holzletter nr. 37

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DEZEMBER I 2011 I Nr 37 holzletter informationen über den steirischen holzcluster & proholz steiermark 2001 - 2011

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Aktuelles von Holcluster Steiermark und proHolz.

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Page 1: Holzletter Nr. 37

DezemBeR I 2011 I Nr 37

holzletterinformationen über den steirischenholzcluster & proholz steiermark

2001 - 2011

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IhrDI Heinz Gach

Aufsichtsratsvorsitzender der Holzcluster Steiermark GmbH

IhrÖkR Hans Resch

Obmann proHolz Steiermark

editorial

Die Steiermark ist mit einer regionalen Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,4 Prozent das innovativste Bundesland in Österreich und liegt im Wettbewerb der europäischen Regi-onen an der Spitze mit Nord-Finnland, Süd-Schweden, der Region Kopenhagen oder Baden-Württemberg. Deshalb steht die neue Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020 unter dem Motto „Wachstum durch Innovation“. Auch die Betriebe der steirischen Forst- und Holzwirtschaft und der Holzcluster tragen wesentlich zur hohen Innovationskraft in der Steiermark bei. Ein wei-terer wesentlicher Erfolgsfaktor für die steirische Wirtschaft ist der Export. Erst vor wenigen Wochen waren die Regionen Bursa und Istanbul Ziel einer großen steirischen Delegation. Ziel der Reise war es, die Geschäftskontakte zwischen steirischen und türkischen Unternehmen zu intensivieren. Das Wirtschaftsressort unterstützt steirische Unternehmen konsequent dabei, neue Märkte im Ausland zu erobern, weil dadurch Wertschöpfung und Beschäftigung auch in der Steiermark entstehen.

Sicher haben Sie schon von der „Wirtschaftsstrategie I Steiermark 2020“ des Landes Steier-mark gehört, in der Holz und Umwelttechnik im Zukunftsbereich „Eco-Tech“ zusammengefasst sind. Ziel ist, klare Positionierungen und Entwicklungsstrategien innerhalb dieses Leitthemas zu erarbeiten und dadurch Unternehmen und Spitzenkräfte zu motivieren, in die Steiermark zu kommen bzw. Standorte auszubauen. Natürlich trägt auch der Holzcluster Steiermark diese Strategie in all seinen Aktivitäten mit! Zum Beispiel hat der Aufsichtsrat in seiner Unterneh-mensstrategie „HC 2020“ auf Basis einer Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse stra-tegische Optionen für den relevanten Zeitraum entwickelt und eine Fokussierung auf die vier Leistungsbereiche Innovation, Standortentwicklung, Branchenlösungen und Kommunikation fixiert. Auch unser Rollenverständnis haben wir klar definiert: Wir sind Branchenentwickler, Innovationstreiber, Problemlöser und vor allem ein wichtiger Vernetzer von Wirtschaft, Wis-senschaft und Politik. Mit dieser klaren strategischen Ausrichtung sind wir gut für die Zukunft gerüstet und freuen uns schon auf die Herausforderungen im nächsten Jahr!

Im Zuge der Jubiläumsfeierlichkeiten des Steirischen Holznetzwerkes habe ich mit vielen Pio-nieren und langjährigen Wegbegleitern über die Entwicklung der einzelnen Organisationen gesprochen. Fazit: Wir sind alle stolz auf das, was in den letzten Jahrzehnten geschaffen wurde und blicken voll Zuversicht in die Zukunft. Aber um die Wettbewerbsfähigkeit von Holz weiter zu stärken, gilt es, seitens der Betriebe und Organisationen noch mehr um- und querzudenken und für neue Produkte und völlig neue Einsatzbereiche offen zu sein. Dieses Innovationsden-ken muss sich in der Branche noch mehr durchsetzen! Nicht umsonst ist die Steiermark am Holzsektor Vorbild für viele Länder – vor allem in Südosteuropa! proHolz-Seminare und Kon-gresse mit hunderten Teilnehmern sowie Fachstudienreisen in Länder wie Polen oder die Türkei zeigen eindrucksvoll den Wissensvorsprung unserer heimischen Branchenvertreter. Ein ehema-liger Werbeslogan von proHolz lautete „Stolz auf Holz“. Tragen wir diese Botschaft zu Recht in unseren Herzen, seien wir offen für Neues und nützen wir die vielen positiven Eigenschaften von unserem nachwachsenden Rohstoff! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein wunderschönes Weihnachtsfest sowie ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2012!

IhrDr. Christian BuchmannLandesrat für Wirtschaft, Europa und Kultur

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Nähere Informationen: proHolz Steiermark, DI Visnja Jurnjak, Tel.: +43(0)316/58 78 50-213; [email protected]

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wissenstransfer und netzwerkarbeit

„Durch Wissensaufbau Märkte für Holz erschließen“: Unter diesem Motto fanden in den letzten Monaten wieder mehrere Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen seitens proHolz Steiermark und proHolz Austria im südosteuropäischen Raum statt. Hier ein kurzer Rückblick auf diese zukunftsweisenden Aktivitäten.

Großen Andrang gab es beim dritten Fachseminar in BelgRAD (Serbien) am 12. Mai 2011. Über 400 Teilnehmer informierten sich in Vorträgen und einer Fachausstellung über die ak-tuellen Entwicklungen am Holzbausektor. Auch der Holzbaukurs in ZaGReB (Kroatien) Mitte Oktober 2011 war innerhalb von zwei Wochen ausgebucht. 47 Architekten und Bauingenieure besuchten diese Veranstaltung und bekamen Inhalte wie technische Normen für Holzkonstruk-tionen, Verwendung von Holzbauprodukten, Verbindungstechniken, Bauphysik oder Berech-nungsbeispiele für Holzbauten vermittelt. Ein besonderer Erfolg war in diesem Zusammen-hang die mit 17 Firmen aus Kroatien und Österreich bestens ausgestattete Fachausstellung. Ein weiteres Fachseminar organisierte proHolz Anfang November in Zusammenarbeit mit dem Architektenverein der Republika Srpska im Regierungsgebäude in BaNJa Luka (Bosnien und Herzegowina). Bei diesem von der Stadt Banja Luka und dem Bauministerium unterstützten Seminar fanden sich über 300 Fachleute aus den Bereichen Architektur und Bauwesen ein, um mehr über Holz als Bau- und Werkstoff zu erfahren. Themen wie Energieeffizienz, Nachhaltig-keit oder architektonische und bauliche Besonderheiten von Holzkonstruktionen zogen sich durch alle drei Veranstaltungen.„Der Unterschied ist, dass bei den Fachseminaren, die auch als Fachkongresse bezeichnet wer-den, möglichst viele Leute ein breites Wissen rund um Bauen mit Holz bekommen sollen. Wir sprechen hier immer von einem Personenkreis von mehreren hunderten Interessierten – ty-pisch ist der kongressartige Charakter dieser Events. Im Gegensatz dazu werden Holzbaukurse bewusst für einen kleineren Kreis von maximal 45 Fachleuten angeboten – hier gehen die Vortragenden zwei Tage lang thematisch in die Tiefe, können auf Fragen der Teilnehmer viel besser eingehen und erarbeiten zum Beispiel ausgewählte Inhalte in Form von Workshops. Die Kombination aus den beiden Typen der Wissensvermittlung – sprich Fachkongresse und Holz-baukurse – hat sich in Märkten wie Italien oder Kroatien seit vielen Jahren bewährt und wird vom dortigen Fachpublikum bestens angenommen“, ist DI Visnja Jurnjak, Leiterin der Inter-nationalisierungsabteilung von proHolz und Holzcluster Steiermark, stolz auf den Erfolg ihrer Arbeit.

Fachseminare und Holzbaukurse in Südosteuropa

März Fachseminar in Sofia (Bulgarien) Fachseminar in Laibach (Slowenien)April Fachseminar in Split (Kroatien)Mai Holzbaukurs in Belgrad (Serbien)September Fachseminar in Nis (Serbien)Oktober Holzbaukurs in Zagreb (Kroatien)November Fachseminar in Sarajevo (Bosnien & Herzegowina)

Weiters ist von 2. – 5. Mai eine Fachstudienreise in die Türkei geplant!

DIe NäCHSTeN

akTIVITäTeN 2012

Fachseminar in Belgrad

Holzbaukurs in Zagreb

Fachseminar in Banja Luka

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internationalisierung

Beim soeben erschienen Bericht über das aktuelle Wirtschaftswachstum war Polen innerhalb der eu eindeutig der Wachstumskaiser (BIP Wachstum 2010 +3,5 Prozent, BIP

2011 Prognose +3,5 bis 4,0 Prozent). Grund genug für eine 14-köpfige Gruppe, im Rahmen einer viertägigen Holzcluster-Fachstudienreise diesen Zukunftsmarkt genauer unter die Lupe zu nehmen. Ziel der Reise war es, sich vor Ort ein Bild vom derzeitigen

wirtschaftlichen Stand zu machen und mögliche kooperationen auszuloten.

Nähere Informationen: Holzcluster Steiermark, DI Visnja Jurnjak, Tel.: +43(0)316/58 78 50-213; [email protected]

Rückblick auf die Holzcluster-Fachstudienreise nach Polen

baut europas wachstumskaiser

in zukunft auf Holz?

„Kaum ein anderes Land hat sich in den vergangenen zehn Jah-ren so rasant weiterentwickelt wie Polen. Das ist unter ande-rem auf die Aktivitäten im Baubereich zurückzuführen. Und die Aussichten sind weiterhin sehr positiv“, zeigt sich Aufsichtsrats-vorsitzender DI Heinz Gach begeistert. Neben der Bauwirtschaft verzeichnen die Bereiche Industrie und Export ein überdurch-schnittliches Wachstum. Damit verbunden sind auch die zwi-schen 2007 und 2012 als Wachstumstreiber ausgeschütteten EU-Subventionen in der Höhe von 67 Milliarden Euro.Sehr überrascht zeigten sich die Reiseteilnehmer von der ra-santen wirtschaftlichen Entwicklung, die Polen in den letz-ten Jahren durchgemacht hat. Günstige Löhne und qualitativ hochwertiges Holz (hier vor allem Kiefernholz) lassen auch die polnische Holzindustrie gut mitwachsen, wie der Vertreter der polnischen Holzindustrie Rafal Gruszczynski in einem Vortrag darstellte. Obwohl Polen als ehemals kommunistisch regiertes Land sehr viel mit Betonplattenbau gearbeitet hat, sind mittler-weile auch hölzerne Vorzeigebauten wie das Auditorium Maxi-mum der Universität Krakau oder ein Gewächshaus des War-schauer Stadtgartenamtes entstanden. Außerdem wurde das Zentralgebäude des großen Medienkonzerns Gazeta mit einer Holz-Glasfassade ausgestattet.

Und Holz ist am Vormarsch – Polen ist bei einer Jahrespro-duktionsmenge von 29 Millionen Kubikmeter der fünftgrößte Holzhersteller in Europa. Die Holzindustrie hat in den letzten Jahren viel investiert und bietet eine günstige, breite Palette an Erzeugnissen an. Hauptabnehmer im Export sind vor allem die EU-Länder (ca. drei Viertel der Ausfuhr), darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Dänemark. Zirka 18 Prozent der Ausfuhr gehen nach Osteuropa (u. a. Ukraine, Tschechien und Russland).Interessant ist auch, dass in Polen vor allem im Tourismus in Zukunft verstärkt investiert wird. Es sollen 2011 und 2012 insge-samt 200 Hotels gebaut werden – zum Beispiel mit dem Kom-plex „Hotelowy Jelitkowo“ das erste Biohotel Polens. Weiters sind zahlreiche Bauten im Rahmen der Fußball-EM 2012 geplant – darunter mehrere moderne Stadien in Warschau, Gdansk und Wroclaw.Polen wird zwar nach wie vor vom Baustoff Beton dominiert – die Teilnehmer der Fachstudienreise waren sich aber einig: Polen war und ist eine Reise wert und, verbunden mit den geknüpften Kontakten, sicher ein Zukunftsmarkt für die österreichische Hol-zindustrie.

Das Auditorium Maximum – ein Holz-Vorzeigebau in Polen Die Delegation erkundete den polnischen Markt Das Bürogebäude Gazeta

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Baumartenverteilung in Polen

Waldkiefer Fichte eiche BirkeRotbuche alle übrigen Baumarten

70%6%

7%

6%5%

6%

82%

17%1%

Waldeigentum in Polen

Staatswald Privatwald sonstige eigentumsarten

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„Da Polen doch ein jährliches Wirtschafts-wachstum von über 4 Prozent aufweist, ist es durchaus für österreichische holzex-portierende Betriebe von Vorteil, diesen Markt zu verfolgen. Durch die doch an-gespannte Liquidität der polnischen Ver-arbeiter (nicht ausländische Investoren) ist ein besonderes Augenmerk auf die Zahlungsweise zu legen. Durch die zirka 40 Millionen Einwohner und die steigende Kaufkraft wird auch die Nachfrage im Land nach Holz steigen und das ermögli-cht österreichischen Betrieben mit ihrem Know-how und Qualität in Zukunft auch Polen als Exportmarkt zu erschließen.“

„Ja, Polen hat viel Potenzial! Es werden bereits viele, auch große Holzbaupro-jekte realisiert, bei denen polnische Un-ternehmen die gesamte Planung selbst erstellen. Die Bauten werden nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus ästhetischen Aspekten gebaut.“

Siegfried WinkelbauerSales Manager ItalyStoraenso Wood Products GmbH

DI (FH) Johannes LederbauerSales Assistant International Timber ProjectsWIeHaG GmbH

„Der Pro-Kopf-Verbrauch Holz und die Konjunkturprognosen für Polen bergen große Potenziale. Polen ist ein stark isolierter Markt und könnte für steirische Betriebe durchaus interes-sant werden. Einige haben ihre Chance schon wahrgenommen.“

„„

Matthias kroellVerkaufsleiter Europa/Sales Director Europe Mayr-Melnhof Holz Leoben GmbH

„Allein die Tatsache, dass Polen innerhalb der EU mit führenden Wirtschaftsdaten aufwarten kann, rechtfertigt eine genauere Betrachtung des Marktes. Holzbau fristet – abgesehen von traditionellen Bauweisen im ländlichen Bereich – einen Dornröschen-schlaf, den es gilt zu beenden. Polnische Ingenieure und Architekten haben Interesse am Holzbau – allein die Massiv- und Stahl-baubetriebe bestimmen derzeit den Markt. Durch Impulse von außen und entspre-chende – auch standardisierte – Holzbau-techniken hat Holz als Baumaterial in Polen große Zukunft. SHERPA wird sich in jedem Fall am Markt engagieren – denn gerade in Märkten mit geringem Holzbau-Know-how sind standardisierte und effiziente Lösungen mit entsprechender Absicherung ein Argument gegenüber etablierten Stahl- und Massivbaulösungen.“

„„Mag. (FH) Hubert J. BurböckSales Manager SHERPA Vinzenz Harrer GmbH

Das Bürogebäude Gazeta

Daten zur Forstwirtschaft

Stimmen zuR ReiSe:

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Nähere Informationen: Holzcluster Steiermark, DI Visnja Jurnjak, Tel.: +43(0)316/58 78 50-213; [email protected]

einige Leser werden sich sicher fragen: Warum soll ausgerechnet die Türkei ein interessanter Markt für die steirische Forst- und Holzwirtschaft sein? Ganz einfach: Weil der Holzbau in der Türkei eine Jahrhunderte alte Tradition hat, weil sich das einkommen der Bevölkerung in den letzten zehn Jahren verfünffacht hat, weil das Brutto-Inlandsprodukt im Vorjahr um über neun Prozent gestiegen ist, weil 1,5 Millionen Häuser dringend saniert werden müssen, weil pro Jahr zirka 100.000 neue Gebäude errichtet werden und weil im Bereich Holzbau in den nächsten fünf Jahren eine Steigerung von 80 bis 90 Prozent zu erwarten ist. Das und vieles mehr erfuhren die 65 Teilnehmer der ICS-Wirtschaftsmissionsreise im „Land der zwei kontinente“.

ein Bericht von der steirischen Wirtschaftsdelegationsreise in die türkei

holzbau-chancen am bosporus?

„Jeder zweite Arbeitsplatz in der Steiermark hängt von Exporten ab. Als Wirtschaftslandesrat ist es mir wichtig, auf die Attraktivität neuer Märkte aufmerksam zu machen und dort Türen zu öffnen. Die Türkei ist bereits jetzt attraktiver Außenhandelspartner Öster-reichs und insbesondere der Steiermark. 2010 wurden Waren und Dienstleistungen im Wert von über 137 Millionen Euro aus der Grünen Mark in die Türkei exportiert“, erklärt Landesrat Dr. Chri-stian Buchmann die Beweggründe, die hinter der Organisation die-ser Reise standen.

kurz zusammengefasst die Höhepunkte der Tour aus Sicht der mitreisenden Holzbetriebe und Holzbauarchitekten:

Auf jeden Fall das Treffen mit der Architektenkammer Bursa, bei dem die türkischen Architekten enormes Interesse am steirischen Holzbau-Know-how zeigten. Die türkischen Architektur-Vertreter erklären sich sogar bereit, vor Ort bei Informationsveranstaltungen oder der Organisation von Architekturwettbewerben mitzuarbei-ten. Es folgte ein Workshop mit türkischen und österreichischen Architekten und Holzbetrieben und bei diesen und weiteren Ter-minen wurde rasch klar: „In der Türkei gibt es zwar noch immer große Know-how-Lücken, was die Planung und Umsetzung von Holzbauten betrifft, das Bewusstsein seitens der Architekten und Konsumenten in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz und somit auch in Richtung Holz ist in den letzten Jahren aber enorm gestiegen! Chancen für den Holzbau ergeben sich auch durch die erdbebensichere Bauweise. Sicher haben Sie von den schweren Beben gelesen, die die Türkei vor kurzem erschüttert haben“, so Holzcluster-Geschäftsführer Ing. Joachim Reitbauer.

Weiters am Programm standen eine Ausstellung über österrei-chisches Design in der Old Hat Factory sowie die Besichtigung von Vorzeige-Holzbauten.„Die Baukonjunktur in der Türkei ist hoch und wo gebaut wird, gibt es für uns ein Geschäft. Auch wir Steirer wollen vor Ort bau-en – nämlich ein Vorzeige- und Referenzprojekt als Brückenkopf zur Markterschließung für Architekten und Holzbauunternehmen! Nun gilt es, für den Baustoff Holz ein Paket aus Verarbeitungs-Know-how und Design zu schnüren und die richtigen Netzwerke dazu aufzubauen. Wichtige Basis dafür ist die Erfahrung, die wir seitens proHolz und Holzcluster in Ländern wie Kroatien, Serbien, Montenegro oder Bosnien gemacht haben. Wir geben unser Wissen weiter und erhalten dafür Markt für unsere Produkte. Nur so kön-nen wir langfristig den türkischen Markt für uns gewinnen – die Chancen sind auf jeden Fall gegeben“, fasst Reitbauer abschließend zusammen.

in kooperation mit:

v. l. n. r.: Autocluster GF DI Franz Lückler, Agentur-Chef Sepp Hartinger, Holzcluster GF Ing. Joachim Reitbauer

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Forst28 % der Landesfläche sind bewaldet – nur die Hälfte davon ist Wirtschaftswald

99,8 % des Waldes sind im staatlichen Eigentum

Jahreseinschlag: offiziell ca. 12 Mio. fm jährlich (+ ca. 4 Mio. fm/Jahr illegal als Brennholz)

HolzindustrieHolzverbrauch: ca. 25 – 27 Mio. m³ (davon ca. 10 Mio. m³ Brennholz)

Türkische Schnittholzproduktion: ca. 6,8 Mio. m³ (2009) – ist leicht im Steigen

6 Mio. m³ Schnittholz wurden 2010 in der türkischen Bauwirtschaft eingesetzt

2,5 Mio.m³ Holzprodukte werden jährlich importiert (davon 670.000 m³ Schnittholz v. a. aus Russland, Georgien und Ukraine)

Holzbau / Bauwirtschaft90.000 Gebäude wurden 2009 errichtet

Wohnbau polarisiert – entweder exklusive Villen oder billige „Ghetto-Häuser“

2010 wurden ca. 1.000 Villen mit konstruktivem Holz gebaut

Holzbauanteil hat sich in den letzten 5 Jahren verdoppelt – eine Steigung von 80 – 90 % ist in den nächsten 5 Jahren zu erwarten

80 % der Einfamilienhäuser haben ein Holzdach

„Die Steiermark ist ein Exportbundesland, jeder zweite Arbeitsplatz hängt von Exportleistungen ab. Deshalb gibt es in der Steiermark das Internationalisierungscenter Steiermark (ICS), das die Aufgabe hat, die Unterneh-men dabei zu unterstützen, neue Märkte im Ausland zu erobern. Dazu werden jährlich Fokusregionen definiert. Die Unternehmen haben dann im Laufe des Jahres die Möglichkeit, sich durch Workshops auf diese Fokusre-gion - wie z.B. die Türkei, vorzubereiten. Der Höhepunkt ist die Standortreise, die den Unternehmen die direkte Kontaktaufnahme mit interessanten Unternehmen vor Ort ermöglicht. Meine Aufgabe dabei ist, Türen zu öffnen und die Steiermark als erfolgreiches Innovationsland international zu präsentieren. Selbstverständlich steht auch die Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) den Unternehmen mit Beratung zur Internationalisierung zur Verfügung und kann auch durch Finanzierungsprodukte unterstützen.“

Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann im Interview mit der Holzletter-Redaktion:

Fakten zur Bau- & Holz-wirtschaft in der türkei: „

Wie unterstützt das Wirtschaftsressort die steirischen Betriebe im Bereich Export?

„Von der Wirtschaftsleistung der türkischen Unter-nehmen, die wir in den Regionen Bursa und Istanbul besucht haben, war ich sehr beeindruckt. Ziel der Reise war, das Innovationsland Steiermark zu präsentieren und die Geschäftskontakte zwischen steirischen und türkischen Unternehmen zu intensivieren. Meine Ge-spräche mit den mitreisenden Unternehmen ergaben ein durchwegs positives Echo. Die österreichische Außenwirtschaftsorganisation hat gemeinsam mit der türkischen Handelskammer vor Ort für die steirischen Unternehmen gute Kontakte mit türkischen Unterneh-men hergestellt, die Gespräche waren interessant und zufriedenstellend. Zum Teil bestehen schon langjährige Unternehmensbeziehungen, die Reise hat sicher dazu beigetragen, dass die Kontakte ausgeweitet werden. Mein Ziel ist es, die Handelsbeziehungen bis 2015 zu verdoppeln.“

Herr Landesrat, was war Ihr persönlicher Eindruck von der Türkei-Reise?

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unter der koordination der Holzcluster Steiermark Gmbh läuft seit Jänner 2010, in Zusam-menarbeit mit fünf weiteren Holz- und Forstregionen in europa, das Projekt IN2WOOD. Durch die Vernetzung und den stetigen Technologie- und Wissenstransfer sollen Innovati-onen gefördert, die konkurrenzfähigkeit erhöht und die Region selbst und deren attrakti-vität gestärkt werden. es werden zwischen den Regionen kooperationen von unternehmen der Holz- und Forstwirtschaftsbranche (vor allem kleine und mittelständische Betriebe) mit regionalen Behörden und Forschungseinrichtungen initiiert.

in2WOOD

Teil des Projekts ist es auch, durch einen ständigen Mentoringprozess weitere Partnerregionen zu in-tegrieren. So ist es bereits gelungen Kontakte zu 60 Einrichtungen in zwölf Ländern in Ost- und Südosteuropa zu knüpfen und somit Zugang zu strategisch wichtigen Märkten zu bekommen.

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Basierend auf einer Stärken-Schwächen Analyse jeder Region wurden regionale Strategien abgeleitet und ein länderübergreifender Aktionsplan (JAP) erstellt. Dieser befasst sich gezielt mit Entwicklungstrends und zukünftigen Herausforderungen des Holz- und Forstbereichs und ebnet den Weg für die Einführung mehrerer Pilotkonzepte in den jeweiligen Regionen.

General Objective – GO.1 Waldbau Der Bereich Forstwirtschaft stellt den ersten Teil der Wertschöpfungskette „Holz“ dar. Im in-ternationalen Austausch werden neue Managementsysteme für den Forstbereich erörtert, die sich mit forstlichen Systemen und Klimawandel, mit Holzmobilisierung für die stoffliche und energetische Nutzung von Holz und mit Kurzumtriebsflächen beschäftigen.

GO.3 Kompetenzbewusstsein Holzbau und forstliche Biomasse stehen für wichtige und sehr dynamische Branchen im Forst- und Holzsektor. Holz wird zunehmend als modernes, urbanes Baumaterial und als wichtige erneuerbare Energiequelle im Energiemix wahrgenommen. Die Vielfalt der Kom-petenzen der beteiligten Projektpartner und die Verständigung über die sehr unterschied-lichen regionalen Rahmenbedingungen werden für einen gezielten Know-how Transfer genutzt.

GO.4 Logistik Im Bereich Logistik soll die Wirtschaftlichkeit der Lieferkette Forst-Holz durch die An-wendung neuer Kommunikationstechnologien, der Optimierung von Arbeitsabläufen und einem transparenten Supply Chain Management verbessert werden.

GO.2 und GO.5 innovations- und informationssysteme Ein spezielles Augenmerk wird bei IN2WOOD auf die Weiterentwicklung von regionalen Clustern und deren Rolle als Innovationstreiber im Forst- und Holzbereich gelegt. Um diese Rolle wahrnehmen zu können, bedarf es einer Weiterentwicklung des organisatorischen-Know-hows und des Innovationsmanagements von Clusterorganisationen. Als zusätzliches Element von Clustern soll die Bereitstellung und Zusammenführung von Kennzahlen und Informationen forciert werden.

Von Analysen zu Pilotkonzepten

zielsetzungen für einen gemein-samen Aktionsplan in2WOOD (Joint Action Plan)

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Der Holzcluster Steiermark initiierte im Zuge des Projekts IN2WOOD eine Vielzahl an Pilot-projekten, in Zusammenarbeit mit den beteiligten Forst- und Holzregionen, den regionalen unternehmen, staatlichen Forstverwaltungen, Waldverbänden, sowie Forschungseinrichtungen. Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit der regionalen Institutionen kann das vorhan-dene innovative Potenzial sinnvoll für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung des Forst- und Holzsektors genutzt werden.

Kohleabbauflächen ohne besondere Vegetation – dieses Bild zeigt sich in den riesigen Braunkohleabbaugebieten in Kolubara und Kostolac in Serbien und auch in den vielen ehe-maligen Steinkohlezechen in Nordrhein-Westfalen (NRW). In einem gemeinsamen Projekt mit Serbien und NRW sollen diese Flächen sowohl für die Biomassenutzung als auch als Erholungsgebiet rekultiviert werden. Seit Beginn des Jahres fanden bereits vier Treffen und Begegnungen sowohl in Serbien als auch im Ruhrgebiet statt. Minenbetreiber, Energie-erzeuger, Staatsforste und Forschungseinrichtungen diskutierten vor Ort über eine öko-logisch und ökonomisch sinnvoll Rekultivierung der belasteten Bodenflächen und entwi-ckelten schließlich gemeinsam einen Umsetzungsplan zur Aufforstung. Eine wesentliche Stütze des Projekts ist das steirische Unternehmen LIECO, das innovative Ballenpflanzen für die Aufforstung bereitstellt und auch das notwendige Wissen einbringt. Im Frühjahr 2012 werden zeitgleich unter medialer Begleitung die ersten Flächen in NRW und Serbien bepflanzt und mit den Aufforstungsversuchen auf den Industriebrachen begonnen.

in2WOOD in der Praxis

„Die Aufforstung von Indus-trieflächen in unterschiedlichen Ländern und Klimazonen unter wissenschaftlicher und fachkun-diger Begleitung mit unseren Forst-Containerpflanzen, die im einzigartigen LIECO-Containersy-stem angezogen wurden, ist für unser Unternehmen und die Forst-wirtschaft ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Eine erfolgreiche Aufforstung solcher Flächen trägt zukünftig wesentlich dazu bei, dass der steigende Holzbedarf besser gedeckt werden kann, neue Erholungswälder mit einer hohen Nutzfunktion entstehen können, die auch CO2 binden und somit dem Klimaschutz dienen.“

Dr. kurt Ramskogler, LIeCO, einem unternehmen der Stiftung Fürst Liechtenstein „

Pilotkonzept: tatort industriebrache – Rekultivierung und Wiederaufforstung

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„NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel war anlässlich seines Besuchs in der Steiermark von der hohen Qua-lität des heimischen Holzbaus beein-druckt. Da gerade ein umfassendes Gebäudesanierungsprogramm in NRW anläuft, ist die Idee entstanden, auf die Erfahrungen und das Wissen unserer Unternehmen zurückzugreifen und gleichzeitig Marktchancen für die stei-rischen Unternehmen im Ruhrgebiet zu schaffen. Im Jänner werden wir uns deshalb auf der DEUBAU über einen gemeinsamen Holzbaugipfel verständigen.“

DI Heinz Gach, aufsichtsratsvorsitzender der Holzcluster Steiermark GmbH

„Gerade die Berücksichtigung der Er-fordernisse von regionalen Akteuren zeigt, dass eine einfach handhabbare und kosteneffiziente Biomasselogistik notwendig ist. Zur Verbesserung der Biomasselieferkette braucht es tech-nologische Entwicklungen, die auf die Rohstoffqualität, Datenintegration und den Einsatz von Planungs- und Dispositionssysteme abzielen.“

Prof. Dr. Manfred Gronalt, Leiter des Instituts für Produktionswirtschaft und Logistik, BOku, Wien

In Europa gibt es große Unterschiede in den forstwirtschaftlichen Strukturen und daraus folgend auch in der Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von Holzbiomasse. Ausgehend vom steigenden Bedarf für Biomasse arbeitet der Holzcluster Steiermark an einem Pilot-projekt zur Verbesserung von Prozessen und Technologien in der forstlichen Logistikkette, um nicht genutzte Biomassepotenziale nachhaltig nutzbar zu machen.

Unter diesem Thema soll ein Holzbaugipfel in Nord-Rhein-Westfalen (NRW) Anfang kom-menden Jahres stattfinden, um über den verstärkten Einsatz von Holz im urbanen Raum und über konkrete Umsetzungsprojekte im Ruhrgebiet zu diskutieren. Bei dem Treffen soll es um Lösungen für den Umbau und die Modernisierung von bestehenden mehrgeschossigen Gebäudeeinheiten im größten deutschen Bundesland gehen. Gemeinsam mit dem Landes-betrieb Wald und Holz/NRW arbeitet der Holzcluster Steiermark daran, vom zuständigen NRW-Ministerium grünes Licht für eine gemeinsame Veranstaltung mit heimischen Unter-nehmen und Vertretern der Kommunen Wuppertal, Essen und den zwei großen Wohnbau-trägern (THS und Evonik) zu erhalten.

Nähere Informationen: DI Roland Oberwimmer, +43(0)3577/22 225-316; [email protected], www.in2wood.eu

Pilotkonzept: Bauen & Wohnen mit Holz im urbanen Raum

Pilotkonzept: Biomasse quo vadis?

NRW-Klimaschutzminister Remmel (hinten Mitte) emp-fängt anlässlich der 65. Forstkonferenz in Aachen Vertreter aus Montenegro, Serbien, der Slowakei und der Steiermark

Das Pilotkonzept „Ener-gielogistik“ umfasst unter anderem eine Biomasse-Logistikplattform, neue Prozesse zur Vor-, Wei-ter- und Nachbehandlung von Biomasse, innovative Distributionsnetzwerke, aber auch Workshops und Marketingkonzepte für Be-treiber und Endnutzer. Für die Umsetzung des Projekts ist die Integration von Part-nern aus Südosteuropa und Skandinavien geplant.

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it & branchenlösungen

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kennen Sie folgende Situation? Sie beschließen, Rundholz per Bahn zu Ihrem kunden zu bringen. Sie bestel-len die entsprechenden Waggons und liefern per LkW das Holz zur Bahn-Verladestelle. Plötzlich erhalten Sie von Ihrem Fahrer die Info, dass dort ein Waggon zu wenig zur Verfügung steht. Was nun? Verärgert versu-chen Sie zu improvisieren und schwören sich „Nie mehr Bahn!“. Leider haben solche und ähnliche Vorkomm-nisse dazu geführt, dass der Schienentransport für Holzbetriebe immer unattraktiver geworden ist. Dabei bietet die Bahn vor allem in kombination mit dem LkW enorme Chancen und Vorteile! aus diesem Grund hat der Holzcluster Steiermark gemeinsam mit Partnern ein Projekt zu diesem Thema umgesetzt.

„Es ist ein Teufelskreislauf! Wenn das Leistungsangebot nicht stimmt, wird weniger Holz per Bahn transportiert. Das führt zur Schließung von Holzverladeplattformen, was sich wiederum nega-tiv auf die Attraktivität des Schienentransports auswirkt. Unser Ziel ist, diesem Trend entgegenzuwirken. Denn auf längeren Strecken ist die Bahn auf jeden Fall günstiger – nicht zu vergessen der positive Umweltfaktor! Das Potenzial ist seitens der Holzwirtschaft vorhan-den. Jetzt gilt es, aus Sicht der Bahnbetreiber ein entsprechendes Leistungsportfolio für Unternehmen der Holzbranche zu entwi-ckeln. Die Basisarbeit dafür wird in diesem Projekt geleistet“, be-richtet Mag. Peter Seebacher vom Lead-Partner Papierholz Austria. Kurz zusammengefasst der Projekt-Inhalt: In einem ersten Schritt wurde analysiert, welche Holzmengen zur Zeit transportiert wer-den und welcher Anteil davon über die Bahn abgewickelt wird. In Computer-Simulationen galt es anschließend zum Beispiel herauszufinden, wie viel Holz zur Verfügung stehen müsste, um eine Holzverladestelle wirtschaftlich positiv zu betreiben, wie viele Waggons gebraucht werden und vieles mehr. Damit verbunden sind Überlegungen in Richtung Ganzzugmodelle, Shuttlezüge oder spezielle Dienstleistungsangebote – sprich die Entwicklung von der klassischen Holzverladestelle zu so genannten „Holzterminals“. Das

heißt, es wird im Projekt neben der technischen Infrastruktur auch ein marktorientiertes Dienstleistungspaket mit Zwischenlager, Be-arbeitungsmöglichkeiten wie Häckseln etc. für diese Terminals ana-lysiert. „Wir sprechen hier von völlig neuen Geschäftsmodellen für Holzverladestellen. Basis dafür sind Grundaussagen, die ebenfalls im Rahmen des Projektes mit Computer-Echtsimulationen errech-net wurden. Fragen, die wir uns dabei gestellt haben, waren zum Beispiel: Wenn ein Zug zwischen zwei Destinationen fährt – wel-che Auslastung bekomme ich zusammen? Wie viel Holz brauche ich, damit der Transport wirtschaftlich ist? Stehen diese Mengen überhaupt zur Verfügung? Wir können aus heutiger Sicht natürlich noch nicht sagen, ob in Zukunft Holzterminals in Österreich errich-tet werden. Klar ist auf jeden Fall, dass der Trend zur Schließung der Holzverladestellen gestoppt und das Leistungspaket seitens der Bahnbetreiber professionalisiert werden muss, damit der Transport per Bahn in Zukunft für die Holzbranche wirklich attraktiv ist. Die Projektergebnisse sind ein wichtiger Schritt in die richtige Rich-tung“, fasst DI (FH) Erhard Pretterhofer, Projektleiter beim Holzclu-ster Steiermark, abschließend zusammen.

Holzcluster Steiermark forscht gemeinsam mit Partnern an der Optimierung des Holztransports per Bahn

ist ihr holztransport auf schiene?

Struktur der ProjektpartnerHolzcluster-Projektleiter DI (FH) Erhard Pretterhofer

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it & branchenlösungen

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Stimmen zum PROJeKt:

„Für die Papierholz Austria GmbH ist das Thema Transport und Logistik naturgemäß ein essentielles. Gemäß unserer Firmen-philosophie ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern Teil unseres Tagesgeschäfts. Dementsprechend intensiv beschäf-tigen wir uns mit der Entwicklung innovativer Logistiklösungen, um den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu schaffen. Es war also naheliegend, mit kompetenten Partnern das Projekt, Holzterminal zu starten, um die Potenziale einer solchen Logistikplattform in Sachen Holz auszuloten und wenn möglich zu realisieren.“

Mag. Peter Seebacher, Papierholz austria GmbH (Lead-Partner des Projektes):

„Die MitarbeiterInnen am Institut für Produktionswirtschaft und Logistik der Boku Wien forschen und lehren Managementmetho-den im Wertschöpfungsnetzwerk Holz. Dabei nehmen Fragestel-lungen zur Verbesserung der Abläufe im Rundholztransport eine wichtige Rolle ein. Beim Bahntransport ist die Verladung an Bahn-terminals eine wichtige Schnittstelle, um diese Transporte effizient und kostengünstig abwickeln zu können. Am Institut ist in diesem Projekt ein Simulationswerkzeug entwickelt worden, mit dem un-terschiedliche Bahnverladestellen bei variierenden Liefermengen analysiert werden, um ein optimales System, Holztransport Bahn empfehlen zu können.“

Prof. Dr. Manfred Gronalt, BOku Wien:

Nähere Informationen: Holzcluster Steiermark, DI (FH) erhard Pretterhofer, Tel.: +43(0)3577/22 225-0; [email protected]

Ein Projekt gefördert von:

Wo sehen Sie den Nutzen des Projektes? Warum haben Sie sich zu einer Projektteilnahme entschieden?

„Die Forstwirtschaft und Holzindustrie ist eines der wesentlichsten Standbeine der österreichischen Volkswirtschaft.Viele unserer Kunden und Partner gehören zur Holzbranche – damit sind auch wir als Dienstleister stark mit dieser Branche vernetzt. Die Holzbranche benötigt leistungsfähige, moderne Logistikkonzepte. Diese stärken deren Position in Österreich und im gesamten Markt. Das Projekt, Holzterminal ist ein solcher sinnvoller Ansatz zur Optimierung der Logistik.“

Was kann Ihr Unternehmen zum Projekt an Wissen und Erfahrung beitragen?

„Innovationen sind ein wesentlicher Schritt zur Optimierung. Innofreight versucht mit Ihren innova-tiven Konzepten die Logistik und im Besonderen die Bahnlogistik zu stärken.“

Wie sehen Sie persönlich die Chancen für den Holztransport per Bahn?

„Österreich ist ein Waldland – Holz ist ein Massengut. Massengüter sind für den Bahntransport sehr gut geeignet. Auf den Bahntransport zu verzichten, wäre daher nicht sinnvoll. Wichtig ist, den Zugang zum Transportsystem Bahn zu erleichtern. Das Projekt Holzterminal ist ein sehr gutes Beispiel dafür.“

Bernhard Grentner, Innofreight Speditions GmbH:

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qualifizierung

wood academy – die umfassende aus- und

weiterbildungsplattform für die holzbranche

ein erfolgreiches drittes Jahr geht für die Wood Academy, die Qualifizierungsschiene der Holzcluster Steiermark gmbH, zu ende. Das Team blickt auf 15 durchgeführte Kurse im Jahr 2011 mit insgesamt über hundert Teilnehmern zurück. Viele Unternehmen sind mittlerweile Stammgäste

geworden und schicken regelmäßig ihre Mitarbeiter in einen Wood Academy-Kurs.

Oberstes Ziel ist, das Angebot genau auf die Bedürfnisse der Teilnehmer abzustimmen und so flexibel wie nur irgendwie möglich in Hinblick auf Trainingszeiten und Inhalte zu sein. Fix ist meist nur der Veranstaltungsort – bevorzug das Holzinnovationszentrum in Zeltweg, dessen zentrale Lage in der Mitte der Steiermark sich in den letzten Jahren bewährt hat. Außerdem müssen alle Kurse einen eindeutigen Bezug zur Holzbranche haben: Das heißt, Trainer, Inhalte und Teilnehmer kommen aus dem forst- und holzwirtschaftlichen Umfeld. „Um den Herausforderungen gerecht zu werden, haben wir die Qualifizierungs-Abteilung strukturell neu aufgestellt. Ulrike Gugel wird mit Ende Jänner 2012 den Holzcluster Steier-mark verlassen. Wir möchten uns auf diesem Wege sehr herzlich für die erfolgreiche Auf-bauarbeit bedanken. Neu im Team ist Mag. Doris Aufner, die als erfahrene Mitarbeiterin im Bereich Aus- und Weiterbildung den Bereich leiten wird. Wir hoffen, dass Sie auch ihr das Vertrauen in unsere professionelle Qualifizierungsarbeit geben werden. Weiters wird Katrin Oberleitner den administrativen Teil, wie etwa Kursanmeldungen, übernehmen“, so Holzclu-ster-Geschäftsführer Ing. Joachim Reitbauer. Angeboten werden weiterhin die Fördermöglichkeiten der SFG, die die Teilnehmer der Wood Academy seit Beginn mit attraktiven Fördersätzen unterstützt (KMUs bis 50 % und Großbetriebe bis 30 % Förderung).

Aber nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene wurden im Jahr 2011 Kurse abgewickelt. Zum Beispiel ist das Thema „Qualifizierung“ ein wichtiger Inhalt des bilateralen Projektes mit Slowenien „Move“, dessen Lead-Partner der Holzcluster Steiermark ist.Ein gelungenes Beispiel für Aus- und Weiterbildung sind zum Beispiel die über „Move“ in Kooperation mit IG Passivhaus im Mai und November 2011 angebotenen Holzbau-Kurse in Zeltweg bzw. Marburg. Das Interesse war enorm – jeder der beiden Kurse war mit knapp fünfzig Teil-

nehmern ausgebucht! Aufgrund des großen Erfolges ist im Jahr 2012 eine Fortführung der Ausbildungsschiene geplant. Zum Beispiel soll ein dreitägiger Vertiefungskurs rund um das Thema „Bauphysik im Holzbau“ angeboten werden.

Nähere Informationen zu den Terminen finden Sie rechtzeitig im Internet unter www.holzcluster-steiermark.at

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In Kooperation mit

Ausbildung im Rahmen des Projektes mOVe

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qualifizierung

Als innovatives Produkt nimmt Brettsperrholz eine Vor-reiterrolle im modernen Holzbau ein. Da es sich, wie alle anderen Baustoffe auch, im Verdrängungswettbewerb be-haupten muss, ist es notwendig, nicht nur eine gleichwer-tige, sondern eine erhöhte Qualität für einen zufriedenen Kunden zu liefern. Der Endkunde, der sich für den Bau mit dem Material Brettsperrholz entschieden hat, muss die Si-cherheit haben, dass der verarbeitende Betrieb weiß, wie er mit dem Produkt umgehen muss. Basis dafür ist, dass sich der Anwender ständig gezielt weiterbildet und mit diesem Wissen ein System liefert, das dank dem Höchstmaß an Qualität ein Minimum an Reklamation seitens der Kunden mit sich bringt. Diese Top-Qualität in der Verarbeitung ist sowohl der Holzbau-Innung, den Brettsperrholzherstellern als auch dem Holzcluster Steiermark ein großes Anliegen. Daher wird eine Weiterbildungsreihe zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung im Holzbau mit Brettsperrholz gestartet.

Brettsperrholz-Praxislehrgang für verarbeitende Betriebe

HeRBST 2012

umfang: 3 geblockte Module an 3 TagenOrt: Holzinnovationszentrum Zeltwegkosten: euro 990.- exkl. Mwst. pro Teilnehmer für 3 Module (inkl. Seminarunterlagen, Pausenverpflegung, exkursion) Bei 2 Teilnehmern aus einem unternehmen reduziert sich der kursbeitrag des 2. Teilnehmers um 50 %. Für steirische Teilnehmer ist eine SFG Förderung der kurskosten bis zu 50 % möglich!

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VoRTRAgenDe: Sämtliche Vortragende sind im baupraktischen Bereich angesiedelt und haben in ihrer täglichen Arbeit in den vergangenen Jahren Erfahrung mit dem Material Brettsperrholz gesammelt. Dadurch kennen Sie die Fragestellungen, die bei der Umsetzung auf der Baustelle entstehen können, welche Sie in diesem Anwenderkurs sicher, einfach und logisch beantworten.

MODuL 1 1 Tag – Grundlagentag:

• Einführung / Entwicklung von Brettsperrholz• Herstellung / Technologie / Abbund• Einsatzbereiche, anwendungsbeispiele• Werksbesuch eines BSP Herstellers und / oder Baustellenbesuch

MODuL 2 1 Tag - Praktikertag

• Arbeitsvorbereitung und Logistik• Montage / Hebetechnik – anhängen, justieren, montieren, Werkzeuge – Theorie• Arbeitssicherheit – Gerüstung• Qualitätssicherung auf der Baustelle• Montage / Hebetechnik – Praktische anwendung mit Übungen• Mängelbehebung

MODuL 3 1 Tag - Techniktag

• Grundlegendes Tragwerksverständnis – Statik / konstruktion / aussteifung• Details Mechanik – Verbindungsmittel, anschlüsse• Details Bauphysik – Leitdetails• Interaktion mit anderen Gewerken – elektrik, Haustechnik, Technische Gebäudeausrüstung

die nächsten kurse der wood academy

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qualifizierung

Alles, was im Leben wichtig ist, hat einen Zeitpunkt. Die Ressource Zeit ist jedoch in vielen Fällen sehr knapp. Dahingehend gilt es, sich die Zeit optimal einzuteilen und unter Druck die Ruhe und Nerven zu bewahren, um erfolgreich handeln zu können. Durch ein gezieltes Zeitmanagement, werden Tätigkeiten mittels Prioritäten versehen und ganz-heitliche Problemstellungen in Teilbereiche unter-teilt, somit zu bewältigende Ziele gesetzt, die nach und nach erreicht werden, sodass das Gesamtziel erfolgreich verwirklicht wird. Das Seminar soll zum effektiven und effizienten Handeln anregen, sodass Projekte optimal umgesetzt werden können. Gewin-nen Sie durch systematisches Planen Zeit für die wirklich wesentlichen Dinge!

Zeit- und Ressourcenmanagement

3. Februar 2012

Teilnehmer: Personen, die dem ständigen Gefühl, der Zeit hinterher zu laufen, entgegenwirken wollenDauer: 8 StundenOrt: Holzinnovationszentrum ZeltwegReferentin: Mag. Dr. Simone Noiel (Firma CommITPro – kommunikationswissen- schafterin und unternehmensberaterin)Investition: euro 390.- für den Workshop, excl. 20 % Mwst., inkludiert sind der Besuch des kurses, kursunterlagen sowie Seminarverpflegung

Das Seminar, das in Kooperation der Holzclu-ster Steiermark GmbH mit dem HDA-Haus der Architektur stattfindet, klärt die Teilnehmer über die rechtlichen, bauphysikalischen, konstruktiven und architektonischen Rahmenbedingungen von Aufstockungen in Holzbauweise auf und gibt die Gele-genheit, mit Experten offene Fragen zu diskutieren und zu klären.

Aufstockung mit Holz im urbanen Raum

7. März 2012

umfang: 1 Tagkosten: euro 180.- exkl. Mwst. inkludiert sind Seminarunterlagen, und PausenverpflegungOrt: Haus der architektur, Mariahilferstr. 2, GrazZielgruppe: Statiker, Planer, architekten, Planende und ausführende Holzbaubetriebe, Bauträger, Gemeinnützige Wohnbauvereinigungen, Studierende (Sonderpreis auf anfrage!)

Die Kursinhalte werden auf die individuellen Teilnehmerbedürfnisse abgestimmt. Theoretische Erkenntnisse werden mit praktischen Fallbeispielen ergänzt, woraufhin ganzheitliche Zeitmanagement-Modelle erstellt werden, die im beruflichen Alltag der Teilnehmer anwendbar bzw. umsetzbar sind.

• Komponenten des Zeitmanagements• Zielplanung und Zeitplanung• Effizienz und Effektivität• Prioritätenmanagement, Checklisten / Planlisten

• Eisenhower-Prinzip• Bündelung von Arbeiten• Zeitbedarf und Zeitbudget• Reduktion von Störungen

Auszug aus dem Inhalt:

• Leistungskurve• Lebenswelten - Alltagswelten• Ressourcenmanagement

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qualifizierung

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Unternehmen mit einer konsequenten Sicherheits-philosophie sind nachweislich erfolgreicher am Markt. Mit dem „richtigen“ Einsatz von Sicherheits-technik kommen Sie Ihrer Verantwortung für Ihre Kunden und als Arbeitgeber für das Wohl Ihrer Mit-arbeiter nach und senken darüber hinaus Ihre Kosten. Sie erhalten umfassendes Wissen von der Gefahren-analyse über die Erstellung von Sicherheitskonzepten und werden Experte für den gesamten Lebenszyklus Ihrer Maschinen und Anlagen.

Zertifizierter Maschinensicherheitsexperte

19. bis 23. März 2012

kosten für den 5-tägigen Lehrgang: euro 2.200.- exkl. Mwst., inkludiert sind unterlagen und VerpflegungZielgruppe: konstrukteure Mechanik, elektrik, Steuerungs- und Maschinenbau, Steuerungstechniker, Systemintegratoren, Betreiber von Maschinen und anlagenOrt: Holzinnvoationszentrum Zeltweg

ein nachbericht zum passivhausplanerkursAm 6. oktober 2011 startete in den Räumlichkeiten der TU graz der Universitätskurs „Zertifizierte/r PassivhausplanerIn“. Der lehrgang soll den in nächster Zukunft massiv steigenden Bedarf an qualifiziertem Passivhaus-Know-how insbesondere auf der Planer- und Beraterebene abdecken.

In einer österreichweit einzigartigen Kooperation von TU Graz, Holz-cluster Steiermark GmbH und der IG Passivhaus Steiermark / Bur-genland wurde umfassendes Wissen sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praxisorientierter Sicht vermittelt. Nach erfolgreicher Absolvierung des Kurses sind die Teilnehmer in der Lage, in der Fach-welt eine zentrale Position als Multiplikator bei der Umsetzung und Qualitätssicherung dieser zukunftsträchtigen Bauweise einzuneh-men. Das Interesse an diesem Lehrgang war enorm: 21 Teilnehmer aus vier verschiedenen Bundesländern und aus den verschiedensten

Unternehmensbereichen haben mittlerweile fünf zweitägige Module absolviert und traten am 3. Dezember zur großen Abschlussprüfung an. Nach positiver Absolvierung der dreistündigen Klausur erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat des PHI-Passivhaus Instituts Darmstadt zum/zur PHI-zertifizierten Passivhaus-planerIn bzw. -beraterIn (je nach Vorbildung). Sie haben das Recht, das entsprechende Logo zu führen und werden auf der Website www.passivhausplaner.eu geli-stet. Das Zertifikat ist drei Jahre gültig und kann danach durch das PHI erneuert werden.

VORaNkÜNDIGuNG: Dieser Universitätskurs wird auch im Herbst 2012 wieder durchgeführt, die genauen Termine werden demnächst auf unserer Homepage www.holzcluster-steiermark.at veröffentlicht bzw. schicken Sie uns bei Interesse bitte einfach ein kurzes Mail an [email protected] und wir werden Sie gerne über die Termine am Laufenden halten!

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Nähere Informationen zu den kursen: Mag. Doris aufnerTel.: +43(0)316/58 78 [email protected]

kursanmeldung: katrin OberleitnerTel.: +43(0)3577/[email protected]

Page 18: Holzletter Nr. 37

innovationsmanagement

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Innovationen rund um den Bau- und Werk-stoff Holz voranzutreiben, neue Ideen und Konzepte zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Das ist das Ziel der Veranstaltungsserie „Innovation-Lounge“. Bereits fünf Querdenkerrunden wurden am Engi-neering Center Wood abgehalten – das Thema der vierten Ausgabe Anfang Juli: „Virtuelle Ideen werden zu reellen Konzepten“. Basis dafür war der Wettbewerb „Holz & Design“, bei dem Kreative ihre Ideen über das Onlineportal der Firma Neurovation einreichten. Das Ergebnis: 62 Designentwürfe in sechs Kategorien. Daraus wählte eine fünf-köpfige Jury die insgesamt drei Gewinner und die Preisträger der beiden Anerkennungspreise.

Die Gäste für die vierte Innovation- Lounge wurden bewusst ausgewählt: Teilnehmer aus Wissenschaft und Wirt-schaft (Tischlerei, Zimmerei, Holzindu-strie, Parkettindustrie, Lichtindustrie) trafen auf junge Kreative mit dem Ziel, in Kleingruppen die konkreten Wett-

bewerbseinreichungen auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Holzcluster-Innovationsmanager DI Jörg Koppelhuber zeigt sich zufrieden: „Es ist sehr erfreulich, dass sich so viele junge Kreative mit dem Bau- und Werkstoff Holz beschäftigen, sehr inno-vative Ideen präsentieren und mit der Wirtschaft an die Umsetzung der Ideen herangehen. Die Reaktionen der Workshop Teilnehmer zeigen, dass sehr wohl großes Interesse an Innovationen seitens der Wirtschaft herrscht.“

neues aus dem geschäftsfeld innovationsmanagement

Die Prototypenwerkstätte Engineering Center Wood

Zwei glückliche Preisträger mit Innovationsmanager DI Jörg Koppelhuber,Dr. Reinhard Willfort von Neurovation, Mirella Bärnthaler von CIS, Ing. MartinBreitenberger von Mareiner Holz und DI Willi Ehrenhöfer von 361 consulting (v. l. n. r.)

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Innovation-Lounge Nummer fünf nahm das Thema „Mehrgeschossiger Holzbau“ genauer unter die Lupe.

Das Besondere daran: Erstmals wurde die Veranstaltung in Koope-ration mit slowenischen Partnern im Rahmen des Projektes Innova-tion 2020 abgehalten. 17 Teilnehmer aus Österreich und Slowenien führten mit drei Brettsperrholzherstellern und Holzbaubetrieben lange und intensive Diskussionen über Chancen und Möglichkeiten, über Ausbildungsmaßnahmen aber auch über die Anpassung der Rahmenbedingungen in beiden Ländern.Auch im kommenden Jahr 2012 wird die Veranstaltungsserie fort-geführt. Das Innovations-Team der Holzcluster Steiermark GmbH arbeitet bereits an weiteren Themen für die kommenden Ausgaben der Innovation-Lounge.

innovationsmanagement

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Im Rahmen eines Forschungssemesters von Prof. DI Volker Schiermeyer von der FH Bielefeld werden anwenderun-terlagen, arbeitshilfen, Bemes-sungsvorschläge und Detaillösungen zum Thema Brettsperrholz für den praxisnahen einsatz erstellt. Auftraggeber ist das Holzinnovationszentrum in Kooperation mit dem Holzcluster Steiermark, der holz.bau for-schungsgmbH und den Brettsperrholz herstellenden Unterneh-men bzw. ausführenden Betrieben und Tragwerksplanern. Auf-grund der herausfordernden Tätigkeiten und inhaltlichen Tiefe

wird die Kooperation mit Prof. DI Schiermeyer bis 2012 fortgeführt. Schiermeyer befasst sich mit vereinfachten Bemessungshilfen für die Verbindungstech-

nik in Brettsperrholzbauweise. Das Ziel ist die Erstellung von mehrstufigen Bemes-

sungsunterlagen und -hilfen der vorhandenen (und verwende-ten) Verbindungsmittel im BSP-Bau für Praktiker, welche einfach, rasch und übersichtlich verwendet werden können und BSP her-stellerneutral sind.

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innovationsmanagement

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Das eCW wurde im Rahmen der Feierlichkeiten von 10 Jahre Holzcluster und Holzinnovationszentrum (HIZ) anfang November 2011 offiziell eröffnet. Das Motto: „Innovationen verbinden – nämlich Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.“

Ein balancierender Slackliner stellte die „Verbindung“ bildlich dar, indem er über ein Seil vom Impulszentrum Zeltweg zum über drei-ßig Meter entfernten ECW balancierte und dort einen symbolischen Holzschlüssel abholte. Diesen übergab Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann als Zeichen der Eröffnung an die Aufsichts-ratsvorsitzenden von Holzcluster und HIZ, DI Heinz Gach und Bgm. Hermann Dullnig.Das ECW, welches mit Unterstützung der LEADER-Initiative errichtet wurde, ist vor allem eine Prototyping-Werkstatt, die für Unterneh-men zugänglich und nutzbar gemacht wird. Hier können Erstver-suche maschinell umgesetzt werden, ohne dabei die eigenen Ka-pazitäten der Produktionsstraße zu unterbrechen und damit den Output im Kerngeschäft zu gefährden. Auch die dafür notwendige zusätzliche Infrastruktur wie Büro- oder Besprechungsräume sind am ECW vorhanden. Ein Dienstleistungsportfolio, das vom Innova-tions- und Fördermanagement bis hin zur Vermarktung der neuen Produkte reicht, rundet das Angebot ab. DI Dr. Andreas Trummer von der TU Graz: „Das HIZ und das ECW fordern industrienahe Innovati-on, für mich also der ideale Ort zur Förderung junger Kreativer und als Verbindung von forschungsnaher Ausbildung und Praxis.“

Offizielle eröffnung der Proto-

typenwerkstätte eCW –

engineering Center Wood

Alle weiteren Informationen zum Thema Innovations-management, ECW sowie

diverses Info- und Bildmaterial finden

Sie unter www.hiz.at. Hier steht auch der neue

Informationsfolder für den Bereich Innovations-

management zum Download bereit.

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUNd, läNdERN UNd EUROpäISchER UNION

ECW Eröffnung: v.l.n.r.: AR-Vorsitzende HIZ Bgm. Hermann Dullnig, AR-Vorsitzender HC DI Heinz Gach, LR Dr. Christian Buchmann, LAbg. Gabriele Kolar, HC und HIZ GF Ing. Joachim Reitbauer

ECW-Schlüsselübergabe: AR-Vorsitzender HC DI Heinz Gach, LR Dr. Christian Buchmann und AR-Vorsitzende HIZ Bgm. Hermann Dullnig

Slackliner Reinhard Kleindl mit dem ECW-Eröffnungs-Schlüssel

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innovationsmanagement

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Der Wettbewerb „DESIGN IN HOLZ“ wurde vom Holzcluster Steiermark und der CIS – Creativ Industrie Styria – ins Leben gerufen und bot Produktdesignern und Architekten die einzigartige Chance, neue Möglichkeiten der Prototypenwerkstatt im ECW am Holzin-novationszentrum Zeltweg (HIZ) auszuloten: Die Herausforderung bestand darin, den Werk-stoff Holz mit Hilfe des Roboters bestmöglich zu bearbeiten und dabei die Grenzen von Technik und Gestaltung herauszufinden.

Aus 17 Einreichungen hat eine Jury im Mai 2011 folgende Ent-würfe für die Produktion und Weiterentwicklung ausgewählt:

• „Lassen wir den Panther frei!“ von Hannes Freiszmuth und Carlos Tinoco de Castilla• „Baumhaus“ Martin Kaftan, Echorost

Der Entwurf „Lassen wir den Panther frei!“ überzeugte durch den spielerischen und poetischen Ansatz und die variable Nutzung als Möbelstück. Der Entwurf nutzt den Werkstoff Massivholz optimal und lotet die Möglichkeiten des ABB 7-Achs-Roboters bestmög-

lich aus. Die Maserung des Holzes in Verbindung mit der Fräsung des Panther-Negativs verspricht eine interessante Optik.Das „Baumhaus“ bietet verschie-

dene Gestaltungsformen in Form varia-bel kombinierbarer Seitenmodule, die einen Einsatz als Spielge-

rät (Kletterhaus) aber auch als spielerische Skulptur ermöglichen. Auch hier wird das Material Holz optimal seinen Eigenschaften entsprechend genutzt und in der Produktion auf die Möglich-keiten des ABB 7-Achs-Roboters eingegangen.Als nächsten Schritt werden die Designer nun in Zusammenarbeit mit dem ECW in Zeltweg Prototypen der Objekte anfertigen.

Nähere Informationen rund um Innovationsmanagement und eCW: DI Jörg koppelhuber, Tel.: +43(0)3577/22 225-319; [email protected]

Weitere aktuelle Projekte im engineering Center Wood:

Fräsung - Probekörper für holz.bauforschungs gmbh bzw. Tu Graz im Rahmen des FWF-Projektes als Test für ein großes Flächentragwerk

Testfräsung – Zinkenverbindung für Zirbenbett für die Tischlerei Rosenkranz

Fräsung von Designer-Fensterrahmen für einen steirischen Fensterhersteller

Entwurf „Baumhaus“ von Martin Kaftan,

Echorost

Entwurf „Lassen wir den Panther frei!“von Hannes Freiszmuth und Carlos Tinoco de Castilla

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Gesucht: kreative Holzköpfe für neue, innovative Buchenprodukte!

So lautete die aufgabe der Landwirtschaftskammer Österreich und des Fachverbandes der Holzindustrie Österreichs, die den Holzcluster Steiermark und

proHolz Niederösterreich mit konzeption, umsetzung und Durchführung eines Designwettbewerbes zum Thema Buche beauftragten.

Ziel des Bewerbes ist es, die Nutzung der heimischen Buche zu för-dern und den Bau- und Werkstoff Buchenholz in den Köpfen von Planern, Architekten, Bauherren und Designern fest zu verankern. Damit sollen neue und kreative Anwendungen mit Buchenholz breiten Einsatz finden, und der Absatz von Buchenholz und die damit verbundene Wertschöpfung für die Forst- und Holzwirt-schaft gesteigert werden. Aufgabe der beiden ausgeschriebenen Objektwettbewerbe und des Produktfindungswettbewerbes war es, die Kreation von neuen, innovativen Produktideen für den Innenraumbereich bzw. zusätzliche neue technische Einsatzbe-reiche (Bau, Klimatechnik, Möbel, Böden, Sport / Freizeit / Spiel-zeug etc.) rund um das Thema Buche zu schaffen. Dafür wurde ein Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro ausgeschrieben.

Mitte November 2011 fand die Preisverleihung für den Objekt-wettbewerb „Passivhauszentrum Großschönau“ in Niederöster-reich statt. Zum Gewinner gekürt wurde der Wiener Architekt Tom Bächer mit seinem Projekt „Treibholz“. Die beiden Anerken-nungspreise für ihre Buchen-Kreationen gingen an die Designer Franz Durst / Moritz Oliver Benatzky aus Linz und an David Weber aus Wien.

Die Preisverleihung für den Objektwettbewerb „Schloss Gabelho-fen“ fand am 6. Dezember 2011 in Fohnsdorf statt. Das Gewinner-projekt stammte von Architekt Günther Gallob aus Öblarn für die Buchen-Raumgestaltung der Hotelsuite Zimmer 108.Zwei zweite Plätze gingen an die deutsche Innenarchitektin Mir-ka Lühmann aus Bad Homburg für das Projekt „Into the woods“ und an das Münchner Architektenduo Sascha Arnold & Steffen Werner. Ein Anerkennungspreis in der Kategorie Studentenwett-bewerb ging an Thomas Harlander & Florian Anzenberger von der FH Kärnten, Spittal an der Drau für die Kreation „am holzweg“.

Der Einsendeschluss für den Produktfindungswettbewerb wur-de für den 7. Dezember 2011 anberaumt. Nach Beendigung der Wettbewerbe ist eine öffentlichkeitswirksame Ausstellung der Einreichungen geplant.

Designwettbewerb

Nähere Informationen zum Wettbewerb: www.novumbuche.at

„Für die Bewertung der Einreichungen war uns wichtig, dass der innovative Umgang mit dem Werkstoff Buche im Entwurf gut ablesbar war und die charakteristischen Eigenschaften der Buche in den Projekten mit eingeflos-sen sind, was in den prämierten Einrei-chungen sehr gut erkennbar war.“

Juryvorsitzender arch. DI Dr. Herwig Ronacher

„Mit der Initiierung des Wettbewerbes haben wir auf die vielfältigen und posi-tiven Qualitätsmerkmale und Einsatz-bereiche im Design- und Gestaltungs-bereich hingewiesen und dies einer breiten Öffentlichkeit nähergebracht.“

karl Polz, Sprecher der Öster-reichischen Laubholzindustrie

v. l. n. r.: Karl Polz, Sprecher der Österreichischen Laubholzindustrie; DI Johannes Wimmer, ÖBF / LK Österreich; Preisträger Siegerprojekt Tom Bächer; DI (FH) Rainer Handl, Fachverband der Holzindustrie Österreichs; Bgm. Großschönau Martin Bruckner;

Page 23: Holzletter Nr. 37

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Designwettbewerb

Nähere Informationen zum Wettbewerb: www.novumbuche.at

OBJEKTWETTBEWERB Schloss Gabelhofen

OBJEKTWETTBEWERB Passivhauszentrum Großschönau

1. PREIS 1. PREIS

AnerkennungspreisStudentenwettbewerb

Anerkennungspreis

Anerkennungspreis

2. PREIS

2. PREIS

Eine Kooperation von:Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung

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produktivitätssteigerung in steirischen unternehmen

Die SFG-Initiative Best of Production zur Produktivitätssteige-rung in steirischen Betrieben mit serieller Produktion startete erfolgreich am 23. November 2011 mit der Kick-Off Veranstal-tung. Rund 60 TeilnehmerInnen verfolgten die Best-Practice-Beispiele rund um das Thema Produktivitätssteige-rung. Claus Repnik, Vorstandsvorsitzender der ACC Austria GmbH (Staatspreisträger Innovation 2010) legte anhand Erfahrungen aus seinem eigenen Un-ternehmen dar, dass Effizienzsteigerungen nicht immer von der Technologie abhängen. Michael Kerschbaumer, Leiter der Kernstrategie F&E und In-novationsförderung der SFG, informierte über die zahlreichen Förderungsmöglichkeiten für Projekte zur Optimierung der Produktivität mit Förderungssätzen von bis zu 50 Prozent.Best of Production ist eine Initiative, die bei der Optimierung der Produktivität unterstützt, um die Spitzenstellung stei-

rischer Produktionsstandorte nachhaltig zu sichern. Sie richtet sich an Produktionsstandorte in der Steiermark mit serieller Fertigung – unabhängig von Größe, Branche und Eigentums-verhältnissen.

Der Nutzen für Unternehmen besteht im Erkennen eigener Potenziale zur Leistungssteigerung und im Finden von Lösungswegen mit der Hilfe von externen ExpertInnen. Geboten wird ein Informations- und Er-fahrungsaustausch mit der Möglichkeit, kompetente Partner kennenzulernen und die Basis für zukünftige Einzel- und Kooperationsprojekte zu schaffen.

Im Zuge dieser Initiative werden im Jahr 2012 vier Folgever-anstaltungen durchgeführt werden. Steirische Unternehmen sind aufgerufen Ihr Know-how einzubringen und gemeinsam voneinander zu lernen.

Die Best of Production-initiative der Steirischen Wirtschaftsförderung ist gestartet

Best of ProductionProduktivitätssteigerung in steirischen unternehmen

eine Initiative der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG zur Optimierung der Produktivität. Für Produktionsstandorte in der Steiermark mit serieller Fertigung - unabhängig von Größe, Branche und eigentumsverhältnissen.

Für weitere Informationen zu Veranstaltungen, Workshops und Förderungsmöglichkeiten besuchen Sie unsere Website http://sfg.at/bop bzw. kontaktieren Sie Frau Gabriele Schmied, [email protected], Tel. 0316 7093 114

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lebensqualität am boden

Österreich liegt im Parkettverbrauch pro Kopf ganz weit vorne in der Welt. Kein Wunder: Ein Parkettboden sieht gut aus, ist leicht zu reinigen und man holt sich ein Stück Natur in die eigenen vier Wände. Wer schon einmal barfüßig und voller Zweifel bezüglich des hygienischen Zustandes des Bodenbe-lags über die teppichbespannten Hotelzimmerböden dieser Welt gegangen ist, der wird es bestätigen: Parkettboden hat viele Vorteile. Vor allem, was die Hygiene betrifft. Er bietet dem Schmutz keinerlei Angriffsfläche und ist leicht abzuwaschen. Aber nicht nur in diesem Bereich schlägt die Stunde des Holzbodens. „Das moderne Raumdesign arbeitet mit großzügigen Flächen und relativ sparsamer Möblierung“, erklärt DI (FH) Martin Karner Leiter des Bereiches Innovationsmanagement bei Weitzer-Parkett. „Deshalb rückt immer mehr der Boden in den optischen Vordergrund. Der Parkettboden mit seiner warmen Anmutung, der angenehmen Haptik und seiner na-türlichen Optik wird dabei immer wichtiger – von der leichten Pflegbarkeit ganz zu schweigen. Das Holz für unsere Böden kommt zum Großteil aus heimischen Wäldern, der Rest aus grenznahen Gebieten. Wir verzichten komplett auf Tropenhöl-zer und gefertigt wird alles in Österreich“, bestätigt Karner.Dass nicht schon die Füße der ganzen Welt auf Parkett laufen,

hat einen Hauptgrund: den Schall. Jeder kennt das nicht gera-de leise Geräusch, das harte Schuhsohlen auf ihrem Gang über das Parkett erzeugen. Deshalb ist der Parkettboden eher im Privathaushalt als im gewerblichen Bereich oder in Hotels zu finden. Das soll sich ändern. „Wir arbeiten an einem Parkett-boden, der merklich weniger Schall produziert“, erklärt DI (FH) Martin Karner. „Der gesamte Aufbau des Parketts wird kon-

struktiv neu definiert und hinsichtlich trittschall-dämpfender Eigenschaften optimiert. Dafür ar-beiten wir eng mit Wissenschaftlern und Forschern aus verschiedenen Instituten zusammen.“ Nicht nur dem Ohr, auch dem Auge soll geschmeichelt werden. Quasi in einem Aufwaschen wird auch auf das Design verstärktes Augenmerk gelegt. Das

ganze Projekt nennt sich „Akustik Design Parkett“ und wird von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG gefördert. Was für das Unternehmen ganz besonders wichtig ist, so DI (FH) Martin Karner: „Diese Unterstützung gibt uns wesentlich mehr Sicherheit und macht uns deshalb Mut in der Entwicklung schneller voranzuschreiten.“ Und so sind wir vom „Flüsterpar-kett“ nur noch wenige Schritte entfernt …

Projekt „Akustik Design Parkett“ von Weitzer Parkett wird von SFG unterstützt

DI (FH) Martin KarnerLeiter des Bereiches Innovations-management bei Weitzer-Parkett

MeHR STeIRISCHe eRFOLGSSTORIeS FINDeN SIe......im SFG-Storychannel, der von innovativen steirischen Unternehmen berichtet und wo auch ihre Erfolgsgeschichte stehen könnte. Schicken Sie uns Ihren Vorschlag an HYPERLINK „mailto:[email protected][email protected]://sfg.at/storychannel

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2001 - 2011

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internes

10 Jahre Holzcluster und

Holzinnovationszentrum

„Innovationen verbinden – nämlich Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“: Unter diesem Motto startete die Feier mit der Eröffnung des Engineering Center

Wood. Bei der folgenden Jubiläumsveranstaltung im Impulszentrum des HIZ zeigten Videoausschnitte sowie mehrere Interviewpartner die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Holzcluster und HIZ auf. Pioniere des Holzinnovationszentrums

und des steirischen Holzclusters, sowie Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik brachten ihre Eindrücke aus den

vergangenen zehn Jahren den Veranstaltungsteilnehmern näher.

Hölzerne innovationen im mittelpunkt

10 Jahre Holzcluster Steiermark, 10 Jahre HIZ - Holzinnovations-zentrum Zeltweg und die eröffnung des engineering Center Wood –

kurz eCW genannt: Drei ereignisse, die am 4. november 2011 mit rund 150 gästen am HIZ in Zeltweg gefeiert wurden. Der rote

Faden bei diesem event? natürlich passend zur Wirtschaftsstrategie des landes Steiermark das Thema „Innovationen“.

v. l. n. r.: AR-Vorsitzende HIZ Bgm. Hermann Dullnig, HC und HIZ GF Ing. Joachim Reitbauer, LR Johann Seitinger, Dr. Peter Kaltenegger (EU Kommission), AR-Vorsitzender HC DI Heinz Gach, HIZ AR Bgm. Rupert Enzinger

v. l. n. r.: LR Dr. Christian Buchmann, AR-Vorsitzender HC DI Heinz Gach, Mag. Dieter Frattinger GF Schaffer Holz Tirol

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internes

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUNd, läNdERN UNd EUROpäISchER UNION

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war auf jeden Fall die Prämierung der Siegerprojekte des Wettbewerbes „Stei-rische Erfolgsgeschichten“. Hier nützten viele der aktuell 155 Mitgliedsbetriebe der Holzcluster Steiermark GmbH im Vorfeld die Gelegenheit, ihre persönlichen „Erfolgsge-schichten“ der letzten zehn Jahre einzureichen – die Leser der Holzcluster-Internetseiten ermittelten anschließend in einem Publikums-Voting die besten Stories. Als Sieger ging die Firma Hutter Acustix aus Birkfeld hervor, welche mit Produkten rund um das Thema „selektive Schalllen-kung“ seit vielen Jahren erfolgreich am Markt tätig ist. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Firmen Feld-grill mit einer Reitplatzüberdachung und Weitzer Parkett mit dem Projekt „Naturnahes Wirtschaften für Klima- und Umweltschutz“. Eine Auszeichnung für den vierten und fünften Platz erhielten Architekt DI Andreas Mangl für das Wandpaneel „Zirp“ aus Zirbenholz sowie Norske Skog mit der Initiative „Fit & Fun – Lehrlingssport“. DI Heinz Gach, Aufsichtsratsvorsitzender der Holzcluster Steiermark GmbH, und Landesrat Dr. Christian Buch-mann gratulierten den Gewinnern.

Zum Um- und Querdenken forderte Ing. Joachim Reit-bauer bei den Feierlichkeiten in seinen Abschlussworten auf: “Um erfolgreich weiter am Markt tätig zu sein, müs-sen wir seitens der Holzwirtschaft innovativ und in ganz neuen Dimensionen denken. Ob Automobil- oder Flug-zeugindustrie – die Einsatzbereiche für Holz sind viel-fältig. Wir müssen uns nur trauen und offen für Neues sein“, so der Holzcluster- und HIZ-Geschäftsführer.

Für regen Kommunikationsaustausch sorgte nicht nur das abschließende Cometogether bei kulinarischen Köst-lichkeiten, sondern auch ein magisches Holzstäbchen mit einer Textilschlaufe, das jedem Besucher zu Beginn der Veranstaltung durch ein Knopfloch an Sakko, Hemd, Bluse oder Mantel angebracht wurde. Kreativität war ge-fordert, um das Holzstäbchen wieder zu entfernen und Kreativität ist auch die wichtigste Grundlage für jene in-novativen Ideen, die der Holzcluster Steiermark auf Ba-sis der Wirtschaftsstrategie 2020 des Landes Steiermark vorantreibt.

Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann:

„Die Idee, die Initiative und die Innovation sind der Schlüssel für Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Aufschwung in der Steiermark.“

AR-Vorsitzender Holzcluster DI Heinz Gach:

„Die Auszeichnungen zeigen, dass wir unter anderem neben der Internationalisierung mit dem Schwer-punkt Innovation am richtigen Weg sind und diesen auch weiterhin intensivieren werden.“

AR-Vorsitzender HIZ Bgm. Hermann Dullnig:

„Eine geschlossene Wertschöpfungs-kette rund um den Rohstoff Holz, und das auf engstem Raum. Das haben wir mit dem HIZ in Zeltweg in den letzten 10 Jahren erfolgreich realisiert und werden auch in Zukunft Flächen für weitere Betriebe zur Verfügung stellen und Innovationen rund um den Bau- und Werkstoff Holz forcieren.“

HIZ Pionier Bgm. Rupert Enzinger:

„Der Gründungsvorgang des HIZ war für damalige Zeiten einzigartig, bei dem sich zum ersten Mal zehn Ge-meinden überregional zusammenge-schlossen haben, um gemeinsam den Wirtschaftsstandort Murtal zu sichern.“

SteiRiSCHe eRFOLGSGeSCHiCHten AuSGezeiCHnet

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Aus Eigeninteresse und auch aus der Notwendigkeit heraus, für das Unternehmen neue Betäti-gungsfelder zu erschließen, begann Hutter 2001 mit der Entwicklung, des Akustiksystems der selek-tiven Schalllenkung. 2003 wurde der erste Musikprobesaal mit diesem neuartigen, und nicht lehr-buchkompatiblen Akustiksystem ausgestattet. Durch die gegenüber herkömmlichen Akustiksystemen deutlich besseren akustischen Eigenschaften konnten bis 2011 um die 140 Musik- & Veranstaltungs-säle in Österreich und den Nachbarländern umgesetzt werden. Von 2001 bis 2011 hat sich der Umsatz des Unternehmens mehr als verdoppelt. Da sich Hutter acustix jedoch nicht als Massenproduzent, sondern als kleine feine Innovationsschmiede sieht, soll es auch weiterhin oberstes Ziel sein, Innova-tionstreiber im Bereich Raumakustik zu bleiben, neuartige Ideen zur Serienreife zu führen und diese dann im eigenen Unternehmen oder mit ausgesuchten Partnern umzusetzen.

Als einer der führenden Parketthersteller Europas ist sich Weitzer Parkett seiner Verantwortung und Vorbildwirkung bewusst und verstärkt aus diesem Grund sein ökologisches Engagement. Das heißt: Nachhaltiges Denken und Handeln im Interesse zukünftiger Generationen steht im Zentrum der Mar-ke. Weitzer Parkett setzt somit Maßnahmen, die für die Branche so vielfältig wie konsequent sind, um die hohen Ansprüche an Gesundheits- und Arbeitsschutz, Ressourcenschonung und Umweltschutz zu sichern.• Ausschließliche Verarbeitung von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung (PEFC Zertifizierung)• Ausstieg aus dem Tropenholzgeschäft als einer der ersten Parketthersteller• Auszeichnung aller Produkte mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“

Für einen Painthorse-Züchter und Reitbetrieb in Passail wurde im Jahre 2004 eine Reitplatzüber-dachung errichtet. Da auf dieser Anlage Reitturniere ausgetragen werden, war eine Breite von 33 Metern und eine Länge von 63 Metern vorgegeben, welche freitragend überspannt werden musste. Der Wunsch des Bauherrn war, den Baukörper möglichst gut in die Landschaft zu integrieren, als Baustoff Holz aus der Region zu verwenden und den Preis einer Stahlkonstruktion nur geringfügig zu überschreiten. In Zusammenarbeit mit Bauherrn, Architekt, Statiker und ausführender Firma wurde diese neuartige Konstruktion mit unbehandelten Rundholzstämmen gewählt. Die Binder wurden vor Ort gefertigt und mit zwei Kränen auf die Stützen gehoben. Diese Reitplatzüberdachung wurde im Jahre 2007 mit der Geramb-Rose ausgezeichnet.

HutteR ACuStix2001 – 2011: Vom tischlereibetrieb zum technologieführer im Raumakustikbereich

WeitzeR PARKettnaturnahes Wirtschaften für Klima- und umweltschutz

GeRHARD FeLDGRiLL GeSmBH unD CO KGReitplatz-Überdachung

die preisträger des wettbewerbs„steirische erfolgsgeschichten“ im überblick

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1. PLAtz

3. PLAtz

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Der Wiener Architekt DI Andreas Mangl interpretierte die rustikale Zirbenholzstube für urbane Bedürf-nisse um und schuf eine dreidimensionale Holzpaneele mit durchscheinender Wellenoberfläche. Die helle Oberfläche wird im Vergleich zu herkömmlichen Verkleidungen durch raffinierte Bearbeitung verdrei-facht, so dass die heilsamen Aromastoffe der Zirbe sich optimal entfalten können. Die Wandpaneele ergeben ein überraschend leichtes, modernes Erscheinungsbild. Mit einer entsprechenden Hinterleuch-tung lassen sich interessante Lichteffekte und eine ästhetisch ansprechende Raumatmosphäre erzielen. Einzelne Paneele in Wohnräumen wirken dekorativ, ganze Wände oder komplette Raumverkleidungen verbessern das Raumklima.

Seit dem Jahr 2006 betreiben die derzeit 51 Lehrlinge gemeinsam jeden zweiten Freitag im Monat Sport – während der Arbeitszeit. Walken, Laufen, Radfahren, Gymnastik und Ballspiele, alles ist dabei. Damit es den Mädchen und Burschen nicht zu eintönig wird, lassen sich die Ausbilder und Betreuer auch besondere Highlights einfallen. So wird an Läufen teilgenommen, geklettert und auch einmal eine Ausstellung besucht. In Kooperation mit lokalen Sportvereinen trainieren die Jugendlichen auch mit Profis und verbringen mit den dortigen Konditionstrainern die eine oder andere Stunde. Informationen zu Ernährung und Suchtprävention sowie zum richtigen Umgang mit Geld stehen ebenfalls am Pro-gramm. Nicht sportliche Höchstleitungen sind gefragt, sondern es gilt, Ausgleichssport von Jugend an zu kennen und mit Freude zu praktizieren. Dies beugt nicht nur physischen sondern auch immer öfter und immer früher auftretenden psychischen Problemen vor.

PLAtz: ARCHiteKt Di AnDReAS mAnGLzirp – das Wandpaneel aus zirbenholz

nORKSe SKOG BRuCKFit und Fun – Lehrlingssport bei norske Skog

4. PLAtz

5. PLAtz

alle eingereichten erfolgsgeschichten finden Sie im Internet auf den Seiten der Holzcluster Steiermark GmbH unter www.holzcluster-steiermark.at. Das Holzcluster-Team bedankt sich bei allen Teilnehmer herzlich für die vielen tollen Beiträge!

Die drittplatzierte, Marketingleiterin Mag. (FH) Kathrin Wesonig von Weitzer Parkett, mit den Gratulanten DI Heinz Gach und LR Dr. Christian Buchmann

LR Dr. Christian Buchmann übergibt die Trophäe an den zweitplatzierten Gerhard Feldgrill

Der Gewinner des Wettbewerbes, DI Armin Hutter (2. v. l.) mit den

Gratulanten DI Heinz Gach, LR Dr. Christian Buchmann und Ing.

Joachim Reitbauer (v. l. n. r.)

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holz und passivhaus – eine geniale symbiose

Clusterpartner Pichler Haus lud am Donnerstag, den 8. September 2011 in Kooperation mit der Holzcluster Steiermark gmbH, der Ig Passivhaus Steiermark / Burgenland und der Steirischen Wirtschaftsförderungs gmbH SFg zu einer Fast Forward foryou Veranstaltung ein. Hier ein kurzer Rückblick über die Veranstaltung zum Thema „Holz und Passivhaus – eine geniale Symbiose“.

Rund siebzig interessierte Besucher folgten der Einladung nach Gleisdorf zum Betriebsgelände der Firma Pichler Haus. In den ein-leitenden Worten wies Holzcluster Steiermark Geschäftsführer Ing. Joachim Reitbauer auf die steigenden Energiepreise und die im-mer wichtiger werdenden Themen Energieeffizienz und Ressour-censchonung sowie auf die Bedeutung des ökologischen Bau- und Werkstoffes Holz hin.Zu Beginn der Vorträge präsentierte Ing. Manfred Pichler das Tra-ditionsunternehmen Pichler Haus mit seinen wirtschaftlichen Schwerpunkten. DI Herwig Hengsberger, Geschäftsführer der IG Passivhaus, referierte über die aktuellen Trends im Netzwerk der In-teressensgemeinschaft und wies unter anderem auf die geplanten Gesetzesänderungen der EU in naher Zukunft hin.

Architekt und Passivhausexperte DI Erwin Kaltenegger fesselte das Publikum mit den Themen Energieeffizienz, das Verfehlen der Kli-maschutzziele, dem enormen Heizbedarf in Haushalten (macht drei Viertel des Gesamtenergiebedarfs aus) und das chinesische Status-symbol einer Klimaanlage. Anhand von praktischen Beispielen prä-sentierte Kaltenegger die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten beim Bau eines Passivhauses mit Holz und wies darauf hin, dass nur die Kombination von Energieeffizienz und Erneuerbarer Energie zum gewünschten Erfolg führen kann.Diskutiert und „genetzwerkt“ wurde bei einem anschließenden Co-metogether. Mit der bewussten Wahl des zukunftsweisenden The-mas „Passivhaus“ folgt der Holzcluster Steiermark der „Wirtschafts-strategie Steiermark 2020 – Wachstum durch Innovation“.

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nachlese zur Fast Forward for you-Veranstaltung

Nähere Informationen zum Thema Passivhaus: www.ig-passivhaus.at/stmk Fotos von der Veranstaltung finden Sie unter www.holzcluster-steiermark.at

-In Kooperation mit:

Betriebführung bei der Firma Pichler Haus Vortragender Architekt DI Erwin Kaltenegger

v. l. n. r.: Passivhausexperte Arch. DI Erwin Kaltenegger, IG Passivhaus Obmann Ing. Manfred Pichler, KoR Johann Lampl (HC Aufsichtsrat), HC GF Ing. Joachim Reitbauer und IG Passivhaus GF DI Herwig Hengsberger

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schnitzi

SCHnITTHolZ-TRenDZIFFeRLeichter Anstieg bei der Schnittholz-

Trendziffer im Oktober 2011 auf 2.105

(+0,19 % zum Vormonat, + 7,6 % zum

Oktober 2010).

RoHÖlAnstieg beim Rohölpreis:

109,20 $/Barrel per 17.11.2011 – das sind

umgerechnet rund 0,51 Euro /Liter.

Im Vergleich dazu lag der Rohölpreis am

21.10.2011 bei 104 $/Barrel.

Der österreichweite Durchschnittspreis

für Heizöl extraleicht liegt per 18.11.2011

bei rund 1,02 Euro /Liter

(Abgabemenge: 3.000 Liter).

PelleTSPreisanstieg bei den Pellets –

Oktober 2011: Euro 229,90/Tonne

(September 2011:

Euro 227,70/Tonne -> +1 %).

Im Vergleich dazu lag der Pelletspreis

im Oktober 2010 bei

Euro 212,20 p/T (+8,4 %).

Vergleich Nachbarländer Oktober 2011:

Deutschland: Euro 236,69 p/T,

Schweiz: Euro 311,70 p/T

Pellets sind derzeit um 50 % günstiger

als Heizöl extraleicht und

um 45 % billiger als Erdgas.

Die aktuellen Holzpreise finden Sie im Internet unter www.proholz-stmk.at

nähere Informationen: proHolz SteiermarkFrau Christine ForstingerTel.: +43(0)316/58 78 50-111www.proholz-stmk.at

Aktuelle index-entwicklungen im Vergleich zur Schnitzi (Schnittholz-trendziffer)

proHolz konjunkturbarometer

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Wussten Sie, dass die Forst- und Holzwirtschaft nach dem zwei-ten Weltkrieg sozusagen am Boden war und der Wiederaufbau fast ausschließlich in Ziegel und Beton stattfand? Wussten Sie, dass in dieser Zeit auch der Irrglaube existierte, dass zu wenig Holz vorhan-den sei? Wussten Sie auch, dass man erst in den sechziger Jahren nach der Forstinventur festgestellt hat, dass eigentlich viel zu viel Holz in den steirischen Wäldern wächst? Und können Sie sich noch an die Anfänge der Holzwerbung erinnern, die von der Steiermark ausgehend gestartet wurde und heute als internationales Vorbild gilt? All das und noch viel mehr war Mitte Oktober in der Aula der Alten Universität in Graz Inhalt der proHölzernen Zeitreise. Über 180 Gäste begleiten FIBS, gesprochen von Schauspieler Franz Solar, dabei und natür-lich durften auch Interviews mit Zeitzeugen, wesentlichen Visionären und Treibern der steirischen Holzorganisation nicht fehlen. Zum Beispiel DI Wolfgang Teischinger – Ehrenobmann von proHolz Steiermark. Er berichtete unter anderem von den ersten Auftritten von proHolz Steiermark auf der Grazer Messe und der Reaktion der Besu-cher auf diesen Bau- und Werkstoff. An-schließend erinnerte sich Hans Schaffer an die Anfänge des Holzwerbebeitrages und gab einen kleinen Einblick in die Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die proHolz Steier-mark unter anderem mit der TU Graz umgesetzt hat. Das Thema „Internationalisierung“ griffen der Italien-Pionier Siegi Pabst und DI Heinz Gach auf, unter dessen Obmannschaft der gesamte Aufbau des südosteuropäischen Raums seitens proHolz Steiermark forciert wurde. Weiters stand das Thema „Wachstum durch Innovation“ im Fokus des Interviews von DI Gach. Als Obmann von proHolz Steier-mark berichtete ÖkR Hans Resch von den derzeitigen strategischen Schwerpunkten des Vereins und gab einen kurzen Einblick in aktu-elle Projekte. Einen würdigen Rahmen bot die Jubiläumsveranstal-tung auch für Dr. Richard Pischl, emeritierter Universitätsprofessor der TU Graz und einer der größten Wissensträger im Bereich „Statik im Holzbau“: Er stellte erstmals sein neuestes Werk mit dem Ti-tel „Wichtige Parameter in der Bemessung nach Eurocode 5“ vor, welches er gemeinsam mit proHolz Steiermark herausgegeben hat. Als weiterer Vordenker der TU Graz berichtete Dr. Siegfried Koller,

Studiendekan der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften, von seiner langjährigen Arbeit mit den Studenten. Neben den vielen Vertretern der Holzbranche zählten auch hochrangige Politiker wie Landesrätin Dr. Bettina Vollath und Landesrat Johann Seitinger zu den Gästen. Vollath betonte als offizielle Vertreterin für Landes-hauptmann Mag. Franz Voves in ihrem Statement die Wichtig-keit der Forst- und Holzwirtschaft vor allem für die Erhaltung des ländlichen Raumes. Johann Seitinger gab einen kurzen Einblick auf die Auswirkungen der von ihm 2004 initiierte „Holzbau-Charta“.

Den Blick in die Zukunft wagte proHolz-Steiermark Geschäftsführer Ing. Joachim Reitbauer. Er forderte die Holzbetriebe zum Um- und Querdenken auf und führte dabei konkrete Beispiele wie Holz im Flugzeugbau oder in der Automobilindustrie an. Er be-tonte aber auch, dass eine erfolgreiche Zu-kunft nur auf Basis einer fundierten Arbeit in der Vergangenheit möglich ist. In diesem Sinne erinnerte er in einer Hommage an die vielseitigen Aktivitäten des 2004 ver-storbenen Ing. Hans Kinsky, langjähriger Obmann des Steirischen Landesholzwirt-schaftsrates und Gründungsobmann von proHolz Steiermark. Den Abschluss machte

Obmann ÖkR Hans Resch. Er unterstrich noch einmal, wie wich-tig es für das proHolz-Netzwerk sowie die einzelnen Betriebe und Organisationen ist, dass die proHolz-Familie wie in der Vergangen-heit fest zusammenhält. Er stellte dabei den Vergleich zu einem „gordischen Holzknoten“ dar: Der Knoten besteht aus vielen Tei-len – jedes Teil hat eine fixe Funktion und hält wiederum andere Teile. Wenn nur ein Teil davon herausgelöst wird beziehungsweise verloren geht, bricht der ganze Knoten auseinander und es bedarf einiges an Arbeit, diesen wieder zusammenzusetzen. Beim abschließenden gemütlichen Beisammensein, das, wie die ge-samte Veranstaltung, von der Rottenmanner Volksmusik begleitet wurde, tauschten die Gäste noch so manche Erinnerung an ver-gangene Zeiten aus und diskutierten, was die Zukunft der Holz-branche bringen mag. Was auch immer das sein wird – proHolz Steiermark wird auch die nächsten zwanzig Jahre mit dabei sein – so die einstimmige Meinung der proHolz-Familie!

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von nostalgiewellen zur zukunftsmusikKönnen Sie sich noch an den Werbespot von proHolz erinnern, in dem ein Holz-Männchen unter dem Motto „Stolz auf Holz – es wächst mehr Holz nach als wir verbrauchen“ nach der geburt seiner „höl-zernen“ Vierlingen vor Freude in ohnmacht fiel? Dieser Spot war der Startschuss der 20-Jahr-Feier von proHolz Steiermark. In eineinhalb Stunden erzählte einer dieser „Vierlinge“, also FIBS das Fichtenbäum-chen, die geschichte der Forst- und Holzwirtschaft und ging dabei vor allem auf die gründung und entwicklung von proholz Steiermark ein.

internes proHolz

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DI Wolfgang Teischinger, ehrenobmann von proHolz Steiermark

„Ich erinnere mich noch gut an die Anfänge von proHolz Steiermark – zum Beispiel an den ‚Holzkern‘ auf der Grazer Messe. Die Besucher waren von unserem proHolz-Auftritt begeistert und unser Messestand ist sogar als einer der drei besten ausgezeichnet worden!“

Siegfried Pabst, ehem. Obmann-Stellvertreter von proHolz Steiermark

„Mir hat immer das Herz geblutet, wenn ich gesehen habe, dass die Dächer in Italien alle betoniert sind, dabei haben die alten Venezianer so liebevoll mit Holz gebaut. Mein Ziel war, die Italiener wieder von Holzdächern zu überzeugen. Wir sprechen hier von einem Markt mit 50 Millionen Menschen – wenn nur ein Teil davon zum Holz zurück-kehrt, würden für Holz wirklich wieder goldene Zeiten anbrechen!“

Hans Schaffer, ehem. Obmann-Stellvertreter von proHolz Steiermark

„Die Betriebe haben den ersten Holzwer-bebeitrag aufgrund der guten Vorarbeit von DI Wolfgang Teischinger sehr positiv aufgenommen. Ein Teil davon floss in die Forschung und Entwicklung. Am Anfang hatten wir fast Probleme, dass die Wissenschaft unser Geld überhaupt annimmt – dank Vordenkern wie Profes-sor Pischl hat das dann aber wunderbar funktioniert und von dieser Zusammen-arbeit profitieren wir bis heute!“

Stimmen aus der Veranstaltung „20 Jahre proHolz Steiermark“

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Dr. Siegfried koller, Studiendekan a. d. Fakultät für Bauingenieurswissenschaften

„Wir hatten dank proHolz immer wieder die Chance, Studierende auch in der Praxis mit Betriebs-besuchen und Zusatzseminaren weiterzubilden. Zum Beispiel gab es regelmäßig einen 14-tägigen Kurs ‚Einführung in das Zimmerer-handwerk‘. Was hier immer wieder Erstaunen ausgelöst hat, war die Erkenntnis, dass ein nasser Pfosten so viel schwerer ist, wie ein trockener.“

Hans Resch, Obmann proHolz Steiermark

„Ich habe großen Respekt vor der Pionierarbeit, die in den letzten Jahr-zehnten geleistet wurde. Auf dieser Basis haben wir von proHolz Steier-mark heute die drei ‚Säulen‘ unserer Arbeit errichtet: die Internationalisie-rung, die Holzfachberatung und das Thema Marketing und Lobbying. In allen Bereichen haben wir noch viel zu tun und ich bin zutiefst überzeugt davon, dass wir mit unserem Team auch in Zukunft große ‚hölzerne‘ Erfolge erreichen werden.“

em. univ.-Prof. Dr. Richard Pischl

„Die Hauptarbeit der letzten 20 Jahre war, Berechnungsregeln europareif zu machen – Ergebnis war eine 2009 veröffentlichte um-fangreiche Norm. Ich habe erfah-ren, dass es Probleme gibt, dieses Wissen in den Ingenieurbüros und Holzbaubetrieben unterzubringen. Mein Ziel war daher, einen Beitrag zu schreiben, der allen Holzan-wendern – vom Fachschüler über die Holzbaumeister bis hin zu Statikern – die Arbeit ein bisschen erleichtert.“

DI Heinz Gach, ehem. Obmann proHolz Steiermark

„Die Herausforderung ist, dass die Wertschöpfungskette Holz vom Forst über die Weiterverarbeitung bis hin zur Papierindustrie sehr unterschied-liche Anforderungen hat. Um die Betriebe entlang dieser Kette fit für die Zukunft zu machen, haben wir seitens des Steirischen Holznetzwerkes den Fokus auf das Thema ‚Innovation‘ ge-legt – denn Innovation ist das Substrat der Zukunft – hier müssen wir noch viel investieren und hier haben wir auch noch viel Potenzial.“

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Labg. DI Gerald Deutschmann

„Ich habe eine sehr hohe Affinität zu Holz. Als Architekt habe ich 1992 den ersten Geschoßholz-wohnbau mitgebaut und geplant, für den wir 2000 mit dem Holz-baupreis ausgezeichnet wurden. Wichtig ist aus meiner Sicht die gute Zusammenarbeit zwischen Architekten, Planern und Holzbaubetrieben!“

Landesrat Johann Seitinger

„Ich persönlich bin zutiefst verliebt in den Baustoff Holz – ich habe ja selber 1985 ein Holzhaus mit Hackschnitzelheizung gebaut. Uns ging es mit der Holzbau-Charta darum, diesen Baustoff einer breiten Öffentlichkeit als positiven Lebensstoff anzubieten. 2005 hatten wir einen Holzbauanteil im mehrgeschoßigen Wohnbau von fünf Prozent, heute sind es 23 Pro-zent - der Trend geht in Richtung 30 Prozent!.“

Ing. Joachim Reitbauer, Geschäftsführer proHolz Steiermark

„1992 habe ich gesagt, es gibt drei Bereiche, wo Holz der führende Werkstoff sein wird: der Baubereich, der Automobilsektor und der Flug-zeugbau. Die Leute haben gesagt, der Reitbauer spinnt komplett. Thema ist damals wie heute, neue Wege zu gehen! Im Baubereich ist schon sehr viel gelungen – trotzdem brauchen wir, ähnlich wie in London, ein ‚hölzernes Leuchtturmprojekt“ in Graz! Ziel ist auch, den Baustoff Holz international noch wettbewerbs-fähiger zu machen und vor allem den Holzverbrauch in Südosteuropa anzukurbeln!“

Landesrätin Dr. Bettina Vollath

„Die Regierung steht dazu – un-ser Ziel ist, steirische Regionen lebenswerter zu machen. Wir wol-len Menschen in der Region eine Heimat geben – das ist natürlich mit Arbeitsplätzen verbunden. Die Politik ist gut beraten, dabei auf natürliche Ressourcen, wie den intelligenten Bau- und Werkstoff Holz, zurückzugreifen!“

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internes proholz

Fotos zur Veranstaltung finden Sie unter www.proholz-stmk.at

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steirischer holzbaupreis

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Braucht es einen Beweis für den großen ein-satzbereich des Baustoffs Holz, dann liefert der

„Steirische Holzbaupreis 2011“ die besten Argu-mente: vom einfamilienhaus, gebaut mit den mo-

dernsten Holzbauelementen, bis hin zum Kunst-werk im Rahmen des „steirischen herbstes.

„Richtungsweisende Holzbauten auszuzeichnen“ war ein Kriteri-um der Auslober ÖkR Hans Resch, Obmann von proHolz Steier-mark, DI Oskar Beer, Holzbau-Innungsmeister und Josef König, „Besser mit Holz“-Obmann für den alle zwei Jahre vergebenen „Steirischen Holzbaupreis“. 2011 hat die Jury unter dem Vorsitz von Holzbau-Professor Dr. Gerhard Schickhofer neun Preisträger gefunden. Sie entschied sich anhand der Kriterien architekto-nische Idee, Handwerk, verantwortungsvoller Umgang mit dem Baustoff und Nachhaltigkeit. Verliehen wurde der „Steirische Holzbaupreis“ am 30. September 2011 in Graz. Ziel des Steirischen Holzbaupreises ist, anhand der prämierten Holzbauten die Vielseitigkeit des Baustoffes Holz zu zeigen. Denn Holz ist ein natürlicher High-Tech-Baustoff, dessen Grenzen der Leistungsfähigkeit noch lange nicht erreicht sind. Die Holzbaube-triebe haben es geschafft, den Bogen vom traditionell bewährten Holzbau zur Baukultur des 21. Jahrhunderts zu spannen. Vor allem im Niedrigenergie- und Passivhausbereich ist der Baustoff Holz eindeutig die Nummer eins.Eine vierköpfige Jury unter dem Vorsitz der Architektin MMag. Irmgard Frank war zu den 17 Finalobjekten in der gesamten Stei-ermark zwei Tage unterwegs, um sich vor Ort ein Bild von den Objekten zu machen. „Es war uns wichtig, die Bauten in ihrem Kontext zu sehen und in ihren sinnlichen Qualitäten wahrzuneh-men“, sagte die Juryvorsitzende.

Nähere Informationen zu den prämierten Objekten und Fotos von den Bauten sowie von der Verleihung finden Sie unter www.holzbaupreis-stmk.at

Preisträger in zwei kategorien: Öffentliche Bauten / Schulen & kindergärten und Preisträger für innovative Holzanwendungen: kinderkrippe Schönbrunngasse Graz

Preisträger Öffentliche Bauten / komunalbauten: Hügellandhalle St. Margarethen an der Raab

Preisträger: Private Wohnbauten (Neubauten)Haus Weber-Mzell

Mit Unterstützung von:

Der Holzbaupreis wird ausgelobt von:

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steirischer holzbaupreis

Private Wohnbauten (neubauten)Haus Weber-MzellBauherr: Familie Weber-Mzell, GrazPlanung: Architekturbüro Seifert, GrazAusführung: Rosenberger Holz Bau Ges.m.b.H., Fürstenfeld Statik/Tragwerksplanung: KLH Massivholz GmbH, Katsch an der Mur

Private Wohnbauten (Um- und Zubauten)Haus KPlanung: Marion Wicher, GrazAusführung: Holzbau Watz, Heimschuh

Öffentliche Bauten / Schulen und KindergärtenKinderkrippe Schönbrunngasse grazBauherr: GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, GrazPlanung: Architektur STROBL, GrazAusführung: Strobl Bau Holzbau GmbH Statik / Tragwerksplanung: ZT DI Johann Birner, Graz Bauphysik: pggbluebergcontrol gmbh, Graz

Öffentliche Bauten / KommunalbautenHügellandhalle St. Margarethen an der RaabBauherr: Gemeinde St. Margarethen an der Raab, Orts- & Infrastruktur- entwicklungs-Kommanditgesellschaft, St. Margarethen an der RaabPlanung: PuerstlLangmaier Architekten, GrazAusführung: Kulmer Holz-Leimbau GesmbH, PischelsdorfStatik/Tragwerksplanung: Vatter & Partner ZT-KEG, GleisdorfBauphysik: Dr. Tomberger ZT-GesmbH, Graz

Öffentliche Bauten / landwirtschaftliche BautenRinderstall grubbauerBauherr: Rosamunde und Johann Grubbauer, St. Ruprecht/RaabPlanung: Kammer f. Land- und Forstwirtschaft Steiermark, GrazAusführung: Lieb Bau Weiz Geschäftsbereich Holzbau, St. Ruprecht/Raab

Öffentliche Bauten / WohnbauPflegeheim St. lambrechtBauherr: Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Ennstal (Baurechtsnehmer), LiezenPlanung: Architekt DI Mitterberger Gerhard ZT GmbH, GrazAusführung: DI Ferdinand Holweg GmbH & CO KG, MurauStatik/Tragwerksplanung: JR Consult ZT GmbH, GrazBauphysik: Rosenfelder & Höfler Consulting Engineers GmbH & CO KG, Graz

DIe PReISTRägeR

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holzfachberatung

Das Thema Statik & Tragwerksplanung ist für zukünftige Entwick-lungen im Holzbau entscheidend. Um den Erfahrungsaustausch zwischen Holzbaustatikern zu fördern, hat die Holzfachberatung einen„Holzbaustatik Stammtisch“ ins Leben gerufen. Beim ersten Termin Ende Juni 2011 folgten 13 hochrangige Teilnehmer der Ein-ladung in die Räumlichkeiten des ECW – Engineering Center Wood (Zeltweg). Das Thema: „Aus der Praxis – für die Praxis“. Inhalt waren Impulsvorträge von Hermann Blumer mit dem Titel „Ideen eines Visionärs“ und „Holzbaustatik – wie geht es uns damit?“ von DI Hel-mut Stingl. Stammtisch Nummer zwei widmete sich im September dem Thema Brettsperrholz. Tragwerksplaner DI Johann Zehetgruber berichtete über Europas größte Brettsperrholzbaustelle – das Shop-ping Center Gerasdorf. Zum Thema „Verbindungstechnik – verein-fachte Bemessungshilfe für die Praxis“ referierte Prof. DI Volker Schiermeyer, der am Holzinnovationszentrum ein Forschungsse-mester absolviert. Das Computerprogramm CLT designer, welches

von der „holz.bauforschungsgmbh“ entwickelt wurde und der Be-messung von Brettsperrholz-Scheiben und -Platten dient, stellte DI Dr. Alexandra Thiel vor.19 Tragwerksplaner aus Ingenieurbüros und der herstellenden Holzindustrie besuchten Ende November die dritte Auflage des Holzbaustatik-Stammtisches. Das Thema war dieses Mal „Theorie II. Ordnung“. Univ. Prof. Dr. Helmut Rubin von der TU Wien brachte in einem Inputvortrag „Erfrischendes zur Theorie II. Ordnung“. Des Weiteren wurde in Diskussionsrunden die Anwendbarkeit der The-orie II. Ordnung im Holzbau besprochen.

Holzbaustatik-Stammtische 2012: Die Veranstaltungsserie hat sich sehr gut in der Branche etabliert und wird auch 2012 mit wich-tigen, aktuellen Themen für Praktiker fortgesetzt.

Holz als Baustoff langfristig in der technischen Ausbildung verankern: Das ist Ziel Kooperation bei Lehrveranstaltungen an der TU Graz.Innovationsmanager DI Koppelhuber begleitete im Sommersemester 2011 die Architekturstu-denten in der Lehrveranstaltung „Entwerfen 2“. Ziel der Lehrinhalte war die Nachverdichtung des Innenstadtgebietes von Leibnitz mit Bauwerken aus dem Material Holz. Koppelhuber unterstützte dabei mit Vorträgen bzw. mit Beratung in der Konstruktion. Des Weiteren wurde am ECW mit

dem 7-Achs-Roboter ein Modell der Innenstadt von Leibnitz gefräst und angefertigt. Das Inno-vationsmanagement der Holzcluster Steiermark GmbH begleitete auch die Vorlesung „Gestalten & Entwerfen“ mit Inputvorträgen und Beratung.Auch 2012 wird die Zusammenarbeit mit der TU Graz (Institut für Architektur & Medien) fortge-führt: Architekturstudenten erarbeiten Projekte und fertigen diese in der Prototypenwerkstätte mit Robotertechnologie an.

neues von der proHolz-holzfachberatungDas Team der Holzfachberatung von proHolz Steiermark war auch im Jahr 2011 tatkräftig im einsatz. DI Jörg Koppelhuber, DI (FH) Harald Bischof und DI Helmut Stingl absolvierten knapp fünfzig Beratungsgespräche für Bauherren, Architekten und Planer und rund siebzig Beratungsgespräche bei gemeinden mit Bürgermeistern oder Bauverantwortlichen.

neu: Holzbaustatik-Stammtische

Begleitung von Lehrveranstaltungen an der tu-Graz

Wussten Sie, dass proHolz Steiermark eine umfassende Fachbibliothek anbietet?1.100 Fachbücher aus den unterschiedlichsten Bereichen – vom Holzbau über Tragwerkstechnik bis hin

zur Holzschnitzerei – können täglich von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr am Holzinnovationszentrum in Zeltweg ausgeliehen werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter +43(0)3577/22 225-0.

Besuchen Sie die neue Holzfachbibliothek!

Aus Holz: Das Model der Innenstadt von Leibnitz

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holzfachberatung

Das G3 Shopping Center Gerasdorf, Europas größte Holzbaustelle, war Ziel einer proHolz-Exkursion. Elf Teilnehmer besuchten Mitte Oktober die Baustelle, wo 11.000 m3 Brettschichtholz und Brettsperrholz verbaut und allein durch die Holzbauweise 23.000 Tonnen CO2 einspart wurden. 2012 wird das G3 Shopping Resort Gerasdorf mit seinen 180 Shops die Pforten öffnen. Die Exkursionsteilnehmer erwartete mit dem Fuß-ballstadion St. Pölten noch ein weiteres attraktives Holzobjekt. Durch diese Baustelle führte DI Helmut Stingl aus dem Team der Holzfachberatung von pro-

Holz Steiermark, der schon während der Vorstatik für konstruktive Fragen vor Ort anwesend war. Das Bauwerk kann als Meilenstein des Ingenieurholzbaus mit einer Tragkonstruktion aus Brettschichtholz und einem Durchmesser von ca. 170 Metern betrachtet werden. Allein für das Dachtragwerk wurden 1.350 m3 Brettschichtholz verwendet. Aber nicht nur das Dachtragwerk, sondern auch die Fußgängerbrücken zu den Parkplätzen sind Holzkonstruktionen. Mit dem Bau, der 2012 eröffnet werden soll, wurde die Firma Holzbau Weiz beauftragt.

Mitte Mai fand unter der Leitung von DI Jörg Kop-pelhuber eine Fachexkursion zum Thema „Holzbau in der Stadt“ bezogen auf die Brettsperrholzplatte (BSP) statt. Erste Station der Exkursion: Die Volks-schule Seiersberg. Hier wurde im Februar 2011 die Erweiterung des bestehenden Gebäudes durch den verantwortlichen Architekten DI Werner Nussmül-ler übergeben. Das Gesamtbauvolumen betrug rund sechs Millionen Euro. Argumente für die Bauweise mit BSP für dieses Projekt gibt es genug. Die kurze Bauzeit, der hohe Vorfertigungsgrad, die trockene Bauweise und der geringe Baulärm sprechen für sich. „Holz kann man nicht perfekt machen, es ist an sich perfekt“, meint Architekt Nussmüller, der fach-kundig durch die Volksschule führte und vor allem die hellen Innenräume, die Niedrigenergiebauweise und die kombinierte Anwendung mit Photovoltaik

hervorgehoben hat.Im zweiten Teil der Exkursion wurde das Minimal Housing-Projekt „HyperCubus“ besichtigt. Bei dem futuristisch anmutenden Objekt handelt es sich um ein mobiles Mini-Appartement, welches aus Brettsperrholzplatten hergestellt wurde und im Mai im Rahmen des Design-Monats am Grazer Maria-hilferplatz ausgestellt wurde. Bemerkenswert ist, dass dieses innovative Bausystem durch steirische Unternehmen, mit steirischen Produkten und stei-rischem Know-how – also 100 Prozent made in Sty-ria – umgesetzt wurde. Der HyperCubus wurde von proHolz Steiermark auch medial vermarket. Diverse Zeitungs- und TV-Medien berichteten über dieses Holzbauprojekt. Weitere Informationen unter: www.wg3.at

8.600 Herzschläge pro Tag sparen Schüler in Klas-senzimmern mit Holzausstattung. Dieses Argument und weitere interessante Details der Studie „SOS – Schule ohne Stress“ waren der Anstoß für eine oberösterreichische Delegation Ende Oktober auf Initiative von proHolz Oberösterreich die Haupt-

schule in Haus im Ennstal zu besuchen.Begleitet wurden die Gemeindevertreter, Architekten und Bauherren von den Holzfachberatern von pro-Holz Steiermark, dem Architekten DI Gerhard Krei-ner und dem Bürgermeister der Gemeinde Haus im Ennstal, Gerhard Schütter.

exkursion zu europas größter Holzbaustelle

Architektur-exkursion: Volksschule Seiersbergund minimal Housing Projekt „HyperCubus“

Delegation aus Oberösterreich besucht „SOS-Schulprojekt“ in Haus im ennstal

Nähere Informationen:DI Jörg koppelhuber; Tel.: +43(0)3577/22 225-319; [email protected] (FH) Harald Bischof; Tel.: +43(0)3577/22 225-311; [email protected]

G3 Shopping Center

HyperCubus

Die Holzklasse in Haus im Ennstal

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In den drei Tagen vom 20. bis 22. Oktober 2011 informierten sich rund 700 Jugendliche bei den Ansprechpartnern von proHolz Steier-mark über die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten rund um den Bau- und Werkstoff Holz. Mit vertreten waren auch die Firmen Haas Fertigbau aus Großwilfersdorf und die Firma Mayr-Melnhof aus Leoben, welche die Lehrlingsakquise vorantreiben.

proHolz mit „geniale holzjobs“ auf der messe graz

Die Qual der Wahl ist ständiger Begleiter auf den Bildungs- und Berufswegen bei Jugendlichen. Auf der anderen Seite finden vor allem in den ländlichen Regionen Forst- und Holzbetriebe immer seltener den geeigneten nachwuchs. Um dem entgegen zu wirken, war proHolz Steiermark mit der Kampagne „geniale Holzjobs“ auf der BeSt3 – der Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung in graz – mit einem Informationsstand vertreten.

„Auf Grund der demographischen Entwicklung wird es für uns PersonalistInnen zusehends schwieriger, Lehrlinge mit einer soliden Schul-bildung, einem „gesunden Hausverstand“ und Freude an der Arbeit, mit dem Werkstoff Holz zu rekrutieren. Ein gezielter Rekrutierungspro-zess als erster Kontakt zwischen BewerberIn-nen und Unternehmen ist daher für die weitere Zusammenarbeit von sehr großer Bedeutung und hat bei uns einen hohen Stellenwert. Daher nehmen wir gerne die Gelegenheit wahr, uns beispielsweise auf Messen, aber auch direkt in den Schulen zu präsentieren, um mit Bewerbe-rInnen, die sich für einen Holzberuf interessie-ren, in Kontakt zu treten.“

Eva WeilgunyHuman ResourcesHaas Group Österreich

„Jugendliche im persönlichen Kontakt zu beraten, individuell auf sie eingehen und sie zu einer Ausbildung in der Forst- und Holzwirt-schaft zu motivieren ist wahnsinnig wichtig und durch Auftritte bei Messen und diversen Veranstaltungen sehr gut möglich.“

DI (FH) Peter StachelMarketing proHolz Steiermark

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Geniale Holzjobstage 2012

Kooperation proHolz Steiermark (Geniale Holzjobs) und ReGiOnALe12

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Über 700 Jugendliche informierten sich beim proHolz-Standauf der Grazer Messe

Die Ausbildungsmöglichkeiten hautnah erleben.

Im kommenden Jahr wird proHolz Steiermark die Kampagne Geniale Holzjobs intensivieren und im Herbst 2012 die so genannten „Genialen Holzjobstage“ ins Leben rufen. Hier werden spezielle Aktionen für Schul-klassen direkt in Betrieben durchgeführt und die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten den Ju-gendlichen näher gebracht. Primär richten sich diese Aktionstage an Lehrer und Schüler der 7. / 8. Schul-stufe an Hauptschulen / NMS (neue Mittelschule), AHS-Unterstufe sowie an Polytechnische Schulen.Den Beginn des Pilotprojektes machten die beiden Bundesländer Salzburg und Tirol von 10. bis 22. Oktober 2011. Dabei präsentieren sich Betriebe entlang der Wertschöpfungskette Holz und zeigten das vielfältige Angebot einer Karriere in der Holzwirtschaft auf. Über 770 Schüler sowie das Lehrpersonal nutzen die „Genialen Holzjobstage“ um sich ein Bild von einer Karriere mit Holz zu machen.

Wenn Sie jetzt schon Interesse daran haben, mit Ihrem Betrieb an den Genialen Holzjobstagen im kommenden Jahr teilzunehmen, dann kontaktieren Sie bitte DI (FH) Peter Stachel unter [email protected] oder 0664/8330678.

Die REGIONALE12 findet nächstes Jahr von 22. Juni bis 22. Juli 2012 im Bezirk Murau statt. Das Festival für zeitgenössische Kunst und Kultur ist auf drei Themenclustern aufgebaut:Jugend/Mobilität/Stadt, Naturraum/Nachhaltigkeit und Zusammenleben/Zusammenarbeiten. Für den The-menbereich Jugend/Mobilität/Stadt wurde ein Jugendprojekt entwickelt, welches sich unter anderem mit der Problematik Demografie und regionale Arbeitsplätze beschäftigt. Bei diesem Projekt wird proHolz Stei-ermark mitarbeiten und durch unterschiedliche Aktionen Jugendliche auf die Chancen und Möglichkeiten in der Region – vor allem in der Forst- und Holzwirtschaft – aufmerksam machen.

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Eurocodes für Bauwerke sind die (europäischen) Bemessungsnormen unserer Zeit. Mit der am 1. Juli 2009 vorgelegten ÖNORM EN 1995-1-1 „Eurocode 5 Teil 1-1“ sind auch Tragsicherheit und Form-beständigkeit von Holzkonstruktionen nach europäischen Regelungen zu gewährleisten. Trotz einer ganzen Reihe vorbereitender Arbeiten und der Abhaltung von Einführungsseminaren besteht in Pla-nerkreisen gegenüber der Bemessung nach Eurocode 5 noch immer eine gewisse ablehnende Haltung, die es aufzuweichen gilt. Die neu entstandene Arbeit von Em.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Richard Pischl, die gemeinsam mit proHolz Steiermark herausgegeben wurde, soll in übersichtlicher Form das Inein-andergreifen von Normen darstellen und auf die hierbei zu beachtenden Bemessungsparameter als Bindeglieder eingehen. Das Werk des proHolz-Pioniers wurde erstmals offiziell Mitte Oktober 2011 im Rahmen der 20-Jahr-Feierlichkeiten von proHolz Steiermark einem breiten Publikum vorgestellt.

em.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Richard Pischl im Interview mit der Holzletter-Redaktion:

Herr Dr. Pischl, was war Ihre Motivation, dieses Buch zu verfassen?Von vielen Gesprächen in Planerkreisen weiß ich, dass es öfters Ableh-nung zum Thema Normung und Bemessung gibt. Die vorliegende Arbeit, wo in leicht verständlicher Form auf das Ineinandergreifen der Normen und den hierbei zu beachtenden Bemessungsparametern als Bindeglieder eingegangen wird, soll dazu beitragen, dass an die neue Bemessung im Holzbau nicht mit Normenfrust sondern Berechnungslust herangegangen und damit ein wesentlicher Schritt zu einem besseren Verständnis für den Eurocode 5 und so auch ein leichterer Zugang zu ihm erreicht wird.

Warum soll das Buch gekauft werden?Das Buch stellt für viele einen Mehrwert dar, vor allem in der übersicht-lichen Darstellung des Übergangs von der bisherigen Normung in die europäische Normung Eurocode 5. Die Anwendung der in übersichtlicher Form dargestellten Bemessungsparameter auf der Einwirkungs- und Wi-derstandsseite der Grenzzustandsgleichung wird unter anderem anhand von drei einfachen Beispielen aufgezeigt, wobei mit einer leicht nachvoll-ziehbaren Berechnung ein besseres Verständnis für den Eurocode 5 und damit ein positiver Zugang zu ihm erreicht werden soll.

Wer ist die Zielgruppe?Die vorliegende Arbeit ist aus meiner Sicht für alle am Bauen mit Holz In-teressierten (Fachschüler, Gewerbeschüler, Fachhochschüler, Studierende, Ingenieure und nicht zuletzt die Ausführenden) eine ganz wichtige, um auf einfache Weise das Wesentliche in der neuen (europäischen) Bemes-sung zu erkennen und für alle verständlich zu machen.

em.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Richard Pischl hat in Kooperation mit proHolz folgende weitere Werke veröffentlicht:

Bemessung im Holzbau Von der nationalen zur europäischen Normung Bemessung im HolzbauZur Lösung von Spannungsproblemen der Theorie II. OrdnungBemessung im HolzbauZum Einfluss nachgiebiger Anschluss- und Stoßausbildungen auf Statik und Stabilität von Holztragwerken

Alle Werke von Dr. Pischl können Sie im Onlineshop von proHolz Steiermark unter www.proholz-stmk.at erwerben!

neues buch von dr. richard pischl

Wichtige Parameter in der Bemessung nach eurocode 5

„Angesichts der umfangreichen ökologischen Probleme, mit denen die Welt heute konfrontiert ist, sind von der Wissenschaft Forschungs-ergebnisse gefragt, die Perspektiven für ein nachhaltiges Wirtschaften in der Zukunft eröffnen. Ein verstärkter Umgang mit dem Baustoff Holz, der in den schönsten, leisesten und ge-sündesten Fabriken, die es gibt (dem Wald), erzeugt wird, ist so ein Weg.“

Modifziertes Zitat von Em.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Richard Pischl aus dem Walter Heinzinger Buch „Die Chance Holz“

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„Von Daten und Fakten rund um Papier bzw. die Papierindu-strie bis hin zu Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in der Branche ist auf dieser Internetseite alles kurz und prä-gnant zusammengefasst. Gerade ausgearbeitet wird ein ei-gener Bereich für Lehrer mit vielen Schul-Unterlagen, Ex-perimenten, Filmen und Bildern“ berichtet DI Walter Moser, Obmann der Fachvertretung der Steirischen Papier- und Zellstoffindustrie und Initiator des Projektes „Papier macht Schule“. Dieses wird in Kooperation mit der Austropapier und dem Marketing-Team der Holzcluster Steiermark GmbH um-gesetzt und hat zum Ziel, junge Menschen für die Papier- und Zellstoffindustrie zu begeistern. Denn Papier ist viel mehr als ein „banales“ Produkt des täglichen Lebens! Überlegen Sie selbst, wie oft Sie täglich Papierprodukte einsetzen und wel-che verschiedenen Eigenschaften Papier dabei hat: Es kann

wasserabweisend, saugfähig, hautfreundlich, reißfest, le-bensmittelecht und vieles mehr sein. „All das ist auch Inhalt des Kurzfilmwettbewerbes ‚no(w) paper‘. Einreichschluss ist der 29. Februar 2012. Mitmachen lohnt sich, denn es winken Preise im Gesamtwert von über 4.000 Euro. Nähere Informa-tionen finden Sie auf www.papiermachtschule.at“, so DI Mo-ser, der weiter betont: „Die Produktionsverfahren, die hinter der Erzeugung von Papier stehen, sind High-Tech pur! Und das bei höchster Umweltfreundlichkeit. Denn Papier wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz oder im Recyclingpro-zess aus Altpapier hergestellt. Machen Sie sich selbst ein Bild von unserer Branche und tauchen Sie auf www.papiermachtschule.at ein in die ‚Welt der weißen Kunst!“.

kampagne „papier macht schule“

neue Website rund um das Thema Papier online

internes

Wussten Sie, dass in einer Papiermaschine mehr Technik steckt, als in einem Jumbojet oder dass eine 50 Kilometer lange Papierbahn mit bis zu 90 km/h über die Papiermaschine läuft? Haben Sie zum Beispiel auch schon gehört, dass Österreich Sammelweltmeister bei Altpapier ist oder dass jeder in unserem land im Schnitt 250 Kilogramm Papier pro Jahr verbraucht? All diese In-formationen und noch viel mehr steht ab sofort unter www.papiermachtschule.at zur Verfügung!

Nähere Informationen:www.papiermachtschule.at Eine Kooperation von:

Einsendeschluss:29. Februar 2012

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Griffen Green:Siegerprojekt Klimaschutzpreis 2011

Zwei Energy Globes für zwei Holzbauten der Architekten Ronacher

Vier herausragende Projekte in vier Kategorien wurden als Gewinner des Österreichischen Kli-maschutzpreises 2011 von ORF und Lebensmi-nisterium gekürt. Einer der Preisträger: Cluster-partner Griffner Haus AG mit „Griffen Green – Energieautarkie ist möglich“. Der Inhalt des Projektes kurz zusammengefasst: Zwei drei-geschossige Gebäude mit 18 Mietwohnungen, die bereits jetzt die bis 2019 vorgegebene EU-Gebäuderichtlinie erfüllen, konnten durch ein rundum innovatives Baukonzept in extrem kurzer Errichtungszeit fertig gestellt werden. Das Projekt hat die hohen Anforderungen in vielen Bereichen des Klimaschutzes übertrof-fen – die amtlich festgesetzten Gesamtbauko-sten wurden hingegen sogar unterschritten. Ein Beweis dafür, dass Klimaschutz auch im geförderten Wohnbau wirkt! Das Team des Steirischen Holznetzwerkes gratuliert herzlich zu diesem großen Erfolg!

Die für ihren ganzheitlichen Ansatz in der Ar-chitektur bekannten Architekten und Cluster-partner DI Dr. Herwig und DI Andrea Ronacher haben es mit ihrem Team geschafft, innerhalb von zwei Wochen sowohl den Energy Globe des Landes Kärnten in der Kategorie Erde (Baupro-jekte) für das „Energie Plus Haus Weber“, als auch den Energy Globe des Landes Salzburg, ebenso Kategorie Erde, für ihr erstes österrei-chweit geplantes und gebautes Schwimmbad in Passivhausbauweise zu erlangen. In Salz-burg konnten sie darüber hinaus, sogar den Landessieg aus allen Kategorien (Erde, Wasser, Luft, Feuer und Jugend) erringen. Für ihre jah-relangen Bemühungen um die Ökologisierung sowie für den Einsatz des Baustoffs Holz im Baugeschehen, aber auch für ihr baubiolo-gisches Engagement sind diese beiden Preise natürlich besonders erfreulich. Das Team des Steirischen Holznetzwerkes gratuliert herzlich zu diesen hohen Auszeichnungen!

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Nähere Informationen: www.klimaschutzpreis.at

www.griffner.com

Nähere Informationen:www.architekten-ronacher.at

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Mitte November 2011 wurden die Preise von Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann und Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk in Graz überreicht. Die Auszeichnung nahm Reinhard Pabst entgegen, der gemeinsam mit Johann Pabst in dritter Generation die seit mehr als 70 Jahren bestehende, in Zeltweg und Obdach ansässige Johann Pabst Holzindustrie GmbH führt. Übrigens, Fa-milienunternehmen, in denen bereits die dritte oder vierte Genera-tion die Verantwortung übernommen hat und aufbauend auf der Tradition neue Wege geht, dominierten die diesjährige Wahl der tops of styria.

Die Kernkompetenzen des Familienunternehmens Pabst haben sich deutlich vom klassischen Sägewerk hin zu einem High-tech Holzunternehmen entwickelt. Heute beschäftigt man sich mit einer breiten Produkt- und Ser-vicepalette. Brettschichtholz- und BSH-Sonderbauteile bis 36 Meter Länge gehören zu den wichtigsten Standbeinen des Unternehmens. Diese werden auf CNC-Portalbearbeitungszentren nach Kundenwunsch bearbei-tet. Das Stammwerk in Obdach beherbergt das Sägewerk, zwei Hobelwerke samt industrieller Beschichtung, den Holzmarkt so-wie eine Instandhaltung. In Zelt-weg im Holzinnovationszentrum entstand vor einigen Jahren die neue Firmenzentrale. Hier werden Pellets, AlpenSpan sowie Brett-schichtholzbauteile gefertigt.

Ein weiterer Erfolg für das obersteirische Unternehmen: Die Firma Pabst befindet sich auf der Liste der besten 100 österreichischen Arbeitgebern!

top of styria 2011: Johann Pabst Holzindustrie GmbH auf Platz zwei in der Kategorie Handel / Dienstleistung / Tourismus

Nähere Informationen: www.pabst-holz.com

Seit dem Jahr 2000 werden herausragende Unternehmerpersönlichkeiten von einer 300-köpfigen top-of-styria-Jury gewählt und in einem hochwertigen Magazin präsentiert. Auf der diesjährigen liste der absoluten „Tops“ finden sich 144 Personen bzw. Betriebe wieder – einer davon ist die Johann Pabst Holzindustrie, die in der Kategorie Handel / Dienstleistung / Tourismus den zweiten Platz errang.

Reinhard Pabst (Mitte) bei der Preisverleihung

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Stora Enso baut Stadtteil aus Holz

Der finnisch-schwedische Konzern Stora Enso und die Baufirma SRV haben Anfang Oktober 2011 den Vorschlag zum Bau einer Holzstadt bei der Immobilien-Kammer Helsinki einge-reicht. Auf 20.000 m² sollen in Helsinkis Stadt-teil Jätkäsaari Hotels, Büros und Kaufhäuser errichtet werden.Clusterpartner Stora Enso startet dafür einen geschlossenen Architektur-Wettbewerb (nur ein bestimmter, eingeladener Designer-Kreis kann mitmachen). Besondere Aufmerksamkeit erhalten Lösungen, welche die Energieeffizienz durch Design und Konstruktion steigern wer-den. „Jätkäsaari wird das erste Gebiet sein, das komplett mit Holzgebäuden versehen ist und somit den Weg in eine neue Zukunft zeigen“, so Timo Nieminen, Senior Generaldirektor der SRV. „Aufgrund neuer Brandschutz-Gesetze hat Finnland nun exzellente Möglichkeiten,

eines der Top-Länder für innovative, umwelt-freundliche Holzbaukunst zu werden“, ist Han-nu Kasurinen, stellvertretender Generaldirektor der Stora Enso, überzeugt. So stellen bereits jetzt ein achtstöckiges Bridport Haus in Lon-don, ein Shopping Center in Wien und das fin-nische Naturzentrum „Haltia“ aussagekräftige Referenzen der Stora Enso dar. Sind diese und das Jätkässari-Projekt mögliche Indikatoren für den Aufbruch in eine neue Ära der Holz-baukunst? Man darf gespannt sein, welchen Einfluss diese Entwicklung auf andere Länder hat. Die Fertigstellung der ersten Gebäude der „Wood City“ ist vorerst mit 2013 geplant.

Clusterpartner Regionalenergie Steiermark konnte mit November 2011 das 245. Holze-nergie-Contracting Projekt in Betrieb nehmen. Mit diesen 245 Holzenergie-Contracting Pro-jekten konnte steiermarkweit eine installierte Gesamtleistung von 28 MW erreicht werden bzw. wurden damit bisher insgesamt Nettoin-vestitionen von Euro 23 Mio. exkl. USt. aus-gelöst. Bei diesen Projekten investieren und betrei-ben Landwirte selbst die Biomasseanlage und versorgen kleinräumige Gemeindezentren, Wohnsiedlungen oder Gewerbebetriebe mit komfortabler, nachhaltiger und indexgesi-cherter Wärme. Wesentlich ist dabei, dass sich die Landwirte weg vom Rohstofflieferanten hin zum modernen Energiedienstleister entwi-

ckeln. Durch den jährlichen Einsatz von rund 82.000 m³ qualitativ hochwertigem Wald-hackgut werden 6,3 Mio. Liter Heizöl ersetzt. Derzeit sind weitere 30 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund Euro 3,5 Mio. in Planung. Jährlich werden allein durch diese Projekte 50 Voll-Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft gesichert. Rechnet man alle anderen damit in Verbindung stehenden Un-ternehmen beim Bau der Projekte (Bau- und Kesselindustrie, Installationsgewerbe) mit ein, so wurden dadurch zusätzlich 195 Arbeits-plätze geschaffen.

Regionalenergie Steiermark – bereits 245 Holzenergie-Contracting Projekte realisiert.

Nähere Informationen: www.storaenso.com

Nähere Informationen: www.holzenergie.net

Ing. Herbert Lammer, Geschäftsführer der Regionalenergie Steiermark

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Shoppen unterm Holz-HimmelEuropas größte Holzbaustelle braucht 8000 m³ BSP

Das größte je in Brettsperrholz ausgeschriebene Projekt ist ein Shoppingcenter im norden Wiens. 23.000 t Co2 werden durch die Holzbauweise eingespart. Die sichtbare oberfläche macht das einkaufszentrum zur Wohlfühl-oase.

Hier ist es also: Das oft geforderte Leuchtturm-Projekt für den Holzbau. Es handelt sich um ein Shoppingcenter mit einem sieben Hektar großen Holzdach. Auf mächtigen Leimbindern ruhen Abertausende Quadratmeter Brettsperrholzplatten. Den Großteil davon lieferte Mayr-Melnhof Kaufmann aus dem steirischen Gaishorn. Der Baustoff Holz wird omnipräsent sein, 23.000 t CO2 wurden eingespart. Erstmals wird damit ein Einkaufszentrum ohne Treibhausgas-Rucksack in Österreich errichtet. Generalunternehmer ist die in Großprojekten erfah-rene Leyrer und Graf, Gmünd.

Kolonnenverkehr von gaishorn nach Wien„Zwischen drei und sieben Lkw brachten jeden Tag unsere M1 BSP Crossplan-Platten nach Gerasdorf“, beschreibt DI Bernd Troppmann. Der Verantwortliche für internationales Pro-duktmanagment und Pre-Sales bei Mayr-Melnhof Kaufmann freut sich über den größten Auftrag für das Brettsperrholz-Werk in Gaishorn. Für jedes einzelne Element wurde die not-wendige Dicke berechnet. „Alles ist so schlank wie möglich dimensioniert – genau richtig für den jeweiligen Lastabtrag“,

schildert Troppmann. Die Tragweiten reichen bis acht Meter und werden von drei- oder fünfschichtigen Platten überspannt. Die Platten und Binder schweben auf 710 Betonpfeilern weit über den Köpfen der Besucher. Daher wurde „Industriequalität geschliffen“ als idealer Kompromiss zwischen Kosten und Op-tik gefunden. Unzählige sichtbare Äste beweisen: Hier wurde Holz verbaut, das sich seiner Herkunft nicht schämt.

Auftrag zum perfekten ZeitpunktDer Winter ist jene Zeit mit der schwächsten Auslastung der BSP Hersteller. Da kam der Riesenauftrag gerade recht, der in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 für eine Grundausla-stung der BSP-Linie sorgte. Für die Errichtung des gesamten Shoppingcenters sind 36 Mio. Euro veranschlagt. Und die angepeilten 200 Shops werden beim Einzug nochmal ordentlich Geld in die Hand nehmen, um beim modernsten Einkaufszentrum Österreichs nicht ne-ben der beeindruckenden Holz-Architektur zu verblassen. Dort warten weitere große Inneneinrichtungs-Aufträge für Öster-reichs Holzbranche. Quelle: Holzkurier

Nähere Informationen: www.mm-holz.com

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Impressum: proHolz Steiermark und Holzcluster Steiermark GmbH; F.d.I. verantwortlich: proHolz Steiermark und Holzcluster Steiermark GmbH, Druck: Klampfer, Weiz; Layout: cl-design, Holzcluster Steiermark GmbH; Fotos: proHolz Steiermark, Holzcluster Steiermark, camera-obscura.at, sowie von den Unterneh-men und Organisationen zur Verfügung gestelltes Bildmaterial Verlagspostamt 8010 Graz; GZ02Z034688M; „P.b.b.“

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung, wie z.B. Teilnehmer/Innen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter.

Herzlich willkommen den neuen Clusterpartnern...

Holzcluster Steiermark GmbH ist eine Gesellschaft von:

Reininghausstraße 13a . 8020 GrazTel.: ++43(0)316/58 78 60, Fax: ++43(0)316/58 78 50-10

Waldgenossenschaft Iseltal9951 Ainet Nr. [email protected]

Pan Parket Glavna Ulica 14033514 [email protected]

Stora enso Wood Products gmbHBrand 443531 [email protected]

BrainplusMariazellerstraße 1a8605 [email protected]

Abwerzger Timber Products gmbHFranz-Stelzhamer-Straße 144810 [email protected]

oeRTlI Werkzeuge gmbHIndustriepark Runa6800 [email protected]

Penz Crane gmbHBundesstraße 88753 Fohnsdorf/[email protected]

neureiter Maschinen und Werkzeuge Industriezentrum 1698561 Söding/[email protected]

Das Team von proHolz und Holzcluster Steiermark sowie dem Holzinnovationszentrum Zeltweg

wünscht allen Leserinnen und Lesern des Holzletters ein wunderschönes, friedvolles Weihnachsfest und

ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2012!

Wir sind ab 23. Dezember 2011 auf Betriebsurlaub und

ab 9. Jänner 2012 wieder gerne für Sie da!

Ihr Joachim ReitbauerGeschäftsführer

Unsere Partner: