtung verändert sich. Nach 23 Jahren heißt das Wochenmagazin künftig »ML mona lisa – Frauen,

Männer & mehr«. Als neues Gesicht löst Barbara Hahlweg Susanne Kronzucker ab.

7. Mai bis 6. AugustStarke Stücke, schräge Inszenierungen und bri-sante Themen: Direkt von den Berliner Festspielen sendet 3sat in »Theatertreffen 2011: Die Eröff-nung« eine Vorschau auf alles, was Theaterfans bei dem Festival erwartet. Tita von Hardenberg moderiert die Sendung und stellt den gleich mit zwei Produktionen eingeladenen Regisseur und Schauspieler Herbert Fritsch vor. Seit 15 Jahren wird außerdem im Rahmen des Berliner Theater-treffens der 3sat-Preis vergeben. Der diesjährige 3sat-Preis geht posthum an Christoph Schlingen-sief für seine Inszenierung »Via Intoleranza II«. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis wird im Rahmen der Veranstaltung »Kultur als Entwicklungsmotor? Was kulturelle Initiativen in Afrika bewegen kön-nen« von 3sat-Koordinator Daniel Fiedler der Witwe Schlingensiefs, Aino Laberenz, übergeben.

8. MaiAndrea Kiewel startet live und openair in die »Fernsehgarten«-Saison. Am Mutttertag begrüßt die Moderatorin die Zuschauer auf dem Mainzer Lerchenberg und vor dem Fernseher mit einer bunten Mischung aus Unterhaltung, Show, Ser-vice, Attraktionen und Spiel. In diesem Jahr feiert der »ZDF-Fernsehgarten« seinen 25. Geburtstag – Anlass genug, um während der ganzen Saison

Redaktionsleiterin Sibylle Bassler und

Barbara Hahlweg

Andrea Kiewel

I 143Das Jahr im Rückblick

immer wieder gemeinsam mit den Zuschauern auf die Highlights der vergangenen Jahre zurückzu-blicken.

»George Gently – Der Unbestechliche« ist wieder da. Basierend auf den Inspector Gently-Romanen des britischen Autors Alan Hunter spielen die sechs neuen Folgen der Krimireihe mit Martin Shaw in der Titelrolle Mitte der 60er Jahre in Nordengland. Ohne die Möglichkeit von moderner Spurensicherung und forensischer Analyse bli-cken Gently und Sergeant John Bacchus (Lee In-gleby) durch Intuition und Gespür hinter die Fas-saden menschlicher Schicksale und Dramen.

11. MaiEinen veränderten Programmablauf präsentiert das ZDF seinen Zuschauern am Mittwochabend: Direkt nach dem »heute-journal« folgt das vorver-legte »auslandsjournal«. Daran schließt sich das neue Doku-Format »ZDFzoom« an. Die Sendung will gesellschaftlich und politisch relevante The-men vertiefen und dabei immer einen direkten Bezug zum Alltag der Zuschauer herstellen. Den Auftakt macht der Film »Geheimaktion Geroni-mo – Die Rätsel um den Tod von Osama bin Laden«.

12. MaiPegah Ferydoni präsentiert im »zdf.kulturpalast« immer donnerstags, was ihr in der vergangenen

Woche an Ereignissen auf und hinter den Bühnen, an Kritiken, Internetschnipseln, Zeitungs- und Fernsehbeiträgen begegnet ist. Die Theaterwelt und das Welttheater sind für jeweils eine halbe Stunde in ZDFkultur das Thema ihrer sehr persön-lichen Streifzüge durch die Welt der Performing Arts. Pegah Ferydoni tritt erstmals als TV-Modera-torin in Erscheinung. Bisher kannte man die Thea-ter- und Filmschauspielerin vor allem aus Kinopro-duktionen wie »Zweiohrküken« und »Women without Men«.

15. MaiNach dem großen Erfolg der ersten Staffel hebt »Terra X« wieder ab. In drei weiteren Folgen prä-sentiert »Deutschland von oben (2)« erneut atem-beraubende Aufnahmen aus der Vogelperspekti-ve. Diesmal führt die Reise von Helgoland bis an den Alpenrand, von Düsseldorf bis Dresden, von der Rheinmündung zum Alten Land. Die Doku-

mentation erzählt in imposanten Bildern von Deutschlands Geschichte und Gegenwart. Auf-wändige Animationen und eindrucksvolle Zeitraf-fer sowie die fachliche Kommentierung von Exper-ten ergänzen die magische Bildwelt.

18. MaiDer »Elektrische Reporter«, das Magazin für Netz-kultur, ist ab sofort im ZDFinfokanal zu sehen. Die 15-minütige Sendung mit Mario Sixtus beschäftigt

Gently (Martin Shaw, rechts) und Bacchus (Lee Ingleby) erhalten erste Informationen

Frankfurts Skyline

2011.Jahrbuch144 I

sich mit dem digitalen Wandel in Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Zwischen September 2008 und März 2010 lief der »Elektrische Reporter« be-reits im 14-Tage-Rhythmus und zehnminütiger Länge im ZDFinfokanal sowie in der ZDFmedia-thek.

23./30. MaiIn der zehnteiligen Dokumentation »Die Mädchen-WG« begleiten die Filmemacher fünf Mädchen im Alter von zwölf und 13 Jahren während eines Mo-nats, in dem sie in einer WG zusammenleben. Ihre »Freiheit auf Probe« außerhalb der eigenen Fami-lie erleben die Mädchen sehr unterschiedlich. Die Doku-Serie auf ZDFneo zeigt, wie die Mädchen die Herausforderungen des Alltags annehmen und wie sie mit Erfolg und Scheitern umgehen.

28. MaiTim Schreder moderiert zum ersten Mal die Kin-dernachrichten »logo! Die Welt und ich« im KI.KA. Er löst Kim Adler ab, der vor 13 Jahren ebenfalls

direkt nach dem Abitur seine Fernsehkarriere als »logo!«-Moderator begann.

1. bis 5. JuniMit vier Sondersendungen über die aktuelle Be-richterstattung hinaus greift das ZDF den 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden auf. Neben einer Auftaktsendung und einem

Rückblick wird in diesem Jahr auch der Ab-schlussgottesdienst live aus Dresden übertragen. Darüber hinaus gibt es eine hochkarätig besetzte Diskussion zu geselllschaftlich relevanten Themen aus dem Programm des Kirchentages. Seit 1963 berichtet das ZDF regelmäßig in verschiedenen Sondersendungen von den Evangelischen Kir-chentagen und von den Katholikentagen, die je-weils im zweijährlichen Rhythmus stattfinden. Die Programme werden verantwortet von den beiden Redaktionen Kirche und Leben evangelisch be-ziehungsweise Kirche und Leben katholisch.

6. JuniDas ZDF hat Geburtstag: Vor genau 50 Jahren wurde die Geburtsurkunde des ZDF in Stuttgart unterzeichnet. Mit dem ZDF-Staatsvertrag hatten die Ministerpräsidenten der deutschen Bundes-länder die Gründung des Zweiten Deutschen Fernsehens besiegelt und damit den Weg für ein zweites öffentlich-rechtliches Programmangebot neben dem der ARD bereitet. Am 12. März 1962 wählte der Fernsehrat Professor Dr. Karl Holzamer zum ersten Intendanten des ZDF, am 1. April 1963 gab Holzamer mit einer Fernsehansprache den Startschuss zur bundesweiten Ausstrahlung des Fernsehprogramms, das aus behelfsmäßigen Studiobaracken in Eschborn gesendet wurde. 1964 erwarb das ZDF von der Stadt Mainz das Gelände für sein Sendezentrum auf dem Mainzer Lerchenberg, das 1974 in Betrieb genommen

Edelgard Stößel und Viktoria Voncampe 1963 im »Aufenthalts-

raum« für Ansagerinnen

Tim Schreder

I 145Das Jahr im Rückblick

wurde. Das ZDF entwickelte sich seither zu einem der größten und renommiertesten Sender Euro-pas. Nach 50 Jahren ist im digitalen Zeitalter aus dem langjährigen Ein-Kanal-Sender eine multime-diale Programmfamilie geworden, mit dem ZDF-Hauptprogramm, den Digitalkanälen ZDFneo, ZDFkultur und in Kürze ZDFinfo sowie mit dem programmergänzenden beziehungsweise -beglei-tenden Onlineangebot zdf.de.

12./13. JuniZum dritten Mal nach 2009 und 2010 präsentiert Professor Harald Lesch zwei neue Folgen der Wissenschaftsreihe »Terra X: Faszination Univer-sum«. Auch diesmal entführt der Astrophysiker und Philosoph die Zuschauerinnen und Zuschau-er wieder in fremde Welten. Er meldet sich vom Potsdamer Telegrafenberg, wo der Große Refrak-tor des Leibnitz-Instituts für Astrophysik in Pots-dam steht – bei der Eröffnung 1989 das größte Linsenteleskop der Welt.

17. JuniThomas Bellut wird vom ZDF-Fernsehrat im ersten Wahlgang zum neuen Intendanten gewählt. Er tritt damit zum 15. März 2012 die Nachfolge des am-tierenden Intendanten Markus Schächter an, der für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung steht. Bellut erhält – bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen – 70 Stimmen. Der Vorsitzende des Fernsehrats, Ruprecht Polenz, begrüßt das

klare Votum für Bellut: »Wir kennen Bellut seit vie-len Jahren und können seine Qualitäten als Mana-ger und Programmgestalter sehr gut beurteilen. Er ist einer der herausragenden Medienmanager dieses Landes. Er steht für die Werte des öffent-lich-rechtlichen Rundfunks und für einen unab-hängigen Journalismus (…). Ich wünsche Herrn Bellut für die großen Herausforderungen, die vor ihm und dem ZDF liegen, eine glückliche Hand und viel Erfolg.«

Der gemeinschaftlich von ORF, SRG, ARD und ZDF getragene Kulturkanal 3sat wird auch weiter-hin das Qualitätsfeuilleton der Fernsehwelt der drei deutschsprachigen Länder sein, sagt Inten-dant Markus Schächter in einer Beratung des Fernsehrats über Stand und Entwicklung von 3sat. Unter der Federführung des ZDF habe sich der Kanal bereits in der Vergangenheit deutlich wahrnehmbar aufgestellt und sein Profil als Voll-programm mit den Schwerpunkten Kultur, Wissen und Wissenschaft klar ausgewiesen. Thementage seien ein Markenzeichen des Senders. An dieser Sonderform der Programmierung werde 3sat auch künftig festhalten, so Schächter.

Der ZDFinfokanal plant für den Spätsommer ein neues Programmschema. Inhaltlich werde das neu gestaltete Programm Schwerpunkte in den Themenfeldern Tagesaktualität, Zeitgeschichte, Dokumentation, Europa und Service setzen, teilt Intendant Markus Schächter dem Fernsehrat mit. Die zeitversetzte Wiederholung von Nachrichten-sendungen, Magazinen und Dokumentationen sowie die Bündelung der service- und informati-onsorientierten Beiträge des Hauptprogramms werden dabei sinnvoll beibehalten, erläutert der Intendant. Im Zuge der Schemareform werde auch das Design überarbeitet. Aus dem ZDFinfo-kanal wird ZDFinfo. Dessen Markenkerne sind Crossmedialität und Interaktivität. Über Sendun-gen, die in enger Abstimmung mit den Onlinean-geboten des ZDF gezielt diese Debatten

Markus Schächter, Thomas Bellut und Ruprecht Polenz

2011.Jahrbuch146 I

aufgreifen und zur aktiven Teilnahme – vor allem den Sozialen Plattformen – einladen, soll ZDFinfo einen Beitrag zur Politikvermittlung in moderner, zukunftsweisender Form leisten.

Das ZDF unterhält derzeit 36 bilaterale Nachrich-tenkooperationsverträge mit Fernsehsendern weltweit. In einem Bericht an den Fernsehrat gibt Intendant Markus Schächter einen Überblick über die internationalen Kooperationen, die die aktuelle Berichterstattung aus den jeweiligen Ländern und Regionen unterstützen. Seit der Gründung des ZDF wurden kontinuierlich bilaterale Beziehungen zu Rundfunksendern anderer Länder aufgebaut mit dem Ziel, die Informationsressourcen des ZDF quantitativ und qualitativ zu erweitern. Flankiert werden diese bilateralen Beziehungen durch ein Netzwerk internationaler Kontakte, sei es durch Mitgliedschaften an internationalen Rundfunkor-ganisationen wie der European Broadcasting Union (EBU) oder der Asia-Pacific Broadcasting Union (ABU). Insgesamt entsteht dem ZDF durch seine internationalen Nachrichtenkooperationen eine jährliche Kostenersparnis im einstelligen Mil-lionenbereich.

Die Wissenschaftsmagazine im ZDF nehmen im Urteil der Zuschauer seit Jahren die führende Po-sition im deutschen Fernsehen ein. Auch 2010 war das ZDF der Sender mit der größten Kompetenz im Genre Wissenschaftssendungen. Die grundle-gende Bedeutung von Wissenschaft und For-schung für moderne Gesellschaften machten Wissenschaftsprogramme zum »unabdingbaren Element des Informations- und Bildungsauftrag des ZDF«, so Intendant Markus Schächter. Sie sollten dem Zuschauer einen Zuwachs an Wissen ermöglichen, ihm einen Nutzwert bieten und ihm in einer hochkomplexen Welt zuverlässig Orientie-rung geben. Zugleich sei Wissenschaft als Quer-schnittsthema in aktuellen Informationssendun-gen ein deutliches Erkennungsmerkmal des ZDF, unterstreicht Schächter.

Der Verwaltungsrat des ZDF wählt den sächsi-schen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich zum Stellvertretenden Vorsitzenden. Tillich gehört dem Verwaltungsrat seit dem 1. April 2011 an. Der bis-herige Stellvertretende Vorsitzende, der ehemali-ge hessische Ministerpräsident Roland Koch, war am 31. März 2011 aus dem Gremium ausgeschie-den. Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrats bleibt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck.

Während der Sommerpause der »heute-show« zeigen der ZDFinfokanal und zdf.de die »heute-show xxs«, eine drei- bis vier Minuten lange Kurz-ausgabe der Sendung. Die wochenaktuellen The-men werden abwechselnd von Christian Ehring und Lutz van der Horst präsentiert. Beide gehören zum Kernteam der »heute-show« und sind den Zuschauern durch ihre regelmäßigen Auftritte be-kannt.

18. Juni bis 23. SeptemberFür »ZDFkultur open air« stehen die angesagte-sten Bands aus Rock, Indie-Pop, Hip Hop und Heavy Metal auf der Bühne. Jeweils ab 20 Uhr wird von den Festivals Hurricane, Glastonbury, Roskilde, Splash! und Melt!, Wacken und Berlin Festival gesendet und vor Ort berichtet. In der Folgewoche von Montag bis Freitag werden dann jeweils in Erstausstrahlung die Highlights der Fe-stivals präsentiert. Den Auftakt macht das Hurrica-ne-Festival im norddeutschen Scheeßel.

Ein Teilnehmer des Festivals in Wacken zeigt das Zeichen der

Metal-Fans

I 147Das Jahr im Rückblick

22. JuniDie neuen Folgen der Sendereihe »Die Ärzte« prä-sentieren sich in neuem Gewand, mit neuer Aus-richtung und Ruth Moschner als neuer Moderato-rin. In jeder Sendung werden drei Themen vorge-stellt. Unterstützt wird die Moderatorin von erfah-renen Ärzten und Experten.

25. JuniEin Tag vor Anpfiff der Frauenfußball-WM rollt bei ZDFneo schon der Ball. Unter dem Titel »Ballköni-ginnen« gibt es Fiktionales und Dokumentari-sches zum Thema Frauenfußball. Den Auftakt bil-det der Spielfilm »Eine andere Liga« mit Karoline Herfurth und Ken Duken. Dann erzählt die Erst-ausstrahlung der Dokumentation »Wie Eva aus dem Abseits kam – Frauenfußball in Deutschland« vom Alltag der deutschen Nationalspielerinnen und hinterfragt, wie sehr sich der Sport seit seinen Anfängen gewandelt hat. Im Fokus von »HerzRa-sen – Steffi Jones und die Frauen-WM« stehen die umfassenden Vorbereitungen bis zum Anstoß des Eröffnungsspiels. Den Abschluss des Fußballthe-menabends bei ZDFneo bildet die Dokumentation »Ein Team, ein Traum«, in der der Traum vom Sommermärchen schon einmal vorweggenom-men wird.

26. JuniDer Journalist Reinhard Appel ist tot. Der gelernte Journalist und Zeitungskorrespondent wurde einem breiteren Publikum im Jahr 1963 als Mode-rator der Sendung »Journalisten fragen – Politiker antworten« bekannt. Er moderierte auch die so genannten Elefantenrunden mit amtierenden Bun-deskanzlern und ihren Herausforderern sowie Bürgersendungen mit allen Bundespräsidenten. Von 1973 bis 1976 war Reinhard Appel Intendant des Deutschlandfunks. Von 1976 bis zu seinem Ausscheiden 1988 war er Chefredakteur des ZDF. Als Hörfunkbeauftragter von ZDF und ARD betreu-te Appel in Zusammenarbeit mit Lothar Loewe seit Anfang 1992 den ehemaligen Ostberliner Sender

Deutschlandsender-Kultur, der mit dem Kölner Deutschlandfunk und RIAS Berlin in dem nationa-len Hörfunksender Deutschlandradio aufging und 1994 seinen Sendebetrieb aufnahm.

28. JuniIm Hauptstadtstudio wird in Anwesenheit des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Philipp Rösler, der Deutsche Gründerpreis 2011 verliehen. Marietta Slomka führt durch die Veran-staltung, zu der neben den nominierten Unterneh-men auch Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Medien anwesend ist. Das ZDF berichtet in der Dokumentation »Alles auf Erfolg!« von der diesjäh-rigen Preisverleihung und stellt einige der Nomi-nierten vor.

Jeden Dienstagabend spielt ZDFkultur mit der Vielfalt des Kinos: Zeit für ein assoziatives Sampling quer durch alle Spielarten des Films – mit Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilmen. So ent-stehen neue, überraschende Verbindungen zwi-schen den einzelnen Filmen. Den Auftakt macht das Thema »Turkish Delights«.

29. JuniGeballte Frauenpower präsentiert das ZDF in sei-nen Sendungen und Liveübertragungen von der Frauenfußball-Weltmeisterschaft. Am ZDF-WM-Aktionstag steht das Tagesprogramm weitgehend im Zeichen des größten Sportereignisses des Jahres. Unter dem Motto »Mannomann – Frauen am Ball« dreht sich vom »ZDF-Morgenmagazin« bis hin zum »auslandsjournal« alles um das Thema Frauen – im Fußball, in der Gesellschaft, im Alltag.

1. JuliDer Stellvertretende Justitiar Peter Weber wird Nachfolger des langjährigen ZDF-Justitiars Pro-fessor Dr. Carl-Eugen Eberle, der am 30. Juni mit Erreichen der Altersgrenze aus seiner Funktion ausscheidet. Peter Weber beendete seine juristi- Peter Weber

Reinhard Appel

2011.Jahrbuch148 I

sche Ausbildung mit dem Zweiten Staatsexamen in Mainz. Vor seiner Anstellung im ZDF-Justitiariat 1991 war er als Richter und Staatsanwalt beim Landgericht Koblenz beschäftigt. Im April 2001 wurde er Stellvertretender Justitiar. Neben der Vertretung von Professor Eberle ist er vor allem für Fragen des Urheberrechts, des Sportrechteer-werbs und der Rechtsbeziehungen mit Produzen-ten verantwortlich.

Wolfgang Herles, Leiter der Redaktion aspekte, übernimmt die Leitung der neuen Redaktion Lite-ratur. Nachfolger von Herles wird sein bisheriger Stellvertreter Christhard Läpple. Wolfgang Herles wird in seiner neuen Funktion sechs Literatursen-dungen pro Jahr leiten und moderieren. Darüber hinaus wird er für die Sondersendungen von den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig verantwort-lich sein.

Robert Bachem übernimmt die Leitung des ZDF-infokanals. Bachem arbeitet seit 1993 für das ZDF, zunächst beim »ZDF-Morgenmagazin« in Berlin. 1998 wechselte er als Chef vom Dienst in die Hauptredaktion Aktuelles nach Mainz. In dieser Funktion übernahm er auch als Reporter Studio-vertretungen in Wien und Paris. Seit 2003 leitete er das »auslandsjournal«.

Das Wirtschaftsmagazin »WISO« bekommt eine neue Leitung. Zunächst übernimmt Martin Leutke, bisher Studioleiter im Landesstudio Hessen, die Leitung der Wirtschaftsredaktion. Sein Stellvertre-ter wird ab September Marcus Niehaves, bisher Reporter im Landesstudio Baden-Württemberg. Martin Leutke folgt in der Funktion als Redaktions-leiter Michael Opoczynski nach, der diese Aufga-be von 1992 bis 2010 innehatte und im Septem-ber 2010 die Leitung der Hauptredaktion Wirt-schaft, Recht, Soziales und Umwelt übernahm. Der neue Redaktionsleiter wird das Magazin »WISO« künftig auch im Wechsel mit Michael Opoczynski moderieren.

Peter Wagner wird neuer Leiter des Landesstu-dios Hessen. Er tritt damit die Nachfolge von Martin Leutke an, der neuer Leiter der Wirtschafts-redaktion wird. Wagner arbeitet seit 1992 für das ZDF und übernahm 2006 die Koordination des ZDFinfokanals.

Diana Zimmermann übernimmt die Leitung des »auslandsjournals«. Sie war zunächst im Landes-studio Berlin und bei 3sat tätig. Seit 2007 berichtet Diana Zimmermann als Korrespondentin aus dem Studio in Peking.

2. JuliMit einer Wiederholung des »Leute heute spezi-als« vom Vortag stimmt das ZDF auf die mone-gassische Märchenhochzeit ein. Karen Webb und Norbert Lehmann begrüßen dann die Zuschauer live aus Monaco zur Übertragung der kirchlichen Trauung von Fürst Albert von Monaco und seiner bürgerlichen Braut, Ex-Profischwimmerin Charle-ne Wittstock. Die beiden Moderatoren werden unterstützt von Kennern des europäischen Hoch-adels und des Fürstentums, darunter der Frank-reich-Korrespondent des ZDF, Alexander von Sobeck.

4. JuliARD und ZDF werden auch über die Olympischen Sommerspiele 2012 hinaus ausführlich und in gewohnter Qualität über die Olympischen Spiele berichten. Dies ist das Ergebnis kurzfristig geführ-ter Verhandlungen zwischen ARD/ZDF und dem IOC. Mit dem Abschluss haben die öffentlich-rechtlichen Sender umfassende audiovisuelle Me-dienrechte an den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi (Russland) und den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) erworben.

Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 erreicht die Internetverbreitung in Deutschland eine neue Re-kordmarke: Mit 51,7 Millionen Internetnutzern

Wolfgang Herles, Robert Bachem, Martin Leutke, Peter

Wagner

Das Jahr im Rückblick

wurde erstmals die 50-Millionenmarke durchbro-chen. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 73,3 Prozent (2010: 69,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr kamen 2,7 Millionen neue Onliner hinzu. Der Zuwachs geht vor allem auf die Über-60-Jährigen zurück: 34,5 Prozent dieser Bevölke-rungsgruppe sind inzwischen online, was einer Steigerungsrate von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch nähern sich die Anteile weiblicher und männlicher Internetnutzer immer mehr an: 68,5 Prozent der Frauen (plus acht Pro-zent) und 78,3 Prozent der Männer (plus vier Pro-zent) nutzen das Internet.

4. Juli bis 8. AugustZum vorerst letzten Mal gibt es im ZDF die lang-jährige erotische Spielfilmreihe Sommernachts-phantasien. Beginnend mit Woody Allens Som-

merkomödie »Vicky Cristina Barcelona«, sind bis August fünf TV-Premieren und eine Wiederholung zum Thema »Spielarten der Liebe« zu sehen. Die diesjährigen Sommernachtsphantasien sind ein Mix aus amerikanischen Independent-Filmen und europäischen Kinoproduktionen, die mit einem attraktiven Staraufgebot locken. Mit dem französi-schen Kinodrama »Eine Sommernacht in der Stadt« startete 1992 die erotische Filmreihe Som-mernachtsphantasien im ZDF. Das Format entwi-ckelte sich zum vieldiskutierten und beim Publi-kum erfolgreichen Klassiker in den Sommermona-

ten. Insgesamt wurden in den 19 Jahren des Be-stehens der Reihe 122 erotische Filme gezeigt, davon 88 Produktionen als Free-TV-Premieren.

7. bis 21. Juli»Inspector Barnaby« ermittelt wieder: Drei neue Folgen der beliebten Krimireihe werden ab sofort

ausgestrahlt. Wie gewohnt, klärt der britische Er-mittler (John Nettles), bedächtig und mit feinem Humor Mordfälle unter den eigenwilligen, oft skur-rilen Bewohnern der fiktiven Grafschaft Midsomer auf.

9. JuliDas Eröffnungskonzert des diesjährigen Rhein-gau Musik Festivals beginnt mit einer Hommage. Im 100. Todesjahr Gustav Mahlers führt das hr-Sinfonieorchester seinen vor einigen Jahren be-gonnenen Mahler-Zyklus fort. Das Konzert mit der lettischen Mezzosopranistin Elina Garanca und dem estnischen Dirigenten Paavo Järvi sowie den Mitgliedern des hr-Sinfornieorchesters ist im Rah-men des 3sat-Festspielsommers zu sehen.

10. JuliDie »Berlin direkt«-Sommerinterviews starten mit Bundespräsident Christian Wulff. Der erste Mann im Staat stellt sich an seinem Urlaubsort Norder-ney den Fragen von Bettina Schausten und zieht eine persönliche Bilanz seines ersten Amtsjahres.

I 149

Rebecca Hall in »Vicky Cristina Barcelona«

»Inspector Barnaby« (John Nettles) im Einsatz

Diana Zimmermann

Für ihr 14-tägliches Magazin »Bauerfeind 28:30« in ZDFkultur interviewt Katrin Bauerfeind interes-sante Personen der Zeitgeschichte. Ihr erster Gast ist der Komiker und Schauspieler Olli Dittrich. »28:30« steht für die Länge der Interviews, die ungekürzt, authentisch und mit allen Versprechern über den Schirm gehen.

Die 1980 in Frankfurt am Main geborene Nina Bußmann gewinnt mit ihrem Text Große Ferien den mit 7 500 Euro dotierten 3sat-Preis bei den 35. Tagen der deutschsprachigen Literatur 2011 in Klagenfurt. Der 3sat-Preis wird vom Gemein-schaftsprogramm der vier öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ZDF, ORF, SF und ARD gestiftet. Insgesamt 14 Autoren haben in diesem Jahr ihre noch unveröffentlichten Texte vorgestellt, vier davon wurden ausgezeichnet.

10./17./24. JuliIn der nunmehr fünften Staffel der »Terra X«-Reihe »Imperium« entführt Maximilian Schell die Zu-schauer in die faszinierenden Welten der Ritter, Piraten und Indianer. Seit 2004 porträtiert das ZDF in dieser Reihe große Reiche, die Jahrhunderte überdauerten und dann doch untergingen. Die erste Folge, »Der letzte Kampf der Ritter«, be-leuchtet die Rätsel und Geheimnisse um legendä-re Rittergestalten. Unterstützt von Spielszenen, erzählt Maximilian Schell gewohnt souverän und charmant von Aufstieg und Fall des Rittertums.

13. JuliDer Charakterdarsteller Heinz Reincke ist tot. Der Schauspieler, der in der Serie »Der Landarzt« vom Serienstart im Jahr 1987 an die Rolle des Pastor Eckholm spielte, war einer der »großen Alten«, der in vielen bekannten ZDF-Serien zu sehen war.

15. JuliIntendant Markus Schächter bedauert den Wech-sel von Thomas Gottschalk zur ARD. »Thomas Gottschalk und das ZDF waren über Jahrzehnte eine erfolgreiche Symbiose«, so Schächter. Gott-schalk moderiert im Herbst noch die drei geplan-ten Ausgaben von »Wetten, dass ..?«.

17. Juli»Geheimgesellschaften« heißt der 3sat-Themen-tag, der sich mit der Anziehungskraft von Geheim-organisationen beschäftigt. Rund 25 Dokumenta-tionen, Dokumentar- und Spielfilme werfen einen Blick auf die Geschichte und Ziele von Geheimge-sellschaften. Im Mittelpunkt des Thementages steht die Sendung »Kulturzeit extra: Geheime Ge-sellschaften«.

18. JuliIn der 13. Staffel der Sommerreihe Gefühlsecht zeigt das ZDF sechs herausragende Produktio-nen junger Filmemacher. Der Auftaktfilm »Salami Aleikum« ist eine fantasievolle Culture-Clash-Ko-mödie des iranischen Autors und Regisseurs Ali

150 I 2010.Jahrbuch

Heinz Reincke

Maximilian Schell

»Salami Aleikum«: Michael Niava-rani, Navid Akhavan, Proschat

Mada Madani

I 151Das Jahr im Rückblick

Samadi Ahadi. Er wurde dafür unter anderem mit dem Preis der deutschen Filmkritik für das beste Spielfilmdebüt ausgezeichnet.

Die schwedische Krimiserie »Verdict Revised – Unschuldig verurteilt« startet in ZDFneo. Markus Haglund (Mikael Persbrandt) und sein Team set-zen alles daran, Opfer der Justiz freizubekommen. Unterstützt wird Haglund von den vier Studenten Fia (Sofia Ledarp), Roger (Leonard Terfelt), Anna (Helena af Sandeberg) und Belal (Francisco So-brado).

21. Juli bis 4. August Unter dem Motto »Die Macht und das Geld« prä-sentiert das ZDF politisches Kino aus den USA. Die dreiteilige Reihe umfasst zwei Spielfilme und

einen Dokumentarfilm. Den Auftakt macht mit dem im Jahr 2008 entstandenen Film »Frost/Nixon« als Free-TV-Premiere ein höchst unterhalt-samer Polit-Krimi, in dem sich zwei faszinierende Profis in geschliffenen Dialogen einen Schlagab-tausch liefern, der Fernsehgeschichte schrieb. Die Reihe endet mit Michael Moores Dokumentarfilm »Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte«. Der ame-rikanische Dokumentarfilmer liefert eine polemi-sche Bestandsaufnahme eines Raubtier-Kapitalis-mus, der aus seiner Sicht die amerikanische De-mokratie allmählich zu einem Lippenbekenntnis schrumpfen lässt.

23. JuliDas geschichtsträchtige Bauhaus in Dessau ist gleichzeitig Bühne und Produktionsort für die Kon-zertreihe »zdf@bauhaus« von ZDFkultur. Aktuelle Musiker präsentieren auf historischer Bühne ihre Stücke vor einem kleinen Publikum. Moderator der Sendung ist Jo Schück.

In der dreiteiligen Coaching-Serie »Fett weg!« rückt das ZDF dem Problem des Übergewichts und dessen gesundheitlichen Folgen zu Leibe. Über ein Jahr lang hat ein ZDF-Team sechs aus-gewählte Kandidaten aus ganz Deutschland be-gleitet, die abnehmen und ihr Gewicht auch halten wollen. Die Nutzer von zdf.de können die Erfolge von einzelnen Kandidaten auch unter www.fett-weg.zdf.de und bei Facebook verfolgen. Wer

selbst sein Fett weg haben möchte, dem stehen bei ZDFonline eine Energiedichtetabelle und Rat-schläge von dem Ernährungsexperten Prof. Dr. Schusdziarra zur Verfügung.

30. Juli»das aktuelle sportstudio« hat ein neues Gesicht: Sven Voss begrüßt zum ersten Mal die Zuschauer live aus dem Studio 3 des ZDF Sendezentrums. Er wird künftig im Wechsel mit Katrin Müller-Hohen-stein und Michael Steinbrecher am Samstag- abend die Sporthighlights der Woche präsentie-ren und prominente Gäste zum Gespräch bitten. Sven Voss

Frank Langella als Richard Nixon

Starkoch Holger Stromberg ist zu-versichtlich: Sabine wird ihre Ess-gewohnheiten ändern

2011.Jahrbuch152 I

31. JuliDas »heute-journal« – heute zum 10 000. Mal auf Sendung – zählt seit mehr als drei Jahrzehnten zum Besten, was die tägliche Nachrichtenbericht-erstattung zu bieten hat. 1978 begrüßte erstmals

Dieter Kronzucker die Zuschauer. Ein Jahr später führte Ingeborg Wurster als erste Frau durch das Nachrichtenmagazin. Von 1984 an wurde das »heute-journal« auf fünf Sendetage und von 20 auf 30 Minuten ausgedehnt sowie die Sendezeit von 21 Uhr auf 21.45 Uhr verlegt. Von 1992 bis 2000 informierte das ZDF seine Zuschauerinnen und Zuschauer auch samstags über die wichtigsten Ereignisse in aller Welt. Seit 2000 sendet das »heute-journal« täglich, seit dem 17. Juli 2009 aus dem neuen Nachrichtenstudio im ZDF Sendezen-trum. Auch 2011 ist das »heute-journal«, moderiert von Claus Kleber, Marietta Slomka und Maybrit Illner, das erfolgreichste Nachrichtenmagazin im deutschen Fernsehen.

5. August»Pixelmacher«, das Videospiel- und Netzkulturma-gazin in ZDFkultur – gerade mit einem der renom-mierten Red Dot Awards ausgezeichnet –, geht mit neuen Folgen auf Sendung. Moderator Lukas Koch beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe unter anderem mit dem Thema Wanderschaft und Reisen in Videospielen. Videospielwelten sind un-endlich groß und dank GPS-Daten sogar oft nahe

an der Wirklichkeit. Die Sendung im neuen ZDF-kulturkanal versteht sich als Entdecker auf einer großen, digitalen Spielwiese und gewährt Einblick in die Welt der Videospiele, abseits von gängigen Bewertungskriterien.

6. AugustWelche Abenteuer Menschen mit körperlichen Behinderungen bestehen können und wie sie ge-meinsam im Team über sich hinauswachsen, zeigt die fünfteilige Sommerreportage »Menschen – das Abenteuer«. Darin begleitet das ZDF zwei Frauen und drei Männer auf einer Tour durch die österreichischen Alpen. Unter der Leitung eines professionellen Bergführers und in Begleitung einer Physiotherapeutin stellen sich die fünf Teil-nehmer großen Herausforderungen.

9. AugustDie Dokumentation »Geheimakte Mauerbau« steht im Mittelpunkt der Sendungen zum 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer. Der Film von Jörg Müllner wirft mit bislang unbekannten Informatio-nen aus erst jetzt freigegebenen Akten des Mos-kauer Staatsarchivs für Zeitgeschichte ein neues Licht auf die Geschichte der Mauer.

11./18./25. AugustIm außenpolitischen Sommerschwerpunkt »Die Schönen des Ostens« zeigen die Korresponden-ten Anne Gellinek, Armin Coerper und Cornelia

Ingeborg Wurster

Lukas Koch mag Pixelkunst

I 153Das Jahr im Rückblick

Schiemenz 20 Jahre nach dem Zerfall der Sowjet-union die Entwicklung der drei Städte Sankt Pe-tersburg, Tallin und Odessa.

16. AugustNach umjubelten Aufführungen in München und Wien geben die russische Sopranistin Anna Ne-trebko, der aus Uruguay stammende Bassbariton Erwin Schrott und der deutsche Tenor Jonas Kauf-mann in der Berliner Waldbühne ihr drittes ge-meinsames Konzert. Die inzwischen schon tradi-tionelle »Sommernachtsmusik« bietet auch in die-sem Jahr ein abwechslungsreiches Programm aus französischen und italienischen Arien und Opernszenen, ein Duett aus Gershwins »Porgy and Bess«, südamerikanische Tangostücke und Wiener Operette. Markus Lanz führt durch das Konzert, das in zahlreichen Ländern weltweit aus-gestrahlt wird.

16. bis 30. AugustIm Vorfeld des zehnten Jahrestags der Anschläge auf das World Trade Center in New York fragt die fünfteilige Dokumentarreihe »Der Heilige Krieg« nach den geschichtlichen Wurzeln der Spannun-gen zwischen der muslimischen und der christli-chen Welt. Mit Spielszenen, Computeranimatio-nen und Erläuterungen führender Experten zeigen die Filme, wie im Lauf der Jahrhunderte beide Seiten ihre Religion immer wieder zu politischen Zwecken missbrauchten. Begleitend zur Sende-

reihe bietet das ZDF unter www.heiligerkrieg.zdf.de didaktisch aufbereitetes Material zum Down-load an – von Lehrern für Lehrer erarbeitete Mate-rialien mit Anregungen für die lebendige Gestal-tung des Unterrichts.

22. AugustDer Geschäftsführer der ZDF Enterprises GmbH, Dr. Alexander Coridaß, wird auch in den nächsten Jahren als Sprecher der Geschäftsführung an der Spitze der kommerziellen Tochtergesellschaft des ZDF stehen. Intendant Markus Schächter gibt als Vorsitzender des Aufsichtsrats von ZDF Enterpri-ses die Vertragsverlängerung mit Coridaß um weitere fünf Jahre bekannt. Der 56-Jährige ist seit 1998 Geschäftsführer des Unternehmens.

Das ZDF verbreitet über den Internetdienst Twitter Meldungen und Fotos seiner Reporter Uli Gack, Dietmar Ossenberg und Timm Kröger in Libyen. Die Texte vermitteln einen direkten Eindruck von der Situation vor Ort und der Arbeit der Journali-sten in der Krisenregion. Es ist das einzige Ange-bot dieser Art im deutschsprachigen Internet. Der Kanal »@ReporterZDF« besteht seit Herbst 2010.

23./27. AugustMit einer Sondersendung nimmt das ZDF Ab-schied von Vicco von Bülow alias Loriot, der im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Markus Lanz begrüßt in der Sendung »Loriot – Tod einer Legen-

Mittelaltertradition auf dem Alten Markt in Tallinn

Gründen die Terrororganisation Al-Kaida: Bin Laden und Al-Zawahiri

Alexander Coridaß

2011.Jahrbuch154 I

de« unter anderen Marianne Koch, Hans-Peter Korff und Jörg Knör. »Wir haben dem großen Hu-moristen, Schauspieler und Cartoonisten Vicco von Bülow und seinem Engagement viel zu ver-danken«, würdigt Intendant Markus Schächter den Verstorbenen. Auch 3sat zeigt zum Andenken an den Künstler zwei Loriot-Sendungen und ein Porträt: »Loriot: Alles über das Fliegen«, »Loriot: Von Mensch und Musik, Bett, Bratfett und Gesel-ligkeit« sowie »Deutschland, deine Künstler: Loriot«.

27. August bis 3. SeptemberIm »TVLab – Schau doch, was du willst!« können ZDFneo-Zuschauerinnen und -zuschauer ihren

TV-Favoriten wählen. Zur Auwahl stehen eine Kri-miserie, eine Dating-Show, drei Comedy-Formate und fünf verschiedene Magazine – vom Film- bis

zum Reisemagazin. Das Gewinnerformat wird in der kommenden Saison in ZDFneo in Serie gehen. Präsentiert wird das »TVLab« von den Moderato-ren Joko und Klaas.

27. August bis 4. SeptemberZDF und ARD senden im täglichen Wechsel live und in Zusammenfassungen von den 13. Leicht-athletik-Weltmeisterschaften aus Daegu in Südko-rea. Reporter vor Ort sind Peter Leissl und Wolf-Dieter Poschmann, Norbert König moderiert die Sendungen. Die Wettbewerbe von Daegu werden in hochauflösender HD-Technik ausgestrahlt und das Weltbild des Host Broadcasters KBS mit eige-nen ZDF-Kameras ergänzt, um den deutschen Aspekt besser in den Blickpunkt zu rücken.

3. SeptemberIn der vierteiligen Dokureihe »Virtual Revolution – Wie das Web unser Leben verändert« in ZDFneo geht die amerikanische Journalistin Aleks Krotoski auf die unterschiedlichen Aspekte der zunehmen-den Vernetzung im Internet ein. Sie spricht mit vielen Experten der Szene, vom Gründervater des World Wide Web, Tim Berners-Lee, bis hin zu Mark Zuckerberg, Bill Gates und Jeff Bezos. Bei der Produktion der BBC-Serie wurde auch die Web-Gemeinde in die Programmentwicklung mit eingebunden und den Usern ermöglicht, eigene Vorschläge oder Interviewfragen in die Diskussion einzubringen.

4. SeptemberDie Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern sind Top-Thema des Tages. Punkt 18 Uhr präsen-tiert Bettina Schausten die Prognose und – ge-meinsam mit Landesstudioleiterin Sylvia Bleß-mann – Stimmen und Stimmungen aus den Frak-tionen und den Parteizentralen in Berlin. Bis in den späten Abend liefern Theo Koll und die For-schungsgruppe Wahlen präzise Zahlen und Ana-lysen. Erstmals als Reporterinnen dabei sind Bar-bara Hahlweg, Dunja Hayali und Anja Heyde.

Vicco von Bülow

Klaas Heufer und Joko Winterscheidt

I 155Das Jahr im Rückblick

»Löwenzahn« im Doppelpack gibt es ab sofort sonntags in ZDF tivi. Mit Dynamik und kriminologi-scher Raffinesse nehmen Fritz Fuchs und sein Hund Keks die Spur auf und lösen Rätsel und knifflige Fälle aus Umwelt und Natur. Direkt im Anschluss gibt es ein Wiedersehen mit Peter Lu-stig, dem umtriebigen Erfinder mit der blauen Latzhose. Als »Löwenzahn Classics« zeigt das ZDF ein »Best of« seiner schönsten Geschichten und schrägsten Erfindungen.

5. SeptemberZDFinfo startet als Weiterentwicklung des Infoka-nals mit einem veränderten Programmschema, neuen und bewährten Formaten und einem neuen Design. Damit setzt der Kanal den Schlusspunkt unter die Neupositionierung der drei ZDF-Digital-kanäle. Mit dem Slogan »Fernsehen zum Mitre-den« übernimmt ZDFinfo innerhalb der ZDF-Fami-

lie die Vorreiterrolle im Bereich Interaktivität und Crossmedialität. So werden erstmals im deut-schen Fernsehen die Macher einer Nachrichten-sendung im Anschluss an die News den Zuschau-ern und Usern Rede und Antwort stehen. In »heute plus« stehen dafür jeweils mittwochs nach der »heute«-Sendung Matthias Fornoff oder Petra Ger-ster live im Nachrichtenstudio bereit.

Der britische Schauspieler Idris Elba spielt in »Luther« den gleichnamigen Titelhelden, einen Detective-Inspector, der bei seiner Arbeit oft an

die Grenzen des gesetzlich Erlaubten geht. ZDF-neo zeigt die erste Staffel der britischen Krimiserie als deutsche Erstausstrahlung.

6. SeptemberDie ZDFmediathek-App ist gestartet. Das Video-portal des ZDF steht in einem ersten Schritt für Geräte mit den Systemen iOS (Apple) und Andro-id (Google) zum Download bereit. Die App ist kostenlos im iTunes-Store oder im Android Market erhältlich. In einem nächsten Schritt sollen auch weitere Gerätetypen unterstützt werden – dazu wird eine so genannte Web-App angeboten, die über den Browser erreichbar ist. »Eine immer mo-bilere Gesellschaft will sich zu jeder Zeit und auf allen Wegen seriös informieren können. Die Me- diathek-App des ZDF ist unsere Antwort darauf«, so Chefredakteur Peter Frey.

Peter Lustig

John Luther (Idris Elba) läuft um sein Leben

Katrin Helwich moderiert »heute – in europa plus«

2011.Jahrbuch156 I

7. SeptemberZDFinfo präsentiert die erste interaktive Nachrich-tensendung im deutschen Fernsehen. Direkt nach den 19-Uhr-»heute«-Nachrichten im Hauptpro-gramm stehen Nachrichtenanchor Matthias For-noff und Elmar Theveßen, Leiter der Hauptredakti-on Aktuelles, den Zuschauern in ZDFinfo live im Nachrichtenstudio Rede und Antwort zur aktuellen Sendung. »heute plus« ist gleichzeitig auch als Livestream auf heute.de zu sehen. Die »heute«-Redaktion will Hinweisen, Denkanstößen und Kri-tik nachgehen. Rechercheergebnisse können in die nächsten Nachrichtensendungen einfließen.

8. SeptemberAb sofort kann der User das Europäische Parla-ment interaktiv erleben, sowohl auf dem PC als auch mobil auf iPhone, iPad und auf Smartpho-nes. Antworten auf alle Fragen zum Europäischen Parlament und seinen 736 Abgeordneten gibt das ZDF-eu-parlameter von ZDFonline. »Nur wer Poli-tik versteht, kann sich eine Meinung bilden. Trans-parenz ist eine der besten journalistischen Instru-mente, um den Menschen das schwierige Thema näher zu bringen. Genau das leistet das eu-parla-meter – mehr öffentliche Kontrolle durch mehr Transparenz«, so ZDFonline-Chef Eckart Gaddum.

10. September bis 12. November3sat startet mit einer zweiten Staffel der Musik-Recherche-Reihe »Tonspur – Soundtrack meines Lebens«. Prominente geben ihre persönliche Hitli-ste preis. Nicht Lieblingssongs, sondern Lieder, mit denen sie wichtige Lebensphasen verbinden, sind gefragt. Während Moderatorin Nina Brunner in Gesprächen herausfindet, warum welches Lied eine besondere Bedeutung für den jeweiligen Gast hat, müssen drei Musikexperten als »Profiler« erraten, um welchen Prominenten es sich handelt.

11. SeptemberAm zehnten Jahrestag der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das Pen-

tagon in Washington berichtet Elmar Theveßen, Leiter der Hauptredaktion Aktuelles, in einem »ZDF spezial« live aus New York. Im Mittelpunkt der Sondersendung steht eine Zusammenfas-sung der Gedenkfeierlichkeiten am Ground Zero. Gesprächspartner vor Ort sind Julie von Kessel und Lars Fiechtner, der seine Schwester bei den Anschlägen verlor. Die Sendung wird durch Bei-träge des New Yorker Korrespondenten Klaus Prömpers ergänzt.

13. September»Die Rosenheim-Cops« ermitteln wieder: Als neues Gesicht taucht Kommissar Anton Stadler, gespielt von Dieter Fischer in der weißblauen

Polizeidienststelle auf. Er vertritt den Kripokolle-gen Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger), der zu einer Polizeikonferenz nach Lübeck muss – und bekommt Unterstützung nicht nur von Kom-missar Tobias Hartl (Michael A. Grimm), sondern auch von einem alten Bekannten, Christian Lind (Tom Mikulla), der eigentlich nur auf Urlaub in Ro-senheim ist.

15. SeptemberDas ZDF zeigt 25 neue Folgen von »SOKO Stutt-gart«. Neben dem Stammensemble um Astrid M. Fünderich, Peter Ketnath, Nina Gnädig, Karl Kranzkowski und Benjamin Strecker sind viele prominente Gastdarsteller zu sehen: Ex-Fußballer

Der Verdächtige (Jens Atzorn) und »Rosenheim-Cop« Lind (Tom

Mikulla)

I 157Das Jahr im Rückblick

Hansi Müller, Boxerin Regina Halmich, der TV-Koch Rolf Zacherl und viele andere.

16. SeptemberDie neue Literatursendung »Das blaue Sofa« feiert Premiere. Zum Auftakt der Sendung, die jeweils

freitags die wichtigsten belletristischen Neuer-scheinungen vorstellt, spricht Wolfgang Herles mit Ilija Trojanow und Josef Bierbichler über ihre aktu-ellen Romane.

In der neuen sechsteiligen Reihe »Wie tickt …?« in ZDFinfo befragt Stephan Lamby Personen, die für die öffentliche Meinung in Deutschland wichtig und maßgeblich sind. In einer Mischung aus Inter-view und Porträt entlockt Stephan Lamby seinen Gesprächspartnern ungewöhnliche Bekenntnisse. Die Konzentration auf nur einen Interviewpartner

pro Sendung erlaubt eine eher selten gewordene Ausführlichkeit und Intensität.

18. SeptemberDie Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus steht von 17.30 Uhr an im Zentrum des Programms: Ab Punkt 18 Uhr präsentiert Bettina Schausten die Prognose und gemeinsam mit Landesstudioleite-rin Bettina Warken interessante Gäste, aktuelle Reaktionen von Politikern aus den Fraktionen und den Parteizentralen in Berlin. Im Anschluss an die 19-Uhr-»heute«-Sendung lädt Elmar Theveßen die Bundesgeschäftsführer und Generalsekretäre aller im Bundestag vertretenen Parteien zur »Berli-ner Runde«.

22. bis 25. SeptemberIn zahlreichen Sondersendungen begleitet das ZDF vom 22. bis 25. September den Besuch Papst Benedikts XVI. in Deutschland. Liveübertra-gungen von Gottesdiensten an allen vier Tagen sowie zusammenfassende und einordnende »ZDF spezial«-Sendungen am Abend nach den »heute«-Sendungen garantieren eine umfassende und facettenreiche Berichterstattung vom Besuch des Oberhauptes der katholischen Kirche. Repor-tagen und Dokumentationen, auch auf ZDFinfo, sowie ein breites Onlineangebot unter www.papst.zdf.de runden den Service ab. Alle Übertragungen werden für Hörgeschädigte auch live mit Videotext untertitelt.

Ermitteln bei »SOKO Stuttgart«: Nina Gnädig und Peter Ketnath

Ilija Trojanow und Wolfgang Herles auf dem »Blauen Sofa«

Dirk Steffens erkundet versunkene Welten

2011.Jahrbuch158 I

25. September bis 16. OktoberDie vierteilige ZDF/BBC-Koproduktion »Die Macht der Elemente« zeigt, wie die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft die Entwicklung der Zivilisa-tionen beeinflussen. Moderator Dirk Steffens nimmt die Zuschauer mit auf eine Weltreise, auf der unter geowissenschaftlicher Perspektive be-leuchtet wird, wie Kulturen in unterschiedlichen Teilen der Erde entstanden sind, wie sie sich bis heute entwickelt haben und warum sie wieder untergingen.

24. September bis 7. NovemberAuch im 25. 3satfestival-Jahr erwartet die Zu-schauer ein reichhaltiges Programm mit vielen Künstlern, die 3sat stets die Treue gehalten haben, aber auch mit einer Reihe von internationalen Newcomern. Den Auftakt macht Gustav Peter Wöhler und Band mit Songs aus seiner Jugend – von den Beatles bis zu Joni Mitchell und Janis Joplin. Mit dabei ist Volker Pispers mit seinen jungen Gästen, dem Poetry Slammer Philipp Scharri, der Kabarettistin Nadja Maleh und dem GlasBlasSingQuintett. Bodo Wartke zeigt »Das Beste vom Besten«, und der Jurist und Kabarettist Max Uthoff hilft dem Zuschauer bei der politischen Standortbestimmung. Großmeister Georg Schramm darf natürlich auch nicht fehlen: In »Meister Yodas Ende« referiert er, wie immer als Rentner Lothar Dombrowski, über die Zweckent-fremdung der Demenz. Den Abschluss des dies-

jährigen 3satfestivals macht Hagen Rether mit seinem ausgekocht formulierten politischen Ka-barett.

27. SeptemberAm 22. Juli tötet der rechtsradikale Anders Beh-ring Breivik 77 Menschen bei einem Anschlag in Oslo und einem Amoklauf auf der Insel Utøya. Der in Norwegen lebende Deutsche, Marcel Gleffe, rettet etwa 30 Menschen das Leben, indem er mit einem Boot auf den See hinaus fährt und die vor dem Amokschützen flüchtenden Menschen ans rettende Ufer bringt. Marcel Gleffe wird zum Hel-den von Utøya. Noch vor der Auswahl der drei XY-Preisträger 2011 beschließt die Jury, Marcel Gleffe für seinen mutigen und außergewöhnlichen Einsatz mit dem »XY-Sonderpreis« auszuzeichnen. Der Preis wird vom ZDF und der XY-Produktions-firma Securitel vergeben und ist mit 10 000 Euro dotiert.

29. SeptemberAuch in den neuen Folgen der Polizeiserie »Notruf Hafenkante« arbeiten die Polizisten des PK 21 an der Hamburger Hafenkante und die Notärzte aus dem gegenüberliegenden Elbkrankenhaus wieder Hand in Hand zusammen, um Menschen in Notsi-tuationen zu helfen und Straftaten aufzuklären. Die durchgehenden Rollen sind besetzt mit Sanna Englund, Rhea Harder, Bruno F. Apitz, Gerit Kling und vielen anderen.

Das GlasBlasSing Quintett: Keine Macht den Dosen

Dr. Jasmin Jonas (Gerit Kling) und der Chef der Reiterstaffel Christian

Olsen (Hendrik Duryn)

I 159Das Jahr im Rückblick

30. SeptemberIntendant Markus Schächter informiert den Ver-waltungsrat in Berlin über die Neubesetzung der Leitungsfunktion der »heute«-Redaktion. Matthias Fornoff übernimmt diese Aufgabe ab Anfang Ja-nuar 2012. In dieser Funktion wird er künftig als »Anchor« die 19-Uhr-»heute«-Sendung im Wech-sel mit Petra Gerster präsentieren. Luc Walpot, der die »heute«-Redaktion seit Januar 2009 leitet, übernimmt zum gleichen Zeitpunkt die Leitung des Studios Istanbul. Halim Hosny wechselt von dort in die Hauptredaktion Politik und Zeitgesche-hen in der Zentrale.

1. OktoberWolfgang Bergmann wird neuer Koordinator ARTE und damit Nachfolger von Heiko Holefleisch. Bergmann wurde 1997 mit der Leitung der Pro-grammgruppe Theater innerhalb der Direktion Europäische Satellitenprogramme beauftragt. 2001 wurde er außerdem Beauftragter für den di-gitalen Theaterkanal. Seit November 2009 ist er Koordinator ZDF-Kultur/Programmgruppe Theater sowie Leiter der Subkoordination Theater – ZDFkultur/3sat.

Unter der Dachmarke »neoWissen« starten auf ZDFneo mehrteilige Reportagen und Dokumenta-tionen. Den Auftakt macht die 14-teilige Serie »Next World – Das Leben von morgen«. Im An-schluss gibt es die dreiteilige Dokumentarreihe »amazing planet«, die in atemberaubenden Bil-dern und zahlreichen Animationen die imposante Entwicklung unseres Planeten nachzeichnet. In der sechsteiligen Reihe »Mosleys Universum« be-schreibt der britische Journalist Michael Mosley die großen Entdeckungen im Kontext ihrer Zeit.

2. OktoberMit der Übertragung des Festgottesdienstes und einer historischen Dokumentation widmet das ZDF dem Speyerer Kaiserdom zum 950. Jahres-tag seiner Weihe einen Programmakzent. Die Do-

kumentation »Speyers Superbau – 950 Jahre Kai-serdom« zeichnet die fast 1000-jährige Geschich-te des Doms nach. Die Kirche ist eines der her-ausragenden Beispiele romanischer Baukunst und steht seit 1981 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Film von Heike Schmidt lässt wichtige Ereignisse der langen Geschichte des Speyerer Doms wieder aufleben.

Zum 16. Mal überträgt das ZDF die festliche Ver-leihung des ECHO Klassik im Rahmen einer glanzvollen Konzertgala. Zubin Mehta, Rolando Villazón und Simone Kermes gehören zu den Preisträgern, die ihre Auszeichnung in Berlin per-sönlich in Empfang nehmen. Zum zweiten Mal führt Thomas Gottschalk durch das Programm, unterstützt von prominenten Laudatoren. Das Konzert ist am selben Abend unter dem Titel »Echo der Stars« im ZDF zu sehen. Der ECHO Klassik ist die höchste Auszeichnung für Musik auf Tonträger.

3. OktoberIn seiner ersten 3D-Eigenproduktion dokumentiert das ZDF die spektakuläre Begehung der Route Karma durch die »Huberbuam«, Thomas und Ale-xander Huber, in den Berchtesgadener Alpen. Für die Dokumentation »Die Huberbuam« kamen acht 3D-Systeme zum Einsatz, darunter eine völlig neue Minikamera (SinaCam). Entstanden ist ein moderner Bergfilm mit dreidimensionalen Kletter-

Matthias Fornoff

Wolfgang Bergmann

Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt

2011.Jahrbuch160 I

sequenzen, Zeitrafferaufnahmen und Land-schaftsbildern, in denen man die Tiefe des Rau-mes erspüren kann.

3sat zeigt 24 Stunden lang Konzerte von alten Meistern und jungen Bands der deutschen Mu-sikszene. Silbermond, Wir sind Helden und Annett Louisan stehen an diesem Tag ebenso auf dem Programm wie Xavier Naidoo, Peter Maffay und Herbert Grönemeyer.

6. OktoberIn der neuen ZDFneo-Show »neoParadise« laden die beiden Moderatoren Joko und Klaas jeden

Donnerstag prominente und nicht prominente Gäste zum Plaudern ein und geben nationalen und internationalen Musik-Acts eine Bühne. Für die Live-Atmosphäre sorgt ein knapp 100-köpfi-

ges Publikum im Studio. In der Auftaktsendung begrüßen Joko und Klaas den »Tomte«-Sänger Thees Uhlmann sowie Arnim und Torsten von der Band Beatsteaks.

7. OktoberImmer mehr Onlinenutzer besuchen die Telemedi-enangebote zdf.de, heute.de und sport.zdf.de. Als großen Erfolg bewertet Intendant Markus Schäch-ter das neu aufgestellte Bewegtbild-Angebot des ZDF. Im ersten Halbjahr 2011 verzeichnet die ZDF-mediathek durchschnittlich fast 30 Millionen Sich-tungen pro Monat. Auch bei den immer populärer werdenden Sozialen Netzwerken ist das ZDF präsent, wobei der Schwerpunkt der Aktivitäten auf Facebook liegt. Bis Frühjahr 2012 entwickelt das ZDF die Onlineportale zdf.de, heute.de und sport.zdf.de weiter. Ein Ziel ist es, die Digitalkanäle ZDFinfo, ZDFkultur und ZDFneo innerhalb des Onlineangebots zdf.de übersichtlicher und akzen-tuierter zu präsentieren. Darüber hinaus erweitert das ZDF in den kommenden Monaten das Ange-bot für HbbTV-Nutzer, die über ihr TV-Gerät auch Internetinhalte abrufen können. Neben der bereits verfügbaren ZDFmediathek sollen auch die ande-ren Onlineangebote mit Programminformationen, Kurznachrichten, Sport und Wetter so aufbereitet werden, dass sie über HbbTV genutzt werden können.

Mit seinem Vorschulangebot ist der KI.KA Markt-führer bei den Drei- bis Fünfjährigen. Den Erfolg des Kinderkanals bei den jungen Zuschauern be-stätigen die wiederholt hohen Sympathie- und Imagewerte. Mit Programmen wie der Kinder-nachrichtensendung »logo!« beweist der KI.KA seine Informationskompetenz. »2012 feiert der KI.KA seinen 15. Geburtstag. Aus diesem Anlass gibt sich der Sender ein neues Design, das junge Zuschauer noch besser ansprechen kann. Die Umstellung auf HD-Betrieb wird voraussichtlich im Mai 2012 erfolgen. Im kommenden Jahr wird der Kinderkanal mit neuen Sendungen auch seine In-

Alexander Huber in der Steilwand

Joko und Klaas

I 161Das Jahr im Rückblick

formationskompetenz gezielt ausbauen«, kündigt Intendant Markus Schächter an.

Das ZDF hat das Geschäftsjahr 2010 mit einem positiven Gesamtergebnis von 52,9 Millionen Euro abgeschlossen. Dieser Betrag wird der Ergebnis-rücklage zugeführt. Gegenüber dem Haushalts-plan konnte der Sender eine Ergebnisverbesse-rung um 15,1 Millionen Euro erzielen. Wie im Vor-jahr konnte das ZDF damit auch im zweiten Jahr der Gebührenperiode eine finanzielle Reserve er-wirtschaften, die zum ausgeglichenen Abschluss der Gebührenperiode bis 2012 beitragen wird. Der Fernsehrat genehmigt in seiner jüngsten Sit-zung den bereits vom Verwaltungsrat festgestell-ten Jahresabschluss.

Mit der aktuellen Gesamtzahl von 33,8 Prozent Anteil von Frauen in Führungsfunktionen liegt das ZDF über der EU-weit diskutierten Marge von 30 Prozent, die für börsennotierte Großunternehmen gegebenenfalls bis 2015 zu erreichen wäre. Die Beteiligung von Frauen an Führungsfunktionen im ZDF wächst seit Einführung einer Dienstvereinba-rung zur Förderung des Frauenanteils Mitte der 90er Jahre kontinuierlich. Eine Quotierung ist des-halb nicht notwendig. Zu diesem Schluss kommt die Gleichstellungsbeauftragte Marita Lewening in ihrem Jahresbericht an den Fernsehrat. Auffällig unterrepräsentiert sind Frauen im ZDF allerdings nach wie vor in den technischen Berufsbildern der Produktionsdirektion.

10. bis 16. Oktober»ZDF-History«, moderiert von Guido Knopp, stellt ein ganz besonderes Projekt vor, das von einem gemeinnützigen Verein getragen und vom ZDF unterstützt wird. In »Unsere Geschichte. Das Ge-dächtnis der Nation« fließen viele Beispiele erleb-ter Geschichte in eine Kurzfilmreihe ein, die so-wohl im ZDF als auch in ZDFinfo zu sehen ist. Unter dem Titel »100 Momente der Geschichte« zeigt ZDFinfo den Bilderbogen deutscher Ge-

schichte mit 100 Wendepunkten des 20. Jahrhun-derts. Die Reihe wird zudem in einer »Langen Nacht« im ZDF-Hauptprogramm als vierstündige Zeitreise gesendet. Gleichzeitig ist ein Onlinepor-tal der Erinnerungen unter der Webadresse www.gedaechtnis-der-nation.de abrufbar.

12. bis 16. OktoberDie Literatursendung »Das blaue Sofa«, das Kul-turmagazin »aspekte«, das »nachtstudio« und »Die lange Nacht des blauen Sofas« beschäftigen sich mit der Frankfurter Buchmesse. Zudem wird im Rahmen der großen Bücherschau der »aspekte«-Literaturpreis vergeben. Preisträger ist in diesem Jahr der 1954 in Russland geborene Schriftsteller Eugen Ruge mit seinem Debütroman In Zeiten des abnehmenden Lichts. 3sat erwartet an seinem Stand auf der Buchmesse drei Autoren des diesjährigen Schwerpunktlandes Island: Hall-grimur Helgason, Kristin Steinsdottir und Jon Kal-man Stefansson. Weitere Autorinnen und Autoren sind beim »Bücherherbst« eingeladen, den Deutschlandradio Kultur auch in diesem Jahr wie-der am 3sat-Stand produziert.

14. OktoberBundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich ver-leiht in Berlin den XY-Preis – Gemeinsam gegen das Verbrechen. Die Schauspieler Christian Ber-kel (»Der Kriminalist«) sowie Claus Theo Gärtner und Paul Frielinghaus (»Ein Fall für zwei«) halten die Laudationes auf die Preisträger. Die jeweils mit 10 000 Euro dotierten Auszeichnungen für coura-giertes Handeln gegen Kriminalität erhalten in diesem Jahr Georg Baur aus Hürnheim, der ein Verbrechen in der U-Bahn verhinderte, LKW-Fah-rer Miroslaw Strecker aus Calau, der einen der größten Gammelfleischskandale in Deutschland aufgedeckt hat, Jörg Hufmann aus Oberhausen, der eine Vergewaltigung verhinderte, und Marcel Gleffe für seinen mutigen und außergewöhnlichen Einsatz beim Attentat auf der Insel Ut´øya in Nor-wegen. Der Preis, der vom ZDF und der Securitel

2011.Jahrbuch162 I

2002 ins Leben gerufen wurde, wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben.

14./16. OktoberNach »Der Adler – Die Spur des Verbrechens«, der »Kommissarin Lund«-Reihe und »Protectors« gibt es jetzt in ZDFneo und im Hauptprogramm ein weiteres Highlight deutsch-dänischer Koproduk-tionen: »Nordlicht – Mörder ohne Reue«. Die ehr-geizige und selbstbewusste Kommissarin bei der Kopenhagener Polizei, Katrine Ries Jensen (Laura Bach) muss sich in ihrem ersten Fall zusammen mit dem Kriminalpsychologen Thomas Schaeffer

(Jacob Cedergren) gegen einen Serienkiller be-währen. Für den Leiter der Mordkommission, Markus Bis-gaard (Lars Mikkelsen), ist es keine leichte Auf-gabe, die beiden gegensätzlichen Na-turen zu einem optimalen Einsatz zu bewegen.

15. OktoberSeit 50 Folgen und 17 Jahren spielen Maja Mara-now und Florian Martens das Berliner Ermittler-Duo im Samstagskrimi »Ein starkes Team«. In der Jubiläumsfolge »Gnadenlos« führen die attraktive Verena und Otto, ihr Kollege mit Berliner Schnau-ze, einen erbitterten Kampf gegen eine Bande von Menschenhändlern. Zum Jubiläum gibt es außer-dem »Ein starkes Team – die lange Nacht«, in der drei bekannte Folgen nacheinander ausgestrahlt werden.

16. OktoberZum Abschluss der Frankfurter Buchmesse über-trägt das ZDF live aus der Paulskirche die Verlei-hung des Friedenspreises des deutschen Buch-handels. Geehrt wird in diesem Jahr der algeri-sche Schriftsteller Boualem Sansal, der wegen seiner kritischen Äußerungen gegen den Präsi-denten Bouteflika aus dem Staatsdienst entlassen wurde. Mit der Wahl des diesjährigen Preisträgers, der in seiner Heimat seit 2006 Publikationsverbot hat, wolle der Börsenverein des deutschen Buch-handels »ein Zeichen setzen für die Demokratie-bewegung in Nordafrika«, so Gottfried Honnefel-der, der Vorsteher des Börsenvereins. Der Frie-denspreis des deutschen Buchhandels ist der bedeutendste Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland und wird seit 1950 als gesellschaftli-cher und oft auch politischer Höhepunkt der Frankfurter Buchmesse verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von 25 000 Euro dotiert.

17. OktoberDer historische Sechsteiler »Borgia« erzählt die Familiengeschichte der gleichnamigen Familie, die wie wenige andere den Geist der Renaissance mit ihren heute kaum vorstellbaren Widersprü-chen verkörpert. Im Mittelpunkt steht Rodrigo Borgia, verkörpert durch John Doman, der 1492 als Alexander VI. den Papstthron besteigt und durch politisch geschicktes Platzieren seiner Kin-der und Verwandten eine Familiendynastie in Rom

Kommissarin Jensen (Laura Bach) mit ihren Kollegen Schaeffer und Molbeck (Frederik Norgaard)

Verena (Maja Maranow) und Otto (Florian Martens) am Tatort

I 163Das Jahr im Rückblick

etabliert. In weiteren Rollen sind unter anderen Isolda Dychauk, Andrea Sawatzki, Assumpta Serna, Marta Gastini und Udo Kier zu sehen.

18. OktoberZu Beginn der zehnten Staffel hat das Team der »SOKO Köln« um Teamchefin Karin Reuter (Sissy Höferer) einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften: Hauptkommissar Frank Hansen (Jophi Ries) wird bei einem Einsatz tödlich verletzt. An seine Stelle tritt Matti Wagner (Pierre Besson). Auch Daniel Winter (Steve Windolf) wird im Lauf der Staffel durch den juristisch versierten Jonas Fischer (Lukas Piloty) ersetzt.

21. Oktober Mit einer Sonderausgabe greift das »Forum am Freitag« das Thema 50 Jahre Zuwanderung auf. Der Film »Currywurst auf Türkisch« von Abdul-Ahmad Rashid porträtiert zwei Deutschtürken: den Comedian Murat Topal und die Journalistin Hatice Akyün. Ihre Eltern kamen aufgrund des vor 50 Jahren geschlossenen deutsch-türkischen An-werbeabkommens als Gastarbeiter nach Deutsch-land. In witzigen, aber auch ernsten und bewe-genden Szenen erforschen die beiden den Le-bensweg des jeweils anderen und absolvieren dabei einen Integrationstest. Ergänzt wird der Film durch ein interaktives Klickmodul mit Texten und Archivmaterial zu 50 Jahren türkischer Zuwande-rung nach Deutschland im ZDF-Onlineangebot.

23. OktoberFür die sechsteilige Dokumentarreihe »Unterwegs in der Weltgeschichte – mit Hape Kerkeling« be-gibt sich das Unterhaltungstalent auf eine Reise zu den wichtigsten Orten der Welt, an denen Ge-schichte geschrieben wurde. Er besucht unter anderem die Pyramiden in Ägypten, die Azteken-

stadt Teotihuacán in Mexiko, die Akropolis, das alte Rom, die Chinesische Mauer und die russi-schen Zarenpaläste. Mit viel Humor nimmt er die Zuschauer mit auf eine Reise durch 5 000 Jahre Menschheitsgeschichte und schlüpft dabei auch selbst in historische Rollen.

23./30. OktoberAndrea Kiewel ist wieder on Tour und begrüßt ihre Zuschauer in zwei »Herbstshows« aus der Schweiz. Die erste Show aus Weggis am Vier-

Der Spanier Rodrigo Borgia (John Doman) hat es im Vatikan zum Vizekanzler gebracht

Comedian Murat Topal und Journalistin Hatice Akyün

Hape Kerkeling vor der Djoser- Pyramide

2011.Jahrbuch164 I

waldstättersee steht ganz im Zeichen eidgenössi-scher Traditionen. Zu Gast sind prominente Schweizer wie DJ Bobo, der ehemalige Fußball-Schiedsrichter Urs Meier, Alphornspielerin Eliana Burki und andere. Der Schweizer Fernsehkoch Andreas C. Studer bereitet landestypische Spe-zialitäten zu. In der zweiten Folge geht Andrea Kiewel der Frage nach, warum die Schweizer Ho-tellerie in aller Welt berühmt ist.

25. bis 30. Oktober3sat bietet Einblick in die bunte cineastische Viel-falt des »Blutsauger«-Genres. »BissFest – Die vampirische Filmreihe« bietet nächtliche Ausflüge in das Reich der Untoten: Mal ironisch persiflie-rend wie in Roman Polanskis Kultfilm »Tanz der Vampire«, mal mit beeindruckender Bildästhetik wie in der TV-Premiere »Durst« des südkoreani-schen Regisseurs Chan-wook Park. »Shadow of the Vampire« ist eine Hommage an Friedrich Wil-helm Murnau und seinen Stummfilmklassiker »Nosferatu«. Mit dem Kultfilm »Blut an den Lippen« von Harry Kümel zeigt 3sat einen der ungewöhn-lichsten Streifen der Filmgeschichte.

31. OktoberDie Tagebücher des deutschen Kaufmanns John Rabe, der von 1908 bis 1938 als Repräsentant der Siemens-Niederlassung in der damaligen chinesi-schen Hauptstadt Nanking arbeitete, bilden die Grundlage der internationalen Kinoproduktion

»John Rabe – Der gute Deutsche von Nanking«. In der Hauptrolle des »chinesischen Schindlers« ist Ulrich Tukur zu sehen, seine Frau wird verkörpert von Dagmar Manzel. Rabe und seinen Mitstreitern gelang es, den Japanern eine Sicherheitszone für die schutzsuchenden Familien seiner Arbeiter ab-zutrotzen und rettete damit Hunderttausenden das Leben.

1. NovemberIn einer Free-TV-Premiere zeigt das ZDF den Spielfilm »Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat« von Hollywood-Regisseur Bryan Singer mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Das Drehbuch schrieb Christopher McQuarrie, der die Ereignisse zwischen März 1943 und dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 dramaturgisch verdichtet. In Er-gänzung zum Spielfilm folgt die Dokumentation »Stauffenberg – Die wahre Geschichte«. Oliver

Alfred (Roman Polanski, rechts) macht Bekanntschaft mit dem Vampir Herbert (Iain Quarrier)

Überglücklich schließt John Rabe (Ulrich Tukur) seine Frau Dora (Dagmar Manzel) in die Arme

Stauffenberg (Tom Cruise) und sein Mitverschwörer Henning von

Tresckow (Kenneth Brannagh)

I 165Das Jahr im Rückblick

Halmburger und Christian Frey rekonstruieren das Geschehen des 20. Juli 1944 und nehmen dabei vor allem die Persönlichkeit Stauffenbergs in den Blick. Historiker und Zeitzeugen zeichnen das Psychogramm jenes Mannes, der an diesem Tag den Lauf der Geschichte ändern wollte und als zentraler Akteur den Staatsstreich vorantrieb.

6. November»Das Traumschiff« sticht mit einer 120-minütigen Jubiläumsfolge zum 65. Mal in See. Die Reise zum 30. Geburtstag führt entlang der amerikani-schen Atlantikküste von Quebec über New York und Savannah bis nach Salvador de Bahia.

Neben der Stammcrew mit Heide Keller, Siegfried Rauch, Nick Wilder, Harald Schmidt und Inka Bause gehen viele Prominente an Bord. Hape Kerkeling schmuggelt als Meeresbiologe eine Schildkröte mit an Bord, um sie später in die Frei-heit zu entlassen.

7. bis 13. NovemberDer Dokumentarfilm »Carte Blanche« von Heidi Specogna erhält auf der 35. Duisburger Filmwo-che den mit 6 000 Euro dotierten 3sat-Dokumen-tarfilmpreis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm. Die Jury lobt den 2011 entstan-denen Schweizer Film über die Ermittlungen des Internationalen Gerichtshofs gegen den kongole-sischen Milizenführer Jean-Pierre Bemba dafür,

dass er »die Opfer in einer Weise ins Bild setze, die ihnen ihre Würde wieder zurückgibt«. Die vier 3sat-Partner ZDF, ORF, SRG und ARD stiften seit 1996 den 3sat-Dokumentarfilmpreis.

11. NovemberSeit fünf Jahren ermittelt Christian Berkel als Hauptkommissar Bruno Schumann in »Der Krimi-nalist« mit Scharfsinn und intuitivem Gespür. Un-terstützt wird er von der jungen Kommissarin Alex Keller (Maya Bothe) und dem zupackenden, aber auch feinfühligen Kriminalbeamten Max Winter (Janek Rieke). Mit vier neuen Folgen geht die Freitagskrimi-Reihe nun wieder auf Sendung.

Ingo Schulze, der diesjährige Mainzer Stadt-schreiber, hat zusammen mit dem ZDF eine Doku-mentation über die jüngst wiederentdeckte Res-source Amazoniens, die so genannte Terra Preta, produziert. Das Filmprojekt unter dem Titel »Ret-tung aus dem Regenwald« ist Teil des renommier-ten Stadtschreiber-Literaturpreises, der den jewei-ligen Preisträgern die Möglichkeit bietet, eine Do-kumentation nach eigener Wahl zu realisieren.

11. November bis 9. DezemberDas Kulturmagazin »aspekte« öffnet an vier Frei-tagabenden sein Studio für prominente Gastmo-deratoren. Den Anfang macht Deutschlands be-liebtester Russe, der Autor Wladimir Kaminer. Weitere Gastmoderatoren sind der Bestsellerautor

Der Meeresbiologe Clemens Kohl (Hape Kerkeling) setzt gemeinsam mit Dr. Sander (Nick Wilder) die Schildkrötendame Hilde aus

Bruno Schumann (Christian Berkel) und Kommissarin Keller (Maya Bothe)

2011.Jahrbuch166 I

Frank Schätzing, die Komödiantin Anke Engelke sowie die Opernregisseurin und Leiterin der Bay-reuther Festspiele, Katharina Wagner. »aspekte« gibt es seit 1965, es ist damit das älteste Kultur-magazin des deutschen Fernsehens.

12. bis 17. November3sat lobt zum 16. Mal den 3sat-Zuschauerpreis aus. Parallel zum Fernsehfilm-Festival Baden-Ba-den zeigt der ZDF-Partnerkanal an sechs aufein-anderfolgenden Tagen die zwölf für das Festival

nominierten Fernsehfilme öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsender aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Zuschauer kön-nen im Internet unter www. 3sat.de sowie per Tele-fon wählen, welcher Film den 3sat-Zuschauerpreis erhalten soll. Gewinner ist in diesem Jahr der Film »Homevideo« von Jan Braren, der die dramati-sche Geschichte des 15-jährigen Schülers Jakob zeigt, der arglos in eine existenziell bedrohliche Situation gerät.

14. NovemberDie achtteilige BBC-Dokumentation »Human Pla-net« auf ZDFneo präsentiert bisher unveröffent-lichte Aufnahmen vom ewigen Eis der Arktis, von glühender Wüstenhitze, dampfenden Regenwäl-dern und sauerstoffarmen Gebirgshöhen. Das britische Filmteam bereiste drei Jahre lang mehr als 40 Länder und besuchte die entlegensten

Plätze dieser Erde. Die Dokumentation versucht zu beschreiben, welche unglaublichen Wege die Menschheit gefunden hat, um unter extremen Naturbedingungen zu überleben.

»BURNOUT – Der erschöpfte Planet« ist der Titel eines Programmschwerpunkts zu Fragen der Ressourcenknappheit vor dem Hintergrund der steigenden Weltbevölkerung. Im Zentrum stehen drei große, zweiteilige Produktionen: In dem Fern-sehfilm »Verschollen am Kap« gerät eine deutsche Familie in den internationalen Kampf um Trinkwas-ser. In der Dokumentation »Machtfaktor Erde« be-leuchten Angela Andersen und Claus Kleber, wie sehr die Veränderungen des Weltklimas die Kräfte auf der macht- und sicherheitspolitischen Ebene verschieben und zur Bedrohung für den Weltfrie-den werden können. Um den wachsenden Hun-ger nach den fossilen Rohstoffen Erdöl und Erd-

Jakob (Jonas Nay) schaut sich ein kompromittierendes Video an

Wohnsitz eines Nomadenstamms ohne Nationalität

Wassertanklaster in Lima, Peru

I 167Das Jahr im Rückblick

gas geht es schließlich im Zweiteiler »Das Blut der Welt«. Stefan Aust, langjähriger Redakteur des Spiegel, und Claus Richter, Redaktionsleiter von »Frontal 21«, schildern den historischen Aufstieg des Öls zur Weltmacht und fragen, wie sich die Welt auf die Energiezukunft vorbereitet.

In »Deutschlands fantastischer Märchenshow«, einer Mischung aus Ranking, Quiz und Spielshow, ermittelt Jörg Pilawa, welches Märchen das be-liebteste im ganzen Land ist. In der neuen Show treten Grundschulkinder gegen prominente Kan-didaten in überraschenden Wissens- und Aktions-spielen an. Am Ende der Show steht fest, wer die Nase vorn hat – nicht nur beim Spiel der Kinder gegen die Erwachsenen, sondern auch beim Mär-chenranking.

17. NovemberAm 14. Oktober 1999 diskutierte Maybrit Illner zum ersten Mal – damals noch unter dem Titel »Berlin Mitte« – mit ihren Gästen aus Politik, Wirt-schaft und Gesellschaft. Seit 2007 trägt die Sen-dung den Namen der Moderatorin. Nun ist »may-brit illner« zum 500. Mal zu sehen. Im Schnitt ver-folgen mehr als 2,5 Millionen Zuschauer regelmä-ßig die Talkshow.

20. NovemberDer frühere Auslandskorrespondent und Modera-tor Eberhard Piltz ist tot. Er war ab 1989 Auslands-

korrespondent in Tel Aviv, Rom, Paris und schließlich in Washington. 1993 bis 1997 mode-rierte er als Leiter der Hauptredaktion Aktuelles auch das »heute-journal«. Intendant Markus Schächter würdigt Eberhard Piltz als »klugen und kenntnisreichen Beobachter und Analytiker des Weltgeschehens«.

25. NovemberDas ZDF verlängert seine Medienpartnerschaft mit der Museumsinsel bis 2015. Die Medienpart-nerschaft mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz besteht seit 2001 und war zunächst auf zehn Jahre angelegt. Der Sender begleitet die Sanie-rung der Museumsinsel mit journalistischen Bei-trägen und ruft zu Spenden auf. Carola Wedel hat inzwischen den elften Teil der Langzeitdokumen-

tation über die Arbeiten fertig gestellt. Der Film »Schätze des Islam« dokumentiert die Wiederher-stellung des Nordflügels des Pergamonmuseums und die für 2019 geplante Eröffnung eines Islam-museums.

27. NovemberDie Adventszeit beginnt mit einem festlichen Kon-zert aus der Dresdner Frauenkirche. Am Dirigen-tenpult steht erstmals in der Tradition des Ad-ventskonzerts der designierte Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Christian Thielemann. Solisten sind die französische Mezzosopranistin

Eberhard Piltz

Jörg Pilawa mit kleinen Gästen

Schätze im Depot

2011.Jahrbuch168 I

Sophie Koch und der amerikanische Bariton Tho-mas Hampson. Auf dem Programm stehen Werke von Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach.

Mit zwei »Adventsshows« stimmt das ZDF seine Zuschauer auf die Vorweihnachtszeit ein. Andrea Kiewel begrüßt musikalische Stars und Talk-Gäste in ihrer speziell eingerichteten »Weihnachtswoh-nung« mit Küche, Wohnzimmer und großem Show-Wintergarten. In der ersten Show sind die vier Geschwister der Kelly-Family nach vielen Jah-ren erstmals wieder gemeinsam auf der Bühne und präsentieren ein Medley aus ihrem aktuellen Programm.

28. NovemberProfessor Harald Lesch, seit 2008 Wissenschafts-moderator im ZDF, wird Hochschullehrer des

Jahres. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Deutsche Hochschulverband Persönlichkeiten, die »durch außergewöhnliches Engagement in herausragender Weise das Ansehen ihres Berufs-standes in der Öffentlichkeit gefördert« haben. Harald Lesch ist Professor für Astrophysik und Philosophie. Als Moderator der Sendereihen »Abenteuer Forschung«, »Terra X – Faszination Universum« und »Leschs Kosmos« bringt er wis-senschaftliche Zusammenhänge einem Millionen-publikum nahe.

30. November2 735 855 Euro sind an Spendenzusagen im Rah-men der großen Spendengala »Die schönsten Weihnachts-Hits« zusammengekommen, die Jörg Pilawa in Vertretung der erkrankten Carmen Nebel live aus München moderiert. Seit vielen Jahren unterstützt das ZDF mit der Benefizgala zugun-sten von »Brot für die Welt« und »Misereor« die beiden christlichen Hilfsorganisationen.

30. November/1. DezemberIn einer zweitägigen Jugendmedienschutztagung wollen ZDF, ARD und die Medienarbeit der evan-gelischen und der katholischen Kirche tragfähige Perspektiven für ein zukünftiges Jugendschutz-modell entwickeln und gemeinsam mit Branchen-experten, Befürwortern und Kritikern diskutieren. Der gesamtgesellschaftlich verankerte öffentlich-rechtliche Rundfunk und die der Gesellschaft

Jörg Pilawa und die Sternenkinder

Harald Lesch

Mezzosopranistin Sophie Koch und Dirigent Christian Thielemann

I 169Das Jahr im Rückblick

gleichermaßen verpflichteten Kirchen möchten die gegenwärtigen Kontroversen um den medialen Jugendschutz aufarbeiten und daraus in einem konstruktiven öffentlichen Diskurs unter Beteili-gung der Netzaktivisten weiterführende Impulse ableiten.

3. DezemberMit einem umfangreichen Wintersportprogramm startet das ZDF in die Weltcupsaison 2011/2012. Die sportliche Reise führt mit der Nordischen Kom-bination in Lillehammer und den Biathlonrennen in Östersund von Skandinavien über die Ski-Alpin-Rennen in Beaver Creek und Lake Louise auf dem nordamerikanischen Kontinent bis nach Fernost zum Snowboard-Air&Style-Event in Peking.

Nach 25 Jahren und 151 Sendungen verabschie-det sich Thomas Gottschalk von »Wetten, dass ..?«. Für sein Finale hat sich der Showmaster eine Lieblings-Wettcouch zusammengestellt: Weggefährte Günther Jauch, Schauspielerin Iris Berben, Modeschöpfer Karl Lagerfeld und Till Schweiger mit seiner Filmpartnerin Jessica Biel

sind mit von der Partie. Die Wetten in der Rothaus-Halle der Friedrichshafener Messe werden wie gewohnt präsentiert von Michelle Hunziker.

Die ehemalige Kriminalkommissarin Birgit Kanne-mann wird mit dem Prix Courage der Redaktion

»ML mona lisa« und des Unternehmens Clarins ausgezeichnet. Sie erhält die mit 20 000 Euro do-tierte Auszeichnung für ihr mutiges Engagement gegen so genannte Loverboys. Diese ködern Minderjährige mit Liebesversprechen, um sie dann zur Prostitution zu zwingen. Die Laudatio hält Peter Maffay, der sich seit Jahren für trauma-tisierte Kinder und Jugendliche einsetzt. Die Hö-hepunkte der Verleihung sind in der Sendung »ML mona lisa – Frauen, Männer & mehr« zu sehen.

6. DezemberDas »heute-journal« wächst noch weiter mit dem Internet zusammen. Ab sofort gibt es das »heute-journal plus« on-Demand und im HbbTV aktuali-sierte Hintergrundinformationen, Bilder und Einbli-cke in die Arbeit der Macher. Unter den Symbolen »Video«, »Internetlink«, »Erklärgrafik«, »Soziale Netzwerke« und »Schlüsselloch« gibt es jeweils ergänzende Informationen zur Sendung. Wenn sie relevant werden, blinkt das jeweilige Symbol wäh-rend der Sendung kurz auf. Die Nutzer können nach Belieben einschalten: zeitversetzt im Netz oder mit Einschränkungen live im HbbTV.

9. DezemberMit dem Haushaltsjahr 2012 steht dem ZDF die letzte Etappe der aktuellen Gebührenperiode bevor. Das Zahlenwerk des Haushaltsplans weist für das Jahr 2012 einen Gesamtfehlbetrag von 75,3 Millionen Euro aus. Darüber hinaus müssen

Michelle Hunziker, Günther Jauch und Thomas Gottschalk

Sibylle Bassler (links) und Christi-an Courtin-Clarins (rechts) mit der Preisträgerin (Bildmitte)

2011.Jahrbuch170 I

gemäß Haushaltsbeschluss insgesamt 14 Millio-nen Euro im Laufe des Haushaltsvollzugs erwirt-schaftet werden. Somit endet das Geschäftsjahr 2012 planerisch mit einem Fehlbetrag von 61,3 Millionen Euro. Doch trotz dieses Fehlbetrags werde das ZDF nach dem derzeitigen Planungs-stand aufgrund des frühzeitig eingeschlagenen Kurses einer umsichtigen, soliden und sparsamen Finanzpolitik am Ende der laufenden Gebühren-periode auf der Ertragsseite noch über eine Rück-lage verfügen. Diese Einschätzung gibt Intendant Markus Schächter in seiner Grundsatzrede an-lässlich der Verabschiedung des Haushaltsplans 2012 im Fernsehrat. Zudem sei zu berücksichti-gen, dass das Jahr 2012 das Ende des bisherigen Finanzierungsmodells des öffentlich-rechtlichen Rundfunks darstelle. Die Einführung eines neuen Beitragssystems werde mit einer Beitragsstabilität einhergehen.

»Die Veränderungen der vergangenen Jahre waren gravierender und umwälzender als jene in den vier Jahrzehnten davor.« Dieses Fazit zieht Intendant Markus Schächter in einer Bilanz seiner zu Ende gehenden Amtszeit an der Spitze des ZDF. In seiner Haushaltsrede erinnert er daran, dass die Wandlung der klassischen Fernsehan-stalt zu einem modernen Multimediaunternehmen eine der größten Herausforderungen des zurück-liegenden Jahres gewesen sei. Vor dem Hinter-grund der Abschaltung der analogen Satelliten-signale im Frühjahr 2012, der absehbaren Ver-schmelzung von Fernsehschirm und Internet, der faszinierenden Optik des hochauflösenden Fern-sehens und der Zunahme zeitversetzter und inter-aktiver Nutzung des Fernsehens auf hybriden Endgeräten bleibe die Weiterentwicklung der Digi-talstrategie eine Daueraufgabe.

Das ZDF wird in den kommenden Jahren seine Angebote für seh- und hörbehinderte Menschen weiter verstärken. »Wir kommen unserer führen-den Rolle als Anbieter barrierefrei zugänglicher

Programme nach und leiten den weiteren Ausbau ein«, erläutert Markus Schächter dem Fernsehrat in Mainz. Insbesondere die Untertitelung sei be-reits in den vergangenen Jahren kontinuierlich vorangetrieben worden. Außerdem entwickele das ZDF durch die so genannte Audiodeskription, akustischen Untertiteln vergleichbar, Filme und Dokumentationen zu Filmen für Sehbehinderte beziehungsweise blindengerechten Hörfilmen.

Der deutsch-französische Kultursender ARTE startet 2012 mit einem neuen Programmschema. Künftig steht jeder Abend im ARTE-Programm unter einer thematischen Überschrift. Das Tages-programm am Wochenende soll in Deutschland und Frankreich zu einem neuen Schaufenster des Senders werden. Darüber hinaus werden »große Dokumentarfilme« von Dienstag bis Donnerstag zur Primetime ausgestrahlt. Große Opern sollen live zur besten Sendezeit ihren Platz finden. Eine weiterhin hohe Dynamik verzeichnet das Online-angebot des Senders. Auf dem Feld der Sozialen Netzwerke befindet sich ARTE mit rund 75 000 Facebook-Fans mit weitem Abstand an der Spitze aller öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland und Frankreich.

Mit vier neuen Folgen geht der Freitagskrimi »Ein Fall für zwei« auf Sendung. Das außergewöhnliche Ermittlerduo, Privatdetektiv Josef Matula (Claus Theo Gärtner) und Strafverteidiger Dr. Lessing

Matula (Claus Theo Gärtner, Mitte) gerät in Schwierigkeiten

I 171Das Jahr im Rückblick

(Paul Frielinghaus) lösen nun schon im 30. Jahr der Serie spannende Kriminalfälle in der Main-metropole Frankfurt.

11. DezemberZum großen Jahresrückblick empfängt Hape Ker-keling die »Menschen 2011«. Dabei begrüßt er unter anderen Dirk Nowitzki, Joachim Fuchsber-ger, Harald Schmidt, Oliver Welke, Bastian Pas-tewka und Anke Engelke sowie Samuel Koch.

13. DezemberMit einem 90-minütigen Dokudrama erinnert das ZDF am Vorabend des Jubiläums an die Erobe-rung des Südpols vor genau 100 Jahren. Der Film »Wettlauf zum Südpol« von Oliver Halmburger re-konstruiert den historischen Wettlauf zwischen dem Norweger Roald Amundsen und seinem englischen Konkurrenten Robert Falcon Scott an-hand der Aufzeichnungen der beiden Abenteurer.

14. DezemberNach den ersten 100 Tagen kann der Digitalkanal ZDFinfo eine erfreuliche Bilanz ziehen: Im Ver-gleich zum früheren ZDFinfokanal konnte der Marktanteil verdoppelt werden, und auch bei den Onlineangeboten punktet der junge Digitalkanal. Crossmedialität, Themen des digitalen Alltags, Serviceangebote für die »Generation Soziale Netz-werke« und neuartige Dokumentationen machen ZDFinfo zu einem besonderen Angebot im deut-

schen Fernsehen. Der Sender setzt, anders als die klassischen Nachrichten- und Ereigniskanäle, auf neue Wege der Informationsvermittlung. Das Zuschauerfeedback zeigt, dass ZDFinfo auf dem richtigen Weg ist.

17. DezemberZum elften Mal in Folge präsentiert Thomas Gott-schalk die Spendengala »Ein Herz für Kinder«. Mit dabei sind in diesem Jahr unter anderen Maria Furtwängler, Senta Berger, Jörg Pilawa und Wladi-mir Klitschko sowie Oscar-Preisträgerin Helen Mirren. Rund 75 Prominente aus Sport, Gesell-schaft und Showbusiness unterstützen als Lauda-toren oder Paten die Spendengala. Sie stellen Hilfsprojekte vor oder nehmen am Telefon Spen-dengelder entgegen. Für Thomas Gottschalk ist dies die letzte Moderation im ZDF.

24. Dezember bis 1. Januar 2012Mit Gottesdienstübertragungen, dem päpstlichen Segen »Urbi et Orbi«, Dokumentationen und einem Feiertagsspecial präsentiert das ZDF zwi-schen dem vierten Advent und Neujahr ein festli-ches Weihnachtsprogramm. Den Auftakt macht die offizielle Weihnachtsfeier des Bundespräsi-denten in der Schlosskirche der Lutherstadt Wit-tenberg. Christian Wulff liest dort das Weihnachts-evangelium nach Lukas. Um 22.15 Uhr folgt eine evangelische Christvesper aus der Dorfkirche Ledde im Münsterland. Am Weihnachtsfeiertag folgt dem katholischen Festgottesdienst live aus dem Freiburger Münster der Weihnachtssegen des Papstes »Urbi et Orbi«. Direkt im Anschluss begibt sich die Dokumentation »Die sieben Häup-ter des Johannes« von Daniel Gerlach auf die Spuren der Reliquienverehrung von den Anfängen des Christentums bis in die heutige Zeit. Auch der Jahreswechsel bekommt eine feierliche Note: Mit einem Neujahrsgottesdienst aus der Dresdner Frauenkirche können die Zuschauer das neue Jahr willkommen heißen. Die Predigt hält der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider.

Hape Kerkeling mit Samuel Koch

2011.Jahrbuch172 I

26. DezemberFür den Jahresrückblick »Album 2011 – Bilder eines Jahres« hat Matthias Fornoff, künftiger Leiter der »heute«-Redaktion und stellvertretender Leiter der Hauptredaktion Aktuelles, die Ereignisse zu-sammengestellt, die ihn auch als Hauptmoderator der »heute«-Nachrichten besonders beschäftigt haben. Dazu gehören das Reaktorunglück in Fu-kushima im Frühjahr, die Atomausstiegsdebatte und der Abgang Karl-Theodor zu Guttenbergs, aber auch schöne und bewegende Momente des Jahres.

28. DezemberDie Hauptdarsteller Armin Rohde, Anna Loos, Anja Kling, Katharina Wackernagel und Silke Bodenbender stehen Pate bei einer Imagekampa-gne, die das ZDF für den Fernsehfilm der Woche startet. Die Kampagne begleitet die Ausstrahlung von sechs Fernsehfilmen Anfang des nächsten Jahres. Vier Plakatmotive zeigen die Schauspieler als Privatpersonen, die in ihren Händen ein großes Bild von sich selbst in ihrer jeweiligen Filmrolle halten. Somit konzentriert sich die Kampagne auf die Darsteller und zeigt durch die Gegenüberstel-lung ihre Wandlungsfähigkeit.

31. DezemberZu Silvester gibt es in ZDFneo einen Comedy-Tag: Den Anfang machen die »ZDF Mashups«. Sati-risch geht es auch in der »heute-show« zu. Dr. Eckart von Hirschhausen gibt den »Glücksbrin-ger«, und später heißt es »NUHR wer’s glaubt, wird selig« mit Dieter Nuhr. Nach einem Doppel-pack mit zwei Louis-de-Funès-Filmen erfährt man von Urban Priol und Erwin Pelzig »Neues aus der Anstalt«. Und schließlich gehen Werner Doyé und Andreas Wiemers in »!!! Der satirische Jahres-rückblick«, wie immer bissig und böse, die politi-schen Skandale und Highlights der vergangenen zwölf Monate durch.

Plakatwerbung für den Fernsehfilm der Woche