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63 Zusammenfassung Der Beitrag stellt zu Beginn die Ergebnisse der fast vollständigen geomagneti- schen Prospektion des Grabenwerkes und der daraus abzuleitenden Deutung als Siedlungsplatz vor. Hierbei werden die älteren Lesefunde und Grabungser- gebnisse integriert. In einem zweiten Abschnitt wird auch auf die Grabenwer- ke von „Northeim-Kiessee“ und „Einbeck-Kühner Höhe“ eingegangen, um sie zusammen mit Ergebnissen der nachfolgenden Untersuchungen an Graben- werken des Braunschweiger Landes in den Kontext aktueller Forschungen zum ausgehenden 5. und frühen 4. Jahrtausend zu stellen. Im Ergebnis werden die drei südniedersächsischen Grabenwerke als Siedlungen mit einem heteroge- nen, aber doch charakteristischem Fundmaterial herausgestellt. Summary A Late Neolithic Earthwork from Southern Lower Saxony – The Kleine Heldenberg“ near Salzderhelden, City of Einbeck The following contribution first presents the results of the entire geomagnetic prospection of the enclosure and an interpretation of it as a settlement site. Within the reinterpretation of this site, previous surface finds and excavation results are integrated. In a second section, previous excavations of enclosures at “Northeim-Kiessee” and “Einbeck-Kühner Höhe” are examined in order to contex- tualize them with subsequent research results on enclosures of the Brunswick Land region from the late 5 th and the early 4 th centuries. As a result, the three sites from the southern part of Lower Saxony are interpreted as settlements with heterogeneous yet characteristic ceramic material. Einleitung Der „Kleine Heldenberg“ wurde mit seinen neolithischen Siedlungsspuren zu- letzt durch den Jubilar und ebenfalls in einer Festschrift vorgestellt (Heege u. a. 1991). Der gewählte Titel nimmt auf diesen Aufsatz Bezug und setzt sich somit Ein jungneolithisches Erdwerk aus Südniedersachsen – Der „Kleine Heldenberg“ bei Salzderhelden, Stadt Einbeck Christoph Rinne Zitation/cite as: C. Rinne, Ein jungneo- lithisches Erdwerk aus Südnieder- sachsen – Der „Kleine Heldenberg“ bei Salzderhelden, Stadt Einbeck. In: C. Rinne/J. Reinhard/E. Roth Heege/S. Teuber (Hrsg.), Vom Boden- fund zum Buch – Archäologie durch die Zeiten – Festschrift für Andreas Heege. Sonderband Historische Archäologie 2017 (Onlineversion), 63–82 < doi.10.18440/ha.2017.105> Archäologie Historische Sonderband 2017

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Festschrift für Andreas HeegeHistorische Archäologie 2017

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Zusammenfassung

Der Beitrag stellt zu Beginn die Ergebnisse der fast vollständigen geomagneti-schen Prospektion des Grabenwerkes und der daraus abzuleitenden Deutung als Siedlungsplatz vor. Hierbei werden die älteren Lesefunde und Grabungser-gebnisse integriert. In einem zweiten Abschnitt wird auch auf die Grabenwer-ke von „Northeim-Kiessee“ und „Einbeck-Kühner Höhe“ eingegangen, um sie zusammen mit Ergebnissen der nachfolgenden Untersuchungen an Graben-werken des Braunschweiger Landes in den Kontext aktueller Forschungen zum ausgehenden 5. und frühen 4. Jahrtausend zu stellen. Im Ergebnis werden die drei südniedersächsischen Grabenwerke als Siedlungen mit einem heteroge-nen, aber doch charakteristischem Fundmaterial herausgestellt.

Summary

A Late Neolithic Earthwork from Southern Lower Saxony – The “Kleine Heldenberg“ near Salzderhelden, City of Einbeck The following contribution first presents the results of the entire geomagnetic prospection of the enclosure and an interpretation of it as a settlement site. Within the reinterpretation of this site, previous surface finds and excavation results are integrated. In a second section, previous excavations of enclosures at “Northeim-Kiessee” and “Einbeck-Kühner Höhe” are examined in order to contex-tualize them with subsequent research results on enclosures of the Brunswick Land region from the late 5th and the early 4th centuries. As a result, the three sites from the southern part of Lower Saxony are interpreted as settlements with heterogeneous yet characteristic ceramic material.

Einleitung

Der „Kleine Heldenberg“ wurde mit seinen neolithischen Siedlungsspuren zu-letzt durch den Jubilar und ebenfalls in einer Festschrift vorgestellt (Heege u. a. 1991). Der gewählte Titel nimmt auf diesen Aufsatz Bezug und setzt sich somit

Ein jungneolithisches Erdwerk aus Südniedersachsen –

Der „Kleine Heldenberg“ bei Salzderhelden, Stadt Einbeck

Christoph Rinne

Zitation/cite as: C. Rinne, Ein jungneo-

lithisches Erdwerk aus Südnieder-

sachsen – Der „Kleine Heldenberg“

bei Salzderhelden, Stadt Einbeck.

In: C. Rinne/J. Reinhard/E. Roth

Heege/S. Teuber (Hrsg.), Vom Boden-

fund zum Buch – Archäologie durch

die Zeiten – Festschrift für Andreas

Heege. Sonderband Historische

Archäologie 2017 (Onlineversion),

63–82 < doi.10.18440/ha.2017.105>

ArchäologieHistorischeSonderband 2017

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Abb. 1. „Kleiner Heldenberg“, Stadt Einbeck, Ldkr. Northeim. Lage des Grabenwerkes nach Luftbildbefunden im Zusammenfluss von Leine und Ilme. Kartengrundlage: WMS Geobasisda-ten der Niedersächsischen Vermes-sungs- und Katasterverwaltung 2014. Koordinate: EPSG 31467.

über das nachfolgend gewählte Chronologiesystem, die entsprechende Termi-nologie und die Ansprache als spätneolithisches Grabenwerk hinweg (Müller u. a. 2010). Es sind drei Kriterien, die zu diesem Beitrag führen. Die notwendige Referenz auf die wissenschaftliche Tätigkeit des Jubilars auch außerhalb des Mittelalters und der Neuzeit, der veränderte Kontext im ausgehenden Jung-neolithikum und dem Spätneolithikum des mitteldeutschen Raumes und die ergänzenden Prospektionen auf dem „Kleinen Heldenberg“ zur Dokumentati-on des Bodendenkmals. Zur bereits dargestellten Forschungsgeschichte ist nur sehr wenig und zu den Ergebnissen der beiden Sondagen von 1989 (Heege u. a. 1991) nichts zu ergänzen. Auch die Bewuchsmerkmale über dem Grabensys-tem sind nie wieder in vergleichbarer Ausprägung dokumentiert und publiziert worden (Heege 1994, 22–25). Zusammen mit den Veröffentlichungen zu Kol-lektivgräbern im südlichen Niedersachsen (Heege/Heege 1989; Heege 1992) handelt es sich um einen etwa 5 Jahre umfassenden Forschungsexkurs von An-dreas in das Spätneolithikum. Die geophysikalische Prospektion von Bodendenkmalen wurde am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität in Göttingen mit dem um 1992 ange-schafften Gradiometer erstmals selbständig durchgeführt. Neben dem über-wiegenden Einsatz in Projekten des Institutes (Siegmund/Viehmeier 1994; Rinne/Viehmeier 2000) kam es aber im Rahmen einer Übung auch auf dem „Kleinen Heldenberg“ zum Einsatz. Dank des großen Interesses vieler, aber wenig routiniert agierender Studierender waren die erzielten Ergebnisse trotz des eingehenden Studiums der damals aktuellsten Literatur (Scollar u. a. 1990, 470–484) nur bedingt präsentabel. Damit war von dem Bodendenkmal unver-ändert maximal die Hälfte des Grabenverlaufes aus Luftbildern und von einer möglichen Binnengliederung über die Lesefundareale hinaus weiterhin nichts

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bekannt. Der mögliche Beitrag zu einem über Jahrzehnte geführten Diskurs zur Deutung von Grabenwerken: Viehkral, Kultplatz, Befestigung, Herdenmanage-ment und Siedlung, bestand damit ganz wesentlich aus den Funden und den radiometrischen Datierungen der beiden Sondagen im westlichen Grabenab-schnitt (Siegmund/Viehmeier 1994; Raetzel-Fabian 1999; Raetzel-Fabian 2000, 169; Geschwinde/Raetzel-Fabian 2009). Mit der Ausstellung „Häuser für die To-ten – Burgen für die Lebenden“ im Stadtmuseum Einbeck wurde dieser Diskurs von Andreas Heege seinerzeit hoch aktuell aufgegriffen und anhand der loka-len Denkmale präsentiert. Die präzise und vollständige Dokumentation des Grabenverlaufes und vor allem die Aufdeckung möglicher Binnenstrukturen, die eine Deutung als Siedlung stützen würden, erfolgte jedoch nicht.Der „Kleine Heldenberg“ stellt eine etwa 20 ha umfassende Erhebung im Zu-sammenfluss von Leine und Ilme südöstlich von Einbeck dar (Abb. 1). Die ma-ximale Erhebung mit 142 m über NN liegt im Südosten, von hier erstreckt sich die Kuppe mit einer nahezu gleichbleibenden Höhe von 137 m in einem Bogen nach Nordosten. Während die Ostflanke zur Leine und die Nordflanke zur Ilme sehr steil bis steil um ca. 30 m abfallen, bildet eine leichte Senke bei 135 m über NN den zentralen Bereich und fällt stetig nach Westen hin auf ca. 110 m über NN ab. Durch einen ehemals flachen Einschnitt von ca. 10 m Tiefe getrennt, schließt sich im Süden die Kuppe des „Großen Heldenberg“ mit rund 160 m über NN an.Der „Kleine“ und „Große Heldenberg“ sind die Verwerfung einer größeren Sub-rosionssenke über einer Störungszone durch den unterirdischen Salzstock von Salzderhelden. Stark zerbrochene und verkippte Keuperschollen wechseln sich ab mit Muschelkalk- und Juraschollen. In der Böschung am Nordrand des „Klei-nen Heldenberg“ treten Schichtungen des Unteren und Mittleren Muschkalk zu Tage (Jordan 1993, 63). Die mit 20–30 cm geringmächtige Kalkredzina des Pflug-horizontes auf dem „Kleinen Heldenberg“ und der in den Sondagen von 1989 auch freigelegte Untergrund aus Kalkmergel und plattigem Kalkstein bot beste Voraussetzungen für die geomagnetische Prospektion (vgl. Heege u. a. 1991, 86). Lediglich die südwestliche Senke mit einem schluffigen, tonigen bis fein-sandigen Sediment ließ weniger markante Prospektionsergebnisse erwarten.

1 Die geomagnetische Prospektion

Zur Planung der Prospektion wurden alle in der Stadtarchäologie Einbeck ver-fügbaren Luftbilder mit Bewuchsmerkmalen georeferenziert und die diversen Abschnitte des Grabens digitalisiert. Aufgrund einer Flurbereinigung war die Anzahl der ohnehin wenig präzisen Fixpunkte, Parzellengrenzen und Wegekreu-zungen zudem reduziert, so dass auch vereinzelt Vegetation und die bereits re-ferenzierten Luftbilder selbst herangezogen werden mussten. Im Ergebnis wird der Grabenverlauf als Summenbild sich überlagernder Abschnitte deutlich. Die Abweichungen zum späteren Prospektionsergebnis betragen im Einzelfall bis zu 13 m, liegen überwiegend aber in einem Bereich von bis zu 5 m. Die anhand der Luftbilder bisher ermittelten Größenangaben sind damit weitgehend korrekt, der Umfang beträgt 952 m, die umschlossene Fläche hat 6,43 ha.Die Prospektion wurde als jeweils einwöchige Übung zur Vermessung und geophysikalischen Prospektion mit Studierenden der Universität Kiel im Fe-bruar 2013, im Januar 2016 und an einem ergänzenden Tag im August 2014 durchgeführt. 1 Auf einer kleinen Teilfläche (Fläche 2) wurde 2013 ein tragba-

1 18.–22.02.2013: M. Haller, L. Halbauer, E. Ristau, B. Caskie, F. Fuchs, A. Hiller; 22.08.2014: C. Evers, P. Steevens, K. Schober, C. Wichmann, D. Flechter, L. Denecke; 04.–08.01.2016: B. Breiten-feld, F. Wilkes, K. Schober, S. Schaefer, P. Boddeau, A. Heyn, A. Müller.

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res Gradiometer mit nur einer Messsonde (Bartington FM36, 1000 mm) einge-setzt, die verbleibenden Flächen wurden mit einem 4-Sondensystem in einem zu schiebenden Messwagen prospektiert (Sensys, Förster-Ferrex Con 650 mm). Entsprechend den topografischen Gegebenheiten wurden die Prospektionsflä-chen (1–6) unterschiedlich orientiert, überwiegend in Messfelder von 40 x 40 m aufgeteilt und innerhalb dieser in Streifen von 1 m Breite mit einem Sondenab-stand von 25 cm gemessen (Abb. 2).

Die Fläche 1 umfasst insgesamt 1,732 ha und zeigt den südwestlichen Abschnitt des Bodendenkmals, der sich in eine leichte Senke hinein erstreckt (Abb. 3). Das Magnetogramm ist durch sehr viele kleine, schwarz-weiß dargestellte Signale, sogenannten Dipolen, geprägt. Verursacht werden diese von magnetisierten Objekten mit einem ausgeprägten positiven und negativen Ende, zum Beispiel kleinen Metallen, aber auch Ziegelbruch und Keramik. Der weitere Hintergrund zeigt aber sehr homogene Messwerte, in denen sich die leicht erhöhten Mess-werte des humos verfüllten Grabens als diffuse Wellenlinie schwach abzeich-nen. Die homogenen Daten weisen auf einen wenig gegliederten Untergrund hin, wie er für Kolluvien oder auch einen modernen Bodenauftrag erwartet werden kann. Die Vielzahl kleiner Dipole kann nach ihrer Feldstärke von ca. ± 30 nT am ehesten mit Keramik und Ziegel in Verbindung gebracht werden. In Kombination mit dem für diesen Bereich kartierten schluffigen, tonigen bis feinsandigen Untergrund, ergäbe sich als Interpretation der visualisierten Messwerte ein im zentralen Senkenbereich weitgehend erodierter Grabenver-lauf, der großflächig durch einen weiteren Bodenauftrag überlagert ist. Nahe des Weges, am nordwestlichen Rand des Grabens, weisen leicht erhöhte Mess-

Abb. 2. „Kleiner Heldenberg“, Stadt Einbeck, Ldkr. Northeim. Prospektion der Fläche 1 2013 mit Blick nach Süden in das Leinetal und auf den Großen Heldenberg.

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werte auf eine große Grube (ca. 8 x 3 m) außerhalb und eine kleine Grube (ca. 2 m) unmittelbar innerhalb des Grabens hin. Feld 2 wurde mit dem Einsondengerät gemessen und zeigt innerhalb des be-grenzten Ausschnittes von 0,109 ha keine interpretierbaren Strukturen. Tat-sächlich deutet sich in einem Luftbild eine Grabenunterbrechung in diesem Bereich an, die möglicherweise exakt getroffen wurde. Das benachbarte Feld 4 mit 1,187 ha wurde 3 Jahre später gemessen. In dem leicht heterogenen Hin-tergrund, in dem diffuse Zonen leicht erhöhter Messwerte auf geologische Ver-änderungen im Untergrund hinweisen, sind auffällige Häufungen von Dipolen

Abb. 3. „Kleiner Heldenberg“, Stadt Ein-beck, Ldkr. Northeim. Magnetogramm.

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nur in einzelnen Bereichen zu erkennen. Nach den starken Störungen durch ein Fahrzeug an der Wegekreuzung ist der Graben sowohl im Süden als auch im Nordosten als lineare Struktur mit deutlich erhöhten Messwerten die markan-teste Anomalie. Aufgrund der klaren Ausprägung des Grabens im Süden und dem Ausbleiben in der benachbarten Fläche 2 kann von einer Grabenunter-brechung in diesem Bereich ausgegangen werden. Im Norden entspricht der Grabenverlauf den Luftbildern und wird von einer weiteren Anomalie entlang der Parzellengrenze überlagert. Durch den deutlichen Geländeabfall und die gute Sichtbarkeit im Bewuchs auf zahlreichen Luftbildern ist von einem durch Erosion weitgehend freigelegten Denkmal in diesem Abschnitt auszugehen.Die Fläche 3 (0,968 ha) wurde 2014 mit einem Maßband über die Feldgrenzen vermessen, während das Messraster der Fläche 5 (4,488 ha) 2016 mittels diffe-rentiellem GPS von Südosten aus eingerichtet wurde. Im Ergebnis liegt sowohl eine kleine Überlappung als auch eine Lücke von 5 bis 8 m vor. In dem hetero-genen Untergrund sind mehrere eher diffuse, die Fläche linear durchquerende Strukturen erhöhter (dunkler) Messwerte zu erkennen. Im westlichen Abschnitt handelt es sich teilweise um natürliche Klüfte im anstehenden Kalkstein, die auch in einzelnen Luftbildern deutlich zu erkennen waren. Für den zentralen Bereich ist neben akkumuliertem Humus in Erosionsrinnen singulär auch mit einem möglichen Altweg zu rechnen. In dem Magnetogramm, das nur margi-nal durch Dipole beeinträchtigt wird, dominiert der in den anstehenden Kalk eingegrabene einfache Graben. Daneben sind vor allem im Inneren rundliche bis amorphe, überwiegend gut konturierte Agglomerationen von erhöhten (dunklen) Messwerten zu erkennen, die als humos verfüllte Gruben angespro-chen werden können. Die Interpretation wird lediglich durch die fehlende Ord-nung von erkennbaren Strukturen erschwert. Die Fläche 6 (0,008 ha) wurde in dem mit dichter Vegetation bestandenen Areal vor dem östlichen Steilabfall anhand der Luftbildergebnisse auf einer kleinen Freifläche auf 70 m² angelegt. Der Graben wurde mit deutlich erhöhten Werten nur am östlichen Feldrand gemessen. Wegen der Vegetation konnte die Fläche für die vollständige Dokumentation des Grabenquerschnittes leider nicht nach Osten erweitert werden. Bis auf kleine Areale östlich der Fläche 5 (0,34 ha) und östlich der Fläche 4 (0,54 ha) wurde der gesamte Innenraum des Grabenwerkes und Teile des unmittelbaren Umfeldes mit 8,493 ha prospektiert.

2 Das Grabenwerk

Der Graben stellt sich nach der Prospektion als unregelmäßiges Sechseck dar, das sich überwiegend an den aktuellen topografischen Gegebenheiten orien-tiert und das zentrale Plateau annähernd entlang der Höhenlinie von 137,5 m umfasst. Deutliche Abweichungen ergeben sich im Norden, wo der Graben in den Hang zur Ilme hinab reicht. Die Änderung der Topografie ist im Südwes-ten deutlich schwächer, doch auch hier wird der Graben entgegen dem Relief nach außen, und nicht nach innen geführt. Der realisierten Form liegt neben der Topografie demnach mindestens noch ein weiteres Konzept zugrunde. Aus der geophysikalischen Prospektion ergeben sich mindestens sechs Grabenun-terbrechungen, jeweils eine im Norden als auch im Süden und vier im Westen. Die Durchgangsbreiten variieren stark und betragen von Norden nach Süden: 8 m, 3,5 m, 1,5 m, 8 m, 4 m und maximal 10 m. Die nördliche Unterbrechung ist

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auf das Grabenwerk „Einbeck-Kühner Höhe“ ausgerichtet. Die Hangschulter des Altendorfer Berges verhindert aber einen direkten Sichtkontakt. Die südliche Unterbrechung weist am „Großen Heldenberg“ vorbei in das Leinetal und die westlichen Unterbrechungen zeigen indifferent auf einzelne Anhöhen in der westlichen Begrenzung des Einbeck-Markoldendorfer Beckens mit deutlichen Abweichungen zu den Kollektivgräbern von Odagsen und Gut Pinkler (Rinne 2003). Eine topografische oder objektbezogene Ausrichtung der Grabendurch-lässe ist demnach nicht eindeutig zu erkennen.Die Deutung einzelner Anomalien in den Magnetogrammen als potentielle Be-funde erfolgt anhand der Messwerte, der Form, der Größe und vor allem an-hand einer interpretierbaren, meist geometrischen Anordnung (Abb. 4). Für die Binnengliederung wurde dieser Prozess sowohl von Hand als auch automati-siert durchgeführt. In einem ersten Schritt wird in Abhängigkeit von den Daten je Messfläche auf Werte etwa zwischen ca. 1 und 20 nT selektiert. In diesem Ras-terdatensatz werden die potentiellen Befunde mit einem Polygon umschlos-sen (vektorisiert) und in einem weiteren Schritt die jeweilige Fläche als auch das Verhältnis von Fläche zu Umfang berechnet. Der erste Parameter erlaubt

Abb. 4. „Kleiner Heldenberg“, Stadt Einbeck, Ldkr. Northeim. a) Magneto-gramm des Bodendenkmals, b) Mess-werte im Bereich 1–20 nT, c) vektorisierte Bereiche aus b mit Fläche über 0,4 m² und Fläche/Umfang ≥ 0.18, d) Lesefund-flächen (Heege u. a. 1991, Abb. 2) und Grabenverlauf nach Luftbildbefunden.

0 20 40 60 80 100 m

a

c

b

d

Lesefundfläche Befund Luftbild Befund Magnetik

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Abb. 5 „Kleiner Heldenberg“, Stadt Einbeck, Ldkr. Northeim. Daten zu den Lesefundflächen, Fundmengen nach Heege (1991).

Lesefundflächen Anteil je 10.000 m²

13 12 1 13 12 1

Fläche (m²) 31456 10106 10256 3,1456 1,0106 1,0256

Magnetikfläche 25882 9298 • • • •

Flächenanteil Magnetik 82% 92% • • • •

Magnetik Befunde 247 244 • 95 262 •

Magnetik Befundfläche (m²) 532 652 • 206 701 •

Felsgestein Großgerät 10 5 6 3,2 4,9 5,9

Flintartefakte 1074 337 1500 341,4 333,5 1462,6

Flint Gewicht (kg) 5 1,6 • 1,6 1,6 •

Kieselschiefer 18 9 15 5,7 8,9 14,6

Keramik 143 29 • 45,5 28,7 •

Keramikgewicht (kg) 2,9 0,4 • 0,9 0,4 •

es, Objekte unterhalb eines möglichen Pfosten auszuschließen, der zweite Wert bietet einen Filter auf eher regelhafte Objekte mit einem günstigen Verhältnis von Umfang zu Fläche. Der automatisierte Prozess liefert 955, teils fragliche Be-funde, die Handarbeit 297 potentielle Gruben. Von den 297 Gruben liegen 159 (53 %) im Bereich der automatisiert definierten Befunde. Umgekehrt berühren 143 (15 %) von den automatisiert definierten Befunden eine potentielle Grube. Im Detail gibt es somit deutliche Unterschiede, vor allem bei den sehr kleinen Befunden, die bei der Handarbeit fehlen. Die Gesamtverbreitung liefert aber ähnliche Schwerpunkte innerhalb des Grabenwerkes und einzelne Befunde au-ßerhalb. Die Konzentration an potenziellen Befunden in den Flächen 3 und 5 entspricht weitgehend den Lesefundarealen 12 und 13, die positive Korrelation von po-tenziellen und überwiegend archäologisch relevanten Befunden und dem Auftreten von Lesefunden ist offensichtlich. Eine ebenfalls positive Korrelation, jedoch im negativen Befund, ist mit der deutlich geringeren Befundanzahl und den kleineren Befundflächen im westlichen Abschnitt des Grabenwerkes un-mittelbar hinter den Grabendurchlässen gegeben, der weitgehend dem „fund-leeren“ Bereich auf der lokalen Kuppe zwischen den Lesefundflächen 12 und 13 entspricht. Im Unterschied zu diesen positiven Korrelationen fällt die Diskre-panz zwischen der hohen Anzahl potenzieller Befunde in der Prospektionsflä-che 4 und der offensichtlich geringen Fundmenge in diesem Bereich als nicht verzeichnete Lesefundfläche auf. Die Quantifizierung der Dichte automatisiert ermittelter Befunde aus der Mag-netik mit einer Interpolation auf einen Radius von 10 m entspricht in der flächig größten Dichte mit 3 bis 6 Befunden der Lesefundfläche 12. Entsprechend hohe Befunddichten werden auch in einzelnen Abschnitten der Prospektionsfläche 4 zwischen den Lesefundflächen 1 und 13 erreicht. Dem entgegen bleibt die Befunddichte in der Lesefundfläche 13 auf einem niedrigen Niveau zwischen 0 und 3 Befunde. Werden dem entgegen die Befundflächen auf ein Raster von 10 m interpoliert, weist die Lesefundfläche 13 mit ihren wenigen großflächigen Befunden in der Magnetik mit 3 m² bis 6 m² Befund je 100 m² Fläche einen sehr hohen Befundanteil auf.

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Die strukturellen Unterschiede der Flächen zeigen sich nicht nur in den poten-ziellen Befunden der Magnetik, sondern auch im Fundaufkommen der Lesefund-flächen. Eine weitgehende Quantifizierung in der Form eines Kurzkataloges liegt leider nur für die Flächen 12 und 13 vor, für die weiteren Lesefundstellen werden mit Verweis auf die Arbeiten von Klaus Grote mehrfach nur pauschale Mengen-angaben wie „viele“ oder „mehrere“ angegeben (Heege u. a. 1991, 98–112). Den-noch ergeben sich im Detail bemerkenswerte Aspekte (Abb. 5). Im Verhältnis zur Fläche weist Lesefundfläche 12 eine in jeder Hinsicht hohe Befunddichte auf. Be-zogen auf die Fläche liegen bei den Großgeräten aus Felsgestein nur geringe und bei den Flintartefakten fast keine Unterschiede zwischen Fläche 12 und 13 im Fundaufkommen vor. Im deutlichen Unterschied hierzu weist die Fläche 13 ge-genüber Fläche 12 bei der Keramik sowohl bei der Anzahl als auch beim Gewicht die doppelte Fundmenge auf. Die Daten für die Lesefundfläche 1 sind, da keine Fundzahlen für die Keramik vorliegen, nur bedingt vergleichbar, die deutlich grö-ßeren Fundmengen für Steingeräte je Hektar weisen aber auf eine grundlegend unterschiedliche Fundsituation hin. Insgesamt scheint das Innere des Graben-werkes durch große Befunde, eine in Zonen gegliederte Befunddichte und ein deutlich erhöhtes Fundaufkommen bei der Keramik geprägt.

3 Vergleiche und Ausblick zum Grabenwerk

Ausgehend vom Bodendenkmal „Kleiner Heldenberg“ bieten die vorliegenden Fakten, nur ergänzt um die auch in der Magnetik zu erschließenden Besied-lungsspuren im Inneren, keine neuen Erkenntnisse. Es ist vielmehr das unmit-telbare und weitere Umfeld, das aufgrund einzelner Publikationen ein deutlich verändertes Bild zeigt. Mit dem Datierungsprojekt „Wartberg“ wurden zwei wei-tere Radiokarbondatierungen des Grabenwerkes vom „Kleinen Heldenberg“ vorgelegt und die typologische Zuweisung zu Salzmünde des am besten erhal-tenen Gefäßes bestätigt (Raetzel-Fabian 2000, 169). Die Diskrepanz zwischen der erwarteten Datierung und den Radiokarbondaten lässt sich weiterhin nicht erklären (Abb. 6).Geblieben ist die Bedeutung des südniedersächsischen Raumes in einer gut ein Jahrtausend umspannenden Phase zwischen 4.200 und 3.200 cal BC, in der die Neolithisierung des Norddeutschen Tieflandes vollzogen wird (Geschwinde/Raetzel-Fabian 2009, 185, 187 Abb. 143). Nach der typologischen Zuweisung zu Salzmünde gehört das Grabenwerk zu den jüngeren Anlagen der letzten Phase ab 3.500 cal BC und den kleineren, nicht monumentalen Anlagen (Raetzel-Fa-bian 1999, 93; Müller 2001, 310). Es steht demnach nach bisheriger Vorstellung wohl noch in der Tradition der monumentalen Anlagen des Braunschweiger Landes, auch der unmittelbar nördlich gelegenen Anlage von „Einbeck-Kühner Höhe“, unterscheidet sich bezüglich der Größe aber deutlich von diesen (Ge-schwinde/Raetzel-Fabian 2009, 214 Abb. 158). Neben der Größe deutet sich aber auch eine veränderte Nutzung im Fundaufkommen in den jeweils unter-suchten Gräben an (Abb. 7). Das im Verhältnis sehr hohe Fundaufkommen im Graben vom „Kleinen Hel-denberg“, insbesondere des Rotlehms ist vermutlich als Ausnahme zu be-werten. Insgesamt wird am ehesten eine Zweiteilung deutlich: mit Befunden von 10–20 Artefakten oder Tierknochen je 1 m³ untersuchten Aushubs und Befunden im Bereich von 2 Artefakten je 1 m³ (Abb. 7). Interessanterweise

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Labor Nr. Datierung Befund Material 1 Sigma (68,2%) 2 Sigma (95,4%)

HV-16692 3865+/-250 Schnitt 2, Schicht 4 Holzkohle -2833 bis -1973 -3016 bis -1681

HV-16693 3900+/-80 Schnitt 2, Schicht 4 Rind, Schulterblatt -2477 bis -2211.5 -2578 bis -2138

HV-19725 3990+/-140 Tierknochen -2846.5 bis -2292.5 -2888 bis -2138.5

HV-19726 3900+/-80 Tierknochen -2477 bis -2211.5 -2578 bis -2138

Abb. 6 „Kleiner Heldenberg“, Stadt Einbeck, Ldkr. Northeim. Radiokar-bondatierungen aus dem Grabenwerk (Hinz et al. 2012).

ergeben sich beim fundreichen Grabenwerk von Groß Vahlberg keine nen-nenswerten Unterschiede im Fundaufkommen zwischen dem inneren und äußeren Graben. Auch eine deutlich erhöhte Nähe zu einer Erdbrücke führt nicht eindeutig zu einem erhöhten Fundaufkommen. Im Grabenwerk Horn-burg ist die fundreiche Ausgrabung von 2003 sogar deutlich weiter vom Gra-benkopf entfernt. Die jeweilige Ausgrabungssituation bei der Untersuchung der Grabenwerke im Braunschweiger Land verzerrt sicher die jeweilige Fund-situation, mit der rund 10-fach höheren Fundmenge je 1m³ deutet sich aber ein weiterer grundlegender Unterschied neben der bisher vorrangig heraus-gestellten Größe an.Die Vergleiche für den „Kleinen Heldenberg“ sind a priori eher im Bereich der jüngeren spätneolithischen Siedlungen zu suchen, die nachweislich befestigt sind oder durch ihre exponierte Lage einen vergleichbaren Charakter besitzen

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(Dirks 2000, 101, 149 Liste 2; Rinne 2014, 51 Liste 1,1–21). Eine Ausnahme von dieser bevorzugten Lage stellt das ca. 10 km südlich vom „Kleinen Heldenberg“ gelegene Grabenwerk bei Northeim dar (Heege u. a. 1991, 114–121; Siegmund 1993; Siegmund/Viehmeier 1994; Viehmeier 1998). Es handelt sich um ein Gra-benwerk mit einem einfachen, eher rundlichen Graben von ca. 3,6 ha Innen-fläche und einem etwas asymmetrisch hierzu umlaufenden Doppelgraben mit ca. 5 ha Innenfläche. Die zahlreichen, sich stets über alle Gräben aufeinander beziehenden Grabenunterbrechungen sprechen für eine konstruktive Einheit beider Systeme, auch wenn die Funde für eine deutliche zeitliche Differenz sprechen. Eine erste Sondage wurde von Andreas Heege im Herbst 1990 an zwei Tagen mit Teilnehmern der Ausgrabung von Großenrode durchgeführt (Abb. 8). Aus dieser Sondage, die nach späterer Erkenntnis eine Grube unmit-telbar innerhalb des äußeren Grabens geschnitten hat, wurden aus ca. 3,2 m³

Abb. 7. Häufigkeit von Tierknochen und Keramik als Siedlungszeiger je 1 m³ untersuchten Aushub aus den Schnitten 1 und 2 vom „Kleinen Hel-denberg“, dem Grabenwerk „Haldens-leben-Hundisburg“ und untersuchten Grabenwerken im Braunschweiger Land (Daten s. Tabelle Abb. 12).

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Chr. Rinne | Ein jungneolithisches Erdwerk aus Südniedersachsen 73

Aushub 65 teilweise sehr kleine Keramikfragmente geborgen (27,5 je 1m³). Für die nachfolgenden Ausgrabungen liegen bisher leider keine Quantifizierungen der Funde vor, die beeindruckende Qualität und Größe der Funde von 1992, die nahezu ausschließlich aus den Gräben stammen (Siegmund 1993, Abb. 10–20), sprechen aber für ein insgesamt vergleichbar hohes Fundaufkommen und die Zuweisung zu den fundreichen Grabenwerken (vgl. Abb. 7). Die anhand der Funde vorgenommene typologische Datierung des inneren Grabens in Michelsberg II und III und der äußeren Gräben eher in das Spätneo-lithikum (Fischer Stufe C) mit Bezügen zu Baalberge, Salzmünde und dem nor-dischen Frühneolithikum (Becker A/B) kann mit den jüngeren Materialvorlagen sicher neu diskutiert werden. So entspricht der weitgehend vollständige Trich-terbecher (Siegmund 1993, 37, Abb. 13,5) in seiner Profilierung am ehesten den Tulpenbechern Typ 3 von Seidel, die in der Seriation der Gruben von Ilsefeld am diametralen Ende zu den frühen Tulpenbechern vom Typ 1 zu finden sind und bis in MK IV vorkommen (Seidel 2008, 106–112, Abb. 113, Abb. 114). An-dererseits findet sich der sehr ähnliche Tulpenbecher Typ 2 in der Seriation für das Erdwerk Heilbronn-Klingenberg am Beginn des älteren Abschnittes (Seidel 2008, 295 f., Abb. 223; Seidel u. a. 2016, 228, 255, 266). Insgesamt wird das Ge-fäß von Northeim weiterhin eher den genannten Stufen MK II und III und nur bedingt MK IV zuzuweisen sein. Neu wäre der Vergleich der mit groben Finger-nageleindrücken verzierten Trichterränder (z. B. Siegmund 1993, Abb. 10,5.7) nicht nur mit Baalberger Funden, sondern auch mit Funden von Hamburg Bo-berg (Beran 2012, Abb. 2; Schindler 1953, Taf. IX). Hieraus kann der Fundplatz in Bezug zur Schöninger Gruppe und der Entwicklung am Rand des Norddeut-schen Tieflands im ausgehenden 5. Jahrtausend gestellt werden (Beran 2012, 524; Wetzel 2013, 101f.). Die grobe und mit Fingereindrücken verzierte Keramik aus der Sondage von 1990 passt, abgesehen von einem sehr stark fragmentier-ten getupften Rand, nicht unmittelbar zu diesem Kontext, gliedert sich aber insgesamt in das bisher vorliegende Material des Grabenwerkes „Northeim-Kiessee“ gut ein. Die Radiokarbondatierung zu dieser Grube ist somit keine di-rekte Datierung des Grabens und aufgrund seiner hohen Standardabweichung zudem schwierig. Das resultierende kalibrierte Datum liegt aber eindeutig vor 3.900 cal BC (Hv-17487, 5606±205 BP) und lässt sich mit der hier propagierten

Abb. 8. Erdwerk „Northeim-Kiessee“ (Ldkr. Northeim). Sondage 1 im Herbst 1990, T. Uldin, A. Heege, S. Hainski, P. Lukas (Foto: C. Rinne).

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Historische Archäologie 2017 | Festschrift für Andreas Heege74

frühen Datierung gut vereinbaren (vgl. Heege u. a. 1991, Abb. 14,4–7; Siegmund 1993, 22, Anm. 7). Die eingehende Analyse der Ausgrabungen im Grabenwerk von Northeim steht aber noch aus (Viehmeier 1998). Für die Wertung und Deu-tung des „Kleinen Heldenberg“ relevant ist das Vorliegen der 1990 angeschnit-tenen, um 4.000 cal BC zu datierenden Siedlungsgrube und weiterer, leider un-datierter Befunde im Inneren des Grabenwerkes (Siegmund 1993, 27, 33–35). Sie erlauben zur Zeit die Hypothese eines frühen Siedlungsbeginns, an dessen Ende die Aufgabe der Gräben mit ihrer spätneolithischen Einfüllung steht. Das Grabenwerk „Kühner Höhe“ liegt 2,4 km nördlich des „Kleinen Heldenberg“ am nordöstlichen Rand der Stadt Einbeck auf einem ausgeprägten Plateau am Hang zum Berg Hube (Abb. 9). Wegen eines Neubaugebietes erfolgten 1992 und 1993 zwei Ausgrabungen. Hinzu treten die Siedlungsbefunde früherer Maßnahmen, die innerhalb des nachträglich in einem Luftbild identifizierten Grabenverlaufs liegen (Leiber 1983; Werben 1983; Rinne/Heege 1993). Die Lage der Gruben 1 und 9 in unmittelbarer Nachbarschaft zum nachträglich identi-fizierten Graben, die jeweils schwierigen Dokumentationsumstände bei den älteren Untersuchungen als Notbergungen im Baubetrieb und die mögliche Ungenauigkeit bei der Referenzierung des Serienluftbildes erlauben die hy-pothetische Deutung beider Gruben als mögliche Grabenabschnitte des Gra-benwerks. Auch die Abfolge der Füllung mit fundführenden humosen Schich-ten an der Basis und in der Mitte, jeweils getrennt durch sterile Lösshorizonte, entspricht sich auffallend (Leiber 1983, 191, Abb. 2; Rinne/Heege 1993, 10 f., Abb. 6). Ein Vergleich des Fundaufkommens ist nur bedingt möglich, da keine gezählte Quantifizierung vorliegt. Für die Grube 1 lassen sich 54 m³ Aushub ermitteln, aus denen 25 kg Keramik geborgen wurden, zu denen aber noch ca. 30 % als Verlust durch die Bauarbeiten zu addieren sind (Leiber 1983, 192). Hieraus ergeben sich etwa 1,7 kg Keramik je 1 m³ Aushub von 1980 und somit einer der fundreichsten Grabenabschnitte des Vergleichs. Für die Ausgrabung von 1992 können 16 m³ Aushub approximiert werden, aus denen 2,3 kg Kera-mik, 15 Mahl- und Reibsteinfragmente, drei Flintklingen, ein Flintkern und ein spitznackiges Ovalbeil geborgen wurden. Mit 0,14 kg je 1 m³ ist das keramische Fundaufkommen deutlich geringer, gehört aber mit geschätzt 14 recht großen Fragmenten von je 10 g noch zu den fundreichen Grabenbefunden. Bei einer

Abb. 9. „Kühner Höhe“, Stadt Einbeck, Ldr. Northeim. Grabenwerk nach Luftbildbefund und Befunde aus Ausgrabungen und Notbergungen (nach Rinne/Heege 1993; Leiber 1983; Werben 1983/84), Koordinaten EPSG 31467.

LuftbildbefundeGrabungsbefunde

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Chr. Rinne | Ein jungneolithisches Erdwerk aus Südniedersachsen 75

symmetrischen Ergänzung des Grabenverlaufes ergibt sich ein knapp 5 ha um-fassendes einfaches Grabenwerk mit Gruben im Inneren und einem umfangrei-chen Siedlungsabfall in den untersuchten Grabenabschnitten.Der typologische Vergleich der Funde mit einem frühen Michelsberg (II–III) scheint aus heutiger Sicht durchaus noch plausibel. Es handelt sich für die Grube 1 von 1980 u.a. um Reste beckenförmiger Schüsseln, Schöpfergriffe, das Frag-ment einer Ösenkranzflasche und drei ausladende Trichterränder mit kurzem Arkadenrand (Leiber, 1983, 196, 205, Abb. 3,8.16.17.19; 5,7.8.11.12.15–19). Für die Ausgrabung von 1992 tritt neben zwei weiteren vergleichbaren Arkaden-rändern ein kleines Fragment, welches als Knickwandschüssel gedeutet wird (Rinne/Heege 1993, 11, Abb. 9,7.8.11). Daneben werden für die Funde beider Ausgrabungen auch Bezüge zu Baalberge und dem nordischen Frühneolithi-kum diskutiert, die mit der Anwesenheit eines Querschneiders zwischen zwei triangulären Pfeilspitzen offensichtlich wird (Leiber 1983, 203, Abb. 6,1.2.3; Rin-ne/Heege 1993, 11). Für das Grabenwerk „Kühner Höhe“ liegen bisher insgesamt zwölf Radiokar-bondaten vor, die sich einem unteren und oberen Bereich der Grabenfüllung zuweisen lassen (Raetzel-Fabian 2000, 159). Es handelt sich um traditionelle Da-tierungen aus Hannover, die mit ihren sehr hohen Standardabweichungen nicht mit modernen AMS-Datierungen konkurrieren können. Im Ergebnis führt die Kalibration zu sehr großen Streuungen und entsprechend ungenauen kalenda-rischen Datierungen. Entgegen einem älteren Ansatz von Raetzel-Fabian, nur die vermeintlich besseren Datierungen zu verwenden, soll hier ein neues Modell mit zwei Phasen und möglichen Grenzen auf Grundlage einer bayesschen Berech-nung vorgestellt werden (Abb. 10). Durch die stratigrafische Abfolge (Sequenz) begrenzen die jeweils zugehörigen Proben gegenseitig ihre Datierungsmög-lichkeit. In einem weiteren Modell geben die Streuungen der in jeder Verfüllung vorhandenen Datierungen die Verteilung möglicher weiterer Proben wieder. Datierungen außerhalb des vorliegenden Rahmens sind eher unwahrscheinlich. Aufgrund dieser Parameter kann eine Schätzung für weitere Proben erfolgen, die dann in der berechneten Streuung der Grenzen dargestellt werden. Im Ergebnis entsteht eine wahrscheinliche Datierung für die beiden Phasen des Grabenwer-kes: die ältere Füllung beginnt grob um 4.250 cal BC und wird zwischen 3.900 und 3.550 cal BC abgeschlossen, die jüngere Füllung folgt unmittelbar und reicht mit großer Wahrscheinlichkeit bis in das 3. Jahrtausends vor Chr. Auch die beiden Proben mit der geringsten Standardabweichung (Hv-18875, Hv-19716) weisen klar auf eine Nutzung vor und nach 4.000 cal BC hin. Die drei Grabenwerke im Landkreis Northeim, deren Untersuchungen auf das Engagement und die Initiative von Andreas Heege zurückgehen, lassen sich gut in die aktuelle Forschung integrieren. Ausgehend von den Grabenwerken bei Salzmünde-Schiepzig und Haldensleben-Hundisburg ergeben sich zuneh-mend Hinweise auf eine Reihe früher Grabenwerke vor 3.900 cal BC in diesem circumherzynischen Gebiet. Ein wesentlicher Aspekt ist der Hinweis auf Sied-lungsbefunde im Inneren, die im Fall des Grabenwerkes von Haldensleben-Hundisburg auch durch zahlreiche Kegelstumpfgruben, gedeutet als Silo-gruben, nachdrücklich die Kontextualisierung mit Siedlungsaktivität belegen (Schmütz 2017, 32–33, 134–135; Damrau u. a. 2014, 128). Die bekannte Lücke in der Quellenlage zum ausgehenden 5. Jahrtausend (Gleser 2012, 64) scheint sich damit von unterschiedlicher Seite mit regionalspezifischer Ausprägung zu füllen (Gleser 2012, 68; Beran 2012; Wetzel 2013). Die bisher eher singulär im

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Historische Archäologie 2017 | Festschrift für Andreas Heege76

Harzraum dastehenden Befunde am Ende des 5. Jahrtausends mit Bezügen zum spätem Rössen, Gatersleben und Michelsberg (u. a. Leinthaler u. a. 2006; Müller 2006) verdichten sich somit zu einer eher dynamischen, aber in der Keramik nur schlecht zu fassenden Phase. Für den westlichen Rand des Harzes, speziell das Leinetal, wurde nach den vorgenannten Grabenwerken eine zweiphasige Entwicklung mit Einflüssen von Michelsberg und spätem Lengyel vorgestellt, deren markanteste Elemente Trichterbecher und Gefäße mit Randverzierung in Form von umlaufenden Eindrücken und Einstichen sind (Klassen 2000, 288, 292). In einer Synthese zu der Entwicklung der Grabenwerke im Braunschwei-ger Land wird die frühe Phase (4.200–4.000 v. Chr.) als beginnende Landnahme in den Flusstälern des Mittelgebirgsraumes u. a. bei Einbeck und Northeim ge-deutet, während der Schwerpunk der folgenden Phase (4.000–3.700 v. Chr.) auf der Entwicklung der Grabenwerke im Braunschweiger Land liegt (Geschwinde/Raetzel-Fabian 2009, 206).

5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000Modellierte Datierung (BC)

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Abb. 10. „Kühner Höhe“, Stadt Einbeck, Ldr. Northeim. Zweiphasenmodell der Radiokarbondaten aus der Füllung des Grabenwerkes (Daten nach Raetzel-Fabian 2000, 159).

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Chr. Rinne | Ein jungneolithisches Erdwerk aus Südniedersachsen 77

Es ging im vorliegenden Beitrag darum, diese letztgenannte überregionale Kontextualisierung ab dem ausgehenden 5. Jahrtausend und die Einbindung in ein Erklärungsmodell der zugehörigen Siedlungsentwicklung und Landschafts-nutzung auf die aus dem südlichen Leinetal vorliegenden Befunde zurückzu-führen und die neuen Ergebnisse der Prospektion des „Kleinen Heldenberg“ zu integrieren. Die hier vorgestellten Grabenwerke erlauben es, von einer frühen Phase mit besiedelten Grabenwerken am Ende des 5. Jahrtausend auszugehen. Die bisher vorliegenden Funde sind noch gering und eher heterogen, werden aber zu einem guten Teil von Rändern mit einer umlaufenden Verzierung aus Fingertupfen, Fingernageleindrücken und Kerben dominiert (Abb. 11). Die He-terogenität findet sich sowohl in der Ausführung der Verzierung, als auch der Randgestaltung und Gefäßprofilierung. Neben den mehrfach genannten Ver-weisen auf Bezüge zu einem frühen Michelsberg sind Vergleiche mit spätem Lengyel, Baalberge und Schöningen möglich (vgl. u. a. Leiber 1983, 196–206; Siegmund 1993, 37–45). Die Notwendigkeit einer typologischen Gliederung und der daraus abzuleitenden Reihung für eine eigenständige regionale Sys-tematisierung ist offensichtlich. Wir stehen für das ausgehende 5. und frühe 4. Jahrtausend erneut vor dem Fehlen eines eigenständigen, fest umschriebenen Erscheinungsbildes im südlichen Niedersachsen, wie es bereits für das späte 4. Jahrtausend konstatiert wurde (Fischer 1973, 54; Maier 1979, 107). Oder al-ternativ der Notwendigkeit, die vielfältigen Erscheinungen in ihren Bezügen klar herauszuarbeiten, um das alternative Modell von sich in ihrer räumlichen Verteilung teils deckender oder überlagernder Ausprägungen menschlichen Handelns darzulegen (zu Kulturmodellen vgl. Siegmund 2014, 55–56). Eini-ge wenige Funde vom „Kleinen Heldenberg“ erlauben es, dieses Grabenwerk trotz der bisher vorliegenden Radiokarbondatierungen in diesen frühen Kon-text zu stellen. Die Argumente für die Gruppierung der drei Grabenwerke und eine daraus abgeleitete frühe Datierung sind: das hohe Fundaufkommen in den Gräben, welches auf eine zugehörige Siedlungsaktivität hinweist, Gruben-befunde im Inneren und ein deutlicher Anteil oft leicht verdickter Ränder mit umlaufender Verzierung aus Fingertupfen, Fingernageleindrücken und Kerben an unterschiedlichen Gefäßformen. Das Magnetogramm des Grabenwerkes „Kleiner Heldenberg“ zeigt zahlreiche Gruben und die vorliegenden Funde wei-sen auf eine beachtliche chronologische Tiefe hin. Der Fundplatz hat somit das Potential, einen wesentlichen Beitrag zur Materialentwicklung und Siedlungs-geschichte zu leisten. Nach den ersten Untersuchungen von Andreas Heege an den Grabenwerken des südlichen Leinetals im Raum Einbeck und den damit einhergehenden Publikationen, stehen wir nach 26 Jahren erneut am Anfang eines hoch spannenden Forschungsfeldes.

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Abb. 11. Auswahl verzierter Randscherben aus den südniedersächsischen Grabenwerken. 1 „Kleiner Heldenberg“ Schnitt 2, 2 „Kleiner Heldenberg“ Fundstelle 12, 3 „Kleiner Heldenberg“ Fundstelle 1, 4–6 „Northeim-Kiessee“ Grube 1990, 7–10 „Northeim-Kiessee“ inne-rer Graben, 11–17 „Einbeck-Kühner Höhe“ Grube 1, 18 „Einbeck-Kühner Höhe“ Grube 8, 19 „Einbeck-Kühner Höhe“ Grube 9, 20–21 „Einbeck-Kühner Höhe“ Graben. 1–3 Heege u. a. 1991, Abb. 6,8; 8,7; 9,9. 4–6 Heege u. a. 1991, Abb. 14,4–6. 7–10 Siegmund 1993, Abb. 10,1.2.5, 14,4. 11–18 Leiber 1983, Abb. 3,16.17.21, 4,2.3.5.8, 8,9. 19 Werben 1983/84, Abb. 1.1. 20–21 Rinne/Heege 1993, Abb. 5,7.8. 1–21 M 1:2.

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Dr. Christoph Rinne M.A.Institut für Ur- und Frühgeschichte

der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Johanna-Mestorf-Str. 2–6D-24118 Kiel

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