ife flexibilisierung von kraftwerken seebach april 2016 final · verbundstandort bietet...
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Flexibilisierung von industriellenKraftwerken und Chemieproduktion
If.E BetriebsrätekonferenzBerlin, 20. April 2016
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Energieversorgung am Standort Ludwigshafen
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Kraftwerke Standort LU
Ersatzbrennstoffe: 1,3 Millionen MWh
Heizöl: 0,1 Millionen MWh
Fremdstrombezug: 0,5 Millionen MWh
Stromausspeisung: 0,5 Millionen MWh
Erdgas: 14,5 Millionen MWh
Abhitzedampf: 7,8 Millionen MWh
Prozessdampf-verbrauch:18,7 Millionen t
Fremdfirmen am Standort
Dampf: 7,3 Millionen MWh
Dampfabgabe: 0,2 Millionen MWh
Stromverbrauch: 6,2 Millionen MWh
Handel
52 %
48 %
ExothermeProduktion
Flexibilisierung bedeutet Lastverschiebung, d.h. Vor- oder Zurückfahren der Strom-oder/und Dampfversorgung. Voraussetzung: Teilausgelastete Anlagen zur Chemieproduktion oder für diesen Zweck vorgehaltene Überkapazitäten
Verbundstandort bietet vielfältige technische Optionen zur Lastverschiebung und Zwischenspeicherung
21.04.2016 3
Stromverbraucher� Chlor-Elektrolyse
� Luftzerlegung
Dampfverbraucher� Wärme-Strom-Entkopplung
� Eingriff in Produktions-Management
� Eingriff in Kraftwerks-Management
Wenn Produktion nicht eingeschränkt werden soll, er fordert Lastverschiebung eine Option zur Zwischenspeicherung !
Strombedarf der zehn größten Stromverbraucher (min.-max./Jahr)
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0
10
20
30
40
50
60
70
80
Acetylenanlage Citral-Fabrik Elektrolyse 2 Elektrolyse1_Alko. Elektrolyse1_Chlor2 Salpetersaeure-Fabr. Sauerstoff-Anlage Steamcracker Synthesegasanlage Wasserwerke
Str
ombe
darf
[MW
]
min
max
Schwankungen beim Strombedarf ermöglichen Spielräum e für Flexibilisierung der Stromversorgung!
Ergebnis Verbundsimulation: Technisches Potential fü r Lastverschiebung und Zwischenspeicherung bei Chlorproduktion i.H.v. ca 50 MW
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Aber: Lohnt sich Kapazitätsbereitstellung/-aufbau zur Teilnahme an den Strommärkten?
Chlor-Elektrolyse Referenzanlage Flexibilisierung+ 10%
Leistung, Strom [MW] 66,5 73,5
Produktionsrate [t/h] 24,2 26,7
Laufzeit [h/a] 8.276 7.483
Fertigung [t/a] 200.000 200.000
spezifischer Strombedarf [MWh/t] 2,75 2,75
Investition ([Mio €] 207 224
Mehrkosten [Mio €] 17
Lastverschiebung und Zwischenspeicherung am Beispiel der Chlor-Elektrolyse (I)
21.04.2016
Lastverschiebung und Zwischenspeicherung am Beispiel der Chlor-Elektrolyse (II)
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Spotmarkt Regelenergie (MRL)
Einsatz Preissignal EEX Abruf ÜNB
Zweck Nutzung von Marktopportunitäten (Ein/Ausspeisung)
Systemstabilisierung ÜNB (Netzfrequenz)
Vergütung Marktpreis Börse Pay-as-bid(Ausschreibung ÜNB)
Aktivierung 15 Min. über BK-Management 15 Min. nach Anforderung ÜNB
Anreiz Markterlöse (Make or Buy)
Vergütung (Leistung/Arbeit)
Wirtschaftlichkeit
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Fazit
� Es bestehen realistische Flexibilisierungspotentiale, die bei verlässlichen Rahmenbedingungen auch sukzessive realisiert werden können.
� Aber: Technisch-wirtschaftlich realisierbare Potentiale sind deutlich niedriger als theoretische Potentiale.
� Flexibilisierung bei BASF ist derzeit fokussiert auf den eigenen Kraftwerkspark und Stromausspeisung (z.B. über Regelenergie).
� Strombezug ist wegen voller EEG-Umlage-Belastung nicht wirtschaftlich darstellbar.
� These für die Diskussion: Statische Umlagen/Abgaben am Strompreis hemmen die Flexibilisierung der Nachfrage. Eine Diskussion über die Zukunft des Umlage und Abgabensystems ist fällig.
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