248 Buchbesprechungen

HUBERT A. LECHEVALIER und MORRIS SOLOTOROVSKY, Three Centuries of Microbiology. 536 S. New York usw. 1965: McGraw-Hill Book Co. $ 12.50.

Die Autoren mochten den Blick vom UbermaB der modernen mikrobiologischen Literatim und vom Detail auf die groBen Linien der historischen Entwicklung zuriicklenken. Von FRACASTOM wird der Leser durch die Jahrhunderte zu PASTEUR gefiihrt und weiter zu KOCH und zur Entwicklung der medizinischen Mikrobiologie. Es folgen Bodenmikrobiolo- gie, Immunologie, Viren und Rickettsien, Mykologie, Protozoologie, Chemotherapie und Genetik. Wenn auch nicht erschopfend, so ist das Buch doch mit den in groBer Zahl einge- streuten Zitaten aus der Originalliteratur eine anregende Lektiire, die auch den Studieren- den empfohlen werden sollte; es lohnt sich, etwas Zeit daranf zu verwenden.

W. SCHWARTZ (Tallahassee)

HOWARD I. bfAIBACH und GAVIN HILDICK-SMITH (Herausgeber), Skin Bacteria and their Role in Infection. 331 S., 53 Abb., 71 Tab. New York-Sydney-Toronto-London 1965: McGraw-Hill Book Comp. $ 15.00.

Ein sehr lesenswertes Buch. Obwohl die Monographie aus den Berichten eines Sympo- siums entstanden ist (und demzufolge 32 Autoren hat), erscheint das Gesamtwerk doch aus einem Guss. Behandelt werden die normale und pathologische bakterielle Besiedlung der Haut, die klinischen und experimentellen Infektionen, epidemiologische Probleme und, da- mit, in Zusammenhang stehend, die vielschichtigen Fragen des Hospitalismus, soweit sie die Haut betreffen. Im Vordergrund stehen naturgemiil3 die Infektionen m;t Staphylococcus aureus.

Dem Rez. erscheint es begriiBenswert, daB hier einmal ein Buch vorliegt, welches sich mit der Mikrobiologie am der Sicht eines Organes beschaftigt.

JOHN H. MORRISON, Functional Organelles. 120 S., 55 Abb.. 10 Taf. New York 1966: Rein- hold Publishing Corporation $ 1.50.

Struktur und Funktion sind zu Begriffen geworden, die in der Biologie streng genommen nicht mehr voneinander zu trennen sind. Zellstrukturen werden nicht mehr als ,,starre Gegebenheiten" dem Cytologen iiberlassen sondern ins Funktionelle mit einbezogen, d. h. in die molekularen Vorgiinge, die Stoffwechsel, Wachstum und Replikation ermoglichen. Dies gilt ebenso fur das ,,Gesamtsystem Zelle" wie fur dessen organisierte Untereinheiten, die verschiedenen Organelltypen.

Es ist kein einfaches Unternehmen, unter dem Gesichtspunkt gemeinsamer Struktur- und Funktionsprinzipien Organelle bei Bakterien oder Cyanophyceen mit denen einer diffe- renzierteren pflanzlichen oder tierischcn Zelle zusammenzufassen, spezifische Unterschiede herauszustellcn und deren mogliche Ableitung auf insgesamt 117 DIN A 5-Seiten unterzu- bringen. So wird manche Simplifikation und Hypothese in Kauf genoninien werden miissen, um eine zusammengedrangte Ubersicht zu bekommen iiber photosynthetische Organelle (25 S.), Mitochondrien (30 S.), endoplasmatiaches Reticulum. Golgikorper, Lyosomen ( Z I I - sammen nur 14 S. !) und schlielllich iiber die noch komplexen Funlitionseinheiten, die Chro- mosomen (16 S.). Die zahlreichen Struktur- und Reaktionvschemata sind - ebenso wie der Text - klar nnd auf das beschriinkt, was den1 Autor wesentlich erscheint. Die A4us- wahl und ZuRammenst,ellung des Stoffes mag teils Zustimmung, teils Widerspruch ausloscn. Die Lektiire lohnt sich aber, qleichgiiltig, von welchem biologischen Fachgebiet ails der junge Student darauf stout. Das jedem Kapitel nngeschlossene Literaturverzeichnis wird ihni dann zar weiteren Vcrtiefung in die eigentliche Problematik verhelfcn.

W. K ~ H L E R (Jena)

GrJNDA I h A E P P L T N (Braunschweig)

J. M. TAGER. S. PAPA, E. &IJA(:LIARIELLO, E. C. SLATE,, Regulation of ?iIetabolic Processes in Mitochondria.. SIT + 582 S., 367 Abb., 154 Tab. Amsterdam l96G: Elsevier Publishing Company Dfl. 75.-.

l m vorliegenden Band sind die Vortriige und Diskussionen eines in1 Friihjahr 1965 in Bari abgehaltenen Symposiums zusammengefal3t. Die Veranstalter (E. QIJAULIARIELLO und S. PAPA von der Universitiit Bari, E. C. SLATER und ,J. RI. TACER aus Amsterdam) hatt'en dazu 34 Vortragende und 29 weitere Teilnehmer aus 12 europaischell Liindern eingeladen. Der thematische Rahmen ist auffallend weit gespannt. Von der Ultrastruktur und der Enzymausstattung, iiber Substratausnutzung und Hormoneinfluu, bis hin zu Enegietrans- port und Proteinsynthese sind eigentlich alle wesentlichen Fragestcllullgen der Mitochon- drienforschung einbezogen. Angesichts dieser Heterogenitat wundert man sich, warum im