hepatitis

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@IMSHealthDE IMS Health | www.imshealth.de | [email protected] © 2016 IMS Health Incorporated or its affiliates. All rights reserved. Hepatitis Es gibt 5 Arten von Hepatitis, die mit unterschiedlicher Häufigkeit in Deutschland vorkommen. Hepatitis C ist am weitesten verbreitet: 2015 gab es hierzulande 4.887 neue Fälle. Mit deutlichem Abstand folgen B (3.783 neue Fälle), E (1.267) und A (856). Schlusslicht bildet Hepatitis D mit nur 19 neuen Fällen. 1 Anzahl von Hepatitis-C-Erstdiagnosen in Deutschland in den Meldejahren 2001 bis 2015 1 Quellen: 1 Robert Koch Institut: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2015 2 World Health Organization: Factsheet Hepatitis C, http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs164/en/, Update Juli 2016, abgerufen am 21. Juli 2016 3 Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin, Nr. 30, 27. Juli 2015 4 IMS VIP ® , von niedergelassenen Ärzten in Deutschland getätigte Verordnungen 5 IMS MIDAS ® , Umsatz zum Abgabepreis des pharmazeutischen Herstellers 6 IMS PharmaScope ® , Umsatz zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers; IMS DKM ® , Umsatz zu bewerteten Klinikpreisen 62% der Verordnungen für Männer 38% der Verordnungen für Frauen Zumeist stecken sich Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus, der durch Blut übertragen wird, durch intravenösen Drogen- gebrauch an: in 81,5% der Fälle mit belastbaren Angaben zum Übertragungsweg, davon 77,6% Männer. 3 Die Heilungsrate hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich dem Stamm des Virus‘ und der Art der Behandlung. Die Standardbehandlung für Hepatitis C ändert sich schnell. Bis vor kurzem basierte die Hepatitis-C-Therapie auf Interferon und Ribavirin, die 48 Wochen lang wöchentliche Injektionen erfordern und starke Nebenwirkungen hervorrufen. Weltweite Marktentwicklung der Hepatitis-Präparate 5 Den höchsten Anteil am weltweiten Umsatz mit Hepatitis-Therapien hat die Region Nordamerika, auf die 59% entfällt. Der Anteil von Europa liegt bei 27% gefolgt von der Region Afrika/Asien/Australasien mit 14%. 5 Regionaler Anteil am weltweiten Umsatz mit Hepatitis- Therapien 4 Auf die weltweit führenden 5 Präparate gegen Hepatitis entfallen im Jahr 2015 rund 88% des gesamten Umsatzes: 5 2015 4.887 2014 5.817 2013 5.169 2012 5.006 2011 5.058 2010 5.301 2009 5.412 2008 6.223 2007 6.868 2006 7.561 2005 8.363 2004 9.072 2003 6.914 2002 6.745 2001 8.635 Anzahl der Hepatitis-C-Fälle Umsatz in Mrd. Euro Veränderung in +/-% (bereinigt um Währungsschwankungen) 84 223 -50 50 100 150 200 250 30 25 20 15 10 5 0 2015 28,8 3,1 2014 13,7 3,4 10,4 2013 4,5 4,4 0,1 -15 Umsatz ältere Therapien Umsatz neue Therapien Veränderung zum VJ in % (Local Currency Euro) Nordamerika 59,11% Europa 26,94% 13,91% Afrika/Asien/Australasien 0,05% Lateinamerika 0 Laut Robert Koch Institut ist seit 2005 ein abnehmender Trend der Inzidenz und der absoluten Fallzahlen von erstdiagnostizierter Hepatitis C zu verzeichnen. 2009 verlangsamte sich der Trend etwas und war ab 2011 relativ stabil. 2013 und 2014 gab es einen Anstieg an Erstdiagnosen, im letzten Jahr gingen die Zahlen erneut zurück. 1 Alle Hepatitis-Formen führen zu Leber- erkrankungen – und in manchen Fällen auch zum Tode: Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass rund 700.000 Menschen jedes Jahr an den Folgen von Hepatitis C sterben. 2 Männer erkranken deutlich häufiger als Frauen an Hepatitis C. Am deutlichsten wird dies in der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre: Für beide Geschlechter wurden 2014 hier die meisten Erstdiagnosen gezählt, allerdings für Männer 2,9-mal mehr als für Frauen. 3 Niedergelassene Ärzte in Deutschland stellten 2015 insgesamt 206.000 Arzneimittelverordnungen bei der Diagnose Hepatitis aus. 4 Der Blick auf die weltweite Marktentwicklung der Hepatitis-Präparate zeigt, dass sich der Umsatz mit Hepatitis-Präparaten seit dem Markteintritt der neuen Hepatitis-C-Therapien im Dezember 2013 vervielfacht hat. Bereits im 2. Jahr nach Markteintritt steigt das Marktvolumen auf 29 Mrd. Euro (+84% ggü. VJ), wovon 89% auf die neuen Arzneimittel gegen Hepatitis C entfallen. 5 Seit kurzem sind neue antivirale Medikamente auf dem Markt. Diese sogenannten direkt wirkenden antiviralen Präparate gelten als wirksamer, sicherer und besser verträglich als die älteren Therapien. Diese oral einzunehmenden Arzneimittel erreichen bei einer kurzen Behandlungsdauer von 3 bis 6 Monaten bis zu 100% Effektivität. 81,5% 77,6% Männer Viruskrankheit durch intravenösen Drogengebrauch 2015 stieg der Umsatz mit antiviralen Mitteln gegen Hepatitis in Deutschland aufgrund der neuen Therapien um 96% auf 1,29 Mrd. Euro. Auf die neuen Arzneimittel gegen Hepatitis C entfällt ein Umsatzanteil von 95%. In diesem Jahr zeichnet sich allerdings eine rückläufige Entwicklung ab: Der Umsatz im Markt geht von Januar bis Mai 2016 um 43% zurück. 6 +96% 2015 1.288 95% 2014 658 85% Übrige Neue Hepatitis C-Therapien Umsatzentwicklung von antiviralen Mitteln gegen Hepatitis in Deutschland 6 1 Harvoni (Gilead Sciences) gegen Hepatitis C 2 Sovaldi (Gilead Sciences) gegen Hepatitis C 3 Daklinza (Bristol-Myers Squibb) gegen Hepatitis C 4 Baraclude (Bristol-Myers Squibb) gegen Hepatitis B 5 Viekirax (Abbvie) gegen Hepatitis C

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Page 1: Hepatitis

@IMSHealthDE

IMS Health | www.imshealth.de | [email protected]© 2016 IMS Health Incorporated or its affiliates. All rights reserved.

HepatitisEs gibt 5 Arten von Hepatitis, die mit unterschiedlicher Häufigkeit in Deutschlandvorkommen. Hepatitis C ist am weitesten verbreitet: 2015 gab es hierzulande 4.887 neue Fälle. Mit deutlichem Abstand folgen B (3.783 neue Fälle), E (1.267) und A (856). Schlusslicht bildet Hepatitis D mit nur 19 neuen Fällen.1

Anzahl von Hepatitis-C-Erstdiagnosen in Deutschland in den Meldejahren 2001 bis 20151

Quellen:1 Robert Koch Institut: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2015

2 World Health Organization: Factsheet Hepatitis C, http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs164/en/, Update Juli 2016, abgerufen am 21. Juli 2016

3 Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin, Nr. 30, 27. Juli 2015

4 IMS VIP®, von niedergelassenen Ärzten in Deutschland getätigte Verordnungen

5 IMS MIDAS®, Umsatz zum Abgabepreis des pharmazeutischen Herstellers

6 IMS PharmaScope®, Umsatz zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers; IMS DKM®, Umsatz zu bewerteten Klinikpreisen

62% der Verordnungenfür Männer

38% der Verordnungenfür Frauen

Zumeist stecken sich Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus, derdurch Blut übertragen wird, durch intravenösen Drogen-gebrauch an: in 81,5% der Fälle mit belastbaren Angaben zum Übertragungsweg, davon 77,6% Männer.3

Die Heilungsrate hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich dem Stamm des Virus‘ und der Art der Behandlung. Die Standardbehandlung für Hepatitis C ändert sich schnell. Bis vor kurzem basierte die Hepatitis-C-Therapie auf Interferon und Ribavirin, die 48 Wochen lang wöchentliche Injektionen erfordern und starke Nebenwirkungen hervorrufen.

Weltweite Marktentwicklung der Hepatitis-Präparate5

Den höchsten Anteil am weltweiten Umsatz mit Hepatitis-Therapien hat die Region Nordamerika, auf die59% entfällt. Der Anteil von Europa liegt bei 27% gefolgt von der Region Afrika/Asien/Australasien mit 14%.5

Regionaler Anteil am weltweiten Umsatz mit Hepatitis-Therapien4

Auf die weltweit führenden 5 Präparate gegenHepatitis entfallen im Jahr 2015 rund 88% des gesamten Umsatzes:5

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Umsatz ältere TherapienUmsatz neue TherapienVeränderung zum VJ in % (Local Currency Euro)

Nordamerika59,11%

Europa26,94%

13,91% Afrika/Asien/Australasien

0,05% Lateinamerika

0

Laut Robert Koch Institut ist seit 2005 ein abnehmender Trend der Inzidenz und der absoluten Fallzahlen von erstdiagnostizierter Hepatitis C zu verzeichnen. 2009 verlangsamte sich der Trend etwas und war ab 2011 relativ stabil. 2013 und 2014 gab es einen Anstieg an Erstdiagnosen, im letzten Jahr gingen die Zahlen erneut zurück.1

Alle Hepatitis-Formen führen zu Leber-erkrankungen – und in manchen Fällen auch zum Tode: Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass rund 700.000 Menschen jedes Jahr an den Folgen von Hepatitis C sterben.2

Männer erkranken deutlich häufiger als Frauen an Hepatitis C. Am deutlichsten wird dies in der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre: Für beide Geschlechter wurden 2014 hier die meisten Erstdiagnosen gezählt, allerdings für Männer 2,9-mal mehr als für Frauen.3

Niedergelassene Ärzte in Deutschland stellten 2015 insgesamt 206.000 Arzneimittelverordnungen bei der Diagnose Hepatitis aus.4

Der Blick auf die weltweite Marktentwicklungder Hepatitis-Präparate zeigt, dass sich der Umsatz mit Hepatitis-Präparaten seit dem Markteintritt der neuen Hepatitis-C-Therapien im Dezember 2013 vervielfacht hat. Bereits im 2. Jahr nach Markteintritt steigt das Marktvolumen auf 29 Mrd. Euro (+84% ggü. VJ), wovon 89% auf die neuen Arzneimittel gegen Hepatitis C entfallen.5

Seit kurzem sind neue antivirale Medikamente auf dem Markt. Diese sogenannten direkt wirkenden antiviralen Präparate gelten als wirksamer, sicherer und besser verträglich als die älteren Therapien. Diese oral einzunehmenden Arzneimittel erreichen bei einer kurzen Behandlungsdauer von 3 bis 6 Monaten bis zu 100% Effektivität.

81,5%77,6%

Männer

Viruskrankheit durchintravenösen Drogengebrauch

2015 stieg der Umsatz mit antiviralen Mittelngegen Hepatitis in Deutschland aufgrund derneuen Therapien um 96% auf 1,29 Mrd. Euro. Auf die neuen Arzneimittel gegen Hepatitis C entfällt ein Umsatzanteil von 95%. In diesem Jahr zeichnet sich allerdings eine rückläufige Entwicklung ab: Der Umsatzim Markt geht von Januar bis Mai 2016 um 43% zurück.6

+96%

2015

1.288

95%

2014

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ÜbrigeNeue Hepatitis C-Therapien

Umsatzentwicklung von antiviralen Mitteln gegen Hepatitis in Deutschland6

1 Harvoni (Gilead Sciences) gegen Hepatitis C2 Sovaldi (Gilead Sciences) gegen Hepatitis C3 Daklinza (Bristol-Myers Squibb) gegen Hepatitis C4 Baraclude (Bristol-Myers Squibb) gegen Hepatitis B5 Viekirax (Abbvie) gegen Hepatitis C